1891 / 284 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 02 Dec 1891 18:00:01 GMT) scan diff

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A San g! gra Lun s

Die Berathung der Denkschriften des Ober-Kirhenratis über das Diakonenwesen und über die kirhlide Versorgung der Taubstummen führte zur Annahme von Anträgen, die den Dank und die Zuftimmung der Synode zu diesen Kundgebungen ausdrücken.

An einc Denkschrift des Ober-Kirhenraths über die praktische Vorbildung der Geiftlichen knüpften sich folgende Anträge der Kommission: 1) Die von dem Evangelishen Ober-Kirchenrath für die alten Provinzen der Monarchie getroffene Vikariatseinribtunc und die Gewährung der Mittel zu diesem Zweck Seitens der Königlichen Staatsregierung verdienen den lebbaften Dark der g¿sammten Landes- kird e, weil sie ein lange gefübltes Lebersbedürfniß der evangelischen Kirche zu befriedigen suchen. 2) Zur vollständigen Durchführung aber des von allen fir&lihen Organen als für die evangelise Kirce keilsam anerkannten Prinzips: „Die Anftellungsfäbigkeit in eineni selbständigen Pfarramt allgemein von dem Nacweis irgend einer mit Erfola stattgebabten praktishen Vorbereitung zu dem geistlihen Amt abhängig zu maten“, bedarf es rit nur der &rweiterung der Vikariatteinrihtung, sondern auch der Errichtung neuer Prediger-Seminare, um dem geistlichen Stand im Allgemeinen nit bloß eine binreihend prakti'he Aus- bildung, fondern au eine größere wissenschaftlie Vertiefung zu sichern, als es in einem dreijährigen Universitätëstudium für die große Mehrzahl der Theologen mögli is Die von dem Eoangelishen Ober-Kirchen- rath in Gemeinschaft mit dem Minister der geistlichen 2c. Angeleger- heiten (im Juni 1889) ins Auge gefaßte Errichtung von neuen Prediger-Semiraren ift deshalb mit Genugthuung zu begrüßen 3) Die möglichste Beschleunigung der Bermebrung bezw. der Errichtung der beiden erwährten Institute zur Vorbildung der Kandidaten für das geistlibe Amt ift um so wünsentwerther, als der öffentlibe Schul- dienst, welcher übrigens zu empfeblen ift, nur in sehr beschbränkiem Umfang si zur Zeit ermöglichen läßt. Es wird indeß die Verbindung einer praktishen Schultbätigkeir sowobl mit dem Vkariat, als auch mit der Vorbereitung im Seminar und eine Kenntniß5nahme von den Arbeiten der inneren Mi‘sion während des Vikariats und des Aufenthaltes im Seminar für alle Kandidaten nothwendig sein. 4) Die bezüglih des Vikariats autgesprowenen Grundsäße des Evangelishen Ober-Kirchen- raths sind zu billigen. JInsonderhbeit wird als Rege! gelten, daß erst das zweite theolozishe Examen zum Eintritt in das Vikariat be- fähigt, daß die Dauer des Vikariats auf ein Jahr zu normiren ist, daß Gemeinden mit regem christlichen Leben als die geeignetsten Stätten für die Errichtung -von Vikariaten anzusehen sind und daß das Pfarrhaus selbt mit feiner christlichen Hausordnung, foweit das zu ermöglichen ift, die Heimstätte für den Vikar sein foll. 5) Au die hinsichtlich der Seminare zwishen Vertretern der Königlichen Staatsregierung und des Kirchenregiments im Juni 1889 aufgestellten Gcsichtépunkte werden im Allgemeiven als riétig an- erkannt. Dabei wird zu betonen sein, daß mit der wissenschaftlichen Vertiefung, dur weiche das Seminar vornehmlich die Ueberleitung ins geiftlihe Amt zu vollziehen hat, au die praktische Tinführung in den Sculdienft und den geistliGen Dienst an der Gemeinde zu verbinden ift. Die Absolvirung des ersten theologischben Examens wird als Bedingung für den Beginn des Seminarlebens anzu- sehen scin, und für die Dauer der Ausbildung wird die Zeit von ¿wei Jahren Regel scin. Der Eintritt ins Seminar wird nit dur die bet dem Examen erworbene Censur allein bedingt, sondern dur die bekundete Neigung und Fähigkeit zu weit:rer und gründ- liber theologisher Ausbildung Nothwendig erscheint für jede Provinz ein Seminar. 6) Betreffs derjenigen Kandidaten, welche weder im Seminar noch im Vikariat zur Zeit Aufnahme finden können, wird der Evangelische Ober-Kirhenrath gebeten, darauf hinzuwirken, a. daß au diesen Kandidaten Gelegenheit ge- geben werde, ih mit den Arbeiten und Anstalten der inne- ren Mission bekannt zu machen; b. daß die über dieselben Seitens des Superintendenten geforderte Aufsicht neben den herkömmlich ge“ forderten Leistungen sich au darauf erstrecke, dieselben zum Hülfsdienst der inneren Missionsarbeiten in denjenigen Diözesen heran- zuziehen, in welhen sie wohnen; ec, daß sie, wo Geistliche der Landeskirhe als Lokal - Sculinspektoren fungiren, an die-

selben Behufs eingehender Einführung in die Praxis der Volks\chule gewiesen werden; d, daß sie in möglichf|t übersihtlicen Kandidaten - Vereinen zusammengefaßt werden,

welhe bezüglich ihrer Uebungen und Zusammenkünfte der Leitung des Superintendenten oder anderer geeigneter Geistlicher unter- stellt werden. Weiter war folgende Resolution beantragt: „Die Generalsynode ersucht den Evangelischen Ober-Kirchenrath, bei dem Herrn Minister der geistlihen 2c. Angelegenheiten dahin zu wirken, daß Schulstellen, welche nach der Verfassung der Gemeinden oder herkömmlih mit Theologen beseßt gewesen sind, im Falle ihrer Er- ledigung den Kandidaten der Theologie, welche die für den Schul- dienst erforderlice Qualifikation besitzen oder zu erwerben si ver- pflibten, verliehen werden.“

Anträge und Resolution wurden von der Synode angenommen.

Statiftik und Volkstoirthschaft.

Zur Reorganisation des Termingeschäfts.

Cine kleine bemerkenswerthe Abbardlung, die unter dem Titel S DUE Reorganisation des Termingeschäfts“ ursprünglich in den „Preußishen Jahrbüchern“ erschienen ist, hat der Ver- fasser, Gerichts-Assessor A. Eschenbach, jeßt dankenswertherweise durch Sonderabdruck «nch weiteren Kreisen zugänglih gemadt, Das Ziel der Untersuchungen, die hier angestellt werden, ist ein fo erstrebens- werthes, daß die sorgfältige kleine Arbeit das Interesse aller kauf- männischen Kreise wohl verdient.

Eschenbach gebt von dem Wesen der Börse, des Zwischenhandels und der Spkulation aus, um auf dieser Grundlage die Eigenthüm- lihfkeiten, die Bedeutung des Terminhandels und seine Unentbehrlich- keit in dem gegenwärtigen Wirthschaftssystem nachzuweisen ; er fübrt leine Borzüge, d. h. diejenigen Eigenschaften an, die im Wirth- scaftsleben von unverkennbarem Nugen sind, und findet sie hauptsächlich In drei Punkten: Der Terminhandel erzeugt eine gewisse Stätigkeit und eine allmähliGe Entwicklung der Preise; er hat das Streben, einen möglichst weit geltenden Preis, der ih dem Weltpreise zu nähern trachtet, herbeizufübren, und er bieter eine Versicherungsmögli&keit gegen große und plößlihe Preisshwan- kungen, Alsdann unterzieht der Verfaßer die Borwürfe, die gegen den Terminhandel erhoben werden, einer gründlichen Beurtheilung ; er weilt die unberechtigten Vorwürfe als solHe nah und führt als mehr berechtigt folgende s{häâdlice Eigenschaften an: Die dur den Terminhandel eröffnete Möglichkeit, im Wege der Differenzerzielung Gewinne zu machen, hat erstens das Bestreben erzeugt, möglichit viele, und ¡war ungeeignete Döjelkte in den Geschäftsverkehr zu

ztehen, zweitens zur den “Handel in vielen (Segenständen möglich{ft unabläâssige und unbegründete Preieshwaakungen herbeizuführen, und _ drittens: weiteste, durchaus unberufene Kreise zu veranlassen, an der Herbeiführung und Aus-

nußung der Preis'{wank1gen sich zu betheiligen. Die Unter- sfu@ung wird fo auch auf die sozialen Gefahren geridtet, die der Terminhandel im Gefolge kat, und die dur die eigenthümlichen Ge- bräuhe im Bank-Kommissionsaes{äft noh geftcigert werden, Als begründet ergeben sih für den Verfasser folgende Viängel der gegen- wärtigen Geschäftégebabrung im Terminhandel: Es werden einmal durch ihn und um feinetwillen unaufbörliche und in der Lage deé Marktes nicht begründete S{hwankungen herbeigeführt indem statt Borrath und Bedarf Angebot und Nachfrage zu ausschlaggebenden Faktoren der Preisbildung gemacht werden. Sodann; der Terminbhandel wird gegenwärtig zu überwiegend von Elementen betrieben, deren unberufs- mäßige Betheiligung ohne jede Sathkunde sowobl für die Aligemein- heit wie für die si beiheiligenden Personen selbft große Nachtheile und Gefahren mit fich bringt. Hieran {ließt Eschenbah eine Kritif der Maßnahmen, die zur Abhülfe der Schäden vorgeschlagen sind; er scheidet auch hier die unzulänglihen Vorschläge aus und gelangt dann zu folgenden Hauptrcesultaten : Die durch und durch un-

gesunde Gestalt des Kreditverbältnisses zwisGen Kommittenten und Kommissionär hat die Auswüchse des Tecmingeschäfts in letzter Linie überwiegend vershuldet. Gebessert kann dieser Mangel werden durch das Verbot für den Kommissionär, als Selbsifontrabent einzutreten, in Verbindung mit der SHaffung einer offiziellen einzigen Cursnotiz für Zeitgeshäfte. Um jede Beeinträhtigung des Börsengeschäfts dur dieje Maßregel zu verbindern, wird vorgeshlagen : Das Börfen- handel treibende Publikum ift zu einer nach Analogie der Genofsen- schaften zu geftaltenden Korporation zusammenzufafsen ; der offizielle Mittelcurs foll einzig Plat greifen, wenn es si um Aufträge von niht- bôrsenkorporirten Personen bandelt, ganz genau so, als wenn sie Aufträge zu Kafsakäufen geben. Endlich wird vorgeschlagen, solche Gesdbäfte für unfklagbar zu erklären, die nachweislich unmittelbar dur Agenten und Kommifssionäre von börsenkorporirten Firmen mit Privaten abgeschlofsen worden sind oder zu denen brieflich aufgefordert worden ift,

Gs konnte in dem Vorstehenden der Gedankengang der Abhandlung rur kurz angedeutet werden, aber man wird au so {on bemerken, taß der Verfasser mit offenen Augen beobachtet und auf Grund von eigenen Erfahrungen geurtheilt hat. Seine Darlegungen sind allerdings mehr von juristishen als sfonomishen ‘Motiven ge- [eitet, aber er hat alle wesentlihen Elemente des Zeitgeshäfts in Rechnung gezogen und vermittelt so dem Leser au ein selbständiges Urtheil in dem jeßt wieder entbrannten Kampf der Meinungen.

Hur Arbeiterbewegung. j i

Der Rheinish-westfälische Bergarbeiter-Verein Glüdauf, Abtheilung Dortmund, hielt am Sonntag in Dortmund eine Versammlung ab, namentlich um Organi- sationsfragen zu besprehen. Aus den Verhandlungen theilen wir nach der „Rh .-Westf. Ztg.“ Folgendes mit:

Der Vorsitzende, Herr Ztmmermann bemerkte, es sei durchaus nothwendig, daß die chriftlich-patriotischen Bergleute sih zusammenschaarten, um in fester Gemeinschaft ihre gegenseitigen Inter- essen zu behandeln und zu vertreten. Im Gegensatz zu dem alten Verband wolle man das zu erstrebende Ziel auf friedlihem Wege zu erreihen suchen, während ‘man dort nur darauf ausgehe, Sozial- demokraten zu werben und alle gesellshaftlihe Ordnung über den Haufen zu werfen. Das bewiesen die vielen Kongresse in Paris, Belgien u. |. w, wo die Führer des alten Verbandes ihre wahren Ziele ofen bekannt bätten, Herr L. Lensing äußerte ih eingehend über die gegenwärtige Lage der Bergarbeiter und hob hervor, daß ans{einend eine gewisse Le:hargie unter den Bergleuten Platz ge- griffen habe. Es sei aber nit angebraht, den Dingen ihren Lauf zu lafsen und darum möôze man festhalten an der neugeschafenen Organisation, Berechtigten Wünschen werde man \sih auf die Dauer nit verschließen können, Um eine wirksame Agitation für den neuen Verband entwickeln zu können, werde man dazu über- gehen müssen, ein eigenes Verbandsorgan zu \chaffen, indessen könne dies vorläufig noch nicht geschehen und bis dahin folle die bes freundete Presse gebcten werden, die Wünsche des neuen Verbandes in der Oeffentlichkeit zu vertreten. Redner gab der Hoffnung Ausdruck, daß auch die evangelishen Bergleute, wie überhaupt die Bekenner des evangelishen Glaubens, sich mehr wie bisher dem neuen Verband zuwenden werden. Leider babe man bisher versucht, den Verein Glüdauf dadurch zu mißfreditiren, daß man behauptete, derselbe wolle nur einseitig katholishe Zwccke verfolgen: dies sei indessen durchaus verkehrt; jeder christlich-patriotische Bergmann sei willkommen. Jn einer an den Landtag zu sendenden Petition sci der Befähigungê- nahweis für den Bergmann zu verlangen; ferner würde auc die aht- \stündige Schicht als ein erstreben8werthes Ziel zu betrachten fein, wenn sie sh durchführen ließe, ohne daß dadur die Konkurrenz dem Ausland gegenüber beeinträchtigt werde.

Zur Lohnbewegung unter den deutschen Buch- drudckern bemerkt die Münchener „Allg. Ztg.“ vom 1. d. M: Der Buchdruckerausstand ist heute beinahe überall in Deutschland in die vierte Woche, in einer Anzahl Buth- druckereien Berlins und Leipzigs in die fünfte Woche seines Bestehens eingetreten, und was von An- jag di Mit ziemliher Sicherheit vorauszusehen war, ist jeßt zur Gewißheit geworden: die ausständigen Segzer werden ihr mit so vielen Opfern angestrebtes Ziel nicht er- reihen. Dem gegenüber theilt der „Vorwärts“ mit, daß in Berlin und Umgegend wieder eine Anzahl von Buch- drudereibesißern die Gehülfenforderungen ganz oder zum Theil bewilligt haben. Jm Ganzen jollen jeßt in 86 Druckereien etwa 1600 Gehülfen die Forderungen bewilligt sein.

Der Bergarbeiterausstand im Norden Frankreichs ist nunmehr beendigt. Gestern ist, wie aus Lens telegraphisch gemeldet wird, die Arbeit in dem ganzen Kohlenbecken wieder aufgenommen worden. Die nach Lens beorderten Truppen und Gendarmen kehren in ihre Garnijonë8orte zurück, Der „Voss. Ztg.“ wird über die Beendigung des Ausstandes

berichtet :

Die Forderungen der Ausständigen deckten sich von vorn herein ungefähr mit den bereits bestehenden Verhältnissen. Die Bergleute haben nur erlangt, daß die Gesellschaften sie als gleihberetigte Mat anerkannten und daß kein Arbeiter wegen des Ausstandes ent- lassen wird.

Wie der „Köln. Ztg.“ aus London geschrieben wird, beantragte die Union der Spinnmühlenarbeiter zu Dundee bei den Meistern eine fünfprozentige Lohnerhöhung. Die Meister kamen dahin überein, daß sie die Forderung niht bewilligen könnten, da gerade jeßt dcr Zustand des Jutehandels eine solche Lohnerhöhung unmöglih mae. Mebßrere der Fabrikbesißer gaben die Absicht kund, in Kürze ihre Maschinen theilweise stilltehen zu lassen.

Der \chweizerishe sozialdemokratifsch{e Parteitag in Olten beauftragte, der „Köln Ztg.“ zufolge, den Partciaus\{uß, mit dem Grütliverein und dem Gewerkschaftsbund einleitende S&ritte zu thun für den in Zürich 1893 abzuhaltenden internaticnalez Kongreß.

«Sal, d, gestrige Nr. 283 d. Bl.)

F Gesundheitäweïen, Thierkrankheiten und UAbfperrungs- Maßregeln.

In der gestrigen Sigung des Vereins für innere Medizin matte, wie wir der „N. A_Z.* entnehmen, der Geh. Medizinal-Rath, Professor Leyden über die auf seiner Abtheilung in der Charité zur Beobahtung gckommenen Influenza-Fälle Mit- theilung. Leyden kann im Verfolg s\ciner bisberigen Beobachtungen feststellen, daß die Extensität der Epidemie keineêwcgs die in den Jahren 1989/90 hier beobachtete erreihe, während die gegenwärtige Gpidemie sich dur schwere Fâlle auézeihne. In der Diskussion beriht¿te Herr Zander über Beobacbtungen, welche die Kontagiosität der Krankheit erhärten. Herr Nubhemann w!es darauf hin, daß die gegenwärtige Epidemie im Gegensaß zu threr Borläuferin mebr die Kinderwelt heimsuhe. Sodann erstattete Geheimer Rath S. Guttmann Bericht über den Fortgang und Stand der Sammelfors{ung über die Influenza Paudemie der Iahre 1889/90, Er wies darauf bin, daß worauf Herr Lepden und Bartels im März dieses Jahres bereits hingewiesen baben die Influenza überhaupt noch ncht erloschen sondern fort und fort sporadischH in Berlin gewesen sei, an vielen Orten, wie in Kopenhagen, die Epidemie überhaupt nit aufgehört habe, in vielen Gegenden Europas meilenweis wieder auf- getauht sei, ihre Rundreise um die Welt aber fortgeseßt habe, um, nachdem sie im Osten, wo sie ihren Ausgang genommen habe, wieder angelangt fei, cine neue Rundreise zu unternehmen, wie die hier in Beriin und Paris und an anderen Orten gegenwärtig herrschende Epidemie zeige. Der Beriht über die Sammelforshurg in den Jahren 1889/90, welcher bei J. F. Bergmann in Wiesbaden erscheint, wird demnächst herausgegeben werden,

Graz, 30. November. Die Influenza rimmt nah einer Meldung des „D. B. H.* bier große Ausdehnung an.

Handel und Gewerbe.

TägliGe Wagengestellung für Koblen und Koks an der Ruhr und in Oberswlesien. An der Nuhr sind am 1. d. M. gestellt 9359, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen, In Oberscblesien sind am 30, v. M. gestellt 3862, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

Subhastation8-Resultate.

Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin standen am 1, Dezember 1891 die nahbezeihneten Grundfiücke zur Versteigerung : Mittelstraße 62, dem Hof-Schläwßtermeister J. B. H. Tiedemann bier, gebörig; Nutzungswerth 4140 Æ, das geringite Gebot wurde auf 544,07 M festgeseßt; für das Meistgebot von 201 000 A wurde der Kaufmann Joseph Nelken, Linienstraße 111, Ersteher. A Beufselstraße, dem Tap:zier Emil Volkmer und Frau gehörig. Das geringste Gebot wurde auf 1275 # festgesezt; für das Meist- gebot von 160 000 Æ wurde der Rentier Albert Walter, Strom- straße 43, Ersteher.

Das Aelteftenkollegium der Berliner Kaufmannschaft hat, wie der „Magdb. Ztg.“ telegraphish gemeldet wird, eine Kom- mission niedergeseßt mit der Aufgabe, unsere Börsen- und Bank- verhältnisse eingehend in der Richtung zu untersuchen, ob und an welcher Stelle Mißstände vorhanden sind, und wenn sole festgestellt werden, die weitere Frage zu beantworten, ob überhaupt und auf welchem Wege dur geseßlihe Maßregeln Abhülfe zu {afen wäre. Die Kommission foll dann an das Plenum berihter, und von diesem Be- riht wird es abhängen, ob und in wie weit das A-clteftenkollegium ih Lan sehen wird, Anträge an den Bundesrath und Reichstag zu rihten.

Die dritte Zusammenkunft der Stärke-Interessenten findet am Dienstag, den 8. Dezember, Vormittags 10 Uhr, in den Räumen des Klub der Landwirthe, Berlin SW.,, Zimmer- straße 90/91, ftatt. Nichtmitglieder des Vereins der Stärke- Interessenten bedürfen der Einführung.

Die „Gute Hoffnungshütte“ in Oberhausen er- zielte der „Köln, Ztg.“ zufolge im abgelaufenen Geschäftsjahre einen Rohzewinn von 3 935 930 4 Nach reihlihen Tilgungen verbleibe ein Reingewinn von 1 877337 #4 i ;

Kassel, 1. Dezember. (W. T. B) Serienziehung der Kurbessisben 40 Thaler - Loose: 13 76 182 208 238 247 293 319 330 352 371 4C5 428 430 440 4869 638 676 748 756 759 767 802 903 915 918 948 991 1025 1129 1153 1173 1201 1215 1225 1240 1243 1259 1275 1297 1428 1440 1541 1584 1703 1770 1826 1936 1973 2030 2233 2236 2262 2323 2345 2371 2466 2494 2549 2610 2621 2682 2695 2718 2796 2807 2808 2872 2873 3007 3114 3148 3196 3297 3360 3469 3477 3579 3690 3692 3700 3701 3726 3778 3878 3898 3929 3991 4045 4103 4149 4173 4238 4276 4328 4335 4350 4360 4362 4374 4376 4383 4403 4415 4468 4469 4473 4524 4657 4714 4782 4795 4804 4835 4852 4859 4972 9024 5038 5218 5228 5235 5282 5341 5356 5376 5380 5381 5445 59463 5493 5537 5679 5748 5901 6134 6192 6199 6224 6238 6258 6366 6388 6433 6450 6455 6546 6556 6610 6869 6873 6689.

Leipzig, 1. Dezember. (W, T. B) Kammzug- Texrmin- handel. La Plata. Grundmuster B. per Dezember 3,521 „%, per Januar 3,525 K, per Februar 3,55 #, per März 3,60 „4, per April 3,60 #, per Mai 3,65 4, per Juni 3,65 #, per Juli 3,674 M, per August 3,672 #, per September 3,677 #& Umsay s5 000 kg. Fest,

Hamburg, 1. Dezember, (W. T. B) Serienziehung der Köln - Mindener Loose: 179 213 258 318 349 361 419 439 579 601 681 703 988 1708 1049 1197 1205 1211 1307 1359 1652 1769 1773 1861 1961 2079 2211 2246 2309 2703 2748 2936 2 3077 3252 3260 3442 3592 3599 3682 3694 3747 3925 3928

Wien, 1. Dezember. (W,. T. B) Serienziebung der österreihischen 1864er Loose: 245 399 469 574 736 794 829 861 1009 1209 1212 1307 1405 1418 1493 1888 2083 2387 2582 2721 2839 3082 3188 3233 3362 3467 3583. 150 000 Fl, auf Nr. 93 Ser, 2721, 20 000 Fl. Nr. 33 Ser. 3082, 10 009 Fl. Nr. 80 Ser. 574, je 5000 Fl. Nr. 93 Ser. 1212, Nr. 3 Serie 2582, je 2000 FI. Nr. 26 Ser. 1418, Nr. 43 Ser. 3188, je 1009 Fl. Nr, 94 Ser. 469, Nr. 70 Ser. 1888, Nr. 95 Ser. 3362.

London, 1, Dezember. (W. T. B.) Wollauktion. Lebs- hafte Betheiligung, Preise unverändert, fest, australische Shweißwolle begehrt bei steigender Tendenz. Kapwolle ruhig.

An der Küste 2 Weizenladungen angeboten.

Manchester, 1. Dezember. (W. T. B.) 12r Water Taylor 53, 30r Water Taylor 77, 20r Water Leigh 62, 30r Latez Clayton 72, 32r Mock Brooke 7à, 40r Mayoll 77, 40er Medio Wilkinson 84, 32r Warpcops Lees 74, 36r Warpcops Rowland e 49r Double Wefton 8x, 60r Double Courante Qualität 12, 32“ 116 yards 16 K 18 grey Printers aus 32r/46r 159, Rubig.

Genua, 1. Dezember. (W. T, B) Die Werke von Tardy & Benech in Savona sind definitiv ge\chlo sen.

Washington, 1. Dezember, (W. T. B.) Die S huld der Vereinigten Staaten hat im Monat November um 2570 139 Dollars abgenommen, im Staatsschaß befanden si ult. November 748 356 750 Dollars.

New-York, 1. Dezember. (W. T. B.) Auf das Gesuch eines New-Yorker Hauses, welches behauptet, die insolvente Firma Field, Lindley, Wiechers & Co, habe ihm gehörige Wectbpapiere im Betrage bon 95 000 Dollars in ihrem Besitze, erließ gestern der Brooklyner Niter einen Verhaftsbefchl gegen die Inbaber der Sirma und ordnete die Beschlagnahme des Vermögens derselben an. Die Kaution für jeden Theilhaber ist auf 50 009 Dollars festgesetzt. Field jr. befindet ih zur Zeit in einer Privat-Zrren-Anstalt.

___ Die Börse verkehrte nach fester Eröffnung bis zum Schluffe in {wacher Haltung. Der Umsaß der Aktien betrug 164 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 3409 000 Unzen geshägt. Die Silberverkäufe betrugen 10 000 Unzen.

_… Weizen- Verschiffungen der lezten Woche von den atlan- tishen Häfen der Bereintgten Staaten nah Großbritannien 172 000, do. nad Frankrei 81000, do, nach anderen Häfen des Kontinents 92 000, do. von Kalifornien und Oregon nach Groß- britannien 81 009, do. nach anderen Hôfen des Kontinents Orts.

Der Werth der in der vergangenen Woche ausgeführten Ros E betrug 8 014 967 Dollars gegen 9 368 544 Dollars in der

orwoche.

Verkehrs-Anstalten.

Dremen, 1. Dezember. (W. T. B) Norddeut er Lloyd. Der Dampfer „Bayern* ist heute A E der Dampfer „Leipzig*“ von Antwerpen und der Dampfer „Stuttgart*" gestern von Port Said abgegangen. Der Dampfer „Stettin“ ist gestern Nahmittag mit der Post von Ost-Asien an Bord in Brindisi von Port Said angekomtnen,

Dec Reichs-Postdampfer „Stettin“ is am 30. Novzmber Nachmittags mit der für Ost-Asien bestimmten Poft von Brindisi in Port Said angekommen. Der Postdampfer „Stuttgart“ hat am 309, November, Nahmittags, nah Uebernahme der für Osft- i O Post die Reise von Port Satd nah Suez

rlgeleBt.

London, 1, D::ember. (W.T.B.) Der Castle-Damyvyfer „Doune Caftle- ist heute und der Ce DUZA rier gestern au ile, in D LEAR (Natal) angekommen. Der enton-Vampser „Tartar* ift auf der imrei i Southampton angekommen. | SALQle Men M

M 284.

1. UntersuHungs-Sachen. 2. Aufgebote, Zustellungen U. de S 3. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. á. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. 5. Verloofung 2c. von Werthpapieren.

1) Untersuchungs-Sachen.

[50432] Steckbrief. :

Gegen den unten beschriebenen Arbeiter Anton Vogt, am 11, April 1850 zu Eggeringéhausen ge- boren, welcher flüchtig ift, ift die Untersuchungsbaft wegen Diebftabls in den Akten I. TIV. D, 1314. 91. verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersucungs-Gefängniß zu Berlin, Alt-Moabit 12a, abzuliefern,

Verlin, den 30. November 1891, :

Königlihe Staatsanwaltschaft beim Landgericht I.

Beschreibung: Alter 41 Jahre, Größe 1 m 70cm, Statur s{lank, Haare \{chwarz, Stirn hohe, Bart: \{chwarzer Volltart, Augenbrauen s{chwarz, Augen dunkel, Nase längli®, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn oval, Gesiht rund, Gesichtsfarbe verbrannt, Spra®e deuts, Kleidung: \chwarzer Zaillenrock, dunkle Hose und s{chwarzer runder Hut. Besondere Kennzeichen : Keine.

[59245] Offenes StrafvollftreckŒungs. Ersuchen.

Die HeerespAichtigen

1) Seidenweber August Wilhelm Heinri Lade: wig aus Brandenburg a./H., geb. am 23. Oktober 1862 zu Königêwalde, Kreis Oft-Sternbera,

2) Cigarrenmater Karl Max Georg Schüncke, geboren am 8. Februar 1863 zu Brandenburg a./H,, daselbst zuleßt wohnhaft gewesen,

3) Klempnergeselle Oito Reinhold Gabbert, ge- boren am 17. Oktober 1864 zu Maryland, Kreis Osft-Sternberg, zuleßt in Brandenburg a./H. wohn- baft gewesen,

4) Versichcrungsbeamte Alfred Karl Kuschke, ge- boren am 11. August 1863 zu Gut Pimingel in Rußland, ¿ulceßt in Brandenburg a./H. wohnhaft gewe}en,

9) Kellner Emil Franz Richard Basigkow, ge- boren am 19. Juli 1864 zu Brandenburg a./H.,, zu- leßt daselbsi wohnhaft gewesen,

6) Schmied Friedri Wilhelm Edmund Her- mann Janeckcke, am 27. Oktober 1864 zu Branden- burg a./H. geboren, zuleyt daselbst wohnhaft ge- we]en,

7) Friedri Karl Kaecfeumeifter, am 29. Juni 1864 zu Brandenburg a./H. geboren, zuletzt daselbst wobnbaft gewesen,

3) Martin Moritz, am 26. September 1864 zu Brandenburg a /H. geboren, zuleßt daselbs wohn- haft gewesen,

find durch vollftreckbares Urtheil der Strafkammer bei dem Königli®en Amtsgerichte zu Brandenburg a /H. vom 11. Oktober 1887 wegen Verletzung der Wehrpflicht zu einer Geldstrafe von 180 M, an deren Stelle im Niwtbeitreibungsfalle für nit ge- zahlte je 10 M ein Tag Gefängniß tritt, verurtheilt worden.

Es wird ersucht, von den vorgedachten Angeklagten die Geldstrafe im Wege der Zwangévoltreckung beizutreiben, im Unvermögensfalle die subsftituirte GSreibeitsftrafe zu vollstrecken und hierher zu den Aften M 2 32. 87 Mittheilung zu machen.

VBotsdam, den 26. November 1891.

Der Erfte Staatsanwalt beim Königlichen Landgericht.

[48967] Oeffentliche Ladung.

Die nawgenarnten Personen: Ï

1) Kittlaus, geboren am 29. Februar 1868 zu Hohen- Wartenberg, Kreis Königsberg N/M,, zuletzt ebendaseibst aufbaltsam,

2) Karl Wilhelm Hermann Runge, geboren am 14. Dezember 1868 zu Voigtsdorf, Kreis Königs- berg N/M, zuleßt in Klofsow, Kreis Königs- berg N/M,, aufbaltsam,

3) Ot!o Emil Müller alias Sescmann, ge- boren am 19. November 1870 zu Küstrin, _Kreis Königsberg N/M,., zuleßt ebendaselbst aushaltsam,

4) Oito Emil Julius Schoenebeck, geboren am 9. Mai 1870 zu Küstrin, Kreis Königsberg N-M,, zuleßt ebendaselbst aufhaltsam,

9) Karl Wilhelm Eduard Thiele, geboren am 13. September 1870 zu Peetig a/O., Kreis Königs- berg N/M,, zuleßt in Bellinhen, Kreis Königs- berg N/M, aufhaltsam,

6) Friedri Wilhelm Emanuel Wolter, geboren am 23. November 1870 zu Peetig a/O., Kreis Königëberg N/M., zuleßt in Belinchen , Kreis Königsberg N/M,, aufhaltsam,

7) Tugendreih Anton , geboren am 23. März 1870 zu Alt-Rüdniß, Kreis Königsberg N/M,, zuleßt ebendaselbst aufbaltsam,

8) Karl Wilhelm Vogel, geboren am 24, No- vember 1870 zu Ult-Drewit, Kreis Königsberg N/M , zuleßt ebendaselbst aufhaltsam,

9) Wilhelm Hermann Lehmanu, geboren am 2. Februar 1870 zu Hoherkränig, Kreis Königs- berg N/M , zuletzt ebendaselbst authaltsam,

10) Friedrich Wilhelm Schulz, geboren am

. Dezember 1870 zu Güstebiese, Kreis Königs- berg N/M,, zuletzt ebendaselbst aufhaltsam,

11) Emil Max Richard Schäfer, geboren am 29. Mai 1870 zu Grünrade, Kreis Königsberg N/M,, zuleßt ebendaselbst wohnhaft, i

12) Friedrich Franz Höft, geboren am 26. Juli 1870 zu Güstebiese, Kreis Königsberg N/M., zuleßt ebendafelbst aufhaltsam,

13) Johann Friedri Wilhelm Peter, geboren am 26. Mai 1870 zu Güstebiese, Kreis Königs- berg N/M, zuletzt ebendaselbst aufhaltsam,

14) Karl Friedrih Wegener, geboren am 11. De- zember 1870 zu Zorndorf, Kreis Königsberg N/M,, zuleßt ebendaselbst wohnkbaft, werden beschuldigt, als Webrvflichtige in der Absicht, sih dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet ver-

Zweite Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Mittwoch, den 2. Dezember

Deffentlicher Anzeiger.

lassen oder nach erreichtem militärpflihtigen Alter ih außerhalb des Bundtesgebietes aufzuhalten Vergeben gegen 8. 140 Nr. 1 Str.-G.-B. Die- selben werden auf den 7. April 1892, Mittags 12 Uhr, vor die Strafkammer bei dem König- lien Amtsgeriht zu Küstrin zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach 8. 472 der Straf- prozeßordnung von dem Herrn Civil-Vorfizenden der Königlichen Kreis. Ersatz-Kommission zu Königs- berg N/M. über die der Anklage zu Grunde lie en- den Thatsaen ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden. 32 65/91 : Landsberg a./W., den 24. November 1891. Königliche Staatsanwaltschaft.

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[50253] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollitreckung soll das im Grundbuche von der Königstadt Band 24 Nr. 1757 auf den Namen des Architekten Albert Hinrichs hier eingetragene, in der Kaiserstraße (Nr. 48) und Schillingstraße Nr. 21 belegene Grundftück, welchem die Grundstücke Kaiserstraße Nr. 47 und Schilling- straße Nr. 22 als Zubebör zugeshrieben worden sind, am 10, Februar 1892, Vormittags 10è Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerihtsftelle, Neue Friedri{straße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, versteigert werden. Das Grundstück ist mit einer Fläche von 6 a 79 qm weder zur Grundsteuer noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglau- bigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Ab- \{chäßungen und andere das Grundstü be- treffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf- bedingungen können in der Gerichtsshreiberei ebenda, Flügel D, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Real- berehtigten werden aufgefordert, die nit von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund- buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs- vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs- termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspriht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksihtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berü- sihtigten Ansprühe im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruhen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerung8termins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspru an die Stelie des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 10. Februar 1892, Nachmittags 1 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden.

Berlin, den 19. November 1891,

Königliches Amtsgericht I. Abtbeilung 51,

[50252] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung foll das im Srundbuche von den Umgebungen Band 15 Nr. 991 auf den Namen des Latirermeisters Gottfried Urlaß hier eingetragene, am Kottbuser Ufer nah dem Kataster Nr. 59, belegene Grundftück am 8. Fe- bruar 1892, Vormittags 102 Uhr, vor dem unterzeihneten Geriht an Gerichtsstelle, Neue Fried- rihstraße 13, Hof, Flügel C., Parterre, Saal 36, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 15,69 A Reinertrag und einer Fläche von lla 13 qm nur zur Grundsteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer- rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Äbschäßungen und andere das Grundstück be- treffende Nacbweisungen, sowie besondere Kaufbedin- gungen können in der Geri{tsschreiberei ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Real- berechtigten werden aufgefordert, die nit von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteige- cungsvermerts nit hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Binsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs- termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge- voten anzumelden und, falls der betretbende Gläubi- ger widerspriht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücsichtigt werden und bei Ver- theilung des Kaufgeldes gegen die berücsihtigten Ansprüche im Range zurücktreten, Diejenigen, welhe das Eigenthum des Grundstücks hbe- anspruen, werden aufgefordert, vor Schluß des Bersteigerungstermins die Einstellung des Ver- fahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 8. Februar 1892, Nachmittags 1 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden.

Berlin, den 24, November 1891.

Königliches Amtsgericht 1. Abxbeilung 51.

[40751] Aufgebot.

Der Büchsenmacher Otto Beissel zu Posen, ver- treten 6 A ie n E us Seyda zu Posen, hat das Aufgebot des au Namen der Frau Büchsenmacher Bertha Hoffmanu zu Posen von der \tädtishen Sparkasse zu Posen

am 7. Dezember 1882 ausgestellten Sparkaffenbuches Nr. 55 801, welhes am 31, März 1891 auf 789 4 69 H lautete, beantragt. Der Antragsteller hat glaubhaft gemacht, daß er Eigentbümer des Spar- kassenbuchs sei und daß ihm dasselbe abhanden ge- kommen. E i

Der Inhaber dieses Buches wird aufgefordert, bei dem unterzeichneten Gerichte spätestens in dem auf deu 17. Mai 1892, Vormittags 11 Uhr, im hiesigen Amtsgerichts - Gebäude, Wronkerplaß Nr. 2, Zimmer Nr. 8, anberaumten _Aufgebots- termine seine Rehte anzumelden und das Sparkafsen- buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des Letzteren erfolgen wird.

Posen, den 9, Oktober 1891.

Königliches Amtsgeriht. Abtheilung IV.

[37270] Aufgebot.

Das auf den Namen des Apothekers Richard Ludwig Hoffmanu, früher zu Nimptsch, zuletzt in Klitshdorf, Kreis Bunzlau, über 632 4 56 aus- gefertigte Sparkassenbuch Nr. 4035 der ftädtishen Sparkasse zu Nimpts{ soll auf Antrag des Wirth- \chaftsinspektors Julius Hoffmann als Miterben und Bevollmächtigten der Richard Ludwig Hoff- mann’s{hen Erben aufgeboten werden. Der Inhaber des bezeihneten Sparkassenbuchs wird aufgefordert, spätestens im Aufgebotêtermine den 25. April 1892, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeih- neten Gerichte, Terminszimmer Nr. 6, seine Rete anzumelden und das Bub vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung deffelben erfolgen wird.

Nimptsch, den 22. September 1891,

Königliches Amtsgericht.

[50251] Aufgebot. ;

Auf Antrag des Landwirths Hermann Ilish zu Obschüß, vertreten durch den Rechtsanwalt Justiz- rath Sickel zu Weißenfels, wird das Sparkaffenbuch der Sparkasse der Stadt Weißenfels Nr. 8354, ausgefertigt für den Landwirth Hermann Flisch zu Obschüß und lautend über 97 #4 81 4, aufgeboten. Der Inhaber dieses Sparkassenbuch8 wird hiermit aufgefordert, feine Ansprüche und Rechte an dem- selben bis spätestens zu dem auf den 5. Juli 1892, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeich- neten Gericht anberaumten Termine anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird,

Weißenfels, den 26. November 1891,

Königliches Amtsgericht. Abtheilung TI.

[50000] Aufgebot.

Fräulein Clara Höpfer zu Haus Kilver bei Bünde, vertreten durch ihren Vater, Gutsbesißer W. Höôöpker daselbst, hat das Aufgebot des für sie ausgestellten Sparkassenbu{s Nr. 20502/40473 der Kreissparkasse zu Herford, welches am 1. Januar 1891 einen Bestand von 257 M 90 S hatte, bean- tragt. Der Inhaber des Sparkassenbuhs wird auf- gefordert, spätestens in dem auf den 28. Juni 1892, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerihts- stelle, Zimmer Nr. 15, anberaumten Aufgebots- termine seine Rechte bei dem unterzeihneten Gerichte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erflärt und für Fräulein Clara Höpker ein neues ausgefertigt werden wird,

Herford, den 20. November 1891.

Königliches Amtsgericht.

[49761] Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der städtishen Sparkasse zu Brilon 28673 über 300 A, ausgefertigt für die Ehefrau Conrad Hesse zu Brilon, ist angebli ver- loren uud wird auf Antrag der Leßteren, jetzt ver- wittwet, zum Zwelcke der Kraftloserklärung auf- geboten Es wird der Inhaber des Bus aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 15. Juni 1892, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeihneten Gerichte seine Rechte anzumelden und das Bu vorzulegen; widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt wird. :

Brilon, den 19. November 1891.

Königliches Amtsgericht. [31874] Aufgebot.

Auf den Antrag des Besitzers Cb. Tunanigkeit in Sokaiten wird der Inhaber des angeblih verloren gegangenen trocknen Wechsels über 4665 4 aus dem Jahre 1876, ausgestellt von dem Besißer Jonus Kaspereit in Uszballen, für dea vorbenannten Antrag- steller, zahlbar in Uszballen, aufgefordert, seine Rechte auf diesen Wechsel bei dem unterzeichneten Gerichte spätestens im Aufgebotstermine am 5. April 1892, Vormittags 10 Uhr, anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls derselbe für kraft- los erklärt werden wird.

Wischwill, den 28, August 1891.

Königliches Amisgericht.

[50254] Aufgebot.

Die Firma Schulß u. Bodeuburg Naf. zu Leipzig hat das Augen zweier Wechsel d, d. Leipzig, den 8. Juli 1891, über j

a. Tes M 84 S, zablbar Medio Oktober a. c.,

b. 130 6, zablbar Medio November a c., beide gezogen auf Fräulein Marie Jürgens, Modes, in Wilhelmshaven, Biemarckftraße, und von dieser angenommen mit der Unterschrift der Ausftellerin Schulz u. Bodenbura Nachf. zu Leipzig noch nit versehen und an die Ordre der Ausftellerin lautend, beantragt. Der JInlaber der Urkunden wird aufge- fordert, spätestens in dem auf den 30. Juni 1892, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Ge- rihte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte

1891.

6. Kommandit-Gesellshaften auf Aktien u. Aktien-Gefells{. 7. Erwerbs- und Wirthschafts-Genofsenschaften.

8. Niederlassung 2c. von Rechtsanwälten.

9, Bank-Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen-

falls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen

wird.

Wilhelmshaven, den 23. Oktober 1891. Königliches Amtsgericht.

[50380] ch+ - M Das am 26. November cr., veröffentli&te Auf- gebot in Sachen Tietje und Genossen wird bezügli des pass, 13 Frißhoff dabin berichtigt, daß der Erblaffer nicht wie angegeben „Frißhof* sondern 1„Frißhoff““ heißt. Den 28, November 1891. Das Amtsgeri&t Hamburg. Abtheilung für Aufgebotssachen. 0G Teobvorvs, Dr Veröffentlit: Ude, Gerité\{reibergeh.

[50249] Oeffentliche Bekanntmachung.

Der am 6. November 1891 verstorbene Fabrik- besißer Iohann Friedri Wilhelm Thomas hat in seinem am 17, November 1891 eröffneten Testamente vom 6. März 1875 den Sohn seines verstorbenen Bruders Heinri, rämlih Ernft Thomas, bedacht.

Berlin, den 17. November 1891.

Königliches Amtsgeriht 1. Abtheilung 61.

[50248] Bekanntmachung.

Der am 17. September 1891 verstorbene Fabrif- arbeiter Hermann Schubert hat in dem mit seiner Ehefrau errihteten, am 2. November 1891 eröffneten Testamente vom 25. August 1891 seinen Vater den Freistellenbesißer Gottfried Schubert in Ober- Leiser8dorf bedacht.

Berlia, den 16, November 1891,

Königlies Amtsgericht. T. Abtbeilung 61. [50250] Bekanntmachung.

Die am 9. Oktober 189i verstorbene Wittwe Agnes Therese Albertine Krausnick, geborene Krah, hat in ihrem am 18, November 1891 eröffneten Testament vom Februar 1888 ihren Sohn Johann Heinri Erdmann Hermann in New-York bedacht.

Berlin, den 18. November 1891,

Königliches Amtsgeriht T. Abtheilung 61.

[50275] Bekanutmachung.

Der Arbeiter Martin Krawiec, geboren am 3, November 1820, zuleßt, vor ungefähr 22 Jahren, in Lushwiß wohnhaft, ist heute für todt erklärt worden.

Fraustadt, den 23, November 1891.

Königliches Amtsgericht.

[500274] Bekanntmachung. S Das Aufgebotsverfahren über die Naclaßgläubiger des Gasthofbesißers Gottfried Trautmann aus Grü-

ningen ift beendigt. : Brieg, den 19. November 1891. Königliches Amtsgericht, IT.

(50277] Bekanntmachung.

Das Aufgebotsverfahren über die Na(laßgläubiger des Fleischermeisters Robert Reimann aus Brieg ist beendigt.

Brieg, den 21, November 1891,

5026 7] Bekanntmachung.

Die Reihéschuldvershreibung von 1877 Litt. D. Nr. 1474 über 500 A ist durch Urtheil des König- lihen Amtsgerihts Berlin I. vom 6, Oktober d. F. für kraftlos erflärt.

Berlin, den 22, November 1891,

Trzebiatowski, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts I. Abtheilung 48.

[50263] Bekanutmachung.

Die von der Direktion der Lebensversiherungs- Anstalt für die Armee und Marine dem Königlichen Seconde-Lieutenant im 3. Pommerschen Infanterie- Regiment Nr. 14 Herrn Christoph Louis von Dirings- hofen iín Stralsund ertheilte Police Nr. 4380 d. d Berlin, den 1. Januar 1876 ift durch Urtheil des Königlichen Amtsgerichts Berlin I. vom heutigen Tage für kraftlos erklärt.

Berlin, den 14, November 1891,

Trzebiatowski, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts 1, Abtheilung 48,

[50260] Vekanntmachung.

Dur Auë\{lufurtheil vom 27. November 1891 ist das auf den Namen der unverehelihten Puß- macerin Marie Proshwiß zu Breslau ausgestellte Sparkassenbuch der Städtishen Sparkasse zu Breslau Litt. C. Nr. 742, lautend über 979,78 einshließlich der Zinsen für kraftlos erklärt.

Breslau, den 27. November 1891.

Königliches Amtsgericht.

502 Bckanntmachung. E t F W. Junker von C. Birkenfeld auf die Dresdner Bank in Berlin gezogene und von dieser acceptirte, drei Monate dato an die Ordre des Herrn Tbeodor Francke zablbaren, mit der Nummer 40 293 versehene Primawesel über 3707 4 de dato Moskau, den 13 /25. Februar 1889 ist durch Urtheil des Königlichen Amtsgerichts Berlin I. vom beutigen Tage für kraftlos erklärt.

Berlin, 21. November 18). Trczebiatowski, Gerihtssc{reiber des Königlichen Amtsgerichts L. Abtheilung 48.