1911 / 159 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 08 Jul 1911 18:00:01 GMT) scan diff

e t t G G C L E S Li A t G G T T M

Der Königliche Hof legt heute für Jhre Kaiserliche Hoheit die verwitwete Prinzessin Napoleon Bona- arte die Trauer auf 14 Tage bis einschließlich d. M. an. Berlin, den 7. Juli 1911. ; Der Oberzeremonienmeister. Graf A. Eulenburg.

Yustizministeriuwm.

Dem Landgerichtsrat Thiele anes a. M. und dem Amtsgerichtsrat Butéello in Berlin- itte ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension erteilt. / ; : Der Landgerichtsrat Thiele vom Landgericht T in Berlin und der Amtsrichter Kl auer in Berlin-Schöneberg sind infolge ihrer Ernennung zu Mitgliedern des Kaiserlichen Patentamts aus dem Justizdienst geschieden. i i Verseßt sind: die Amtsrichter Matthiae in Tholey als Landrichter nah Elberfeld, Dr. Gaertner in Gleiwiy nah Nimptsch. j Zu Handelsrichtern sind ernannt: der stellvertretende E ter, Kaufmann Ferdinand Strauß in Schöneberg ei dem Landgericht IT in Berlin; wiederernannt: der Rentner Hugo Rosenthal in Berlin bei dem Landgericht I daselbst, der Kaufmann und Mineralbrunnenbesißzer Karl Meyer in Koblenz bei dem Landgericht daselbst, der Zi arrenfabrikant Franz Thorbecke in Cassel bei dem Landgericht daselbst, der Brbrifbesiger Emil Möhlau in Düsseldorf bei dem Land- eriht daselbst, der Direktor der Metallgesellschaft_ Zachary »ochschil d, der Kaufmann Ernst Strauß, der Kaufmann Louis Zeiß-Bender und der Kaufmann Eduard Simonis in Frankfurt a. M. bei dem Landgericht daselbst, der Kaufmann Claus Jakob Heinrih Mahler und der Kaufmann Bernhard Ahrens in Altona bei dem Landgericht dajelbst, der S mann Friy Z ils ke in Königsberg i. Pr. bei dem Landgericht daselbst, der Samtfabrikant Emil Mottau in Crefeld bei dem Landgericht daselbst. / | Zu stellvertretenden Handelsrichtern sind ernannt: der Kaufmann Heinrich Löwenstein in Berlin bei dem Land- gericht 11 daselbst ; wiederernannt: der Kaufmann und Stadtrat Ludwig Wiedwald in Elbing bei dem Landgericht daselbst, der Rentier Oskar Kloth in Königsberg i E bei dem Land- ericht daselbst, der Fabrikbesiger Rudolf Heinrih Eyring in Altona bei dem Landgericht daselbst, der Fabrikant Albert Neuhaus in Welschenennest bei der Kammer für Handelssachen in Siegen, der Fabrikbesißer Caspar Berninghaus und der Kaufmann Wilhelm Keetmann in Duisburg bei dem Land- gericht daselbst, der Bankier Ernst Wertheimber, der Kauf- mann Ernst Lejeune, der Kaufmann Gustav Marxsohn, der Kaufmann Albert Lindheimer und der Kaufmann Eduard Roos in Frankfurt a. M. bei dem Landgericht daselbst, der Kaufmann (Fabrikant) Ernst Wagner in Cassel bei dem Landgericht daselbst, der Kaufmann Dr. Karl Popp und der Getreidehändler und Mühlenbesißer Adolf Wilhelm Fuchs in Koblenz bei dem Landgericht daselbst, der Bankier Theodor Rosenstock und der Kommerzienrat Emil Krüger in Berlin sowie der Fabrikbesißer Max Deter in Deutsch-Wilmersdorf bei dem Landgericht T in Berlin. | : : Dem Ersten Staatsanwalt, Geheimen Justizrat Saro in Danzig ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit ension erteilt. Ve egt sind: die Staatsanwälte Koch in Lüneburg na

Melio

Melio faches burg,

Grei

faches

Magdeburg, Spaß in Gnesen an das Ra in Cassel.

n der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht: die Rechts- anwälte Justizrat Roeder ‘in Züllichau bei dem Landgericht in Guben, Siirat Krause bei dem Amtsgericht in Guhrau, Dr. Hermann Anders, Dr. Fel Be er und Dr. Ludwig Meirowsky bei dem Landgericht [I in Berlin, Dr. Marioth bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Elberfeld und bei der Kammer für Handelssachen in Barmen, Goede bei dem Amtsgericht in Barmen und dem Landgericht in Elberfeld sowie bei der Kammer für Handelssachen in Barmen. |

Mit der Löschung des Justizrats Krause in Guhrau in der Rechtsanmwaltsliste ist zugleich sein Amt als Notar erloschen.

Jn die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Notar Merߧ in Malmedy bei dem Amtsgericht daselbst ; die Rechts- eils Dr. Krug aus Gotha bei der Kammer für Handels- sachen in Coburg, Schwarßte aus Halle a. S. bei dem Amts- gericht in Bitterfeld; der frühere Landrichter Viktor Fuhr- mann bei dem Landgericht IT in Berlin; die Gerichts- assessoren Dr. Rudolf G ünther bei dem Kammergericht, Dr. Hermann Anders bei dem Landgericht IIT in Berlin, Karl Simon bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Oels, Dr. Klemm bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Hanau, Werner Schmidt bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Stettin, Ekkehard Klop\ch bei dem Amtsgericht in Pitschen, Harms bei dem Amtsgericht in Medingen mit dem Wohnsiy in Bevensen, Steggeweny bei dem Amts- ericht in Wittmund, Radmann bei dem Amtsgericht in AKolgast, Ohser

suchs-

a.

bei dem Amtsgericht in Halle a. S. Der Gerichtsassessor Ferno ist infolge seiner Uebernahme in die allgemeine Staatsverwaltung aus dem Justizdienst ge- ieden. ee 8 Dem Gerichtsassessor Dr. Jngenohl ist die nachgesuchte Entlassung aus dem Justizdienst erteilt. Pini ; Der Erste Staatsanwalt Hildebrandt in Flensburg ist

gestorben. Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Verliehen ist: dem Regierungs- und Baurat Marx in Erfurt die Stelle eines Mitgliedes der Eisenbahndirektion da- selbst, den Regierungsbaumeistern des Eisenbahnbaufaches Bathmann die Stelle des Vorstands des Eisenbahnbetriebs- amts 1 in Breslau, Hermann Franke die Stelle des Vor- stands des Eisenbahnbetriebsamts 2 in Neuwied, Kasten in Neuhaus a. R. und Frevert in Dittersbach die etatsmäßige Stelle eines Regierungsbaumeisters bei der Staatseisenbahn- hör

verwaltung. lage und

C.

unen

Ernannt sind: zum Eisenbahnrehnungsdirektor der Eisen- bahnobersekretär, Rechnungsrat Wilhelm Wi, bisher in Cassel, unter Verseßzung nach Hannover und Verleihung der Stelle des Rechnungsdircktors bei der Eisenbahndirektion daselbst, zum Eisenbahnverkehrsinspektor der Eisenbahnbetriebskontrolleur Max Bürkner, bisher in Breslau, unter Verseßung nah Graudenz und Unna der Stelle des Vorstands des een bahnverkehrsamts daselbst und zum Eisenbahnhauptkassen- rendanten bei der Eisenbahndirektion in Hannover der Eisen- bahnobersekretär, Rechnungsrat Wilhelm Schulz daselbst,

Dem Regierungsbaumeister des Mnva bauses Guido Aulike, bisher bei der Eisenbahndire tion in Stettin, ist die nachgesuchte Entlassung aus dem Staatsdienste erteilt.

und

Kairo, Professor Dr. am Seminar für Oriental worden.

Dem Lehrer an

präsidi das Ministerium für einberufen worden. Der Regierung

präsidenten der Provin

Der Regierung

gierungsbaumeister de

ist aus dem Dienste ausgeschieden. : . i Der bei der Ansielungskommisßn in Posen beschäftigte r und der îtr Ansiedlungskommission der Deutsen Mittelstandskasse in beurlaubte Regieungsrat Kell Nehring sind als ßige Räte bei jer Ansiedlugskom mission angestellt worden. :

Der Arzt D J issenschaftliei M

und Prüfungsanstalt lr beseitigung in Berlin erhut worden.

etatsmäßigen wi

wäßser

gegen n \chuldentilgungsfas} heben.

schäftstage j kassen und in

eingereiht werden, Prüfung vorzulegen i Auszahlung vom 2. Januar 1ab bewirkt.

Der Betrag der etwa fiden Zinsscheine wird vom Kapital zurückbehalten. t die Verzinsung

lang alljährlich einm geachtet nicht spätest öffentlichen Aufruf

Ministerium für Handel und Gewerbe. Der Daimler-Motoren - Gesellschaft in Marien-

elde ist die Staatsmedaille erdienst um die Gewerbe“ verliehen worden.

Ministerium fürLandwirtschaft, Domänen d Forsten.

d Baurat Thoholte beim Ober- um der Provinz Brandenburg ist als Hilfsarbeiter in ndwirtschaft, Domänen und Forsten

Der Regierungs-

rationsbhauamts

Der Vorstand

s aus Spanda

überwiesen worden. Der Regierungsb4meister des Basser- und Straßenbau- Nießen, bishe\beim Melioraionsbauamt in Lubliniß, i der landnrtschaftlihen Verwaltung

Regierungsrat Hajo Be (le zugeordnete, Posen

etatsmä

zur Leitun

Mi nisser (üm A n ern. x. Karl Be Y

Hauptverwaltung \r/Staats\chulden.

Betännyhachung.

Bei der heute öffentlih | Gegenwart eines Notars be- wirkten Verlosung der Priosätsobligationen

ITL. Serie,

ITT. Serie Lit. B d

TIT. Serie Lit. C und 2. Emission

der Bergish-Märkischen senbahngesellschaft sind

die in einer besonderen Beil( zur heutigen Nummer des

„Reichs- und Staatsanzeigers “’rzeichneten Nummern gezogen

worden. Dieselben werden den Besn zum 1. Januar 1912 mit

der Aufforderung gekündigt, on den ausgelosten Nummern

verschriebenen Ka

Dabei sind

mit den ObligationClI]1. Serie die Zinsscheine Reihe VI Nr. 11 bis 2 b. mit den Obligationen. Serie Lit. B die Zins- scheine Reihe V Nr. 20 mit den Obligationqll. Serie Lit. C 1. und 2. Emission die Zinsße Reihe V Nr. 3 bis 20 nebst Erneuerungsscheinen füe nächsten Zinsscheinreihen tgeltlih mitabzuliefern. / Die Zahlung erfolgt werlih von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags, edes Monats. . Die a geschieht | bei den Regierungshaupt- Frankfurt a. M. der Kreiskasse; die Effekten fönnen einer dieser E \( vom 1. Dezember 1911 ab die sie denatsshuldentilgungskasse zur hat undth erfolgter Feststellung die

verzeichneten,

mit dem Bemerken aufge mit. dem 31. Dezember des Jalhrer Verlosung aufgehört hat, daß jeder Anspruch aus al öffentkufgerufen, und dessen un- ens bin pa Einlösdorgelegt sein werden.

en Quitti werden von sämtlichen oben

Formulare zu

von

Ministerium der geistlihen und Unterrichts- angelegenheiten.

Der bisherige Direktor der Vizeköniglichen Bibliothek in Mie, Moriß ist zum Bibliothekar

der Königlichen Akademischen Hochschule für Musik in Charlotten burg, Königlichen Kammermusiker Maxi- milian Sfkib icki ist der Titel Professor P U worden. Dem Gymnasialdirektoy Dr. Wundrack i

des Gymnasiums in Schriüm übertragen worden.

8bawmeister Moth es, bisher Vorstand des Meliorationsbauamts if Osnabrück, ist nah Potsdam verseßt und mit der einstweilign Verwaltung der Stelle des dem Ober- randenburg zugeordneten, meliorations- technishen Regierungs- ind Baurats betraut worden. sbameister Wenzel, bisher Vorstand des Lublinig, ist nah Magdeburg verseßt und dem dortigen Meldrationsbauamt I zugeteilt worden. Meliorationsbauamts baumeister Meye r au/ Jnsterburg ist in gleicher Amtseigen- schaft nah Osnabrück Der Regierung Meliorationsbauamt i} Lüneburg, Vorstand des dortigen Der Regierung

rse sbumeister Schweichel, bisher beim

eliorationsbauamts verseßt worden. s8bqmeister Köpke in Pleß, bisher beim rationsbauamt inOppeln, ist nah Lubliniz als Vorstand des dortigen Melioratinsbauamts verseßt worden. Der Regierungsbameister des Frank, bisheybeim Melioratinsbauamt T in Magde- ist dem Melipktionsbauamt i Lubliniß und der Re- asser- und Staßenbaufaches Alexander dem Melior(tionsbauamt

pitalbeträge

vom 2. Jank 1912 ab

Quittung und Rückgabe Obligationen bei der Staats- e in Berlin | 8, Taubenstraße 29, zu er-

genannten Kassen unentgeltli Berlin, den 1. Juli 191

Hauptverwaltun Bisc@hausen.

der sten Obligationen auf. Zugleich werden die bereither Age een, auf der Be1- noch rüdcksßen Obli

in Silber mit der Jnschrifst „Für

ishe Sprachen in Berlin ernannt

t die Direktion

Regierungs- t worden.

ist nah Jnsterburg als

sser- und Straßenbau-

in Erfurt

l

fe /agon in Berlin ist zum 5 Falie e der Königlichen Ver- asserversorgung und Ab-

mit {luß der beiden leßten Ge-

Mism 31. Dezember d. J.

bligationen wiederholt die Verzinsung derselben

erlischt, wenn sie 10 Jahre hresfrist nach dem leßten bfolgt.

taats\{ulden.

‘sich mit dem Geseßentwurf für die Bildung von

Evangelischer Oberkirchenrak.

Zum Pfarrer der deutschen evangelischen Gemeinde zu Glasgow in Schottland ist der Hilfsprediger Gerhard Peters aus Baberitürschen berufen s sl 6

Vetannrmagunq:

Unter Bezugnahme auf § 4 der allgemeinen Vorschriften für die Markscheider im Preußischen Stcktte vom 21. des 1871 bringen wir zur öffentlichen Kenntnis, daß dem Mark- scheideraspiranten Friedrich Lengler die Konzession zum Betriebe des Gewerbes der Markscheider von uns erteilt worden ist. Lengler wird seinen Wohnsiß in Altenwald, Kreis Saar- brücken, nehmen.

Bonn, den 5. Juli 1911.

Königliches Oberbergamt. Loerbroks.

Nichkamlliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 8. Juli.

Der uruguaysche Gesandte Luis Garabelli hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit E der Sekretär Aurelio Arocena die Geschäfte der Gesandtschaft.

Laut Meldung des „W. T. B.“ sind gestern S. M. S. „Jaguar“ in Schanghai und S. M. S. Cormoran“ in Matupi (Neu-Pommern) angekommen.

Jn der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs- und Staatsanzeigers“ wird eine Zusammenstellung der Berichte von deutschen Fruhtmärkten für den Monat Juni 1911 veröffentlicht.

Hessen.

Der Landtag ist gestern nahmittag im Residenzshloß in Gegenwart fast sämtlicher Mitglieder beider Kammern und der Minister durch Seine Königliche Hoheit den Groß- herzog mit einer Thronrede geschlossen worden.

_ Wie „W. T. B.“ meldet, hebt die Thronrede in erster Linie das glüdcklihe Zustandekommen der Wahlrechtsreform als besonderes Ver- dienst der nun zu Ende gehenden Landtagsperiode hervor und erklärt das gleiche von der Steuerreform. Weiter hebt die Thronrede das Zustantekommen der Geseßze über die Verwaltungsrechtspflege, die neue Stadt- und Landgemeindeordnuny, die Abänderung der Kreis- und Provinzialordnung sowie die Gesetze, betreffend Arbeiterschuß und Unfallverhütung bei Bauten, hervor. Ueber die Finanzlage des Landes heißt es, daß diese in der Zeit seit Beginn dieser Tagung sich gebessert habe, immerhin aber Be nicht als in jeder Hinsicht befriedigend bezeihnet werden dürfe. Besonders etwähnt die Thronrede das Wachsen der Ueberschußtetle aus der preußish-hessischen Gisenbahngemeinshaft. Sie bedauer} daß die Wünsche/ bezüglich der Beamten- und Lehrergehälter nid be- friedigt werdén konnten.

Frankreich.

Der Präsident Fallières ist gestern von Amsterdam in Paris wieder eingetroffen.

Der Senat hat in der gestrigen Sißung die Beratung des Budgets beendet. j __— Die Deputiertenkammer hat, „W. T. B.“ zufolge, gestern mit 290 gegen 248 Stimmen einen Antrag Breton angenommen, wonach das für die Zusammenseßung der Budgetkommission zurzeit geltende Wahlsystem, das eine proportionale Vertretung der Parteien verbürgt, wieder durch das früher geltende erseßt werden soll, auf Grund dessen den Bureaus der Kammer die Wahl der Kommissionsmit glieder oblag. Sodann begründete der Abg. Colly einen An- trag, der auf die Wiedereinseßzung der entlassenen Eisenbahner abzielt.

Der Ministerpräsident Catllaux erinnerte an die Verpflichtung, die in dieser Beziehung in der Negierungserkläruna übernommen worden sei, und fügte hinzu, die Regierung sei aus Menschlichkeit zu den weitestgehenden Maßregeln bereit, aber sie werde keine Störung der Ordnung dulden.

Gemäß der Forderung Caillaux’, der die Vertrauensfrage stellte, wurde die Priorität für die Tagesordnung Colly mit 409 gegen 90 Stimmen abgelehnt, desgleichen die Priorität für einen Antrag auf Uebergang zur Tagesordnung, der von Beauregard gestellt und von der Regierung bekämpft worden war, mit 365 gegen 171 Stimmen. Die Tagesordnung Péchadre, die die ministerielle Erklärung billigte und der Regierung das Vertrauen ausdrückte, wyrde mit 361 gegen 81 Stimmen angenommen. E

Spanien.

d Jm gestrigen Ministerrat stand die marokkanische Frage zur Beratung. Wie „W. T. B.“ meldet, bezeichnete der Ministerpräsident Canalejas aufs neue nachdrücklich die Gerüchte als unrichtig, daß Spanien mit Eroberungsabsichten umgehe, und erklärte, daß Spaniens Vorgehen sih lediglich auf Polizeimaßnahmen in Larrash und Elksar beschränke.

Portugal.

2 IE Nationalversammlung hat gestern die Beratung über die Verfassung begonnen. Vie Zeichen der Trauer um die Königin-Witwe Maria Pia wurde die Sizung auf eine halbe Stunde unterbrochen.

Niederlande.

In dem Bericht der Ausschüsse der Zweiten Kammer, die onds zur Verbesserung der Küstenverteidigung zu g hatten, Legen sich einige Mitglieder laut Meldung des „W. T. B.“ ahin aus, daß die Art und Weise, in der das rojelt vorgelegt worden sei, einen Mangel an

aki gezeigt habe. Die aus\chließlihe Sorge für die Verteidigung der Küste und besonders der Vorschlag, ein Fort

bei Vlissingen zu bauen, habe die Aufmerksamkeit des Aus- Tanles erregen müssen. Mit Rücksicht auf die gegenwärtige poltische Lage hätte die Regierung durch vorbereitende Maß- namen vor der Veröffentlichung des Gesetzentwurfs die Bunruhigung verhindern sollen, die im Auslande ent- staden sei. Dadurch, daß die Regierung dies vernachlässigte, he sie kritischen Betrachtungen Raum gegeben, die die Ziteressen Hollands {wer geschädigt hätten. Andere Wit- eder sprechen dagegen der Regierung ihre Anerkennung für d Einbringung der Vorlage aus. Dem Lärmen in der fæmden Presse über den Bau des Forts in Vlissingen sei eine

ringe Wichtigkeit beizumessen, obschon ihre Kritik in einigen Prclämenten ein Echo gefunden habe.

Türkei.

Der frühere Justizminister, der Armenier Aghob §stamboliam, ist zum Minister für Post und Telegraphen ernannt worden. i

Der Ministerrat hat gestern, „W. T. B.“ zufolge, eine Verlängerung der Unterwerfungfrist für die Malissoren um 15 Tage beschlossen, falls die in Skutari befindliche Spezialkommission dafür sei.

Mie der „Moniteur Oriental“ meldet, haben Vertreter Der mohammedanischen Albanesen dem Großwesir eine Denkschrift überreicht, in der sie die Ausdehnung der den Mealissoren zu ewährenden Vergünstigungen auf die übrigen Albanesen ver- angen.

L Mehrere bulgarische Bandenführer haben auf türkishem Boden ihre Tätigkeit begonnen. Eine aus sechs Köpfen bestehende Bande hat, obiger Quelle zufolge, in Vesini bei Florina einen Notabeln ermordet, einen zweiten verwundet und einen dritten ins Gebirge entführt. Die Räuber fordern ein Lösegeld von 600 Pfund. Es sind Maßregeln zur Ver- nihtung der Banden getroffen.

Norwegen.

Die Jacht „Hohenzollern“ mit dem Deutschen Kaiser an Bord ist, „W. T. B.“ zufolge, gestern abend in Bergen ein- getroffen.

Amerika.

Der Schhußmarkenvertrag zwishen Großbritannien, den Vereinigten Staaten, Japan und Rußland ist laut Mel- ung des „W. T. B.“ gestern in Washington unterzeichnet worden.

Ein Bericht des amerikanischen Staatsdepartements be- stätigt das aus Caracas stammende Gerücht, nah dem Castro in einer Verkleidung bei Punta Castilletes auf der Halbinsel Goajira gelandet ist. Die venezolanische Regierung hat Maß- regeln ergriffen, um revolutionäre Pläne zu verhindern.

N Afrika.

Nach einer Meldung der „Agence Havas“ ist die nach Demnat entsandte Mahalla ohne Zwischenfall dort einge- troffen. Die Söhne des Kaid Abdallagh wurden vertrieben, und in Khalifa Mennu wurde ein neuer Kaid eingeseßt.

Statistik und Volkswirtschaft.

Bewegung der bayerishen Bevölkerung im Jahre 1910,

Neber die natürlihe Entwicklung der bayerischen Bevölkerung, wie fie sich aus Cheschließzungen, Geburten und Sterbefällen erkennen läßt, hat das Königliche tatistishe Landesamt folgendes festgestellt :

Die Zahl der Gheshließungen betrug 49 464, sie ist gegen- über 1909 (49 774) etwas zurückgegangen. Auf 1000 Einwohner ent- fielen im Durchschnitt 7,2 Heiraten gegen 7,3 im Vorjahre.

Geboren wurden (die Totgeborenen inbegriffen) 113 817 Knaben und 107 711 Mädchen, im ganzen also 221 528; im Vorjahr waren es 227 226 Geburten. Der seit Jahren in Bayern wie auch ander- wärts beobachtete Rückgang der Geburtenhäufigkeit hat sich also im Berich*sjahr fortgeseßt, absolut wie auch relativ. Es trafen auf 1000 der Bevölkerung i. J. 1910: 32,4 Geburten, 1909: 33,4, 1905: 35,7, 1900: 37,9, 1875 : 43 2.

Non den im Jahre 1910 Geborenen waren 5988 (oder 2,7 9/0) totgeboren und 26921 (oder 1229/6) unechelih. Gegen das Vorjahr sind die Totgeburten um 277, die unehelichen um 1096 zurückgegangen. |

Gestorben sind im Fahre 1910 (einschl. der Totgeburt en) 136 846 Personen, und zwar 70 556 männliche und 66 290 weibliche. Die Zahl der Gestorbenen ist gegen das Vorjahr (143 225) um 6379 gesunken, auch im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung ist die Sterbe- ziffer zurückgegangen; sie betrug auf 1000 Cinwohner berechnet 1910: 20,0, 1909: 21,1, 1905: 93,7, 1900: 26/6, 1879: 33,0 Bieler schon seit einer Reihe von Jahren beobachtete Rückgang der Sterbe- ziffer ist teils auf die Fortschritte der Gesundheitspflege und der Volksbildung zurückzuführen, teils ist er eine Folge des Sinkens der Geburtenziffer und der damit in Zusammenhang stehenden Verminde- rung der Kindersterblichkeit. ;

Die Zahl der im Jahre 1910 gestorbenen Säuglinge (Kinder von unter 1 Jahr) belief ih auf 43 438, sie ist also gegen das Vor- jahr (47 843) um 4405 zurückgegangen. Seßt man die gestorbenen Säuglinge in Vergleich zu sämtlichen Lebendgeborenen des betreffenden Jahres, fo zeigt sich, daß im Säuglingsalter etwa ein Fünftel aller Lebendgeborenen starben, und zwar 1910: 20,2 9/06, 1909: 21,7 9/0, 1905: 24,1 9/0. So hoch die Säuglingssterblichkeit in Bayern immer noch ist, so hat sie fich doch gegenüber den C enren an- dauernd verringert. Auch im Jahre 1910 zeigen die ehelichen Säug- linge eine größere Lebenskraft als die unehelichen. Bon 189 498 ehe- li Lebendgeborenen starben im Säuglingsalter 36 348 oder 19,2 9/0, von 26 042 unehelich Lebendgeborenen dagegen 7090 oder 27,2 9/0.

Bekanntlich i das Leben der Kinder ganz besonders im Sommer gefährdet. Die größte Säuglingssterblichkeit haben immer die heißen Monate, insbesondere Jult, August, September und Oktober zu ver- zeihncn, die Mindestzahl dagegen November und Dezember. Die hohe Kindersterblichkeit in den Monaten September und Oktober ist vielfah noch auf Gefahren des Sommers zurückzuführen.

Stellt man Geburten und Sterbefälle des Jahres 1910 gegenüber, so ergibt ih ein Geburtenüber\{chuß von 84682 oder 12,4 vom Tausend der Bevölkerung (1909: 84 001 oder 12,3 °/). In dieser Stärke ist die bayerishe Bevölkerung im Jahre 1910 von Natur aus unter Beiseitelassung des Einflusses der Wanderungen über die Grenze gewachsen.

Zur Arbeiterbewegung.

In der Hanseatishen Jutespinnerei und Weberei in Delmenhorst pee n die „Frkf. Ztg." erfährt, vor einiger Zeit ein e D Streik aus, der neuerdings an Ausdehnung derart zu- nimmt, daß bei der Lage der Dinge kaum noh an eine gütlihe Bei- legung zu denken ist. ;

ie vor 14 Tagen in Ausstand getretenen etwa 500 Stein» arbeiter des Ma inland steingeb ete baben, wie der „Voss. Ztg.“ aus Hanau telegraphiert wird, die Arbeit wieder aufgenommen, da infolge erneuter Unterhandlungen zwishen den Parteien eine Einigung erzielt worden ist.

Nachdem in Leipzig die Einigungsverhandlungen ase der dortigen Bäckerinnung und der Gehilfenorganisation ge-

scheitert sind, beschloß, wie „W. T. B.“ meldet, eine von etwa 650 Gesellen besuhte Versammlung vom heutigen Sonnabend ab in den Ausstand zu treten. Die Gesellen fordern Aufhebung des Kost- und Logiswoesens. |

Aus Hamburg wird der „Frkf. Ztg.“ telegraphiert: Es besteht jeg einige Aussicht, daß die seit vier Monaten andauernden Streitig- eiten im Holzgewerbe beigelegt werden. 250 Arbeitgeber haben eine Versammlung abgehalten, in der sie sich gegen den ablehnenden Standpunkt des rbeitgebershußverbandes aussprachen und u. a. für eine Reform des Arbeitsnachweises eintraten. Es wurde eine Kom- ahe CNgeIeDA die Friedensverhandlungen mit den Arbeitern ein- eiten soll. ,

Zum Ausstand der englischen Seeleute (vgl. Nr. 158 d. Bl.) meldet „W. T. B.*, daß die Arbeiter auf den Londoner Docks die Arbeit bis zu der am Montag stattfindenden Konferenz zwischen den Vertretern der Dockarbeiter und denen der Arbeitgeber wieder aufgenommen haben. Die Verhandlungen zwischen den Unter- nehmern und den Seeleuten in Leith find deshalb ergebnislos geblieben, weil die Arbeitgeber {sich weigern, den Verband der Dotarbeiter anzuerkennen. Die Docks sind geschlossen. In Glasgow stehen die Aussichten günstiger, soweit die Dockarbeiter in Frage kommen, do ist noch kein Anzeichen bemerkbar, daß die Seeleute und die Heizer die Arbeit wieder aufnehmen werden. Gestern abend ist in Manchester zwischen Arbeitervertreten und der Manchester Ship Canal Company ein Abkommen zustande gekommen, das nunmehr den Arbeitern zur Be- stätigung unterbreitet werden soll. Wie es heißt, is eine wesentliche Mng der Whne und der sonstigen Arbeitsbedingungen erztelt worden.

Fn Cherbourg kam es, „W. T. B.“ zufolge, gestern zu einem Zusammenstoß zwishen ausständigen Kohlenverladern und Matrosen, die die von den ersteren verweigerte Arbeit fort- seßten. Mehrere Matrosen wurden verwundet. Die Polizei räumte \chließlich das Hafengebiet. j

Fn der Provinz Ferrara haben, wie der „Rh.-Westf. Ztg.“ aus Nom gemeldet wird, die landwirtschaftlichen Arbeiter den Generalausstand erklärt. Die Ernten müssen als verloren be- trachtet werden. Der Landwirtschaftlihe Verein hat auf die For- derungen der Ausständigen geantwortet, indem er die allgemeine Aus sperrung erklärte. Man befürchtet schwere Unruhen. Täglich treffen neue Militärverstärkungen in den meistbedrohten Ortschaften ein.

In Amsterdam sind, nah einer von ,„W. T. B." übermittelten Nachricht des „Handelsblad“, gestern nahmittag 400 deutsche Arbeiter in einem Extrazug unter dem Schuße der Hafen- polizei dort eingetroffen. Sie werden den ver\chiedenen, Ge- sellschaften überwiesen werden. Der Dampfer „Achilles“ ist in der Nacht zum Freitag in Amsterdam angekommen; die PVeann- haft \chGloß fich sofort dem Streik an. Im Hafen ist alles ruhig. Die Arbeit ruht. Die Gesellschaft „Nederland“ verfügt zurzeit nur über fünf Arbeiter. Auf den Dampfern der Königlichen Dampfschiffahrtsgesellschaft arbeiteten gestern 190 Mann, von denen 60 dem Aufsichtspersonal angehörten. Der Dampfer „Niobe“ sollte gestern abend in See gehen. Ladung und Besatzung sind vollständig. Die scharfen Maßnahmen zur Sicherung der Ordnung werden auf- rehterhalten. (Vgl. Nr. 159 d. Bl.)

Der Beilegung des Ausstandes der Seeleule und Hafen-

arbeiter in Antwerpen (vgl. Nr. 159 d. Bl.) haben fich laut Telegramm des „W. T. B.“ erneute Schwierigkeiten in den Weg gestellt, da die Seeleute u die Bezahlung der Ueberstunden auf See verlangen, während die Reeder nur die Ueberstunden bezahlen wollen, die gemacht werden, wenn ich das Schiff im Hafen befindet. Der Boykott der Red Star Line ist entgegen einer anderen Meldung D: T Di sodaß die Wiederaufnahme der Arbeit in Frage estellt ist. G Nachdem gestern in Stockholm die Vergleichsverhandlungen im Baugewerbe endgültig gescheitert sind, tritt Montag die Aus - \sperrung von 40000 Bauarbeitern bei allen Arbeit- gebern Shwedens etn. (Val. Nr. 154 d. Bl.)

Auswoanderungs2wesen.

Die Zentralauskunftsstelle für Auswanderer in Berlin W. 35, Am Karlsbad 10, hat im zweiten Vierteljahr 1911 (1. April bis 30. Juni) in 4195 Fällen Auskunft an Auswanderungs- lustige erteilt, und zwar in 3323 Fällen \chriftlihe und in 872 Fällen mündliche. Beantwortet wurden insgesamt 5526 Anfragen über die verschiedenen Auswanderungsgebiete. Davon bezogen sich 2623 auf die deutshen Kolonien, und zwar auf Deutsh-Südwestafrika 1033, Deutsh-Ostafrika 452, Kamerun 61, Togo 23, Samoa 73, Deutsch - Neuguiena 42, die Karolinen, Palau und Marianen 7, Kiautschou 71, auf die afrikanischen Kolonien im allgemeinen 174 usw. Unter den fremden Aus8wanderungsgebieten steht Argentinien mit 508 Anfragen an der Spitze; dann folgen Süd-Brasilien mit 336, die Rereinigten Staaten von Amerika mit 317, Canada mit 205, Mittel- Brasilien mit 106, Brasilien im allgemeinen mit 89, Chile mit 88, Queensland mit 56, China und England mit je 50, Uruguay mit 41, der Südafrikanishe Bund mit 33, Niederländish-Indien mit 31, Paraguay und Frankrei mit je 30, die Asiatische Türkei, British-Indien und Neu-Südwales mit je 23, Mexiko und Japan mit je 22, Spanien mit 21, Rußland mit 20, Victoria mit 18, Bolivien und Dele Ungarn mit je 17, Rumänien mit 16, Nord-Brasilien, die Schweiz und die Europäische Türkei mit je 15, Venezuela und Jtalien mit je 13, Süd-Australien mit 12 und Tunis mit 11.

Bon den 2583 Anfragenden, die ihr Alter angaben, waren

995 weniger als 20 Jahre, 1693 zwischen 20 und 30, 443 zwischen 30 und 40, 126 zwischen 40 und 50, und 26 über 50 Jahre alt, und von den 3227 Fragestellern, die Angaben über ihren Personenstand machten, waren 2473 ledig, 732 verhetratet und 22 verwitwet. Nach dem Berufe waren unter den Anfragenden am stärksten die Kaufleute, Handwerker und Landwirte vertreten. Von den An- fragenden bezeichneten fh 351 als mittellos, während über 1100 zum Teil über recht erheblihe Summen verfügten; z. B. 45 über 10000 M, 19 über 15000 M, 27 über 20000 4, 14 über 25 000 M, 12 über 30 000 4, 13 über 50 000 M, 4 über 80000 46, 9 über 100 000 usw. bis zu 500 000 46 hinauf.

Bon den Anfragen kamen aus Preußen 2514, und zwar aus Brandenburg mit Berlin 1077, aus der Rheinprovinz 330, West- falen 180, Schlesien 177, Hannover 149, Sachsen 129, Hessen-Nassau 126, S(leswig-Holstein 95, Westpreußen 71, Posen 71, Ostpreußen 56 und Bes 50.

n der Spiße der übrigen Bundesstaaten steht das Königreich Bayern mit 339, es folgen Sachsen mit 254, Hamburg mit 173, Baden mit 164, Württemberg mit 158, Elsag Eetpringen mit 74, Hessen mit 49, Mecklenburg-Schwerin mit 37, Sachsen-Altenburg mit 37, das Großherzogtum Sachsen mit 33, Braunschweig mit 28, Bremen mit 16, Anhalt mit 14, Oldenburg mit 13 usw. Aus den Deutschen Kolonien kamen 12 Anfragen, aus dem Auslande 240, davon 117 aus Desterreih-Ungarn, 30 aus der Schweiz, 18 aus SFtalien usw. Die Zentralauskunsts\telle für Auswanderer erteilt kostenlos schriftlihe und mündlihe Auskunft.

Xohlfahrtsþpflege.

Der 10. Bericht des Berliner Komitees für Deutsche Gange Me Seemannsmission ist soeben im Druck erschienen. Er umfaßt die Zeit vom 1. Juni 1910 bis 31. März 1911 und gibt einen Ueberblick über die Arbeiten des Komitees in Deutschland, am Belgien, Rußland, Schweden und Norwegen, Dänemark, Großbritannien, Frankrei, Spanien, Portugal, Jtalien, Türkei, Asßien, Nord- und Südamerika. Den Darlegungen ist zu entnehmen, daß auch im Berichtsjahre das Werk G günstig weiter- entwickelt hat. Im Oktober vorigen Jahres konnte das neue Seemannsheim in Stettin dem Betrieb öbergeben werden. In Schweden kam zu den bisherigen Stationen die Station Raa bei Helsingborg hinzu, und in Alexandrien war es möglich, die Arbeit

- die Einrichtung eines Heims beschlossen.

in erhöhtem Maße aufzunehmen. In Genua tat ih der Seemannss

mission ein neues Feld der Tätigkeit dadurch auf, daß der Nord. deutshe Uoyd vom 1. Januar 1911 ab das Heim mit der An- heuerung der Seeleute betraute, deren er für seine zahlreihen den Lan von Genua anlaufenden Dampfer bedarf. Eine bedeutende rweiterung erfuhr die Arbeit in Großbritannien. Sunderland, wo das Heim in ungenügenden Mietsräumen untergebracht war, kaufte ein Haus für Zwecke der Seemannsmission, und in Glasgow, wo bisher nur ein Lesezimmer war, wurde Liverpool siedelte in ein rößeres Heim um, und in Manchester bildete ich ein eigenes Komitee für Seemannsmission, auch steht dort die Cinrihtung eines Lese- zimmers bevor. Shields, das vor furzem in den Besiß eines s{hönen großen Seemannsheims gekommen ist, mußte für die erweiterte Arbeit einen zweiten Seemannsmissionar anstellen. Die Seemannspastoren und -Missionare suchten die Seeleute fittlich und religiss zu beein- flussen und sie zugleich vor den ihnen in den Hafenorten des Jn- und Auslandes mannigfach drohenden Gefahren zu bewahren. Neben dieser Tätigkeit nahm die soziale Fürsorge einen breiten Raum ein. In allen Heimen wurden Stellen vermittelt, gute Unterkunft dargeboten sowie das Geld der Seeleute in Auf- bewahrung genommen oder in die Heimat gesandt. Namentlich die leßtere Arbeit erwies \ih als sehr erfolgreih. Wurden doch z. B. in Marseille 45 000 Fr., in Buenos Aires 103 721 4 und in Genua 510 000 Lire von den Seeleuten den Seemannsheimen zur Auf- L T 12 Sendung in die Heimat übergeben. Die Schiffs- jungenfürsorge suchte den zahlreihen jugendlihen Bewerbern um Schiffsjungenstellen zu dienen und sie bet ihrem Eintritt in den see- männishen Beruf vor A und Ausbeutung zu \{chüßen. Der Bericht ist von der Geschäftsstelle des Komitees für Deutsche Evangelishe Seenannsmission Berlin-Dahlem (Post Groß-Lichter- felde-West), Altensteinstraße 51, unentgeltlih zu beziehen.

Die ländliche Krankenpflege, ein wihtiger Zweig der praktishen Sozialpolitik, hat seit langem durch die Frau Gräfin zur A in Obershönfeld bei Bunzlau i. Schl. Anregung und Förderung erhalten. Diese Dame erteilte bisher auf ihrem Landbesiß praktischen Unterricht in der ländlichen Krankfen- und. Hauspflege und hat jeßt mit Genehmigung des preußischen Ministers für Landwirtschaft 2c. auf ihrem Gute eine planmäßige -Landpflegerinnenshule ge- gründet, die für die Landpflegestationen auf dem Lande die nötigen Leiterinnen und Lehrerinnen ausbildet. Die Lehrzeit dauert 1 Jahr. Aufgenommen werden Mädchen und Frauen im Alter von 20 bis 30 Fahren mit guter Allgemeinbildung. Den Ab\shluß der Ausbildung bildet cine Prüfung vor etner staatlichen Kommission. Daran {ließt ih eine einjährige praktische Ausbildung in einem Krankentaus. Nach kurzer Probezeit wird die Landpflege- \{chwester in einer Station fest angestellt. Die Bezüge sind neben freier Wohnung und Unterhalt ein Anfangsgehalt von 300 4 nebst Pensionsberechtigung, freiem Arzt und fostenlosen Heilmitteln. Aus- kunft erteilt die Begründerin der Schule.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs®- maßregeln.

Rumänien.

Die rumänische Regierung hat gegen Reisende und Herkünfte aus O de ssa die üblichen Sperr- und Ueberwahungsmaßnahmen ver- hängt. Der Eintritt nah Rumänien darf auf dem Wasserwege nur über die Hafenpläge Sulina und Constanßa, zu Land nur über die Grenzpunkte Ungheni und Gura Prutului erfolgen. Alle übrigen Grenzorte bleiben für diese Herkünfte geschlossen.

Verdingungen.

(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Reichs- und Staais- anzeiger“ ausliegen, fönnen in den Wochentagen in dessen Expedition während der Dienststunden von 9 bis 3 Uhr eingesehen werden.)

Ftalien.

Zentralmilitärapotheke in Turin. 10. Juli 1911, Vormittags 10 Uhr: Vergebung der Lieferung von Weidenkörben, Chemifkalten, Alkohol und hydrophiler Baumwolle in 5 Losen; Sicherheitsleistung 11 150 Lire. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“.

Marinemintisterium in Rom und gleichzeitig die Generaldirefktionen der Köntglichen Arsenale in Spezia und Neapel. 24. Juli 1911, Vormittags 11 Uhr: Verkauf von alter Bronze, altem Messing und Stabl in 7 Losen im Werte von 235 800 Lire. Sicherheitsletstung 47 160 Lire. Näheres in ttaltenischer Sprache beim „Reichsanzeiger“.

Theater und Musik.

In der Hagin-Oper im Neuen Königlichen Opern - theater wird am nächsten Mittwoh die Kammersängerin Frau Martha Leffler-Burckard als Brünnhilde in der „Walküre“, der am Freitag die Brünnhilde in der „Götterdämmerung“ folgt, ein Gast- spiel eröffnen. Morgen, Sonntag, wird „Tristan und Fsolde“, mit der Kammersängerin Frau Alice Guszalewicz als Jsolde und dem Kammersänger Desider Zador als König Marke aufgeführt. Der Kammersänger Anton van Rooy seßt sein Gastspiel am Dienstag als Wanderer in „Siegfried“ und am Donnerstag als Hans Sachs in den „Meistersingern von Nürnberg“ fort. Am Montag wird die Kammerfängerin Katharina Fleischer: Edel die Elsa in „Lohengrin“ singen. Für nästen Sonn- abend und Sonntag sowie Montag, den 17. d. M., find Wiederholungen von „Tannhäuser“, den „Meistersingern“ und der „Walküre* angeseßt. Für die Gastspiele der Frau Leffler-Burckard und des Herrn van Rooy \ind die Preise für Mittelparkett und Logen um 1 , für Seitenparkett um 50 S erhöht.

Im Lessingtheater wird morgen und an den folgenden Tagen der Schwank „Sommerspuk" von Kurt Küchler von den Hamburger Gästen aufgeführt. _ 8

Fm Neuen Schauspielhause geht auch in nächster Woche allabendlih die Operette „Die keushe Susanne“ in der Besetzung des Neuen Operettentheaters in Szene.

Das Berliner Theater eröffnet Sonnabend, den 15. Juli, nachdem es vier Wochen geschlossen war, um im Hause nötige Er- neuerungsarbeiten vorzunehmen, mit der Posse „Bummelstudenten“ wiederum seine Pforten.

Im Sqillertheater Charlottenburg geht allabendlich das dreiaktige Lustspiel „Der dunkle Punkt“ von ustav Kadelburg

per wird „Der verbokene Nun Operette

und Rudolf Presber in Szene.

Fn der Komischen von Siegmund Vincze (Text von Josef Pasztor und Rudolf Schanzer), mit Ralph Arthur Roberts vom Thaliatbeater in Hamburg als Gast, an allen Abenden nähster Woche wiederholt.

Im Lustspiel hause bleibt auch in der kommenden Woche der E „Die dritte Eskadron", mit den Herren: Ernst Bach, Hans Felix und Friy Spira und den Damen tartha Glüd, Poldi Müller und Frida Perry in den Hauptrollen, allabendlih auf dem Spielplan. Die Direktion des Lustspielhauses hat ein vier- aktiges Lustspiel von Albert Bernstein-Saversky und E. Schlack „Das Loch in der Mauer“ zur Aufführung angenommen. Das Stück wird als eine der ersten Neuheiten der nächsten Spielzeit gegeben werden.

Im Friedrih-Wilhelmstädtischen Schau)pielhause findet hèute, Sonnabend, die Uraufführung der romantischen Operette „Badines Entführung“ von Albert Nack, Musik von Filomeno de Cristofaro statt. Das Ballett is von dem Königlichen Ballettmeister a. D. Apollino einstudiert. Die Badine singt Frein Gundersen vom Nationaltheater in Christiania. Die Vorstellung beginnt um

8 Uhr. M Thaliatheater beherrscht die Posse „Polnische Wirtschaft“

auch während des ganzen Juli den Spielplan.

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