1891 / 267 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 12 Nov 1891 18:00:01 GMT) scan diff

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Hy, Dritte ordentliche Generalsynode. 2. Plenarsißzung vom 11. November 1891. (Sch{hluß.)

An den von dem Antragsteller lebhaft befürworteten Antrag D. Warneck, über den Stand der Heidenmission, knüpft sich eine längere Diskussion; der Antrag hat folgenden Wortlaut : „Gemäß dem Antrage der säcbsishen Provinzialsynode aus 1887, wel(er lautet : es ift bei der Generalsynode zu beantragen, daß sie in e Diät sich einen Generalberit erstatten laffe, sowobl über die Missionsleistungen der sämmtlichen in ihr vertretenen Provinzen, wie über die Thätigkeit der innerbalb dieser Provinzen bestehenden selbständigen Missionë- esellshaften, und daß dieser Bericht als ftehender Beratbungsgegen- fand auf die Tagesordnung geseßt werde, wolle die hochwürdige Generalsynode beshließen: Daß in jeder Diät ein felbständiger Missionsberiht auf ihre Tagesordnung geseßt werde, der sowohl über den Stand des Missionélebens innerhalb der dur fie vertretenen preußischen Provinzen wie über die Thätigkeit der in diesen Provinzen bestehenden aussendend-zn Misfonsgesellshaften eine orientirende Uebersicht giebt.“ :

Fn der Diskussion bekunden die Synodalen General-Superintendent D. Baur- Bonn, Holtbeuer und Gen-ral-Superintendent D. Erd - mann- Breslau gleihfalls ihre warme Antheilnahme an dem segens- reihen Werke der Heidenmission und sprechen dem Prinzip des ge- ftellten Antrages gegenüber ihre Zustimmung aus. A

Der Königlihe Kommissarius, Präsident des Evangelischen Ober- Kirchenratbs Dr. Barkhausen erklärt, das Bedürfniß zu empfinden, rund und klar der sympathischen Stellung Auédruck zu [eiben, die das evangelische Kircbenregiment dem Antrage gegenüber einnehme. Wenn es fie bier auch um eine Thätigkeit freier Vereinigungen bandle, so sei ich doch der Evangelische Ober-Kirchenrath des Zusfammenhangs der ihm obliegenden Aufgaben mit dem Werk der inneren und äußeren Mission voll bewußt und werde, fern von feder bureaukratischen Form, in freundliher Theilnahme die wihtigen Zwecke der freien Missions- vereine nah Innen und nach Außen fördern helfen. (Beifall.) i

Nachdem auch diè Synodalen Graf Zieten-Sch{werin, Hof- prediger a. D. Stöcker, Pastor D, von Bodels{wingh und Kögel - Staßfurt den Antrag Warneck warm befürwortet, wird er in gleicher Weise, wie der von dem General-Superintendenten D. Schultz e- Magdeburg eingebrachte Antrag, D Warneck möge noch während der gegenwärtigen Tagung einen sahli%en Bericht über die Heidenmission erstatten und die Generalsynode diesen entgegennehmen, einstimmig genehmigt. i A

Fn der darauf folgenden Vorlage, betreffend die nachträglie Genehmigung einer Aenderung des allgemeinen Kirchengebets bezüglih der Fürbitte für die Kaiser- lihe Marine, theilt der Evangelishe Ober Kircherrath gegenüber dem im Jahre 1889 von Seiner Majestät dem Kaiser und König ausgesprohenen Wunsche mit, daß der auf die Marine be- züglihen Stelle des allgemeinen Kirchengebets „Beshüpe das König- lihe Kriegéheer und die gesammte deutsche Kriegsmat zu Wasser und zu Lande“, wie sie für die evangelishe Landeskirhe der älteren Provinzen unter Zustimmung der zweiten ordentliwen Generalsynode dur Allerhöcsten Erlaß vom 11. November 1885 festgeseßt war, folgende veränderte Faffung gegeben wurde: „Beshütze das Königlie Kriegsheer und die gesammte deutshe Kriegsmaht zu Lande wie zu Wasser, insonderheit die Schiffe, welhe auf der Fabrt ih befinden“ daß die Bedenken wegen einer solchen Aenderung ohne die Mitwirkung der Generalsynode hätten zurüdtreten müssen, nachdem inzwischen das gerade damals eingetretene Unglüdck von Samoa es der Kirche nabegelegt babe, der auf der Fahrt befind- lihen Swiffe im sonntäglihen Gottesdienste fürbittend zu gedenken ; die Generalsynode wird daher ersucht, dem bezeichneten Allerhöchsten Erlafse vom 29. Juli 1889 nachträglih die verfassungsmäßige Zu- stimmung zu ertheilen. ; ; i

Nachdem die Vorlage ohne Diskussion die Genehmigung der Generalsynode gefunden, folgte als nähster Gegenstand der Tages- ordnung die Berathung der Vorlage des Evangelischen Ober-Kirchen- raths über die nachträgliche Genehmigung der Theilung des Provinzialsynodal-Verbandes der Provinz Oft- und Westpreußen. Der Evangelishe Ober - Kirchenrath

det diese Vorlage mit einem dur eingehendes fta- tiftishes Material unterstützten Hinweis auf die weite räum- lihe Ausdehnung der beiden Provinzen, sowie auf die aus den kon- fessionelen, sprahlihen und nationalen Verhältnifsen ibrer Einwohner ih ergebenden Schwierigkeiten, denen das Korsiftorium zu Königs- berg allein auch bei der größten Pflihttreue niht mebr allseitig gere zu werden vermohte, und beantragt bei der Generalsynode die nahträglibe Genebmigung des auf Grund der Vor- \chrift des §8. 34 Nr. 3 der G.-S.-O. ergangenen Allerböbsten Er- lafses vom 7. März 1887, betreffend die Theilung des Provinzial- synodal-Verbandes für Oft- und Westpreußen und die in Folge dessen erforderliben Abänderunaen der General-Synodalordnung vom 20. Januar 1876 und der Kirchengemeinde- und Synodalordnung vom 10. September 1873.

Nat ciner die ges©@äftlihe Behandlung der Vorlage betreffenden Auscirandersetung zwishen den Synodalen Kors{ und Künstler- Ostpreußen nabm die Synode unter Ablehnung eines Antrages Künftler, die Angelegenbeit mit Rücksiht auf deren Tragweite zur Vorberathung an die 21gliedrige Kommission für Gesäftésordnung und Verfafsungsfragen zu verweisen, die Vorlage mit mehr als Zweidrittelmajorität an, wie im Hinblick auf die einschlägigen Be- ftimmungen der Synodalgesetgebung geschäftsordnurgêmäßig fest- geftellt wurde. E | ;

Den leßien Gegenstand der Tage®ordnung bildeten die Wahlen der Kommissionen für Geschäftsordnung und Verfafsungéfragex, für Petitionen, für Finanzfragen, für Berathung des Entwurfs eines Kirchengesetzes, betreffend die kirchlihe Aufsicht über die Vermögens- verwaltung der Kirbengemeinden, für Berathung des Entwurfs eines Kirchengesetzes, betreffend die Sterte- und Gnadenzeit bei Pfarrstellen, und für Berathurg der Entwürfe a cines Kircengesetzes, betreffend einige Abänderungen des Kirbengeseßes vom 26. Januar 1880 über das Ruhegebalt der Geistliben, b. cines Kircengeseßzes, betreffend Abänderung des Kircengesezes über die Fürsorge für die Wittwen und Waisen der Geistlihen. Die Korftitzirung der einzelnen Kom- missionen erfolgte unmittelbar na der Plenarsißung, die bis gegen 4 Ukr dauerte.

3. Plenarsißung vom 12. November 181

In der beutigen Sizung wurde zunädst über die gesckäftlihe NBehantlung einiger neu cingegangenen Vorlagen Beschluß gefaßt. Darunter befinden sich eine Denkschrift des Evangeliswen Ober- Kirwenratbs, betreffend die prafktische Vorbildung der Geifstlihen, insbesondere die Einrichtung des Vicariats und die Errihtung von Prediger - Seminaren in der preußisben Landeskirhe; eine Mittheilung des Evangelischen Ober-Kircenratbs, betreffend die Revision der landeskir- lihen Agende; eine weitere Mittheilung des Eoangelishen Ober- Kirtenraths, betreffend die Mitwirkung bei Beseßung der tbeologischen Professuren und eine Denkschrift des Evange- lischen Ober-Kirchenratbs, betreffend die Erwirkung einer rei- lieren Dotation für die evangelische Landeskirche.

Nat Erledigung einer Anzahl geschäftliher Angelegenheiten Seitens des Präsidenten Fürsten zu Stolberg-Wernigerode tritt die Svpnode in die Tageéordnung ein, deren erster Gegenstand die Ertbeilung der Entlastung über die Rebnungen der von dem Evangeli- schen Ober-Kirenratbe verwalteten kirchl ien Fonds pro 1. April 1890/91 bildet; nach einem fkurzen Referat des Svynodalen D Dr Séhrader- Halle ertheilt die Synode ohne Diskussion die beantragte Eatlaftung. : l

Darauf folgte eine längere Reibe von Anträgen, welche von ver- schiedenen Provinzialsynoden an die Generalsynode gerichtet worden sind E :

Nachtem ein von der posenschen Provinzialsynode eingebrachter und von dem Referenten Synodalen Schulrath Polt e-Posen lebhaft befürworteter Antrag auf Ueberweisung der gedrudckten General-Synodalverhandlungen für die Bibliothek jeder Diözese nah unerheblicher Debatte unter Ablehnung eines auf Kom- missionsüberweisung gerichteten Amendements genehmigt worden, referirte Synodale Dr. Zorn über einen Antrag der ostpreußishen Provinzialsynode, betreffend einen erläuternden Zusay zu §. 62 der

K. G.- und S.-O. unk §. 3 der G.-S.-O. binsihtlich der Mandats

dauer der für die Provinzialsynode gewähiten Abgeordneten bei Verlegung ibres Wohnsitzes innerhalb der Provinz, und stellte seinerseits den Antrag, den von ihm befürworteten Provinzialsynodal- Antrag der Kommission für die Geshäftéordnung und Verfafsungs- fragen zu überweisen. ;

. Der Präsident des Evangelishen Ober-Kirhenraths Dr. Bark- bausen fübrte aus, daß der von der oftpreußisden Prooinzial- synode geftellte Antrag nur auf dem Wege einer Geseßesänderung zu verwirklichen sein würde, wozu Angesichts der bisherigen, zu ernsten Unzuträglihkeiten fkeinerlei Veranlaffung gebenden, konftanten Interpretation der in Rede fstevenden Geschzesbestimmungen Seitens des Evangelishen Ober-Kirchenraths keinerlei Veranlaffung vorliege. Er gebe die Art der gescäftliGen Behandlung des Antraaes Seitens ter Synode anheim; wenn aber auch eine Verständigung zwishen der Kommission der Eeneralsynode und dem Evangelishen Ober-Kirenrath stattfände, so würde in jedem Falle den Wünschen der oftpreußijhen Provinzial- synode, welde ja den Rechtsftandpunkt des Eoangelishen Ober- Kirchenraths tbeile, nur durch eine mit Rücksiht auf die durhaus klare Sachlage \&lebterdinas inopportune Gesetßeëänderung Rehnung getragen werden fönnen (S{hluß des Blattes.)

Nah Shluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Frankfurt a. M., 12. November. (W. T. B.) Nah dem Frankfurter „Generalanzeiger“ bestätigt fich die Nachricht, daß der Landtags-Abgeordnete von Hergenhahn sein Mandat niedergelegt har.

München, 12. November. (W. T. B.) Die Gemahlin Seiner Königlichen Hoheit des Herzogs Ludwig, Freifrau von Wallersee, ist nah längerem Leiden heute Vormittag hier gestorben.

Dresden, 12. November. (W. T. B.) Die Zweite Kammer wählte Ackermann mit 52 von 78 abgegebenen Stimmen zum Pröäsidenten; 24 Stimmzettel - waren un- beshrieben. Zu Vize-Präsidenten wurden Streit und Georgi wiedergewählt.

Stuttgart, 12, November. (W. T. B.) Nah dem „Staats-Anzeiger für Württemberg“ weisen die Rech- nungsergebnisse der Staats- Eisenbahnen für 1890/91 einen Ueberschuß der Einnahmen über die Ausgaben im Betrage von 12 980 000 4 auf, somit 1 770 000 M weniger als im Etat angeseßt war. Die Verzinsung erfordert 15 Millionen, fodaß der Reinertrag hinter dem Verzinsungs- bedarf um 2020 000 M zurüdckblieb. Jm Vorjahre war das Reinerirägniß hinter dem Zinsbedarf um 470000 F zurüdck- geblieben.

Rom, 12. November. (W. T. B.) Ja Altare bei Savona fanden anläßlih des Martini: Festes größere Ruhe - störungen statt, bei denen ein Korporal der Gendarmerie getödtet, ein Gendarm sowie mehrere Bürger verwundet wurden. Nähere Mittheilungen liegen noch nicht vor.

Konstantinopel, 12. November. (W_ T. B.) Die Quarantäne für die Provenienzen aus Arabien bis Kunfudah ist von zehn Tagen auf fünf Tage herabgeseßt worden. Von Kundufah bis Bab el Mandeb bleibt die zehn- tägige Quarantäne bestehen.

Cetinje, 12. November. (W. T. B.) Der Minister- Präsident Petrovic ist nah Paris abgereist.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

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Wetterbericht vom 12. November, Morgens 8 Uhr.

Temperatur

Stationen. Wind. Wetter.

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp red. in Millim. in 9 Celsius 59C.=4°R

halb bed. wolkig wolkig Dunst Regen bedeckt wolkenlos Schnee

Mullaahmore | 737 Aberdeen .. | 736 Christiansund | 737 Kopenhagen . | 751 Stockholm . | 754

aparanda . | 761

t.Petersburg| 771 Moskau... | 777

Cork, Queens-

town ... | 738 Gherbourg . | 750

elder... . | 751

ylt 748

amburg .. | 753

winemünde | 754 | Neufahrwasser| 757 4 Regen Memel ... | 759 4'bedeckt Münster. . . | 753 4|bedeckt Karlsruhe . . | 756 4|bedeckt Wiesbaden . | 756 \till|bedeckt München . . | 757 4 Regen Chemniy .. | 757 2 Regen Berlin... | 755 3[Regen Wien... . | (56 3|bedeckt Breslau . . | 756 2 |bedeckt

S 2 Regen Uebersicht der Witterung. Das barometrishe Minimum, welches gestern über

von Stephani.

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Anfang 7 Uhr,

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Schauspielhaus. 245. Vorstellung. Wohlthätige Frauen. Lustspiel in 4 Aufzügen von Adolph L’'Arronge. In Scene geseßt vom Ober-Regifseur Max Grube. Anfang 7 Uhr.

Sonnabend: Opernhaus. 23%. Vorstellung. C3- | Anfang 7F Ubr. valleria rusticana (Bauern-Ehre). Oper in 1 Aufzug, nah dem gleichnamigen Volksftück von Verga. Musik von Pietro Mascagni. In Scene gesetzt vom Ober-Regifseur Teßlaff. Dirigent: Kapell - meister Weingartner. Vorher: Doktor und | Luftspiel in 1 Akt von Abrah. Dreyfuß. Apotheker. Komische Oper in 2 Akten von Carl E Ditters von Dittersdorf. Text nah dem Französischen Anfang 7 Uhr

Schauspielhaus. frau von Orleans. Eine romantische Tragödie | Aysftattungs-Zeitbild in 4 Akten von Ernst Niedt. | Renz (Enkel). Auftreten der Shulreiterin Mlle.

Deutsches Theater. Freitag: Goethe-Cyclus. 2, Abend. Göt von Berlichingen.

Sonnabend: Die Sklavin.

Sonntag: Der Weg zum Herzen.

Montag (außerhalb des Abonnements): Stella. Hierauf: Die Mitschuldigen.

Der Umtausch der Abornementékarten zum Goethe- Cyclus ist nicht erforderli.

Belle-Alliance-Theater.

Residenz-Theater. Direktion : Sigmund Lauten- burg. Freitag: Leßte Aufführung. Das Hinderniß | 7} Ubr: „Auf Helgoland, oder: Ebbe und Fluth“, (L'Obstacle). Sauspiel in 4 Akten von Alphonse | große bydrologishe Ausëftattungs - Pantomime in 2 Daudet. In Scene gesezt von Sigmund Lautenburg.

Freitag: Zum

Circus Renz. Karlstraße. Freitag, Abends

btheilungen mit National-Tänzen (60 Damen), Aufzügen 2c, DampfsHif- und Bootfabrten, Wafser-

Sonnabend : Zum 1. Male: Husarenliebe. Lust- | fällen, Riesenfontänen mit allerlei Lihteffekten 2c., spiel in 2 Akten nad dem Ungarischen des Karl | arrangirt und inscenirt vom Dir. E. Renz. Kunft- Muray von Bernb. Bubbinder. Vorher, zum 1. Male: | \{wimmerinnen drei Geshwister Johnson. S{hluß- Sprechstunde von 1 bis 3 Uhr Nachmittags. | Tableau: Grande Fontaine Luminenuse, Riesen-

Fontaine, in einer Höhe von mebr denn 80 Fuß ausftrablend. Ferner: 6 Trakehner Rapphbengste, zusammen dressirt und vorgeführt von Herrn Franz Renz. Eine Fabnenquadrille, ger. von 16 Damen.

246. Vorstellung. Die Jung- | 106. Male: a -Deutschloud zur See. Großes | St&ulpferd Kandelaber, geritten von Herrn Ernft

in 1 Vorspiel und 5 Aufzügen von Friedri v. Schiller. : In Scene gesezßt vom Ober-Regisseur Max Grube. Anfang 7# Ubr

Adolph Ernft-Theater.

Thomas-Theater. Alte

S 2 s l d See. p fel o Á a4 t é O! L: Seite ‘Finder Nachmitta 48- | Seil. Auftreten der vorzüglihften Reitfünstlerinnen

Vorstellung zu bedeutend ermäßigten Preisen. Die | Und Reitkünftler. Komische Entrées und Inter- Heinzelmännhen. Märcen-Komödie mit Gesang | mezios von sämmtlihen Clowns. und Tanz in 7 Bildern von O. Klein.

Freitag: Zum 74. Male: Der große Prophet. Gesangspofse in 4 Akten von Leon Treptow. Couplets von Guftav Gard. Musik A SURE, Steffens. ein voll- tändig neuen ümen, ie neuen Dekorationen - sind aus dem Atelier der Herren Wagner und Verlobt: Frl. Jda Waldow mit Hrn. Paítor Berliner Theater. Freitag: 11. Abonn.-Vorst. Bulaes f Scene gesezt von Adolph Ernft. ater Anfang 7# Ubr.

Der Hüttenbefizer. Anfang 7 Ubr. Sonnabend : Esther. Der Geizige. : Sonntag : Nam. 24 Uhr: Montjoye. Abends

74 Uhr: Esther. Der Geizige.

Sonnabend: Dieselbe Vorftellung.

Jakobstraße 830. Direktion: Emil Thomas. Sensationserfolg dieser Oels),

Saison. itag: 8. Male: D Kunst: : Lt, : Lessing - Theater. Freitag: Die Grof- Bacitins Nobttat? Dose in 4 Akten aid Air Verehelicht: Hr. Regierungs-Afsefsor Gustav

Vidal. Die Original-Ansleigh- Compagnie. Mr. Fr. Chiarini, Saltomortales auf dem gespannten

Sonntag: 2 Vorstellungen. Nachmittags 4 Uhr (1 Kind frei): „Leben und Treiben auf dem Eise“. Abends 7F Uhr: „Auf Helgoland“.

Familien-Nachrichten.

Kou Beckmann (Güstrow—Driesen). Frl. Elly aeger mit Hrn. Regierungs-Afsessor Ecker (Elberfeld). Frl. Ehbrengard von Krosigk mit Hrn. Lieut. Friy Frhrn. von Bodelshwingh- Plettenberg (Rathmannsdorf—Potsdam). Frl. Axna Gebauer mit Hrn. Pfarrvikar Robert Stlak (Beuthen a. O. Lampersdorf, Kreis

Behrendt mit Frl. Hedwig Bachstein (Berlin).

West-England lag, ist nordostwärts nah den Shet- | ftadtluft. Shwank in 4 Akten von Oscar Blumen- Kneisel. In Scene gesezt vom Ober- Regisseur Adolf Geboren: Ein Sohn: Hrn. von

lands fortgeschritten und verursaht in der Gegend | thal und Gustav Kadelburg. Anfang 7 Ubr. Kurz. (Igelfisd: Emil Thomas,) Anfang 7+ Uhr. Sonnabend und Sonntag: Die Grofßftadtluft. Ein neues Minimum liegt auf dem Ozean westlich | Shwank in 4 Akten von Oscar Blumenthal und von Irland, wo das Barometer mit zurückdrehenden | Gustav Kadelburg.

des Sfkageraks stürmishe Süd- und Südwestwinde.

ftarken Winden wieder rasch gefallen ist. In Deutschland ist bei meist {wachen südöstlichen bis südwestlihen Winden das Wetter mild, trübe und

ächst über unsere Gegenden sich ausbreiten. O Deutsche Seewarte.

S Theater-Anzeigen.

t . Neßler. [let von Charles | Federmann. Anfang 7 Ubr. O Be E et ti Bictenet s Sonnabend; Dieselbe Vorftellung. zettel, /

Guillemin. Dirigent : Musikdirektor Wegener. An- fang 7 Uhr.

Wallner-Theater. Freitag: Zum 9. Male: vielfah regnerish, indessen dürfte das aufklarende | Der ftile Associé. Posse in 4 Akten von Carl Wetter, welches sich im Nordseegebiet eingestellt hat, | Laufs und Wilhelm Jacoby. Anfang 7+ Uhr.

Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.

Friedrich - Pert! Bu dener A od vere : rchefter: Zum 15. Male: Die Basoche. Komische

Königliche Schauspiele. Freitag: Opern- Oper m3 „Alten von Carré Deuts von R.

e B04 lung. Der Trompeter von | Genée, usik von Andr sager. n Scene Í L r Cleiden, p 4 Akten nebft pri Vor: | gesetzt von Julius Fritsche. Dirigent: Kapellmeister | Geöffnet von 12—11 Uhr. ao

Sonnabend: Dieselbe Vorftellung.

(Helmsdorf). Eine Tochter: Hrn. R rungs-Afsesjor von Neefe und Obishau (Berlin). Hrn. Hauptmann Bertram (Hannover).

Sing - Akademie. Freitag, Roseabaum (Kl.).

Concerte.

Anfang 8 Uhr: Concert von Elly Grimm (Sopr.) und Martha

Concert-Haus. Freitag: Karl Meyder-Concert. Wilhelmftädtishes Theater. 4, Wagner- Abend. Anfang 7 Uhr.

Gieftorben: Verw. Fr. Regierungs-Rath Renate von Brandenstein, geb. Douglas (Merseburg). Verw. Fr. Geh. Ober-Regierungs-Rath Auguste Pernice, geb. Niemeyer (Halle a, S.). Fr. Landgerichts - Präsident Jda Gisevius (Posen), Verw. Fr. Elise von Heinz, geb. Sch{mid (Graefenberg).

Redacteur: Dr. H. Klee, Direktor.

wifienshaftlihen Theater.

Urania, Anftalt für volksthümlie Naturkunde, Am Landes - Ausftellungs - Park (Lehrter Bahnhof), | Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags ih Vorftellung im eres die Anschlag?

Berlin: Verlag der Expedition (Scholz).

Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Sechs Beilagen (einshließlich Börsen - Beilage).

zum Deuthen Reichs-Anz

M 267

Königreich xeufßen.

Privilecum wegen Ausfertigung auf den Izber lautender Kreis- Anleibescheine des S CLE en im Betrage von

Wir Wilhelm, von Gottes Gna König von Preußen 2c. Nachdem die Vertretuna des KreisCemplin auf dem Kreis- tage am 12. November 1899 beshlofs{hat, die zum Bau einer Kreiëchaussce von der Zehdcnick- Templinéreis{chaufsee zwischen Neu- bof und Vogelsang nach Döllnkrug erftirlihen Mittel im Wege einer Anlcibe za beschaffen, wollen Wirf den Antrag der Kreis- vertretung, _ ; zu diesem Zwecke auf jeden Inbaktgutende, mit Zinsscheinen versehene, Seitens der Gläubigenkündbare Anleihescheine im Betrage von 168 009 A aussté zu dürfen, da si biergegen weder im Intereffe der iger, noch der S{uldner Etwas zu erinnern gefunden bat, in Gemiit des §. 2 des Gesetzes vom 17. Juni 1833 zur Ausstellung von zihescheinen zum Betrage

von 168 000 4, in Buchstaben: Einkbertahtundsechszigtausend

Mark, welche in folgenden Abichnitten :

130 000 4 zu 10%,

15 000 M ¿u 5,

23 000 zu 2e,

zusammen 168 090

na dem anliegenden Muster auszufertigemit Vier vom Hundert jäbrlich zu verzinsen und rnach dem f#ftelten Tilgungsplane mittelst Verloosung jährlich vom 1. Aprij93 ab mit wenigstens Eins rom Hundert des Kapitals, unter vas der Zinsen von den getilgten Schuldverschreibungen, zu n find, dur gegen- wärtiges Privilegium Unsere landeëberrli@enehmigung ertheilen. Dieselbe erfolgt mit der rechtliden Wirku daß ein jeder Fn- baber dieser Anleibescheine die daraus bervoangenen Rechte geltend zu machen befugt ift, obne zu deim Nachwi der Uebertragung des Eigentbums verpflihtet zu sein.

Dur vorsteherdes Privilegium, welGVir vorbebaltlih der Rete Dritter ertheilen, wird für die Betnung der Inhaber der Anleibes{cheine eine Gewährleistung Seitens) Staats nit über- nommen.

UrkundliG unter Unserer Höcsteigenbjen Unterschrift und beigedrucktem Königlihen Insiegel.

Gegeben Jagdhaus Rominten, den 283. Ember 1891.

(L. 8.) WilhelR. Zugleich für den Finanz4ister: Herrfurth. Thielen. Provinz Brandenburg. Regierubezirk Potsdam. UAnleibesczein des Kreises Templin . ._, lte Ausgabe. r

«be Marl Newa

Ausgefertigt in Gemäßheit des landesberrliWrivilegiums vom

(Amtsblatt der Königlichen Fung zu Potsdam

Al 189. Nr... . Q. . und Gesehck Sammlung für 189 . Seite . . . laufNr. . . .).

_ Auf Grund des ven dem Bezirks-Aus\ck zu Potsdam be- fiätigten Kreistagsbes{lufses vom 12. Novem1890 wegen Auf- nahme einer Schuld von 168 000 4 bekennt der Kreisaus\{huß des Kreises Temvlin Namens des Kreises durcse, für jeden Jn- baber gültige, Seitens des Gläubigers unkünt Verschreibung zu einer Darlebns\{chuld von A, welchi den Kreis baar gezahlt worden und mit Vier vom Hundert jh zu verzinsen ist.

Die Rückßzablung der ganzen Scbuld vois 000 4 erfolgt nah Maßgabe des genebmigten Tilgungsplanittelst Verloosung der Anleibesc{eine in den Jahren 1893 bis spät} 1935 einscließ- lich aus einem Tilgungsftocke, welcher mit 1stens Eins vom Hundert des Kapitals jährlich unter Zuwager Zinsen von den getilgten Schuldverschreibungen gebildet w Die Ausloosung ges@icht in tem Monate jeden J. Dem Kreise bleibt jedo das Ret vorbehalten, den Tilgtock zu verstärken oder auch fämmtlihe ncch im Umlauf befindlilnleiheshcine auf einmal zu kündigen.

__ Die dur die verstä:kte Tilgung ersparten 4 wathsen eben- fals dem Tilgungsstocke zu.

Die au8gelcoîten sowie die gekündigten verschreibungen werden unter Bezeichnung ihrer Bustaben, Nun und Beträge fowie des Termins, an welchem die Rüdczablung zen soll, öffent- li bekannt gemaht. Diese Bekanntmachung eres, drei, zwei und einen Monat vor dem Zablungstermine in „Deutschen Reichs- und Preußischen Staats-Auzeigeyem Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam und demp…liner Kreis- blatt. Geht eines dieser Blätter ein, so wit dessen Statt vox der Kreisvertretung mit Genehmigung des Kören Regierungs- Präsidenten in Potsdam ein anderes Blatt bestim _ Bis zu dem Tage, wo folWergestalt das Ka zu entribten Ut, wird es in hbalbjährliGen Terminen, am 1zber und am Î: Aue von beute an gerechnet, mit Vier voindert jährlich verzinît,

__ Die Auszablung der Zinsen und des Kapitals jt gegen bloße Rückzabe der fällig gewordenen Zinsscheine A Mgr dieser S@uldverschreibung bei der Kreis-Kommunalkafse{emplin, und ¿war au in der naÿ tem Eintritt des Fälligkeitins folgenden Zeit. Mit der zur Empfangnahme des Kapitals eichten Sbuld- versreibung find auch die dazu gebörigen Zinsfc der späteren Fälligkeitstermine zurückzuliefern. Für die fehlendässheine wird der Betrag vom Kapital abgezogen. Die gekündigapitalbeträge, welche innerhalb dreißig Jahren nah dem Rüdczaitermin nit erhoben werden, fowie die innerhalb vier Jahren Ablauf des Kalenderjahres, in welhem sie fällig geworden erhobenen Zinsen verjähren zu Gunsten des Kreises. Dufgebot und die Kraftloterklärung verlorener oder verni@teter Sdärschreibungen erfolct nah Vors(rift der §8. 838 und ff. der Pihordnung für das Deutsche Reih vom 30. Januar 1877 (R.-Z1. Seite 83) beziebungEweise nah §. 20 des Ausführurgsgescür Deutschen Civilprozeßordnuuxg vom 24. März 1879 Ges.ml. S. 281.

Zinsscheine können weder aufgeboten, noch fíftlos erklärt werden. Doch soll Demjenigen, welcher den VerlusiZins\cheinen vor Ablauf der vierjährigen Verjährungsfcist bei desverwaltung anmeldet und den stattgehabten Besiß der Zinsscdurch Vor- zeigung der Schuldverschreibung oder sonst in glaub"Weise dar- A le E au des D anaer der E gemeldeten

in n vorgeTommenen Zinescheine - ezablt werden g Zine\ch ge s aus ieser Shultverschreibung \ind halbjähri@ck zum Slufse des Jahres . . . . ausgegeben, die feiZi werden für fünfjährige Zeiträume ausgegeben werde| einer neuen Reihe von Zins\{einen erfolgt bei der Kreiit in Templin gegen Ablieferung der, der älteren eihe bei gets Anweisung. Beim Verlust der Anweiktfolgt die ushändigung der neuen Zinsscheinreihe an den Inhckt Schuld-

Erste Beilage

Berlin, Donnerstag, den 12, November

Zur Sicerkbeit der hierdurch eingegangenen Verkpflibtungen haftet der e mit v A dg und i tesuer Steuerkraft. etten zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt. E , Templin, den ten Der Kreiëauës{chuß des Kreises Templin. Anmerkung: Die Anleißesceine sind außer mit den Unter- schriften des Landraths und zweier Mitglieder des Kreisauëschufses mit dem Siegel des Landratbs zu versehen. Provinz Brandenburg. Regierungsbezirk? Potsdam. Zinss {ein : . _ « Reihe zu der SchuldversGreibung des Kreises Templin . Buchstabe Ir. übéir Hundert Zinsen über .…

. . « te Ausgabe Mark zu Vier vom Mark . . . Pfennig.

___ Der Inhaber dieses Zins\cheines empfängt gegen dessen Rückgabe in der Zeit vom 1. Oktober (bezw.) 1. April ab die Zinsen der vorbenannten Schuldverschreibung für das Halbjahr vom . . ten L bis. .… ten G S Vel der Kreis-Kommunalkasse zu Templin. Templin, den . . ten Der Kreitauës{huß des Kreiscs Templin. D E (Unterschriften.) __ Dieser Zinss{ein ift ungültig, wenn dessen Geldbetrag nit innerhalb vier Jahren nah Ablauf des Kalenderjahres der Fälligkeit er- boben wird. Anmerkung. Die Namen®untershriften der Mitglieder des Kreiëaus\{usses können mit Lettern oder Faksimilestempeln gedruckt werden, doch muß jeder Zinsschein mit der eigenhändigen Namens- unterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden.

Provinz Brandenburg, Regierungsbezirk Potsdam. Anweisung zum Kreis: Arleibeschecin des Kreises Templin . . .te Ausgabe Bucdiabde Ne. über

Der Inbaber tieser Anweisung empfängt aegen deren Rückgabe zu der obigen Scbuldverschreibung die . . . te Reibe von Zinsscheinen für die fünf Jahre 1 . . . bis 1... bei der Kreis-Kommunalkasse zu Templin, sofern nicht rechtzeitig von dem als folchen sih au8weisen- den Inhaber der Sculdvershreibung dagegen Widteripruch erhoben wird

Templin, den . . ten I

Der Kreisauschuß des Kreises Templin, (Unterschriften.)

Anmerkung. Die Namensunterschriften der Mitglieder des Kreisausshusses können mit Lettern oder Faksimilestempeln gedruckt werden, doch muß jede Anweisung mit der eigenhändigen Namens- untershrift eines Kontrolbeamten versehen werden.

Die Anweisung ist zum Unterschiede auf der ganzen Blattbreite unter den beiden legten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern in nachstehender Art abzudrucken :

. . ter Zinsschein.

e

. . ter Zins\{ein.

Anweisung.

Statistik und Volks8wirthschaft.

Berg- und Hüttenwesen in Unter-Elsaß.

Der in den Kreisen Hagenau und Weißenburg betriebene Berg- bau auf Bitumen hat das Jahr 1890 mit einem günstigen Ge- sartntergebniß in feiner Förderung an rohem Erdöl, Asphalterzen und Pechfand beschlossen. Die Nacbaltigkeit des Vorkommens diefes fo werthvollen Minerals hat si wiederum in der andauernden Er- giebigkeit der dur Bergbau und Bohrbetrieb aufgeshlossenen Fund- stätten für ein neues Jahr e: wiesen und die Förderung des Vorjahres 1889 um 7790 t im Wertbe von 445 902 4 und beispielsweise die Jahresförderung von 10 Jahren um 6557 t mit einem böheren Werth von 740 553 übertroffen. Hieraus erhellt die zunehmende Wich- tigkeit des Bitumenbergbaues, welcher 1890 insgesammt 15182 t Erdöl, Aephalt und Pecsand im Werthe von 918 752 4 produzirte.

Die zu solhch günstigem Abshluß Anlaß gebende Oelproduktion des Jahres 1890 seßt fi zusammen aus Neuaufs{hlüssen dar er- bobrte Springölquellen, aus mehreren Pumpenbetrieben, deren Bohr- lôher neu abgeteuft wurden, sowie aus eben solchen, die bereits im Vorjabre in Betrieb genommen waren, im Jahre 1890 aber eben- falls erträgnißreih blieben, und zuleßt aus den {hon seit Jahren fließenden Springölquellen.

Von den drei großen Gewerkshaften hatten die Pehe?bronner Oelbergwerke cine Produktion von 12977,3 t gegen 6180,7 t im Vorjahre, die Gewerkschaft Rudolf eine fole von 1094 t das Fünsfae des Vorjahres —, die Gewerkschaft Biblisheim - Walburg eine felWe von 180 t äbnli der des Vorjahres aufzuweisen. Das Graf Oppersdorf’[che Aëphaltbergwerk Lobsann wurde von dem neuen Besiger unter ähnlichen Verhältnissen wie von den Vor- besißern betrieben und förderte im Jahre 1890 insgesammt 288 t Aëphalterze mehr als im Vorjahre. Um aus diesern Roherz den als Handelswaare besser verkäuflihen Asphaltmastix kberzustellen, bielt man das angrenzende Bergwerk Kleeburg andauernd in Betrieb und förderte bier mit 14 Mann Belegschaft 1057 t Pechsand. Unglüdeéfälle, die den Tod oder die {were Verleßung von Arbeitern zur Folge gehabt hätten, sind im Jahre 1890 beim Berg- bau des Unter-Eljaß nicht vorgekommen.

Die im Unter-Elsaß im Betrieb befindlichen 13 Eisengießereien produzirten im Laufe des Jahres an Gußwaaren aller Art 8089 t gegen 7716 t des Vorjahres. Die mittlere Belegschaft ist von 765 auf 810 gestiegen.

Auf den beiden Shweißeisenwerken des Unter-Elsaß wurden aus 2001 t Roheisen und altem CEisenmaterial im Laufe des Jahres 1386,477 t Sckweißeisen (Maschinentheile, Schmiedestücke 2c.) im Werthe von 476 273,596 #4 bergestellt gegen 910,742 t im Werthe von 309 737,76 #4 im Vorjahre.

__ Zur Arbeiterbewegung.

Ueber die Lohnbewegung der deutshen Buch- drucker liegen folgende neue Nachrichten vor:

Hier in Berlin fand geftern Abend eine von etwa 2500 Per- fonen besuchte Versammlung von Buchdruckergehülfen und Hülfsarbeitern statt, in welcher über die 0e Lage Bericht erstattet wurde ; bemerkenswerth erscheint die Mittheilung, daß 188 Seßer und 22 Maschinenmeister, die dem Verbande angebören, sich am Ausstande nicht betheiligt haben. InDresden soll na den Angaben des Herrn Beste ck der Bund der Buchdruckereibesißer in Auflösung begriffen sein. Herr

Döblin meinte, der Sieg sei bereits halb errungen, auch in Berlin

seien mehrere Prinzipale aus dem Bunde ausgetreten, Die Ver-

eiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

1891.

Forderungen bewilligt sind. Einzelab ungen i lehnt sie entscieden N ¡elabmahungen irgend welcher Art

_ Eine von den Arbeitgebern im Bu&druckgzewerbe her- rührende Darstellung bemerkt: Alle Nathri&ten, die aus dem Deutschen Reich einlaufen, stimmen darin überein, daß von einer Bewegung in der Allgemeinheit, wie es die Gebülfenorgane bebaupten, nit die Rede ift. Selbst in den Druckcentren, wo cin verhältnifß- mäßig großer Prozentsaß der Gebülfea gekündigt hat, sind alle wi- tigen Arbeiten gesiDert; in einer außerordentlid beträchtlihen Anzahl von Orten beschränkt si der Ausstand auf ganz vereinzelte Kündi- gungen, an vielen Stellen. ist ee überhaupt nit zum Ausbrub gekommen.

_In München haben, wie der „Rh.-Wesif. Ztg.* geschrieben wird, 41 Drudckerei:n die Forderungen der Gehülfen rit bewilligt. 433 Gehülfen find in Folge defsen vergangenen Sonnabend aus der Arbeit getreten. Die Verheiratheten erbalten aus der Strikekasse wöbentlich 20, die Ledigen 18 Die Ausftändigen verhalten f rubig, sind indeß bemüht, von auswärts kommenden Ersaß8 den Prinzivalen abzujagen, nit selten mit Erfolg. Die Prinzipal- Vereinigung ift zum äußersten Widerstand ents{lofsen. Na den tägli etinlaufenden Arbeitsofferten boffen säwmtliße Münchener BuchdruckXereien in drei bis vier Wochen ihre Arbeitershaft wieder vollzählig zu baben, Sämmtliche Tage®zeitungen können ungehindert weiter ersheinen.

In Nürnberg ift das Weitererscheinen aller Blätter dur neue Segter gesichert, es bewilligten nur einige wenige Druckereien die Forde- rungen der Gebülfen. In Würzburg sind 78 Gebülfen ausständig ; die Prinzipale stehen fest zusammen, die dringendsten Arbeiten können ohne Unterbrehung erledigt werder. Die in Land5but ersHeinenden „Lantshuter Zeitung“ und „Kurier für Niederbayern® erschienen gestern in sehr verkfleinertem Umfang. Daëéselbe ist der Fall bei der „Neuen Würzburger Zeitung“ in Würzburg. N

In Hildesheim haben der Berliner „Volksztg.“ zufolge die Brubdruckergehülfen, die sämmtli gekündigt batten, ih jett bereit erflärt, zu den alten Bedingungen fortzuarbeiten.

_ Aus Mainz wird der „Köln. Ztg.“ beritet: Die Arbeitsein- stellung eines Theiles der Budruckergebülfen in Mainz gab zwölf dortigen Buchdruckereibesitzern, die sih auf die Forderung der Gehülfen ni@t einließen, Veranlassung, siŸ zu gemeinsamer Abwehr und Hülfe zu vereinigen, Dur gegenseitige Aushülfe und Ein- stellung neuer Arbeitskräfte haben sie jeder Unterbrehung der Einzel- betricbe vorgebeugt.

__ Die „Pfälzer Ztg.“ erklärt: Am Samstag hat der größte Theil unjeres Seterpersonals die Arbeit eingestellt. Wir glaubten auf das Begehren der Gehülfen nicht eingeben, fondern anf dem Zehnstundentag verharren zu sollen, da der Arbeitslohn erst vor einigen Jahren nicht unbedeutend erhöht worden war. Nachgiebigkeit müßte zu einer bedeutenden Vertbeuerung der Drudckosten führen, Abonnements, Anzeigen und Drudcksachen müßten im Preise nicht unwesentlih steigen. Einstweilen find wir genöthigt, den Umfang des Blattes etwas zu L£c\chränken. Die „Speyerer Ztg.“ veröffentlicht eine glei®e Erklärung.

Aus Riesa berihtet man dem „Chemn. Tgbl.“, daß dîè Maurer an einem dortigen Kasernenbau seit Montag im Ausstande sind; sie verlangen Lohnerhöhung.

Kunft und Wiffenschaft.

__om Aus stellungssaale des Königlichen Kupfer- stichkabinets ist eine Ausstellung von Zeihnungen deutsher Meister des sechzehnten Jahrhunderts, unter denen besonders zahlreih solhe von Albrecht Dürer und Hans Holbein d. Ae. vertreten sind, eröffnet worden.

In der Nacht vom 190, zum 11. d, M. brahen, wie der

„Magdb. Z.“ mitgetheilt wird, unb:kannte Diebe in die Privat- Gemäldefsammlung de Meester's in Brüssel ein und ent- wendeten mehrere sehr werthvolle Gemälde, darunter Rembrandt's „Christus im Oelgarten". Die gestohlenen Gemälde haben einen Werth von 300 000 Fr. __— Eine nochch gut erhaltene altbyzantinische Kirche wurde, wie der „Neologos“ meldet, bei einer Erdarbeit von Soldaten in der Vorstadt von Adrianopel, St. Nikolaus, entdeckt. Man fand im Innern cine Anzabl heiliger Gefäße und andere Gegenstände, sowie werthvolle Hciligenbilder.

Land- und Forftwirthschaft.

Ernte. In den westrussishen Gouvernements Wilna, Kowno und Grodno konnten die Erntearbeiten während des vorigen Monats bei guter Witterung befriedigend zu Ende geführt werden. Das auf- fallend milde Herbitwetter kam au der Bestellung der Wintersaat zu Statten, die sich in Folge der Feuchtigkeit urgewöhnlih ver- zögert batte. i Der Klub der Landwirthe wird am 24. d. M. sein 2öjähriges Bestehen dur ein Festmahl in seinen hiesigen Klubräumen feiern. Dem ia der leßten Ausschußsitzung vom Oekonomic-Rath Pogzendorf erstatteten Jahresbericht ist zu ent- nehmen, daß der Klub zur Zeit 447 Mitglieder zählt; 44 Mitglieder schieden itn Laufe des lezten Jahres aus, 11 davon durch Tod; 25 {loffen si neu der Vereinigung an. Die Gesammteinnahmen be- trugen 14 672 M, die Gesammtausgaben 11 154 46 Der Hausftand des Klubs kostete 6240 # und brate 3042 #4, für wiffsen- shaftlihe Zweke wurden 2171 Æ#, zur Beschaffung von nee 338 F, für Chrenpreise 300 Æ ausgegeben. Jm esezimmer des Klubs liegen jeßt 65 Faczeitschriften, 20 Tages- und Wothenblätter und eine Anzahl illustrirter und \chön- wissenshaftliher Zeitschriften aus. Vorträge sind im letzten Jahre zwölf gehalten worden. Neu in den Vorstand wurde Major Klaproth berufen, neu in den Aus\{chuß traten Landes-Oekonomie-Rath Nobbe, Direktor von Uebel und der frühere Rittergutsbesißer Bramigk. Aus Anlaß der Jubelfeier wird eine Festshrift ersheinen. Der Klub plant eine Erweiterung seiner Räume über das ganze erste Stockwerk des großen Markthallengebäudes in der Zimmerstraße.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Dänemark. Die unterm 13. Januar 1891 gegenüber den aus St. Peters- burg nah Island kommenden Schiffen getroffenen gesundheits- polizeilihen Änordnungen sind durch Bekanntmahung des Königlich dänischen Ministeriums für Island vom 2. Juli 1891 außer Wirk- samkeit geseßt worden. (Vergl. „Reichs-Anzeiger Nr. 108 vom

9. Mai 1891.) Handel und Getverbe.

Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr find am 11. d. M. gestellt 10516, niht reht-

zeitig geftellt keine Wagen.

In Oberschblesien sind am 10. d, M. gestellt 4333, nit

sammlung nahm s{ließlich folgende Resolution an: Die Versammlung

verschreibung, sofern deren Vorzeigung rechtzeitig gest.

beschließt, die Arbeit nit eher aufzunehmen, als bis die gestellten

rehtzeitig gestellt keine Wagen.