1891 / 269 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 14 Nov 1891 18:00:01 GMT) scan diff

Oesterreiw-Ungarn. In Folge des Ausbru(s der Cholera in Hodeïda hat der König- Ti ungarisce Handels-Minister mittelst Verfügung vom 2. November 1891 gegen Provenienzen aus Arabien, und zwar von Yambo bis zur Meerenge von Bab-el-Mandeb einschließlih, eine fiebentägige Quarantäne angeordnet. (Vergl. Reihs-Anz. Rr. 263 vom 7. No-

vember 1891 ) : Großbritannien (Indien).

Zufolge einer in der „Bombay Government Gazette“ veröffent- lihten Verfügung dec Regierung zu Bcmbay vom 19, Oktober 1891 ist die in den Häfen von Aden, Perim und der Somali-Küste über Provenierzen von Bombay verbängte Quaranfkäne gegen Cholera aufgehoben worden. (Vergl. „Reichs - Anzeiger“ Nr. 257 vom 31, Oktober 1891.)

Rußland. 5 i: 7. Nov Einem in dem Odessaer Amtsblatt vom E 1891

veröffentliwten Telegramm des Kaiserli russishen Ministers des Snnern zufolge follen die aus Koreanishen Häfen in Odessa eintreffenden Schiffe wegen der in Korea herrs{henden Cholera einer Observation unterzogen werden.

Portugal.

Durch eine im „Diario do Governo* vom 4. November 1891 veröffentlichte Verfügung des Königlih portugiesishen Ministeriums des Innern sind der Hafen Daman für von Cholera „verseucht“ und die übrigen Häfen von Portugiesisch-Indien für seit dem 15. September terselben Krankheit „verdähtig* erklärt worden.

Die Influenza ift, wie die „N. Pr. Ztg.“ schreikt, seit einigen Tagen in Berlin und Umgegend wieder aufgetreten. Das feuchte, neblige Wetter begünstigt ihre Verbreitung und die größere Zahl der Krankenbäuser beherbergt bereits viele daran erkrankte Personen. In den Vororten, z. B. in Reinickendorf und Tegel, soll die Krankkeit einen cepidemishen Charakter annehmen ; doch waren \chwere Fâlle bisber nit zu verzeihnen.

Brügge, 12. November. In hiesiger Stadt und Umgebung tritt, wie der „Köln. Z.* gemeldet wird, gegenwärtig die Grippe weit stärker als vor zwei Jahren auf. Kaum einz Familie bleibt von der Seuche verschont.

Montevideo. In Montevideo sind nach einer Meldung des „D. B.-H.* 2000 Personen an der Influenza erkrarkt.

Handel und Gewerbe.

Täglite Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhc und in Oberslesien. An der Ruhr sind am 13. d. M. gestellt 10376, nicht recht- zeitig geftellt 93 Wagen. In OberscHlesien sind am 12. d, M. geftellt 4576, nicht rechtzeitig gestellt keine Wazen,

Subhastations8-Resultate.

Beim Königlihen Amtsgericht T Berlin standen am 13, November 1891 die natverzeihneten Grundstückle zur Ver- steigerung: Gitscinerstraße 102a.,, dem Lieutenant a. D. Hans Dreger hier gehörig; das geringste Gebot wurde auf 155 600 „#& festgeseßt; für das Meistgebot von 209 000 # wurde der Bau- meister Max Zigra zu Berlin Ersteher. Taubenstraße 23, dem Lieutenant a. D. Georg Hering zu Berlin gehörig; Nuzungs- werth 26 009 M; das geringste Gebot wurde auf 353 499 M fest- geseut; für das Meistgebot von 503 000 A wurde die Aktien-G e- fellshaft für Grundbesiß und Hypotheken-Verkehr, Dorotheenstraße 35, Ersteherin. Aufgehoben ist das Verfahren der Zwangsversteigerung, betreffend das Grundstück in der Choriner- straße 63, und die Termine am 23, d. M. auf die Dauer von drei Monaten.

Berlin, 13, November. (Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalz) Butter: Hof- und Genofsen- aftsbutter Ia. 112—114 Æ, ITa. 109—111 Æ#, IIla. 105—108, do. abfallende 98—104 Æ, Land-, Preußische 82—90 46, Netßbrücer 80—85 M Pommersie 80—L5 #, Polnise 80—85 „4, Bayer. Sennbutter 100—105 4, do Landbutter 80—85 M, Schlesische 87—92 M, Galizise A Margarin?: 40—70 X Käse: Schweizer, Emmenthaler 99—9% #, Bayerisher 60—70 Æ, do. Oft- und Westpreußisher Ia. 60—65 M, do. Ila 50—60 M, Holländer 80—85 Æ, Lmburger 40—4ò5 4, Quadratmagerkäse Ia. 24—28 #, do Ia, 18—20 A —- S@malz; Prima Western 17 0/6 Ta. 41,50 4, reines, in Deutschland raffinirt 43,00—44,00 4, Berliner Braten- \chmalz 45,00—48,00 A Fett, in Amerika raffinirt 38 A, in Deutschland raffinirt 38,00—41,00 \& Tendenz: Butter: Bei knappen Einlieferungen blieben Preise fest behauptet. S{malz: Sehr feft.

Jn dem Konkurse der Firma Erik Helin zu Helsingfors ist der gerihtlihe Prüfungstermin, der vor dem Nathhausgeriht zu Helsingfors stattfindet, auf Montag, den 1. Februar 1892, 11 Uhr Vormittags, festgeseßt worden.

Vom oberschlesischen Eisen- und Metallmarkt bericktet die „Schles. Ztg.“ Die allgemeine Lage des oberschlesis{chen Eisenmarktes war in der Bericßtéwoche nur geringen Veränderungen unterworfen. Wenn der Betrieb der Werke noch in der bisherigen Stärte ausrecht erhalten werden konnte, so ges{chah dies, wie {hon im vorigen Bericht bemerkt, lediglich in Folge der noch vorliegenden älteren Aufträge, da im Eingange der Spzzifikationen eine merkliche Abschwächung eingetucten ist, Das Roheisengeschäft verkbarrt seit Monaten auf demselben ungünstigen Standpunkte. In Folge der sehr drückenden westlihen Konkurrenz und der gänzlich ins Stocken ge- rathenen Ausfuhr nach dem Auslande beschränkt ih der Absaß von Roheisen fast aus\ch{ließlich auf die obers@lesishen Werke. Bisher wurde das fris erblajsene Roheisen noch s\chlank auf die Werke ver-

fahren, und obglei die Produktion durch tas Anblasen dées neuen Hochofens auf Laurabütte vermehrt ist, wurde ein AnwaGsen von Roheisenbeftänden niht bemerkt. Die Walzwerke find fämmtlich noch voll beschäftigt. Der Begehr nach Handels- und Fagoneisen ist sowohl vom In- wie Auslande noch cin ziemlich starker, dagegen hat die Nawbfrage nach Trägern und Vaueisen wesentlih nachgelassen. Auch das Geschäft in Feinblechen ift sehr \chwach, während Grobbleche bis jegt noch guten Absatz finden. Die Stahlwerke sind durchweg sehr gut beschäftigt; besonders sind diejenigen Etablissemerts, welche Normalschienen walzen, wie Königs- und Friedenshütte, auf Monate mit Aufträgen versehen. Ebenso finden Stehlgießerei-Artikel guten Absat, sotaß sih die Königliße Eisengießerei in Gleiwiß veranlaßt gesehen hat, eine Stahlgießerei in größerem Maßstabe einzurihten, Diese sowie alle Gießereien, welhe für eigenen Bedarf vorzugs- weise beschäftigt sind, sind daher noch voll im Betriebe, während bei den auf fremde Aufträge angewiesenen Gießereien eine AbswäEung im Betriebe nicht zu verkennen ist, Lie Gleiwiger Röhrenwalzwerke sind sehr stark beschäftigt, ebenso die Draht- und Nägelwerke; leßtere haben jedoch sehr unter der westfälischen Kon- kurrenz zu leiden. Auch füc dieMascinen- und Kesselfabriken liegen genügend Aufträge vor. Auf dem Zinkmarkt ist eine, wenn au geringe Preisermäßigung zu verzeihnen, In Rohzink ift die gesammte Produktion bis Schluß des Jahres vershlossen, und sind kleinere Posten hier nur aus zweiter Hand erhältli.

Leipzig, 13. November. (W. T. B) Kammzug-Termin- bandel. La Plata. Grundmuster B. per November 3,95 e, per Dezember 3,55 #4, per Januar 3,575 H, per Februar 3,625 6, per März 3,65, #, per April 3,65 , per Vai 3,70 #6, per Juni 3,727 H, per Juli 3,725 #, per August 3,727 H, per September 3,725 A Umsay 80000 kg. Rubig.

London, 13, November, (W. T. B.) An der Küste 6 W eizen- ladungen angeboten.

Manchester, 13. November. (W. T. B.) 12r Water Tayler 5k, 30r Water Taylor 8, 20r Water Leigh 6}, 30r Water Clavton 72 32r Mock Brooke 7}, 40r Mayoll 77, 40er Mebt- Wilkinson 82, 32r Warpcops Lees 7}, 36r Warpcops Rowland 7F, 40r Double Weston 82, §80r Double Courante Qualitôt 12, 32" 116 yards 16 K 18s grev Printers aus 32r/46r 159. Rubig.

Glasgow, 13. November. (W. T. B.) Die Vorräthe von Robeisen in den Stores belaufen sich auf 618 094 Tons gegen 499 809 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betriebe be- findliben Hochöfen beirägt 76 gegen 6 im voriaen Jahre.

Warschau, 13. November. (W. T. B.) Die Einnabmen der Warschau-Wiener Eisenbahn betrugen im Monat Oktober 1891 1000 Rbl. weniger als im entsprechenden Zeitraum des Vor- jahres.

New-York, 13. November. (W. T. B.) Na {water Er- öffnung gestaltete fich die Tendenz der Börse alébald fest. Schluß sehr fest zu höchsten Tagescoursen. Der Umsaß der Aktien betrug 244 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 3 600 000 Urzen geschäßt. Die Silberverkäufe betrugen 5000 Unzen. Die Silberankäufe für den Staatéscaß 674 000 Unzen zu 94,70 à 94,95,

Baumwolilen-Wowenbericht. Zufuhren in allen Unions- bäfen 341 000 Ballen, Ausfubr nach Großbritannien 169 000 Ballen, ard nach dem Kontinent 122 000 Ballen. Vorrath 1 143 000

allen.

Verkehrs-Anftalten.

Bremen, 13. November. (W. T. B.) Norddeutsher Lioyd, Der Dampfer „Neckar* is gestern in Suez, der Dampfer „Bayern“ in Aden und der Dampfer „Straßburg“ heute in Antwerpen angekommen.

14. November. (W. T. B.) Der Meihs-Postdbampfer „Stettin“ ist am 13. November Morgens mit der für Australien bestimmten Posi von Brindisi nah Port Said abgegangen. Der Postdampfer „Frankfurt*. nach dem La Plata bestimmt, hat am 13, November Vormittags Las Palmas passirt.

Hamburg, 13. November. (W. T. B.) Hambur kanishe Padckletfahrt - AktiengesellsGaft. dampfer „Fürst Bis8marck*“ ift, von New-York komme Nachmittag auf der Elbe eingetroffen,

London, 13, November. (W. T. B.) DieCastle-Dampfer „Norham Castle“ und „Roslin Caftle* sind auf der Aus- reise am Mittwoch Ersterer in Madeira, Leßterer in Capetown angekommen. Der Castle-Dampfer „Lis8more Castle“ ist auf der Heimreise beute bei den Canarischen Inseln eingetrcffen. Der Union-Dampfer „Trojan“ ist auf der Ausreise gestern von den Canarischen Inseln abgegangen.

St,. Petersburg, 13, November. (W. T. B.) Aus Rofiow wird gemeldet, daß die Schiffahrt auf dem Don geshlofsen ift.

Theater und Musik.

Sing-Akademie.

Fräulein Elly Grimm (Sopran), eine SHülerin O, Eich - berg's und Fräulein MarthaRosenba um (Klavier), die ibre Studien im Dresdner Konservatorium gemact bat, gaben gestern gemeinschaftlich ein Concert, das die Pianistin mit Beethoven's Variationen (C-moll) und einer Caprice von Scailatti ersffnete. Die Künstlerin, die zum ersten Mal vor dem hiesigen Publikum erschien, läßt eine bereits weit entwidckelte tebnische Fertigkeit erkennen, doch beeinträchtigt so» wohl der etwas harte Anscblag, als die sehr geringe Belettheit des Vortrags den Eindruck der Musifstücke, Dies war besonders in den erstgenannten Stücken und zwei allerdings sehr undankbaren Klavier: ücken von Drâseke fühlbar, während Mendelsfohn'sE&tude(F-dur) und dasRondo von Chopin der Spielerin besser gelangen. Frl. Grimm, die sich bier gleih- falls zum ersten Mal hören ließ, besitzt eine recht angenehm klingende Sopranstimme und zeigt beretts manche gute Eigenschaften der Methode ihres Lehrers: Reinheit der Intonation, Deutlichkcit der Aussprache, Koloraturgewandtheit und verständniß volle Vortragsweise, Vorzüge, die si in einer Arie aus „Narthenope“ von Händel und in zwei Arien von Pergolese und Paradics vortheilhaft geltend machten. Vier neue Liedèr „Mädchenblumen*“ von R. Strauß, in denen der Komponist niht gerade mit großem Glück bestrebt ist, die dramatische Art der Behandlung des Textes in der Liedform anzuwenden, boten dem Gesange kein günstiges Terrain. Die Sängerin hat noch fleißig weiter zu studiren.

In der Vorstellung der Oper „Fra Diarolo“ am Montag im Königlichen Opernhause sind die Damen Herzog und Rot-

bauser, die Herren Rothmühl, Krolop, Schmidt, Lieban, Ernît und |

Krasa beschäftigt. Am Dienstag geht „Cavalleria rusticana“ mit den Damen Sucher, Rothauser und Lammert, den Herren Bulß und Sylra in Scene. Dem Werk geht die mythologishe Tanzdichtung e Prometheus“ voran.

Der Spielplan des Königlichen Schauspielhauses hat

Montag, Mittwoh, Sonnabend und Sonntag dem neuen Stü j

Lybliner's „Der kommende Tag" eingeräumt. Dienstag und Freitag finden Wiederholungen der „Jungfrau von Orleans“ statt, auch die „Woblthätigen Frauen“ sind mit einer Wiederholung am Donnerstag vertreten. : L

Der Spielplan der Königlihen Oper für die Zeit vom 15. bis 91. November lautet: Sonntag: Neu einstudirt: „Titus“, „Cavalleria rusticana“, Montag: „Fra Diavolo“. Dienstag: „Prometheus“, „Cavalleria rusticana“. Mittwoch{: „Lohengrin“, Donnerstaz: „Der Waffenschmied“, „Cavalleria rusticana“, Freitag: „Titus“, „Caval- leria rusticana“. Sonnabend: „Carmen“.

Für das Schauspiel: Sonntag: „Die Jungfrau von Orleans“, Montag: Zum ersten Male: „Der kommende Tag“. Dienstag: „Die Jungfrau von Orleans“. Mittwoch: „Der kommende Tag“. Don- nerstag: „Wohlthätige Frauen“. Freitag: „Die Jungfrau von Orleans“. Sonnabend: „Der kommende Tag“.

Im Deutschen Theater geben am Mittwo% in dritier Vorstellung des Goethe-Cyklus „Die GesEwister“ und „Clavigo“ in Scene. Am Freitag folgt sodann „Torquato Tasso“, zugleich als Neuaufführung des Deutscen Theaters. Morgen wird „Der Weg zum Herzen“ gegeben. Am Montag findet eine Wiederholung von „Stella“ und „Die Mitshuldigen“ außerhalb des Abonnements statt. Für Dienstag ift „Der blaue Brief“, für Donnerstag „Die Kinder der Excellenz“ und für Sonnabend „Der Pfarrer von Kirch- feld" angeseßt.

Im Berliner Theater tfommt das vieraktige Lustspiel von Michael Klapp und Adolf Gerstmann „Die Komödie Seiner Dur{- laut“ am Donnerstag zur ersten Aufführung, der sih am Freitag (12, Abonnements-Vorstellung) die erste Wiederholung anschließt. „Esther“ und „Der Geizige*“ kommen morgen Abend, am Dienstag und am Sonnabend zur Aufführung. Der Montaz bringt eine Wiederßolung von Björnson‘'s „Neuvermäblten®“ und Wil- brandt’'s „Jugendliebe“, der Mittwoch eine solhe von „Wilbelm Tell“ mit Ludwig Barnay, der auch am morgigen Sonntag Nach- mittag die Titelrolle in Feuillet's „Montjoye*“ spielen wird.

Das Lessing-Theater bringt das Schauspiel „Satisfaktion“ von Alexander Baron von Roberts am Mittwoch zur ersten Dar- stellung. Am Freitag und Sonntag wird dieses Schauspiel wieder- bolt. Am Montag, Dienstag, Donnerstag und Sonnabend finden Aufführungen des Schwankes „Die Großstadtluft“ statt.

Im Wallner-Theater findet die erste Aufführung des franzôösishen Shwanks „Tête de Linotte“ von Barrière und Gondinet, das in der Neubearbeitung von Franz Wallner den Titel „Immer zerstreut“ führt, am Dienstag ftatt. Die Vorstellung eröffnet das einaktige Lustspiel „Nur drei Worte“ von L. Adler. Die Posse „Der stille Afsocié* geht demnach morgen zum vorleßten Mal in Scene.

Morgen, Abends 74 Uhr, findet in der Sing- Akademie das Concert der Altistin Fräulein Clara Nittschalk ftatt, in dem Fräulein E. Grunwald (Sopran), sowie die Herren Jul. Zarneckow (Tenor), E. Severin (Baß) und E. Sandow (Cello) mitwirken.

Der Wogthenspielplan der Concertdirektion Hermann Wolff lautet: Sonntag, 74 Uhr: Sing-Akademie, Concert Clara Nitt- \chalf. Dienstag, 8 Uhr: Sing-Akademie, T. Kammermusitk-Abend Johann Kruse; Donnerstag, 8 Uhr: Sing-Akademie, Conczrt!Jof. v. Sliwinseki (Kl) mit Orchester; 7} Uhr: Philbarmonie, Concert der Berliner Liedertafel. Freitag, §8 Ubr: Sing-Akademie, Concert Alfred Sor- mann (Kl.) mit Orchester; 74 Uhr: Philharmonie, ITT. Abend des „Deutschen Lied“ von Amalie Joahim. Sonnabend, 8 Uhr: Sing- Akademie, Liederabend Jettka Finken.

Aus Madrid vom 13. November meldet ,W. T. B.“ ; Während des zweiten Aktes der gestrigen Vorstellung der Oper „Lohengrin“ im Königlichen Theater wurde ein Zwischenfall dadurch hervorgerufen, daß ein im Ampßkitheater befindlicher Franzose eine feindliche Kunt gebung ins Werk setzte, die indessen von den Zuhörern mit Hoth- rufen auf Wagner beantwortet wurde.

Mannigfaltiges,

Der Magistrat beschäftigte sich in seiner gestrigen Sitzung mit den Beschlüssen der gemischten Deputation über den „Noth- stand“ (vergl. Nr. 265 d. Bl.). Das Kollegium ist, wie wir der „N. A. Ztg.“ entnehmen, den erwähnten Bes{lüssen mit der Maf- gabe beigetreten, daß der Absaz: „der städtishen Schuldeputation aufzugeben, in f{leunige Erwägung zu ziehen, ob und in welcher Weise es angängig ift, daß den die Gemeindes{ulen besuchen- den bedürftigen Kindern während der Monate Dezember 1891 bis März 1892 inklusive ein Frühstück über- wiesen wird, und für den Fall, daß die Autführung dicser Maß- nahmen auf keine Bedenken öft, teren Durfübrung anzuordnen, auch die hierzu erforderli@en Geldmiitel auf das Etatsjahr 1891/92 zu übernehmen“, in Wegfall komme, da bereits eine folche Organisation Seitens der SgHuldeputation getroffen worden sei und für diese Bedürfnisse vorerst ausreichende Mittel von privater Seite zur Verfügung ftänden. Ferner solle der zu wählenden gemischten Deputation das Anweisungërecht und die Kontrole über die zur Verfügung“ gestellten Mittel übertragen werden. ín der Angelegenheit der Höberlegung der Mühlendamm- Brücke ist dem [(in Nr. 261 des „R.- u. St.-A.* twmitgethciiten) Réeskripte des Staats-Miristers Freiherrn ven Berleps{ch gegenüber das Magistratskollegium bi seinem früheren Beschluß (Dur(faßbrts- Eóve 3,50 m) verblieten und hat beschlossen, hierüber eine Denkschrift auêzuarbeiten.

Das KönigliGe Eisenbahn-Betrieb8-Amt (Stadt-

gbahn) veréffentliht fclgende Mittbeilung * über einen Unfall, der si geftern Morgen durch das Zusammentreffen mehrerer sehr ungünstiger Umstände beim Betriebe ereignete und dem drei Menscherleben zum Ovfer fielen. Auf der ¿weigeleisigen Strele Charlottenburg Spandau mar gestern Morgen gegen 8 Uhr eine aus einem Vor- arbeiter und sech8 Streckenarbeitern bestehende Kolonne mit Unt er;- haltungsarbeiten an dem Geleise bes&äftigt, das in der Richtung Sypandau- Charlottenburg befahren wind. Von den Arbeitern standen drei in diesem Geleise. Als auf dem anderen Geleise ein Vorortzug an der Arbeitsficlle vorüberfuhr, wurden die Arbeiter dur den Dampf und Rau der Maschine, der von der stark nebeligen und diden Luft nicderaedrückt wurde, so vollständia eingehüllt, daß ihnen die ohnehin {on durch den starken Nebel behinderte Aus- fit völlig geraubt wurde. In diesen Augenblide fam ein von Spandau zurückebrender Auswanderer: Leerzug Und überraste die drei im Geleise befindlichen Arbeiter, die nicht Zeit fanden, bei Seite zu springen. Sie wurden überfahren und sofort getödtet. Der nur aus Maschine und Packwagen bestebende Leerzug batte gegen die im Fahrplan festgesctte Zeit erbeblihe Verspätung. Die Urntéersu@ung ist sofort eingeleitet und wird ergeben, ob und wem ein Verschulden an diesem Unfall zur Laft zu legen ift.

Wien, 13. November. Gestern früh 3 Uhr wurde laut Mel- dung des „W.T.B.* in Nevesinje und Trebinje (Herzegow:aa) ein heftiges Erdbeben mit unterirdishem Getöse verspürt. Die EWenUns ging stoßartig von Osten nah Westen und dauerte 4 Se- unden.

London, 13. November. Von allen Seiten des Landes laufen Nathrichten über die Unfälle ein, die der vorgestrige Orkan im Ge- folge gehabt hat. Die Zahl der untergegangenen Shhiffe ist, wie die „A. C.“ beribtet, ershreckend groß und ebenso der Verlust an Menschenleben. Ein deutsches Schiff, dessen Name niht be-

ist, strandetc, von Marseille uach Shields unterwegs, bei Von der Mannschaft erreichten fünf Matrosen in dem Swiffsboot das Land, während sich noch sieben andere an Bord be- finden. Der gestern früh von Southampton abgegangene Nord- deutsche Lloyddampfer „Werra“ vermochte in Folge der bergehohen See nicht feinen Lootsen zu landen und dieser muß jeßt nothgedrungen die Reise nah New-Yorf mitmacen, Vei Lydd scheiterte eine Brigg unbekannten Namens, deren Mannschaft nach einer s{recklichen Naht von dem dortigen Rettungsboot in Sicherheit gebratht wurde. Bei Dun@Gurch trieben zwei Schiffe an den Strand, und s heißt, daß ein großer Theil dec Matrosen umgekommen ift Bon der Besaßung des Dungeneser Rettungsbootes fanden gestern fünf Mann bei dem Versu, einem fremden Schiff Hülfe zu bringen, den Tod. Um 7 Uhr. vorgestern Abend scheiterte in der Nähe von Hasting der auf der Fahrt na der Ostsee beariffene S@ooner „Nerifsa“, dessen Mannschaft, wenn au erst nah vieler Mühe, gerettet wurde. Das Rettungéboot von Wortbing rettete sieben Leben von dem dreimaftigen Schooner „Karl Kong* und später die gleiche Zahl von einem großen bei Goring untergegangenen Swiff. Eine große Zahl Fischerboote werden vermißt, und man fürchtet, daß se mit Mann und Maus untergegangen sind. Ein übersihtlihes Bild über den Umfang des Verlustes an Menschenleben und Schiffen wird si erst in einigen Tagen geben lassen, doch ift die Liste der Unglücksfälle noh lange nit erschöpît. Im englishen Kanal wüthete au gestern ein heftiger Sturm. Vicle Schiffe trafen in beshädigtem Zustande in den Hâfen ein, Dem französishen Dampfec „Pansy® barst auf der Fahrt von London na Swansea der Vordermaft. Anderen Dampfern twourde das Steuerruder beschädigt. Der erste Offizier des Dampfers „Wensclydale®* von Newcastle brah auf der Fahrt von Cardif} nach Vlissingen das Bein und einen Arm. Der zweite Offizier erlitt einen Bruch des Halsknochens und ciner Rippe,

Rom, 14. November. Auf dem Bahnhof Pontegalera bei Rom fand na einer Mitibeilung des „W, T. B.“ ein Zusammen- t zwischen dem Rom-Turinec Schnellzuz und dem gewöhnlichen Zuge von Genua rach Rom ftatt. Drei Personen sollen getödtet und sieben verwundet sein, Die Behörden fantten sofort Hülfe nah Pontegalera.

Ostende, 13. November. Der Sturm in dec Nordsee hält noch immer an, In der Nähe des Hafens gingen, wie „H. T. B“ meldet, zwei Segelschiffe unter; die gesammte Mannschaft ertrank. Der belgise Postdarnpfer erreichte, schwer beschädigt, den Hafen von Ostende. Der gesammte Personenverkehr zwishen Ostende und Dover ift eingestellt.

Athen, 6. November. Bei Aegion an der Küste von Achaja ‘'

baben sich vulfkfanische Erscheinungen bemerkbar gemawt. Eine Deffnung hat sich in der Erde gebildet, woraus Dämpfe von 80 Grad Hitze aufstcigen. Manche glauben, wie man der „Köln. Ztg.* shreibt, daß es sich nur um einen unterirdishen Kohlenbrand handle, do sheint dazu der scharfe Pechgeruch nicht recht zu stimmen.

__ Belgrad, 12. November. In Sovic (Kreis Kragujewaß) g Sond Meldung des „D. B. H.“ gestern ein heftiges E r d-

n i;

,¿ 269.

. UntersuGungs-Sachen.

. Aufgebote, Zustellungen u. dere

. Unfall- und Invaliditäts- . Versicherung. . Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. . Verloosung 2c. von Werthpapieren.

Zweite Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Sonnabend, den 14. November

1891.

i

6. Kommandit-Gesellshaften auf Aktien u. Aktien-Gesell\{. 7. Erwerbs- und Wirthschafts-Genofsenschaften.

Deffentlicher Anzeiger. | | Lten c fbeanän

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Untersuchungs-Sachen.

[46537] Steckbrief. i

Gegen den Arbeiter Philipp Bonk aus Bukowiza (Kreis Schildberg), dasecléest am 1. Mai 1851 ge- boren, Sobn des Arbeiters Gregor Bonk, im Jahre 1887 zu Schaepe bei Beeliß wobnbaft, am 26. Sep- tember 1890 aus dem Arbeitshause zu Rummelsburg entlassen, wel! cher sich verborgen hält, soll eine dur rechtsfräftiges Urtheil des Königlichen Söffen- geri&ts zu Beelitz vom 16. April 1890 wegen Thier- quälerei, Sachbeshädigung vnd Bedrohung erkannte Gefängnißstrafe von 5 Woten vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Gerichtêgefängniß abzuliefern, auch der unter- zeichneten Behörde zu den Akten D, 14/1887 Nachritt zu geben.

Beelitz, den 9. November 1891,

Königliches Amtsgericht. Samter.

[46538] Steckbrief. 4

Gegen den unten beschriebenen Kaufmann Georg Köhler, etwa 28—30 Jahre alt, geboren zu Berlin, wel(er flücktig ist resp. si verborgen bält, ift die Urtersu@ungshaft wegen {weren ViekstaËtls in den Akten I. II. D. 1240, 91. verhänat. Es wird er- subt, denselben zu verhaften und in das Unter- suchungs- Gefängniß zu Beriin, Alt-Moabit 12 a, ab- zuliefern,

Berlin, den 10. November 1891, ; Königlihe Siaatéantwalischaft beim Landgericht k.

Beschreibung: Alter 28—30 Jahre, Größe 1,66 m, Statur s{wähli®, Haare schwarz, Bart klciner \{chwarzer Snurrbart, Augenbrauen schwarz, Nase ebogen, Mund gewöhnlih, Kinn ovai, Gesicht aue Gesichtéfarbe blaß, Spra@e deuts. Be- sondere Kennzeichen zieht das lirke Bein na®.

[25833] Die Heereëpfli&tigen

1) Paul Carl Richard Haase, geboren den 27. Mai 1868 in Rathenow und ebenda zuleßt wohnhaft,

2) IcaGim Friedri Ernst Waldemar Martin, geboren den 29, März 1868 in Rathenow, zuleßt in Nowawes wohnhaft,

3) Ludwig Friedri Wilhelm Giese, geboren am 17. Juli 1861 in Walshow, zuleßt in Rathe- now wohnhaft, i

4) Hermann Karl Giese, geboren am 10. April 1863 in Walshow, zuleßt in Rathenow wohnhaft,

5) Georg Karl Hamel, geboren am 10. Juni 1868 in Potsdam, ebenda zuleßt wohnhaft,

6) Karl August Nosenthal, aboren am 23. Sep- tember 1868 in Potédam, ebenda zuleßt wobnhaft,

7) Kutscher Ludwig Otto Wolkner, geboren am 10. Oktober 1866 in Treuenbrictßzen, daselbst zuleßt wohnhoft,

8) Friedri August Neumann, ge:oren am 2. Februar 1867 in Brück, daselbst zuleßt wohnhaft,

9) Karl Adolph Zeim, geboren am 21. April 1867 in Glindow, daselbst zuleßt wobnhaft,

10) Guftav Bernbard SHolzfuß, geboren am 15, Juni 1867 in Klein Glien, daselbst zuleßt wo“ nbaft,

11) Karl Albert Schleu, geboren am 4, Ianuar 1867 in Lehnin, daselbst zuleßt wobnbaft,

12) Fricdrich Aibert Julius Fromm, geboren am 23. Iuli 1868 in Rcckahn, daselbft zuleßt wobnhaft, S

13) Fertinand Christian Schoenefeld, geboren am 8, März 1868 in Rietz, daselbst zulegt wohn-

aft, ÿ 14) Wilbelm Gottlob Emil Franke, geboren am 17, Mai 1868 in Treuenbrietzen, daselbft zuletzt wohnhaft,

15) Karl Gustav Schinner, geboren am 5. Juli 1868 in Treuenbrietzen, dafelbst zuleßt wohnhaft,

16) Karl Heinrich Lämmerhirt, geboren am 12. Dezember 1868 in Rußland, nah dem Heimaths- \cheinvom 27. März 18:2 Preuße und durch Verfügung von demsclben Tage der Stammrolle in Potédam überwiesen, :

werden bes(uldigt, als Wehrpflichtige in der Abîicht, sih dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu ent- ziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nah erreihtem militärpflihtigen Alter ih außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben, Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 Str.-G.-B, Dieselben werden auf den 18. Dezember 1891, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Potsdam, Mauerstraße 8, zur Hauptverhandlung geladen. Bei unents{uldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nah 8. 472 der Strafprozeßordnung von den Civil- vorsißenden der Ersaß-Kommissionen zu Neu-Ruppin, Potsdam, Belzig und Rathenow über die der An- lage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden.

Potsdam, den 22. Juli 1891.

Königliche Staatsanwaltschaft.

[43601] Oeffentliche Ladung. Die Militärpflihtigen : x 1) der Albert Alexander Max Be, zuleßt in Görliß aufbhältlih, geboren daselbst am 23. April 1869, evangeli, i E L der Ernst Adolf Lehmaun, zuleßt in Görliß aufhältlih, geboren daselbst am 10. Februar 1869, evangelish 3) der Johannes Friedrich Paul Winter, neh! in Görliß aufbältlih, geboren daselbst am 21, Ofk- tober 1869, evangelisch,

4) der Hermann Eustav Knospe, zuleßt in Görliß aufkbältlid, geboren daselbft am 9. Januar 1869, evangeli\{,

5) der Karl Wilbelm Max Milde, zuleßt in Görlitz aufbältlic, geboren daselbst am 16, Sep- tember 1866, evangelisch,

6) der Karl Otto Iohannes Fuhst, zuleßt in Görlitz aufßältlic, geboren daselbst am 5. Juli 1869, evangelisch, Î

7) der Rudolph Karl Eugen Meyer, zuleßt in Görliß aufbältlich, geboren daselbst am 27. Juni 1869, evangelisch,

8) der Franz Josef Vüttner, zuleßt in Görliß aufhältlih, geborcn daselbst am 8. August 1869, katholis,

9) der Eduard Hugo Mar Seusel, zuleßt in Sörlit aufbältlich, geboren daselbst am 27. April 1869, evangelis{,

10) der Karl Ferdinand Hermann Obsft, zuleßt in Görlitz aufhältlih, geboren daselbst am 28. Of- tober 1869, evangelisch,

11) der Ernft Louiz Wilhelm Spiller, zuleßt in Görliß aufbältlih, geboren daselbst am 29, April 1869, fatholis{,

12) der Georg Ernst Theodor Lange, zuleßt in Görli aufkältlich, geboren daselbst am 12, August 1869, evangelisch{,

13) der Marimilian August Alexander Eckert, zuleßt in Görli aufbältlih, geboren daselbst am 25. August 1869, katholis,

14) der Robert Paul Wolf, zuleßt in Eörliß aufbäâlilich, geboren taselbst am 11, Dezember 1869, evangelifch{, :

15) der Karl Herri Gustav Hoffmaun, zuleßt in Görliß aufbältlich, geboren daselbst am 5. Juli 1869, evangeli,

16) der Conrad Gotifried Max Schröder, zuletzt in Görlig aufbältlih, geboren dafelb\|t am 3. März 1868, evangelifch,

17) der Hermann Emil Alfred Schmidt, zuleßt in Sörlit aufhältlih, geboren daselbst am 14. April 1869, evangelis{,

18) der Bruno Georg Etuard Milch, zuleßt in Görliß aufkältli, geboren daselbst am 25, Juli 1869, evangelis,

19) der Iohann Paul Bruno Ludwig, zuletzt in Görlitz aufbältlicz, geboren daselbst am 10. Februar 1869, evangelisch{,

20) der Julius Wilhelm Oswald Herold, zuleßt in Eörliß aufbältli, geboren daselbst am 1. Of- tober 1868, evangelisch,

21) der Felix Maria Ludwig Runge, zuleßt in Görlitz aufhältli, geboren daselbst am 4. Dezember 1869, fathbolisc,

22) der Johann Paul Theodor Görner, zuleßt in Görliß aufhältlich, geboren daselbst am 31, Ok- tober 1869, fatholisch,

23) der Gustav Franz Kettner, zuleßt in Görlitz aufbältlich, geboren dafelbst am 11, März 1868, katholis,

24) der Karl Robert Wilbelm Moritz, zuleßt in Görliß aufhältlih, geboren daselbs am 13, Mai 1868, evangeli\ch,

25) der Martin Freund, zuleßt in Görliß auf: 6ältli®, geboren daselbst am 7. Iuni 1868, jüdish,

26) der Dito Paul Exner, zuleßt in Görlitz aufbältli%, geboren daselbst am 26. September 1869, evangelisch,

27) der Richard -Fiebiger, zuletzt in Görliß aufbälilich, geboren daselbst am 4. August 1867, evangelisch,

28) der August Emil Grahnert, zuletzt in Görlitz aufbältlid, geboren daselbst am 18. Februar 1867, evangelis{,

29) der Johann Siegfried Hupperts, zuleßt in Görliß aufbältlih, geboren daselbst am 27. No- vember 1866,

30) der Paul Heinrih Julius Vogt, zuleßt in Görliß aufhältliw, geboren daselbst am 4. August 1869, evangelisch, !

31) der Karl Bruno Britze, zuleßt in Rietschen, Kreis Rothenburg O /L. aufhältlich, geboren am 23, April 1868 zu Freiwaldau, Kreis Sagan, evangeli}ch,

32) der Friedrich Wilhelm Caspar, zuleßt in Görliß aufbältliw, geboren am 11. Juli 1867 zu Friedeberg a /Qu., evangelisch,

33) der Artbur Alfred August Holz, zuleßt in Sercha, Kreis Görliß, aufhältlih, geboren am 15. September 1868 zu Brestau, Kreis Sorau, fämmtlih jeßt unbekannten Aufenthalts, werden beschuldigt, : :

als Wehbrpflichtige in der Absicht, sih dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet ver- lassen oder nah erreihtem militärpflihtigen Alter ih außerhalb des Buntdesgebietes aufgehalten zu haben, Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 Strafgeseßbuchs.

Dieselben werden auf den 3. Februar 1892, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Görliß zur Haupt- verhandlung geladen.

Bei unent\chuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Herrn Civilvorsfißenden der Stadt-Ersatz- Kommission zu Görliß vom 1,, 5., 7. bezw. 9, Ok- tober 1891 sowie der Herren Civil-Borsißenden der Ersaß-Kommission des Kreises Sagan vom 24. Sep- tember 1891, des Kreises Löwenberg vom 3. August 1891 und des Kreises Sorau vom 31. Mai 1891 über die der Anklage zu Grunde liegenden That- fachen ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden.

Görlitz, den 22. Oktober 1891.

Der E A Staatsanwalt. roß.

9) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[46774] Bekanntmachung.

In Saten der Herzoglichen Kreiskasse zu Blanken- burg, vertreten durch den Rechtsanwalt Trömner da- selbst, Klägerin, wider den Fuhrherrn W. Neugebohrn in Walkenried, Beklagten, wegen Gerichtskosten, wird, nawdem auf Antrag der Klägerin die Be- shlagnahme des dem Beklagten gebörigen Wohn- hauses nebst Stallung No. ass. 99 auf der Kirs{- wiese zu Walkenried, Nr. 3 des Bebauungétplans von a, b, Hofraum 3a 80 qm, Garten 2 a 83 qm Zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 3 November 1891 verfügt, au die Eintragung dieses Beschlusses im Grundouhe am 3. November 1891 erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 20. Februar 1892, Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte hieselbit angesetzt, in welhem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.

Walkenried, den 4. November 1891

Herzogliches Amtsgerit. Voges, [46775]

In Sagen, betreffend die Zwangsversteigerung des zum Nachlasse des Kaufmanns Fr. Pegeler zu Waren bisber gehörigen Wohnhauses Nr. VI, 8 d u. e (Brandnr. 159) an der Warens{en Chaussee bierselbst, bat das Großberzoglihe Amtsgericht zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Er- flärung über den Theilungsplan, sowie zur Vor- nahme der Vertheilung Termin auf Freitag, den 27. November 1891, Vormittags 92 Uhr, bestimmt. Der Theilungëplan und die Rechnung des Sequesters werden vom 20. d. M. an zur Einsicht der Betheiligten auf der Gerichtsschreiberei niedergelegt sein.

Teterow, den 12, November 1891. Wieberina, Gerichtsschreiber des Großherzo2l. Médcklenburg-Schwerinschen Amtsgerichts,

[46579] :

Der Termin am 23. d, M. in der Zimmermeister Scneider'\chen Zwangsversteigerunassache 51K, 95. 91 Umgebungen Bd. 157 Nr. 6917 Chorinerstr. angebli Nr. 63 werden in Folge Vertagung auf- gehoben.

Berlin, den 11. Novemher 1891,

Königliches Amtsgericht I. Abiheilung 51,

[59946] Aufgebot.

Die na@&benanrten Antragsteller haben wegen der bei eines Jeden Namen verzeihneten Werthpapiere das Aufgebot beantragt :

1) Herr Rentner Friedrih Anton Kretschmar in Leisnig wegen des vom K. S. Staate übernommenen 49%/ Scwuldscheins der Anleibe der vormal. Leipzig- Dresdner Eisenbabn-Compagnie vom 1. März 1866 Litt. A. Serie 19 Nr. 906 über 100 Thaler,

2) Frau Emma Auguste, verehel. Ullrich, geb. Feurich, in Bautzen wegen des K. S. 4% Staats- \huldenkafsensceins vom Jahre 1870 Litt, A. Nr. 14159; über 100: haler

3) Herr Fabrikant August Leberecht Reichel in Hartha bei Waldheim wegen der K. S. 4 %/, vor- mals 59/0, Staats\chuldenkasfensbeine vom Jahre 1867 Serie Ik. Nr. 27275, 29 574, 29 575, 30 435 und 58 564 über je 100 Thaler,

4) Herr Bäckermeister Friedri Eduard Scheufler in Chemnitz wegen der K. S. 49/0, vormals 5 ©/9, Staatsshuldenkassenscheine vom Jahre 1867 Serie II. Nr. 10 635, 28420, 30506 und 58990 über je 100 Thaler,

5) Frau Christiane Friederike, verw. Finzel, geb. Baumann, in Seiferiß und Genofien wegen der K. S. 49/0, vormals 5°/, Staats\chuldenkafsen- scheine vom Jahre 1867 Serie I. Nr. 4274, 5967, 5653 und 5654 über je 500 Thaler,

Frau Christiane Auguste, verw. Was, geb.

in Pieschen wegen des K. S. 4°%%%, vormals 5 9/9, Staatsschuldenkassensheins vom Jahre 1867 Serie II. Nr. 41051 über 100 Thaler,

7) Frau Beriha Amalie, verw. Krauße, geb. Fuchs, in Chemniß und Genofsen, als Erben des verstorbenen Senffabrikanten Karl Reinbold Krauße, wegen des K. S. 4°/0, vormals 59 9%/%, Staats- \{uldenkassensheins vom Jahre 1867 Serie II. Nr. 31 989 über 100 Thaler, der K. S. 49/0 dergl. vom Iahre 1869 Litt. B. Nr. 18725 und 19256 über je 100 Thaler und der K. S. 49/9 dergl. der vereinigten Anleihen von den Jahren 1852/68 Serie II. Nr. 155611 und 166983 über je 100 Thaler,

8) die Schulkasse zu Zscharniß bei Vaugzen wegen des K. S. 49% Staats\chuldenkassensheins der ver- einigten Anleihen von den Jabren 1852/68 Serie IT. Nr. 106 427 über 100 Thaler und der 4 °/9 verloos- baren Pfandbriefe des landwirthschaftliGen Credit- vereins im Königreiche Sachsen Serie I]. Litt. D. Nr. 1034 und 1035 über je 25 Thaler,

9) Herr Eisbahn- und Spielplapbesiper Carl

ugust Heine bier wegen des von demselben unterm on Ge 1872 ausgeftellten, von dem vormaligen Advokat Fedor Kunßsch hier angenommenen, am 1. November 1872 fällig gewesenen Primawesels iber 100 Thaler. ; R L baar der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 11. Januar 1892, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen-

ans die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Dresden, ten 19. Januar 1891. Königliches Amtsgeriht. Abtheilung Tb, Landbausftr. 25, II. Heßler.

[10505] Aufgebot. Der Fabrikarbeiter Albert Braune zu Luckenwalde hat das Aufgebot a, der Schuldverschreibung der konsolidirten preu- Fischen 4°/oigen Staatsanleihe von 1881 Lätt. C Nr. 165611 über 10009 #4

b. der Schuldverschreibungen der konfolidirten preu- kishen 4°/igen Staatsanleite von 1882 Litt. D Nr. 344303 und 348211 über je 500 M beantragt.

Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, ihre Rehte zu a spätestens in dem auf den 11. Juni 1892, Mittags 12 Uhr, zu b spätestens in dem auf den 10. Januar 1893, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerihte Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel B, part. Saal 32, anberaumten Aufgebotëätermine anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos8- erfiärung der Urkunden erfolaen wird.

Berlin, den 5. Mat 18931,

Das Königliche Amtsgericht T. Abtbeilung 48,

[17058] Aufgebot.

Der Krämer Hans Fot, früher in Wandsbek, jeßt in Lübeck, bat das Aufgebot eines ihm am 19. März 1890 von der Königlichen Justiz-Hauptkasse in Kiel für die Niederlegung der Schuldverichreibung der fonsolidirten 4 9/0 Staatsanleihe Litt. H. Nr. 149 948 über 150 Æ nebst Zinéscheinen Reihe T Nr. 19— 20 pro 1. April 1894 bis 1. Oktober 1894 ausge- stellten Emvfangs\{eins beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Mittwoc, den 23. Dezember 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird,

Wandsbek, den 30. Mai 1891.

Königliches Amtsgericht. T1. Abtheilung.

[46307] Aufgebot.

Nr. 53025. Auf Antrag der Erbard Rieth EChbe- frau, Elisabétha, geb. Braun, in Mannheim, erläßt das Gr. Amtsgeriht ITII, hierselbst das Aufgebot der Pfandbriefe der Rheinischen Hypothekenbank in Mannheim Serie 58 Litt. B. Nr. 897 über 1000 4 und Serie 58 Litt. C. Nr. 741 und 742 über je 500 46 Der Inhaber dieser Pfandbriefe wird auf- gefordert, spätestens in dem auf den 15. Januar 1895, Vormittags 9 Uhr, vor dem bezeichneten Gerichte bestimmten Aufgebotstermine seine Rechte bei diesem anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung erfolgen wird.

Maunßhzeim, 9. November 1891,

Gerihtsfch{reiberei Gr. Amtsgerichts. Galm.

[38309] Aufgebot.

Auf den Antrag des Kirchenvorstandes zu Tolks- dorf per Hogendorf wird der Inhaber des angeblich gestohlenen Ostpreußischen Pfandbriefes Kattenau Nr. 8 über 900 # aufgefordert, seine Rechte auf diesen Pfandbrief spätestens im Aufgebotstermine den 27. April 1892, Vormittags 11 Uhr, bei dem unkerzeihneten Geribte anzumelden und den Pfandbrief vorzulegen, andernfalls die Kraftlos- erflärung desf\elben erfolgen wird.

Stallupönen, den 26. September 1891. Königliches Amtsgericht.

[44664] Aufgebot.

Auf Antrag der Frau Christian Maurer Wittwe zu Homburg v. d. H., welche behauptet, einen Dépotschein der Landgrfl. hes. konzessionirten Landes8- bank zu Homburg v. d. H. vom 3. März 1890 über dort binterlegte Werthpapiere, bezeihnet mit Nr. 47, verloren zu haben, ergeht die Aufforderung an den öInhaber, seine Ansprüce und Rechte auf den Depot- schein spätestens am 1. Juni 1892, Morgens 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden und die Urkunde vorzulegen unter dem MRechts- naGtheil, daß die Kraftloterklärung der Urkunde erfolgen wird.

Homburg v. d. H., den 28, Oktober 1891.

Königliches Amtsgericht I.

12661 Aufgebot. j [ ogs E den Rechtsanwalt Dr. Gottschalk zu

Dortmund vertretene Gewerke Friedrich Shmalbein zu Köln hat das Aufgebot des auf seinen Namen über zehn Kure des in tausend Kuxe getbeilten Steinkohlen- und Eisenstein-Bergwerkes „Scharn- borst“ in den Gemeinden Wambel, Bradckel, Grevel und Kircderne im Kreise Dortmund ausgefertigten, angeblich verloren gegangenen Kurscheines Nr. 878 bis einshließlich 887 vom 30, Mai 1873 beantragt. Der Inhaber dieses Kuxsbeines wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 9. Dezember 1891, Vormittags 117 Uhr, vor dem unterzeihneten Gericht (Zimmer 21) anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und den Kuxschein vor- zulegen, widrigenfalls derselbe für kraftlos erfläri wird. Dortmund, den 15. Mai 1891, Königlihes Amtsgericht.