1911 / 138 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 14 Jun 1911 18:00:01 GMT) scan diff

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__— Der Minister des Auswärtigen Cru i legte gestern, obiger Quelle zufolge, in der Kammerkomtmisfion, für a wärtige Angelegenheiten die Notwendigkeit der Expedition nah Fes dar, die der Machsen ebenso wie die fremden Kolonien und die Konsuln, besonders die von England und Deutschland, gewünscht hätten. Ueber die gegenwärtige Haltung Spaniens und die diplomatische Lage erklärte der Minister he: Pans äußern zu können, da sein Geheimnis nicht ihm allein gehöre und er zum Schweigen verpflichtet sei. Cruppi gab sodann der Hoffnung Ausdru, daß der gegenwärtige Zwischen- fall bald in günstigem Sinne erledigt sein werde, und erklärte, daß die Verhandlungen über die Bestimmungen der Algeciras- akte auf dem besten Wege seien. |

Rußland.

Der Kaiser Nikolaus hat gestern im Palais in Peterhof die Kommandeure und höheren Offiziere des am Sonntag in Kronstadt eingetroffenen amerikanishen Ge- \hwaders empfangen. Beim Frühstück brachte der Kaiser, „W. T. B.“ zufolge, einen Trinkspruh auf das Blühen der Vereinigten Staaten, auf die glänzende amerikanische Flotte und den Präsidenten Taft aus.

Schweiz. __ Das Geseß, betreffend die Kranken- und Unfallver- A eTLng der Arbeiter, ist nach einer Meldung des

…_ T. B.“ gestern vom Nationalrat mit 136 gegen 12 Stimmen, vom Ständerat einstimmig angenommen worden.

Luxemburg.

Gestern haben die Erneuerungswahlen für die Hälfte der Kammermandate in sieben Kantonen stattgefunden. Gewählt wurden, „W. T. B.“ zufolge, vier Liberale, a t Katholiken und vier Unabhängige ; fünf Stichwahlen sind erfövderlih. Die Wahlkreise waren bisher vertreten durch aht Liberale, acht Katholiken, drei Unabhängige und zwei Soziale.

Belgien.

Das neue Kabinett wird \sih heute offiziell konstituieren. Wie „W. T. B.“ meldet, wird es e A Ra Mit- gliedern des alten Kabinetts zusammenseßen: Präsidium und Ministerium des Jnnern de Broqueville, Justiz Berryer, auswärtige Angelegenheiten Davignon, Kolonien Renkin, Industrie und Arbeit Hubert, Krieg General Hellebaut, und aus folgenden neuen Mitgliedern: Finanzen Levie, Kunst und Unterriht Poullet, Verkehr Carton de Wiart Ackerbau und öffentliche Arbeiten van de Vyvere. ;

Türkei. Der Kriegsminister Mahmud Schewket Pascha ist gestern in Saloniki eingetroffen und Nachis nach Uesküb ab- gereist, um an dem Selamlik in Prischtina teilzunehmen.

Serbien.

__ Der französishe Gesandte Coullard-Descos übergab gestern, „W. T. B.“ zufolge, in besonderer Audienz dem König Peter den ihm vom Präsidenten Fallières ver- liehenen Großcordon der Ehrenlegion und Mleigeitia ein eigen- händiges Schreiben des räsidenten. Der Kronprinz Alexander wird dem Präsidenten Fallières ein eigenhändiges Dankschreiben des Königs überbringen. S

“Amerika.

Wie die „Associated Preß“ aus Chihuahua meldet, find alle politischen Gefangenen, darunter 14 Amerikaner und 2 Deutsche, die in der Schlacht bei Casas Grandes gefangen worden waren, freigegeben worden. :

Asien.

Nach einer Meldung der „St. Petersburger Telegraphen- agentur“ aus Peking wird sih eine Kommission nach der Mandschurei begeben, um die vom Gouverneur in Zizikar gegen die Russen erhobene Anklage, daß sie die ChunchuJen an der mongolischen Grenze aktiv unterstüßen, auf ihre Richtigkeit hin zu prüfen. i

Afrika.

__ Wie die „Agence Havas“ aus Mekines meldet, hat der General Moinier mit seinem Generalstab am 9. Juni Morgens die Stadt besucht und die Unterbringung der Truppen, die die Garnison bilden sollen, festgeseßt. Die Garnison wird aus Senegal-Schüßen, Machsentruppen und Artillerie bestehen und ungefähr 1500 Mann stark sein. Muley Zin hat sih in das französische Lager begeben und eine Ehrenwache erhalten, die ihn bewacht und für seine Sicherheit sorgt. Er wird dem Sultan ausgeliefert werden, der sih für seine ehrenvolle Be- handlung verpflichten wird.

Die Spanier haben, obiger Quelle zufolge, auf den Protest Raisulis, der versicherte, daß Larrash und die Um- gebung der Stadt ruhig seien, auf eine Landung in Arzila verzichtet. Wie unter dem 12. Juni aus Elksar gemeldet wird, herrscht dort große Erregung infolge der Errichtung eines spanischen Lagers auf einem Friedhofe. Raisuli hat die Stämme aufgefordert, sich ruhig zu verhalten und abzuwarten, Ls Mächte die Frage der Truppenausschiffung regeln

erden.

Statiftik und Volkswirtschaft.

Die öffentlihen Arbeitsnahweisestellen in Preußen im Jahre 1910.

Die in Preußen vorhandenen kommunalen oder mit kommunaler Unterstüßung betriebenen allgemetnen Arbeitsnachweisestellen haben im Jahre 1910 ihre Tätigkeit wiederum in erfreuliher Weise gesteigert. Es wurden Stellen angeboten gesucht vermittelt 685 450 804 607 488 653 608 492 999 153 461 189

L000 689428 110933 542 121

S ¿4916 841 818 1168 648 655 623.

Mehr als 10000 Stellen vermittelt haben im ab- gelaufenen Jahre die 17 Arbeitsnachweisestellen in Berlin (138 389), Sranffurt a. M. (43 995), Düsseldorf (33 207), Posen (29 868), Cöln (23 719), Hannover (23 718), Magdeburg (21 696), Dort- mund (19 607), Charlottenburg (17 594), Effen (15 639), Elber- feld (15 334), Wiesbaden (15004), Kiel (14463), Breslau (13 477), Schöneberg (12 359), Barmen (11861) und Cassel (11148), mehr als 95000 bis 10000 Stellen die 9 Arbeitsnachweise in Erfurt (9329), Bielefeld (8832), Nixdorf (8378), Aachen (7385), Königsberg i. Pr. (7337), Flensburg (5514), Brandenburg (5265), Hamm (5238) und Duisburg (5210). Während einige kleinere Nachweisestellen eingegangen

im Jahre 1907 e ¿L900

Regierungsbezirk Potsdam) sowie in Glaß, Namslau, Reichenba

Se Steinau, Sirellen und Waldenbur (Ne ad Breslau). Die Errichtung besonderer FaGarbe taa Bw eil e für Gast- und Schankwirtschaftsangestellte bei den allgemeinen Arbeits- nachweisestellen hat im leßten Jahre erfreulihe Fortschritte gemacht. Neu errihtet sind solche Fachardeitsnahweise in Aachen, Noctuea, Bonn, Cöln, Crefeld, Görliy, Hagen i. W. und Halle a. d. S. Ein- \{ließlich der bereits früher M acharbeitsnahweise in Bielefeld, Dortmund, Düsseldorf, Elberfeld, Essen, Flensburg, Frank-

baden sind nunmehr 20 gemeinnüßigen allgemeinen Arbeitsnachweise- stellen in Preußen folche Einrichtungen angegliedert. att

_Von den am 1. Januar d. I. nachgewiesenen 265 Arbeitsnach- weisestellen sind 160 kommunale Arbeitsnachweise, die übrigen 105 Nach- weise werden mit kommunaler Unterstüßung betrieben. Zwei Arbeits- nachweisverbände Pu im vergangenen Jahre neu errihtet worden, und zwar der Verband ntiedersähsisher Arbeitsnachweise in Hannover für das Gebiet der Provinz Hannover und außerdem für das Groß- herzogtum Oldenburg, das Herzogtum Braunschweig und das Fürsten- tum Schaumburg-Lippe sowie der ‘rheinishe Arbeitänahweisverband in Cöln für die ganze Rheinprovinz. In diesen Verband ist der bisher in der genannten Provinz bestehende Verband zur Förderung des Arbeitsnahweises im Regierungsbezirk Düsseldorf aufgegangen. Einschließlih der bereits früher begründeten Arbeitsnachweis- verbände, und zwar des Zéntralvereins für Arbeitsnahweis und Wandererarbeits\tätten im Negierungsbezirk Liegnitz, des Verbandes westfälischer Arbetitsnachweise in Münster, des mitteldeutshen Arbeits- nachweisverbandes in Frankfurt a. M., des Verbandes der Arbeits- nachweise in der Provinz Sachsen zu Magdeburg, des Verbandes nordelbischer Arbeitsnachweise in Kiel und des Verbandes märkischer Arbeitsnahweise in Berlin, der im abgelaufenen Jahre reorganisiert Wee a ih Ber m Lrihen acht solche Verbände orhanden. ie find sämtlich dem Verbande deutscher Arbei - weise in Berlin angeschlossen. I as

Zur Arbeiterbewegung.

Nach einer Meldung von „W. T. B.“ aus Münster fin Emsdetten die Streitigkeiten zwischen den e lera und ihren Arbeitgebern lbb beigelegt worden. Heute haben 1100 a A Mel wiede nee Z

u dem Ausstand in der 2 etallwarenfabrik von S u. Schulz in Barmen teilt die Firma der „Köln. Ztg.“ A as die Streikleitung, nachdem seit Wochen sämtliche Arbeités\tellen beseßt seien, scit dem 8. Zuni die Streikposten eingezogen und damit den Streik, der genau aht Wochen gedauert, für beendet erklärt habe. Der Streik sei ergebnislos verlaufen; denn von den 140 Leuten, die die Streikleitung als Streikende aufgeführt habe, seien nur sechs wieder S oen

us Offenbach wird der „Voss. Ztg.“ vom 12. Juni berichtet daß eine von 4000 Personen besuchte E anze ver S rie feuiller und NReiseartikelsattler sich mit dem Stande des Lohnkampfes tn der Lederbearbeitungsindustrie beschäftigte. Der Kampf soll, wenn nötig, in den drei ‘in Betracht kommenden Städten Berlin, Stuttgart und Offenbach von den Arbeitern auf- genommen werden. Es wurde in einer einstimmig gefaßten Resolution bedauert, daß die zentralen und örtlichen Tarifverhandlungen zu keiner die Arbeiter befriedigenden sung der Lohnfrage gefübrt baben. Um jedoh einen offenen Kampf zu vermeiden, erklärte ih die Ver- sammlung bereit, in paritätishen Kommissionen die Verhandlungen fortzuseßen, in der Erwartung, daß die Arbeitgeber in bezug auf die Herabseßung der Arbeitszeit und die Lohnerhöhung den Arbeitern mehr als bisher entgegenkommen werden.

Der Ausftand im mitteldeutschen Braunukohlenrevier hat sich auf die Braunshweiger Kohlenbergwerke ausgedehnt, in denen, der „Braunschw. Landesztg.“ zufolge, 633 Mann die Arbeit eingestellt R E E 1000 weiter arbeiten.

U msterdam wird der „Frankf. Ztg.“ vom gestrigen T berichtet, daß der Ortsverband der O, O cine Nee sammlung abhielt, in der au der Nationalverband der Seeleute und das nationale Arbeitersekretariat vertreten waren. Die Be- s{chwerden dèr Seeleute, der Bootsarbeiter, der Fuhrleute im Hafen und der Dodllarbeiter wurden als folhe sehr ernster Natur bezeichnet. Der Streik . der Seeleute werde zu einem Ausstand weiterer Kategorlen von Hafenarbeitern und Transportarbeitern führen und müsse von den Transportarbeitern unterstüßt werden. Es solle von den Transportarbeitern in Erwägung ezogen werden, ob der Streik nicht zur Durhführung der eigenen

orderungen benußt werden könne. Dem „W. T. B.“ wird aus Amsterdam gemeldet, daß die Matrosen sih geweigert haben, viex Dampfer der Königlichen Schiffahrt8gesellshaft zu bemannen, die an dem Tage, _an dem der Generalstreik wahrscheinlich beginnen wird, abfahren follten. Ebenso weigerten sich die Matrosen, an Bord des Dampfers „Königin Wilhelmina“ zu gehen, der am 23. Juni zur Flottenshau nach der Neede von Spit- head in See gehen sollte. Der Streik umfaßte gestern 80 Matrosen. Eine zu gestern abend einberufene Versammlung der Seeleute hat einstimmig die Bekanntgabe des allgemeinen Aus- standes bei fämtlihen niederländishen Schiffahrtsge|ellsWaften beschlossen. Der Ausstand foll am heutigen Mittwoch beginnen. In der Einladung zu dieser Versammlung wurde, der „Frankf. Ztg.“ zufolge, gesagt, daß der Königlich holländische Lloyd, die Dampfschiff- fahrtégesellshaft Necderland und der westindishe Schnelldienst die Löhne um zwei Gulden erhöht hätten, eine Versammlung aber diese Zugeständnisse für ungenügend erflärt habe, die den Ausstand nicht verhindern fönnten. _ Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Antwerpen vom gestrigen Tage hat bei der „Ned Star Line“ die Besatzung des Dampfers „Finland“, der am Sonnabend in See gehen toll, sch nicht anwerben lassen. Außerdem haben deutsche Matresen für einen Dampfer der gleichen Unie, die bereits engagiert worden waren, erflärt, daß sie wegen des Ausstandes ihren Dienst niht antreten könnten. Dem Bürgermeister von Antwerpen ist es gelungen, die Needer dahin zu bringen, an diesem Mittwoh Vor- mittags in das Stadthaus Delegierte zu entsenden, um mit den Ver- tretern der Seeleute zu verhandeln. Eine weitere Meldung des ge- nannten Bureaus aus Brüssel besagt indessen : Das Syndikat der See- leute verbreitet ein Manifest, in dem der Ausstand auf den belgischen Schiffen erklärt wird. Troß der Aufforderung, daß kein Matrose sih für irgend eine Seereise verpflichte, haben gestern Anwerbungen für die „Red Star Line“ stattgefunden. Auch die Haltung der Hafen- arbeiter ersheint als zweifelhaft. A

Der Beginn des Streiks der englischen Seeleute ist, wie dem „W. T. B.“ aus Southampton berichtet wird, gleichfalls endgültig auf heute festgeseßt. Der Nationale Verband der Seeleute und Heizer hat seine Mitglieder aufgefordert, für Matrosen einen Minimallohn von 52, für Oberheizer und Maschinenschmierer einen solhen von 64, für Heizer einen Minimallohn von 6 und für Stewards einen solchen von 4 Pfund Sterling zu verlangen. Leute, die sih bereits verheuert haben, sollen ihren fontraftlihen Verpflichtungen nachkommen. Die Kohlenträger in Southampton haben fast einstimmig be- chlossen, die Vorschläge der Arbeitgeber zurückzuweisen ; der Ausstand dauert daher fort. An der Bekoblung der Dampfer im Hafen arbeiten zurzeit gegen 700 Mann, die von autwärts herangezogen worden sind.

Aus Londou wird dem „W. T. B.* gemeldet, daß der Verband der Bergleute Großbritanniens gestern in einer Vollversammlung beschlossen hat, keine Verantwortung mehr für den Ausstand der Bergleute des Cambrian-Kohlenreviers zu übernehmen, da ihre in einer Sonderkonferenz im April d. J. aufgestellte Forderung in den vorgeschlagenen Bedingungen für die Beilegung des Zwistes vorgesehen sei.

In der Umgebung von Lissabon streiken nah einer Mitteilung

find, wurden Arbeitsnachweisestellen neu begründet in Friedrihshagen

furt a. M., Göttingen, Hannover, Magdeburg, Osnabrück und Wies-'

Wohlfahrtspflege.

die gemeinsame Versammlung der Vertreter des i

Kirhlihen Hilfsvereins und der Berieeterianes (n eri, der Vereine der Frauenhilfe. Saal und Tribünen waren efi Ihre Majestät die Kaiserin und Königin mit den Dan L und Herren ihrer Umgebung erschien um neuneinhalb Uhr und nabe

engeren Ausschusses Freiherr von Manteuffel erö ; Sitzung. Der Generalsuperintendent Blau ie E Ge, die “ag Freiherr von Manteuffel dankte dann zunähst der Kaiser, ür thr Erscheinen und berichtete über erfreuliche Fortschritt der Arbeit der Eee Die Zahl der zur Frauenhilfe M börenden Vereine hat das zweite Tausend überschritten: 2097 Ver n bestehen, 217 mehr als vor Jahresfrist. Die wichtigste Aufgabe de: Frauenhilfe, die freiwilligen Kräfte in den Gemeinden heranzuziehen und zu shulen, konnte gefördert werden, besonders in der Richtung d Ausbildung von freiwilligen Helferinnen und Krankenpflegeäinner auf dem Lande; 693 Helferinnen wurden in 10- bis 12wöhi a Kursen ausgebildet, mannigfahe Anleitungskurse wurden u den Provinzialverbänden veranstaltet und von Tausenden besucht in denen die Fragen von Mutter und Kind, Jugendpflege, Armen- und Krawtenpllége behandelt wurden. Die Frauenhilfe für d Ausland bat in ihrem Mutterhaus in Münster 39 Probeshwestern darunter 6 aus Brasilien. Die ersten Schwestern werden in 2 Jahren hinausgehen können. Drüben foll ihnen ein Heim geschaffen Vetta für das die Mittel dur eine Verlosung aufgebraht werden sollen. Hierzu hat Ihre Majestät die Kaiserin kostbare Geschenke gestiftet, Die Fürsorge für Heimarbeiterinnen geht rüstig vorwärts, viele arme Frauen konnten in das Erholungsheim zu Neuhof oder in Bäder R \hickt werden. Die internationale Hygieneausstellung in Dredden wurde beschickt. Ueber 200 000 evangelische Frauen wenden alljährlih über 2 Millionen Mark in der Frauenhilfe auf. Sodann berichtet die Frau Konsistorialpräsident Ernst über die Arbeit im Wies, badener Verband, dessen Anfänge auf die Anregung der Kaiserin im Jahre 1899 zurückgehen. Es set s{wierig gewesen, der Ueber, zeugung Geltung zu verschaffen, daß die Frauenhilfe neben den Vaterländischen Frauenverein und den Diakonievereinen und in Ei tracht mit diesen bestehen könne und müsse. Jeßt bestände 63 Vereine, die aufflärend wirken, um die \{lummernden Kräfte dz Frau für die Liebestätigkeit frei zu machen, und die Diakonissenstation Kleinkindershulen, Instruktionskurse und ähnliches überall, by fonders in den ärmeren ländlihen Distrikten, gründeten. Der Generalleutnant von Wedel sprach_ dann über t Fortschritte im Verband Brandenburg. 26 Vereine haben Unterstüßungen zur Einrichtung und Unterhaltung von Diakonissenstationen, Gemeindehäusern, Kleinkinderbewahranstalten Kochkursen erhalten können. Die Potsdamer Stadtmission hat ein Jugendheim erbauen können. Ein s{hönes, großes Gemeinde: haus hat die Frauenhilfe in Perleberg erbaut, ebenso in anderen Städten der Mark; anderwärts wurden die unbenußten Wirtschaftsgebäude der Pfarren zu Gemeindehäufern eingerichtet ; die mehr als 400 Vereine des Verbandes blühen kräftig auf. AU] deut Bande fanden Kochkurse und Unterweisung in der Krankenpflege überrashend starken Anklang. Hierauf spra Liz. Cremer über die Res für das Ausland besonders für Brasilien. Das starke deutsche Glement in Brasilien, das sih über weite Understrecken und bis in den Urwald hinein ver- teilt, bedarf: dringend der evangelischen Diakonissen und erwartet sie sehnlihst. Evangelische Frauenhilfsvereine beginnen sich drüben zu bilden. Die fatholishe Kirhe hat in Brasilien allenthalben zahlreile Ordensviederlassungen mit deutschen barmherzigen Schwestern. Der Superintendent Bury - Elbing hielt einen Vortrag über den beruflihen Dienst der Frau in der evangelischen Gemeinde. Aus Kaiserswerth seten 84 Diakonissenmutterhäufer hervorgegangen mit 19958 Schwestern; der evangelische Diakonissenverein könne 1400 S@western in den Dienst der Wohlfahrts- und Gemeindepflege stellen. Die Frauenhilfe habe das große Verdienst, den Grundfaß vorangesiellt zu haben, daß die Frauen und Jungfrauen in der Gemeinde die not: wendige Liebeêarbeit persönlich übernehmen und mit der Diakonie Hand in Hand gehen. Zur weiteren Förderung dieser Ziele müßten die Gemeinden noch weiter organisiert werden. Bertrauensmänner und -frauen müßten die Gemeindeschwestern unterstüßen, indem sie fi persönlich um die Notstände kümmern. Gemeindehelferinnen müßten herangebildet werden. Durch eine solhe Organisation müßten vor allem die weiblichen Kräfte in den Gemeinden mobil gema@t, ange- leitet und ausgebildet werden zur Pflege und Unterstühung der weib- lichen arbeitenden Jugend und der alleinstehenden Frau im Kampf um das Dasein. | Um 103 Uhr verließ Ihre Majestät die Kaiserin und Königin die Versammlung. Nach einer kurzen Diskussion erstattete Dr. Liz. Cremer den Jahresbericht, in dem er die Arbeiten in den Provinzial- und Kreisverbänden behandelte. Das Organ des Vereins, der „Bote“, hat nunmehr 22350 Abonnenten. Aus dem Kaiserin- fonds wurden 17 000 6 an Einzelvereine gezahlt. Der Nedner regte zum Schluß die Gründung von Jugendgruppen an, um die jungen Mädchen zur Arbeit der Frauenhilfe heranzuzieben. Fn der folgendes Aussprache wurde ein gewisser Gegensaß und gewisse Neibungen zwis der Frauenhilfe und dem Vaterländischen Frauenverein berütrt. Freiherr von Mirbach bemerkte hierzu, es beständen Abmachungen zwischen den Vorständen der Frauenhilfe und des Vaterländischen Frauenvereins, auf Grund deren sich die Vorstände gegenseitig ver- pflichtet hätten, daß da, wo der eine Verein an kleinercn Orten ode auf dem Lande eine Arbeit angefangen hätte, der andere Verein nit dieselbe Arbeit treiben sollte. Die Frauenhilfe habe diese Ab- machungen treu gehalten, der Vaterländische Frauenverein nit immer. Die beiden großen Vereine follten alles tun, um Hand tin Hand zu gehen, zumal beîder Protektorin die Kaiserin sei. Der Generalsuperintendent Hesekiel sprah das Schlußgebet und Freiherr von Manteuffel {loß die Sizung um 12F Uhr.

Technik.

In Breslau wurde am Montag die 52. Hauptversammlung des Vereins deutscher Ingenieure von dem Vorsißenden des Gesamtvereins, Direktor Sorge-Magdeburg eröffnet ; seine E1 öffnungs- ansprahe behandelte die Stellung des deutschen Ingenieurs im öffentlichen Leben. Namens der Ghrengäste sprach der Oberpräsidialrak Schimmelpfennig; der Bürgermeister Trentin begrüßte die Ver- sammlung namens der Stadt Breslau. Aus dem Geschäfté- beriht ift zu entnehmen, daß der Verein z. Z. 47 Bezirks- vereine und rund 24 500 Mitglieder zählt. In der Geschäftsstelle im Berliner Vereinéhause sind 70 Beamte tätig, Das Haupt unternehmen, die wöchentlih erscheinende Zeitschrift des Vereint deutscher Ingenieure, hat im Bericptsjahr einen größeren Umfang alf je zuvor erreicht; bei einer Auflage von 27 500 haben die Herstellungê- und Versendungskosten rund 915 000 4 betragen. Auch der Umfang der vom Verein herausgegebenen Monatéschrift „Technik und Witrk- schaft“, die das Verständnis für wirtschaftlihe und soziale Fragen in den tehnishen Kreisen fördern soll, ist beträchtlih gestiegen. Die höchste Ehrung, die der Verein zu vergeben hat die goldene Grashof-Denkmünze für hervorragende Leistungen auf dem Ge- biete der Technik wurde dem Direktor des_Königlichen Material- prüfungsamts in Groß-Lichterfelde, Geheimen Oberregierungsrat Dr.- Ing. A. Martens verliehen. i

Die Reihe der Vorträge eröffnete der Direktor des Vereins, Regierungsbaumeister a. O, Meyer, der über Entwicklung und Ziele des Unterrichts an unseren höheren Allgemein» \chulen und Tehnishen Hochshulen sprach. Nach einem Veberblick über den Verlauf der preußischen Squlreform und die Entwicklung unserer höheren Schulen forderte er eine Erweiterung und Vertiefung des naturwissenschaftlih-mathematischen Unterrichts, der als Element der allgemeinen Bildung tem geisteswissenschaftlichen

ter „Frankf. Ztg.“ 1500 Landarbeiter.

Unterricht gleich geachtet werden solle. Als ein neueres Element

Gestern Mas begann hier im Sißungsfaal des Denenbauk

an der rosengeschmückten Ministerbank Plaß. Der Vorsitzende dez“

Ganzen und S des Vortrags befaßte sich mit der Berufsausbildung

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De ; i 7 8 durch die Technische Hochschule. Nach einem kurzen ‘des Dik über die ® chichtliche Entwicklung, die durch den Verein

deutscher hervor,

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sondern 1 : z i Î des ganzen Studiums müßten mehr als bisher auf dieses Rihlung snitten werden. Das bedingt eine stärkere Betonung der

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selbst zugute fommen, der Tehnishen Hoschule ihren Dank für eine B ihrem Sinne liegende Reform aussprechen werde. in “Den zweiten Doriag. in der Vormittagssizung hielt der

Diplomingenieur, C. Mat

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otw0 L 1 " j ili ewa L isirie in der Blütezeit des Merkantilismus ging und

te furz die hervorragende Förderung der Sndustrie dur ch den Großen. Dann ging er auf die reorganisierende, so be-

der I \ilder riedri deutung Stein

modernes Gepräge trugen. Heute seien die fih stets ändernden Be- dirfnisse des Lebens wieder im Begriff, die Funktionen des Staates 1 verändern. Die heute noch unüber]ehbaren Entwicklungsmöglich-

feiten legten

reiten. i: linftlichen Nereine zu diesen Fragen Stellung zu nehmen, erwachse

{hnen doch die bedeutsame Aufgabe, diese Entwicklung maßgebend zu beeinflussen. Hierbei sei au zu prüfen, ob die heute immer wieder auf- tretenden Klagen über eine zunehmende Neigung, zuviel regieren und über

eine

seien, daß die Fnitiative der Einzelpersonen zu weit beshränkt werde. Andererseits habe der Versuch, die staatliche Beeinflussung bet der Entwicklung der Industrie ganz auszuscalten, keinen Erfölg gezeitigt. Der ausgleichend wirkende Einf

technisch

wetden.

jede persönliche Initiative tôtenden Beeinflussung und einer vollständig

neutrale Staates

wissenschaftliher Forschung die Unterlagen für eine möglichst objeftive Beurteilung der tatsächlichen Verhältnisse zu schaffen hätten. Die Fragen des allgêmeinen Wohles hätten stets in erster Linie zu

stehen u

Berufs\tände unterdrückt werden. An den Vortrag {loß sich eine angeregte Besprehung.

In

heiten erledigt. Zum Vorsißenden für die neue Amtszeit wurde der Reichsrat der Krone Bayern, Dr.-Ing. Ozkar von Miller-München ewählt.

/ Auf der Tagesordnung der gestern abgehaltenen zweiten Sitzung stand das für die Fahwelt wie für die Volkswirte besonders wichtige

Thema

hielt der Professor

fomme

deutung des Erdöls sprach. Nach seinen Ausführungen gann die Gewinnung und Verwendung des Erdöls in größerem Maßstabe

erst im

Pittsburg. Nach längerem Studium gelang es, aus dem Naturprodukt

dur 9

das nun als Lichtspender seinen Siegeszug über die ganze Erde antrat. Die Erfolge Amerikas wirkten fördernd auf die Erdölindustrie

Galizier

mit größeren Produktionen folgten.

{were werden.

Meise zerstäubt und mit cinem Dampfstrahl unter hohem Druck ge- mengt wird, vollständig verbrannt werden fann. Diese Entdeckung war grundlegend für die Verwendung des Erdöls auch zu Kraftzwecken. Hierfür ist es nun in erster Linie wichtig zu wissen, ob man auch in der Zukunft und bei steigendem Verbrauch auf genügende Mengen Erdöl rechnen kann. In den Nereinigten Staaten ist zwar die Pro-

duktion

reie Quellen exschlossen worden, während weitere ausgedehnte Ge- biete noch der Erschließung harren. Die bei weitem an der Spiye

stehende Tonnen

gestiegen. Der Rückgang der russischen Erdölgewinnung von rund 10,28 Millionen Tonnen (1904) auf rund 7,33 Millionen Tonnen (1905) hat mit dem Erdölvorkommen an sich nichts zu tun,

it D 1909 h tragen, neuerer der (1909)

\haftlihe Kämpfe zurückgeführt werden. Genaue geologishe Studien

haben gebietes Kapital

Steigerung und hat 1910 rund 1,35 Millionen &

und G zeichnet

80 Gesellschaften beteiligt sind, ist von 141 900 & (1908) auf 143 244 t

(1909)

dann folgt das Elsaß, dessen Förderung 1910 33 500 t betragen hat. Au in Oberbayern werden in neuerer Zeit wieder Bohrungen nah Yetroleum angestellt. In den übrigen europäischen Ländern wird Erdöl in nennenswerten Mengen nicht gewonnen. aegen verfügt Holland in Niederländish-Indien und England in Briti 1

land über reihe Grdölvorkommen. Von nicht zu untershäßzender Be- deutung ist auch die Erdölgewinnung Japans, die 1909 268 321 t be- tragen hat. Das Vorkommen von Erdöl ist ferner noch in vielen anderen Gebieten und Ländern nachgewiesen, wo es zum Teil auch {hon gewonnen

wird.

Tonnen bettagen. Von den europäischen Ländern sind alle bis auf Rußland und Rumänien auf Einfuhr angewtesen ; VesterreiW-Wngaen fann wenigstens zum Leil durch Galizien versorgt wert»n. I a ch Deutschland wurden 1909 rund 1,9 Millionen Tonnen im Werte von rund 122,7 Millionen Mark und 1910 rund 1/6 Millionen Tonnen im Werte von 130,3 Millionen Mark Age Diese Einfuhr wird fich noch vergrößern, je vielseitiger die

flüssigen Brennstoffe wird, wofür alle Anzeichen vorhanden find; fo ist namentlich

hifffah

der

e ma Wer Î

es dafür, daß das Erdöl auch bei steigenden ortschritte der Technik in genügender | D handen sein wird, während Abitec iets die Technik bei der Hebung dieser Erdölschätze eine große Rolle zu spielen haben dürfte.

Als zweiter Redner \prah der Professor Dr.-Ing. Naegel aus

i der ulfrage der Ruf nah s\taatsbürgerlicher Ed es L e Ven Ausführungen des Vortragenden eine Unterrichtsfrage, sondern in tieferem und

Sinne ‘um eine Erziehungsfrage handele. Schon der

e nicht als Einzelwesen, sondern im Rahmen eines als mit verantwortlih für dessen Gedeihen fühlen lernen.

ite

enieure stark beetnflußt worden sei, hob der Redner B a im Sinne der Vorwärts- und Weiterentwicklung der en Hochschule liege, wenn sie, soweit die Industrie in Frage nit das ganze große Heer der technischen Angestellten, im wesentlihen die führenden Männer ausbilde. Plan und

lichen Fächer, die in einer der Technischen Hochschulen ange-

eise zu pflegen find. Gestreift wurde dann noch die Frage terbildung der jungen Hochschulingenieure dur) die Industrie obei der Redner der Hoffnung Ausdruck gab, daß die Industrie chafffung geeigneter Einrichtungen, die ihr ja \{chlicßli& wieder

über die wechselseitigen Be- gen zwishen Staat und Technik. Der Redner legte werpunkt seiner Ausführungen auf die deutschen Verhältnisse leßten 200 Jahre. Er zeigte wie weit die Bevormundung

¿voll gewordene Tätigkeit des großen Staatsmintsters näher ein und zeigte, daß dessen Reformen ein überraschend

uns die Pflicht auf, uns für diese neuen Aufgaben vor- Ganz besonders aber hätten die großen technisch-wissen-

dliche Bevormundung der Industrie \{on wieder Anzeichen dafür

luß des Staates auf die einzelnen

- wirtshaftlihen Interessengruppen könne nicht entbehrt Es werde also der Mittelweg zu suchen sein zwischen einer

n Haltung des Staates. Hier begegneten \ih die Aufgaben des mit denen der großen technischen Vereine, die in gründlicher

nd dürften nie durch einseitige Snteressenvertretungen einzelner

der Nachmittagssißung wurden zunächst geschäftlihe Angelegen-

„Flüssige Brennstoffe für Kraftbetriebe“. Den ersten Vortrag ior Dr. Oebbek e aus München, der über das Vor- n, die Beschaffenheit und die wirtschaftliche Be-

Fahre 1854 nah einer erfolgreich ausgeführten Bohrung bei

taffinieren ein Kunstprodukt, das „Petroleum“, berzustellen,

18, Rumäniens und Rußlands, so daß auch diese Länder bald Das in Rußland gewonnene Oel mußte hauptsächlih anderen als Leuchtzwecken zugeführt

1865 entdeckte man, daß das Erdöl, wenn! es in geeigneter

in den T on zurücgegangen, dafür sind aber neue

amerifanische Produktion ist von rund 23,94 Millionen im Jahre 1908 auf 24,28 Millionen Tonnen im Jahre 1909

elmehr dur politische und soziale Ereignisse bedingt; at die Produktion bereits wieder 8,85 Millionen Tonnen be- und es ist allgemein bekannt, daß gerade in Nußland in Zeit außerordentlich reiche Gebiete entdeckt worden sind. Auch ckgang der Produktion in Galizien von 2,076 Millionen t auf 1,76 Millionen t (1910) tarf zum größten Teil auf wirt-

eine bedeutende Ausdehnung des galizishen ‘Gewinnungs- festgestellt. Die Geroinnung Numäniens, an der deutsches in hervorragendem Maße beteiligt ift, zeigt eine fortdauernde

etragen. Numänien alizien können als das natürliche Erdölreservoir Europas be- werden. Die Erdölgewinnung in D eutschland, an der über

gestiegen. Das haupt\ ächlihste Gewinnungsgehiet ist Hannover,

ch-Indien und Neusee-

Die gesamte Weltproduktion hat 1909 rund 497,4 Millionen

rwendung der

auch die Einführung der Oelmaschine in die Groß- l Die eg Erfahrungen

erbrauch infolge

tenge auf der Erde vor-

rt in absehbare Nähe gerückt.

n über die neuere Entwicklung der ortsfesten ODel-

ordentlih erfolgreiten Verbesserung und

Mitarbeit 1s vor allem die Mas

Vierta dienstbar gemacht worden. So

Elektrizitätswerk zu Halle a. Saale, baute Dieselmaschine liegender Baua

gewinnen; da diese mit bestem Erfolg Steinkohle boden

Teer gewonnen. Das etwa 30—39 v. Teerösl wurde bisher im wesentlichen

brauht, die indessen die stetig | nicht aufzunehmen vermag.

betriebsfihere Kraftmaschine den Dampf Spitze bietet. Die Ausgestaltun der wendbarkeit von Teerölen ist aléidhz

neuester Zeit werden Oelmaschinen von

fraft. Unter den Männern, denen diese

rishen Jdeen wir das Prinzip der Masch

irre machen ließ. Unterstügt wurde er hi des Augsburger Werks Emanuel Lauster, Dieselmaschine die erfinderishen Gedanke lihkeit umseßte.

wies er no

durQ) ihr auch in den ölarmen Ländern erschlossen wird. Auch der Betrieb mit

als es in der

für die Hamburg-Amerikalinie zur Ablie} Dieselmaschinen Si t Pg wird. Die bisher wegen der

hofft werden.

Literatur.

Mit der 4. Lieferung liegt das und Willy Stöwer herausgegebene P

in Wort und Bild die pommerschen Hüf Westyreußens; unter den Bildern seten

druck wiedergegebenen, äußerst stimm

Widmung Seine geruht hat, kann als eine knappe, aber sehr

fahrt, Seehandel und die Bedeutung

verdiente Verbreitung ; es kostet 20 M.

Bildern von

von Saar, Karl Schindler, Franz Eybl

gegeben von Ferdinand Avenarius, im Callwey, München, Preis vierteljährlich

Reisetrieb" von Riedner, „Reisen und

allgemeineren Ratschläge und Gedanken.

der Gesamtstimmung des Heftes ein,

ine, die durch, den Beate VöIngenieur N. ZEO in den ahren des vergangenen Jahrhunderts den Anstoß zu einer außer-

Zeichnungen des Grafen ore und Holz interessanten Vergleichen Anlaß.

Um die Ausgestaltung dieser Verbesserung hat sich unter der persönlichen Diese e A dnfabrit Augsburg-Nürnberg ein großes Verdienst erworben. Die Dieselmaschine arbeitet mit Selbstzündung des in feinster Verteilung in die hochkomprimierte Luft des Arbeitszylinders eingesprizten Oeles und unterscheidet sich hier- dur von den früheren, mit besonderen Zündvorrichtungen arbeitenden Oelmaschinen. Die Anwendung des Dieselschen Arbeitsverfahrens hat, nachdem im Jahre 1908 die deutschen Patente abgelaufen sind, vor allem in der deutschen Maschinenindustrie in groß egen, Man ist hierbei bei großen Zylindereinheiten von dem tverfahren zu der Anwendung des Zweitakts übergegangen. Gbenso ist die Doppelwirkung der Zylinder auch für die Oelmaschine besißt die von der Mas inenfabrik

Augsburg-Nürnberg gebaute 1600 pferdige Oelmaschine im Städtischen

Viertaktzylinder in Tandem - Zwillingsordnung. Liegende Diefsel- maschinen, die gegenüber stehenden eine Neihe von Vorteilen aufweisen, werden auch mit einfa wirkenden Zylindern gebaut. Die wirtschaft- lihe Bedeutung der Oelmaschine ist für Deutschland und über- haupt für alle Länder, die nicht über enisprehende Erdölschäße ver- fügen, erst recht in den Nordergrund getreten, nahdem es gelungen ist, aus der Steinkohle wohlfeile Brennöle als Nebenerzeugnisse zu

wendbar sind, beginnt die Oelmaschine au in den Gebieten der fändig zu werden. Allein in Deutschland werden beute bei der Verkokung der Steinkohle rund 1,2 Millionen Tonnen

telgende Erzeugung von Teeröl Hier seßt nun die Oelma)chine ein, die bei den jeßigen Teerölpreisen für cine große Zahl von in- dustriellen Betrieben als bei weitem vorteilhafteste und dabei durhaus

eitig der Maschinenfabrik Augs- burg-Nürnberg und der Gasmotorenfabrik Deut gelungen. Sn

regung der deutschen Continental-Gas8gesellshaft in Dessau mit Teer aus den Vertikalöfen der Gasanstalten betrieben. Auf allen Gebieten, die die Oelmashinen von ihrer Entstehung an bis zum heutigen Tage betreffen, hat deutsche Arbeit vor der Welt den ersten Plaß behauptet, die ganze Entwicklung ist das Verdienst der deutschen “Industrie, ein Erfolg deutscher Ingenieurkunst und Unternehmungs-

danken ist, ist vor allem Rudolf Diesel zu nennen, dessea erfinde-

auf die Wärmeausnußung alle vorhandenen Wärmekraftmaschinen übertrifft. Für die Umseßung der Dieselshen Gedanken in die Praxis trat in erster Reihe der jehige Generaldirektor der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg, Geheimer Kommerztenrat Buz ein, der sich troß der vielen Enttäuschungen der ersten Zeit und der hohen Geldopfer, die die Versuche erforderten, in der Verfolgung seines Zieles nicht

An die Vorträge {loß sich eine überaus rege und vielseitige Besprehung an, die von Dr. Diesel selbst eröffnet wurde. Hierbei Dinals eingehend darauf hin, daß der heutige Stand der Entwicklung den Betrieb der Dieselmashhine mit den Derivaten der Stein- und Braunkohlenindustrie ermöglicht. Die Maschine ist aber nicht mehr auf die „natürlichen“ Brennstoffe allein angewiesen, wo-

Fetten hat günstige Ergebnisse gezeitigt, was besonders für die Kolontal- gebtete wichtig ist. Hodinteressant waren auch seine Ausführungen über die Verwendung der Dieselmaschine auf dem Gebiete der Schiffahrt, wo ius bereits in weit höherem Maße eingedrungen ist,

reiten Oeffentlichkeit bekannt ist. So werden z- B. die neuesten Tauchboote der französischen Kriegsmarine mit 5000 pferd. Dieselmaschinen ausgerüstet, weiter gelangt voraussihtlich noch im Laufe dieses Jahres beim Blohm u. Voß ein Frachtshiff von 9000 t

ohen und verwidckelten Anforderungen der Loko- motivbau der Einführung der Dieselmaschine entgegen, aber auch hier werden bereits Versuche gemacht, von denen gün|tige Ergebnisse er-

Hafenstädte, ihre wirtschaftlihe Bedeutung und ihre e\chichtliche Entwicklung" (Deutscher Verlag in Berlin SW., Wilhelmstraße 8) abgeschlossen vor. Die leßte Lieferung schildert

Danzig und gens hervorgehoben. Das ganze Werk, dessen Majestät der Kaiser und Sa, Mage e i

Schilderung alles dessen gelten, was weiteren Kreisen über die See-

wendig ist. Die geschichtliche Entwicklung der deutshen Seemacht und des deutschen Seehandels ist glücklich an diejenige der einzelnen Hafenplätze geknüpft, und die prächtigen Bilder Stöwers unter ibnen befinden sich allein 16 farbige Vollbilder in der Größe von 39 : 59 cm yeranschaulihen den gediegenen Text aufs glüliste. Hoffentlih findet das gediegene, prächtig ausgestattete Werk die

Die 6. Ueferung des laufenden Jahrgangs der „Kunst unserer Zeit“ (Verlag von F. Hanfstaengl in München; jährlich 12 Hefte; Abonnementspreis je 3 M; Einzelheft 4 46) ist der Alt - wiener Kunst gewidmet, die Dr. G. Keyßner in ihrem Wesen und in ihren Hauptvertretern im literarischen Teil schildert und kunst- geshichtlih würdigt. Der illustrative Teil enthält gut ausgewählte und mit hervorragender Technik wiedergegebene Nachbildungen von Peter Fendl, Moriz Michael Deffinger, Franz Alt, Josef Kriehuber, Karl Makkó, Ed. Ritter, Mathies Nudolf Toma, Joh. Baptist Lampi, v Friedr. Füger,

Mansfeld, Jos. Danhaufer, Hans Canon,

Für die beginnende Reisezeit als Berater und Anreger bietet sich der „Kunstwart“ (Halbmonatschau für Ausdruckskultur, heraus-

Sunihefte dar. Cine Reihe von Belitregen: wie „Heimgefühl und

belm, „Eisenbahn und Pferd“ von Hans Herter, „Vom gräßlichen

Wattenmeer“ von Avenarius, „Bergfreude und Bergsport“ von olenske, „Wandern als Sitte“ von Ullmann, eyn der Berliner elseaus\tellung"“ von Vogeler handeln von Lust, Te

des Reisens. Anregungen praktischer Art, wie: „Geht den Dialekten

nah !“, „Zwei Forderungen an das neue Gasthaus", „Soll man ein

Neisetagebuh führen 2“, „Muß es Stalien sein?" unterstüßen jene

werden von Avenarius als Reiseziel empfohlen. Drei Bilder von Hans Thoma, darunter farbig das bekannte vom Traum, fügen si

Entwicklung erfahren hat.

em Umfange

die größte bis jeßt ge- rt, vier doppeltwirkende

in der Oelmaschine ver-

H. des Teers ausmachende zur Holzkonservierung ver-

- und Gasfraftanlagen die Oelmaschine für die Ver-

Gebrüder Körting auf An-

r Erfolg in erster Linie zu

ine verdanken, die in bezug

erbei von dem Oberingenieur der als Konstrukteur der n in die Formen der Wirk-

ein weites Anwendungsfeld tterishen und pflanzlichen

erung, das gleichfalls dur größten Schwierigkeiten seßt

von Georg W islicenus rachtwerk „Die deutschen

en und diejenigen Ost- und die großen tin Vielfarben- ungsvollen Ansichten von

übersichtliche und eindringliche

der Seemacht zu wissen not-

Friedr. Treml, Jof. Fr. von Amerling, Karl

und Jos. Führich. Verlag von Georg D. W 4 6) mit seinem zweiten

tüßiggehn“ von Karl Wil-

nik und Kultur

Bosnien und Siebenbürgen

eine größere Anzahl von s{hniite nach ihnen geben zu

Land- und Forstwirtschaft.

Die Verwendung der unsozialen Elemente zu landwirt- FSeftlicen Kulturarbeiten.

Die Reihe. der „Veröffentlihungen des Köni li ch preußischen Landesökonomiekollegiums“, von denen bisher Heft 1: „Die Entscheidungen höchster Gerichtshöfe in Sachen der preußen Landwirtschaftskammern 1894—1909*, Heft 2: „Land- wirtschaftlihe Steuer- und Buchführungsfragen“ und Heft 3: „Maßnahmen zur Förderung der Niehzucht“ vorlagen, ist jeyt dur ein 4. Heft fortgeseßt worden, , dessen Inhalt die im Februar d. I. geführten Verhandlungen des Königlichen Landes- ökonomiekollegiums über die Verwendung der unsozialen Elemente zu landwirtschaftlihen Kulturarbeiten und ihre Regelung im neuen Strafgeseßbuch und in dem Strafvollziehungsgesey bilden (Verlag von Paul Parey, Berlin, Preis 60 4). Es galt, Stellung zu vem Vorentwurf zu einem deutshen Strafgeseßbuh zu nehmen, über den der Wirkliche Geheime Oberregierungsrat Dr. Kroh ne Bericht erstattete. Aus seinen Ausführungen sei hier das folgende wiedergegeben :

Nach der Definition des Geheimen Nats Krohne sind unsoziale Elemente alle die Menschen, die wiederholt die Nechts8ordnung gröblih verleßen, Personen und wirtschaftliche Werte schädigen und dadurch eine Gemeingefahr für die Gesellshaft bilden. Körperlihe und geistige Defekte, üble Einwirkungen im jugendlichen Alter, böse Leidenshaften und Gewohnheiten wäGen bei diesen Indi- viduen die \ittlihen und sozialen Hemmungen ab, die vom Durchbrehen der Rechtsordnung abhalten, oder laffen sie ganz verloren gehen. In früherer Zeit vielfach unterschäßt, sind die Ge- fahren, die der Gesamtheit von diesen unsozialen Elementen drohen, wie in sämtlichen Kulturstaaten, so au bei uns immer flarer erkannt worden; gleichzeitig ist aber auch zutage getreten, daß die Miitel, die das bisher geltende Strafreht an die Hand gibt, zu ihrer Bekämpfung nicht ausreiden. Es handelt sih- dabei im wesentlihen um drei Gruppen von Rechtsbrehern, die freilich vielfah ineinander über- greifen: die NRückfälligen, die Arbeits\{hcuen und Lieder- lden und die geistig Minderwertigen. Das wesentlihste Kampf- mittel gegen diese Elemente ift Freiheitsentziehung. Die Sicherung der Gesellshaft verlangt unbedingt, daß diese gemeingefährlichen Fndividuen aus dem freien sozialen Leben, in dessen geordneten Gang sie [9 nicht einfügen können oder nicht einfügen wollen, ausgeschieden werden.

In betref} der Nückfälligen bestimmt nun der Vorentwourf, daß beim dritten Rückfall der Diebstahl mindestens mit 1 Jahr 3 Monaten und höchstens mit 5 Jahren Gefängnis oder in besonders {weren Fällen mit 24 bis 10 Sahren Zuchthaus zu bestrafen ist. Ca ist die Einweisung in ein Arbeitshaus auf die Dauer von 3 Fahren zulässig, Die gefährliche Körperverlezung muß beim dritten Rückfall, und zwar nicht nur in dasselbe Verbrechen, )ondern wenn überhaupt drei Vorbestrafungen vorliegen, mit mindestens 12 und höchstens 5 Jahren Gefängnis bestraft werden. Der fünfmal, darunter einmal mit Zuchthaus Vorbestrafte, der als gewerbsmäßiger, gewohnheitsmäßiger Berbreher vom Gericht anerkannt ist, muß beim Diebstahl mit 5—10 Jahren Zucht- haus und bei der gefährlichen Körperverlegung mit 2—10 Jahren Zuchthaus bestraft werden. Bleibt diese Strafbemessung auch weit hinter der anderer Länder zurüdck, wie die vom Berichterstatter vor- gelegte und im 4. Heft der „Veröffentlihungen des Königlich preußischen Landesökonomiekollegiums* abgedruckt2 Zusammenstellung der zur Wsung der Fraze erlassenen Bestimmungen außerdeutscer Gesetze zeigt, so sieht Geheimrat Krohne doch hierin, zumal wenn durch die Latenrichter mit der bisherigen allzumilden richterlichen Praxis gebrochen wid, schon einen bedeutenden Fortshritt. Denn eine Freiheitsentziehung von wenigen Wochen könne nie die Verbrecher von thren unsozialen Gewohnheiten abbringen.

Indessen hält Geheimrat Krohne die Bestimmungen des Vor- entwurfs über die Behandlung der Liederlihen und Arbeits - \cheuen nit für ausreichend. Die Besserungskur von 6 Monaten oder selbst 3 Jahren, die über einen verlumpten und herunter- gekommenen Menschen in bestimmten Fällen verhängt werden kann, dürfte in keiner Weise ausreichen. Vor allem ist eine Festsegung der Höchstdauer zu verwerfen.

Werden die gewünschten Bistimmungen Gesetz, so wird natürli die Zahl der Menschen, die der Freiheit entzogen werden müßen, ganz erheblich vermehrt. Allein es ist zu bedenken, daß schon jeßt jährlih in Preußen 50 000—60 000 Menschen in der einen oder anderen Art dingfest gemaht werden, und daß sich durch die dauernde Ausscheidung der in Frage stehenden Elemente die jeßige Bevölkerung der Gefängnisse nicht unerheblih vermindern würde. A

Der 2weck der Maßnahmen ist nun, diesen Existenzen die Gnergie zu einem geordneten sozialen Leben wiederzugeben. Dieser läßt sich aber nicht dur einfahes dauerndes Einsperren erreichen, ganz ab- g?sehen von der ganz außerordentlihen Belastung, die dadur unsere Finanzen erfahren würden. Die Verwendung zu Landeskultur - arbeiten ist da eine unabweisbare Notwendigkeit. Seit 15 Jahren hon hat die Gefängntsverwaltung des Ministeriums des Innern, vornehmlich in den Mooren, Versuche nah dieser Nichtung gemacht, die vor allem au den Beweis erbrachten, daß ehemalige Indujtrie- arbeiter, Weber, Kellner, Pre usw. sehr wohl an die ihnen fremden Landeskulturarbeiten gewöhnt werden können E

Soll aber das Vorgehen Erfolg haben, fo ist eines unbedingt notwendig: der Gefangene, der für das soziale Leben wiedergewonnen werden foll, muß sh eine Abkürzung der Strafe durch gute Führung und fleißige Arbeit verdienen können. Es muß mit der in weiten juristishen Kreisen herrschenden und auch noch in den Motiven zum Norentwurf zum Ausdruck gebrachten Anschauung gebrochen werden, daß eine Abkürzung der Strafe dur vorläufige Entlassung ein Akt der Gnade sei. Fretlich muß Sorge dafür getragen werden, daß der aus der Fretheitsentziehung Herauskommende nicht haltlos ins Leben hinaustritt. Bei der Entlassung muß an die Stelle der Tätigkeit der Strafhausverwaltung die Fürsorge seitens der Gesellschaft treten.

Daß auch die Arbeitskraft der getstig Minderwertigen sehr wohl für die Allgemeinheit nußbar gemacht werden fann, beweist die Tatsache, daß eine Anzahl gut geleiteter Privatirren- anstalten derartige Elemente im landwirtshaftlihen Betriebe ver- wendet. Ließe ih eine derartige Verwendung auch in den öffentlichen Anstalten einführen, so könnten die jeßt enormen Unterhaltungskojten ohne Frage vermindert werden.

Saatenstand in den Vereinigten Staaten von Amerika.

Infolge der andauernden Trockenheit des leßten Sommers und Herbstes war der Boden sehr ausgedörrt und der Grundwasserstand auf ein Niveau gesunken, das noh nie erreicht worden war, folange der amerikanishe Nordwesten besiedelt ist. Ein Winter mit weng Schneefall hob diesen Feuchtigkeitsmangel nur in geringem Maße, sodaß bei der Frühjahrsbestellung die Ernteaussihten nit günstig waren. NRechtzeitig stellten fich indessen im April ausgiebige Regen etn und die Saat ging überall gut auf. Als jedoch dann während mehrerer Wochen keine weiteren Niederschläge fielen und Anfangs Mai starke südlide Winde einsetten, die den

eldern ihren geringen Vorrat an Feuchtigkeit entzogen, blickten die Via und die biesigen Gesciäftsleute mit Besorgnis der Zukunst entgegegen. Allein jeit dem 13. Mai sind überall ausgtebige, teilweise sogar s{chwere Regen niedergegangen, die so voll- ständig von den Feldern aufgenommen worden sind, daß auch nach thnen der Wasserstand in den Flüssen keine oder nur cine geringe Aenderung erfahren hat. Nach den hier vor- liegenden Berichten is während der leßten aht Tage im Nordwesten bis drei englische Zoll Regen gefallen, und selbst in den Gegenden, die am s{chlechtesten dabei fortgekommen sind, beträgt die Nieder- \{lagsmenge immer noch einen Zoll. x

Die augenblicklihen Aussichten lassen demnach nichts zu wünschen

übrig, und wenn von Zeit zu Zeit weitere Negen eintreten, kann