E E E E C Au n
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Landwirthschaft der leidende Theil, warum konnte man das niht anders mahen? Ja, wenn wir einmal Verträge absch{ließen mit zwei Staaten, die im Vergleibe mit uns durch ihre landwirthschaft- lihen Produkte excelliren, während wir solche Produkte einführen müssen, so liegt es in der Natur der Sache, daß von den beiden anderen Staaten zu uns landwirthschaftlihe Produkte berüberkommen. Wir haben da Oefterreih - Ungarn mit - aus- gedehnten Tiefebenen, in denen viel Korn gebaut wird, in denen das Vieh gut aufwächst, auf der anderen Seite Jtalien, das uns von den Blumen über den Wein feine Oele bis zum Reis Artikel giebt, die wir zu produziren nicht im Stande find. Ih möthte glauben, daß noch kein Mensch das Mittel gefunden bat, mit Italien und mit Oesterreih-Ungarn einen Handelsvertrag abzusch{ließen, wo beide Staaten si in dem, was sie geben und annehmen, ergänzen müssen, anders, als indem jene Staaten landwirtb\chaftlihe Produkte geben und dafür industrielle empfangen.
Immer wieder taucht die Frage;auf, ob es denn nun von den ver- bündeten Regierungen mit dem Festhalten dieses Zolls auch wirkli ernst gemeint wäre. Wenn uns der Zoll von 3,50 Æ für die Ge- treidesorten nit ernst gewesen wäre, eine Kleinigkeit war cs, aus den Verträgen mit einem geringeren Zollfsaß hervorzugehen. (Heiterkeit.) Sie ahnen nicht, was für ein Kraftaufwand unsererseits nothwendig gewesen ift, diesen Zoll zu erbalten. Glauben Sie, daß wir die Kraft aufgewendet baben würden, wenn wir der Meinung gewesen wären, es wäre zweckmäßiger, mit einem niedrigeren vorlieb zu nehmen? Ich nit.
Endlih der Mangel an ländlihen Arbeitern und was damit zusammenhängt. Die verbündeten Regierungen erkennen diesen Mangel, glaube ich, mindestens ebenso klar, wie irgend ein Mitglied dieses Hauses. Denn uns gehen niht von einer Stelle, sondern von den verschiedensten Stellen des Ostens die Klagen tarüber zu, und ich kann bier erklären, daß die verbündeten Regierungen in Erwägungen eingetreten find, was nah dieser Richtung zu thun ist, im Speziellen darüber, ob und wie das Gesetz über den Unterstüßungêwohnsiß zu ändern wäre (Bravo! rechts), und ih glaube, daß diese Sigung nit verlaufen wird, ohne daß die verbündeten Regierungen an das Haus mit einer Vorlage berantreten. (Bravo! rechts und im Centrum.)
Abg. Oechelhäuser: Er beginne mit der vollen, bedingungs- losen und freudigen Zustimmung zu den vorliegenden Handels- verträgen, wenn er auch in der Beurtheilung des bisherigen Systems von der Denkschrift und vom Reichskanzler abweihe. Mit Recht habe der Reichskanzler auf die steigende Einfuhr aus dem Auslande und auf die Abnahme der deutschen Auéfuhr bingewiesen. Seit 1879 sei in steigendem Maße deutshes Kapital ins Ausland gewandert und diese Milliarden bâtten die finanzielle und wirtb- \chaftlihe Kraft des Auslandes gestärkt. Um die Ausfubr zu heben, habe man die Zahl der Generalkonsulate und Konsulate verdoppelt und verdreifaht, und troßdem sei die Steigerung der Auëfuhr im Verhältniß zur Ausfuhr anderer Länder bedeutungélos. Von nit zu unterschäßender Bedeutung seien diese Verträge in Bezug auf das Verbältniß Deutschlands zu Frankreih. Die Verbindung des Agrarierthums, der Industriellen, der haute finance und des Chauvinismus habe zu dem französischen Minimal- und Maximaltarif geführt, der seine Spiße gegen den Artikel 11 des Frankfurter Vertrages rihte. Db diefes System Frankrei nügen werde, sei auch den Franzosen zweifelhaft. Er glaube, daß Spanien und Portugal ih an den Zugeständnissen des französishen Minimal- tarifs nit genügen lassen und dazu übergeben würden, mit Deutsch- land Verträge abzuschließen. Es zeuge von weiser Voraussiht der verbündeten Regierungen, daß fie gleichzeitig mit einer größeren Anzahl von Staaten, zunähst mit den politishen Verbündeten, verhandelt hätten. Man könne unmöglich in dieser Frage den Maß- stab einer mehanishen Gegenseitigkeit anwenden. Er glaube, daß der Vertrag mit Oefterreih für beide Theile gleiche Vortheile R Unter den 117 Zollherabseßungen, die Oesterrei eingeräumt habe, sei allerdings eine große Anzahl ohne Bedeutung; dagegen seien die Zollermäßigungen für die Krefelder und Elberfelder Industrie, für Lin und Papierwaaren, Halbseidenwaaren, Lederwaaren sehr \chäßenswerthe Zugeständnisse. Was Italien anbetreffe, so bâtten allerdings seine Parteigenofsen namentlich in Bezug auf den Wein einige Bedenken, die in einer kommissarischen Berathung in kurzer Zeit aufgeklärt werden könnten. Die Ermäßigung der Agrarzölle werde auf die Stimmung der arbeitenden Klassen zweifellos sehr günstig einwirken. Für eine weitere Herabsezung der Getreidezöle wöhte er sh nicht aus- sprechen. Es frage sih, ob eine künftige Herabseßung der Zölle auf nothwendige Lebensmittel niht vollständig erreichbar sei ohne Schädigung der Landwirthschaft durch eine Aufhebung des Identitätsnachweises. Diese Frage berge eine große Zukunft in ih gerade für Ostpreußen , dem die Vortheile der agrarishen Zölle am wenigsten zu gute kämen. Die politishe Seite der Handelsverträge sei ebenfalls nit zu untershäßen. Die leider bestehende Spannung zwishen Deutshland und Rußland sei unbedingt durch beiderseitige Heraufshraubungen der Zölle gefördert worden. Dem §. 11 des Brankfurter Vertrages möchte er ein besonderes Loblied singen; ohne diesen Vertrag bätte Deutschland wabrsceinlich längst den Krieg mit
rankreih gehabt. Gr erinnere an die Zeit von Boulanger, an den all Schnäbele, Bei gleihzeitigem Zollkrieg wäre eine atastrophe unvermeidlich gewesen. Er habe immer be- dauert, wenn handelspolitische Verbindungen zwischen den einzelnen Ländern gelockert worden seien; aber vom politischen Standpunkt erfülle es ihn mit einer gewissen Freude, daß Frankreich jeyt diesen Weg gegangen sei. Dadurch werde gerade Deutschland mit seinen Verbündeten seinen Einfluß zur Erhaltung des europäischen Friedens in einem weit höheren Maße geltend machen können. Wenn er aber mit besonderer Wärme \ich für diese Verträge aus- sprele, so dürfe er daran erinnern, daß er vielleiht der Einzige der in diesem Hause, und vielleiht auh am Regierungstishe, Anwesenden sei, der seit 42 Jahren zu den Verhandlungen mit Oesterrei bei- etragen habe. Er habe als Beamter des damaligen Reihs-Handels- inisteriums zu dieser Frage Stellung nehmen müssen, er habe mit aller Kraft gegen Zolleingriffe geftritten, er habe si in einer Broschüre auf diejem handelspolitishen Gebiete seine ersten publiziftishen Sporen erworben, und er habe 1853 im preußischen Abgeordnetenhause als jüngstes Mitglied seine Jungfernrede gehalten für die Ge- nehmigung des österreihishen Vertrages vom 17. Februar 1853, und seit der Zeit sei er eingeweiht in die ganzen Verhältnifse mit Oesterrei aus seiner Beschäftigung, durch seine vielen Reisen und merkantilen Verbindungen. Mit hoher Freude erfülle es ibn, da na den vielen Wandlungen, die ein sol Vertrag mit Oesterreid durchgemaht habe, man endli auf dieser Basis angekommen sei. Gr sch{ließe mit den Worten, mit denen 1853 August Reichensperger seine Rede geschlossen habe: „Jch schließe mit der Ueberzeugung, daß die Regierung si um ganz Deutshland woblverdient gemacht bat, indem fie diefen Vertraz abshloß, und ih bitte das bobe Haus, nicht bloß mit Befriedigung, sondern mit besonderer Befried ung dem Vertrage die Genehmigung zu ertheilen.“ Es sei ein großes, schwieriges erk, aber es sei ein gutes Werk gewesen und werde in politischer, sozialer und wirths{chaftliGer Beziehung reihe Früchte tragen.
Abg. Rickert: Er könne si den Ausführungen des Vorredners nur anschließen. Die „Hamburger Nachrichten“ erinnerten den Reibêtag jeßt an fein Ret, zu amendiren. Seine Partei werde
werde. Er frage die R
Preußen nöthig. Dann sollten do die Konservativen eine
Domânenerträge erft seit 1889 beruntergegangen seien. Bis 1889
seien sie andauernd bis auf 41 # für den Hektar gestiegen.
Auch die Landwirthschaft sei doch der Konjunktur unterworfen. Man habe eben zu theuer gekauft und häufig nit rationell gewirthscaftet. Bei den Zolltarifverhandlungen von 1879 habe der Abg. von Kardorff das Wort von der ebrlihen Probe gebraucht. Damals habe der frühere Reichékanzler gesagt, auch der fe L Agrarier denke niht an einen Zoll von 5 A Der frühere Staats-Minister
Dr. Delbrück, der Anfangs der sechziger Jahre die bahn-
brechenden Handelsverträge mit ODesterreiß und auß mit Frankreich abges{lofssen und später dem Shugtzollsystem Wider- stand geleistet babe, der, als er nicht mehr Minifter gewesen, entgegen der früßeren Regierung seinen Plaß im Reichétag genommen babe, um für seine Ueberzeugung einzutreten, habe jeßt die Genug- thuung, seine damaligen Vorhersagungen eintreffen zu sehen. Der Reichskanzler babe das Verdienst, in diese Geleise zurückzukehren, die den großen wirthschaftliben Aufschwung gebracht hätten, der aller- dings naher einer Depression in ganz Europa und au Amerika gewichen sei. Seine Partei freue si über das Wort des Reichskanzlers, daß die Völker Klügeres zu thun bätten, als \sich gegenseitig das Blut aus;usaugen. Seine Partei stimme ihm zu, daß der Schauplatz der Wesltgeshihte erweitert sei. Die Verhältnisse Rußlands und Nordamerikas verlangten, daß man sich im Herzen Europas aneinander \chließe. Der Rei&skanzler habe dieses Ziel und seine Partei sei nicht besorgt, daß er niht Mittel und Wege einschlage, die zu diesem Ziele führten. Seine Partei werde ihn dabei mit allen Kräften im Interesse des Vaterlandes unterstützen! (Beifall links.) Reichskanzler von Caprivi:
Nur um dem Herrn Vorredner auf eine Frage zu antworten, die er angeregt hat, die Frage, wie denn die verbündeten Regierungen zu der geschäftliden Behandlung in diesem Hause ständen, habe ih mir das Wort erbeten. Ih würde darüber niht gesprohen baben, von der Ansicht ausgehend, daß es ein Internum des Hauses ist, wenn die Frage nit in so positiver Weise gestellt worden wäre. Und da kann ich allerdings nur erklären, daß die verbündeten Regierungen den dringenden Wunsch baben, die Vorlage noch vor WeihnaWten erledigt zu sehen. (Bravo!) Für unsere Industrie ift jeder Tag früher, wo die Sache zu einer Erledigung kommt, sehr werthvoll. (Sehr rihtig!) Ebenso verkenne ih nit, daß eine Reibe von Fragen ihrer Erledigung harren, auf die der Herr Abg. Rickert auch bingedeutet hat, die wir nicht eher in die Hand nehmen können, als bis wir wifsen, woran wir sind. Nun hängt das ja nit von diesem Hause allein ab, sondern es sind eine Menge anderer parlamentarisher Körper- schaften mit der Angelegenheit befaßt ; darin liegt aber gerade wieder ein Motiv für den Wuns, mit der Sathe bald zum Abschluß zu kommen. Es ift unendlih s{chwer, so viele Köpfe unter einen Hut zu bringen, als in den parlamentarischen Versammlungen in Mittel-Europa jeßt über
dieselbe Sate zu sprechen haben. Und an keiner Stelle wird unge- téeilte Befriedigung darüber sein, überall hat etwas nachgegeben
aber dieser Mabnung nicht folgen und gegen die Kommisfions- berathung flimmen, damit die Vorlage noch vor Weihnaw@ten erledigt
werden müssen, was einem Theil der Vertreter der Bevölkerung er-
halten ¡u sehen erwünscht wäre. Jch habe aber deshalb gerade die
egierung, ob auh sie hierauf Werth lege. Der Zeitraum bis zum 1. Februar sei auch für die Regierung sonst ein zu kurzer. Die Verträge könne der Reichstag nit ändern, sondern nur annehmen oder ablehnen; die nothwendigen Aufklärungen könnten au im Plenum gegeben werden. Er wünsche die Erledigung vor Weihnachten. Da die Annahme mit überwältigender Mehrheit feststehe, müsse man auch {nell thun, was man zu thun längft ents{lofsen sei. Schwere Bedenken hätten die armen Bewohner des Oftens zwar au. In Konsequenz der Verträge müßten weitere Schritte im Interesse der öftlihen Provinzen erfolgen, und seine Partei vertraue, daß die Regierung die Konsequenzen ziehen werde. Der Reichskanzler kenne die traurige Lage niht nur des Handels, sondern au der Landwirth- schaft im Osten. Ein bedenklihes Symptom sei die durch die leßte Volkszäblung festgestellte Abnabme der Bevölkerung in 74 Kreijen der öftliGen Provinzen um über zwei Prozent. Das seien die Folgen jener S&wenkung von 1879 unter der früheren Regierung. Eigen- thümlich sei die Stellung der Presse. ier schrieben die Agrarier, nur die Oefterreiher hätten den Vortheil, und die öfsterreihishen Zeitungen \{rieben, die Deutschen hätten den Vortheil. Wer habe da Ret? Den Arbeitermangel im Osten habe man nur der bisherigen Polenpolitik zu verdanken. Der Abg. Freiherr von Manteuffel fordere eine Abänderung der Freizügigkeit. Na der Antwort des Reichskanzlers nehme er an, daß die Regie- rung mit der Revision des Unterstüßungswohnsißzgeseßes nicht eine Aenderung des Freizügigkeitsgesezes verbinden wolle. Die Aenderung des Unterstüßungëwohnsißzgeseßes habe seine Partei {hon vor zwanzig Jahren verlangt, aber es wäre ein trauriges Schauspiel, wenn das Sreizügigkeitsgefeß von 1842, ein Geschenk der absoluten Monarhie, durch das deuts{e Parlament beseitigt würde. Immer zahlreicher würden die wahren Freunde der Landwirthschaft, die vor den Schußz- zôllen warnten. Der Geheime Regierungs-Rath Settegaft, lang- jähriger Leiter der landwirtbshaftlihen Akademie in Prosfau, bezeihne die Agrarzölle als einen verhängnißvollen volks- wirthscaftlihen Feblgriff. Von einem Untergang der engli- \chen Landwirthschaft, der gestern behauptet worden, sei keine Rede. Nach der amtliven Statistik habe die seit 1868 in [aud- wirthshaftlihen Betrieb genommene Flähe in England \sich um 400 000 Acres vermehrt und die englische Landwirthschaft habe si vortbeilhafteren Betrieben zugewendet. Die deutsche Landwirthschaft habe zwar keine rosigen Zeiten, aber so s\chwarz, als ob si die Groß- grundbesizer kümmerlich durchbringen müßten, sebe er die Sache nit an. Die Selbsteinshäßung in Preußen werde darüber Aufklärung geben. Preußen habe 15 000 Rittergüter, und der frühere Reichskanzler habe 1879 zugeben müssen, daß 3—4000 Rittergutsbesiger sehr wobl- habende Leute seien. Die Majorate in den östlihen Provinzen umfaßten allein den siebenten oder sechsten Theil des _ge- sammten Landes. Der Reicskanzler sollte, bevor er mit dieser Bevölkerung so großes Mitleid habe, ers die Einschäßungs- resultate in Preußen abwarten. Solle man eine so bedeutungs- volle Klasse der Bevölkerung durch Staatsunterfstüßung erhalten, so müsse man über die Verhältnisse klar sehen und feststellen, wer von den Herren obne eine solche ni®t leben könne, dann aber nicht dem Volke dazu Millionen weanehmen, um sie auf alle Angehörige dieser Klasse glei&mäßig zu vertheilen. Die Getreidezölle seien eine pro- gressive Steuer nah unten. Bei dem Hinweis auf die Erhaltung des Familienbandes könne es sih nicht nur um Griftliche Familien ‘handeln; der Staat bestehe auch aus anderen Mitbürgern. Wer den Familienverband in seiner Reinheit aufrecht erhalten ‘wolle, müfse dafür sorgen, daß der Staat nicht mit rauber Hand in diese Ver- hältnisse eingreife und Noth hineintrage. Die „Kreuzzeitung“ babe klar gesagt, die Getreidezölle seien zur Erhaltung des Landadels in
Vorlage einbringen. Einer ganzen Reihe von Herren würde man keine Staatsunterstüßung geben dürfen. Unter den fünf Millionen deutsher Landwirthe hätten über vier Millionen nur bis zu fünf Hektar. Je höher der Besiß gehe, desto größer sei der Gewinn der Getreidezölle. Beruhigen könne feine Partei sich allerdings bei den Verträgen nit, sie werde immer für die Beseitigung der Zöôlle kämpfen und keine Enquete sheuen. Der Aufschwung der Industrie unter der Zollpolitik entsprehe bei weitem niht dem Aufschwung in der liberalen Aera. Der Abg. Dr. Böttcher habe Ret, wirtb\ch{aft- liche Fragen seien keine Glaubensartikel für eine Fraktion. Aber es sei etwas Anderes, ob man über einen Zoll auf S{hweineborsten oder Wagenschmiere oder über einen Kornzoll von 5 sprehe. Die Zölle auf die nothwendigsten Lebensmittel seien eine politishe Frage erften Ranges. Einer der Führer der Nationalliberalen habe einmal gesagt: Getreidezölle seien unvereinbar mit dem Programm einer liberalen Partei. Dem Abg. von Kardorff erwidere er, daß die
Bitte auszusprechen, die Behandlung der Sache nit ohne Noth zu verlangsamen. Jh möchte wünschen, daß der Deutsche Reichstag auh in dieser Beziehung durch die Anerkennung des internationalen Werthes dieser Verträge eia Beispiel gäbe, indem er seine Zuftimmung so schnell als mögli ertheilt. E A E L
Abg. Dr. Orterer: Er fte er als treter zahlrei Juteccscálen, nämlih der süddeutshen Landwirthe; in diesen Kreisen empfinde man über die Handelsverträge große Beunrubigung, wenn man auch nit fürhte, daß das neue Geleise, in dem die Regierung fahre, sie auf Abwege na links führe. In Süddeutschland hätten die Zölle in den leßten Jahren gute Preise der landwirthschaftlihen Erzeugnisse herbeigeführt, die bei den nah jeder Beziehung gesteigerten Preodufktionskosten, bei dem Mangel an Arbeitskcäften sonft nit 4 erzielen gewesen wären; ja, ohne die Zölle wäre die Landwirthschaft längst einer Krisis zum Opfer gefallen. Darum werde es gründlicher Aufklärung bedürfen, um den Leuten klar zu machen, daß politische Rücklsithten diese Handelsverträge nöthig matten, zumal -der Ablauf der bestehenden Handelsverträge am 1. Februar 1892 ganz neue Ver- hältnisse herbeigeführt Habe und die Erreichung feststehender Zell- verhältnisse als ein großer Nußen angesehen werden müfse. Die zum Nuzen der Landwirthshaft eingeführten Zölle bedeuteten keine Opfer für den Staat, denn die Landwirthschaft treibenden Einwohner seien mehr als die Hälfte Aller, und dann komme der Nugzen, den man ihnen zuwende, mittelbar au den Uebrigen zu Gute. Darum sei es ein berechtigter Wuns der süddeutschen Landwirtbe, daß mit dem Ab- brôöckeln der landwirtbschaftlihen Zölle nicht weiter vorgegangen werde; fie wünf{chten und erwarteten, daß die Hoffaung, daß die Zölle allmählich immer geringer würden, eitel sei, denn das wäre der Anfang vom Ende! Sollten doch diese berringerten Zölle jeßt auch Amerika zu Gute kommen, das Deutshland {on immer mit shwerem Wettbewerb bedroht habe. Die Frage der Differential- ¿ôlle gegen Rußland sei zwar jeßt noch nit aktuell, aber wenn auch diese Grenze geöffnet werden foile, werde sich daraus ein weiterer schwerer Druck auf die Landwirtbschaft ergeben. Man müsse ein mitteleuropäisches Bündniß gegenüber dem Anfturm auf die deutsche Produktion berstellen, und dann müsse man aus politischen Gründen dem Zollvertrag freundlich gegenüber stehen; aber das babe \chließlih seine Grenzen, und wenn es politisch rihtig sei, die Verbündeten wirthschaftlih zu stärken, so dürfe man sih selbit doch niht dadur, daß man sh wirthschaftlich \{wäche, als Bundesgenotsen entwerthen. Die wirthschaftlihe Seite der Sawe werde aber dadur verschoben, daß man die Bedeutung der Industrie in den Vordergrund rücke; die Landwirthshaft müsse in erster, Handel und Industrie in zweiter Reihe stehen, sonst dränge man die Arbeiter noch mehr in die Städte, als es ohnehin {on geshele, und vermehre das Prole- tariat. Welche finanzielle Bedeutung die Zollherabsezung au haben môge, jedenfalls würden später die Reicéfinanzen, sofort aber die Finanzen der Einzelftaaten darunter zu leiden haben, und darum werde die Regierung dringend daran denken müssen, dem Hand- werks- und Mittelstand auf andere Weise zu belfen, namentlih durch Aenderung der Geseze vom Unterstüßungswohnsig und von der Freizügigkeit und durch möglichste Einschränkung der Mißbräuhe der Produktenbörse, die allein die Er- bößung der Kornpreise verschuldet habe, die man mit Unrecht den Zöllen zushiebe. Die politische Seite der Frage mate feiner Partei die an sih {were Entscheidung über die Handeléverträge leicht; sie habe stets eine enge wirtbschaftliche Verbindung mit Oesterreich ge- wünscht, und namentlih in Süddeutschland werde eine folche natur- gemäß sehr sympathisch aufgenommen. Ueber die politische Seite der Sahe könne man si ja aus den Preßstimmen unterribten ; an einer Stelle sehe man in den Handeléverträgen ein wirthshaft- lihes Sedan für Frankrei, und der östlihe Nahbar suche s{on nach Schußmitteln gegen die Wirkung dieser Verträge — fo müsse der Reichstag die Sache nach Kräften unterstüßen und die Verträge mit möglichst großer Mehrheit annehmen, sclt|ff mit Opfern Ein- zelner. 1879 habe Windthorst gesagt, das Centrum ftehe an der Seite der Regierung, und diese Erbschaft von 1879 habe seine Partei gern angetreten, um so lieber, als der Reichékanzler es den ftaatserhal- tenden Parteien zurechne. Seine Fraktion werde si freuen, wenn es bei dieser theoretishen Anerkennung nit bleibe, sondern namentli in Preußen der Kirche au praktish mehr Spielraum und Einfluß ge- geben werde. Staat und Kirche müßten die Tendenzen fördern, die der Reichskanzler als erstrebenswerthe bezeihnet habe. Freilich, die Sozialdemokraten erstrebten den Untergang des kleinen Gewerbsmanns und kleinen Bauern, Vorläufig aber wolie der deutshe Banernftand von diesen Beftrebungen durhaus nihts wissen. Seine Partei wolle die Stärkung der Nation, ibr Ansehen na außen; darum dränge sie mit shwerem Herzen alle Bedenken zurück, und wünsche, daß der Erfolg dessen, was der Reichstag beschließe, das bestätige, was man davon hoffe, damit die Opfer, die man bringe, nit umsonst gebracht seien, sondern dem Vaterlande zum Nutzen gereihten. (Beifall.)
Aba. Fürst von Haßfeldt: Im Gegensaß zum Abg. von Kardorff und vielen seiner Parteigenofsen gebe er seiner lebhaften Be- friedigung darüber Ausdruck, daß es der Regierung gelungen sei, unter Aufrechterhaltung des Grundsaßes des Schußes der natio- nalen Arbeit die Handelsverträge zum Abschluß zu brin- gen. Sie würden dem Vaterland zum wirths{aftlihen Gedeihen gereihen, denn sie würden den inländishen Markt erhalten und Millionen neuer Abnehmer der deutschen Produktion gewinnen. Als die Absicht der Regierung, neue Handelsverträge abzuschließen, bekannt geworden sei, habe dies freilih lebhafte Beunruhigung erregt, man habe gefürchtet, ein neuer Weg werde von der Regierung betreten werden. Seitdem sei man viel ruhiger geworden, und au die Agrarier würden noch viel ruhiger werden. Er glaube nicht, daß die Rede des Abg. von Kardorff die Ansicht der meisten Land- wirthe wiedergebe, noch daß die Auslafsungen einzelner konservativer Blätter dies thäten, die dem Einfluß der Börse die Höhe der Korn- preise zushrieben ; auf die Dauer könne si kein Ring wirksam halten. Die Erträge aus den Zöllen seien in den Einzelstaaten durchaus wirtbshaftlih angelegt, namentlih in Preußen wäre die Entwicklung des Wegebaues font nicht mögli gewesen. Leider enthielten die Verträge nichts über die Zucker- und Spiritusprämien. Er hoffe, daß die verbündeten Regierungen diese im Auge behalten würden und daß es später noHh mögli sein werde, mit den andern Staaten ein Verbot der Prämien zu ver- einbaren. In der Herabseßung der Getreidezölle von 5 auf 3 4 50 S kônne er eine Scädigung der Landwirtbschaft nicht erblicken. Eine einzige Ernte im vorigen Jahre habe genügt, um die Ueber- \{chüfse von sieben vorhergehenden Jahren aufzuzehren. In Folge dessen hätten die Getreidepreise eine Höhe erreicht, die kein Mensch vor vier Jahren erwartet habe. Der Abg. Graf von Kani sage zwar, in wenigen Jahren werde der Preis vielleiht auf 100 ftehen, mit demselben Ret könne man vermuthen, daß er auf 300 stehen werde. Er (Redner) würde es begreifen, wenn die grundsäglihen Gegner jedes Getreidezolls gegen diese Verträge stimmen würden, aber er begreife es nicht, wie die Freunde des Schußzolls bei den jeßigen Preisen gegen diese Verträge stimmen könnten. (Zuruf des Abg. von Kardorff: zwölf Jahre!) Auf drei Jahre könne mas do unmöglich Handelsverträge abschließen. Die Landwirthschaft müsse wiffsen, daß sie si für längere Zeit einrihten könne. Man erweise der Landwirthschaft den aller|chlechtesten Dienst, wenn man sie immer furchtsam mahen wolle und ihr immer den Untergang in ganz Turee it, Pei, E werde für die Verträge und
en eine missionsberathung stimmen. L s Abg. Graf 1e Kaniß: Dem Staatssekretär Freiherrn von Marschall zu ecwidern, werde sich später Gelegenheit finden. Na den Erklärungen, die der Reichskanzler vorhin auch in Bezug auf seine Person abgegeben habe, würde er es niht für angemessen halten, wenn er die gestern vom Bundesratbstis{ gegen ihn aufgenommene Polemik fortseßen würde. Er verzichte deshalb für lege au eine weitere Erörterung, ohne damit sagen zu wollen, daß er für den Handelsvertrag stimmen werde. Dem Abg. Freiherrn von Manteuffel möchte er erwidern, daß er seine Vaterlandsliebe niht im
Mindeften gezweifelt habe, ebensowenig den Patriotismus irgend
p
Zum Séluß habe er im Auftrage
af
werde.
Abg. von der Decken: Seine Partei begrüße die Vorlage mit
der größten Befriedigung und wünsche ihre recht baldige Annabme. Namenilih habe der öfterreihishe Vertrag die Sympathie seiner Partei. Die Vorlage sei der erste praktishe Schritt der Abkehr von der Blut- und Eisenpolitik, der man zwar die Erribtung eines mäh- tigen Staatswesens in Deutschland verdarke, die aber alle geshict- Tien und politis&en Fäden im europäischen Abendlande zerrifsen und es vor eine dunkele Zukunft gestellt habe. Auf wirthschaftli®em Gebiet hätten, wie der Feldmarshall Graf Moltke {hon richtig bemerkt babe, die von langer Hand vorbereiteten geift egen Defterreih ihren Anfang genommen. Es sei eine tief ein-
ineidende Operation gewesen, als man mit Hülfe JItaliezs Oefter-
rei ins Herz getroffen habe; aber sie babe erft dur die Zoll- wirtbsaftlicher n Oesterrei in- mitten eines polyglottenStaates einem allmählihen Absterben preisgegeben worden sei. Keine formulirten Verträge könnten Oesterrei als Bundes- genossen Deutschlands festhalten, wenn es immer mehr entgermanisirt werde. Deéhalb müsse man ein mitteleuropäishes Bündniß wieder- herstellen, das auch wirthschaftlich stark genug sei, dem Wettbewerb von Rußland und Amerika Stand zu halten. Jn Oefterreih werde man den Verträgen lebhaft zustimmen, und er hoffe, daß auch die übrigen Völker Oesterreichs \ich in Folge der Verträge [land freundliher gegenüberstellten als bisher. Und boffentlich werde dies schließlich zu einem Zollbündniß auf staatsrechtliher Grundlage führen. Seine Partei könne die Regierung nur zu ihren neuen Wegen beglückwünshen. Sie verkenne dieses Symptom in keiner Weise. Annehmen oder ablehnen? Sie bitte, mit möglichst großer Mehrheit und ras zu antworten: Annehmen! Der Kommissionsvorschlag sei nit praktis. er würde die Sache thatsählid verzögern. Wolle man von der Regierung Aufklärung erbalten, so glaube er, diese werde nit vorenthalten werden, au ohne Kommissionsberathung.
politik gewirkt, wodur ein Jahrhunderte bestehender und kultureller Verkehr zerstört und das Deutshtbum i
Ein S{hlußantrag wird angenommen.
Abg. Freiherr von Münch: Er habe si bereits vorgestern vor Beginn der Sigzung zum Wort gemeldet. Da es ibm durch den S&luß der Berathung entzogen sei, stelle er feft, daß der Reichstag die Ver- treter aller anderen süddeutshen Bundesftaaten, die wesentlich die Koften der Handelsverträge ¡u tragen bâtten, babe zum Wort ge- langen laffen, einem Vertreter Württembergs dagegen das Wort versagt habe. Mit Rückiicht auf die Stimmung für die Handels- vertrâge bedauere er, daß man nit eine möôglichft allseitige Autsprache
zugelassen habe.
, Abg. Freiherr von Manteuffel erklärt in Ergänzung eet Rede, daß in der konservativen Fraktion mit Mehrheit eshlossen sei, den Antrag auf Kommissionsberathung zu
[len.
Abg. Dr. Bürklin erklärt, seinen Antrag zurückziehen zu können, wenn er erfahre, daß die Regierung geneigt sei, im Plenum auf vershiedene Fragen zu antworten.
Nachdem der Vize-Präsident Graf von Ballestrem be- merkt hat, daß, soviel er wisse, diese Geneigtheit bestehe, zieht
daß er niht um Worte gekommen sei, und erklärt, daß die Antisemiten r den konservativen Antrag auf Kommissionsberathung
der Abg. Dr. Bürklin seinen Antrag zurück. Abg. Dr, Boeckel führt Beshwerde darüber,
stimmen würden.
__ Der Antrag des Abg: von Liebermann auf nament- lihe Abstimmung über diesen Antrag wird nicht genügend
unterstüßt. Die Kommisfionsberathung wird abgelehnt.
Es folgt die Abstimmung über den Antrag der Kommission für die Geschäftsordnung, betreffend die [rage der Unterstüßung
tglieder; der Antrag
der Etatsresolutionen durh fünfzehn wird mit großer Mehrheit angenommen. S@&luß nah 5 Uhr.
andern Mitgliedes dieses Hauses, das für die Verträge stimmen noch seiner Fraktion
R i B Beate l mre inr ganze eß agen werde. 7 : Unter großer, ftetig waGsender Unruhe des Hauses, welcher
der Präsident vergebens zu fteuern sut, erklärt sich der Abg. Dr.
Bürklin für die Handelsverträge. Er verkenne niht die
welche diese Verträge der Landwirthschaft auferlegten,
daß die Landwirthe vaterlantsliebend genug sein wür
ären, bei d Lesung di entl en, daß sie er zweiten Lesung die nam a G
Materialien. Berlin. — Ausgebend von dem Geda folgende einheitlibe Regelung eine geeignete Grundlage det fih der Verfas dafür ift ihm die au gehörigkeit. Nur sow
vertraue aber, den, um diese
fer zu bringen. Sehr ausführlih geht Redner auf die Wein- position der Verträge ein. Der Regierung gegenüber bezweifele er, daß durh die Einführung der italienishen Weine die Kunstweine bekämpft werden könnten, höbstens könnte der Deklarationszwang dazu führen, der au nicht allgemein beliebt sei. Er empfiehlt {ließli die Berathung der Weinposition in einer Kcmmission, die nah seiner Meinung eine Verschleppung der Vorlage ni@t zur Folge haben
ziehungen den
igen Kriege verschafft habe.
Ái an eintreten laffen.
gewährt ein Bild über Parteiorgane zu dem Gesetzeéprojekt. Abgesehen von einer manchmal im Ausdruck und von einigen Wiederbolungen kat es der Verfasser verstanden, den außerordentlich umfan sorgfältiger Benutzung ni&t nur der nationalen Literatur au verständlih darzustellen, zur Klärung der wichtig
Pandels8politik Belgiens, Schwedens und Norwegens, in den leßten Jahrzehnten sowie statistik von 1880 bis 1890, be Sozialpolitik, erschienen. Gustav S@&moller redigirt. mit den Verbältnifsen ibrer Län und gewähren ein um \cbaftegeshihte, das b geführt wird.
handeln auf sihtspunkte z
Statistik und Volkswirthschaft. Woblthätigkeit.
Für die Weihnachtsbesherung armer Kinder hat, wi hiefige Blätter melden, Kommissions-Rat5 Renz dem Ober- Ï meifter Dr. von Forckenbeck den Betrag von 1000 4 üb
: geb. reuß, hat, wie der „Voss. Z.“ berittet wird, eili E Stadt Potsdam zum Erben ibres 180000 M, Auskunft des Testamentsvollstreckers aber 200 000 46 betragenden Vermögens eingesetzt und ¿war foll das Geld für eine „Albert Ripke'she Eheleutestiftung“ verwendet werden. Bedürftige Männer und Frauen, welche tadellos gelebt baben und in Potsdam geboren oder mindestens zehn Jabre dort wohnhaft sind, sollen aus der Stiftung fortlaufende Unterftütßungen von monatlich erhalten; außerdem follen an den eburtstagen der Ripke
lassen. Die in Berlin verstorbene Wittwe Ripke,
leute besondere Gaben vertbeilt werden.
ur Arbeiterbewegung.
Der „Kösöln. Pur, wird aus Saarlouis gemeldet: Grubenauss\chuß bes&lofß, in einer erneuten Eingabe an das Minifterium die achifstündige Sit einschließli der Ein- und Aus- fahrt, einen Mindeftlohn im Akkord von 4 A 50 S3 und Aenderung
des Knappschaft8wesens zu fordern.
In Eppelborn fand am 6. d. M. eine Bergarbeiter- versammlung statt, in der, wie der „Saarbr. Ztg.“ geschrieben wird, der Sozialdemokrat Peter Braun eine Rede halten wollte. Die Versammlung wurde aber schon im Beginn der Rede
überwaenden Beamten aufgelöft.
Aus Charleville (Departement Ardennen) wird der „Köln. ta. unter dem 11. d. M. berichtet, daß 500 Arbeiter der Gi ß eville in Folge der Ankündigung einer Lohnkürzung die Arbeit
niedergelegt haben.
Wie der „Frkf. Ztg.* aus London geschrieben wird, hat der Verein der Ko lengrubenbesißzer von Durham bes{lossen, Arbeitern eine Lohnverkürzung um 100% aufzuerlegen; falls
die Arbeiter dies nicht wollten, tolle die Lohnfrage einem Schieds- Éte vorgelegt werden. Der Bund der Kohlenbergleute hat
geri diese ndigung erwidert, daß er das Schreiben
möglich beantworten und die Gründe angeben E a erhöhung Plag zu greif be. Auch d Molllengruben és Ves land fue eine lnd die Kob “on O durch-
t der Arbeiter nit eine Lohnherabsezung
Northumber ausegen.
Nieder-Oesterreih Ober-Oesterreih
Salzburg . S
Krain Küftenland. . Tirol-Vorarlberg Galizien .
sen Ehe-
Maul- und Klauen Lungenseute . .
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penzell a. Rb. Appenzell i. Rb.
Graubünden
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Neuenburg
Recht8- und Staatswissenschaft.
rechtsreform und Erbschaftsfteuer. zum bürgerlihen Geseßbuch und zur Steuerreform von Gerichts - Assessor. Mit Berugung amtlicher Carl Hevmann's Verlag. 1891. Okt. 104 S. nken, daß die in absehbarer Zeit er- ung des Erbrehts für das Deutsche Reich für eine Reichserbschaftsfteuer geben würde, er zunäLst dem Erbrecht f Blutsverwandtschaft berubend eit das Gefübl
der Niederlande,
Gesundheitswescn, Thierkrankheiten und Absperrungs-Maßregeln.
Nachri chten erkrankbeiten im Auslande im Jahr e 1891.
: 14, November.
Zabl der verseuhten
Orte: 225
über Verbreitung von Thi
i { Maul- und Klauenseuche Maul- und Klauenseuche
Lungenseuche .
Maul- und Klauenseue :
Lungenseuche .
Maul- und Klauenseuche
Lungenseuche .
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Schweiz.
Maul- und Klauenseuche. 16.—31. Oktober.
Zahl der verseuchten
E Set Weiden: Orte: Mes
S 3
— ais 1 E RES 1 1 — — 11 _— 4 1 — 1 17 1 4
135 —_ 27 75
9 — 7 21 — 10 E — 2 1 — 1 — — 2
Belgien. Im Monat Oktober. Lungenseuhe: in 8 Provinzen, 25 Gemeinden, 27 Ställen.
Japan. Die Kaiserlih japanische Regierung hat die aus Anlaß der für die japanishen Häfen angeordneten Quarantäne- gegen Singapore, Sevatow, Shanghai, Hong-
Urgrund è Zusammen-
} für leßtere reiht, will er das Erbrecht ausdebnen und verwirft deshalb die im Entwurf des bürger-
lichen Geseßbuhs beabsihtigte Berufung der Famili Eva“ hinauf. Und weil das Erbrecht aus der darf nach seiner Ansiht der Staat als vielmehr foll er erblose Na&läfse ledi nehmen, im Uebrigen aber ih bei Erbfällen nur dur Erbebung einer Steuer betheiligen. Den Einwand, da nihts Anderes als ein staatlibes Erbrecht drückli ab und versu@t den Nachweis zu eines Erben in ibr
e „bis zu Adam und Blutsverwandtscaft folgt, solcher kein Erbre§t haben, glih als Okkupant an si
ß solhe Steuer ließli ein werde, [lehnt er na(- die Stellung ih die Fort- omischen Be- ürde. Zu der hervor, daß ngs Geltung änzungssteuer, steuerung ent- ziehe. Daneben ch ftaatlihen Sus gesiterten Von den mannigfachen gegen die ngen greift Eschenbach nur einzelne ewiß nicht zu niedrig greifend, bei Ascendenten, Descen- i nur 1/2 % entrickten. er eine progressive Besteuerurg, jedoch umme binaus, für geboten. SwWließlih ang mit den bon anderer Seite gegebenen 1 it einer die Erbschaftssteuer ergänzenden jedo au in diesem Punkte mit selbständigen ten. Ein als Ankang beigefügter Abdruck von die, Stellung der verschiedenen-
n führen, daß
thren praktiswen Konsequenzen, namentl seßung der Persönlichkeit des Verftorbenen in ihren ökon Staat in eine unhaltbare Lage bringen w Erbschaftssteuer übergebend, hebt der Verfasser sie sid besonders bei den Völkern germanishen Urspru . Ihrem Charakter nat sei sie eine Erg indem fie das si mehr foder weniger der genauen Be ziehende Einkommen in annähernd genauer Weise berar. könne in ibr eine Gebühr für den dur Erbschaftsübergang erblickt werden.
Erbschaftéfteuer erhobenen Einwendu beraus. Die Steuerpfliht will er, g Erbschaften von 20 000 denten und Ebegatten sollen bis zu 50 000 4 Von diesem Betrage ab bält nicht üter 3 9% der Erbschaftsf\ betont der Verfasser im Einkla Anregungen die Nothwendigke ScenkungEsteuer, obne Vors(lägen hervorzutre „Preßstimmen“
bervortretenden S&werfälligkeit
greihen und sprôöden Stoff unter idt deuts{en, sondern au der inter- f einem bes{ränkten Raum übersi&tlih und sodaß feine Arbeit einen werthvollen Beitrag en Frage bietet und es dem sich eine selbständige Meinung darüber zu bilden. Volkswirthschaft.
— Bei Duncker u. Humblot- in Leipzig ist eine dankenswerthe mmenftellung von Berichten urd Gutatbten über die Nord - Amerikas,
Leser ermöglicht,
Italiens, Oester- t Dänemarks,
Rußlands und der Shweiz über die deutsche Handels- rausgegeben vom Verein für Pr. 13 # Die Sammlung if von Die Berichte rühren von anerkannten, der vertrauten Sachverständigen her fafsendes Bild moderner Handels- und Wirth- ier in gedrängten Uebersiten dem Leser vor- r ß zu der Schrift war der bevorstehende Abbruch der Handeléverträge. geboten erscheinen, sowohl für wissenshaftlihe wie praktise Zwecke darzulegen, wie die bestehende Handelspolitik Ländern entstanden ift, welcke Folgen si daran Thatsachen der konkreten WVerkältnifse der einzelnen zusammengewirkt haben,
zum 1. Februar 1892 Dieser Umftand ließ es
in den wichtigsten geknüpft baben, und neueren Handelsentwidcke- Länder um die beutige Handelspolitik faft __ Bahnen zu leiten, als sie f der sechziger Jahre fur immer feftgeftelt s{ienen. Die Berichte be-
Grund dieser von S{moller aufgeftellten leitenden Ge- unächst die Epohe der europäi se{ziger Jahre, schildern den Ums{wung
Anfang
{en Handelsverträge der in den siebziger Jahren,
1.—15, November.
O 31, Oktober.
Ungarn 29, Oktober.
Komitate: Orte:
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12. Dezemb Friedenftraß
Landes.
von Emil Frey statiftishe Arbeit Ü
Kapiteln, Zacharias
Vande die Ur Thiersammlun
die fib in dem
7. November.
4. November. Zakbl der verseuchten
efterreih.
Höfe: Orte: 1758 235 — 1 1038 112 7 6
757 113 40 35 1036 172 95 25 527 58 525 70 108 34 729 49 46 3 348 90 1202 148
Komitate; 537 43 72 12
kong und die chinesi\ch{ Demgemäß sind diese Anord beamten auch für
er 1891
Tegen die alsdann auf diesem Gebiet jedes Land dar und verbreiten si zu Stand der bandelspolitis%en Ocdnun In dem vorlie der Arbeiten veröfentliht geliefert worden politische Nachlieferu
Amerika wird
Réus,
Band.
eR.- u. St.-A.* worden ; Bande gebührt die gleiche Anerkennung. Er von denen ¡wei der Feder des He entstammen, arbeitern, deren Namen für die faßt find, diejenigen Tbierforme Teichen vorkommen. Werkes überall gewabrt wird, ift seine lih und bietet dem Freunde der und unterhaltenden Lesestoffs, Besoraten,
die
Troßdem der wissen!
flädtishen Gymnasiu ankfurt a.
aubof macht in einem batungen über — Ueber halbverdaute aumfrofches gefunden baben,
n Beo
— Endli entbält dieses n über „Die Raubvögel d von Direktor Dr. Heinrid Zoologischen Gartens in Sh ngelotal ift, in dem au eini
Verschiedenes. , Tage8zeitung für das , berauêgegeben von Hugo S , Preis 50 4 vierteljährli n und Stellengesube aus d ift dur alle Poftanfstalten zu beziehen
— „Frauen-Erwerb“ lihe Berufêwesen, berg i. Sl. offene Stelle Thâätigkeit un
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120
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33
172
25 58 65 38 36
5 126 174
12, November.
Komitate :
45 10
¿deutshe Schiffe, sowie und Schutzgenofsen wieder aufgehoben worden. vom 13. Oktober 1891.)
London, 11. Dezember. In Belfaft fordert, wie die „A. C.“ beribtet, die Influenza eine Menge Opfer. Die Sterblichkeit ift zur Zeit die hö, ste im aanzen Vereinigten Königreich. A Grippe wütbeten auch noch andere zymotishe Krankheiten in Das übrige Irland, mit Ausnahme von Dublin, ift bisher davon ziemli verschont geblieben.
Handel und Gewerbe.
ägliche Wagengeftellung für Kohlen und Koks Ten e bex Nabe und in Oberschlesi An der Ruhr sind am 12. d. M. gestellt 10 483, nit recht- zeitig gestellt keine Wagen. In Oberscblesien find am 11. d. M. gestellt 4302, nit rechtzeitig geftellt keine Wagen. Am 12. d. nit rehtzeitig geftellt keine Wagen.
Subhafstations-Resultate. Königlichen Amtsgericht 1. Berlin ftand am das Grundftück in der Pallisadenstra e 73, dem Kaufmann Gustav Palatky g
derselben. Heraus
Organ der Z
B. Arbeit über Deutschland von Dr. Lotz,
ng aber angekündigt ist; ferner die Arbeiten reiw, England, die Balkanstaaten und Spanien, die oder März der Oeffentli&keit übergeben werden d jeßt vorliegenden Arbeiten sind Handelspolitik von Nord- Smith und Dr. Edwin Seligma Handelspolitik Italiens von Profes die öofterreibische von Dr. A.
Ernest Mahbaim (in franz Henry Minifterium des Auswärtigen, von Profefsor William und norwegische von Prof
Peez in Wien, Sprache), Hülfs-Konsul und G. S. Endt, Scarling in Kopenhagen, di weg effsor Dr Fablbeck in Lund, von Wittshewsky in Breslau und die \{chweizerif in Zürih bebandelt. bér den auswärtigen Handel des d gebiets von dem Gebeimen Regierungs-Rath und Direkt luden Statistishen Amts in Berlin Dr. von Scheel.
; . Naturkunde.
— „Die Thier- und Pflanzenwelt des Einführung in das Studium Zatdarias, Direktor der B See in Holstein. Abbildungen. Leipiig 1891. ganzen Werks geh. 24 4, gut Werkes ist in Nr. 167 des erkennung besprochen
im
Mit 51 in de
Verlag von F. F. Weber.
erfolgten weiteren Shritte für m S@luß über den geg gen und Interefsen des betreffe genden Band ift aber nur erft ein Theil , da viele niht zu rechter Zeit ab- handels8- deren baldige
über Franfk- etwa im Februar w ürften. von bobem wissensGaftlihen Werth. Die Dr. von Rich{mond Mayo- n (in englisher Sprate), die or Dr. Werner Sombart die belgishe von bolländise niederländischen die dänische e schwedische , die russische rische Handelspolitik Den Sthlafi bildet eine iîhen Zoll- or des Kaisers
Süßwassers8.“, d b derauégegeben von Dr. Otto iologisGen Station am Großen Plöner n Text gedruckten Preis des geb. 30 X — Der erfte Band diefes mit woblverdienter An-
erschienenen
bebandelt rauëgebers Dr. Otto | i bervorragenden Mit- Gediegenbeit des Inhalts bürgen, ver- n, die in unsern Tümpeln, Seen und iens@aftlide Charakter des Spra@e do geweinverständ- Natur eine große Fülle interessanten L der für den um \ dur Aufklärung über bundenen Gefahren und Angabe Besißer von Seen und derglei Kenntnifse über die Hebung der Erfolge der künftlihen Fishzut zut dinderlihen Parasiten und die Art ib großem Nugten erweisen wird,
— „Der Zoologische Garten,“ flege und Zucht der Thiere, lands, berau8gegeben von der saft* in Frankfurt a. M, redigirt von Noll, Obkerlebrer am und Waldsbmidt in Fr zu einem Aufsaß „Der Thierbefta Frarffurt a. M. in den Jahren 1888—189 terbringung einer mögli : ng und begrüßt es dabei mi Berlin angefangen dat in energis§er vorzugehen. — Dr. F. B theilung von interefsante der griechishen Landschildkröte*. Magen eines B De. J. Thallwiz in einem A Bauwfrosches*. der Mittheilunge Hamburg“ schreibung des liches Vergnügu
Geb
en.
B
in
1 l eine Gesundheit die mit dem Fisgenuß ver- der Mittel zu ibrer Berbüturg, dem en durch Vermittelung mannigfaHer die Einrihtung und die der Vermehrung der Fisch- rer Bekämpfurg, si von
Zeitschrift für Beoba®Ftung, oologisWen Gärten Deutsh- Zoologishen Gesell- Professor Dr. F. C. um. Verlag von Mablau M. Heft 9. — In der Einleitung Zoologishen Gartens zu 1° bespriht Dr. Wilbelm ¡weckmäßig ¡usammengeseßzten t Freuden, daß Dr. H dieser Beziehung ¡weiten Aussay Mit- e Die Paarungtweise junge Krebse, berichtet Sonderbare Nahrung eines Heft no® die Fortsetzung es Zoologiihen Gartens Boleu und eine Be- angbai, der ein öffent- ge Thiere gehalten werden.
das gesammte weib- ôderstrôm in Grün- , entbält tägli über bundert teten weiblicher
21. November.
Orte: Höfe: 220 1223 I 2 131 1137 7 9 120 725 32 46 143 893 22 73 62 589 57 392 40 207 31 205 5 21 113 384 171 319 19. November. Komitate: Orte:
43 547 10 80
en Küstenh äfen außer Kraft gesetzt. nungen Seitens der Kaiserlihen Konsular- für die Reih8angehörigen (Vgl. R.-A. Nr. 241
ußer der
elfaft.
M. sind geftellt 4097,
e 52 und ebôrig, zur