1892 / 17 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 20 Jan 1892 18:00:01 GMT) scan diff

das Schlußterzett des ersten und zweiten Actes und in dem textlichen Intermezzo. des dritten Actes das vierstimmige Gebet, das von den Damen Hiedler und Rothauser und- den Herren Krolop und Philipp beifallswürdig R wurde. :

Im Gesammteindruck ist die Aufführung als eine durhaus wohlge- lungene zu bezeichnen, die den reihen Beifall verdiente, der ihr zu theil wardz ganz besonders wurde Lee Dietrich nach dem „Schattentanz“ dur langandauernden Beifall ausgezeichnet.

i Sing-Akademie, :

Der grausame Boreas, der unseren Sängerinnen besonders ge- fährlich ist, war ann daran Schuld, daß ein Concert ohne Concertgeberin stattfand. Fräulein Busjaeger war plößlih erkrankt, und FräuleinElly Grimm, einebereiïis wohlbekannte Concert- sängerin, hatte sihin terr Stunde entschlossen, ihre Collegin zu vertreten. Sie brachte ihre wohlklingende, wenn auch nicht. sehr starke Stimme, die zugleich mit verständnißvoller Ausdruckêweise vereinigt ist, in vier Gesängen aus den „Brautliedern“ von Cornelius und in Löwe's_ Ballade „Der Blumen Rache“ ganz vortrefflich zur Geltung. Der Pianist Be . Weiß, der das Goncért unterstüßte, trug außer den jeßt öfter gehörten Variationen über ein Händel\ches Thema von Brahms und einigen kleinen Clavierstücken von Cui noch eine Sonate eigener Composition vor. Das Werk läßt ein recht erfreulihes Compositionstalent erkennen,

: weges in den beiden leßten Säßen „Aria“ und „Allegro" besonders wirkungsvoll hervortritt. Sein sehr klares und ausdrucksvolles Spiel errang sich lebhaften Beifall, der auch der Särgerin in reihem Maße gespendet wurde. ;

Wegen einer Indisposition des Herrn Bulß kann die auf morgen, Donnerstag, angekündigte Vorstellung des „Othello“ im Königlichen Opern hause nicht in Scene gehen; dafür wird „Titus" mit den Damen Sucher, Staudigl, Weiß und Hiedler, den Herxen Sylya und Stammer zur Darstellung gelangen. : :

In der Vorstellung des „Nathan“, die am freilag dem Geburts- tage Lessing’s, im R S Ee ause gegeben wird, spielt Herr Krause die Titelrolle. Herr Kahle is von seiner Er- krankung noch immer nicht völlig - hergestellt. Die übrige Beseßung des „Nathan“ mit den Damen v. Hochenburger und Seebach, den L Matkowsky, Ludwig, Oberländer, Eichholz, Arndt bleibr die bekannte.

i Im Deutschen Theater muß wegen Erkrankung einiger Mit- lieder die auf Freitag angekündigte Vorstellung abgeändert werden. Statt dessen hat die Direction, da der Andrang zu „College Crampton“* ein außerordentlicher ift, sih entshlossen, das Stück auch für diejen Tag gugulepen, / i: j :

Das Lessing-Theater bereitet für den Dienstag der näch- sten Woche einen Lustspiel-Abend vor, der José Cchegaray's dreiactigen Scherz „Ein unberufener Kritiker“ in Sud von Ludwig Fulda's einactigem Lustspiel „Unter vier Augen“ bringen wird.

Jos. Wieniawski wird in dem morgigen Concert mit Orchester in der Sing-Akademie seine Ouverture Guillaumso le Taciturne selbst leiten. Eugen d’'Albert wird in seinem am Freitag in der Sing-Akademie stattfindenden Concert Werke von Bach, a Kiel und Raff, das A-moll-Nondo von Mozart, Becthoven?s

onate op. 90, Chopin's Scherzo op. 20 und eine Reihe Liszt’scher Compositionen spielen. E

Jn der Freien musikalishen Vereinigung, welche si am Donnerttag Abend um 8 e Sulzer’schen Musiksaale, Pots- Sra 27, versammelt, werden Lieder von Julius Hey, Theod. Kewit]ch, Max Loewengard und Rob. von Hornstein, ein Trio C-dur op. 27 für Klavier, Violine und Violoncell von J. Nosenfeld und Violoncellstüke von Bungert-Smith und Philipp Noth zum Vortrage gelangen.

Mannigfaltiges.

Die Hohenzollern-Galerie an der Moltke-Brüke beim Lehrter Bahnhof ist heute Vormittag vor cinem Kreis geladener Gäste eröffnet worden. Die (E ZIUR L Una ist ein Rundgemälde von

n

i terteljahrtause reußisher Geschichte (1649 bis 1890). Die Cen E Ent e SAO larctwgen ihrer Thaten

und ihrer Zeit in einem großen Panorama zur Anschauung zu bringen, ent- A dem Gedanken, daß das Volk sich die Geschichte seiner Entwicklung

Idee, die A l ient oar in

stets lebendig vor Augen halten muß, um den großen Aufgaben der Gegenwart und Zukunfi gewachsen zu sein. Wie die Schule fortan die vaterländische Geschichte mehr wie bisher pflegen foll, und wie die Iugend dur den Ge|chtchtêunterriht in ihrem Den und in ihrer Liebe zu dem Vaterlande und dem Hohenzollernhause immer mehr gestärkt und gelirdext werden soll, so ist au ein großes Rundgemälde, welhes die Kurfürsten, Könige und Kaiser, ihre.Thaten und ihre Zeit den Lebenden vor Augen führt, gewiß in hohem Maße geeignet, demselben Zwecke zu dienen. Aber diesen Gedanken in wirksamer Weise durchzuführen, war gewiß keine leichte Aufgabe. Diese Aufgabe if in der „Hohenzollern-Galerie“ in staunens- und bewunderswerther Weise gelöst worden. Das Panorama zerfällt nicht in von einander getrennte Cinzelbilder, sondern bildet eine ununterbrochene Darstellung der historischen Ereignisse und Zeitperioden, die wie im Leben fo auch hier im Bilde in einander überfließen. Bei einer folchen Hage war es selbstverständlih, daß der ausführende Künstler, der Historienmaler Ph. Fleischer, oft zu idealen Com- positionen gieisen mußte; aber in diesên if stets der ausgeprägte Charakter der e 8zeit, die fe verherrlichen wollen, enthalten. Die Zeit des Großen Kurfürsten wird durch den Fürsten, wie er die Néfugiés empfängt, und die afrikanishe Flotten-Exrpedition, mit der JnselRügen im Hintergrund, charakterisirt ; es folgt Friedrich L, mit der Langen Brücke und der Orangerie im Lustgarten im Hintergrunde, zur Seite das Modell des Großen Kurfürsten, welches ihm vou Schlüter gezeigt wird. Friedrich Wilhelm T. tritt uns entgegen, wie er die Parade über seine „langen Kerls“ abnimmt; im Hintergrunde sieht man die Garnison-Kirche und das Stadtshloß Potsdam. Die Zeit Friedrichs des Großen wird durch militärishe Gruppen wie dur eine große Reihe von Staatsmännern, Künstlern und Gelehrten gekennzeichnet; der König tritt aus einem Zelt und wird von den LTruppenführern be- grut; im Hintergrund sieht man Nheinsberg, die historische Windmühle, die Communs und Sansfouci. Friedrich Wilhelm I1. ist gleihfalls von den großen Männern seiner Zeit um- eben; im Hintergrund erblidt man das Brandenburger hor. Den Mittelpunkt der folgenden Zeit bilden die Königin Luise und weiter rechts Friedri} Wilhelm 11T1., umgeben von den Helden der Befreiungskriege. Diese Zeitperiode und weiter die folgenden sind reich an Gruppen berühmter Zeitgenossen. Zur Kenn- zeihnung der Regierungszeit Friedrih Wilhelms 1V. sieht man im B das Aliíie Museum und das Palais des rinzen, Magen Kaisers Wilhelm, das Denkmal Friedrich's des Großen, das Schauspielhaus, die Schloßfkuppel ; der König, an der Seite der Königin, steht mitten unter den Hauptrepräsentanten der Bildung, Kunst und Wissenschaft. Kaiser Wilhelm's T. „großes Leben concentrirt sich in dem Siegeseinzug durch das Brandenburger Thor am 16. Juni 1871; Friedrich 111. und feine Gemahlin stehen in gleih reiher Umgebung von bekannten, zum großen Theil noch jeßt ebenden Zeitgenossen in einer Bogenhalle, während das Neue Palais den Hintergrund bildet; eine fast unerschöpflihe Menge berühmter und au unberühmter Namen von Künstlern, Schriftstellern u. \. w. sind in Person hier tigt Den würdigen Abschluß bildet KaiferWilhelm Il, der an dem Soel cines Standhbilds von Kaiser Wilhelm k. steht und von seinen Ministern: und Generalen, voran Graf Caprivi, umgeben ist, während Allerhöchstdemfelben zur Nechten Ihre Majestät mit den rinzen-Söhnen und den Mitgliedern der Königlichen Familie den Blick nah der See wendet, wo die stolzen Panzerschiffe ein Gegen- stück zu der Flotte des Großen Kurfürsten in voller Fahrt nah dem in „der Ferne erglänzenden Helgoland begriffen sind. Es bedarf wohl kaum der Bemerkung, daß alle Gestalten uns in voller Fe und Naturwahrheit entgegentreten; es i} ein lebendiges Bild aus dem zweihundertundfünfzig Jahre langen Leben der brandenburgisch-preußish-deutshen Geschichte.

Das Panorama is von dauerndem Werth; das Interesse daran kann nicht, wie bei anderen, erlahmen, weil es eine Art Nuhmeshalle der preußischen Geschihte bildet, die jeder Preuße, jeder Deutsche kennen lernen muß und zu der auch noch spätere Generationen dankbar die Schritte lenken werden. Der Oeffentlichkeit wird das Panorama am Donnerstag übergeben.

Dresden, 19. Januar. Heute Mittag um 1 Uhr fand, wie das „Dresd. J." ‘berichtet, die Aalen der Leiche des Königlich preußishen Generals der Artillerie und General-Adjutanten weiland

Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm I., Kraft Prinzenzu HoHen- lohe-Ingelfingen statt. Im Trauerhause, Sidonienstraße 20, hatte ns eine große Trauerversammlung, die 1 aus zahlreichen Generalen undOffizieren, hohen Staats- und städtischen Beamten zusammensette, ein-

Oen, Im Auftrage Seiner Majestät des Kaisers war der L ügel-Adjutant Maler von Hülsen und im Auftrage Seiner Majestät des Königs von Sachsen der Henen, um der Oberst-Lieutenant

Graf Vitthum von Eckstädt erschienen, um der Trauerfeier bei- zuwohnen. Vor dem Traucrhause hatte unter Commando des General-Majors von FIssendorf, Commandeurs der 1. Jn- fanterie-Brigade Nr. 45, die Trauerparade Aufstellung genommen, die sih aus je einem Bataillon des 2. Grenadier-Regiments Nr. 101 und des Schüßen-NRegiments Nr. 108 mit Spielleuten und Fahne, sowie dem H Encons des 2. Grenadier-Regiments r. 101, drei Escadrons des Gardereiter-Regiments und zwei Batterien des 1. De Eee ea mens Nr. 12 zu je vier Ge- s{hüßen mit dem apeterceps zusammensfeßte. Die Beerdi- ung fand mit militärischen Ehrenbezeugungen auf dem Tolkewißer L rievbofs statt.

Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.

Kiel, 20. Januar. (W. T. B.) Jn Anwesenhéit Seiner Majestät des Kaisers, Seiner Koniglichen Hoheit des Prinzen Heinrich, der Vice-Admirale Freiherr von der Golß, Hollmann und Knorr sowie zahlreicher Offiziere fand heute Vormittag 10 Uhr in der Marine-Garnisonkirche die Vereidigung der Rekruten statt. Daran {loß sich eine militärishe Feier im Exerziershuppen der Marine. Später folgte Seine Majestät der Kaiser einer Einladung des Offizier- corps zum Frühstück im Casino.

Paris, 20. Januar. (W. T. B.) Die Morgen- blätter besprehen die Vorfälle in der gestrigen Kammersißung und A ihrem Bedauern über dieselben Ausdruck. Gleichwohl billigen sie fast durhweg das Vor- gehen des Ministers des Jnnern Constans gegen Laur.

Paris, 20. Januar. (W. T. B.) Bei . dem Duell, welches wegen der gestrigen Kammervorgänge heute zwischen dem Deputirten Delpee und Castelin stattfand, wurde der Erstere am Arme verwundet.

Rom, 20. Januar. (W. T. B.) Das Befinden des Papstes, der sowohl gestern wie auh heute mehrere Audienzen ertheilte, ist ein durchaus befriedigendes.

Bern, 20. Januar. (W. T. B.) erx Ständerath hat das Gesetz, betreffend die Auslieferung politischer Verbrecher, einstimmig angenommen.

Belgrad, 20. Januar. (W. T. B.) Der König, die Regentschaft und die Os richteten anläßlich des

riechishen Neujahrstages Glückwunschtelegramme ‘an - den Prinzen Ferdinand und die bulgarische Regierung. Lettere übersandten noch an demselben Tage gleih freund- H Glückwünsche dem Könige, der Regentschaft und dér erbischen Regierung.

Tiflis, 20. Januar. (W. T. B.) Die Brücke, deren Zusammenbruch so große Méenschenverluste herbeiführte, ist von cinem armenischen Priester erbaut, gegen den sich nun dieallge- meine Erbitterung richtet, die Bevölkerung verlangt die strengste a A Infolge dessen rotteten sih wiederholt starke Volkshaufen vor dem Wohnhause des armenischen Bischofs zusammen und versuchten, in das Haus ein- uen wurden jedoh von der Polizei zurückgedrängt. Bei

em Tumult wurden die Fenster des bischöflichen Wohnhauses zertrümmert.

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

S C p E É R R R E R R Ä I E E Ä N E E Ä R E Ä E Ä Ä E E Ä E R EE E E R E E E E Ä Ä E E E E E Ä E T Ä E E E E E Ä E E E E E E E E E H ÄEEE E R E E E T EET R T T E E,

ericht vom 20. Januar, r Morgens.

Stationen. Wind. Wetter. Klei

in 9 Celsius

59C.=49N.

Temperatur

bedeckt bedeckt heiter bedeckt wolkig heiter Schnee wolkenlos

ONO SSO OSO

Mullaghmore Aberdeen . Christiansund Kopenhagen . Stockholm . S Petersbo

t. Petersbg. Moskau , .

Cork, Queens- town ... Cherburg .. dét t mburg winemünde Neufahrwasser Memel .… . | 773

D S l C09 nster .. | 762 Karlsruhe . .- | 761 Wiesbaden . | 762 München . | 760 Chemniß . . | 768 Berlin .… . | 770 Wien .….. | 770 Breslau. . . | 771

Nizza ... . | 758 Triest... . | 758

1) Dunst. 2?) Reif. Uebersicht der Witterung. : Die Wetterläage hat sih im allgemeinen wenig verändert, am böten ist der Luftdruck über dem mittleren Schweden, am niedrigsten vorm Kanal. Veber Aurora wehen {wache südöstliche bis nordöstlihe Winde bei kalter, heiterer und trockener

von Paul Ta Anfang 7 Uhr.

a O N E T Hck

Negen bedeckt wolkenlos wolkenlos wolkenlos wolkenlos

bedeckt

wolkenlos bedeckt

wólfenlos wolkenlos wolkenlos wolkenl.1) wolkenl.2) /- wolkenlos wolkenlos

heiter heiter

O0 i j U O i fi i O U I D S S

ONOD

Sonnabend:

sund über London na L und von dort auß westwärts über Oberitalien hinaus. In | Die Ehre. Deutschland liegt die Temperatur 3 bis 14 Grad unter dem Gefrierpunkt. Breslau meldet 14, Wien 15, Moskau 16, Stockholm 16%, Haparanda

26 Grad unter Null. Deutsche Seewarte.

Theater - Anzeigen.

‘haus. 19. Foritellung, Titus. Oper in 2 Acten von W. A. Mozart. Text frei nah „La Clomenza

di Tito“. In Scene gest vom Ober-Regisseur | F Dirigent: Kapellmeister Sucher. Änfang

r. Schauspielhaus. 21. Vorstellung. Der zer- HEOMENE Krug. Lustspiel in 1 Auszug von H. von {st. In Scene geseßt vom

in 3 Aufzügen von S en Uebersetzung. Ober-Regisseur Max Grube.

Freitag : Opernhaus. 20. Vorstellung. Miguon. Oper in 3 Akten von Ambroise Thomas. Text mit Benubung des Goethe’shen Nomans: Meister's Lehrjahre“ von Michel Carró und Jules Barbier, deut|ch von Ferdinond Gumbert. Ballet lioni. Dirigent : Kapellmeister Sucher.

Schauspielhaus. j Weise. Dramatisheë Gedicht in 5 Aufzügen von G. E. Lessing. Anfang 7 Uhr.

Der Verkauf der Abonnements - Billets für den Monat Februar findet am 28. Januar cr. in der Königlichen Theater-Haupt-Kasse statt. Es werden ausgegeben für das Opernhaus 26 und für das Nebel Schauspielhaus Billets für 30 Vorstellungen.

Deutsches Theater. Donnerstag: College Crampton. Anfang 7 Uhr.

Freitag: College Crampton.

Sonnabend: Coliege Crampton.

Berliner Theater. Madrid! Anfang 7 Uhr.

Freitag: 19. Abonnements-Vorstellung. Zu Lessing?s Geburtstag. Neu einstudirt: Minna von Barn-

helm. _ Sonnabend: Der Hüttenbefitzer.

L Thomas-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30.

s : Direction: Emil Thomas. Donnerstag: Herr und | 4. M.). A Zesing Sieger E: Helga. Frau Doctor. Schwank in 4 Acten von Heinri | Gestorben: Ihre Erlaucht die Gräfin zu Solms- ; i; 4 4s ( end: Das vierte Gebot. Caval- Witterung. Die Grofgreae verläuft von Christian- | 1leria rusticana.

Nächste Nachmittags-Vorstellung zu kleinen Preijen :

Wuallner- Theater. Donnerstag: Zum 19. Male:

König Krause. j F. Keller und L. Herrmann. Musik von V. Hollän- A Oil 74 4

reitag u. folg. Tage: König Krause. onntag: Nachmittags-Vorstellung “zu bedeutend

igli iele. tag: Opern- äßigten Preisen. Ein toller Einfall. Shwank Königliche E in 4 9 cten A Carl Laufs. Anfang 4 UVhr N

Uhr

Das Sountagskind.

Ober-Regisseur Mar Carl Millöer.

In Scene gefeßt vom fang 7 Uhr.

Molière, mit E der Anfang 7 Uhr.

„Wilhelm

aoul Toché.

22. Vorstellung. Nathan der | Modebazar Violet.

Anfang 75 Uhr. Freitag: Modebazar Violet.

fang 7# Udr. ’8 Nullecl.

Donnerslag: Nach | 28. Male: Der Tanzteufel.

Gustav Steffens. Ernst. Anfang 74 Uhr. Freitag: Der Tangzteufel.

Heinemann. Anfang 74 Uhr. Freitag : i in 4 Acten von Fri Berend.

Geöffnet von 12—11 Uhr.

Posse mit Gesang in 4 Acten von

zettel. Anfang 7F Uhr.

Friedrich - Wilhelmstädtishes Theater. Donnerstag: Mit neuer Ausstattung zum 1. Male: Operette in Hugo Wittmann und Julius Bauer. Musik von T EGEA i ane E von R

j; : 7 | Fribsche. irigent: Kapellnieister Fevermann. Die L Grube. Der eingebildete Kranke. Lustspiel A aus dem Atelier vou Falk. Die neuen | 74 Uhr: A AO oland oder: Ebbe und Fluth.

Costume vom Garderoben-Inspector Ventky. An-

Freitag : Das Sountagskind.

Refsidenz-Theater. Direction: Sigmund Lauten- Zum 1. Male: Lord und Sohn, höchst burg. Donnerstag: Zum 51. Mate: Madame Mon- | Reitpiece von mehreren Herren. Contredanse, odin. Schwank in 3 Acten von Ernest Blum und geritten von 9 Deutsch von Emil Neumann. In | zusammen dressirt und vorgeführt von Herrn Franz Scene geseßt von Sigmund Lautenburg. Schwank in 1 Act von | Frl. Clotilde Hager. Sisters Lawrence am fliegen-

Benno Jacobson. Jn Scene geseÿt von Emil Lessing. | den Trapez.

Madame Mongodin.

Lelle-Alliance-Theater. Donnerêtag: 21. En- \semble-Gastspiel der Münchener unter Leitung des

Königlich bayerischen Hofschauspielers Hecrn Mar Soda, Zum 2. Male: s Nullerl. Volkéstül | T

mit Gesang in 5 Aufzügen von Karl Morrée. An- Freitag: 22. Ensemble-Gastspiel der Münchener.

Adolph Ernst-Theater. Donnerstag: Zum (ar M U Mgepohe in | Verehelicht: Hr. E Moeller -mit Frl. : n).

4 Acten von Ed. Jacobson und Couplets theilweise von Gustav Görß. Musik von | Carl In Scene gesept von

Zum 1. Male: Cacao. (Novität!) Posse

Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes - Auss\tellungs - Park afi Bahnhof). ch Vorstellung im

wissenschaftlihen Theater. Näheres die Ans{l

Conecerte.

Sing- Akademie. Donnerstag, Anfang 7 Uhr: Concert von Joseph Wieniawski mit dem Berliner Philharmonischen Orchester (Dir.: Rud. Herfurth).

Concert-Haus. Donnerstag: Karl Meyder- Concert. Gesellshafts-Abend. Anfang 7 Uhr. 3 Acten von :

Circus Renz. Karlstraße. Donnerstag, Abends

Große hydrol. Aus\tattungs-Pantomime in 2 Ad- theilungen mit Nationaltänzen (60 Damen), Auf- zügen u. st. w. Ferner Dampfschiff: und Boot- [a rten, Wasserfälle, Riesenfontänen mit allerlei ichteffecten 2c. vom Director E. Renz. Au erve : omische

Herren. 6 Trakehner Rapphengste,

Vorher : | Renz. „Colmar“, geritten von der Schulreiterin Auftreten der vorzüglichsten Meit- künstlerinnen und Reitkünstler. Komische Entrées Vorher : | und Intermezzos von sämmtlichen Clowns.

Täglich: Auf Bano, j

Sonntag: 2 Vorstellungen. Nachmittags 4 Uhr (1 Kind frei). Auf vielseitiges Verlangen: Die Touristen. Abends 7x Uhr: Auf Helgoland.“

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Elisabeth Sack mit Hrn. ate amts-Candidat Heinrih Dieckmann (Frankfurt. n. O.—Altfriedland i. d. Mark).

tädt. | Lilli Lesser (Berlin). Herr Rittergutsbesißer usik v inter mit Frl. Kaethé von Haber (Dresden —Placzki). Z A Geboren: Ein Sohn: Hrn. Prem.-Lieut. von Krosigk (Gnesen). Etne Tochter: Hrn. Gerichts-Assessor Schildknecht (Berlin). Hen: Do Dr. Chr. Heinzerling (Frankfurt

dolph

Rödelheim, geb. Gräfin zu Solms-Laubach en heim). Verw. Fr.“ Flora von Unruh (Trem- men). Hr. Oberförster a. D. August Wilhelm Alexander von Wachholy (Harzburg). N

Nedacteur: Dr. H. Klee, Director. 98° | Berlin:

Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32;

Fünf Beilagen (einschließli} Börsen-Beilage).

zum Deutschen Reichs-Anzei

Me 17.

Erste Beilage

Berlin, Mittwoch, den 20. Januar

ger und Königlich Preußischen Slaals-Anzeiger.

1892.

Deutsches Reich.

Jn Gemäßheit des §8 8 des Gieichs: betreffend die Rechts- verhältnisse der deutshen Schußgebiete (Reichs - Gesetblatt E a 75), wird Nachstehendes zur öffentlichen Kenntniß gebracht : Der Bundesrath hat in der Sigung vom 22. Dezember

v. J. T der mit dem En in Berlin errichteten Astrolábe-Compagnie auf Grund ihres von dem Reichs- kanzler genehmigten Statuts die Befugniß zu ertheilen, unter ihrem Namen Rechte, insbesondere Eigenthum und andere dinglihen Rechte an Grundstücken zu erwerben, Verbindlich- keiten einzugehen, vor Gericht zu klagen und verklagt zu werden. n ; Auszug aus dem Statut. 1. Allgemeine Bestimmungen. Die dh ai t e Ba N Sitz in Berlin. eUrT. 2 ___Zweck der Gesellschaft ift, Compagnie in der Südsee

E zu erwerben und zu verwerthen, Land- und Plan-

tagenwirthschaft, namentlich Tabasplantagen, auch. gewerbliche

Unternehmungen und Handelsgeschäfte, welche damit in Ver-

bindung stehen, zu betreiben.

im “Schutzgebiet der Neu-Guinea-

Art. 3. : Zur Erreichung ihres Zweckes dacf die Gesellschaft im Schuyz- gebiete der Ras Gera angen errichten.

t. 4. Die Organe der Gesellschaft sind: die Direction, die Revisoren, die Generalversammlung. E ; M ___ Die nah diesem Statut erforderlichen Bekanntmachungen werden in nachstehenden Blättern veröffentlicht :

dem Deutschen Reichs- und Königlich Preußischen Staats-

Anzeiger, der Weser-Zeitung, , der Hamburger Börsen-Halle, der National-Zeitung, dêr Post.

Die Direction ist berechtigt, diese Blätter mit Ausnahme des erstgenannten Deutschen Reichs-Anzcigers duk andere zu erseßen. Ein folcher Beschluß ist durch die bisherigen Blätter zu veröffent- lichen, soweit dieselben nicht eingegangen oder sonst unzugänglich ge- worden find.

Fristen, welche in den Bekanntmachungen angegeben werden, laufen von dem Tage, an welchem das betreffende Stück des Deutschen Reichs-Anzzigers ausgegeben wird, diesen Tag mit eingerechnet.

IT. Grundcapital. : Art. 6.

Das Grundcapital der Gesellschaft i} zunächst auf 2 400 000 M. festgeseßt und in 4800 auf den Inhaber lautende Antheile zu je 500 A. getheilt. A

r

__ Die Zeichner der Antheile und demnächst deren Rechtsnachfolger bilden die Gesellschaft. Die Antheile sind untheilbar ; sie haben die Eigenschaft der beweglichen Sachen. Einzelue Mitglieder können nicht auf Theilung klagen. E

Urt. 8.

Für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft haftet den Gläubigern derselben nur das P r

_ Die erste Einzahlung ist mit 10 % des Nennbetrages jedes An- theils bis zur ersten Generalversammlung zu entrichten. Weitere Einzahlungen sind nah Bestimmung der Direction in Raten zu leisten, von welchen jede höchstens auf 30 9% des Nennbetrages fest- gesept werden darf. Die Aufforderung zur Zahlung jeder einzelnen Rate u mindestens zwei Wochen vor dem Zahlungstermin durch die Gesellschaftsblätter bekannt gemacht werden. Der Zeichner cines Antheils is für die Zahlung des vollen Nennbetrages desselben un- E verhaftet. :

Ueber diese Vollzahlung hinaus haben die Mitglieder der Gesell- schaft keine Verpflichtung. s . r . Gul.

Verpflichtete, welche fällige Theilzahlungen nicht leisten, sind von der Direction mittels Bekanntmachung unter Angabe der Nummern der Antheile, auf welche die Zahlung rückständig geblieben ist, auf- zufordern, dieselbe nebst Zinsen zu 59% innerhalb einer nicht unter 4 Wochen zu bestimmenden Frist zu entrichten.

Wer diese Frist, ohne die vorbezeichnetc Zahlung zu leisten, ver- streichen läßt, hat außer den Zinsen eine Conventionalstrafe von 10% des fälligen Betrages verwirkt und kann zur Zahlung der fälligen Rate fammt Zinsen, Strafe und Kosten auf dem Rechtswege von der D ra A ag die f

„Statt dessen können aber auch die säumigen Zeichner nah noh- maliger frutloser Aufforderung zur Leistung E ristänbicen Zahlungen, welche mit wenigstens vierwöchiger Frist unter Androhun der Ausschließung von der Direction bekannt zu machen ist, dur Beschluß der leßteren ihrer Anrechte aus dér Pa und „den ge- leisteten Zahlungen zu Gunsten der Gesellschaft verlustig erklärt werden. Diese Srflärung wird öffentlih bekannt gemacht und es werden neue Stücke an Stelle der kraftlos erklärten ausgefertigt, welche die bereits geleisteten Theilzahlungen und den zuleßt ein- geforderten Theilbetrag umfassen. Für einen Ausfall, wesen die

‘Gefellschaft bei der Veräußerung erleidet, bleibt der erste Zeichner

haftbar. Art. 14.

„Durch Zeichnung oder Erwerb von Antheilen und Interims- scheinen unterwerfen sih die Mitglieder für alle Streitigkeiten mit der Gesellschaft aus dem Gesellschaftsverhältnisse dem in Berlin für Pes en zustänvigen Gericht 1. Instanz.

ILE. ilanz, R R und Verwendung des Er- trages, Reservefonds. : Art. 15.

Auf den 31. März ist von der Direction die Bilanz für das ab- Lee Geschäftsjahr zu ziehen. Dieselbe muß mit der Gewinn- und L e nung, und mit einem, den Vermögensstand und die Verhältnisse der S entwickelnden Bericht der Direction, \o- wie mit dem darüber von den Revisoren zu erstattenden Bericht der Generalversammlung vor Ende des laufenden Kalenderjahres vorgelegt

en.

Der Generalversammlung. ist die Genehmigung der Bilanz vor- behalten. Durch Ertheilung der Genehmigung wird die Verwaltung für- die Geschäftsführung des betreffenden Jahres entlastet.

rt. 16. . Auf Vorschlag der Direction beschließt die Generalversammlung E Verwendung des sih aus der Bilanz eingebenden Rein- Von dem - zur Verwendung bestimmten Betrage sind vorweg

mindestens 10 und höchstens 15% in einen Reservefonds zu legen.

e477

_Von dem verbleibenden Betrage werden an die Mitglieder der Gesellschaft 4 %/ des eingezahlten Grundcapitals vertheilt.

Von dem hiernach verbleibenden Betrage werden der Direction 10%/o als Tantième überwiesen, der Rest wird als Superdividende an die Mitglieder vertheilt.

Die Generälversammlung kann keinen geringeren Beitrag zum Reservefonds und feine höhere Vertheilung von Reingewinn an die Mitglieder der Gesellschaft beschließen, als die Direction vor-

\chlägt. E Art. 17.

__ Der Reservefonds dient zur Deckung von unvorhergesehenen oder außerordentlichen Geldbedürfnissen der Gesellschaft. Der Direction steht die Verwendung über denselben zu. j __ Nachdem der eservefonds 15 %/% des Grundcapitals erreicht haben wird, hören die Beiträge zu demselben auf. Im Falle von Entnahmen aus ihm is er auf den vorgenannten Höchstbetrag wieder zu ergänzen.

[V. Verwaltung. a. Direction. S Art. 18.

_ Die Direction besteht aus zwölf von der Generalversammlung zu wählenden Mitgliedern. Mindestens sechs Mitglieder der Direction müssen in Berlin wohnhaft sein. Die Wahl erfolgt in der ordent- lien Generalversammlung auf vier Jahre. Jedes Jahr scheiden drei Mitglieder aus und werden durch Neuwahl erseßt. Bis die Reihe im Austritt gebildet ist, entscheidet darüber das Loos. Die Aus- scheidenden sind wieder wählbar.

__Ueber die Wahlen sind gerichtliche oder notarielle Protokolle aufzunehmen.

Art. 19.

Die Direction vertritt die Gesellschaft ‘nah außen in allen Rechts- geschäften und sonstigen Angelegenheiten derselben, einschließli der- jenigen, welche nah den Geseßen / eine Specialvollmacht erfordern. Dieselbe führt die Verwaltung sclbstständig, soweit niht nach diesem Statut die Generalversammlung mitzuwirken hat. Gegen dritte Personen hat jedoch eine solhe Beschränkung der Direction keine rechtlihe Wirkung. h

Art. 21.

Die Direction besorgt ihre Geschäfte

a) in Plenarversammlungen,

b) durch geshäftsführende Mitglieder. ___ Sie wählt jährli in ihrer ersten Sißzung nach der ordentlichen Generalversammlung ihren Vorsitzenden und zwei Stellvertreter des- selben. Ueber die Wahl ist ein notarielles Protokoll aufzunehmen.

Art. 26.

_ Durch Plenarbeschluß ordnet die Direction zwei oder mehrere Mitglieder ab, welchen die Führung der laufenden Geschäfte und die Entscheidung über alle gelegen ee, die nit ausdrücklich dem Plenum vorbehalten sind, übertragen werden.

_ Die Wahl der geschäftsführenden Mitglieder der Direction erfolgt alljährlih in der ersten Sißung nah der ordentlichen Generalver- sammlung zu notariellem oder Fétidtlichem Protokoll. Es. ist bekannt zu machen, welche Mitglieder hiernach als ge\chäftsführende Directoren abgeordnet sind.

Art. 27.

Urkunden oder Erklärungen der Direction sind für die Gesellschaft verbindlich, wenn sie unter dem Namen der „Astrolabe-Compagnie“ von zwei geschäftsführenden Mitgliedern der Direction unter- schrieben sind. i )

Art. 28.

__ Die geschäftsführenden Mitglieder, der Direction sind befugt, au einen Beamten der Compagnie Vollmacht für den Empfang der bei der Post eingehenden Briefe, Geld- und Werthsendungen zu ertheilen, auh andere Bollmachten auszustellen, soweit niht nah dem Statut oder dem Geschäftsreglement das Plenum der Direction hierüber zu bestimmen hat. Die Vollmachr erstreckt \sich im Zweifel auf alle Rechtshandlungen, welche die Ausführung der den Beamten oder Be- vollmächtigten übertragenen Geschäfte gewöhnlich mit sich bringt, ohne Unterschied zwischen beweglichen und unbeweglichen Sachen. b. Revisoren.

Die Seucralversaunnluta Led ei Mie

Die Generalversammlung hat drei Mitglieder der Gesellschaft, welche nicht zugleih Mitglieder ver Direction sein dürfen, als Rat soren auf die Amtsdauer vor drei Jahren zu wählen.

; : Art. 31.

Die Revisoren haben die genaue Beobachtung des Statuts der Compagnie zu überwachen. Sie sind berechtigt, an den Plenar- sißungen der Direction mit beratheñder Stimme theilzunehmen, jeder- zeit Einsicht in die Bücher, Rechnungen, Correspondenzen und Urkunden der Compagnie zu nehmen und auf Grund eines einstimmigen Be- \{lusses eine außerordentliche Generalversammlung berufen zu lassen.

Sie haben die Inventarien, Oer Müngen und Bilanzen, sowie zeitweilig die Kassen und Portefeuilles der Gesellschaft zu prüfen und darüber an die ordentliche Generalversammlung der Mit- glieder der Gesellschaft Bericht zu erstatten.

c. Generalversammlung. 4 | Art. 32. ___ Die Generalversammlung, regelmäßig constituirt, vertritt die Ge- sammtheit der Gefellschaftsmitglieder. : Art. 34.

In jedem Jahre findet eine ordentlihe Generalversammlung vor Ablauf des Monats Dezember statt.

Eine außerordentliche Géneralversammlung wird berufen,

a. wenn über die Auflösung der Gesellschaft oder deren Ver- \{melzung mit einer anderen Gesellschaft oder die Umwandlung threr rechtliden Form zu beschließen ist;

b. wenn Mitglieder, welche zusammen wenigstens den vierten Theil der Antheile besißen, die Einberufung fordern und der Direction zur Vorlage an die Generalversammlung einen formulirten Antrag einreichen, welcher innerhalb der Zuständigkeit der Generalversammlung liegt ;

c. en e Direction aus besonderen: Anlaß die Einberufung

eschließt';

d. wenn die Nevisoren einen darauf gerihteten Beschluß fassen

(Art. 31). Art. 35.

In der ordentlihen Generalversammlung wird über die Ge- Ca guns der Bilanz, sowie die damit der Verwaltung zu ertheilende Entlastung Beschluß gefaßt. :

Die Bilanz mit der Gewinn- und Verlustrechnung, sowie die Berichte der Direction uyd der Revisoren müssen ae zwei adt vor der Versammlung in dem Geschäftslokale der efellsa zur Einsicht eines jeden Mitgliedes ausgelegt sein. Außerdem steht der ordentlichen Generalversan:mlung der Bes luß über Je Vorlage zu, welche niht nah Art. 34, unter a. der außerordentlichen General- annt e ist, insbesondere:

a. über die Ausgabe weiterer Antheile (Art. 6);

b. über die Aufnahme von Anleihen; i

c. über Aenderungen und Ergänzungen des Statuts, insbesondere

Aenderungen und Se des Zwekes der Gesellschaft.

r e . ; Oels über einen der im Axt. 34 unter a bezeichneten Gegen- stände sind nur gültig, wenn wenigstens drei Viertel der Antheile in

der Versammlung vertreten sind. Js dies nicht der Fall, so kann zu gleihem Zwecke innerhalb der nächsten sechs Wochen abermals eine außerordentliche Generalversammlung berufen werden, in welcher gültig Beschluß gefaßt werden kann, au wenn weniger als drei Viertel der Antheile vertreten sind. Außerdem is zur Gültigkeit des Beschlusses erforderlih, daß derselbe mit einer Mehrheit von wenigstens zwei Si o der in der Versammlung vertretenen Stimmen angenommen werde.

_ Abänderungen und Ergänzungen dieses Statuts (Art. 35 c) können nur mit einer Mehrheit von wenigstens zwei Dritteln der in der Versammlung vertretenen Stimmen beschlossen werden.

Vorbehaltlih dieser Bestimmungen werden die Beschlüsse der Generalversammlung mit absoluter Stimmenmehrheit gefaßt. Bei Gleichheit der Stimmen giebt die des Vorsitzenden den

Ausschlag. V. Auflösung. Im Falle einer Auflösung der Gesells ch _ Jm Falle einer Auflösung der Gesellschaft wird nah Tilgun ihrer Schulden das Vermögen na Berbältals der auf die Ant eile geleisteten Einzahlungen unter die Mitglieder getheilt.

_Die Vertheilung darf nicht eher vollzogen werden, als nah Ab- lauf eines Jahres von dem Tage an gerechnet, an welchem die Auf- lösung der Gesellschaft unter Aufforderung der Gläubiger, sich bei ihr zu melden, in den Gesellschaftsblättern bekannt gemacht worden ist.

Bis zur Beendigung der Liquidation verbleibt es bei der bis- berigen Organisation der Gesellschaft und ihrem Gerichtsstande.

Cine theilweise Zurückzahlung des Gesellschaftscapitals an die Mitglieder unterliegt denselben Bestimmungen wie die Auflösung der

Gesellschaft. : VI. Aufsichtsbehörde. i E a E 981 j

_ Die Aufsicht über die Gesellschaft wird von dem Reichskanzler geführt. Derselbe kann zu dem Behufe einen Commissar bestellen. Der Commissar ist berehtigt, an jeder Plenarversammlung der Direc- tion und an jeder Generalversammlung theilzunehmen, von der Direction jederzeit Bericht über die Angelegenheiten der Gefellschaft zu verlangen, auch die Bücher und Schriften derselben einzusehen, sowie auf Kosten der Gesellschaft, wenn dem Verlangen der dazu berechtigten Mitglieder der Gesellshaft Art. 34þ nicht entsprochen wird, oder aus sonstigen wichtigen Gründen eine außerordentlihe Generalversammlung zu

berufen. Art. 39.

a Genehmigung der Aufsichtsbehörde sind insbesondere unter- worfen:

1) die Aufnahme von Anleihen sowie die Ausgabe von weiteren Antheilen;

2) die Beschlüsse der Gesellschaft, nah welchen eine Aenderun oder Grgänzung des Statuts erfolgen, die Gesellschaft aufgelöst, mit einer anderen vereinigt oder in ihrer rechtlichen Form um- gewandelt werden foll.

Deutscher Reichstag. 151. Sigung vom Dienstag, 19. Januar. 1 Uhr.

Am s des Bundesraths die Staatssecretäre Dr. von Stephan und Freiherr von e, sowie der Köni i preußische Staats-Minister von Heyden.

uf der Tagesordnung steht zunächst die erste Berathung des Geseßentwurfs, betreffend die Miwendüng der vertrags- mäßigen Zollsäße auf das am 1. Februar 1892 in Deutschland vorhandene unverzollte ausländishe Ge- treide, der in seinem einzigen Aáratanben lautet :

«Die Bestände von ausländishem Getreide (Weizen, Roggen, Lal: Gerste, Mais) und Hülsenfrüchte, welche n amtli er Feststellung am 1. Februar 1892 innerhalb des deutschen Zoll-

gebictes in Freilagern (Freibezirken), in öffentlichen Zollniederlagen, in Privatlagern unter amtlichem Mitvershluß oder “in gemischten Privat-Transitlagern ohne amtlichen Mtitverseiluß sowie in den deutschen Zollaus\hlüssen vorhanden find, werden bis zum 30. April 1892 einschließli ohne Nachweis der Abstammung aus Vertrags- staaten oder meistbegünstigten Ländern zur Entrichtung der für diese Getreidearten am 1. Februar 1892 in Kraft tretenden ermäßigten Zollsäge zugelassen. Dieses Geseh tritt mit dem Tage seiner Ber- kündigung in Kraft.“ :

Staatssecretär Freiherr von Malgtzahn:

Meine Herren! Der Abschluß der Handelsverträge wird, soweit niht ein Act der Geseßgebung hierin eine Aenderung hervor- bringt, die differentiélle Behandlung einer Reihe von Artikeln beim Eingang aus dem Auslcnde zur Folge haben. Die ermäßigten Zollsäße der Verträge werden allerdings An- wendung finden auf den Eingang aus denjenigen Staaten, welche unë gegenüber das Recht der Meistbegünstigung besißen oder erwarten. Diese ermäßigten Zollsäße auf Waaren, welche aus anderen nicht meistbegünstigten Staaten eingehen, anzuwenden, sind wir geseß- lih nicht ermächtigt; es würde auch zollpolitisch nicht richtig sein, die- jenigen Begünstigungen, welche wir gewissen Staaten gegen Conces- sionen, die sie ihrerseits uns gemacht haben, ? gewährten, anderen Staaten ohne foldie Concessionen zuzubilligen.

Es werden daher vom 1. Februar ab diejenigen Artikel, bezüglich deren die Handelsverträge Zollermäßigungen oder Zollbefreiungen ent- halten, begünstigt sein, wenn sie aus Vertragsstaaten oder meist- begünstigten Staaten eingehen; die Eingänge aus anderen Staaten werden nach wie vor die höheren Zölle zu entrichten haben. :

Auch diejenigen Waaren, welche an dem entscheidenden Tage \ih unverzollt, aber zum Eingang fertig in den deutschen Zolllägern befinden, werden nur dann Anspru auf die ermäßigten Zollsähe haben, wenn sie ihre Herkunft aus begünstigten Ländern: nahweisen. Es ist zu erwarten, daß dieser Nachweis eine gewisse Verzögerung der Einfuhr herbeiführen kann, daß er mit mancherlei Schwierigkeiten verbunden fein wird. Das sind Uebelstände, welche die Jmporteurz der Waaren werden auf \ih nehmen müssen.

Die verbündeten Regierungen haben aber geglaubt, daß bezüglich einer bestimmten Kategorie von Waaren, nämlih des Getreides, es sich empfehle, dieser Verzögerung der Einfuhr dadur entgegenzuwirken, daß die am entscheidenden Tage auf den Zolllägern vorhandenen Bestände von Getreide ohne Nahweis des Ursprungs zum niederen Zollsaß zugelassen werden. Entscheidend dafür, das Getreide in dieser Weise zu begünstigen, war in erster Linie die Erwägung, daß der Preis derjenigen Brotfrucht, von welcher sich ein großer Theil der Deutfchen zu nähren gewohnt ist, des Roggens, ein ganz ungewöhnlich hoher: