1891 / 265 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 10 Nov 1891 18:00:01 GMT) scan diff

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macher“ t. Yungert gelangen der Künstlerin ganz besonders gut, Unterstüßt wide das Concert durch die Altistin Fräulein Hedwig Alberti, die {on öfter in Kircenconcerten mit Erfolg gesungen hat. Ihre Stimme schien gestern von einer leiten Indisposition berührt zu sein, die den Vortrag der Lieder und den der Duette etwas beeinträhtigte. Am Besten gelazg der Künstlerin die „sapphishe Ode“ von Brahms. Der junge Pianift Herr Freudenberg trug mehrere Klavierstücke von Schubert, Chopin, Raff und Liszt vor, und licß in darin eine sehr weit vorgeshrittene tehnishe Fertigkeit und verständnißvolle Auffassung erkennen. Die Klavierbealeitung der Lieder und Duette pas fi wiederum in den geshickten Händen der Frau Bielen- erg.

Die Direktion des Residenz-Theaters hat zur Bequemlich- keit des Publikums bei M. Kimmelstiel u. Co., Leipzigerstraße 36, einen Billetverkauf eingerihtet. Vorausbeftellungen zu der am Sonnabend stattfindenden erften Aufführung von "Busatenliebe und „Spreftunde von 1 bis 3 Uhr Nathmittags“ werden dort eben- falls entgegengenommen. Direktor Sigmund Lautenburg wird im erst- genannten Stück die Rolle des Rittmeisters Berényi darstellen.

Der zweite Abend des Liedercyclus „Das deutsche Lied“ von Frau Amalie Joacbim (Philharmonie am 13. November) buingt das Lied in der Form der Arie vom 17. Jahrhundert bis auf Beethoven, der mit seinem herrlichen Cyclus „An die entfernte Ge- liebte“ vertreten ist. Außerdem weist das Programm Joh. Seb, Bach, Philipp Emanuel Ba, Haydn, Mozart u. #\. w auf. Das für das „Deutsche Lied“ unentbehrliche Programmbuch, sowohl für den ganzen Cyclus, wie für den zweiten Abend ift bei Bote u. Bock und Abends an der Kasse der Philharmonie erbältliß Fräulein Edith Robinson, eine fehr talentvolle junge Geigerin aus Leipzig, wird am Sonnabend zum ersten Male in Berlin auf- treten, und zwar im Concert der Altistin Gabriella da! Broga in der Sing-Akademie; die Künstlerin wird den ersten Saß aus Vieuxtemp's E-dur-Concert, das Adagio aus Spohr's IX. Concert und eine Romanze von Bru spielen. Fräulein Clara Nitt- \chalf hat für ihr am rähsten Sonntag in der Sing-Akademie stattfindendes Concert ein recht interessantcs Programm ¿usammen- geftellt, das in erster Linie, gleihsam als eine Widmung für die Manen Mozart's, eine Serie von Liedern des Meisters, dessen Todestag eben zum bundertsten Male wieder- gekebrt, bringt, sodann auserwählte Lieder von Jenfen und Brahms, die Ballade Wanda von H. Hofmann und als Neuheit Arnold Krug's eItalienishes Liederspiel“, zu dessen Ausführung si Fräulein E. Grun- wald (Sopr.) und die Herren Jul. Zarneckow (Ten.) und Emil Severin (Baß) mit der Concertgeberin vereinen. Den inftrumentalen Theil des Programms übernimmt der Königlihe Kammermusiker Herr Eugen Sandow,

Mannigfaltiges.

Das amtlihe Gemeindeblatt von Berlin bringt an der Sp'te seiner neuesten Nummer vom 8. November folgende Bekanntmachung : „Seine Majestät der Kaiser und König haben Allergnädigst befohlen, daß der am 1. November enthüllte Brunnen auf dem Schloß- plaß fortan den Namen „Schloßbrunnen* führen soll.“

Die neue Mark thalle Nr. 10 in Moabit am Irminius- Platz und an der Bremerstraße wird, wie die eN. Pr. Z.* erfährt, vorauêfihtlich am diesjährigen 1. Dezember dem öffentlichen Verkehr Übergeben werden. Das der Stadt Berlin gehörize Gasthaus in Lreptow an der Spree soll vom näthstjährigen 1. April an bis 1, April 1895 neu vermiethet werden.

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Wetterbericht vom 10. November, Morgens 8 Uhr.

Temperatur

Stationen. Wetter. |

in ® Celsius 59C.=49R.|

Bar. auf 0 Gr u. d. Meeres\p

red. in Millim S S

| | | ckck Î

Mullaghmore | 745 |SW M | Aberdeen .. | 742 |SW 3hhalb bed. Christiansund | 744 |"OSO 3 [wolkenlos | Kopenhagen . | 752 |SOD 2 Regen Stockholm . | 758 |SSO 4 bedeckt randa . | 7588 |SW 2 Regen

t Petersburg) 768 |SSO 2sbedeckt | Moskau... | 772 till bedeckt |

Cork, Queens- | | 100... | 740 1\wolkig Cherbourg . | 754 3'\wolkig Cd... (%9 1 wolkig 747 2'bedeckt Ra | L 2 bededckt!) winemünde | 755 |( 6 'bededt Neufahrwasser 759 2'bedeckt Memel .. . |_763 |O 3'bedeckt l D 2\wolfkenlos E. l O0 4bededckt ruhe : M auen iesbaden . ill|Regen Mis | 760 2\bedeckt 757 3\bedeckt 756 (( 3/bedeckt | 763 1|bedeckt | 760 2'heiter | j |

Mar Grube.

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Anfang 7 Uhr.

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7599 |\SSW 2'bedeckt 762 |S Ha 763 |ONO 1'halh bed.

1) Na(ts etwas Regen. Uebersicht der Witterung.

Das geftern erwähnte Hochdruckgebiet hat si oft- wärts nah dem Innern Rußlands verlegt, während die Depression im Nordwesten ihren Wirkungskreis über ganz T t h i durchschnittlich mäßiger füdwestliher bis südöstlicher Luftbewegung ift das Wetter in Deutschland vor-

wiegend trübe und theilweise regnerisch. Die Er- | Guftav Kadelburg.

2 : Wallner-Theater, Mittwoch: Zum 7. Male: dürfte sich auch noch nach Osft-Deutschland fort- ile Affocis, Posse in 4 Akten von Carl pflanzen, wo allenthalben noch Frostwetter herrscht. A d Wilkei E Anfang 74 Ubr. Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Friedrich -

sowie in Frankrei is der Luftdruck wieder im Zu- Mittwoch: Mit neuer Ausstattung und verstärktem

wärmeng, welche sih gestern im Westen zeigte, hat id ostwärts über West-Deutsbland auêgebreitet und

In München ist es um 11, in Kaiserslautern und Karlörube um 13 Grad wärmer geworden. Jn West-Deu!schland hat die Temperatur den Mikttel- werth meift überschritten. Auf den Britischen Inseln,

Theater-Anzeigen.

gartner. Vorher: ] Beethoven. Nach einer mythologishen Tanzditung E. Taudbert's in 2 Akten von Emil Graeb. Diri- gent : Musikdirektor Hertel. Anfang. 7 Uhr.

Schauspielhaus. 243. Vorstellung. Der neue : S denb Ae Gerne TNDEnUEN von SUR bon? 104 Male Zeitbiid in 4 Aft zur Soe. Großes Saltomortalesreiter. Mlle. Marie Chiarini

von Schikaneder.

gartner. Anfang 7 Uhr. : Schauspielhaus. 244, Vorstellung. Die Inng- | dern von O. Klein. frau vou Orleans. Eine romantische Tragödie in 1 Vorspiel und 5 Aufzügen von Friedri v Stiller. In Scene geseßt vom Ober-Regisseur Max Grube.

Deutsches Theater. Mittwoh: Goethe Cyclus. 1. Abend, Zum 1. Male: Stella.

Vorftellung bewirkt werden.

befißer. Anfang 7 Uhr. Donnerstag: Efther. Der Geizige. Freitag: 11. Abonn.-Vorst, Der Hüttenbesigzer.

Lessing - Theater. Mittwoh: Die Groß- stadtiuft. Q ns D e FReaT Saline Concert. Anfang 7 Uhr. : itet hat. Bei | thal und Gustav Kadelburg. Anfang r. West:-Guropa ausgebreitet h Donnerstag bis Sonntag: Die Großftadtluft. | Mozart. Faust! ron Wagner. „Immer oder S@wank in 4 Akten von Oscar Blumenthal und | Nimmer“, Walzer von Waldteufel. Phantasie „Cavalleria rusticana* von Mascagni. „Les Adieux“ für Harfe von Godefroid (Herr Gründe), Wiegen-

Zu dem Bau der Eisenbähn Berlin-Dalldorf-Tegel- Velten-Kremmen is nah einer T der „N. A. Z.“ am 2. d. M. in Reinickendorf und gestern in Tegel der erste Spatenftich

gethan worden.

Der Stadt Berlin ift die landesherrliche Genehmigung zur Anrahme des ihr von dem verstorbenen Rentier Gallisch R deten Kapitals von rund 250 000 Æ zur Begrändung eines Kinder- A \yls ertheilt worden.

London, 7. November. Der gestern Abend aus New-York in Queens- town angekommene Cunard» Dampfer , Etruria“* hatte den ersten Steuer- mann und zwei Matrosen der Sunderlander Bark „Mona“ an Bord, welche am 20 August bei der Insel Mona zwischen San Domingo und Porto Rico Schiffbruch erlitten hatte. Der Kapitän und sieben Mann der Besatzung fanden thren Tod in den Wellen, und nur drei kamen mit dem Leben davon Sie wurden fpäter na New-York und von dort mit der „Etruria“ nach England befördert.

London, 9. November. Eine Depeshe an die New-Yorker „World“ aus Atlanta meldet, daß ein von Atlanta na Westen abgelafsener Zu g, 8 Meilen von diefer Stadt gestern, durch rulose Hände zum Entgleisen gebraht worden ‘ist, Sechs Personen wurden getödtet. Die Missethäter sind noch nit entdeckt.

Paris, 8, November. Wegen Verletzung der ö ffentlichen Sittlichkeit wurden, wie die „Köln. Z.* berihtet, der Leiter des „Echo du Boulevard“ zu drei Monaten, zwei Zeichner des Blattes zu je einem Monat und der Leiter der Zeitung „Beautés Parisiennes3*

zu drei Monaten Gefängniß verurtheilt.

Paris, 9, November. Aus Macon (Dep. Saône et Loire) wird dem „D. B. H.* gemeldet: Ein Brand zerstörte die Kaserne des 134. Linien-Regiments. 2000 Gewehre sind mit E Die Patronenvorräthe explodirten. Der Swhaden ist edeutend.

Madrid, 7. November. Jn der Provinz Valencia haben laut Meldung des „W. T. B“ Uebershwenmungen großen Schaden angerichtet. S A

Athen, 5, Novrewber. Ein mit Petroleum beladener englisher Dampfer ist füdliþ von der Insek Negroponte verbrannt. Von der Mannschaft find dem „Standard“ zufolge fe- zehn Personen gerettet, dagegen neun, darunter der Kapitän, seine Frau und zwei Kinder, ums Leben gekommen. Die Regierung kat ein Kanonenboot nach der Unglücksftelle gesandt, weihes den Ge- retteten Hülfe bringen soll.

Stockholm, 6. November. Die Dynamo-Mascinen, die den Strom für die elektrische Beleuchtung in Hammerfest zu sehr billigem Preis liefern, sind, wie man der „N. Pr. Ztg.“ schreibt, einige Kilometer entfernt von der Stadt aufgestellt und werden von mebreren kleinen Flüßchen getrieben, die in Folge ihrer fehr rashen Strömung selbst im strengsten Winter nicht zufrieren.

New-York, 6 November. „R. B.“ meldet: Vie masfirte Räuber bestiegen heute einen Zug der Missourt Pacific- Eisenbabn in einer Vorstadt von Omahba. Einer hielt dem Lo?omotivführer ein Dolhmeffer vor, während die Anderen die Fahr- gâíte mit ihren Revolvern in Schrecken seßten. Dem Beamten des Erxpreßwagens erklärten sie, sie würden Dynamit anwenden, Falls er den Geld\hrank nit öffne. Die Räuber erbeuteten große Geld-

summen.

Anfang 74 Uhr.

Adolph Ernf-Theater.

Anfang 74 Uhr

Thomas-Theater. Alte

Ouv. „Rienzi* von Wagner,

lied von Brahms.

E wi Wilhelmstädtishes Theater. | zettel.

; s 9 nehmen begriffen. Cherbourg meldet 20 mm Ortefter : Zum 14, Male: Die Vasoche. Komische diréns Res: Mate

Regen. Opec in 3 Akten von Carré. Deutsh von R.

Donnerstag: Juttg- Deutschland zur See.

Voranzeige. Sonnabend, Nachmittags 34 Uhr: In Scene gefezt vom Ober- Lehte Kinder-Nachmittags-Vorstelung zu bedeutend Regisseur Teßlaff. Dirigent: Kapellmeister Wein- ermäßigten Preisen. Die Seinzelmäunchen. Märchen-Komödie mit Gesang und Tanz in 7 Bil-

Mitwoch: Zum

72 Male: Der große Prophet. Gesangspofse in 4 Akten von Leon Treptow. Couplets von Gustav Görß. Mußk von Gustav Steffens, Mit voll- ständig neuen Kostümen. Die neuen nen mit Hrn. Pastor Gustav Paeshke (Lindow bei Trauerspiel in 5 Aufzügen. Hierauf zum 1. Male: O Qs E tut R 0) % i B Die Mitschuldigen. Lustspiel in 3 Aufzügen. : z

Donnerstag: Die Sklaviu. t

Freitag: Goethe - Cyclus. 2. Abend. Göt von Berlichingen.

Der Umtausch der Abonnementékarten zum Gocthe-

; 9 irektion: i i: i : Z. 6, Male: | : l ; Cyclus kann jedesmal {on 2 Tage vor der betr. Dee Santa omas Mitlwosd Z. 6. Male Geboren: Ein Sobm: Hrn. Oberst Moritz Frei-.

von Rudolf Kneisel. In Scene geseßt vom Ober-

7 e j 2 , | Regisseur Adolf Kurz. Anfang 72 Berliner Theater, Mittwoh: Der Hütten Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Concerte. Concert-Haus. Mittwoqy:

Donnerstag: Dieselbe Vorftellung.

Urania, Anstalt für volksthümlihe Naturkunde | Berkin: Am Landes - Ausftellungs - Park (Lehrter Bahnhof).

Geöôffnet von 12—11 Uhr. lih Vorstellung im i senschaftlichen Theater. Näheres die Ans(lag- Druck der Norddeutschen Buchdrukerei und Verlags

Bombay, 6. November. Drei der“ bei dem gestrigen Eifen-

| bahnunglüdck in Nagpur verleßten Soldaten find dem „R. B.“

ufolge ihren Wunden erlegen, womit die Zahl der Todten auf 13 e: roi ist. Die getödteten Soldaten find vom Nord Larcafbire- Regiment. Der Commandeur Sir George Greaves und die Stabs- offiziere kamen mit dem Schrecken davon.

Kalkutta, 10. November. Nach einer Meldung des „R. B.“ aus Port Blair is der der indischen Marine angehörende Dampfer „Enterprifse“ während eines Wirbelfsturmes im Hafen untergegangen. Von der Mannschaft sind 77 Mann ertrunken, sechs Personen gerettet. Auf den Andamauen- Inseln richtete der Wirbelfturm große Verheerungen an. Die indischen Strafkoklovien wurden ganz beforders heimgesucht. Dur den Einsturz von Ge- bäuden sollen 60 Sträflinge getödtet und 200 verletzt sein.

Algier, 9. Novewber. Ein fur{tbarer Orkan bat, wie „H. T. B.* meldet, gestern Abend in ganz Algier gewüthet und die Stadt dur einen Wolkenbruch übers{wemmt. Das Wasfer bat in den Straßen Frauen und Kinder weggeshwemmt und einen großen Theik der Verkaufsläden eingerifsen. Mehrere Bauten sind eingestürzt; die

Zahl der Opfer ist noch unbekannt.

Nah Sluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

St. Petersburg, 10. November. _(W. T. B.) Ueber die Feier der silbernen Hochzeit des Kaisers und der Kaiserin in Livadia wird weiter gemeldet : Nah dem Gottesdienste fand im Großen Palais ein Frühstück statt, zu dem das Kaiserpaar und feine hohen Gäst2, darunter auch die Großfürsten Georg Alexandrowitsch und Alexander Michailowitsch mit ihrem Ge- folge erschienean. Dem hohen Jubelpaare wurde eine große Anzahl von Adressen, Geschenken, Gedichten und musikalischen Kompositionen gewidmet. Für die Gratulanten war im Palais: ein Buch zum Einzeichnen ihrer Namen auz3gelegt.

Bern, 19, November. (W. T. B.) Der Bundes- rath hat die Bundesversammlung auf den 7. Dezember zusammenberufen. Der Bundesrath beantragt bei der Bundes- verfammlung die Ratifikation der auf dem Wektpostkongrefß: in Wien abgeschlossenen sieben Vereinbarungen,

Christiania, 10. November. (W. T. B.) Von den Offizieren des hier ankernden deutshen Uebungs- Geschwaders wurde gestern für die Einwohner der Stadt an Bord des „Deutschland“ ein Ball gegeben, zu welchem etwa 500* Einladungen ergangen waren. Das Schiff: war prachtvoll dekorirt, und bei der Rückehr der Gäste vom Schiffe wurde ein Feuerwerk abgebrannt. Sämmtliche Brücke:x in der Nähe des. Hafens waren von Zuschauern diht befeßt. Heute findet an Bord des „Deutschland“ ein Diner statt, zu dem der Minister-Präsident Steen, die übrigen Minister und die Spitzen der Behörden geladen find. Für morgen hat der Premier-Minister Einladungen zu einem Diner an die

Offiziere ergehen lassen. (Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

E ————————— Residenz-Theater. Direktion : Sigmund Lauten- | der Fahrt nach der Düne“), Dampfs\§iss{- und

Bootfahrten , Wasserfällen, Riefenfontänen mit

2= li : ; rg. ittwoch: Zum 12 Male: Das Hinderni , L Î Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern: (det Sven in 4 Akten O Alpho n es aud S arrangir! und insezairt vom haus. 232 Vorstellung. Cavalleria rusti- | Daudet, In Scene gesezt von Sigmund Lautenburg. Si Sl a M S es bo er cana (Banern-Ehre). Oper in 1 Aufzug, nah Anfang 77 Uhr obnjon. u: Grande - Fontaine Lumi- dem gleihnamigen Volkstück von Verga. Musik von Pietro Mascagni. In Scene gefeßt vom Ober- Regisseur Teßlaff. Dirigent: Kapellmeister Wein-

neuse, Riesen-Fontaine, in eine: Höhe von mehr

Donnerstag u. die folg. Tage: Dieselbe Vorstellung. bena 90 Uf aiestrablenb, A e

In Vorbereitung: Husareuliebe. Lustspiel in Fahrsule, geritten von 4 Herren- mit 8 Squl-

Prometheus. Musik von 2 LLIOO dem e Duroo 10 A Great eee Cos von 6 englischen Ï . Buwbinder. ¿ i i: t und

Uhr Nachmittags. Von Abra. Dreyfus. ollblut-Springpferden, dressirt und vorgeführt von

Herrn Franz Renz. Galgenstrick. geritten von Frl. Clotilde Hager. Mlle. Theresina auf dem

Belle-Alliance-Theater. Mittwo§: Zum | 20 Fuß hohen Drabtseil. 3 Gebrüder Briatore.

Mr. Jules, Joeyreiter. Mr. Alexander,

Wildenbruch. Fiapetne glet vom Pee, Ausftattungs-Zeitbild in 4 Akten von Ernft Niedt. Pirouetten zu Pferde x Komifbe Entegte Donnerftag : Dpernhaus. 233, Vorstellung. Die Zanberflöte. Oper in 2 Akten von Mozart. Text

Intermezzos von sämmtlichen Clowns. Täglich: „Auf Helgoland.“

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Elisabeth von Damnit mit Hrn. Stanislaus Frhrn. von Seberr-Thoff (S{mardt Hennersdorf). Frl. Helene von Enkèvort mit Hrn. Rittergutsbesißer Frhrn. von Vuttkamer- Zartenthin (Vogelsana), Frl. Maria Schenk

Swermeisel Sandberg, D Posen). Frl. Hedwig von Iohnston mit Hrn. Rittmeistep Graf von Pfeil (Görliß). Frl. Gertrud Krafft mit Hrn. Regierungs- Baumeister Haesler (Neuhof bei Zosfen Pinnow bei Birkenwerder).

Jakobftraße 30, | Verehelicht: Hr. Prem. Lieut. Paul Eichholy mit

Frl. Gertrud von Koehne-Deminski (Berkin).

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Posse in 4 Akten berrn von Bissing (Potsdam). Hrn. Oberst-

Ubr. ieut. von Trotha (Jüterbog). Hrn. Forft-

Affsefsor von Woedtke (Hohenlobbese bei Görzke).

Eine Tothter: Hrn. Prem.-Lieut. Frei- herrn von König (Berkin).

Gestorben: Fr. Oberst-Lieut. Marie von Zigte- wiß, geb von S{öning (Berlin). Hr. Geh. Hofrath Dr. Friedr. Wedemeier (Schwerin i, M.). Marie, Gräfin von der Schulenburg aus dem Hause Altenhausen (Berlin). Hr. General- Major Gustav von Weller (Oels). Hr, Super- intendent a. D. Carl Klopy\ch (Stettin). Hr. Regierungs-Rath G. von Reden (Göttingen).

Karl Meyder-

e Don Juan®* von

Redacteur: Dr. H. Kiee, Direktor. Verlag der Expedition (Scholz).

Anstalt, Berlin SW,, Wilhelmstraße Nr. 32. Sechs Beilagen

Mittwoch, Abends (eins{ließlich Börsen - Beilage),

Deutshe Seewarte. | Genée, Musik von André Messager. In Scene | 74 Uhr: „Auf Helgoland, oder: Ebbe und Fluth“, | sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent-

E Q Federmann. Anfang 7 Ubr. Donrerstag : Dieselbe Vorstellung.

ische. Dirigent: Kapellmeister | große bydrologishe Ausstattungs - Pantomime in 2 | lichen Auzeigers (Kommauditgesell na gerest vou us Feyine, Dieigentt Kapellen Abibeilungen mit National-Tänzen (60 Damen), Aktien und Aktiengesellschaften) vie Wet

Aufzügen 2c. (Einlage: „Eine englische Familie auf

vom 2. bis 7, November 1891,

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und K

M 265. Berlin, Dienstag, den 10. November E R R E E T Ä R E E T n Deutsches Reich.

der in den deutschen Münzstätten bis Ende

Er fte Beilage

UebersiGht

öniglih Preußischen Staats-Anzeiger.

1891.

Oktober 1891 stattgehabten Ausprägungen von Reihsmünzen.

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Goldmünzen

Silbermünzen

1) Im Monat Oktober

1891 sind geprägt Doppel- | ronen | Halbe Berat Fünf- | Zwei- Ein- Fünfzig- Zwanzig-

worden in: kronen Kronen |* nung M. M M. M

markstücke] markstücke | markstüde stüde stüde M M. Á | A M

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Kupfermünzen

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‘5 616/35 1 800|— 2 000/—

Summe 1.

2) Vorber waren geprägt })| 2 029 405 080/506 682 790/27 969 925/1242007910/74 104 195 104 964 606/179 229 972| 71 486 552 —| 35 717 922/80

3 013 200 4 810 —— 3V16010 383 300 471 438 -—— ——

|

| 941635 4 005 284 —|_29 259 336 60 14 345 137 05] 6 213 207 4] 5 998 54910

3) Gefammt-Ausprägung |7032 118 280/596 687 600|27 969 925 1245020920/74 104 195/105 347 906IT79 701 1110| 71 156 553 35 717 922/80

4) Hiervon sind wieder

eingezogen 1171 900| 1745870 10 070

8 000 8 962 8 427 3 373/50/ 13 003 509 40

4 005 284 —| 29 259 336 G0] 11315 151 5g 213 207/44] 5 307 965/45 | 15 1185/50 405/05 30/60 9521

2 031 246 380|504 941 730127 959 855 2 964 147 965 A

5) Bleiben

74 096 195[105 338 944/179 692 9835| 71 483 178/50] 22 714 413 40

4 005 209!—| 29258 151 10] T4 311 732 —| 6513 176 S4] 5 307 920 24

493 325 713,90 M

*) Diese 4810 4 sind im Juli d. J. ausgeprägt worden.

T) Vergl. den „Reichs-Anzeiger“ vom 13, Oktober 1891 Berlin, den 9, Novemkter 1891.

Nr. 241. Haupt -Buthalterei des Reis-Schatzamts.

Biester.

47 608 152,10 A L211 117.08 6

Dritte ordentliche Generalsynode.

Heute Vormittag nah 101/, Uhr wurde die dritte ordentliche Gen eralsynode unter zahlreicher Betheiligung ihrer Mitglieder, die den Sitzungssaal des Herrenhauses vollständig füllten, mit dem gemeinsamen Gesang der beiden ersten Verse des Lutherliedes: „Ein' feste Burg ist unser Gott“ eröffnet. Darauf sprach General - Superintendent D. Shulgße nah Veclesung der Sthriftstellen Psalm 30 und Röm. 8 ein Gebet, in dem er den Segen Gottes auf die Arbeiten der Generalsynode herabflehte. Nachdem darauf Herr von Kleist-Nezow als stellvertretender Vorsißender des Generalsynodal-Vorstandes die Generalsynode für eröffnet er- klärt und die Herren Schumann, Pr. Förster, Pfeiffer und von Benda zu interimistishen Schrist- führern berufen hatte, erfolgte der Namenzsaufruf, der die Beshhlußfähigkeit der Generalsynode ergab. Am Regierungstische befanden sih der Staats-Minister Graf von Zedliß-Trüßschler, der Präsident des Evangelischen Ober-Kirchenraths, Wirkliche Geheime Rath Dr. Bark- hausen, der Präsident des Königlichen Konsistoriums der Provinz Brandenburg Shmidt und mehrere Kommissare.

, Darauf ergriff der Präsident des Evangelischen Ober- Kirchenrathes Dr, Barkhausen das Wort zu folgender Ansprache:

eHochwürdige, bohgeehrte Herren !

Kraft des von Seiner Maiefstät dem Kaiser und König mir übertragenen Amtes habe i die Ghre, Sie beim Eintritt in Ihre Arbeit hier zu begrüßen,

Seitdem aulcßt die Generalsynode bier versammelt war, hat Gott in seinem unerforsdlihen Rathschlufse unser Vaterland und unsere Kirche ernste Wege geführt.

Mit tiefer Wehmuth wendet sih unser Blick auf den Tag zurück, an welchem es dem Allmächtigen gefallen hat, den Begründer Unserer Kirchenverfassung, den starken Schirmberrn unserer Kirche, den glaubenêtreuen, heilsgewissen Bekenner unseres Herrn und Heilandes, un]eren vielgeliebten Kaiser und König Wilhelm T. zu Seinen Vätern zu ver]ammeln. Sein Leben ein Segen ein Segen fein Gedächtniß,

Nur eine kurze Spanne Zeit war es dem Theilhaber Seines Ruhmes, dem Erben Seiner Tugenden, unserem theueren Kaiser Friedri, als Held bewährt in mancher heißen Sclatht, als Held gekrönt in entsagendem Dulden und in Ergebung unter die \{were Hand des Allerhöchsten, vergönnt, die Schirmherrschaft unserer Kirche zu führen, für deren lebensfräftige, einheitliche Entwickelung Sein edles Herz erglühte.

Je \{werer wir durch diese Schläge getroffen, um \o dankbarer blik: unser Herz auf zu dem Herrn der Kirche, daß Er in unseres regierenden Kaisers und Königs Majestät ihr einen Beschützer wieder- gegeben, der mit starker Hand das von Seinen Ahnen überkommene Regiment der evangelischen Kirche ergriffen und ihr ein treuer Schirm- Herr sein wird Angesihts der Käwpfe um die heiligsten religiösen und sfittliGen Güter unferes evangelishen Volks,

Seine Majestät baben mir den ehrenvollen Auftrag zu ertheilen

geruht, die hohwürdige Generalsynode Allerhöchstihrer Huld und

Gnade zu versihern und dabei auszusprechen, wie Allerhöchstdieselben

das Gedeihen unserer evongelishen Kirche auf betendem Herzen tragen

und als Inhaber des Kirchenregiments der lebersvollen Entfaltung

der in der Kirche thâtig werdenden Kräfte für Förderung des Neiches

e Allerhs{stihr lebendiges Interesse und ernste Fürsorge zu- enden.

Einer gedeihlichen Entwidckelung des evangelisch kir{lihen Lebens glauben Seine Majestät gewiß sein zu Tönnen, wenn, wie Allerhöc\t- dieselben vertrauen, die \ynodalen Organe auf allen Stufen, vor Allem aber diese hochwürdige Synode, sich um die Allerhöchste Person, als den Inhaber des landesherrlihen Kirchenregiments, \haaren und unter Zurüdckstellung abweichender kirchliGer und kirhen- politischer Parteigegeasäße ihr Gewicht geltend maten, um im Verein mit den kirhenregimentlihen Behörden den Mächten des Unglaubens und Umsturzes zu wehren, auf dem Grunde des Wortes Gottes evangelisches Leben und evangelisches Bewußtsein in den Ge- meinden zu fördern und dur Erweckung und Mehrung des Sinnes hristliher Bruderliebe und herzlihen Erbarmens in allen Schichten der Bevölkerung die Gefahren zu beschwören, welhe mit der kirh- Tien, staatlihen und gefellschaftlißen Ordnung das Heil und den Frieden der Seelen bedrohen.

Die kirhenregimentliche Behörde, an deren Spitze Seine Majestät der Kaiser und König mich zu berufen die Gnade gehabt haben, erkennt es als ihre bedeutsame Aufgabe, in Bethätigung des Aller- höbsten Willens, für den friedlichen Zusammenschluß der verschiedenen firhlihen und kirchenpolitischen Richtungen zu wirken, um alle Kräfte für die wichtigen Aufgaben, wel@e der evangelishen Kirche im Volks- leben geftellt sind, zu freudiger Mitarbeit heranzuziehun,

Sie ift sich bewußt, daß, je treuer die Kirche ibren Gliedern mit den ihr anvertrauten Heils- und Gaadenshäten zu dienen beflissen ist, je enger die Gemeinden und ihre geordneten Organe mit ihren Geistlihen sich zusammenschlicßen, je lebendiger und regsamer die Liebesthätigkeit an den Hülfe bedürfenden Brüdern zur Linderung ihrer geistlihen und leiblichen Nöthe si entfaltet, um so ge- wisser au die Kir§e die Stellung ih erringen wird, welche ihr als gottgeordneter, den Grund- und Ed»sfeiler aller

bildender Einrichtung im öffentlihen Leben zue tommt, um so berechtigter au die Hoffnung, daß ni@t allein die cinzelnen Provinzialkirhen unseres engeren Kirhenkörpers, sondern au die außerbalb desselben stehenden evangelischen Kirengemein- schaften des preußis{en Staats und über denselben hinaus fi brüder- lih die Hand reihen, um gemeinsam dem Ziele naczustreben, welches den Kirhen auf Erden gesteckt ist: die Schaffung der Seelen- Seligkeit.

Sei es mir noch gestattet, cinen Bli auf die Vorlagen zu werfen, sür welche der Evangelishe Ober-Kirchenrath Ihre Mit- wirkung in Anspru nimmt.

Ich erwähne zunähst die Gesetesvorlage, welche das Gebiet der kirhliGen Aufficht über die Vermögensverwaltung der Kirchen- gemeinden in der Rihturg der Herbeiführung einer selbständigeren Stellung der Kirchengemeindeorgane zu regeln bestimmt ist und mit welcher der Evangelische Ober-Kirchenrath vielfah ausgesprochenen Wünschen nah Erleichterung des Geschäftsganges in der Verwaltung der Gemeindeangelegenbeiten entgegenzukommen beabsichtigt.

Ich nenne die Gesetzesvorlagen wegen weiterer Ausgestaltung der Pensionsordnung der Geistlihen und des Gesetzes über die Ver- sorgung der Wittwen und Waisen der Geistlichen, welhe dem auf diesem Gebiet hervorgetretenen, zum Theil sehr dringenden Bedürfniß Abhülfe zu \{afen bestimmt find. Damit in engem Zusammenhang steht die Geschzesvorlage wegen Regelung der Sterbe- und Gnadenzeit der Hinterbliebenen der Geistlichen, durch welche die Herbeiführung einer Einheitli {keit auf diesem Gebiet versucht wird,

Eine fernere der Anregung der zweiten ordentlihen Generalsynode entsprechende Geseßesvorlage bezweckt die Beseitigung der Uebelstände, welche bei Ausübung der Pfarrwahl in patronatlofen Gemeinden si herausgestellt haben.

Die Gesetesvorlage über die Verlegung des landeskirblichen Buß- und Bettages endlih bezweckt die Beseitigung von S@wierigkeiken, welche der für die kirblihen und vaterländishen Interessen gleih wichtigen einheitlichen Herstellung eines gemeinsamen Bußtages in Norddeutschland noch entgegenstehen.

Der Evangelische Ober-Kirchenrath giebt si daneben der Hoff- nung hin, daß, nahdem von der Königlichen Staatsregierung, vor- bebaltlich der Zustimmung des Landtages, eine Jahresrente von 1} Mil- lion Mark zur Erleichterung der kirhliherseits gewünschten Ablösung der Stolgebühren für den Bereich der evangelischen Landeskirche der älteren Provinzen in Aussiht gestellt ift, noÿ im Laufe der dies- jährigen Sitzung der Generalsynode die Einbringung einer Gesetzes- vorlage ih wird ermöglichen lafsen, um die kirhenges dieser Angelegenheit zum Abs{lusse zu brinzen. | 9

Neben diesen Gesetzesvorlagen werden aber no fonstige, in Form von Denkschriften an Sie gelangende Vorlagen des Evangelischen Ober-Kirchenraths Ihre Aufmerksamkeit in Anspru nehmen. Ein Theil derselben bezweckt, Ihnen Kenntniß zu geben von der Thätig- keit, zu welher in mehreren von der zweiten Generalsynode be- handelten Fragen der Evangelische Ober - Kirhenrath sich veranlaßt gesehen hat.

Andere dagegen bewegen si auf dem Gebiete, auf welchem geset- geberishe Thätigkeit, sei es der Natur der Sahe nah überhaupt, sei es wenigstens für jeßt ausgeshloffen, gleihwohl aber die berathende oder erweckende Aussprache der Vertretung der Landeskiche für das evangelische Volk und nicht zum Wenigsten für die kirhlihße Verwal-

tung von hoher Bedeutsamkeit ist.

Lassen Sie uns denn mit dem Gebet, daß Gott der Herr das Werk unserer Hände fördern wolle, an die Arbeit berantreten in stetem Aufblick zu Ihm, Der es uns verheißen bat, daß Er bei uns fein will alle Tage bis an der Welt Ende:

Jesus Christus, gestern und heute, und Derselbe in alle Ewigkeit !

_ Nah Vorlegung des Berichts des Generalsynodal-Vor- standes über seine Wirksamkeit in der Zeit vom 28. Oktober his zum Schluß der Synodalperiode referirte der Geheime Regierungs - Rath Schrader über die Legitimation der Mitglieder, die Seitens des Generalsynodal - Vorstandes als geführt erahtet wurde. Darauf wählte die General- synode auf Vorshlag des Geheimen Raths Sra der den Fürsten zu Stolberg-Wernigerode zum Präsidenten und auf Vorschlag des General-Superinten- denten D. Schulße den Superintendenten Dr. Nübesam zum Vize-Präsidenten, sowie auf Vorschlag des Geheimen Raths Schrader die Herren Geheimer Rath Schumann, Super- intendenten Dr. För st er, Superintendenten Pfeiffer und Ge- heimen Nath Trosin zu Schriftführen; sämmtlihe Wahlen erfolgten durch Zuruf.

Nachdem sodann die vorgeschriebene Verpflichtung der Mitglieder stattgefunden, erklärte Präsident Fürst zu Stol- berg-Wernigerode die Generalsynode für konstituirt und gab den Gefühlen der Ehrerbietung und Treue der General- ]ynode durch ein Hoh auf den Allerhöhsten Landesherrn und Schirmherrn der evangelijhen Kirhe Seine Majestät den Kaiser und König Wilhelm Il. Ausdruck, in das die Versammlung dreimal begeistert einstimmte.

__ Damit war die Tagesordnung ershöpft; nah längerer Diskussion über die geschäftliche Behandlung der bis- her eingegangenen Berathungsgegenstände, unter denen sich auch ein Antrag befindet, der unter Bezugnahme auf den jüngsten, die energishe Bekämpfung der Aus- schreitungen auf sittlicem Gebiete betreffenden Allerhöchsten Erlaß auch eine shärfere Ueberwachung der Theater ins Auge faßt, seßte der Präsident auf die Tagesordnung der für Dienstag, Nachmittag 1 Uhr, anberaumten zweiten Plenar- nung die definitive Wahlprüfung, die Besprechung des Berichts des Generalsynodal- Vorstandes, die Vorlagen, betreffend die Fürbitte für die Kaiserliche Marine, und betreffend die Bildung besonderer Pro- vinzial-Synodalverbände für die Provinzen O st- und Westpreußen, sowie die Wahl von Kommissionen. Morgen Vormittag um 10 Uhr findet in der Königlichen Hof- und Dom- kirche feierlicher Synodal: Gottesdienst statt, bei dem General- Superintendent Braun die Predigt halten wird.

, Mit einem kurzen Segensspruche des General:Super- intendenten D, Schulte {loß die Sißung gegen 121/, Uhr.

Dem gestern erwähnten Entwurf eines Kirchengeseßes über die Verlegung des Buß- und Bettages ist eine Begründung bei- gegeben, in der es heißt;

Das Haus der Abgeordneten batte am 17. Juni zu dem von der Staatsregierung vorgelegten Gesetzentwurf, der den Bußtag auf den Freitag nah dem legten Trinitatis-Sonntage verlegen wollte, dem Antrage seiner Kommission gemäß bes{lossen:

In Erwägung, daß der Gesetzentwurf eine den beiden christ- lien Konfessionen gemeinsame Feier cines Buß- und Bettages nicht sicherstellt , daß dagegen bei seiner Annahme vorauésihtlich in verschiedenen Landestheilen zwei Tage der gewerblihen Thâätig- keit entzogen werden müßten, in fernerer Erwägung, _daß der in dem Gesetzentwurf in Vorschlag gebrahte Tag (Frei- tag) vielseitig als Feiertag nit geeignet erscheint, daß aber anderer- seits das Bedücfniß nah Vereinigung der vershiedenen Buß- und Bet- tage auf einen gemeinsam zu feiernden Tag anerkannt wird, 1) den Geseßentwurf, betreffend die Verlegung der Landes-Buß- und Bettage, abzulehnen ; 2) der Königlihen Staatsregierung anheimzustellen, mit den betreffenden Landesregierungen und Kirchenbehörden beider Konfessionen erneut in Verhandlung zu treten und dabei eine Vereinigung zu ge- meinfamer Feier auf einen Tag gegen Schluß des Kirchenjahres, wo- mögli in der vorleßten Woche auf einen Mittwoch, in Ausfi{ht zu nehmen.

s Auf Grund der Bes{lüfse des Hauses der Abgeordneten hat die Königliche Staatsregierung die weitere Verfolgung der Sache sofort in die Hand genommen. Naq einer Mittheilung des Herrn Ministers der geistlichen Angelegenbeiten hat derselbe sih mit dem Herrn Minister der auêwärtigen Angelegenheiten in Verbindung gesetzt, um mit den Landes- regierungen der in Betracht kommenden Bundesstaaten eine neue Verein- barung im Sinne jener Beshlüsse zu Stande zu bringen, und beabsichtigt, mit den Bischöfen der katholischen Kirche von Neuem in Verbindung zu treten, Zugleich hat derselbe den Gvangelischen Dber-Kirchenrath ersucht