1891 / 307 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 31 Dec 1891 18:00:01 GMT) scan diff

4 gefa ohguagiums volisadi

O Congostaats einzusührenden

adiz sihergestellt. i

m allein übernimmt für 1 000 000 Rbl. Bauholz, die Ge- sellshaft „Kawkas und Merkuri* für 500 000 Rbl. ; ferner sind :Be- stellungen von Privatpersonen, Privat- und Krons- Eisenbahnen u. a. u. eingetroffen. Diesen ersten Arbeiten reiben si in- allen größeren Wolga- städten: Twer, Nishni-Nowzorod, Kostroma, Kasan, S\mbirsk, Ssaratow, Zarizyn, ‘Astrachan die Straßenpflafterungen und Anlegung von Landstraßen und Chausseen. Diese Vauten werden jedoch nit vor dem Januar in Angriff genommen, und nur die Vorbereitungen, die Zuführung des Stein- und Sandmaterials, beginnt bereits am ‘1. Januar. In der für die Organisation der öffentlihen Bauten ein- geseßten Kommission wird gegenwärtig auch ein interessantes und großartiges Projekt der Kaufmannschbaft von Nishni-Nowgorod be- rathen: ein Projekt, das bereits seit Jahren das Ideal der genannten Kaufmannschaft war und nun unt-7 Heranziehnng der nothleidenden Arbeiterkräfte vielleicht verwirklich. werden kann. Es handelt sh vm die Anlegung eines neuen Hafens 1n Nisbni-Nowgorod, um gründ- lihe Reinigung und Vertiefung der Flacstellen in der Wolga und die Anlage eines Kanals bei Nishni-Nowgorod.

Ftalien.

Bei dem Ania und .der Königin fand geßern Abend um 91/7 Uhr der übliche Neujahrsempfang für - das ge- sammte diplomatishe Corps und die Gemahlinnen der Bot- schafter und Gesandten statt. , e

Wie der „Diritto“ meldet, hat der Justiz-Minister Ferraris seine Entlassung eingereiht.

Der Pap empfing gestern zur Neujahrsgratulation mehrere Mitglieder des diplomatischen Corps und hatte dabei dem „W. T. B.“ zufolge mit dem französishen Botschafter Grafen Lefèbvre de Béhaine eine langwährende herzliche Unterredung.

Spanien.

Jn Toledo ist nach der „Köln. Ztg.“ am 24. d. M. der Erzbischof Kardinal Paya gestorben. Der Verstorbene De Primas von Spanien und General-Vikar des spanisGen

eeres.

Schweiz.

Ja Bern fand, wie die „N. Zür. Ztg.“ meldet, am Dienstag zwishen dem Bundesrath Droz und Vertretern des Handels, der Jndustrie und des Gewerbes zur Besprehung eines mit Frankreich abzuschließenden Handelsvertra ges eine Konferenz statt. Von Mitgliedern der Bundesversamm- lung nahmen daran Theil die Nationalräthe Cramer-Frey, Hammer, Rebmann, Martin, Comtesse und Dufour.

Belgien.

Wie dem „Hamwb. Corr.“ aus Brüssel ges{rieben wird- beginnt die öffentlihe Meinung Belgiens jeßt sich mit dem deutsh-belgishen Handelsvertrage zu befreunden, Die am Montag Abend in Brüssel abgehaltenen Versamm- lungen der „National - Unabhängigen“ und des Generalsyndi- ka!s der Prinzipale und Reisenden haben die {hußzöllnerischer- seits gestellten Anträge auf Ablehnung des Vertrages abgewiesen und sich darauf beschränkt, seine wenn auch thatsählich unmögliche Verbesserung zu fordern. Der Finanz-Minister Beernaert hat vorgestern eine von den klerikalen Deputirten Woeste, Sadeleer und Van Wamwmbeke geführte Deputation des Bezirks ‘Alost empfangen, welche die Ablehnung des Vertrages forderte. Der Minister war, wie der Korrespondent des genannten Blattes \hreibt, sehr liebenswürdig, lehnte aber in zweistündiger Unterredung das Verlangen rundweg ab, seßte den Delegirten die Vortheile des Vertrages für Belgien auseinander und wies au ihren weiteren Antrag, wenigstens dem deutschen Hopfen einen Einfuhrzoll aufzuerlegen, ab, denn, so führte er aus, der für die belgishen Brauer unentbehrliche deutsche Hopfen sei drei Mal theurer als der belgische und der leßtere könne dur seine Billigkeit ps n deutshen Einfuhrzolles den deutshen Markt für ih ehaupten.

Das amtliche Blait veröffentlicht in seiner Nummer vom 29. Dezember eine Reihe von Eknennungen im diploma- tishen Dienst. Der Gesandte in Wien Graf de Jonghe d’Ardoye ist danach unter Ernennung zum Staats-Minister in den Ruhestand getreten. Jhn erseßt der Gesandte in Kon- stantinopel Emil de Borchgrave. Nach Konstantinopel geht dex bisherige Gesandte in Bukarest Hoorickx und :nah Bukarest geht Garnir-Heldewier. Der durch den Uebertritt

- Degrelle:Rogiers in den Dienst des Congostaats erledigté

Lissaboner Posten is durch den Gesandtzn in China Ver- haeghe de Naeyer beseßt worden.

Die Brüsseler Generalacte vom 2. Juli 1890 wird demnächst in Kraft treten, Die Situation, in der sich das Abkommen heutigen Tages befindet, ist nah dem „H. C. “folgende: Die französishe Kammer- hat ihr zugestimmt, jedoch mit der Einschränkung, daß alle Arlikel, welhe die Abgrenzung der Ueberwahhungs8zóne in Betreff der Jnsel Madagaskar und die Durchsuchung des Negerhandels verdächtiger Schiffe bezwecken, Frankreih gegenüber außer Kraft bleiben jollen. Frankreich ver- bleibt jomit bei dem von ihm 1867 mit England vereinbarten Ver- trage, während die übrigen Unterzeichner der Generalacte sichihren . Bestimmungen unterwerfen. Da auch der französishe Senat zugestimmt hat, so wird Frankreih am 2. Januar in Bvüssel die Ratifikation der Generalacte vollziehen. Dadurch ist diese Acte indeß noch nicht fest gesichert. Die Vereinigten Staaten von Amerika haben sih eine Ratifikationefrist bis zum 2. Februar ausbedungen. Ferner hat Portugal bisher der General- acte , der die Erhebung von Zöllen betreffenden Zusay= erklärung und der Regelung des in die westafrikanishea Congobesizungen Franlkreihs, Portugals und des belgischen ollsystems seine Zustimmung nicht ertheilt. Zwischen dem Brüsseler und Lissaboner Kabinet wird, um diese Zustimmung zu erlangen, sehr eifrig ver- handelt, Jn den Kreisen des belgishen Auswärtigen Amts und der Congo-Regierung hält man das Zustandekommen der Brüsseler Generalacte nunmehr für voll gesihert und damit den ernsthaften gemeinsamen Kamps gegen den Negerhan del ie sh der „Mouv. géogr.“ treffend aus- drückt: „Das Werk eines Jahrhunderts wird in Angriff genommen.“

Griechenland.

Die griehishe Regierung hat der Kammer den Ent- wurf eines Uebereinkommens mit der Peloponnes- Eisenbahngesellschaft wun Forlführung des Baues der Myli-Kalamata-Eisenbahn unterbreitet. Jn dem Entwurf ist, wie es in der bezüglichen Meldung des Wolff’ schen Bureaus heißt, eine Bezahlung der Arbeiter der früheren Ge- sellschaft niht vorgesehen ; die leßtere ist dagegen für insolvent jv und die von ihr gestellte Kaution mit Beschlag belegt worden.

Das Marine» ]

“Catarg

- Bukarest, 30. Dezember. Jn Folge des Einverständ- nisses und der Fusion der konstitutionellen Partei Carp mit den Konservativen zum Zwecke der Grün- dung es einheitlihen Partei unter der Fuhrung

u ’'s gaben, wie „W. T. B.“ berichtet, der Minister der Domänen General Mano, der Finanz-Minister Stirbey und der Justiz-Minister Sturdza ihre Demission. Sie wurden heute erseßt durch Carp für die Domänen, Ghermany für die Finanzen und man für die

ustiz. Heute Abend leisteten die neuen Minister ihren Eid. eneral Mano i} als Präsident der Kammer in Aussicht genommen.

Amerika.

Der E Foster ist, einem Reuter’schen Telegramm zufolge, soweit genesen, daß er am 29. d. M. wieder einer Sißung des Kabinets beiwohnen konnte.

Der Staatssekretär Blaine hat eine Depesche von dem Gesandten in Chile, Egan, empfangen, worin der Leßtere den Amtsantritt des Präsidenten Montt anzeigt. Egan gesteht darin zu, daß der neue Präfident großen Anhang unter dem cilenishen Volke befiße. Den Feierlichkeiten und dem darauf folgenden Festmahl habe er, der Gesandte, deshalb nicht bei- gewohnt, weil er niht dazu eingeladen worden fei. 7

Der „New York Herald“ vom Dienstag veröffentlichte ein Telegramm seines Korrespondenten in Valparaiso, welches im Gegensaß zu den Washingtoner Meldungen, daß Chile den Vereinigten Staaten ein Schiedsgericht zur Lösung der zwischen den beiden Ländern bestehenden Schwierigkeiten vorge- schlagen habe,alle dahin gehendenNachrichten einslweilen wenigstens für unbegründet erklärt. Die Verwaltung, so heißt es in dem Telegramm, erfahre derzeit bereits bei der Bildung eines Kabinets genug Schwierigkeiten, um ihre ganze Aufmerksam- keit dieser Ausgabe zuzuwenden und andere Fragen mittler- weile ruhen zu lassen. Man dürfe jedoch ruhig sagen, daß der Vorschlag, die Angelegenheit einem Schiedsgericht zu unterbreiten, von den Chilenen freudig begrüßt werden würde.

Zum Gouverneur des brasilianishen Staats Rio Grande do Sul i|st nah einer Meldung des „New-York Herald“’ aus Rio de Janeiro vom 26. d. Senhor Silveira Martinez ernannt worden. Mit seiner Ernennung dürfte auch die aufständishe Bewegung in dem Staat ihr Ende erreihen. Sie hat noch zuleßt bei den Grenzstädten San Juan Baptista und Santa Anna do Livramento zu Kämpfen mit Regierungstruppen gesührt. Die Regierung von Uruguay hat starke Truppenabtheilungen an derx Grenze aufgestellt, um die brasilianishen Aufständischen von ihrem Gebiete abzuhalten.

Asien.

Der Schah von Persien hat, wie der „Times“ aus Teheran vom 28. d. gemeldet wird, eine die Abschaffung des Tabackmonopols bekräftigende Bekanntmachung erlassen, welche die herrshende Aufregung beshwihtigen dürfte. Gleich- zeitig wurden geeignete Maßregeln zur Aufrehthaltung der Ordnung getroffen und die Polizeistation mit Truppen besegt.

Afrika.

Der aus Omdurman entflohene Pater Dr. Joseph Ohr- walder hat aus Kairo, 21. Dezember, an das Wiener „Vaterland“ ein Schreiben gerichtet, welchem Folgendes zu entnehmen ift:

Mit den zwei Schwestern Katharina Chincarini und Elisabeth Venturini sowie einem Negermädhen fl) ih am 29. November, Abends 8 Uhr, aus Omdurman. Unser- Legweiser waren der Führer Ahmed Hassan und zwei Gefährten om Stamm der Abubdeh- S(anatir. Wir, sieben Personen, f „hen mit vier Kameelen auf und ritten Tag und Nachr, bei Tag - auf abgelegenen, bei Nacht auf dem gewöhnlichen Wege, ohne Unterbrechung am linken Nilufer bis zum Orte Banga, zwei Stunden nördlich von Berber. Dort verloren wir einen Tag, um zur Ueberfahrt über den Nil die Nacht abzuwarten. Nah Ein- bruch der Nacht weigerte sich jedoch Hn, uns überzusetßen, und vertröstete uns auf den folgenden Tag. Dies hätte uns aber der großen Gefahr, erkannt zu werden, ausgeseßt. Zufällig befanden sich an Ort und Stelle zwei Knaben, die nah Entfernung des Fährmanns uns gegen zwei Thaler übersezten. Alsdann nahmen wir den Weg durch die Wüste nah Abu-Hamed. Bei dem Ort Mesthera el Dehesh, etwa sech8s Stunden südlich von Abu-Hamed, näherten wir uns dem Fluß, um die Schläuche mit Waffer zu füllen. Als wir uns hierauf nur wenige S(ritte vom Fluß entfernt hatten, hörten wir plöulich die Stimme eines Kameels. Wir Alle waren entsetzt. Der Führer begab \sih rasch an den Ort des Geräusches und stand einem Wachposten zu Kameel gegenüber, der eben daran war, nah Abu-Hamed zu eilen und unsere Flucht anzuzeigen. Nach Langen Unterhandlungen begnügte er ck jedoch mit 20 Thalern Schweigegeld und ließ uns ziehen. Dies war unsere Rettung. Am 7. Dezember kFamen wir glücklich in Marad, dem äußersten Vorposten der egyp- tishen Regierung an. Nach zweitägiger Muhe dortselbst erreihten wir am 13. Dezember Korosko. Folgendes ist in der Eile ge- \chrieben das Wichtigste aus dem Sudan. Jn Gefangenschaft ver- bleiben noch: Don Paolo Rossignoli, Giusevpe Regnotto, Teresa Grigolini, Herr Slatin, Herr Neufeld, 19 Griehen, 8 Syrier, 8 Israeliten. Der Sohn des Konsuls Hansal starb vor etwa drei Jáhren in Galabet; Ernest, der Sohn Marno's, etwa 12 Jahre alt, lebt mit seiner Mutter Chaterina in Omdurman. Omdurenan zählt etwa 120 bis 150 000 Einwohner, ein Gemisb aller Sudan- ftämme. QDarfur ist aufgegeben. Ju Kordofan stehen die Emire Mahmud Ahmed und Abd el:Bogi, beide Verwandte des Abdullahi (des Nachfolgers ‘des Mahdi) mit 1500 Soldaten in El-Obeid. Am Weißen Nil sind Posten in Diebel-Regiaf, Lado und Foschoda, an leßterem Ort der Emir Zeki Tamal mit 5—6000 Mann. der vor etwa 4 Mionaten den König der Schiluk tödtete. Jn Sennar ist Karkoc der vorgerückteste Posten. Jn Galabet befindet sich ein befestigter Posten unter Emir Mohammed Ali. Jn Kassala stehen etwa 500 mit Flinten Bewaffnete, jedo fürchtet man von dieser Seite einen Angriff der Italiener. Ueber Berber und L Bis steht der Emir Zeki mit seinen Baggara, während in Dongola Yunes befehligt. Als die Lage der Mahdisten charakterisirend, verdient Erwähnung, daß die leyte Reise des Vizekönigs nah Ober-Egypten im Sudan Angst ver- breitete.—Kurz vor unserer Flucht ereignete s ein Zwischenfall, der leiht ernftere Folgen haben konnte. Am 1. November fand im Hause des Aeltesten der Vornehmen Ahmed Schar fi eine Rathsversammlun der beiden Khalifen statt. Hierbei warf Ali Karar dem Abdullahi vor, daß sein Vorgehen und seine Handlungen gegen die Geseye der MV'ahdi Ca verstoßen, indem er mehr Politik treibe, als die Sade des Mabdismus fördere. Die erregte Diskussion dauerte bis Mitternacht, als die Baggara an der Thür lärmten und in Folge dessen die Sißung aufgehoben wurde. Aber am 24. No- vember erneuerte sich der Unwille mit mehr Macht. anf Tage lang ftanden die Parteien der beiden Khalifen sih in Waffen gegen- über, wobei Seitens des Abdullahi 17, Seitens der Gegner 5 Mann fielen, Hierauf trat eine Auétsöhnung ein, indem Abdullahi die Wünsche des Ali Karar zu befriedigen, d. h. ihm ein Viertel der Piilitärmaht, ein Viertel der Einkünfte und Jeive Fahne abzutreten versprach und ihm überdies 800 Thaler gab (nämli 200 Thaler für die Söhne des Mahdi, 200 Karar selbst). Diejer Zwischenfall ist symptomatish, indem er die

Kluft aufhellt, die zwischen den herrschenden Parteien im Sudan besteht,

E

für dessen Frauen und 400 für Ali

wie dem Pater und de die Flucht ¿ht wurde, wird E N O O

Kunst und Wissenschaft.

Einer der hervorragendsten Mathematiker der Gegenwart, Professor Dr. Leopold Kronecker, is, wie die „Nat.-Ztg.* mittheilt, am Dienstag nah eben vollendetem 68. Lebensjahre in Folge einer Lungenentzündung gestorben. Mit Kummer und Weterstraß gehörte er zu dem mathematishen Dreigestirn an der Berliner Uni- versität, das seit den sechziger Jahren hier zusammengewirkt und cine mathematishe Schule herangezogen hat, deren Vertreter fast an allen höheren Bildungsanstalten zu finden sind. Während Kummer und Weierstraß nah Vollendung ihres siebzigsten Lebensjahres mit Rücksiht auf Kränklihkeit und die Bürden des hohen Alters ihre Vorlesungen eingestellt haben, is der jüngste aus diesem Drei- gestirn, Prof. Kronecker, inmitten einer rastlosen und \chaffersfreudigen Thätigkeit plöpglih durch den Tod abberufen worden. Am 7. De- zember 1823 in Liegniß geboren, hatte Kronecker in Berlin, Bonn und Breslau Mathematik, studirt und war der hervorragendste Schüler von Dirihlet und Kummer, mit denen er auch im späteren Leben durch enge Freundschaft verbunden blieb. Nach seiner E im Jahre 1845 widmete er sich zunächst praktischer bâtigkeit, leitete fünf Jahre ein Bankhaus und bewirthschaftete dann mehrere Jahre seine Güter, dabei unausgeseßt seine mathe- matishen Studien und Arbeiten fortseßend. In den fünfziger Fahren siedelte er, der praktischen Thätigkeit entsagend und fih aus\chließlich seiner Wissenshaft widmend, nach Berlin über und wurde im Jahre 1860 zum ordentlichen Mitglied der Königlichen Akademie der Wissenshaften ernannt. Seit 1861 hielt er Vor- lesungen an der hiesigen Universität und wurde 1883 zum ordent- lihen Professor der Mathematik ernannt. Sein Hauptarbeits- gebiet waren Gegenstände der höheren Mathematik, der Algebra und Analysis, namentlich erzielte er durch Anwendung der Theorie der elliptishen Funktionen auf die Zahlentheorie wihtige Ergeb- nisse. Seine Grundzüge einer arithmetischen Theorie der „algebraischen Größen“ ershienen mit seiner Dissertation „De unitatibus complexis“ als Festschrift zu Kummer's fünfzigjährigem Doktorjubiläum im Jahre 1882, seine Abhandlung über den Zahlbegriff in den „Philosophischen Aufsäßen“ zu Zeller's Doktorjubiläum im Jahre 1887. Sein Briefs wechsel mit seinem Lebrer und Freunde Dirichlet in Göttingen wurde 1885 von Schering in den „Göttingishen gelehrten Anzeigen“ ver- öfentliHt. Vor vier Monaten ift ihm seine Gattin im Tode vorauf- gegangen.

Die Gesellschaft für Erdkund-" cält ihre nächste Sitzung am Sonnabend, 2. Januar 1892, Aïcads 7 Uhr, im Saale des Architektenhauses, Wilhelmstraße 92, mit folgender Tagesordnung ab: Herr Berg- Referendar Leo Cremer aus Marburg (als Gast): Eine Sommerreise nah Spihbergen. Herr Prof. Dr. Joh. Walther

okahtungen. :

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrunges Maßregeln.

Süd-Amerika Dur Verfügung des Präsidenten der - argentinisGen Republik vom 18. November 1891 sind der Hafen von Santos für vom gelben Fieber inficirt und die übrigen Häfen Brasiliens für derselben Krankheit ver dächti- erklärt worden.

London, 30. Dezember. Die Influenza rihtet au gegen- wärtig noch in England große Verheerungen an. Besonders viele Opfer fordert sie nah einer Meldung der „A. C.* in Oft-Devon- \hire. Auch auf den Scilly-Inseln i} sie ershienen. Ganze Familien leiden dort an der Seuche. Die Bewohner der Inseln be- finden si in einer mißlichen Lage, da der einzige Arzt auf den Inseln selbst an der Influenza erkrankt ist.

London, 30. Dezember. An Bord des britischen Krieges\chiffes „Dreadnought“, das kürzlich von Malta in Salonichi eintraf, ift, wie der „A. C.“ mitgetheilt wird, die Influenza in ihrer bôs-. artigsten Form aufgetreten. Die ersten Fälle kamen am 23, Dezember vor. Der befehligende Admiral traf sofort Maßregeln, damit sich die Seuche nit au auf die anderen Schiffe fortpflanze. Der „Dread- naught* wurde thatsählich in Quarantäne E wie man es früher mit dem „Collinywood“ gethan hatte, als f die Blattern auf dem Schiffe zeigten.

Submissionen im Auslande.

Spanien.

20. Januar 1892, 2 Uhr. Stadtverwaltung von Jrun : Ein- richtung und Betrieb der Beleuchtung der Stadt mittelst elektrishen Lichtes. Voranschlag 13000 Franken jährlich, Kaution 19 500 Franken. Dauer der Konzession 30 Jahre.

Tür kei. 14 Januar 1892, 1 Uhr. Verwaltung der Tabackregie. Kon- stantinopel : Lieferung von 330 000 Yards Packleinwand. Näheres an Ort und Stelle.

Verkehrs-Anstalten.

Bremen, 30, Dezember. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der S(nelldampfer „Havel“ is gestern Nachmitta von New-York heimgefahren. Der Dampfer „Preußen“ it beute in Colombo. angekommen. Der Dampfer „Kronprinz Friedrich Wilhelm“ hat gestern und der Dampfer „Balti- more“ heute Las Palmas passirt.

Aus Las Palmas wird gemeldet: der Norddeutsche Lloyd» Ee „Köln“ ist im S(hlepptau eines englishen Dampfers in

31, Dezember. ai T. B.) Der Postdampfer „Kron- prinz Friedrih Wilhelm“ hat am 29. Dezember Nachmittags die Reife von Las Palmas nach Vigo fortgeseßt. Der Postdampfer „Baltimore“ hat am 29, Dezember Nachmittags die Reise von Las Palmas nach Antwerpen fortgeseßt.

Hamburg, 31. Dezember. (W. T. B.) Hamburg-Ameri- kanishe Padetfahrt - Aktiengesellshaft. Der PVost- dampfer „Russia“ ist, von Hamburg kommend, gestern Nach- mittag 4 Uhr in New-York eingetroffen.

London, 30. Dezember. (W. T. B.) Der Castle-Dampfer eNorham Caftle*“ hat am Dienstag auf der Heimreise Ma- deira, der Castle-Dampfer „Courland® beute auf der Heim- reise Durban (Natal) passirt.

Theater und Musik.

Am Sonntag gelangt im Königlihen Opernhause „Tannhäuser“ mit den Damen Sucher und Leisinger, den Herren Sylva, Mödlinger, Beß und Krolop zur Darstellung. Anläßlih der Aufführung von Liszt's Faust-Symphonie im 6. Symphonie- Abend der Königlihcn Kapelle am 7. Januar liegt von Montag, den 4. Januar, ab eine ausführlihe Einführung in den poetischen und musikalischen Gehalt dieses Werkes von Otto Leßmann in der Musikalienhandlung von Bote u. Bock, Leipzigerstraße, das Exemplar dis S T E h ter beginnt di

m Lessing-Theater beginn e morgige Nachmittags- vorstelung des Schauspiels „Der Fall Clómenceau“ do T Übr, währendüdie Abendvorstellung des Lustspiels „Die Dame in Schwarz* ausnahmsweise erst um 7} Ühr ihren Anfang nehmen wird. Am

Sonnabend und Sonntag] wird der Schwank „Die Großstadtluft“, am Montag „Die Dame in Schwarz® wiederholt eh org N

aus Jena: Die nordamerikanishen Wüsten auf Grund eigener Be-

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