1911 / 150 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 28 Jun 1911 18:00:01 GMT) scan diff

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R'gierungsweisheit auf dem Thron bewiesen? Hat es nicht spanische MNegentinnen gegeben, \sißt niht auf dem hoUändischen Thron eine Frau? Aber in Preußen will man ein Wablrecht aufrecht erhalten, das Preußen bei allen anderen Völkern dem Gelächter ausgibt. Ein Wähler erster Klasse in Ostpreußen hat 150 mal so viel Wahlrecht als ein Berliner Wähler dritter Klasse. Da können wir mit Recht von einem Geldsackyarlament sprechen. Der Haß gegen dieses Wahl- recht muß aufgepeitscht werden bis zur Siedehiße. Sie (zur Rechten) haben die Geduld des Volkes lange genug gemißbraucht, wundern Sie ih nicht, wenn das preußische Volk endlich aus anderer Tonart spricht. Ô Konto steht auch noch die Reichsfinanzreform. Auf den Scheiter- haufen mit diesem Wahlreht! Das ist eine CEhrenfache für das Bolk. Und wenn tas Parlament voll Teufel wär’ und wollten uns verschlingen, die Parole bleibt: Das Wahlrecht her! Wir werden es erringen! i N :

Abg. Dr. von Heydebrand und der Lasa (kons.): Wir werden diesen Antrag in allen seinen Teilen ablehnen. Von beiden NVorrednern is darauf Nücksiht genommen worden, daß soeben Clsaß- Lothringen mit dem allgemeinen Wahlrecht beglückt worden l. Wir sind zweifelhaft darüber und bestreiten es, daß es für die dortigen Ver- bältnisse ganz angemessen sein mag, aber wir maßen uns nicht an, hier in Preußen die Verhältnisse in anderen Bundesstaaten maßgebend zu fritisieren, und würden nur wünschen, daß das auh seitens anderer Bundesstaaten mit Bezug auf Preußen ebenso gehandhabt werde. SFedenfalls meinen wir, daß wir die preußischen Verhältnisse nah der Auffassung unserer preußishen (Nufe links: Junker !) . . nach der preußischen Auffassung allein ordnen wollen und dazu keinen anderen Bundesstaat nötig haben. Im Gegenteil wir meinen, daß es gerade jeßt außerordentlih am Plate ist, die preußische Eigenart und Ord- nung, die Gott sei Dank auch Folge unseres preußischen Wahlrechts ist, aufrecht zu erhalten. Es mögen Verhältnisse in anderen Staaten vorgekommen sein, die diesem Ziele nicht so gerecht werden. Nun haben wir in Deutschland ein Wahlreht, das so demo- fratish ist, wie es sonst in der Welt mit Ausnahme von Australien nit gefunden wird. Dieses Wahlreht gibt der Masse des Volkes so großen Einfluß auf die Geschicke des Reichs und auch der einzelnen Bundesstaaten, daß man wohl sagen kann, daß es ein begründeter Anspruch ist, wenn das arbeitende und be- sißende Bürgertum des Landes auch seinerseits etwas von seinem Hecht gewahrt haben will gegenüber ‘diesem großen Einfluß. Es ist notwendig, daß der Einfluß der Masse ein Gegengewicht erhält durch den Einfluß des Bürgertums. (Rufe links: Bürgertum ?) Ja, das - haben wir Ihnen vor. einem Jahre zehnmal bewiesen, daß die entscheidende Stelle bei unserem preußishen Wahl- recht bei dem Mittelstand liegt; weder arm noch reih hat den maßgebenden Einfluß, sonder der liegt beim Mittelstand. Das wollen wir aufrecht erhalten, und wir konstatieren, daß diejenigen, die diese Verhältnisse ändern wollen, si jedenfalls nit als Vertreter des Mittelstandes aufspielen können, wie man es jetzt wieder cinmal hört. (Abg. Hoffmann: Der Mittelstand digubt das doM Ot) Bir nebmen es. Zen M der Sorge für den Mittelstand, und dazu gehört “auch das preußishe Wahlreht. Wir treten mit aller Entschiedenheit dafür ein. Welchen Zweck haben denn Volksvertretungen ? Sie _ haben den Zweck, die Nechte des Volkes zu wahren und mit der Staats- regierung die Geschäfte des Landes so ruhig, solide und im Wege eines sackgemäßen und vernünftigen Fork- \chrittes zu führen. Diesem Zweck ist Preußen vollkommen gerecht geworden, au zu Zeiten, wo hier die Erleuchtung der Herren Sozialdemokraten, die uns jezt in so ausreihendem Maße zuteil wird, noch nit bestand. Das preußische Abgeordnetenhaus hat sich stets vollkommen auf der Höhe seiner Aufgaben gezeigt, fodaß kein Anlaß vorlieat, an den Verhältnissen irgend etwas zu ändern. Wenn die Sozialdemokraten es anders haben wollen, wie sie ja überhaupt den Umsturz unserer Gesellshaftsordnung wollen, so ist das von ihrem Proletarierstandpunkt aus vollkommen zu verstehen, aber wie die frei- sinnige Volkspartei dazn kommen kann, einen solhen Anträg zu it llen, ist nicht zu begreifen. Die Frage ist von einer jo kolojjalen Bedeutung, daß es mindestens gerechtfertigt sein würde, etnen Nersuch zu machen, wie das Neichstagswahlrecht in einem engeren Kreise wirkt. Da empfehlen wir Ihnen, gleich die eine oder andere aroße Kommune mit dem gleichen Wahlrecht zu beglüdcken, z. B. Berlin, dann wollen wir sehen, ob sih nicht über die Sache reden läßt. (Lebhafte Zwischenrufe links. Präsident von Kröcher: Es haben nidt dreißig Herren zusammen das Wort.) Die Aenderung der Wahlbezirke ist erst vor einigen Jahren vorgenommen worden, um die größten Unbilligkeiten, die auf diesem Gebiete anzu- erkennen waren, mit Einverständnis der Staatsregierung auszugleichen. Œs ift nit daran zu denken, an einer solchen Angelegenheit fort- gefeßt zu rühren. Wir sehen nicht ein, daß eine begründete Ver- anlassuúg vorliegt, die Interessen des Landes und der kleinen Städte, die Gefahr laufen, zu Gunsten der großen Städte beeinträchtigt zu werden, preiszugeben. Unsere ganze Gesetzgebung ist auf die Inter- essen der großen Städte eingerihtet. Jedenfalls handelt es sich hier um eine Angelegenheit, die sehr reiflich erwogen werden soll, und zurzeit liegen abjshließende Erwägungen nit vor.

Abga. Herold (Zentr.): Die Wablrechtsfrage ist in den leßten ahren so häufig erörtert worden, daß sih etwas neues darüber nit mebr fagen läßt. Wir haben unsere Stellung {on fo oft dargelegt. Wir wollen, daß das allgemeine gleiche Wahlrecht, sid Reiche durchaus bewährt bat, in den Einzelstaaten

G Die Vorwürfe des Abg. Hoffmann, wir

egel S ablrecht, sogar gegen die geheime Wahl,

sind vollständig binfällig. Wenn wir für die öffentlihe Wabl der

Abgeordneten dur die iänner waren , so war das schon etwas

ganz anderes, als wenn wir für die öffentlihe Wal r Wablmänner

5 ie Urwahle as Zentrum hat immer die

eichen ist. Durch diese

iel erreicht. Ich verweise nur große Partei ha l

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Belasten Sie Ihr Konto nicht allzusehr, auf diesem

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Bildung und des politischen Verständnisses, des erstarkten staatlichen

_ Vetantwortlichkeitgefühls berücksihtigt werden. Wir glauben damit

gerade dem Mittelstande zu derjenigen Stellung zu verhelfen, die ihm gebührt. Dem Abg. von Heydebrand gegenüber möchte ih bemerken, daß gerade die lezten Wahlen unwiderleglih nahgewiesen haben, daß der Mittelstand zu seinem Nechte nicht gekommen ist. Wir wollen weiter eine Aenderung der Wahlkreise unter Währung aller derjenigen Gesichtspunkte, die sich aus der verschiedenen wirts{aftlichen und geschichtlichen Entwicklung der einzelnen Landesteile ergeben. Wir erblicken in der gegenwärtigen Wahlkreiseinteilung eine Ungerechkig- keit, eine Nichtachtung der tatsächlichen Verhältnisse, die \sich aus der Veränderung der wirtschaftlihen Lage in unserem Vaterlande ergeben hat. Nach diesen Gesichtspunkten werden wir unsere Abstimmung einrichten. Wenn der Abg. Hoffmann aus tiefster Ueberzeugung ausgeführt hat, es entspreche der natürlichen Gerechtigkeit, unter allen Umständen für das Wahlrecht der Frauen einzutreten, dann befindet er sich jedenfalls nicht in Ueberein- stimmung mit sehr bedeutenden Führern seiner Partei. Eine ganze Neihe von sozialdemokratishen Führern in allen Ländern, vor allem allerdings in Holland, hat einen anderen Standpunkt eingenommen. Und warum? Weil sie etwa aus politishen Gründen die Frauen für weniger berechtigt halten, an den Geschäften des Staates teil- zunehmen? O nein! Sondern weil fie von der Anteilnahme der Frauen eine Gefährdung der sozialdemokratischen Herrschaft befürchten. Der Abg. Hoffmann hat nun auf den Vorgang in anderen Ländern hingewiesen, um die Einführung des Reichstagswahlrechts in Preußen zu empfehlen. Die innerpolitishen Zustände tin Oesterreich sind nicht so verlockend, daß sie sich zux Nachahmung empfehlen. Auch der Hinweis auf Elsaß-Lothringen kann hier niht maßgebend sein. Es gibt überhaupt kein einziges Wahlrecht, das für alle Staaten paßt, sondern jedes Wahlrecht muß den Bedürfnissen der einzelnen Staaten angepaßt sein. Wenn also das Neichstagswahlreht für Clsaß- Lothringen eingeführt worden ist, so ist das noch kein zwingender Grund, es auch in Preußen einzuführen. Die Verhältnisse in einem Grenzstaate sind doch ganz andere als die in Preußen. Würde das Reichstagswahlreht in anderen Staaten eingeführt, auf die es nicht paßt, so würden damit seine Fehler, die ihm unzweifelhaft doch - auch anhaften, noch vervielfältigt werden. Wir wollen gewiß das NReichstagswahlreht {hüten und schirmen, wir werden an ihm festhalten, (Zuruf bei den Sozialdemokraten : Troß der Fehler ?), weil es für das Reich seine Vorzüge hat. Für andere Volksvertretungen paßt es aber nicht. Wir stehen also auf demselben Standpunkte wie bisher. Der bisherige Kampf um die Wahlrechtsvorlage hat ja, wenn Sie wollen, * mit einer Niederlage geschlossen, aber dieses formale Ergebnis steht niht im Einklang mit dem, was materiell aus der Sache herausgekommen ist. Es steht fest, daß das övffentlihe und das direkte Wahl- recht in der Hauptsache als abgetan betrachtet werden muß. Eine neue Vorlage wird nur verhandelt werden können auf der Grundlage der direkten und geheimen Wahl. Was die Herren dort drüben aus der Hand gegeben haben, werden sie niht mehr zurückfordern können. Wenn der Abg. Heydebrand gesagt hat, er lehne es ab, an dem geltenden Wahlrecht irgend etwas abzuändern, so werden wir unserseits nah wie vor den Kampf für ein besseres Wahlrecht nah zwei Seiten aufnehmen : gegen den Nadikalismus von rechts und von links: wir werden uns bemühen, dem bisherigen ungerechten Zustande ein Ende zu machen.

Abg. Freiherr von Zedliß und NMeuktrc (freikons.): Es wird weder der Beredsamkeit des Kollegen Traeger, noch der Beredsamkeit des Abg. Hoffmann gelingen, die Regierung zu veranlassen, noch in dieser Session uns eine Wahlrechtsvorlage zu machen. Zu verlangen, daß die Regierung nah den Vorkommnissen des Vorjahres bereits in dieser Session wieder damit kommen sollte, wäre eine politische Torheit gewesen. An einer solchen werden wir uns nicht beteiligen, wir lehnen beide Teile des Antrages rund ab. Den Vorgang mit Elsaß- Lothringen für das Verlangen nah einer Aenderung des Wahlrechts in Preußen zu verwerten, hat keine innere Berechtigung; hier ist bloß der Wunsch der Vater des Gedankens: für die Neichslande ist diese Frage nah ihren besonderen Verhältnissen und "Bedürfnissen geregelt worden, und meine Freunde im Reichstage haben darüber keinen Zweifel gelassen, daß dieser Vorgang* vorbildlih für Preußen nicht jein könne. Wir dürfen uns immer noch an das Wort des Fürsten Bülow halten, daß nach der Auffassung: der Negierung das Neichswahlrecht für Preußcn durchaus bedenklich und s\taat8gefährlich sei und daher abgelehnt werden müße. Mir handeln durchaus konsequent, wenn wir beute dic Anträge ab- lehnen. Bei den Verhandlungen über die Wablrechtévorlage waren wir für die Vorlage, die die direkte Wahl mit ösöffent- lier Stimmabgabe empfiehlt; als sch aber nachher die Mehrheit zur geheimen indirekten Wahl wandte, haben wir uns, - wenn auch ungern, bereit gefunden, auf diesen Boden zu treten, und - damit gezeigt, daß uns die Frage der Form der Stimmabgabe weniger wesentlich is als das Wahl- ret selbst. In dieser Beziehung haben wir niemals einen Zweifel darüber obwalten lassen, daß wir auf dem Boden der Regierung steben, daß für Preußen eine Abstufung des Wahlrechts und cine Wahlordnung notwendig ist, die dem Mittelstande cine aus- reichende Vertretung sichert, eine Wahlordnung, die der preußischen Eigenart und dem preußishen Beruf in Deutschland entspricht. Wenn wir ein foldes Wablrecht verlangen, so erfüllen wir damit auch den deutschen Beruf Preußens. Anders stehen wir der Forderung der Neueinteilung der Wahlkreise nah der Bevölkerungszahl gegen- über. Die jetzige Wahlkreiseinteilung hat fih historisch ent-

i sie besteht mehr als 40 Jahre. Jeder einzelne Wahlkreis us einen Anspruch auf Fortbestand und auch auf Fortbestand seiner ungesd{mälerten Vertretung im Landtag erhalten. Wir werden nur einer Einteilung zustimmen, die keinen Wahlfreis beseitigt. Die Frage, ob nichk den ganz großen Wahlkreisen eine größere Vertretung gegeben werden müßte, i!t für uns nur disfutabel daß die bestehenden Wahlkreise und ihre Ver- tretung im Landtage erhalten bleiben. Wir nehmen diese Stellung auch mii Nücficht auf die Bedürfnisse des Neiches : die Nachteile des Neichswablrechts, das hat auch der Abg. Schiffer nachgewiesen, den in Preußen noc ch vortreten. Vor diesen ‘iligen Fc shügen ; damit geben wir sein inneres Leben, für seine innere Stärke

¡llen zugleih die Aufgabe Preußens im Reiche. (Pole) seßt sich zunächst mit den Soziakdemo- nd führt dann aus, daß in jüngster Zeit auf seiten ine äángstlihe Beîorgtheit um die Vermehrung bemerfen sei. Das Fortbildungsschulgeseß, die nderes sei darauf schnitten gewesen, itm nderen Seiten als auf der rehten zu verschaffen. folgreihsten Schritt, fich den allergrößten für das allgemeime, direkte, geheime t ebenso wie er es für Elsaß- e? Denn troß dem Abg. von Zedlitz bestehe doch Sablrechts etn innerer Zusammenhang zwischen em N nzler und dem preußishen Ministerpräsidenten. Or. von Bethmann Hollweg trete eben mit sich selbst in Witerspruch, und auf diesen Widerspruch könne" niht deutlich genug aufmerksam ge- Die preußischen Staatébürger hätten doch mindestens ie die Elsatz-Lothringer. Von dem Standpunkt der be der Reichskanzler sich binnen Jahresfrist ie Neichsländer betreffe; weshalb also das preußischen Ministerpräsidenten? twartet, daß ter Minifterpräfident nun auch für Preußen ¿cine Wahblrehtsvorlage eingebracht hätte; wir wollen aber hoffen, taß nebr im nâchsten Jahre geschieht, und zwar mit dem i, gleichen und geheimen, direkten Wahlreht wie für Elsaß-

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diderstreben des

ingen. L : Darauf wird ein Schlyßantrag mit den Stimmen der Nechten, einiger Zentrumsmitglieder und der Nationalliberaken

I f 7 1 angenommen.

Abg. Liebknecht (Soz.) (zur Geschäftsordnung) bedauert, daß es ihm durh den Schluß der Debatte unmöglich gemacht sei, den Abg. von Heydebrand und der Lasa desjenigen Mäntelchens zu entkleiden, das er sich umgetan hatte. Er bedauere, daß es ihm nicht mehr möglich sei, dem Junkerübermut, der aus diesen Worten gesprochen habe, entgegenzutreten.

Abg. Fischbeck (fortshr. Volkép.) bemerkt im Schlußwort : Wir hatten unseren Antrag am 10. Januar A und konnten deshalb die Vorlegung eines Entwurfs in dieser Session fordern. Wir ändern ihn jeßt dahin ab, daß die Vorlegung erst in der nächsten Session erfolgen soll. Der Abg. von Heydebrand hat davon gesprochen, daß man es dem ausgezeichneten Wahlreht verdanke, daß in Preußen Nuhbe und Ordnung herrsche. Er hat das Wahlrecht als ein Wahl- recht des Mittelstandes bezeihnet. Es gibt in Preulen 7 700 000 Wahler, aber nur ungefähr 19 000 Großgrundbesißer. iesem Hause gehören aber nicht weniger als 139 Großgrundbesißer an. Dieses Wahlrecht soll also im Interesse des Mittelstandes liegen, Wenn es danach ginge, wie die Interessen des Großgrund- besißes wirklich vertreten sein müßten, dann dürften nicht mehr als ein oder zwei Großgrundbesißer hier sein. Dann hat der Abg. von Heydebrand wieder das Lied gesungen von der Eigenart Preußens und preußischen Wesens, der dieses Wahlrecht ent\prähe. Die preußische Eigenart tauht immer dann auf, wenn es sich um Zustände handelt, die jenen Herren zum Nugen find. Wir lassen uns nicht abschrecken, daß wir mindestens ebenso gute Preußen sind, aber wir achten wirklich preußisches Wesen viel höher, als daß es fich konzentrierte in der Eigenart dieses unrehtshaffenen Wahlgeseßes. Ruhe und Ordnung, sfagte der Abg. von Heydebrand, herrslen im Lande dank dieses Wahlrehts. Es kommt darauf an, was man unter Nuhe und Ordnung versteht. Versteht man darunter, daß unser Junkertum ungestört etwa durch die Stimmen des Volkes bei den Wahlen seine Inter- essen vertreten kann, dann haben wir allerdings Ruhe und Ordnung in Preußen. Jn Wirklichkeit {haft man aber Nuhe und Ordnung nur, wenn man den Staatêëangehörigen das Bewußtsein gibt, daß ihre Nechte zur Geltung kommen, daß die große Mehrheit des Volkes teilnimmt an der Gestaltung der Geschike des Vaterlandes. Die Nuhe, die der Abg. von Heydebrand preist, erinnert mich sehr lebhaft an die Nuhe, die 1806 den Staatsbürgern auferlegt wurde, als es hieß: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht; die Kanaille hat einfach zu s{chweigen. Als man aber das Vaterland nicht anders zu retten wußte, da haben Bürger und Bauer es gerettet in wahrhaft glorreiher Weise. Die Beschlüsse des Hauses zur Wahlrehtsvorlage standen in direktem Widerspruch zum Willen des Volkes. Auch bei der Neichszuwachssteuer hat man es dahin gebracht, daß den Gutsbezirken ganz im Gegensaß zum Gedanken des Neichsgeseßes Vorteile zugewendet wurden. Bei den Zweckverbandsgesetzen ist man ähnlih vorgegangen. Der Redner geht auf weitere Beispiele ein, um zu beweisen, daß die Volksinteressen durch die Mehrheit des Abgeordnetenhauses nicht genügend berüc{sihtigt würden : auf die Behandlung der Borromäus- Enzyklika, das Voltss{ulgeseß und den Fall Jatho ; unter einem direkten Wahlrecht könnte ein folches Keßergericht niht abgehalten werden. (Der Nedner wird, während die Unruhe im Hause immer mehr ans{hwillt, durch lebhafte Zwischenrufe und Widerspruch von der Rechten unterbrochen. Präsident von Kröcher bittet wiederholt um Ruhe und verweist den Nedner zur Sache. Bei den weiteren Ausführungen des Nedners erhebèn sich stürmishe Schlußrufe. Präsident von Krö cher bittet, den Redner sprehen zu lassen. Die Schluß- rufe erneuern fih jedoch bald wieder mit derselben Lebhaftigkeit. Der Abg. Fishbeck schlteßt: Wenn es der Staatsregierung mit ihrer Ankündigung ernst gewesen ist, so müssen wir erwarten, daß sie eine Vorlage einbringt, die dem entspricht, was man nach der Thronrede erwarten konnte ; dann wird auch Ruhe und Ordnung in Preußen herrschen.

Zur Geschäftsordnung erklärt der

Abg. Herold (Zentr.), daß seine Partei troß dieser eben ge- hörten Schlußrede für den Hauptteil des Antrags stimmen werde.

Jn der Abstimmung wird entgegen dem Antrage Schiffer in der Nr. 1 des Antrags das Wort „gleiche“ gegen die Stimmen der Nationalliberalen aufrechterhalten. Dafür stimmt auch unter großer Erregung des Hauses die gesamte Rechte. Die unverändert gebliebene Ziffer Nr. 1 wird gegen Zentrum, Fortschrittler, Polen und Sozialdemokraten abgelehnt.

Jn Nr. 2 werden entgegen dem Antrag Schiffer die Worte „auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 1. De- zember 1905 und entsprehend den Grundsäßen des Gesetzes vom 27. Juni 1860“ aufrechterhalten. Auch diesmal stimmt die gesamte Rechte für die Aufrechterhaltung der Worte. Nr. 2 wird dann gegen die Stimmen der Freisinnigen und Sozialdemokraten abgelehnt.

Damit ist der Antrag in allen seinen Teilen abgelehnt.

__ Nachdem noch eine Anzahl von Petitionen mehr persön- lichen und lokalen Jnhalts ohne Debatte erledigt sind, wird Vertagung beschlossen.

Der Präsident schlägt vor, die nächste Sizung abzu- halten Mittwoch 11 Uhr mit der Tagesordnung : Rheinische Landgemeindeordnung, kleinere Vorlagen, Wahlprüfungen, Petitionen und eventuell aus dem Herrenhaus zu erwartende Vorlagen. ;

Unter den Gegenständen, die morgen noch zur Beratung kommen sollen, steht unter anderem auch der Antrag Branden- stein wegen Aenderung der Geschäftsordnung.

Abg. Pachn ie (fortshr. Volkep.) beantragt, diesen Punkt von der Tagesordnung abzusetzen, weil die Kommission ihren erteilten Auftrag weit überschritten und neues Neht für das Abgeordnetenhaus vor- geschlagen habe. Yuch der bloße Versuch, diesen Gegenstand zu ver- handeln, würde dem Ernst und der Bedeutung ebensowenig ent- sprechen wie die vorherige Abstimmung zum Wahlrechtsantrag. (Präsident von Krö her: Die vorherige Abstimmung gehört nicht zur Zageégordnung !)

Abg. Waldstein (fortschr. Volksp.) bittet den Präsidenten um E darüber, wann die Staatsregierung den Landtag {ließen woue.

Präsident von Kröcher: das nicht weiß.

Abg. Waldstein (fortschr. Volksp.): Ich bitte den Präsidenten, die Staatsregierung um eine Auskunft darüber zu ersuchen, wann e beabsichtigt, die dietjährige Tagung zu schließen. Wir haben do alle ein dringendes Interesse daran, das - zu erfahren, um dana auch die Geschäfte des Hauses einzuri&ten. Daß wir darüber forkt- während in Ungewißheit gelassen weren, entspricht niht der Würde des Hauses. N

Präsident von Kröchox: Ich habe hon gestern gesagt, daß die Staatsregierung mi Hat fragen lassen, wann wir ungefähr mit den Geschäften fertig werden. Die Staatsregierung muß si do! richten nah dem Nedebedürfnis im Abgeordnetenhause und Herrenhau!e-

Abg. Liebknecht (Soz.): Wenn Worte einen Sinn haben, so kann die Aeußerung der Staatsregierung do nur den haben, daß sie nit früher {ließen will, als bis dies Haus selbst seine Geschäsie ab- geschlossen hat. Einen anderen Sinn kann die Aeußerung n1& haben, es sei denn, daß vielleiht eine Mogelei hinter den Kulifjen Itattfindet. s

Präsident von Kröcher: Meine Worte haben nur den Sinn, der ihnen nah den Worten zukommt. L

Der Antrag auf Absezung des Antrags Brandenstein von der morgigen Tagesordnung wird gegen die Stimmen er Linken mit den Nationalliberalen und vereinzelter Mitglieder des Zentrums abgelehnt.

Schluß gegen 5/4 Uhr.

Ich kann darauf nur sagen, daß ih

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zum De M 150.

Handel und Gewerbe,

Konkurse tm Auslande.

Galizien.

Konkurs ist eröffnet über das Vermögen der Frau Sofie Dydaca, nicht registrierten Eigentümerin einer Papierhandlung in Lemberg, Marienplay 8, mittels Beschlusses des K. K. Landgerichts, Abteilung VI11, in Lemberg vom 18. Juni 1911 Nr. 8: 4/11. Proviforisdber Konkursmasseverwalter: Advokat Dr. Osias Stand in Lemberg. Wahltagfahrt (Termin zur Wahl des definitiven Konkurs- masseverwalters) 3. Juli 1911, Vormittags 11 Uhr. Die Forderungen sind bis zum 1. September 1911 bet dem genannten Gericht anzumelden ; in der Anmeldung is ein in Lemberg wohnhafter M a mächtigter namhaft zu machen. Liquidierungstagfahtt (Termin zur Feststellung der Ansprüche) 4. September 1911, Vormittags 9 Uhr.

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 27. Junt 1911:

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Stellt. ¿ LOOTI 9 604 Nicht gestellt

__ Veber zweifelhafte ausländische Firmen in London (Hypothekenmakler, Hausagenten, Patentsachverständige) sind den Aeltosten der Kaufmannschaft von Berlin Mitteilungen zugegangen. Vertrauens8würdigen Interessenten wird im Zentralbureau der Kor- poration, Neue Friedrichstraße 51 T, an den Werktagen zwischen 9 und 3 Uhr mündlich oder \criftlich nähere Auskunft gegeben.

In der gestrigen Aufsictsratssizung dêr Bergbauges el l!- [haft Massen wurde laut Meldung des „W. T. B.“ aus Dort- mund nach eingehender Erörterung beschlossen, der Generalversammlung am 20. Juli den Verkauf des Bergwerkseigentums an die Buderus- werke vorzuschlagen. Es sollen für fünf Massener sechs8 Buderus- aktien ausgegeben werden.

___ St. Petersburg, 27. Juni. (W. T. B.) Wegen starker Nach- frage auf dem versishen Markt hat der Finanzminister das Zu cker - kontingent für den Export nah Persien um 1 Million Pud erhöht.

New York, 27. Juni. (W. T. B.) Dié Wahzwerké der Carnegie Steel Co. in Ohfo haben nach einjährigem Stilliegen den Betrieb wieder aufgenommen. Die International Harvester Co. hat den Prozeß, der sie verhindern sollte, im Staate Kentucky Ge- schäfte zu machen, gewonnen.

New York, 27. Juni. (W. T. B.) Der Wert der in der vergangenen Woche ausgeführten Waren betrug 12330 000 Dollars gegen 14 870 000 Dollars ‘in der Vorwote. -

Philadelphia, 27. Juni. (W. T. B.) Die Verpflichtungen der Maklerfirma Norman Mac Leod'u. Co., die gestern ihre Zahlungen einstelite, belaufen \ih auf 1 182 173 Doll., denen Aktiva im Betrage von 410884 Doll. gegenüberstehen.

Wien, 27. Juni. (W. T. B.) Ausweis der Oester - reichisch-Ungarishen Bank vom 23. Junt (tin Kronen). Ab- und Zunahme gegen den Stand vom 15. Junt: Notenumlauf 2 071 396 000 (Abn. 34 687 000), Silberkurant 312 536-000 an 725 000), Goldbarren 1 344553 000 (Zün. 2314 000), in Gold zahlbare Wesel 60 000 000 (unverändert), Portefeuille 586 702-000 (Abn. 17997000), Lombard 55 263 000 (Abn. 531 000), Hypo- thekendarlehne 299 996/000 _ (Zun. 4000), Pfandbriefeumlauf 175% 000 (unverändert), steuerfreie Notenreserve 45 692 000 (Zun: Ol (2 °

Berlin, 27. Junk. Marktpreise na® Ermittlungen des Königlichen Poltzeipräsidiums. (Höchste und niedrigste Preise.) Der Doppelzentner für: Weizen, gute Sortef) 20,80 4, 20,78 4. Weizen Mittelforte{) 20,76 4, 20,74 4. Weizen, geringe Sorte) 20,72 4, 20,70 Æ. Roggen, gute Sortef) —,— #Æ, —,— M. Roggen, Mittelsortef) —,— M, —,— 4. Roggen, geringe Sorte) —,— 4, —,— M. Futtergerste, gute Sorte*) 18,40 46, 17,60 . Futtergerste, Mittelsorte*)" 17,90 4, 16,70 4. Futtergerste, geringe Sorte*) 16,60 M, 15,80 #4. Hafer, gute Sorte*) 19,40 M, 19,00 Æ. Hafer, Mittelsorte*) 18,90 X, 18,50 4. Hafer, geringe Sorte*) 18,40 4, 18,10 4. Mais (mixed) gute Sorte 16,30 4, 15,90 (6. Mais (mixed) geringe Sorte —,— 4, —,— 4. Mais (runder) gute Sorte 16,00 #4, 15,70 . Richtstroh 6,40 6, 6,00 Sd Heu, alt 7,604, 5,704, neu 7,60 M, 6,00 M4. (Markthallenpreise.) Erbsen, gelbe, zum Kochen 50,00 4, 30,00 4. Speisebohnen, weiße 50,00 4, 30,00 #4. Unsen 60,00 #, 20,00 46. Kartoffeln (Kleinhandel) 10,00 46, 7,00 /(. Rindfleisch bon der Keule 1 kg 240 M, 1,60 4, do. Bauchfleish 1 kg 1,80 d, 1,20 Æ&. Sweinefleish 1 kg 1,80" 4, 1,10 M. Ralbfleish 1 kg 2,40 4, 1,20 4. Hammelfleisch 1 kg 2,20 M, 1,50 Butter 1 kg 2,80 4, 2,20 4. Elter 60 Stück 4,40 46, 3,00 A. Karpfen 1 kg 2,20 M, 1,50 . Aale 1 kg 3,00 4, 1,60 44. Zander 1 kg 3,60 4, 1,50 M. Hedte 1 kg 2,80 M, 1,20 Æ. Barsche 1 kg 2,00 4, 0,80 4. Sleie 1 kg 3,40 U, 1,20 Æ. Bleie 1 kg 1,60 S, 0,80 M. Krebse 60 Stück 36,00 4, 3,00 4. d

+4) Ab Bahn.

*) Frei Wagen und ab Bahn.

Kursberihte von auswärttgen Fondsmärkten. Hamburg, 27. Juni. (W. T. B.) (S@luß.) Gold in Barren das Kilogramm 2790 Br., 2784 Gd., Silber in Barren das Kilogramm 72,50 Br., 72,00 Gd.

_ Wien, 28. Juni, Vormittags 10 Uhr 50 Min. (W. T. B.) CEinh. 40% Rente M./N. pr. ult. 92,20, Einh. 40/% Rente Januar/Juli pr. ult. 92,20, Oesterr. 40/6 Rente in Kr.-W. pr. ult. 92,10, Ungar. 40/9 Goldrente! 111,55, Ungar. 40/4 Rente in Kr.-W. 91,15, Türkishe Lose per medio 249,50, Orientbabnaktien pr. ult. —,—, Oesterr. Stäatsbahnaktten (Franz.) pr. ult. 769,95, Südbahn- gefellidaft (Lomb.) Akt. pr. ult. 122,50, Wiener Bankvereinaktien 949.75, Desterr. Kreditanstalt Akt. pr. ult. 662,00, Ungar. allg. Kreditbankaktien 835,00, Oesterr. Lnderbankäktien 533,00, Untonbank- aktien 627,00, Deutsche Reichsbanknoten pr. ult. 117,55, Brürer Kohlenbergb.-Gesellsch.-Akt. —,—, Oeésterr. Alpine Montangesell- [haftsaktien 813,00, Prager Eisenindustrteges.-Akt. —,—, Skoda- A 658,50.

ondon, 27. Junk. (W. T. B.) (SwWluß.) 240% Englische Konfols 79"/,6, Silder prompt 24'/,6, per 2 Monate 244, Privat, e “s go R 280 000 us Sterl, aris, i uni. (W. T. B. Í 0 Ï Rente 65.25. ni, (W. T. B.) (Schluß) 39% Franz adrid, 27. Juni. (W. T. B.) Wechsel auf Paris 108,15. Lissabon, 27. Juni. (W. T. B.) Goldagio 8.

„New York, 27. Juni, (W. T. B.) (S(hluß.) Vie Börse eröffnete bet lebhaften Umsäßzen, an denen si vorwiegend die a, mäßige Spekulation beteiligte, in fester Tendenz. Die wesentlichste regung hierfür bildeten die besseren Ernteaussichten, und auc die E auf die Annahme ‘d Reziprozitätsvertrages mit Canada L rh den Senat bildete eiw Stinmulativ, Das meiste Interesse

Indte sich den Aktien der Union Pacific-Bahn zu. Späterhin trät

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Zweite Beilage

Berlin, Mittwoch, den 28, Juni

jedoch vermehrte Neigung zu Realisationen hervor und die Baisse- Le {ritt zu umfangreichen Abgaben; namentli die Aftten der merican Smelting & NRefining Co. waren mit Rücksicht auf die pessimistishen Auslassungen des Präsidenten Guggenheim stärkeren Angriffen ausgesezt. Der Markt erwies sih“ jedo als ziemlich widerstandsfähig, wozu besonders die Festigkeit der Steels beitrug. Am Nachmittag gestaltete sich der Verkehr ruhig. Die Ausweise des Harriman-Systems waren unbefriedigend, doch wirkte diefer Umstand in Anbetracht des großen Surplus von 1910 nicht abshwächend. Bei vereinzelten Deckungen und Mänipulationen {loß die Börse in fester Haltung. Aktienumsay 417 000 Stück. Tendenz für Geld: Stetig. Geld auf 24 Stunden Durchschn.-Zinsrate 22, do. Zinsrate für leßtes Darlehn des Tages 2}; Wechsel auf London 4,8400, Cable Transfers 4,8645. Rio de: Janeiro, 27. Juni. (W. T. B.) Wechsel auf London 162/16.

Kursbert{chte von auswärtigen Warenmärkten. Magdeburg, 28. Juni. (W. T. B.) .Zuckerbericht. Kornzucker 88 Grad o. S. 10,50—10,70. Nachprodukte 75 Grad o. S. —,—. Stimmung: Ruhig. Brotraffin. 1 o. F. 20,50—20,75. Kristallzucker 1 m. S. —,—. Gem. Raffinade m. S. 20,25—20,50. Gem. Melis 1 mit Sack 19,75—20,00. Stimmung: Nuhig. RNohzucker Transit 1. Produkt frei an Bord Hamburg : Juni 10,8214 Gd., 10,877 Br., —,— bez., Juli 10,874 Gd., 10,924 Br., —,— bez, August 10,977 Gd., 11,00 Br., —,— bez., Ofktober-Dezember 10,30 Gd., 10,324 Br., —,— bez, Januar-März 10,42} Gd., 10,45 Br., —,— bez. Stimmung: Nuhig. G0. 260 BUt, (B Je - B.) Rüböl loko 64,50, Oktober 63,00. Bremen, 27. Juni. (W. T. B.) (Börsen\s(lußberict.) Me VaN Etagen, Schmalz. Stetig. Loko, Tubs und Firkin 433, oppeleimer 444. Kaffee. Fest. Offizielle Notierungen der Baumwollbörse. Baumwolle. Nuhig. Upland loko

middling 77. (W. T. B.) Petroleum ameriìik.

Hamburg, 27. Junk.

\pez. Gewicht 0,800° loko lustlos, 6,50.

Hamburg, 28. Juni. (W. T. B.) (Vormittagsbericht.) Zuckermarkt. Matt. NRübenrohzucker T1. Produkt Basis 88 9/0 Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg, Juni 10,924, Juli 10,925, August 10,95, Oktober-Dezember 10,30, Sli März 10,40, Mai 10,574. Kaffee. Stetig. Good average Santos September 567 Gd., Dezember 554 Gd., März 54 Gd., Mai 557 Gd.

Wetterbertcht vom 28. Junt 1911, Vormtttags 94 Uhr.

|

Witterungs- verlauf

der leßten

24 Stunden

gin

s rictung, Winde Wetter stärke

Name der Beobachtungs- statton

Niederschla

Barometerstand auf Meere®- niveau u. Schwere ir 45 ® Breite in Celsius Stufenwerten *) Barometersiand vom Aben

Temperatur

1 7767| met vewoit1

Bortum |_ 766,4 |[W dshalb bed.

Keitum | 765,9 |[SW Aswolkig | 1o| 1 764 meist bewölft Hamburg 767.3 WSW4 bedeckt | 14/2 [765 Nachts Niederschl. Swinemünde | 766,3 W 3 wolkig | 16| 1 763| ziemlich beiter Neufahrwasser| 764,3 |W 3/heiter | 18/1 762} meist bewölft Memel 763,1 /W 3hheiter | 16| 0 762 meist bewölkt

Aachen 770,3 |SW 4\wolkenk.| 13/4 769 Schauer

E

{schen Reichsanzeiger und Königlih Preußischen Staatsanzeiger.

1911.

Naps für

Ua eit, 27. Sun O S D) London, 27, Juni. Juni 10 h. 104 d. Wert, stetig. Javazuccker 960/06 prompt London, 27. Juni. Standard- Kupfer stetig, 57/16, 3 Monat 583. Umsay: 7000 Ballen, davon für Spekulation und Export Ballen. Tendenz: Willig. Amerikanische middling Ueferungen: Unregelmäßig. 7,49, September-Oktober 7,14, Ofktober-November 7,00, November- Dezember 6,95, Dezember-Januar 6,94, Januar-Februar 6,94, Februar- Manchester, 27. Juni. 20r Water courante Qualität 104, 30r Water courante Qualität 114, 30x Water bessere Wilkinson 128, 42r Pincops Neyner 11, 32 r Warpcops Lees 102, 36x Warpcops Wellington 124, 60r Copys für Nähzwirn 204, 120x Cops für Nähzwirn 364, 40r Double courante Qualität 133, 60r Double courante Qualität 154, Printers 31x 125 Yards 17/17

Glasgow, 27. Juni. stetig, Mtiddlesbrough warrants 46/3. :

; (Schluß.) Nohzucker stetig, 889/60 neue Kondition 322—33. Weißer Zuder ruhig, Oktober-Januar 317.

Amsterdam, 27. Juni. (W. T. B.) Java-Kaffee good

Antwerpen; 27, Un (W: L. B) Petroleunki do. Juli 19} Br., do. August-September 194 Br. Ruhig. Schmalz für Juni 1034. loko middling 14,90, do. für September 13,58, do. für November 13,22, do. in New Orleans loko middl. 15!/;;, Petroleum Refined (in Cases) 7,29, do. Credit Balances at Oil City 1,30, Schmalz Western steam 8,45, do. Rohe u. Brothers 8,65, Zudcker fair ref. Nr. 7 loko 13, do. für Juli 10,97, do. für September 10,84, Kupfer Standard loko 12,25—12,35, Zinn 44,75—46,25.

U August 13,90. (W. T. B.) Nübenrohzucker 8899/6 11 -\h. 6 d. nominell, stetig. (W. T. B.)- (S{Whluß.)

Liverpool, 27. Juni. (W. T. B) Baumwolle. Juni 7,92, Junkt-Juli 7,81, Juli. August 7,76, August-September März 6,95.

(W. L. B) Qualität 125, 49r Mule courante Qualität 125, 40x Mule 80r Cops für Nähzwirn 23}, 100r Cops für Nähzwirn 314, 23/0. Tendenz: Stetig.

(W. T. B.) (SWhluß.) Noheisen

PDarito, 26 Junt, (Wi B)

Nr. 3 ‘für 100° les Junt 352, Juli 355, Juli? August 358; ordinary 47. Bancazinn 117. Naffiniertes Type weiß loko 19 bez. Br., do. Juni 19 Br.,

New York, 27. Juni. (W. T. B.) (S{luß.) Baumwolle 8,79, do. Standard white tn New York 7,25, do. do. in Philadelphia Muscovados 3,48, Getreidefrabt nach Liverpool 14, Kaffee Rio

8

Temperatur in Cel

Wind-

ichtung, "Winde Wetter stärke

Witterungs- verlauf der leßten 24 Stunden

ju

Name der Beobachtungs- station

At 1

S

in 45 ° Breite

auf Meeres- niveau u. Schwere

Barometerstand

Kiew 99,6 |6 l/halbbed.| 21/0 [761

| 768,9 WNW 4 bedeckt | 14 3 766 Vorm. Nieders@[.

W L2bedeckt | 13/2 767Nacts Nieders{l.

Ro: 1646N lbs | I Floren __| 766,3 |[SW 2wolkenl.| 19 0 75 Cagliari | 765,0 |NW d wolkenl.| 19/0 766) Thorsharn | 752,5 W 3 Regen 9 —76 _— Seydisfjord | 751,2/NO 4Regen | 6| —|752/

Hannover 769,3 |SW 4hhalbbed.| 13/2 765) Schauer Berlin _768,2 |[SW 4sbedeckt |_13/ 0 [764] meist bewölkt Dresden 769,6 (/WNW 3|bedeckt |_ 13/5 766 Gewitter Breslau be 2 Bromberg | 765,7 2\wolkig | 16/3 763 Mey 772,7 Frankfurt, Vè.| 771,1 6 4

Karlsruhe, B. | 772,8 5 wolkig

T7 NW 2 bedeckt —2 2 764Nachm. Niederschl. g |_16/ 3 763) “Gewitter heiter |_12/ 9 771] meist bewölft heiter 14| 4 [769 Gevitter K L volfi 14/3 770 Schauer München L E 5/bedeckt | 11/2 770 Nachm. Nieders. Zugspibe 3|Nebel | —7| 9 535 anhalt. Nieder\{. | | (Wilhelmshav.) Stornoway Malin Head |

| R 4\bedeckt Ec E 762Nahm. Nieders,

| h: | ZA S 6\wolkig 12/ 1 (766) meiît bewölkt (Wustrow i. M.)

13/ 9 771 Nachts Nieders. _ |(Königsbg., Pr.) _13 1 771 ziemlich heiter _ | le | | j (Cassel)

760,2 |SSW 3\wolkig |_13| 1 762anhalt. Nieders{l. | | |

764,3 |[SW

Valentta W 3'hedeckt

Scilly Aberdeen

772,1 |WNW 3 halbbed.

(Magdeburg) 13/ 0 765-NaGm. Niederschl. ar (GränbergSchL)

Gewitter

| (Mälhans., Els) 774,2 |NNO 2bbedeckt | 1 meist bewölkt L T 1 TOfediichehst) St. Mathieu | 7742 [WSW 2 Nebel 15! 0 773Nacbts Niederschl. f: 15 S E] Baba:

Shields 3'bedeckt Holyhead

Isle d'Aix s

767,1 |SW 4\wolkig

[nile due | A

Grionez 770,1 E Er Vlissingen | 769,6

-

4 (9) (5)

2 t

1\wolkenl.]} 14 770 3iwollig | 15/0760 Helder. | 767,6 wolfig | 14/1 768"

Boroze | 7542 eiter 9!

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Christiansund | 756.7 l'wolkia | 11 Skudeönes | 759,4 |[SW A bedeckt | 11 Vardò | 751,1 [N 2heiter | 1Y San |[ 760,1 |W GChoedeckt | 13/2 Hanholm | 761,3 |WSWWd wolkig | 13 Kopenhagen | 764,2 [W anwolkig 13; Stockholm | 758,2 |SSW 4 wolkig | 17 Hernösand | 7647 [SW 2wolkig | 17 Haparanda | 754,4 |SW L2wolkenl.| 15 Wisby | 760,1 |SW sshalbbed. 16 Karlslad [ 797,6 |WSWäbedeckt | 14 ArGangel | 757,9 |SW 1 bedeckt 21 Peteröburg | 799,3 |NO 1dedeckt | 16 Raa [73 W 1Udedeckt | 15 Wilna [781,4 \NNW 1/Regen | 14 7 Goörki U ‘ai. a: 4 d A Warshau | 764,5 WNW2 dedeckt | 14

| j l | j j j |

R 5ibeiter | 14! 0 769 Vorm. Nieders{&l. |

Rügenwalder- __ münde _764,7 \WNW 4 beiter l Skegneß | 7671 W Zhheiter | 1 Krakau | 767,8 |WNW3 Regen | 1 Lemberg | 763,1 |WNW 5 wolkig | 1 Hermanstadt | 762,8 W_ _1Regen | 18/3 [761 Triest |_766,7 |ONO 3 wolkig |_17/ 6 763 Gewitter Nevkjavik | 749,19 3\wolkig M 4 Ca (5 Uhr Abends) meist bewöltt Cherbourg | 7725 |W sbedeckt | 15/0 772 [774,2 \Windst. \wolkenl.| | |NO 1wolkenl.| Windst. |wolkenl. 7\NW 3woltenl. 9,2 INW 2 Negen

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