1891 / 263 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 07 Nov 1891 18:00:01 GMT) scan diff

éd: D a/s F

E EDE

e e r E je

E:

Spa 8

5 2

4 A # i 2 4

y

E A A On R L E M5

E E A / l

u. Sokn, Könialihe Hofbu{hardlung, Berlin SW. 12, Ko#&- firaße 68—70. (Preis 6 Æ) Der preußischen Heeresverwaltung steht das reicbaltigste und zuverläisigste Material zu Gebote, die Gesundheitépflege des Pferdes zu leiten, alle Krankheiten desselben zu beobawten und die Erfolge ihrer Behandlung zu beurtheilen. Es darf daher mit besonderem Dank begrüßt werden, daß die Inspektion des Militär-Veterinärwesens \ich entschlossen hat, alle von ihr ge- wonnenen Ergebnisse, wie sie für das öffentlihe Interesse werthvoll sind, durch diefen Iahreébericht allgemein bekannt zu machen. Der Bericht entbält nit nur genaue ftatiftishe Angaben über die cin- zelnen Krankbeitéfäle, sondern belehrt au bei einzelnen Krankheits- Mas über die mit verschiedenen Heilmitteln gemachten Er- ahrungen.

„Der ärztliche Praktiker“, Redacteur Dr. med. A. Seidel, Berlin W., hat in Nr. 43 des vierten Jahrgangs folgenden Inhalt: Kübner: Neue Ziele für Wissen und Können des Arztes. Haß: Bcs@reibung eines einfahen Gährungs-Saccarometers. Kongreß und Vereinênahrihten. Der VII. internationale Kongreß für Hygiene und Demographie in London. Referate und Kritiken. Aus deutschen Difsertationen. Kleine Mittheilungen.

. Verkehr, Handel und Gewerbe.

„Müncens Großindustrie und Großhandel“, ge- schildert von Dr. Julius Kahn, Sekretär der Handels- und Ge- werbekammer für Ober-Bayern. München 1891, Verlag von A. Acker- mann’'s Natckfolger (Emil Franke). Mit diesem vortreffli§ aus- gestatteten Werk bat der Verfasser den Versu gemacht, die Bedeutung, die Viüncen auf den Gebieten der Großindustrie und des Großhandels besißt, und die nach seiner Arsicht bisher nit überall genügend ge- würdigt ist, auch zur Kenntniß weiterer Kreise zu bringen. Der dem NVucbe vorangestellten Einleitung entnehmen wir, daß das Alter Münchers über das Iahr 1158 kinausreicht, und daß der Ort in diesem Jahre dur den Herzog Heinrich den Löwen zur Stadt erhoben worden ist, Die Stadt entwickelte sih schr rasch und erfreute sich \{on im 14. Jahrhundert unter Kaiser Ludwig dem Bayer eines be- deutenden Wohistandes, der sid zu bober Blüthe bis zum 16. und 17. Jabrbundirt entwickelte. Mit den Schrecken des dreißigjährigen Krieges trat jetoch auch in Münten ein Verfall von Handel und Gewerbe ein, von dem si die Stadt erst im 19. Jabrhundert wieder erholte. Der Regierungszeit des Königs Ludwig T verdankt die baye- risce Hauptstadt ihren neuen Aufs{wung. Seine zunächst den Ge- bieten der Kunst und Wissensaft zugewendete Gunst förderte aller- dings in erster Linie die damit zusammenbängenden Industrien, die Crzgießerei, die Glasmalerei und die Optik; der gesammte Aufs{wung, den die Stadt dadur erfuhr, bewirkte jedo die Begründung und Entwickelung verschiedener Industrien, die jeßt in München in hervor- ragender Weise betrieben werden. Vor Allem war es die Bier- industrie, die von Pschorr, Zaterl und Sedlmayr im dritten und vierten Aahrzehnt dieses Jahrhunderts großartig entwickelt rourde ; aber auch andere Industriezweige wurden zu dieser Zeit neu geschaffen oder dem Großbetrieb zugesübrt. Dabin gebört die bald nab der Eröffnung der erften deutschen Eisenbahn Nürnberg—Fürth im Jahre 1837 zu hoher Vedeutung gelangende Lokomotivenfabrikation, die nit nur kas bayeris@e Eisenbahnneß, sondern auch andere deutsce und zablreihe europäishe und außereuropäische Staaten mit Lokomotiven versah. Ferner sind zu erwähnen die Leder- und die Hand- \chubindustrie, die Vürstenintustrie, die Industrie kürstlier Blumen, die Masctinenfabrikaiion und die Eisengießereien. Endlich wurde zu derselben Zeit in München das größte augenblickliy bestehende deutsche Hypotbekeninstitut, die Bayerisbe Hvpothek- und Wechselbank, be- gründet. Später folgten die Erweiterung der seit Jahrhunderten be- stehenden Papierfabrik in der Au, die Errichtung einer Goldpapier- und Bronzefarbenfabrik, einer Eiscnbabnwaggonfabrik, die Shaffung der Gummi-Irdustrie u. f. w. Die Buche und Kunstdruckerei, die Chromo. Lithographie, die Autotypie und Photograpbie fa1.den die würdigste Pflege. Den glänzendsten Aufschwung nahm aber das Kunstgewerbe, das in seiner Vollendung von keiner anderen deutshen Stadt übertroffen wird. Hinter der industriellen und Kunstthätigkeit ist auch der Handel der Stadt nit zurückgeblieben. Auf den Gebieten des Kolonialwaaren- und des Getreidehandels ¿zählen Münchener Häuser mit zu den ersten dés deutschen Vaterlandes. Die günstige Lage Münchens als Knoten- punkt der kürzesten Verbindungen zwis{hen Berlin und Rom, sowie zwischen Paris und Wien ift der Entwicklurg des Handels sehr förder- lih gewesen. Das außergewöhnlih rashe Anwachsen der Stadt, die fih von 148 700 Einwobnern im Jahre 1860 auf 230 000 im Jahre 1880 und auf 349000 im Jahre 1890 vermehrt bat, war ein weiterer Grund für das Aufb'üben von Handel und Industrie.

Von der auf einer so hoben Su1ufe stehenden Münchener In- dustrie, ihrem Gewerbfleiß und Welthandel giebt dieses Buch dur eingehcrde Schilderung der größeren industriellen Etablissements und Handelshäuser, fowie der Kunstgewerbe- Institute ein anschaulihes Bild, das dur vollendet ausgeführte, in den Text eingechaltete Zeich- nungen belebt und dem Verständniß näher gebract wird. Sicherlich wird das verdienstbolle Werk dazu beitragen, die Achtung, welche die Münchener Leistungen auf allen Gebieten der Kunst und Industrie sowie des Handeis bereits genießen, noch zu erhöhen und die Zatl der Freunte der bayerishen Hauptstadt zu vermehren.

Die Einheitszeit nach Stundenzonen, ihre Ein- führung im Weltverkebr und im gewöhnlichen Leben von Ernst von Hesse-Wartegg. Leipzig 1892, Verlag von Carl Reifner. Der Verfasser dieser Schrift tritt für die all- gemeine Eirführunz ter Einheittzeit nah Stundenzonen zunächst im Betriebe der Cisenbakbnen, dann aber au für ten gesammten Welt- verkehr, und für die Stundenzählung von 1 bis 24 ein. Ec s\ch{lägt vor, den Meridian von Greenwih als Anfangsmeridian zu be- trachten und in öostliGer Richtung die um eine Stunde, d. h. um 15 Grade abweihenden Meridiane, also den 15, 30, 40, 45, 60, u. st\ w, als Hauptmeridiane zu wählen vnd daturch im Ganzen 24 Stundenzonen einzuführen. Die Grenzen der Stundenzonen sollen jedoch nit genau matbematische Grenzen fein, fondern sch den Staatengrenzen anshmiegen, sodaß ¿. B. die westlih des Meridians 79 30' gelegenen Gebiete von Nor- wegen, Deutschland, der Schweiz und Italien die Zeit des Haupt- meridians dieser Länder, des 15. östlich von Greenwic, anzunehmen bâtten. Danach würde es in Europa vier Stundenzonen geben, indem die Zeit des Meridians von Greenwih für England, Frankreich,

Spanien, Portugal, Belgien und Hclland, die Zeit des 15. Grades östli von Greenwih für Deutschland, Oesterrei%-Ungarn, Skan- dinavien, die Scweiz, Italien, Dänemark und Griechenland, die Zeit des 30, Meridians für Westrußland, Finland, den Balkan u, \ w. und die Zeit des 45, Meridians für Ostrußland zur Geltung käme. Der Verfasser glaubt, daß die der Einfübrung dieser Stundenzonen noch entgegen ftehenden Bedenken mit Leichtigkeit überwunden werden körnten, weil das System der staatlihen Einhbeitszeit sich bereits seit 1848 in England und seit 1879 in Schweden mit der Zeit des Meridians von Greenwich, seit 1884 in den Vereinigten Staaten ron Amerika mit den Zeiten des 60.,, 75.,, 90., 105. und 120. Meridians östlich von Greenwich, also mit fünf Stundenzonen, entsprehend dem jebigen Vorschlage, bewährt hätten, weil ferner die Zeit des 15. Grades ôftlih von Grecnwih als mitteleurcpäische Zeit mit dem 1. Juni d. I. im ixnern Betriebe der preußishen Eisenbahnen, mit demn 1. Oktober d. I. auf allen anderen deutschen Bahner, auf den öfterreichisch- ungarischen Bahnen fogar auch im äußeren Dienst zur Ein- führung gelangt sei, weil endliG in mehreren europäischen Staaten, Frankrei, Italien und Rußland, eine einheitliche Eiscnbahnzeit bereits gesezlich bestehe, die von der vor- geschlagenen Zeit nach dem Stunderzonensystem nur um wenige Minuten abwe che. Ferner wird berihtet, daß auf eine Anfrage des Eisenbahn-Ministers in Belgien sämmtlihe Ortschaften geantwortet bâtten, daß der sofortigen Einführung der Greenwich-Zeit im öffent- lid;en Leben und im städtishen Dienst nihts entgegenstehe, und daß in der Schweiz die mitteleuropäishe Zeit im dortigen Eisenbahn- verkehr {on im nächsten Jahre zur Einführung tommen werde. Zum Swi1uß werden die Vortheile angeführt, welche die Stunden- zählung von 1 bis 24 mit sich bringen würde, und dabei erwähnt, daß die 24-Stundenzählung auf den Eisenbahnen von Canada und in

A

ganz; Vorder-Indien, sowie im Telegraphenverkehr in Italien ohne Nachtheil bereits angewendet würde. Dem Werke ist eine Erdkarte mit Angabe der Stunden-Meridiane und Stundenzonen zur Erläute- rung beigegeben. Im dritten Kapitel wird die diesen Gegenstand betreffende leßte Reichstagërede des Feldmarschalls Grafen von Moltke wiedergegeben. :

In Heft 9 der „ZeitschGrift für Luftschiffabrt“ findet si ein interessanter Aufsaß über den jeßigen Stand der Milit är- Aëronautik von Hermann Hoernes, Ober-Lieutenant des ôster- reihishen Eisenbahn- und Telegraphen: Regimen‘s. Der Verfasser fommt zu dem SWluß, daß die Luftshiffahrt trotz ibrer bisherigen Unvollkommenbeit, do berufen sein wird, durch die Fesselballons in zukünftigen Kriegen einen Theil der Aufgaben der Reiterei zu übernehmen. In einem zweiten Aufsaß „Welche Flugmethode eignetsibfürdiepraktishe Verwerthung“ vonA Plathe wird vorges{lagen, sich zur prinzipiellen Lösung des Problems den mit seiner Beute beladenen ‘im Gegensaß zu den anderen Vögeln ohne er- heblihe Kraftanstrengung dabirfliegenden Segelvogel zum Vorbild zu nehmen, der durch sein Gewicht auf die Luft drückt, sie dadur trag- fähig macht und dur sein im Fall erworbenes Bewegunasmoment die den anderen Vögeln für die Hebungsarbeit nöthige Kraft ersetzt. Darauf folgt eine Beschreibung des in Hamburg für die Frankfurter eleltrishe Ausftellung erbauten größten aller Fesselballons des Kontinents „Augusta Victoria“, der bei einem Durchmesser von 20m und «inem Inhalt von 3720 chm im Gondelkorb Raum für zehn Personen gewährt.

Koloniales.

Repertorium der deuts@-kolonialen Literatur 1884 bis 1890, bearbeitet von Maximilian Brose, Hauptmann a. D. und Mitglied der deutschen Kolonialgesellschafît. Berlin 1891. Georg Winkelmann. Jp dieser übersichtlih geordneten Zusammenstellung baben alle literÆŒschen Erscheinungen an Büchern, Karten und Aufsäßen in Zeitschriften, die auf die deutsben Kolonien Bezug haben, Aufnahme gefunden. ,Da der Anfang der kolonialen Be- wegung in Deutschland in das Iahr 1884 fällt, so sind früher ericienene Werke nur dann berücksittigt, wenn fie ihres Inhalts wegen als besonders wichtig angesehen werden mußten Die Heraus- gabe dieses Repertoriums, das alljährlih mit den nöthigen Nathträgen neu erscheinen soll, wird von allen Freunden der kolonialen Bewegung als eine willkommene Gabe betraÞbtet werden.

Unterhaltung. .

„Rembrandt als Erzieher“ (Von einem Deutschen, Leipzig, Verlag von C. L. Hirschfeld, Pr. 2 #) ist jeyt bereits in der 37, Auflage ers{ienen. Das Fabent snua fata libelli hat bier in einer ganz ungewöhnliden Weise Ausdruck gefunden. Darf die That- sache einer 37. Auflage auch als ein Beweis der Außergewöhn- lihkeit des Werkes angesehen werden, so kann dadur do sckwerlich das Urtheil umgestoßen werden, das wir vor einem Jahre über das Buh in Nr. 271 des „R.- u. St-A* ge- fällt haben; vielmehr finden wir es, indem wir die 37. Auflage durchblältern, vollkommen bestätigt. Diese ist ctwas vermehrt und an manchen Stellen auch neu bearbeitet; z. B. hat der Abschbnitt „Erzicherisch8* dur Tkeilung in die Abschnitte „Volkserziebung“ und „Jugenderziehung“ eine kleine Bereicherung erfabren (S. 311), ebenso der Abschnitt „Schulmeisterthum“ (S. 343 u. ff.); ferner sind die Abschnitte „Geld und Kunst“ (S. 321), „Katholizismus* (S. 327), „Jugend und Iuden“ (S, 347) hinzugekommen; in dem vorleßten Abschnitt über „Wiedergeburt“ tritt der Verfasser für eine „Partei der Unabhängigen“, für „eine Adelspartei im höheren Sinre“ ein, Das was hinzugekommen und was an neuer- dings aufgeworfene Fragen anknüvft, hat selbstverständlih den Charakter des Buchs in keinem Punkt verändert. Die durchaus lobenéwerthe und hohe Ziele verfolgende ideale Richtung wird um unser Urtbeil bier wieder kurz zusammenzufassen durch eine {wer verdaulihe fast barocke Bildersprahe und einen f ia den gewag- testen Antithesen bewegenden Stil beeinträchtiat; die umfangreichen Kenntnisse auf allen Gebieten der {ônen Wissenschaften und Künste sowie der Politik werden bei dem Mangel an Lebengerfahrung zu Urtheilen verwendet, die in hohem Maße anfehtbar sind. Es scheint in Deutswland viele Leute zu geben, die dafür Verständniß haben. Dies erklärt sich nach unserer Meinung indeß wohl nur aus dem Reiz der Neukeit, der in dieser merkwürdigen Lektüre liegt.

Gemischte Ehen. Roman von Luise von Knoblo@ch, geb. Wangen. Leipzig, Verlag von W_ Friedri. Es ist eine der shwierigsten Fragen, deren Lösung ih die Verfasserin zur Auf- gabe gestellt hat und zu deren Klarlegung sie dem Leser in der Er- ¿ählung vier gemischte Ehen vorführt, Eine generelle Lösung, wie sie angestrebt wird, ift Überhaupt wobl unmögli, da die Verschieden- heiten des Charakters und des Gefühls in jedem einzelnen Falie ent- \beidend sind und eine individuelle Beurtheilung erfordern. Wenn die Verfasserin die Bedenken gegen eine Verschiedenheit des Glaubens in der Cbe nur für kleirnlihe Vorurtheile der Welt bâli, so geht sie wobl zu weit, da die Grundlage eines innigen Familienlebens do in erster Linie gerade die Gemeinsamkeit des religiösen Bekenntnisses ift ; dagegen läßt si nit bestreiten, daß in zablreihen Fällen eine egleie Gesinnung und edle Denkart, bei gegenseitigem Vertrauen“ hin- reihen werden, die aus ben verschiedenen Bekenntnifsen si er- gebenden Schwierigkeiten auszugleihen. Verallgemeinern indeß läßt sh dies nicht. Im Uebrigen aber verdient der Roman, in dem \chließlih die Frage der gemishten Ehen doch nur nebensäcGlih be- bandelt wird, volles Lob. Die Charaktere der Hauptpersonen sind vortrefflih gezcihnet, die Schilderungen wahr und ergreifend, und der Stil lebendig und ges{mackvoll. Das Werk ift jedenfalls cinem weiten Leser kceise zu empfeblen.

Woywod's Volks3- und Jugend - Bibliothek Band 1 bis 3 (Verlag von Max Woywod, Breslau, Preis jedes Bandes 50 4) enthält eine Sammlung kleiner Erzäblungen, die, leiht und anregend geschrieben, eine passende und gute Lektüre für die reifere Jugend des Volkes geben. Oscar Höôcker's kurze Erzählung au? dem obers{lesischen Volksleben Band 1 „Spare in der Zeit, fo hast Du in der Noth“, giebt ein bübs{es Bild, wie beilbringend und wobltbätig das Geseg der Invalidität und Altersversorgung für die Arbeiterbevölkerung ist. Band 2 und 3 „Ferdinand, der Ziegen- birt* oder „Schicksale einer armen Weberfamilie®* von C. Lich:en- feldt, eine aus früherer Zeit vortheilhaft bekannte und der Jegtzeit entsprehend neu bearbeitele Erzählung, führt das Leben der äcmlichen Bevölkerung im s{lesis{en Gebirge vor Augen und weist die Jugend darauf hin, daß ein gottesfür{chtiger Sinn am besten vor Anfechtung, besonders vor jenem \träflihen Schmuggel, bewahrt, der dort bâufig so bittere Früchte reift.

Der Verein für Volksliteratur bringt eine von Otto von Leixner verfaßte Broshüre „Zur Reform unserer Volksliteratur“ (Otto Drewit, Berlin, Monbijouplatz 10) zur Versendung, die si mit den Bestrebungen und Zielen des Vereins beshäftigt. Er nimmt den Kampf gegen die Schauerromane auf und will das Volk durch Verb:eitung guter Schrifien den \{ädlicen Einflüssen der {lehten Literatur entziehen. Der Verein will sein Ziel aber nicht, wie dies von anderer Seite gischen ist, durh Bekämpfung des Kolportage - Buchhandels er- streben, sondern dadur, daß er sich die Mithülfe dieser Eiorichtung sichert. Er wendet sich an alle Sbiten, vom Fürsten bis zum Handwerker, an Gelehrte, Geistlihe, Künstler, Beamte, an Männer und Frauen mit der Bitte, seine Bestrebungen thatkräftig zu unterstüßen. Beitrittéerklärungen werden im Vereinsbureau Beilin N, Monbijouplay 10, entgegengenommen. An Freunde der E aiten wird die Leixner'\he Broschüre auf Wunsch gern versandt.

Die Halbmonats\chrift „Aus fremden Zungen“, heraus- gegeben von Joseph Kürschner, die uns mit den hervorragendsten Erzeugnissen der Literatur des Auslandes durch meist sehr gute Ueber- seßgungen bekannt macht und troy der kurzen Zeit ihres Bestehens \{on eine weite Verbreitung gefunden hat, enthält in den zuleßt er- schienenen Heften 18 und 19 den Anfang eines neuen Romans „Beatrice“ aus dem Englis{en von H. Rider Pocgard, in dem der Charakter eines 22jährigen weiblihenWesens, welches sih durhSchönheit,

Geist und Kühnheit auszeichnet und während eines Sturmes auf dem Meere wit eigener Lebensgefahr ibren männli®ben Begleiter rettet, trefflich und spannend geschildert wird. Das Verarügen beim Lesen dieses \pannenden Romars wird jedoch beeinträchtigt dadurch, daß die Ueber- seßung nit als so gelungen bezei{net werden kann, wie wir es bei dieser Zeitscrift sonst gewöhnt sind. Auferdem bringen diese Hefte noch zwei kleinere interessante Arbeiten : „Phöbe's Glück* aus dem Englisben von George Gissing und „Starkmut*“, Novelle aus dem Jtalierischen von Edmondo de Auicis, sowie den Anfang eines Ro- mans „Der S{&üler* aus dem Französisben von Paul Bourget, die Fortseßung des Romans „Okbßne Dogma“ aus dem Polnishen von Heinrih Sienkiewicz und den S{&luß des Romans „Weiblichkeit und Erotik“ aus dem S{wedischen von Anne Charlotte Leffler (Herzogin von Cajanello). j :

Die ersten beiden Hefte des X. Bandes der Halbmonats\chrift „Deutsche Jugend“, berautgegeben von Julius Lohmeyer, enthalten aufer cinigen bübschen als „Knackmandeln® bezeichneten Rathaufgaben eine reich und gut, zum Theil mit farbigen Bildern illustrirte Erzählung , Im Cirkus“ von Julie Ludwig, worin die Geschichte einer durch unglückli%e Familienverbältnifse in einen Cirkus gerathenen sechtjäbrigen Kunstreiterin, die in Folge eines thr im Cirkus zugestoßenen Unfalls ibren vornehmen Verwandten wieder ¿zugeführt wird, eine anspre&ende Darstellung findet. ;

Das Novembkerbeft der „Deutschen Rundschau“ enthält einen Artikel von dem bekannten Nationalökonomen Professor Guftav CoŸÿn in Göttingen über die Börsenreform, ein gerade jetzt sehr aktuelles Thema; er tritt für \{chärfere Hardbabung der neuen Börsenordnung von 1885 ein und verlangt cine Kommission sa&k ndiger Staats-, Parla- mentê- urd Geshäftsmänner , die ein gründlihes Zeugenverhör ver- anstalten follen, um das Dunkel, das über den Zuständen der Börse herrsdt, aufzuhellen. Die leser8werthe Abhandlung wird Manchem Klarheit über die bei einer Reform in Betracht zu ziehenden Verbältnisfse verschaffen. Weiter bringt das Heft den S&luß der Erzählung Angela Borgia von Conrad Ferdinand Meyer, den S&luß der „Winterreise im Hochgebirge®“ von P. Güßfeldt, sowie: Au8 Karl Friedrih Reinhard’s Leben von W. Lang; Er- innerungen an Gottfried Keller; Felix Mendelssohn-Bartholdy von Lily von Koetshman.

Nr. 42 der „Grenzboten“ bringt u. A. einen Artikel über „Heimstätten" von J. G. Weiß, der den im Reichstage ein- gebrachten, von Herrn von Riepenhausen autgehenden, sowie einen von dem Amtsrichter Schneider in Nienburg in einer Broschüre (Hamburg 1891) avr8gearbeiteten Entwurf bespriht und für leßteren, der nur allgemeine Vorscheiften über die Be- leibung von landwirth\chaftli®h benußten Liegenschaften und über die Zwangsvollstreckung in folhe vorschlägt, eintritt, ohne das Verdienst zu verkennen, das stch Herr von Riepenhausen mit seinem Vorgehen erworben habe. Ein zweiter Aufsatz bespriht „Rodbertus als Nationalöfonomen und Politiker“, Weiter erwäbnen wir eine Abhandlung des Reicsgerihts - Raths Julius Sthaper über „den Verjuh zu einem nationalen Epos*. Aus der Rubrik Mafßgeblihes und Unmaßgeblihes“ it hHervor- zuheben, daß die „Grenzboten“ einen \charfen Artikel gegen die Zeitschrift „Vom Fels zum Meer“ enthalten, weil diese „Zeitschrift für das deutfche Haus“ eine Novelle von Hermann Sudermann auf- genommen hat, an der die deutshen Frauen und Töthter entshieden Anstoß nehmen müssen.

„Der Bär“, illusirirte Wochenschrift für die Geschichte Berlins und der Mark, herausgegeben von Friedrich Zillessen und Richard George. Diese um die Verbreitung der vaterländishen Geschichte und der Liebe :um Vaterlande und zum Hohenzoliernhause hochverdiente Zeitschrift H2t ihren siebzehnten Jahrgang beschlossen. Mit dem neuen Jahrgang beginnt eine Erzählung „Jm Frühroth geankert“ von M. Frey, die in Berlin zu Ende der Regierungs- zeit des Großen Kurfürsten spielt und in aniehender Weise das tamalige Berliner Leben \{ildect. Außerdem bringen die ersten fünf Hefte des neuen Jahrgangs u. A eine Be- schreibung des , Gasthofs zum Braunen Roß“ in Berlin, Krausenstraße 15, der, im Jahre 1827 erbaut, si bis jeßt in der früheren Einfachheit erhalten hat und s noch im Besitz derselben Familie befindet. Ein Lebensbild Iohann Ernst Got?owéky's von Dr. jur. Julius Lub- szynski versetzt den Leser in die Zeit der Besetzung Berlins dur die Russen während des siebenjährigen Krieges, wo Gotkowéky, der Freund Friedrih's des Großen, „der Schußzgeist Berlins*, die Stadt dur Klugheit und Opferung seines Vermögens vor \{wzrem Unheil bewahrte. Erdlich ift noch zu erwähnen „Das Idyll von Rheinsberg und fein Ende“ von H. A. von Winterfeld, worin das Leben Friedrichs des Großen, der es im Jahre 1736 bezogen und dort nat eigener Angabe die glüdlichsten Jahre seines Lebens verbrackt hat, eine an!prechende Dar- stellung findet. Unter den vortreffliden Illustrationen, mit denen auch diese Hefte wieder reih geschmüdckt sind, szien hervorgehoben : „Eine besetzte Bark Unter den Linden. Ein Bild aus dem Leben der dreißiger Jahre“, Adalbert von Chamisso als „Peter S@{lemihl“, „Die Körniglie Tkierarzneisbule im Jahre 1795" und die Lange (Kurfürsten-) Brücke in demselben Jahre aus der Ferd. Meyer’ schen Sammlung, „Pferdebabnsturm bei Regenwetter“ von George Koch und „Der leßte Berliner Pfablbau* von Artbur Jensen.

Nr. 44 der mit Ret so beliebten illustrirten Zeitschrift „Scchorer'sFamilienblatt“ enthält außer den Fortsetzungen von zwei anregend geschriebenen Romanen „Die goldene Karla“ von A. Harten- stein und „Die Schaitezpflanze“ nah E. Vely ein Lebensbild des Wirklichen Geheimen Raths, Professors von Helmboit, worin dieser als der größte Naturforsher unter den Zeitgenossen, als der „Moltke“ der modernen Naturwissenshaft und als Wobl- thâter der Menschheit durb Erfindung des Augenspiegels gefeiert wird. In einem Aufsaß „Der Swhnupfen®“ von Dr. med. Simon Sterbel-Lissa werden nach Erklärung der Ursache diefer Krankheit Mittel zu ibrer Verhütung und Heilung angegeben. Das wiederum rei illustrirte Heft bringt als besonderen Schmudck auf dem Titelblatt ein wohlgelungenes Bild des Professors von Helmbolß nah dem Gemälde von Ludwig Knaus, das si in der National-Galerie zu Berlin befindet.

S Ver)scwiedenes.

Zur Gess&ihte des Königlih preußischen Haupt- gestüts Gradit, zur 200 jährigen Jubelfeier und zum 25 jährigen Dienstjubiläum des Obtec-Landstallmeisters Grafen Georg von Lebn- dorf von Curt Iacob. Torgau 1891, Preis 1 Dieser mit dem Bildniß des Jubilars Grafen von Lehndcrff geschmüdckten Festshrift entnehmen wir folgende interessante Einzelheiten : Gradiste, das Stammwort von Gradiz, bedeutet im Wen- dishen großer Wall, große Schanze und deutet darauf hin, daß dort vor etwa tausend Jahren ein Befestigungswerk der \lavishen Ureinwohner geftanden haben mag. In der ¿weiten Hälfte des 17. Iabrhunderts begannen unter dem Kursürsten Johann Georg von Sawsen die ersten Einrihtungen zur Pferdezuht in Graditz, die 1718 unter König August dem Starken bedeutend ver- größert wurden. Als Torgau 1815 in preußishen Besiß überging, genehmigte König Friedrib Wilhelm IIl. die Neuecincihtung der Gradiger Gestüte, die unter der französishen Herrschaft bis auf eine Stute ihrer sämmtlihen Pferde beraubt waren. Bald nachber fonnte {on berichtet werden, daß ‘die Torgauer Gestüte räbft Trakehnen die besten Pferde in Preußen lieferten. Einen besonderen Aufschwung hat das Gestüt seit der Geschäftsführung des Grafen Lehndorff genommen, In den 25 Jahren seiner Thâtig- keit bat er es zu1 einem Vollbiutgestüt von Weltruf gemaht, das jeßt sogar in der Lage ist, Vaterprerde für sich und die anderen Haupts- gestüte zu liefern. Von den 41 Vollblutmutterstuten, die sich am 1, Januar 1899 dort befanden, waren bereits 24 in dem Gestüt ge- boren. Die im Jahre 1868 geborene Stute „Das Veilchen“ hat mit ihren Na&kommen bis 1890 dem Gestüt 413 339 4 an Rennpreisen eingebraht. Im Ganzen beträgt die von Graditzer Pferden in Deutschland und im Ausland von 1880 bis 1891 an Rennpreisen ge- wonnene Summe 1 707 420 M

„M 263.

Sit -Sachen.

Aufgebote, ustellungen u. D:

Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

È: S 3. 4. 5. Verloosung 2c. von Werthpapieren.

Dritte Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Stalits- Anzeiger.

Berlin, Sonnabend, den 7. November

Deffentlicher Anzei ger. + Dos

18914,

Kommandit-Gesellshaften auf Aktien u. Aktien-Gesellsch.

irth\afts-Genofsenschaften.

8. Niederlaffung 2c. von Rechtsanwälten. 9. Bank-Ausweise. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[45116] Gütertreunung.

Dur Urtheil des Kaijerlichen Landgerichts zu Mülhausen i./E. vom 31. Oktober 1891 if zwischen der Coelestine, geb. Clauser, Ebefrau von Iohann

:ldmaier, Schuhmacher zu Mülhausen, und deren

bemann Jobana Heldmaier, Schuhmathher zu Piülbausen, die Gütertrennung ausgesprochen worden.

Mülhausen i./E., den 3. November 1891.

Der Landgerichts-Sekretär; Koeßler.

[45083] Bekanntmachung.

Durch einen vor dem Königlichen Notar Justiz- rath Brandenbergs zu Neuß am 24. Oktober 1891 zwischen dem Gastwirth Heinrih Hardy zu Wéve- linghoven wohnhaft und im Begriff, seinen Wohn-

ort nach Grevenbroih zu verlegen, und der ge\chäfts- losen Catharina Gilges8, zu Neuß wohnhaft, ab- geschlofseren Ehevertrag ift befiimmt worden :

„Zwisten den künftigen Ghegatten soll nur eine Gemeirschaft der Errungenschaft na Maßgabe der Arte 1498 und 1499 des bürgerlihen Geseßbu{chs

esteben.“

Ein Auzug aus diesem Vertrage ist beute im Sizzungsfaale des Königlihen Amtsgerichts hier- seltst angebeftei und öffentli ausgestellt worden.

Grevenbroich, den 31. Oktober 1891.

Speier,

Geritsf{reiber des Königliwen Amtsgerichts. S A E 3) Unfall- und Juvaliditäts- 2c.

Versicherung.

Keine.

4) Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2.

È Montag, den 283. November Beginn unserer 42tten

Ä d Vat

enthaltend die sehr reiche Sammlung des Herrn Max Machanek in Marienthal.

I. Abthlg. No. 1/1975: Linienstiche, Radirungen, Holzschnitte alter Meister aller Schulen des XV.—XVIII. Jahrhdts., besonders viele der seltenen, von Bartsch u. van der Kellen beschriebenen Arbeiten der holländischen Maler-Radirer.

TI. Abthlg. No. 1976/2188: Englische und Deutsche Schabkunststiche des XVII. und XVIII. Jahrhdts., prächtige Hauptblätter nach Rembrandt in ungewöhnlicher Anzahl.

ITT. Abthlg. No. 2189/2596: Graphische Arbeiten neuerer, meist lebender Künstler in vor- züglichen frühen, meist Künstlerdrucken,

IV. Abthlg. No. 2597/2735: Kupferwerke, Monographien, Lexika und Auctionskataloge mit Preislisten, darunter die geschätzten Werke von Andresen, Bartsch. Heller van der Kellen, Nagler, Passavant, Wessely u. v. A. Kataloge versenden wir franco gegen Empfang von 50 Pfennigen in Briefmarken.

Amsler & Ruthardt

Behrenstr. 2932, I. Etage.

BERLIN W. l

[45079] Verdingung.

Die Lieferung von Eiseamennige trocken, Zinkweiß, Harz, Terpentinsp'ritus, Brandjohlleder, Fahlleder, Sobhlleder (Pumpen-), Packungsgarn von Hanf, S@läuve von Hanf, gewöhnl. Theerfirniß, Holz- tbeer, Roßhaare, Schmirgelleinewand, Sandpapier, S@mirgelpapier, Spiritus vini, Fett (Rindertalg), Seife, grüne, Seife, weiße, Marine- und Wishbaum- wolle fol am 17. November 1891, Nach- mittags 3 Uhr, öffentlih verdungen werden,

Angebote sind auf dem Briefumschlage mit der Aufschrift:

_r Angebot auf Materialien Gruppe C.“ zu versehen.

Bedingungen liegen im Annahme-Amt der Werft aus, Tönnen auch gegen 1,00 Æ von der unter- ¿eidneten Behörde bezogen werden,

Wilhelmshaven, den 4. November 1891. Kaiserliche Werft. Verwaltungs-Abtheilung.

[43531]

Sofort 25 bis 40 Gefangene, welche bisher mit der Fabrikation von Pfeifenbes{chlägen beschäftigt waren, sind fortan zu außerkontraktlihen Arbeiten, welche spôter zu einer längeren kTortrakiliwen Ver- bindung führen können, zu vergeben.

Mosöbelfabrikation, Cigarrenarbeit, Blec{-

emballage-Fabrikation, Weberei, Strumpf-

Strickerei, Schneiderei, S{uhmacherei und __ Filzschuharbeit ift ausgeschlossen.

Eine schleunige Besprechung mit Reflektanten an Ort und Stelle nach vorheriger Anmeldung ift er- wünfscht.

Sonneuburg, den 27. Oktober 1891.

Königliche Strafanstalts- Direktion.

5) Verloosung 2c. von Werth- papieren. [44635]. n : | Pfandbrief-Auftündigung.

Infolge statutenmäßig bewirkter Ausloosung werden die nachstebend bezeihneten 4 °/gigen Pfand- bricfe der Landschaft der Provinz Westfalen, nämli :

5 Stüf à 5000 A Nr. 391 978 1248 1252 1693,

9 Stück à 2000 A Nr. 585 947 1205 1601 1957 2015 2048 2948 3001,

12 Stück à 1000 A Nr. 305 342 398 1537 1766 1770 1907 2038 2510 2990 3395 3662,

10 Stüxf à 509 Æ Nr. 234 324 563 671 698 1643 1723 2215 2475 2914,

10 Stück à 200 4 Nr. 348 758 1210 1348 1534 2449 2760 3131 3213 3755

den Inhabern zum 1, Juli 1892 mit der Auf- forderung gekündigt, den Kapitalbetrag von dem be- zeichneten Kündiguugstage an auf unserer Kafse Met, Vormittags 9—12 Uhr, in Empfang zu

men.

Die Verzinsung der gekündigten Pfandbriefe bört ait dem genannten Tage auf, und müssen dieselben

|

mit den Coupons Serie II., Nr. 10—20, und dem Talon in coursfäbigem Zustande eingeliefert werden. Aus früheren Ausloosungen find noch rückständig :

Nr. 540 à 5000 A Nr. 322 355 1943 2671 à 2000 A Nr. 31 2416 2800 3127 à 1000 A Nr. 1563 2148 à 590 A Nr, 49 79 81 99 319 375 426 444 813 944 1043 2184 2504 2583 3017 à 200 A

Münster i. /W., den 26, Oftober 1891.

Die Direktion der Landschaft der Prov.

Westfalen.

6) Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesellsh.

[45313] i | / êFnternationale Bank in Berlin.

In der am 6. November cr. stattgehabten außer- ordentliwen Generalversammlung der Aktionäre der Internationalen Bonk in Berlin, in welcher 26 920 020 Aktienkapital mit 26 920 Stimmen vertreten maren, ist die Offerie der Berliner Handels-Gesellschaft bzw. des Bankhauses Breest & Geipcke und der Artrag auf Liquidation der Gesell- haft mit 25111 gegen 1354 Stimmen ange- nommen worden, während die Vertreter von 455 Aktien an der Abstimmung nit theilnahmen. Da jedo gegen die Rechtsgiltigkeit der Beschlüffe Einspruch erhoben worden ist, weil die Summe der abgegebenen Stimmen nit zwei Drittel des Aktienkapitals repräsentiren, fo wird biermit für alle Fälle gemäß §. 25 des Statuts eine zweite außer- orzeutliche Generalversammiung mit der- selben Tagesordnung auf Montag, den 30. November 1891, Vormittags 10 Uhr, in das Bankgebäude zu Berlin, Vehreufiraße 47, berufen Die Beslüsse dieser Versammlung sind ohne Rücksicht auf die Höhe des in derselben ver- tr:tenen Aktienkapitals giltig.

Die Herren Aktionäre, welhe an der General- versammlung theilnehmen wollen, haben ißre Aktien oder den Besig der Aktien nahweisenden Depôtscheine in Gemäßheit des §, 8 des Statuts

in Berlin bei unserer Effektenkafse oder dem Bankhaus:2 Born «& Busse,

in Fraukfurt a./M. bei der Deutschen Effecten und Wechsel-Bank,

in Hamburg bei dem Baukhause Joh. Verenberg, Goßler & Co.,

spätestens fünf Tage vor der Geueralver- sammlung, den Tag dieser nit mitberehnet, zu hinterlegen.

Tagesorduung :

1) Bes@lußfafsung über eine Offerte des Bank- bauses Breest & Gelpcke und der Berliner Handels-Gesellschaft, betreffend die Ueber- Dia f ee (rana Aktiva und Passiva unserer Gesellschaft.

2) Für den Fall der Annahme der Offerte zu 1) Beschlußfassung über die Auflösung der

Gesellschaft, über die Liquidation und deren Modalitäten, sowie Ernennung von Liqui- datoren und Feststellung der Befugnisse der- selben. 3) Venderuna der §8. 13 und 17 des Statuts. Verlin, den 7. November 1891.

Znternationale Bank in Berlin.

Der Vorsitzende Der Vorstaud. des Auffichtöraths. Georg Goldberger. Born. Dr. Simon.

[45314] Zimmau Aktien - Gesellschaft für Ziegeleibetrieb.

Die diesjährige ordentliche Generalversamm- lung unserer Aktionäre wird Montag, den 16. November a. e., Nachmittags 7 Uhr, im Kouferenzzimmer der Börsenhalle zu Königs: berg, Magisterstraße 67/69, ftatifinden.

Tagesordnung : 1) Mittbeilung des Geschäftsberihte, der Bilanz und des Gewinn- und Verluft-Contos. 2) Beschlußfaffung über Ertbeilung der Decharge an Vorftand und Aufsichtsrath. 3) Bericht des Revisors. 4) Wabl des Aufsichtsratbs.

Zur Theilnahme an der Gereralversammlung sind lt, §, 24 des Statuts nur diejenigen Aktionäre be- rehtigt, wel@e ihre Aktien bis späteftens eineu Tag vor der Generalversammlung, Abends 6 Uhr, bei der Königsberger Vereinsbank oder bei Herrn Georg Friedr. Lemke in Königs- berg binterlegt haben. Ueber die Niederlegung werden Empfangssceine ausgestellt, wel&e als Einlaß- karten zur Generalversammlung dienen und in welhen die Stimmzahl angegebei ist.

Königsberg, den 26. Oktober 1891.

Zimmau Aktien-Gesellschaft für Ziegeleibeirieb. Der Auffichtsrath.

Georg Friedr. Lemke,

[45304] Bürgerbräu Ludwigshafen a./Rhein. Die diesjährige ordeutliche Generalversamnm- lung findet am Diensiag, den 24. November, Nachmittags 5 Uhr, im Locale der Gesell- Ns dahier, Ludwigstraße 75, Ulter Sto,

statt. Tagesorduung :

Bericht des Borstandes und Aufsi®tsrathes über das verflossene Ge\s{äftsfahr.

2) Berit der Revisionskommission. Vorlage der Bilanz. Ertbeilung der Entlastung an Verstand und Aufsichtsrath, Wabl der Revisionskommission für das nähste Geschäftsjahr.

6) Neuwahl des Aufsibtêraths,

Unter Hinweis auf &W 25 und 2s derx Statuten werden die Actionaire, welche der Versammlung bei- wohnen wollen, eingeladen, ihre Actien längstens am Tage vor der Versammlung auf dem Bureau der Gesellshaft vorzulegen, wogegen denselben die Stimmkarten ausgehändigt werden.

Ludwigshafen a./Rhein, den 5. November 1891,

Vürgerbräu Ludwigshafen a./NRh. Der Vorftand. Sigam. Kaufmann.

[45310] _ 4 Zuckerfabrik Delitzsch. Die Actionaire urserer Gesellshaft werden zur ordentlichen Generalversammlung auf Freitag, den 27. November 1891, Vormittags 10 Uhr, i in den Gafthof zum Shwau in Delitzsch bier- mit eingeladen. Tagesordnung :

1) Umwandlung von Actien Litt. B. in Actien Litt. A : ;

2) Feststellung des MNRübenpreises für die Campagne 1892/93 unv Rüdckgewähr von Swnigel; Abänderung des Statuts §, 17 Ad! (U. 8.

3) Wabl von 2 Rechnungs: Revisoren.

4) Geschäftliches.

Delitzsch, den 6. November 1891,

Der Vorstand der Zuckerfabrik Delitzsch. von Busse, Vorsigender.

[45307] Königsberger gemeinnügzige Actien-Vaugesellschaft.

Die ordeutliche Generalversammlung findet Donnerftag, den 26. November c., Nach- mittags 5 Uhr, in der Vörsecuhalle, Magifter- ftrafic Nr. 68/69 statt.

Tagesorduung : :

1) Bericht des Vorstandes, Vorlegung der Bilanz, der Gewinn- und Verluft-Rechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 1890 bis 30. Juni 1891, Beschluß über Dividenden- Vertheilung, Amortisation von Aktien und Entlastung des

orstandes. :

2) Bl von 3 Vorstiands-Miigliedern und S E ren. O 1801

Könuigsber r., den 7. November ;

cfGins Der M ub Schröter, , Friedländer, G. Fr. M. Hagen, O. Meyer, A. Preuß.

[45301] Actienbrauerei zur Traube

Kaufbeuren. Die Herren Aktionäre werden biermit zur sechsten ordentlichen Gêüicralvcersammlung, welche Mittwoch, den 25. November a. e., Vormittags 10 Uhr, im LL. Stocke der Traube stattfindet, b6fli&ft eingeladen. Die Tage8orduung umfaßt : 1) Beritterfiattung der GesellsGaft3or1ane, 2) Fesistelung der Bilanz. Entlastung des Auf- sihtsratbes und des Vorstandes. Eintrittskarten werden gegen Aftienvorweis im Comptoir der Brauerei bis inkl. 22. Norember während der Geschäftsstunden verabfolgt. Kaufveuren, 5. November 1891. Der Auffichtsrath der Actienbrauerei zur Traube. Albert Spielberger, Vorsitzender.

[45303] : Pn Berliner Jmmobilien-

Ncetien:Gesell schaft.

Die Herren Aktionäre unserer GesellsGaft werden bierdur& zu einer außerordentlichen General- versammlung auf Donnerstag, den 3. Dezem- ber 1891, Vormittags 9; Uhr, in den B?neral- versammlungésaal der Berlizer Börse, Wolfgangs ftraße, ergebenst eingeladen.

Tagessorduung :

1) Bes{lußfafsung über den Antrag des Aufs sihtsratbes und des Vorstandes auf Ligui- dation der Gesellichaft.

2) Fesiseßzung der Modalitäten für die Liguj dation.

3) Wakbl von Launidateren.

Diejenigen Herren Aktioräre, wel&e an der Generalversammlung theilnehmen wollen, haben ihre Aktien spätestens drei Tage vor derselben bei dem Bankhause Emil Salomon junior, Mohren- straße 54, zu binterlegen.

Berlin, den 6. November 1891.

Der Vorsitzende des Auffichtsraths. Salomon.

[45306] Zudckerfabrik Frankenthal.

Eiuladuug zur ordeutlichen Generalversammlung.

Die Herren Aktionäre unserer Gesellshaft werden biermit zur achtzehnten ordentlihen Genuerai- versammlung, wclche Samstag, den 28. No- vember cr., Nachmittags 12F Uhr, im Fabrik- Comptoir zu Frankenthal abgehalten wird, cin- geladen.

Vor Theilnahme an derselten hat \ich jeder Aktionär über seinen Aktienbesiß auszuweisen (8. 2 der Statuten).

Tagesorduung :

Erledigung der nach §. 22 unserer Gesellshafts- Statuten sub 1, 2, 3, 4 und 7 vorgesehenen Ge- \châfte.

Frankenthal, 5. November 1891,

Der Auffichtsrath der Zuckerfabrik Frankeuthal. Ferdinand Scipio, Vorsizender.

EES) UAlstaden Actien Gesellshast für Bergbau.

Wir laden die Herren Aktionäre unserer Gesell- haft zuz ciner Versammiung, welhe auf den Mittwoch, 25. November cr., um 3{ Uhr Nachmittags, im Hotel Mengelle in Brüfsel festgesetzt ift.

Tagesorduuung : Mittheilungen des Aufsichtsrathes und des Vor- standes über den Geschäftsgang.

Um an dieser Versammlung theilzunehmen, bedarf es einer Hinterlegung der Aktien mindestens 3 Tage vor der Versammlung am Sitze der Gesells{aft in Alftaden oder bei der Caisze Commerciale de Bruxelles in Brüffel oder bei der Société de Crédit général Liegeois in Lütti.

Alftaden, den 4 November 1891.

Der Vorftand.

[42391] Gasbeleuchtungs-Actien- Gesellschaft zu Oberfrohua.

Die 24. ordentliche ane rninerta lng soll Montag, den 9. November, Abends 7 Uhr, im Hotel Rautenkranz hier, abgehalten werden, Die Herren und Frauen Aktionäre werden deshalb hierdurch eingeladen, am gedachten Tage ih daselbft einzufinden und durch Vorzeigung ihrer Aktien ih zu legitimiren. Mit Beginn der Verhandlung um 8 Ubr wird das Zimmer gesch{kofsen. Tagesorduung :

1) Vortrag des Geschäftsberichts. 2) Iustifikation der Jahresre{nung 1890/91. 3) Beschlußfassung über die zu vertheilende Di- vidende. 4) Neu- und Ergänzungswabl des Ausschusses. 5) Berathung über etwaige gestelte Anträge, welche beim Unterzeichneten nach §. 20 der Statuten \chriftlich anzubringen sind. Oberfrohna , den 23. Oktober 1891,

G. Gräfe, Vorfigender.