1911 / 141 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 17 Jun 1911 18:00:01 GMT) scan diff

Dienstantritt. Jn Leith dehnt sich der Ausstand aus; 400 Seeleute lehnten es ab, sich anwerben zu lassen. Jn Cardiff ist der Tag rubig verlaufen. Die wenigen Schiffe, die ausliefen, haben nicht zur Union gehörige Seeleute zu einem um 10 Sgilling erhöhten Lohn angeworben. Ungefähr 700 Seeleute haben ihre Entlassungsbücher eingereiht. Gestern nahmittag hat in Liverpool eine gemeinsame Beratung der Vertreter der nationalen Vereinigung der Dockarbeiter und der Ver- einigung der Fuhrleute stattgefunden, in der beschlossen wurde, ae bis zum Sonnabend über 8 Tage der Streit nicht beigelegt sein ollte, den Erekutivaus\chuß des Ortskomitees einzuberufen, um über die Lage zu beraten.

(Wettere „Statistische Nachrichten“ \. i. d. Zweiten Beilage.) Kunst und Wifeuschaft.

__ Dem Germanischen Nattionalmuseum in Nürnberg ist es gegen Ende des Jahres 1909 geglückt, im Münchener Kunst- handel ein Gemälde, die Verkündigung Mariä darstellend, zu erwerben, das durch seine fkünstlerishen Eigenschaften einen bervor- ragenden Plat in der an Meisterwerken der älteren deutschen Maleret niht armen Galerie des Museums beanspruchen darf. In den soeben ershienenen „Mitteilungen“ aus dem genannten Museum für das Jahr 1910 wird das Gemälde eingebend beschrieben und auf einer Uchtdrucktafel wiedergegeben. Das Original ist auf eine 158 cm hohe ‘und 1205 cm breite Fichtenholztafel in Del gemalt und im ganzen gut erhalten. Die Tafel ist die abgesägte Vorder- oder Rückfläche eines doppelseitig bemalten Altarflügels gewesen. In einem asketish-einfahen Raum fißt Maria, in ihr Gebetbuch vertieft, umwallt von einem einfahen weißen Gewande. Da naht sih der mädchenhaft {lichten Erscheinung der Engel und kündet ihr niederkniend die himmlishe Botschaft. Maria, ohne das Buch zu senken, wendet das Haupt ; fie ershrickt nicht, sondern senkt nur demütig die Augen zu Boden. Schon die erste Untersuchung ließ in dem Gemälde ein Werk der oberrheinishen Schule aus dem zweiten Viertel des 15. Jahrhunderts erkennen. Eine nähere Prüfung führte dazu, es dem größten Meister jener Gegenden Konrad Wiß zuzu- weisen. Es zeigt das überraschende foloristishe Feingefühl des Meisters, ihm eigentümlihe Einzelmotive und namentlih seine \staunenswerte Beherrshung und künstlerishe Verwertung des Beleuch- tung8moments. Auf Wit als den unmittelbaren oder mittelbaren Meister dieses Bildes leitet auch die Aehnlichkeit mit seiner be- kanntesten Schöpfung hin, dem Bilde der Heiligen Katharina und Magdalena in der \tädtishen Sammlung in Straßburg. Die „Mit- teilungen“ aus dem Germanishen Nationalmufeum für 1910 enthalten ferner reich illustrierte Aufsäße von Dr. W. Stengel über „Hand- werksfiegel im Germanishen Museum“, von H. Stegmann über «Die Holzmöbel des Germanishen Museums“, von G. von Bezold „Beiträge zur Geschichte des Bildnisses“ und von Dr. F. Witte über „Zwei Stickereireliquien des Mittelalters“ sowie eine nah der Karls- ruber Handschrift von Dr. Semler besorgte Veröffentlihung der „Pilgerreise des Johann von Bodman“ aus dem 14. Jahrhundert.

Literatur.

Als Band 2 der Bibliothek der Kunst- und Antigquitäten- fsammler (Verlag von Richard Carl Schmidt u. Co. in Berlin, Preis geb. 6 #) hat der Direktorialassistent am Kunstgewerbemuseum in Berlin Dr. Otto Kümmel eine Schrift über das Kunst- gewerbe in Japan verfaßt. Die Arbeit will keine Geschichte des japanishen Kunstgewerbes, sondern den Sammlern japanischen Geräts ein kurzer, aber möglichst zuverlässiger Führer sein. Die Darstellung behandelt daher nicht die zeitlihe Folge der Erscheinungen, sondern ihre Technik. Einleitend wird eine chronologishe Uebersicht der Geschichte des japanischen Kunstgewerbes geboten, dann das japanishe Haus und Hausgerät geschildert. Es folgt dann eine Beschreibung der Technik der einzelnen Zweige des japanishen Kunstgewerbes: der Lackarbeiten, Metallarbeiten, des Schwertshmuckes, der Rüstungen, der Keramik, der Textilarbeiten und der Arbeiten aus Holz und ähnlihen Stoffen. Diesen Abschnitten {ließt sich etn Verzeichnis der Bezeichnungen und Marken der japanischen fkunstgewerblichen Erzeugnisse, eine Anweisung zur Lesung japanisher Daten, Worterklärungen und ein Negister an. Dem Tert sind 168 Abbildungen, geen von Stücken, die sich im hiesigen Kunstgewerbemuseum befinden, und 4 Markentafeln beigegeben. Das von einem gründlichen Kenner des japanishen Kunstgewerbes verfaßte Werk wird jedenfalls dem Sammler als zuverläsfiaer Führer hohwillklommen sein. Aber auch die weiteren Kreise der Kunstfreunde werden in dem Buch Anregung und Belehrung finden, haben japanishe Kunst/ und Kunstgewerbe do in den leßten Jahren mehr und mehr im Abendlande gebührende Beachtung und begeisterte Anhänger gefunden, sodaß man behaupten kann, daß sie auf unser Kunstempfinden befruchtend eingewirkt haben.

Die Hochstraßen der Alpen. Ein Automobilführer zum Befahren von über einbundert Gebirgspässen. Von Charles L. Freeston. Autorisierte deutshe Ausgabe. 480 Seiten mit 108 Abbildungen im Tert und 9 Karten. Berlin 1911, W. 62, Richard Carl Schmidt u. Co. Preis gebunden 10 Æ. Wer mit dem Auto in die Alpen will, kann dies eigenartige, einzig in seiner Art dastebende {öne Buch nicht entbehren. Es ift ein zu- verlässiger Führer durch die Alpenschönheiten, aus|chließlich für Automobilisten geschrieben. Die Pässe hat der Autor alle lelbst abgefahren, oft mehrmals, daher auch die zuverlässigen Angaben, die in keinem Reiseführer zu finden find. Es ist ein Bu, das man mit Genuß zu Hause vor der Reise liest, während der Fahrt benußt und zurüdgekehrt nah der Neise wieder gern zur Hand nehmen wird. Es ist fein trockener Führer, sondern ein warmberziger Scbilderer der Schönheiten der Alpenwelt ; dabei gibt der Autor auch zahlreihe nüßlide Winke, betreffend Aus- rüstung des Wagens, Photographierens, Berhaltens gegenüber den Zoll- behörden usw. Die zahlreichen, zum großen Teil ganzseitigen Illu- strationen nach Aufnahmen des Verfassers sind vorzüglih. Das Buch dürfte bald der Begleiter aller die Alpen befahrenden Automobilisten werden.

__— In den Lieferungen 125 —129 des von Hans Kraemer in Ver- bindung mit zahlreihen namhaften Fahmännern herausgegebenen volkstümlihen Prachtwerks „Der Mensch und die Erde“ (Verlag von Bong u. Co. in Berlin, jede Lieferung 60 3), befinden sich Auf- säße von Professor Dr. H. Potonté -Berlin über die Entstehung und Gewinnung der Brennstoffe, von W. B. Niemann und Dipl.-Ing. L du Bois -Berlin über SEVEenepns und Feuerzeugung und von

r. A. Neuburger-Berlin über das Feuer als Hilfsmittel im Haus und Gewerbe. Ueberaus anscaulich und reihhaltig ist wieder das dem Text beigegebene Bildermaterial. Es sei nur auf die Tafeln hingewiesen, die die Braunkohblengewinnung und -Verarbeitung darstellen, auf die Bilder, die die Streichholzfabrikation veranschaulichen, auf die seltene Nachbildung eines japanishen Holzschnitts, der ein Laternenfest in Tokio darstellt, sowie auf die zahlreihen Abbildungen prächtiger Oefen aus alter Zeit.

Ausftellungsnachrichten.

In der Zeit vom 18.—30. September d. J. soll in Chicago (Illinois) ein internationaler Gemeindekongreß, verbunden mit einer Ausstellung, abgehalten werden. Zweck des Kongresses und der Ausstellung ist die Leistungen und Fortschritte auf dem Gebiete des modernen Gemeindewesens vorzuführen. Es fommen hauptsächlich folgende Mäterien in Betraht: Organisation der Gemeinde im allgemeinen (Gemeindevertretungen usw), Selbst- verwaltung, Rehnungswesen, Parkanlagen, Spielpiäße, Gesundheits- wesen, Wohltätigkeitseinrihtungen, Schulen, Erziehungs- und Besserungsanstalten, Steuern und Gebühren, Polizei, Feuerwehr, Bibliotheken und Statistik. Auskunft wegen Beteiligung an der Aus\tellung erteilt Herr Edward H. Allen, General Manager of Exrposition, in Chicago (Il.), 1107 Great Northern Bldg.

Gesundheitëêwesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln. Türkei.

Der internationale Gesundheitsrat in Konstantinopel hat für die Herkünfte von Bassorah eine ärztlihe Untersuhung nebst Desinfektion und die Anwendung des Neglements über die Ver- nichtung der Ratten und Mäuse auf Schiffen verfügt. Alle diese Maßnahmen haben in etnem Lazarett der Türkei zu dran,

Ferner hat der Gesundheitsrat verfügt, daß die Herkünfte von Unieh außer einer ärztlihen Untersuhung einer Desinfektion im Lazarett von Sinope oder in demjenigen von Monastir- Aghzy (Cávak) zu unterwerfen find.

Aegypten.

Der Internationale Gesundheitsrat in Alexandrien hat beschlossen, gegen Herkünfte von Samsun und Konstantinopel das Cholerareglement anzuwenden. !

Der Internationale Gesundheitsrat in Alexandrien hat be- \{lofsen, das Pestreglement gegen Herkünfte aus Calicut nicht mehr anzuwenden. (Vergl. „N.-Anz.* vom 21. November D: S ee, 209,)

(W. T. B.) In Smyrna ist Borgestern erkrankten drei Per- Auch in Samsun dauert die

Konstantinopel, 16. Juni. die Cholera wieder aufgetreten. sonen, von denen zwei gestorben sind. Epidemie fort.

Verkehrswesen.

Der Zentralverein für deutsche Binnenschiffahrt bält seine diesjährige Wanderversammlung auf Einladung der Königlichen Nesidenzstadt Posen dortselbst ab. Auf der Tagesordnung stehen bedeutsame Fragen, unter denen die der Fortführung des Rhein-Weser: Kanals bis zur Elbe als die wichtigste bezeichnet werden darf. Hervorragende Sachverständige auf dem Gebiete der Wasserbautechaik, der Industrie und der Volkswirtschaft haben die Berichterstattung über die Verhandlungsgegenstände über- nommen. Eine Besichtigungsfahrt in das Ansiedlungsgelände wird neben dem Besuche der Ostdeutshen Industrie- und Gewerbeaus- stellung Gelegenheit geben, von den kulturellen Fortschritten der öôst- lihen Provinzen Kenntnis zu nehmen. Die Posener Wander- versammlung dürfte sich wie die vorhergehenden eines zahlreichen Besuches erfreuen, zumal Souderzüoe vom Westen (Cöln— Hannover —Be: lin) und vem Often (Königäberg—Danzig) Gelegenheit geben, zu besonders billigen Preisen die Ausftellungs- und Kongreßstadt Posen zu erreichen.

Theater und Musik.

Neues Königlihes Operntheater.

Die fommerlihe Operndirektion des Herrn Heinrich Hagin im Neuen Königlichen Operntheater eröffnete gestern die Reibe ihrer Vorstellungen mit Nichard Wagners „Meistersinger von Nürnberg“. Herr Hagin hat offenbar die Absicht, in den Bahnen zu wandeln, die die ehemalige Guraoper vorgezeihnet bat. Die gestrige Aufführung untershied #s\ch nicht wesentlich von der vorjährigen, zum großen Teil - waren auch dieselben Künstler am Werke, die auch unter dem Direktor Gura dort tâtig waren. Vor allen Dingen hatte man Gelegenheit, die Bekanntschaft mit dem unvergleihlihen Hans Sachs des Herrn Feinhals zua erneuern. Es hieße, nur oft Gesagtes wiederholen, wollte man diese Leistung des Künstlers, die über Lob und Tadel er- haben ist, nochmals einer eingehenden Würdigung unterziehen. Sie ist musikalisch, gesanzlih und darstellerish s{iechthin die ideale Ver- förverung der von Wagner gezeihneten Gestalt des Hans Sachs. Unter den anderen Sängern, die durch ihre vorjährige Tätigkeit in denselben Rollen hier {hon bekannt sind, traten Fräulein Luise Petl (Eva), die Herren Eugen Albert (David), Robert Leonhardt (Beckmesser) und Nobert vom Scheidt (Kothner) durch vortrefflihe Leistungen hervor und bildeten eine feste Stütze für die anderen im Ensemble noch niht etingewöhnten Kräfte. Unter diesen ist in erster Linie Herr Karl Erb als Waltber

Stolzing zu nennen, dessen {öne Stimme und symyathis

auf der Bühne zu bewegen, auffielen. Gesanglich L sih Künstler noch manches zu lernen, au sollte er seinem weichen met zum Lyrischen hinneigenden Tenor nicht zuviel zumuten. Der Bassist Herr Giesen kann fih mit Herrn Lattermann, der im vergangene Jahre den Pogner sang, nicht messen. Mit seinen durchaus bemerken. werten Stimmitteln weiß er niht recht etwas anzufangen und ließ es au an schauspielerischer Gewandtheit fehlen. Die Magadalen sang Fräulein Elsa Bengelt, die man hier als Konzert sängerin hon kennen und schägen lernte. Ihre Stimme \cheint für die Büh h niht auszureichen; möglicherweise lag aber eine Indisposition dos daher sci das Urteil über ihr Können einer späteren Zeit vorbehalte; Den s{wersten Stand hatte der musikalische Leiter des Ganzen Her È Kapellmeister Selberg. Ihm stand nicht, wie im vergangenen Sake Herrn Stransky, der festgefügte Tonkörper des Blüthnerorcesters zur Verfügung, fondern eine bunt zusammengewürfelte Schar von Mus sikern, die sih zum Teil aus der ehemaligen Volksoper, zum Teil anderswoher zusammengefunden hatte. Wenn er denno das Ey. semble mit fester Hand zusammenhielt, so \priht das für seine Be- fähigung zum Dirigenten. Auf die Herausarbeitung von Feinheiten mußte er freilich fast gänzlich verzihten. Die szenische Leitung la in den Händen des Herrn Heinz Sattler, der an vorjährige Ueber, lieferungen anknüpfte. Das ausverkaufte Haus ließ es an Beifall nit fehlen, der besonders Herrn Feinhals galt.

Im Neuen Schauspielhause bleibt „Die keus{e Susanne* auch E auf dem Spielplan. (G A mScillertheater O. (Wallnertbeater) wird morgen abend „Husfarenfieber“, am Montag „Im Klubsessel“, am Dienstag „Der Traum ein Leben“, am Mittwoh „Maria und Magdalena* gegeben, Am Donnerstag findet die erste Aufführung von „Panne“ statt; diese Vorstellung wird Freitag, Sonnabend und nähsten Sonntagabend

wiederholt.

Das Sillertheater Charlottenburg bringt morgen nadhmittag „Wilhelm Tell“, Abends sowie am Montag „Revolutions. hochzeit“. Am Dienstag geht „Der Probekandidat“, am Mittwoch „Der große Name“ in Szene. Am Donnerstag wird zum ersten Male „Der dunkle Punkt“ gegeben; am Freitag, Sonnabend und nächsten Sonntagabend wird diese Vorstellung wiederholt.

Im Trianontheater wird der Schwank „Das Prinzchen' weitergespielt.

Im Neuen Operettentheater beherrscht die Burleske „Eine Million“ andauernd den Spielplan.

Mannigfaltiges. Berlin, 17. Juni 1941;

Im Wissenschaftlihen Theater der „Urania® wird der Vortrag „Lebende Tierbilder von Nah und Fern“ in dieser Wothe nos Ns und außerdem am Sonnabendnachmittag um 4 Uhr wiederholt.

Hamburg, 17. Juni. (W. T. B.) Deutscher Rundflug. Von den in Schwerin cingetroffenen Fliegern landete gestern als leßter der um 7 Uhr 26 Minuten von dort abgeflogene Dr. Witten- stein mit Passagier um 9 Uhr 1 Min. auf dem htesigen Flugplaß. Wiencziers is gestern um 7 Uhr 44 Min. von hier as geflogen, hat die Unfallstelle bei Kirchsteinbeck nochmals überflogen und ist dann 8 Uhr 9 Min. offiziell in Ham- burg gezeitet worden. Heute früh 4 Uhr erfolgte der Start zur vierten Tagesstrecke Hamburg—Ktel. Büchner flog Punkt 4 Uhr als Erster ab. Lindpaintner folgte 4 Uhr 1 Minute, Wiencziers 4 Uhr 3 Minuten, N Res 4 Uhr 9 Mi- nuten, Lait 5 Uhr 4 Minuten, Thelen 5 Uhr 25 Minuten, Jahnow 5 Uhr 29 Minuten und Dr. Wittenstetn 6 Uhr 1 Mi- nute. König und von Gorrissen werden erst Nachmittags \tarten.

“Ktel, 17, Junt. (W. T. D) Deut RUnvbrhun: Al erster landete Wiencziers 4 Uhr 55 Minuten auf dem hiesigen Flugplaß, wo sich Ihre Köntglichen Hoheiten der Prinz Und die Pranzessin- Hetnuri@ vou «Preußen * und eine ungeheure Zuschauermenge eingefunden hatten. Zwei Minuten später folgte Lindpaintner. Als dritter kam um 5 Uhr 6 Minuten Büchner hier an, 20 Minuten später folgte Schauenburg. Jahnow hatte um 6 Uhr 22 Minuten die Ziel- linie überflogen, mußte aber ror dem Flugfelde niedergehen, da der Motor plöblich ausfegte. Dr. Wittenstein landete 7 Uhr 5 Minuten, eine Minute später pafsierte auch Thelen die Fluglinke. Sämtliche Flieger wurden auf dem Flugplaßze von Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Heinrich aufs herzlihste beglückwünscht.

Komotau, 16. Juni. (W. T. B.) Gestern trat im Erz- gebirge ein starker Wärmerückgang ein. Stellenweise herrschte dichter Schneefall und Reif.

Barcelona, 17. Juni. (W. T. B.) Gestern nachmittag erplodierte hier eine Bombe; ein Mann wurde dabei verlegt. Die Behörden erklären tas Vorkornmnis für unbedeutend.

__ Riga, 16. Juni. (W. T. B.) Auf der Ostsee wütete heute ein heftiger Sturm. Mehrere Schiffe wurden beschädigt, ein Schuner wurde an das Ufer geworfen.

Jekaterinodar, 16. Juni. (W. T. B.) In einem Tunnel der Noworossijskbahn überfielen Sträflinge, die in etnem Eisenbahnzug transportiert wurden, die Schu t wache, töteten cinen und verwundeten fünf Wächter und entflohen. Von 21 Flüchtlingen wurden 16 wieder eingefangen.

(Fortsezung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußis

Berlin, Sonnabend, den 17. Juni

M 141.

1910/11 | 1909/10 |

Erste Beilage

Gesamteinfuhr

1908/9

1910/11 | 1909/10

Davon \ofort verzollt oder zollfrei

| | 1908/9 | |

1910/11 |

Amfliches.

E E R E T EA E E E LEA E

Deutsches Reich. Handel Deutschlands mit Getreide und Mehl.

Nach Erntejahren, beginnend mit dem L. August. Vom 1. August bis 10. Juni (Mengen in äx = 100 K8). L) Ein- und Ausfuhr.

1909/10

|

1908/9

Davon Ausfuhr aus dem freien Verkehr

| | | \ | | l

1910/11 | 1909/10 |

1908/9 ||

h

Gattung, Ausbeuteklasse

2) Mehlausfuhr gegen Einfuhrschein.

1910/11 | 1909/10

hen Staatsanzeiger.

1908/9 |

L B: 1 1 Roggenscrotmehl *)

Roggen . Meizen . - - Malzgerste Andere Gerste Gerste ohne nähere Ang. afer ie Roggenmeh][.. Weizenmehl

D 22 2 24

61 965| 2 684 247| 1 862 40

l 0 488 103/ 2 076 243} 2 343 208 27 147 897/21 323 181/16 865 832

138 048 6 542 548) 4 672 552) 7713787

12 575) 166 148|

42 )6 790/22 728 986/17 062 50H 18 5 17

17 066 | 4 428 846 6 045 628| 5 563 712 9286| 13574

139 336| 165 978

30 333!

7 2 0 92 757 940 17 927 014 14 819 906 4 585 749 3231311 5 946 454 4 531 260

106 664

5 115| 2 328 095| 1 738 365 2 14919 263 253 14 771 531 0 800) 1428445 1929 458 (

9 059 93 768!

9313

3) Einfuhr in den freien Verkehr nach Verzollung.

Warengattung

35| 6 205 835| 8 129 526 33| 3 324 705| 3 821 470

4 059 849

495 402) 1 530 846| ) 1756 309| 1 481 610| 1 484 882

240 378| 165 117

j

| 5 157 423| 3 371 765 429 447

1 157 747|

Davon verzollt

371 196 843 256

8 108 481 2 824 680 }

98426| 1 | | 2 735 302 304 1 528 689

415 1157 151|

Gesamte verzollte Menge

1910/11 O 1908/09

beim unmittelbaren Eingang in den freien Verkehr

1910/11 | 1909/10 | 1908/09 l |

| | |

bei der Einfuhr von

| j

|

1910/11 | 1909/10 |

Niederlagen, Freibezirken usw.

1908/09

Warengattung

5 195 }

4 238 916| 2 670 729 ||

842 012 | 1 745 038| 1 475 673| 1467 748 |||

1169 }

L 2

3. 4. 5. P

» artweizenmehl *)

Einfuhr auf Niederlagen, in Freibezirke usw.

\ Roggenmehl: 1. Klasse (0—60 v. H.). . über 60—6d v. H.)

060 0D) P 244860

Weizenmehl: Klasse (0—30 v. H.). . (über 30—70 v. H.) 70—7d v. H.) 0—70 v. H.). 0—75 v. D). «

1910/11

1909/10 | 1908/09

1 528 144 939 495 161 640

182 142

1 744 039 1 385 527 13 973 263 907| 52 142

9 861

18 629

Verzollt von Nieder- lagen,

1156 512!

841 905 547 153 104 749 131 990

58 013

767517

77 998 180 225 130 772|

1 475 343| 1 467 297 1 220 284| 1 160 233

10 247 162 944 78 813 43 199 12 761

6 934 117 464| 71 798) 53 061 | 5 802

*) Ausbeute für jede Mühle besonders festgeseßt.

4) Niederlageverkchr.

Ausfuhr von Niederlagen, Freibezirken usw.

Frei- bezirken M usw, | 1910/11 | |

1909/10 | 1908/09

MOCaER è « s 5 Malzgerste Andere Gerste . QUAEE e Maia Roggenmehl . .

Weizenmehl ..

2

|

2650 868| 1 870 695 20 862 950 16 450 197 94| 1472 016| 2 021 547 9 139/21 542 161/17 026 705

3 859| 3 613 257| 3 652 773

6 646 976) 5 261 616) 5 020 026 1085| 1104 537

73 205| 58 370| 71659

Berlin, den 16. Juni 1911.

1911 Iunt Tag

Marktorte

7 016/19 256 007/14 766 366 0754| 1 428 384| 1 929 458 5 958/17 926 788/14 819 593 3113| 3228 620| 3 219 479 6454| 4531 1583| 4376 559

9393 69 322

1085) 1101 69 364| 56 258|

701 109. 1840212 89 740

5 273 181 560 746 700 522|

U 4 3 841)

330 125| | 1 606 943 43 632) 3 615 373| 384 637| 730 458)

2 112

|

3

136 829 | 1 683 831 | 92 089

2 207 112 433 294 | 643 471 |

2337 |

Weizen h Gerste | Hafer | Mais Roggenmehl . . 4 | Weizenmehl

Kaiserliches Statistisches Amt. V! Ol Z0Mer.

Verichte von deutschen Fruchtmärkten.

Qualität mittel

gering |

niedrigster |

bödfter | Á

M

é

niedrigster

bôster T id

|

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

gut

| niedrigster Bd

Verkaufte Menge Doppelzentner

höchster M

VIDaIEn s «08 j . 13484 641| 3 465 733|

15 135 677| 4082 214 1956 799| 1 441 241| 1767 333) 1514 368

| | | 86850| 356 152/ 124 040 2 290 973 9 406 020 1 207 567 LISCLOC 1 261

3 262 49 606

59 484

GPED e |

Nerkauf3s

wert zentner

d

106 376| 1491 067 247 415 324 547 495 098 2157|

11 271

wie 3, Spalte 8 bis 10

Am vortgen Markttage

Durch- | \chnitt3- preis |

W

21 045 996 760 149 922 701 036 370 027

1 244

17 134

51 583

1 452 992 911 952| 918 507| 429 032| 596!

5 937|

|

Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nah überschlägltBer Schätzung verkauft Doppelzentner (Preis unbefannt)

s “as

Allenstein Thorn Lssa i. Pos. Krotoschin Ï Schneidemühl . Mreolailt «e 4-6 Strehlen i. Sl. Schweidniß . Liegniß Hildesheim . Mayen

(Crefeld

Geldern . Meh. » Saarlouis

19,50

19,40 18 40 19,80 18,30 18,20 19 20 18,80

——

19,50

19,00 18,40 19,80 17,30 18 20 18 70 18,80

20,00 20,20

20,83

20,00

20,35 19 30 19 50 19,40 20,20 1840 19.10 19,20 19.80 19,80 19,50 20,30 19,70

20,67

Theater.

Neues Operniheater. Sonntxg: Die Meister- finger von Nürnberg. Oper in drei Akten von Richard Wagner. Anfang 7 Uhr.

Montag: Der Ring des Nibelungen. Bühnen- festipiel von Richard Wagner. Erster Tag: Die Walküre in drei Akten von Richard Wagner. (&asispiel Fri Feinhals.) Anfang 7 Uhr.

Dienstag: Das Rheiugold. Anfang 8 Uhr.

Yittwob: Die Meisterfinger von Nüruberg. (Gastspiel Friy Feinhals.) Anfang 7 Uhr.

Donnerêtag: Lohengrin. (Gastspiel Marg. Magenauer.) Anfang 7# Uhr. “E

Freitag: Die Walküre. (Gastspiel Marg. Magzenauer.) Anfang 7 Ubr. :

Sonnabend: Tanuhäuser. Anfang 7# Uhr.

Sonntag: Lohengrin. Anfang 74 Uhr.

8 Uhr:

Gilbert. Montag Susanne.

Braun.)

ErzsZlungen. Braun.) Lessingtheater. Sonntag, Abends 8,20 Uhr: Ensemblegastspiel von Mitgliedern des „Hamburger Tkaliatheaters“: Sommerspuk. Ein frôößlihes Spiel in vier Akten von Kurt Küchler. Montag und folgende Tage: Sommerspuk.

in vier Skotroronne!k.

Dienstag:

und

Die Fledermaus.

Schilleriheater. Sonntag, Abends s Uhr: Husarenfieber. Lustspiel ften von SBustav Kadelburg und Richard

Uenes Schauspielhaus. Ensemblegastspiel des „Neuen theaters“: Die keushe Susaune.

3 Akten von Georg Okonkowsky.

folgende Tage:

O.

Sonntag, Abends

ODperetten- e. Operette in Musik von Jean keusche

A2 12

Komishe Oper. Sonntag, Abends 8 Uhr: (Gastspiel Oscar Braun.) Montag: Volkstümlihe Vorstellung: Tosca. Dienstag: Orpheus in der Unterwelt. Mittwoch: Die Fledermaus.

(Gastspiel Oscar

Donnerstag: Orpheus in der Unterwelt. Freitag: Volkstümliche Vorstellung: HDoffmanus

Sonnabend: Die Fledermaus. (Gastsriel Oscar

(Wallnertheater.)

Montag: Im Klubsessel. Der Traum ein Leben.

Charlottenburg. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Wilhelm Tell. Schauspiel in 5 Aufzügen von Friedri Schiller. Abends 8 Uhr: Revolutious- hohzeit. Schauspiel in drei Aufzügen von Sophus Michaëlis. Deuts von Marie Herzfeld.

Montag: Revolutionshochzeit.

Dienstag: Der Probekaudidat.

Lufstspielhaus. (Friedrichstr. 236.) Sonntag, Abends 8,20 Uhr: Gastspiel Pevi Glöcknec : Unsere Pepi. Schwank in drei Akten von Alexander Engel.

Montag und folgeade Tage: Unsere Pepi.

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.)

{ Sonntag, Abenèts 8 Uhr: Polvische Wirtschaft.

Schwank mit Gesang und Tanz in drei Akten von Kraaß und Okonkowsky, bearbeitet von I. Kren. Gesangsterte von Alfred Schönfeld, Mußk von I. Gilbert.

Montag und folgende Tage: Polnische Wirt- haft.

Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof

Friedrichstr.) Sonntag, Abends 84 Uhr: Gastspiel

des „Neuen Schauspielhauses“ : Das Prinzcheu. Uebesschwank in 3 Akten von Robert Misch. Montag und folgende Tage: Das Prinzchenu.

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Hildegard Nitsche mit Hrn. Assistenz; arzt Dr. Walther Helmholz (Rathenow—Prenzlau).

Verehelicht: Hr. Wilhelm Graf von Perponer- Sedlnißky mit Frl. Gva Maria von Wilamowiß- Möllendorff (Weimazx).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Carl Detlof von Winterfeld-Vahrnow (Gülit). Eine Tochter: Hrn. Carl von der Osten-i5abeck (z. Zt. Kiel).

Gestorben: Hr. Generalmajor z. D. Paul von Robrscheidt (Berlin). Frl. Elise von Schulhen- dorf (Altenburg, S.-A.).

O

Verantwortlicher Redakteur : Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen (einschließlih Börsen. Beilage).

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