1911 / 145 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 22 Jun 1911 18:00:01 GMT) scan diff

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Im Gegenteil spricht ihre große Verbreitung von vornherein eher für erfolgte Entlehnung und somit für sehr Ie Kulturzusammenhänge, und es darf als ein bündiger Beweis dafür gelten, daß die leßtere Erklärung das Richtige trifft und damit Kulturzusammenhänge be- weisbar sind, die seither mehr geahnt wurden, wenn die Vergleichung der Instrumente auch akustishe Uebereinstimmungen ergibt. Zur Erbringung dieses Beweises führte der Vortragende in natura Panpfeifen von den Salomcns-Inseln im Stillen Ozean einerseits und aus Brasilien andererseits vor, ferner Xylophone von den Bavenda in Südostafrika einerseits und aus Birma (Hinterindien) andererseits.*) Die äußerlihe Uebereinstimmung der ersten beiden Typen, der Pan- pfeife, war oi ne weiteres überzeugend, wogegen die beiden anderen die Xylophone äußerlich zwar ersihtlih dem gleichen Grundgedanken entsprachen, aber do in einigen Punkten verschieden aus\ahen. Das birmanishe Xylophon wird stets auf einem trogartigen Kasten (Nesonanzkasten) horizontal aufgehängt. Das Fehlen desselben bei dem vorgeführten Cremplar hatte den Vortragenden veranlaßt, um es bequem zur Hand zu haben, es vertikal an der Wand aufzuhängen. Das erheblich größere afrikantshe Xylophon befand sich dagegen in der ihm beim Gebrauch zukommenden horizontalen Aufstellung und zeigte einen recht finnreichen Resonanzboden, bestehend aus getrockneten, ausgehöhlten, langen Flaschenkürbissen, die passend zur Länge der Holzstücke je unter einem Holzstabe, diesem parate angebracht find. (Die horizontale Anbringung dieser Kürbisse ist indessen nach Mitteilung des Vor- tragenden etne nur bei dem vorgeführten Instrument vorhandene Aus- nahme; meistens pflegen die Kürbisse des afrikanischen Xylophons senk- ret unter den Tasten, also vertikal aufgehängt zu sein.) An zahl- reichen Lichtbildern wies der Redner nah, daß an verschiedenen Stellen der Erde Panpfeifen mit erheblich mehr als 8 Nohren, auch doppelreihige vorkommen. Die D der Pfeifen ist außerordent- Tich verschieden, zwischen 4 bis 31 auch auf einseitigen Instrumenten, während fie bet doppelrethigen bis zu 50 steigt. Für die Vergangen- heit sprachen in diesen Bildern Instrumente, die aus peruanischen Gräbern herrühren, für die Gegenwart Photographien von die Pan- feife blasenden Eingeborenen, je eines aus 12 Musikanten bestehenden rhesters von Salomonsinsulanern (Buka), deren jeder eifrig mit dem Blasen einer Panpfeife beshästigt erscheint. Doch die äußerliche Vebereinstimmung dieser Instrumente verschiedenster Herkunft würde noch wenig für Kulturzusammenhänge beweisen ohne die nahweisbare Uebereinstimmung der absoluten Tonhöhe. Diese ist, wie Dr. von Hornbostel durh das Blasen der von thm vorgezeigten Panpfeifen, ebenso wie dur L Anschlagen der Stäbe der beiden Xylophone bewies, in Wahrheit gegeben und in hohem Grade über- raschend. Die Töne der vorgeführten Instrumente \timmen Ton für Ton miteinander überein. Der tiefste Tov der Salomons- Pfeife ist identisch mit dem tiefsten Ton der brasilianischen, der zweite hier mit dem zweiten dort usw. Ebenso entspriht der höchste Ton des birmanishen dem höchsten Ton des afrikantschen Xylophons, der zweite dem zweiten usw. Die Uebereinstimmung der Intervalle ist hierdurch selbstverständlih mit gegeben. Aber dieselbe Tonleiter (z. B. unsere Dur-Tonleiter) kann ja mit der gleihen Intervallen- folge einmal auf C beginnen, einmal auf F. Das ist indessen bei den Instrumenten mit nihten der Fall; es i} vielmehr im Sinne des vom Vortragenden geführten Beweises von Kultur- zusammenhängen das Hauptgewiht darauf zu legen, daß auf den verglichenen Instrumenten niht nur die Tonleitern (die Intervalle) dieselben sind, sondern daß diese Tonleitern auch von demselben Anfangston aus beginnen, also jeder einzelne Ton des einen Instruments dem analogen Ton des andern Instruments „der absoluten Tonhöhe“ nah gleich ist. Mit der Klangfarbe (Ton- \{önheit), auch mit dem mu Oa Gehör oder gar mit dem Gefühl für Konsonanz hat das absolut nihts zu tun. Sämtliche Intervalle, sowohl auf den vorgeführten Panpfeifen, als auf den vor- geführten Xylophonen, find in unserem Musiksystem undenkbar und würden zu den Dissonanzen gerechnet werden müssen. Das Konsonanz- efühl hätte die Menschen da und dort zu denselben Intervallen Kihren können; auch das ist tatsählich nicht der Fall gewesen. Man ist vielmehr in verschiedenen Kulturkreisen zu ganz verschiedenen Inter- vallen gelangt, und mit den Instrumenten sind niht nur die Ton- leiter, jondern auch die „Normalstimmungen“, die absoluten Ton- öhen, von Volk zu Volk gewandert, und auf den Beweis dieser Wanderung, auf den Beweis von Ede aus den vorliegenden afustishen Tatsahen kommt es hier an.

Der Vortragende gab zum Schluß zusammenfassend noch folgende genaueren Einblick in ein [{chwieriges und vielen fernliegendes Gebiet ewährende Erläuterungen: Es is zu unterscheiden zwishen dem Tonverhältnis (oder Intervallen) und der absoluten Tonhöhe. Sie verhalten \sich zueinander fo, wie Maßsystem und Maßeinheit. Ein und dasselbe Maßsystem, etwa das Dezimalsystem, das durh die Zahl der Finger, oder das Duodezimalsystem, das durch die Mondphasen nahe gelegt ist, mag da und dort gefunden werden, die Pêaßeinheit aber, Zentimetec oder Zoll, ist gänzlich willkürlich und im höchsten Grade vcränderungsfähig, ohne daß durch die Ver- änderung der Zweck des Maßstabes berührt wird. Ebenso unterliegt das Tonsystem häufig psychologischen oder mechanischen Bedingungen, und fürs Musizieren kommt es einzig und allein auf die Intervalle an. Die absolute Tonhöhe dagegen i1t, wie man a priori vermuten kann, und wie alle Erfahrungen bisher bestätigt haben, für den Musiker unerheblich. Man fann eine Melodie tranéponieren, ohne auch nur einen Unterschied zu bemerken. Das Kriterium der absoluten Ton- höhe erfüllt also aufs beste alle Anforderungen, die man an ein Kritertum der Kulturzustände stellen kann. Es ist vollkommen unab- hängig von der Natur des ODbjekts, seiner Handhabung und seinem

weck, es ist außermusikalisch, wie die Einheit außermathematisch ist. Die absolute Tonhöhe ist ferner in so weiten Grenzen veränderungs- fähig, daß zufällige Uebereinstimmungen einen sehr hohen Grad von Unwahrscheinlihkeit bätten. Endlich läßt sih die Genauigkeit der Nebereinstimmung zahlenmäßig angeben und daher die Anwendung des Kriteriums und die Bewertung seiner Beweiskraft in jedem einzelnen Falle der subjektiven Willkür entziehen.

*) Ein dem ersten ganz äktnlihes glei&gestimmtes Xylophon von den Mandingo (Nordwe|tafrika) enthält das Hamburger Museum.

Bauwesen.

Der am 29. Okiober 1906 verstorbene Wilhelm Strauch hat dem Architektenverein zu Berlin eine Stiftung von 100 000 M vermacht, deren Zinsen zu Preisen für Aufgaben aus den verschiedenen Gebieten des Bauwesens Verwendung finden sollen. Dem ersten im A Jahre ausgeschriebenen Wettbewerb war als Aufgabe eine Rae Behandlung der Entwicklun des Wohnungswesens in Berlin und anderen ftädtebaulich bemerkenswerten benahbarten Orten zugrunde gelegt. Von den dre eingegangenen Arbeiten hat der Beurteilungëauss{huß der Arbeit mit dem Kennwort „Der Vaterstadt“ den Strauchpreis in Höbe von 3000 6 und der Arbeit mit der Bezeihnung „Wo ein Wollen ist, da gibt es auch ein Gelingen" einen Preis von 1500 4 zuerkannt. Verfasser der mit dem Strauchpreise ausgezei{neten Arbeit ist der Stadtbauinspektor Philipp Nie in Wilmersdorf-Berlin und Ver- asser der anderen preisgekrönten Arbeit der Negierungsbaumeister

Albert Weiß in Charlottenburg.

Land- und Forstwirtschaft.

Saatenstand in Belgien in der ersten Hälfte des Monats Juni 1911. In den ujero Wochen war das Wetter in Belgien für alle

Getreidearten außerordentlich günstig. Die Saaten haben \ih infolge- dessen gut entwickelt und versprehen nah ihrem gegenwärtigen Stand allgemein einen günstigen Ertrag. (Bericht des Kaiserlichen General- konsuls in Antwerpen vom 17. Juni 1911.)

Saatenstand im Staate Missouri am 1. Juni 1911.

Obschon der Monat Mai der trockenste und heißeste seit vielen Jahren war, so war gegen sein Ende der Saatenstand mit alleiniger Ausnahme der Feldfrüchte, die stärkere Niederschläge benötigten, doch im großen und ganzen niht entmutigend. In den leßten Maitagen fiel in manchen Teilen des Staats au etwas Negen, der, wenn auch nicht bedeutend, doch die Saaten etwas erfrischte.

Mais. Ueberall da, wo der Boden gut vorbereitet und seit der Aussaat mehrmals gelocke1t wurde, steht der Mais sehr gut. Die Aecker find durh\chnittlich frei von Unkraut und bei kräftigen Ae Nerllägen steht eine sehr gute Matisernte in Aussicht. Die Ernteaussichten betragen 91/6 9% gegen 80,5 im Vorjahre und 77,2 im Durchschnitt. Nur in einigen Teilen des Staats mußte wegen zu großer Trockenheit des Erdbodens mit dem Pflanzen aufgehört werden. An manchen Stellen, wo die Aussaat infolge zu großen Mangels an genügender Feuchtigkeit nit aufging, haben Maulwürfe, Mäuse und Krähen Schaden an- gerihtet. Die Anbaufläche betrug 98,6 9%/% im Vergleih mit der Hr ngen Fläche von 7 795 786 Acres. Nur 13 9% brauchten zum zweiten Male besät zu werden, während dies im Vorjahre kei 28,39% der Fall war. Weizen. Die Qualitätszahl, d. i. die Prozente des Normalstands, wtrd auf 85 angegeben. Dies bedeutet zwar einen Verlust von 5,6 Punkten gègen April, aber einen Gewinn von 16 Punkten gegen den leßtztjährigen Mai und einen folchen von 4,7 Auti-ck über den zehnjährigen Maidurchschnitt. In den südlihen Teilen des Staats wird in ungefähr ein bis zwei Wochen mit der Ernte begonnen werden können. Jedoch werden wohl noch gegen vier Wochen vergeben, che auch in den anderen Teilen des Staats mit der Weizenernte begonnen werden kann. Hafer. Den größten Schaden hat dte heiße Witterung dem Hafer zugefügt. Der Stand des Hes wird nur auf 62% gegen 91,2 % m Vorjahre angegeben. Innerhalb von dreißig Tagen ist also ein Verlust von 26,9 Punkten u verzeihnen gewesen. Vielfach wird der Hafer ¿u kurz zum Schneiden sein. Klee. Timotheum und Klee litten gleihfalls unter der Dürre.

iele frische Wiesen sind gänzli verdorrt und alte Wiesen zeigen zahlreiche tote Stellen. Klee wird auf 67, Timotheum auf 59 und Alfalfa auf 82 9/9 eingeschäßt. Baumwolle kann au E 9/0 ab- geshäßt werden mit einer um 69/9 ausgedehnteren Anbaufläche als im Vorjahre. Mit Flahs wurden 20% mehr Aer als im vergangenen Jahre bepflanzt. Seinen Stand gibt man mit 709/60 an. Der Stand des Tabaks wird auf 7309/9 angegeben, dcch beträgt die Bebauungéflähe nur 83 9/6 derjenigen des Vorjahres. Obst. Die Aussichten für die Fruchternte sind im Monat Mai um 12 Punkte gefallen und betragen zurzeit 7009/4. Viele Fruchtgärten, die im Frühjahr eine reihe Ernte versprachen, haben stark unter der Hiße gelitten und werden wahrscheirlich nur eine mittelmäßige Ernte zeitigen. Die Erdbeerenernte war am Schlusse des Monats halb beendet. (Bericht des Kaiserlihen Konsulats in St. Louis, Mo., vom 7. Juni 1911).

Ernteshäßzung in Neu-Seeland.

Nach einem Bericht des Kaiferlihen Konsulats in Dunedin (Neu-Seelond) vom 10. v. M. wird der Erntcertrag Neu-Seelands für das Jahr 1910/1911, wie folgt, geschägt:

an Weizen auf 6 863 325 Bushels, an gs auf 6349 925 L an Gerste auf 837 000 n

An Weizen sollen vorautsihtlich etwa 74000 Bushels und an

Hafer etwa 793 000 Bushels zur Ausfuhr verfügbar werden.

Gesundheitëwesen, Tierkrankheiten und Absperrungs®s- maßregeln. Griechenland. «4 Die Herkünfte aus Konstantinopel sind laut Königlichem Dekret vom 10. d. M. einer viertägigen Quarantäne unter- worfen, bei welcher die Ueberfahrt in Anrechnung gebracht wird.

Verkehrswesen.

Aeltere Postnachnahmeformulare.

Die Frist für den Aufbrauch der von der Privatindustrie herge- stellten älteren Nachnahmeka1ten und Nachnahmepaketadressen läuft mit Ende Juni d. J. ab. Vom 1. Juli ab dürfen deshalb der- artige Formulare mit angeklebter Zahlkarte oder mit einem daran befestigten losen Postanweisungsformular nit mehr benußt werden.

Theater und Mufik.

Professor Robert Radecke, der ehemalige Direktor Königlichen Akademischen Instituts für Kirchenmusik, ist gestern, la hiesige Blätter melden, in Wernigerode aus dem Leben geschieden Er war am 31. Oktober 1830 zu Dittmannsdorf bei Waldenburg iy Schlefien geboren, besuhte das Leipziger Konservatorium und war eine Zeit lang Chordirektor am Stadttheater daselbst. Er ging dann nach Berlin, wo er 1863 als Musikdirektor an der Königlichen Oper Anstellung fand und im Jahre 1871 zum Königlichen Kapellmeister ernannt wurde. Als solcher hat er Jahrzehnte lang erfolgreih gewirkt. Im Jahre 1891 zur Disposition gestellt wurde er 1892 Direktor des Akademishen Instituts für Kirchenmusik dem er bis 1907 vorstand. Seit fast drei Jahrzehnten gehörte er den: Senat der Königlichen Akademie der Künste als Mitglied an und leitete als solher die Abteilung für Musik. Im Jahre 1909 wurde er zum Ehrensenator ernannt. Außer seiner Tätigkeit als Pianist Organist und Dirigent ist er auch mit mehreren Kompositionen hervorgetreten, unter denen das gut volkstümliche Lied „Aus der Jugendzeit“ allgemein bekannt geworden ist.

Mannigfaltiges. Berlin, 22. Juni 1911.

Die türkische Studienkommission folgte geslern der Ein- ladung der Berliner Handelskammer zu einem Sestmahl, An der Tafel saßen hiesigen Blättern zufolge zur Rechten neben dem Präsidenten der Handelskammer, Geheimem Kommerzienrat Herz der ottomanische Vertreter bei der Staats\haßverwaltung Hussein Djavid- Bei und der Feldmarschall Freiherr von der Golß, zur Linken P der Minister für Handel und Gewerbe Sydow und der Generaldirektor der türkishen Post- und Telegraphenverwaltung Fuad-Bei Pla ge- nommen. Unter den CEhrengästen befanden sich ferner der Sftaats- sekretär a. D. Dernburg, der Polizeipräsident von Jagow, der Bürger- meister Dr. Reicke, der Stadtrat Kaempf als O des Aeltesten- kfollegiums, der Wirkliche Geheime Rat Professor von Schmoller, der Vizepräsident des Neichsbankdirektortums Dr. von Glasenapp, die Oberbürgermeister von Charlottenburg und Schöneberg Schustehrus und Dominicus. Trinksprüche hielten der Geheime Kommerzienrat Perky der Generalkonsul von Mendelssohn, Djavid-Bei, der Geheime

ommerzienrat Navené und der Generalfeldmarschall Freiherr von

der Golß.

4 Der "Data d für Mutter und Kind“ findet auh von seiten der Berliner Theater bereitwillige Unterstüßung, und zwar werden im Neuen Schauspielhaus, im Neuen Operetten- theater, Trianontheater, Thaliatheater, Lustsptelhause und Friedrich Wilhelmstädtishen Schauspielhause nam- hafte Künstlerinnen und Künstler, untersiüßt von Damen der Gesell- haft, in den Pausen Blumen verkaufen.

Im neuen Hörsaal der Treptower Sternwarte \pvridt der Direktor Dr. F. S. Archenhold am Sonntag, den 25. Junt, Abends 7 Uhr, über „Das Geheimnis des Weltenbaues" und Montag, Abends 9 Uhr, über „Die Vielbeit der Welten“. Beide Vorträge sind ge- meinverständlih und mit zahlreichen Lichtbildern ausgestattet. it dem großen Fernrohr wird s{chon von 2 Uhr Nathmittags an die „Venus“, die immer noch an Helligkeit zunimmt, und sofort nah Sonnenuntergang der „Jupiter“ abwechselnd mit dem Mond gezeigt.

Kiel, 21. Juni. (W. T. B.) Bei der heutigen ersten Wett - fahrt der Sonderklasse auf der Kieler Föhrde wurde „Tilly XIV.* erste, „Tilly X.“ zweite, „Wittelsbah VII.* dritte, „Wannsce“ vierte, „JIrrwish" fünste. „Ahoi" hatte nicht gestartet. „Lunula“ und „Seehund 111." gaben das Nennen wegen Havarie auf.

Bei ten heutigen Weitflügen stürzte der Leutnant Jahnow nah kurzem Fluge, vom Wind niedergedrückt, in einen Garten und erlitt einen Oberarmbrucy. Kurz nach 8 Uhr startcten Win cziers und Hirth zu einem Staffettenflug nah Eutin. Wincziers traf bereits um 8} Uhr in Eutin ein; wenige Minuten später wurde auch Hirth als zweiter Flieger gesihtet. Auf dem Flugplaß waren Nachmittags Ihre Kütiali@en Hoheiten die Prinzessin Hetnrich von Preußen und die Prinzen Adalbert und Waldemar längere Zeit anwesend.

Dresden, 21. Juni. (W. T. B.) In dem Gebäude der Sächsischen Spiritus-Gesellscha ft entstand heute nadmittag auf bisher unaufgeklärte Weise eine {were Spiritusexplosion. Die fofort auf die Meldung ,Großfeuer“ herbeigeeilte Feuerwehr fand an der Unfallselle den 31 Jahre alten Abfüller Schalm unter den Trümmern auf. Er gab nur noch s{wachckche Lebenszeichen von ih, starb aber bald darauf. Der Kontorist Wolf hatte erheblide

erleßungen davongetragen, fodaß man an seinem Aufkommen zweifelt. Schwere Brandwunden erlitten ferner der Direktor Schmidt, ein Steueraufseher und ein Feuerwehrmann, die sämtlich nach dem K1ankenhause übergeführt wurden. Mebrere Personen wurden außerdem leiht verleßt. Es sind mindestens 40 000 1 Spiritus autgelaufen, die in Brand gerieten und tur Ver- dünnung mit Wasser gelö\{cht werden mußten.

Béthune, 22. Juni. (W. T. B.) In Marles stürzten zehn Arbeiter, die mit der Schahtzimmerung beschäftigt waren, infolge Neißens der Kette in die Tiefe. Ein Arbeiter ist tot, neun wurden verwundet.

St. Pun, 21. Juni. (W..T. B.) Das lenkbare Luft\chiff „Parseval* hat gestern urd heute unter der Leitung

des deutschen Hauptmanns Dinglinger mit zwölf Passagieren zwei Fahrten unternommen.

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

A t s B SERS M C MEIE N C Ee ' «C1: d CG A R Fa B BR I SOALL O S E E E V R N E T E N I S A T IR E E D R C EN R RE D A E I E E E R E A C E E M A H E E T I C E R ZI R E Is E A T

Theater.

Neues Operntheater. Freitag: Der Ring des Nibelungen. Bühnenfestspiel von Richard Wagner. Erster Tag: Die Walküre in drei Akten von Richard Wagner. (Gastspiel Margarete Magenauer.) Anfang 7 Uhr. 5

Sonnabend: Taunhäuser. Anfang 74 Uhr.

Sonntag: Loheugriu. Anfang 7# Uhr.

Montag: Die Meistersinger vou Nüruberg. Anfang 7 Uhr.

Sonnabend Susanne.

Komische Volkstümliche zählungen.

Braun.) Braun.) Hochzeit.

Lessingtheater. Freitag, Abends 8,20 Uhr: Ensemblegastsviel von Mitgliedern des Da riges Thaliatheaters*: Sommerspuk. Ein fröhliches Spiel in vier Akten von Kurt Küchler.

Sonnabend und folgende Tage: Sommerspuk.

Freitag,

Neues Schauspielhaus. Freitag, Abends 8 Uhr: Ensemblegastspiel des „Neuen ODperetten- theaters“: Die keushe Susaune. Operette in 3 Akten von Georg Okonkowsky. Musik von Jean

Gilbert.

Sonnabend Punkt.

und folgende Tage:

Oper. Freitag, Abends 8 Uhr:

Sonnabend: Die Flederinaus. (Gastspiel Oscar Sonntag: Die Fledermaus. Montag: Volkstümlihe Vorstellung: Figaros

Schillertheater. ©. (Wallnertheater.)

Abents 8 Uhr:

drei Akten von Nichard Skowronnek. Sonnabend und folgende Tage: Panne.

Charlottenburg. Der dunkle Punkt. Gustav Kadelburg und Nudolf Presber. und folgende Tage:

Die keusche

Pepi. Schwank

Engel.

Vorstellung: Hoffmanns Er-

eitag, Abends 8 Uhr: (Gastspiel Oscar

J. Gilbert. schaft.

Panne. Lustspiel in

A ¿Zeven Se ielhauses" : s

Freitag, Abends 8 Uhr: SleDeEn hne M Lustspiel in drei Akten von

Der dunkle

Verlobt: Maria Gräfin S Kammerherrn und Hofmarschall

Lustspielyaus. (Friedrichstr. 236.)

Abends 8,20 Uhr: Gastspiel Pepi Glöckner : Unsere in drei Akten von Alexander

Sonnabend und folgende Tage: Unfere Pepi.

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Lr Polnische Wirtschaft. Schwank mit Gesang und Lanz in drei Akten von Kraaß und Okonkowsky, bearbeitet von J. _ Kren. Gesangsterte von Alfred Schönfeld, Mußk von

Sonnabend und folgende Tage: Polnische Wirt-

Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof Friedrichstr.) Freitag, Abends 8# Uhr: Gastspiel

kten von Robert Misch. Sonnabend und folgende Tage: Das Prinuzchenu.

Familiennachrichten, weiniß mit Hrn.

kfoppen (Liegniß—Camenz i. Shl.). Frl. Jda von Schön tedt mit Hrn. Oberleutnant Walter von Bogen (Berlin).

Verehelicht: Hr. Oberleutnant Günther von Hugo mit Frl. Konstanze von Bergmann (Stöckel— Kauffung).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Grafen Bülow- Kühren (Kühren).

Gestorben: Senatëpräsident bei dem Königl. Kammergericht, Hr. Geheimer Oberjustizrat Dr. jur- Friedri Schevers (Berlin). Hrn. Forstmeister von Oergzens Tochter Clara (Neustreliß).

Freitag,

Verantwortlicher Redakteur : Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Heidrich) in Berltn-

Druck der Norddeutschen Buchdruckterei und Verlagds- Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Zehn Beilagen

einschließlich Börsenbetlage und Warenzeichen- s Geilaze r. 49 A und 49 B).

as Prinzchen.

rih von Schwarhz-

zum Deutschen Neichsanze

M 145.

Erste Beilage

Berlin, Donnerstag, den 22. Juni

Verichte von deutschen Fruchtmärkten.

Qualität

mittel gut

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

Menge

ntedrigster Ei

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niedrigster | höchster | niedrigster höchster Doppelzentner!

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Durchschnitts- pre

für 1 Doppel- ¡entner

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iger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

1918.

Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) es überschlägliher Schätzung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)

A000. «E 6.4.6 6.5.8

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Bemerkungen. Ein liegender Strih (—) in den Spalten für Preise hat di

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Paderborn

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Berlin, den 22.

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Suni 1911.

17,50 18,95 19 00 19,10

19,00 19.00

22,00

Weizen. 19,50 19,60 20,00 19,95 20,60 20,25 21,00 20,30 20,00 20,40 22,60

19,50 20,50 20,00 20,20 20,60 20,40 21,00 200 20.60 6

20,50 1500 20,40 260 22,80 7 21,50 21,50 15

19,50 19/60 19/70

20,00 20,75 20,00 19,50 19,40 22,40

18,60 19.60 19/45

19,70 20,50 19,50 19,50 19,40 22 20

18,50 19,20 19/00 19/10

19,20 19,00

22,20

19,30 19,70 320 19,60 20,00 °

Kernen (enthülster Spelz, Diukel, Feseu).

21,00 21,10 21,20 21,20 53

21,20 21,20 14 -— 22,20

22,20 E N oggen. -— _— 16,00 —— 16,80 16,00 16,60 14,00

16,30 16,00 16,10 16,05 17,80 16,75 15,00 17,50 17,80 16,70 20,40 20,40

16,60 16/30

G erst e. 17,00 14,80 18 00 17,05

19,50 14,50 17,00 16,10

Hafer. 17,00 17,60 17,20 15,50

17,60 16 80 17,60 16,85 21,00 19,00 17,50 18,50 19,00 17,00 20,10 20,00

16,00 10 16,80 9 16,00 9 16,60 17 14,00 10 “e 15 16 30 ° 16,50 16,10 . 16,30 ° 17,80 17,20 15,00 18,00 18,00 16,70 20,60 20,40

16,60 16,70

16,30 13,50 16,80 15,60 15,90 15,80 15,80 16,00 16,70 14,75 17,00 17,60 15,70 20,20 20,20 20,60

16,20 - 13,50 16,80 15,60 15,00 15,80 15,59 16,00 16,40 14,50 17,00 17,60 15,70 20,00 20,00 19,60

17,00 15,50 18,09 17,30

19,50 14/50 18,00 16,70

14,20 17,30 16,80 18,00 14,00 17,00

13,50 17.30 16/55

18,00 14.00 16/50

17,00 17,60 17,20 15,50

17,60 17,30 17,60 17,10 21,00 19,50 è 17,50 100 19,00

19,00 2 000 17,00 10 20,20 14 20,00 19 19,20 48 20,00 8 17,00 100 17,50 1 000 18,50 °

16,80 15,00 17,60 17,20 16,70 17,40 16,60

19,00 17,00 18,50 18,50 16,00 19,90

16,60 14,75 17,60 17,20 16,20 17,40 16,35

18,50 17,00 18,30 18,00 16,00 19,80 / 19,60 19,60 18,00 18/60 18,80 20,00

S 17,00 S 17,50 qus 18,00

16,00 16,10

16,10 17,00 17,75 16,50 18,30 17,50

19,20 17,00

Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der e Bedeutung, daß der betreffende Preis niht vorgekommen ist, ein Punkt (. )

Kaiserliches Statistishes Amt. van der Borght.

1 700

36 020 165 279 371 878 160

1 700

17 500

Durchschnittspreis wi in den leßten sechs8

16,18

17 00 17,60

15,00 17,60

17,00

18,01 16,50 19,94 19,55 18,29 20,00 17,00 17,50

.

19,50

17,00 17,40

15,7

18,40 |

16,50 |

18,47

16,50 | 19,65 | 19,50

18/27 |

19,00

17,00 17,50 |

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200 1 000

rd aus den unabgerundeten Zahlen berenet. Spalten, daß ent\prehender Bericht fehlt.

15. Sißung vom 21. Juni 1911, Vormittags 11 Uhr. (Beriht von Wolffs Telegraphishem Bureau.)

__ Ueber den Beginn der Sigzung, in der über den Entwurf eines Zwecckverbandsgeseßes beraten wurde, ist in der

Preußi He

scher Landtag. rrenhaus.

gestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden. Minister des Jnnern von Dallwiß:

Meine Herren!

Der Herr Vorredner hat seine Bedenken gegen den vorliegenden Gesetzentwurf in erster Reihe darauf gestützt, daß ein Bedürfnis für den Erlaß etnes derartigen Geseßes niht vorhanden sei; in zweiter Reihe ist er dann auf die Befürchtungen zu sprechen gekommen, welche auch in der Kommission seitens der Vertreter der größeren Städte mehrfah geltend gemaht worden sind, und welche dahin gehen, daß die Interessen der großen Städte in den Verbänden möglicherweise nicht genügend wahrgenommen werden könnten, daß Ein- rihtungen und Anlagen, welche den größeren Städten jeßt eigentüm-

lih gehören, in das gemeinschaftlihe Eigentum des Verbands ohne genügende Entschädigung und gegen den Willen der größeren Städte übergehen könnten, und daß die den einzelnen Gliedern, insbesondere den größeren Städten, jeßt zustehende Befugnis, über thre eigenen Einrichtungen selbständig zu verfügen, auf einen mit den Verwal- tungsorganen der Einzelstädte nicht identishen Verwaltungs- aus{chuß übergehen würde. Es ist daraus in der Kommission im allgemeinen eine s\tädtefeindlißhe Tendenz dieses Ent- wurfs hergeleitet worden. Meine Herren, ih kann die Versicherung geben, daß eine städtefeindlißhe Tendenz dem Entwurf nit innewohnt und daß die Negierung ihr vollständig fern steht. Dagegen spricht schon die historishe Entwicklung, der die Vorlage ihre Ent- stehung verdankt. Wenn Sie ih vergegenwärtigen, daß seit dem Jahre 1891 im größeren Teile der Monarchie s{chon ein Gesey be- steht, welches die wesentlihen Vorschriften der jeßigen Vorlage ent- hâlt, so werden Sie mir zugeben, daß eine grundlegende umstürzende Neuerung mit der Vorlage an sich nit verbunden sein kann. Tat- \ählich sind nun aber seit dem Erlaß dieser Bestimmungen der Land- gemeindeordnung vom 3. Juni 1891, mitbin seit 20 Jahren, in den

“6

westlichen Provinzen die Stimmén nit verstummt, welche die Ein- führung der Bestimmungen der Landgemeindeordnung, soweit dadur die Œildung von Zweckverbänden in den westlichen Provinzen er mögliht wird, auch auf den Westen im Interesse des Westens der langt haben. Diese Stimmen sind aus dem Rheinland, Westfalen,

Hannover,

zu uns

Hohenzollern gedrungen.

im

Sie sind im

Laufe der 20 Abgeordnetenhause laut ge

Jahre wiederholt

worden. Es ist dabei besonders der Mangel hervorgehoben worden,

daß es

niht möglih sei,

kleinere Gemeinden

zu gemeinsamen

Armenverbänden zusammenzulegen und damit eine zwedkmäßigere und sahgemäßere Armenverwaltung berbeizuführen. hat sogar der Reichstag in einer Resolution von 1908 den Herrn Neichskanzler ersucht, tunlihst darauf hinzuwirken, daß in den Einzel- staaten auf die Bildung von Zweckverbänden aus einer Mebrzabkl’ von Gemeinden bebufs verbesserter Armenpflege bingewirkt werden möge. Sodann hat der Provinziallandtag der Rheinprovinz, vollkommen aus freier Jnitiative, 1909 eine Resolution gefaßt, in der er darum bittet. die Bestimmungen der Landgemeindeordnung über Zweckverdände auf die Rheinprovinz auszudehnen unter gleichzeitiger Erweiterung der Be-

Aus ‘diesem Grunde

di E e agte U A A m M Öa i dn UE Aen G Ä N Äm Hin: