1892 / 33 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 06 Feb 1892 18:00:01 GMT) scan diff

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Ftatt Am 13.Februar wird zum Gedächtniß Richard Wagner?s im König- lihen Opernhause des Meisters „Tristan und Ifolde“ mit den Damen uer und Staudigl, den Herrn Gudehus und Betz (der öfters in Bayreuth gehörten Beseßung) zur Abe gelangen. Der Beginn des gnercyklus ist für Ende März in Ausficht genommen.

Der Spielplan der Königlichen Oper für die Zeit vom 7. bis 13. Februar lautet : Sonntag: „Carmen“. Montag: Auf Aller- böchsten Befehl: 2. Gesellschafts-Abend. „Cavalleria rusticana“. „Der Barbier von Sevilla“. Dienstag: 7. Symphonie der König- lichen Kapelle. Mittwoh: „Othello“. Donnerstag: „Caralleria rusticana“. „Prometheus“. Freitag: „Merlin“. Sonnabend: „Tristan und Isolde“.

Für das Königliche Schauspiel: Sonntag: „Die Quitzows". Montag: „Ein treuer Diener seines Herrn“. Dienstag: „Was ihr wollt“. Mittwoh: „Der zerbrochene Krug“. „Der eingebildete Kranke“. Donnerstag: „Wohlthätige Frauen“. Freitag: „Uriel A Sonnabend: „Der zerbrochene Krug“, „Der eingebildete Kranke“.

Im Deutschen Theater finden morgen, sowie am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Wiederholungen von „College Crampton“ statt. Am Montag wird „Das Käthchen von Heilbronn“ und am Mittwoh „Don Carlos“ gegeben. Am Freitag geht „Der Richter von Zalamea“, neu einstudirt und in theilweise neuer Beseßung der Hauptrollen, in Scene.

Der Spielplan des Lessing-Theaters für die neue Woche seßt sih aus Wiederholungen des Schwankes „Die Großstadtluft“ und der beiden Neuheiten „Fräulein Frau“ und „Der sechste Sinn“ zusammen.

Im Berliner Theater wird am Sonnabend, 13. d. M,, unter dem Titel „Schlimme Saat“ die erste Aufführung eines anonym eingereihten realistishen Stückes stattfinden. „Der Hüttenbesißer“ wird morgen Nachmittag, am Montag und Donnerstag, das Lustspiel „Kean“ morgen Abend und als 22. Abonnements-Vorstellung am Freitag gegeben. Am Dienstag Abend wird „Othello“ wiederholt, während für Mittwoch „Esther“ und „Der Geizige“ angeseßt sind. Gleichzeitig wird im Berliner Theater an den Vorbereitungen für das Schauspiel „Die Königsbrüder“ von Adalbert von Hanstein gearbeitet.

Im nächsten, VIl. Philharmonischen Concert unter Hans von Bül ow?s Leitung (am Montag) wird Herr Naimund von Zur-Mühlen u. A. eine Arie aus „Sulamith“ von Nubinstein zum Vortrage bringen; als Instrumental-Solistin wirkt, wie {hon mitgetheilt, in diesem Concert die junge Claviervirtuosin Fräulein Sophie von Bognansti mit. Den symphonischen Theil des P bilden die Ouverturen zu Berlioz? komisher Oper „Beatrice und Benedict“ und Schubert’'s C-dur-Symphonie. Alice Barbi wird in ihrem zweiten Liederabend am nächsten Dienêtag in der Sing-Akademie u. a. Arien von Händel, Paradies, Caldara und Lieder von Massenet, Mozart, Schubert, Schumann und Rubinstein zum Vortrage bringen ; die pianistishe Mit- wirkung in diesem Concert übernimmt Fräulein Mary Wurm. Der Kammersänger Emil Götze wird in seinem am Mittwoch in der e stattfindenden Concert dreimal auftreten ; das sehr reichhaltige Programm dieses Concerts bringt u. a. die Tenor- arie aus Schumann’s „Genoveva“, desfelben Componisten ,„Provença- lisches Lied“, eine Arie aus Weberï's „Euryanthe“ und Lieder von Schubert, Schumann, Jensen 2c. Die Mitwirkung übernimmt der bekannte Kulenkampff’she Frauenchor.

Im Concerthauséë veranstaltet Herr Meyder am Montag cinen „S@umann-Mendelsfohn-Haydn- Abend“.

Maunigfaltiges.

Bon. dem Pastor zu Bethel F. von Bodelschwingh geht

uns Folgendes mit der Fitte um Veröffentlichung zu: 90 000 1 Wasser! ——

Die Colonie für Epileptische, Bethel bei Bielefeld, hat es sih zur Aufgabe gestellt, allen armen Epileptishen ohne Unterschied der Heimath und der Confession, welhe entweder gar kein Heim haben, oder auch in ihrer Familie keine Pflege finden können, und welhe um ihres Leidens willen aus jeder Arbeit E sind, Arbeit und Heimath zu bieten. So ist es denn allmählih fo ge- worden, pu eine große Schaar von Cpileptischen, aber auch Blöden, Krüppel allerlei Art und Arbeitslosen aus dem ganzen deutschen Vaterlande, soweit nit die eigene Heimath für sie forgt, sich hier angesammelt hat, sodaß täglich für etwa 3000 Personen in mehr als 50 Häusern der Tisch gedeckt werden muß. Durch die Einrichtung von Werkstätten und Stationen aller Art ist es mögli, besonders den Epileptishen eine ihrem früheren Berufe entsprechende Beschäftigung bieten zu können, welche für das fo shwer belastete Gemüth ebenso nothwendig als heilsam ist. So findet man in der Colonie bei allem Elend ein fröhliches Treiben und Schaffen. i

In den leßten Wochen vor Weihnachten nun konnte man in der Colonie etwas Besonderes schen: Von Sunem an, wo unsere Brunnen- stube liegt, aus der die Wasser in die verschiedenen Anstalten vertheilt werden, sah man eine lange, lange Reihe Anstaltsleute einen {malen tiefen Graben aufwerfen. Alles, was abkommen konnte, eilte von früh bis spät an diese Arbeit : Die Aerbauer von Mamre und Hebron, die confirmirten Knaben von Elim, die Gärtner von Saron, Bethsaida und Mizpah eilten herzu. Auch das Blöden-Thal aus Eben-Ezer, Nain, Tabor, Bersaba stellte seine rüstigsten Leute. Die kleinen Knaben von Nazareth mit ihren Schubkarren {hoben Steine in einen

ohlweg, der ausgefüllt werden mußte, die Mädchen von Bethel, Sunem, Capernaum, Karmel und Emmaus sammelten in ihren Schürzen Steine im Walde und trugen sie auf den Weg, kurz, cs war ein fröhliher Wetteifer erwaht für das gemeinsame Werk. Was hatten sie denn alle im Sinn? Es waren lauter Brunnen- räber! Es galt ein frisches Brünnlein aus den Bergen nah un- eren Anstalten zu leiten. Vor zehn Jahren hatten wir uns {hon ein Brünnlein von dort geholt, und liebe ar naer uns das- selbe damals zu Weihnachten geschenkt. Seit diesen zehn Jahren ist die Zahl unferer Anstaltsglieder fast verdreifaht, von 1000 auf 3000, und was damals reite, reiht jeßt lange nicht mehr. Aus vielen Häusern klang beständig der Nuf der Noth: „Wasser, Wasser!“ Unsere Brunnen versiegten uns ao im Sommer und fo half es uns nichts, wir mußten uns nach einem neuen, frisWen Brünnlein im Gebirge umsehen. Dort quoll aller- dings eine s{ône Quelle trefflihen Wassers, die täglich 50 000 1 Wasser liefert, aber dasselbe fließt zunächst durch einen kleinen Bauern- hof und bewäfsert seine Wiesen, und es war ganz E die Quelle zu gewinnen, ohne den Bauernhof hinzuzukaufen. Dazu haben wir uns in Gottes Namen entschlossen in der Hoffnung, daß uns unsere Freunde auch diesmal niht im Stich lassen werden. Freilich kostet der Bauernhof 45000 Æ und die Leitung s unserer eigenen Arbeit no einmal 5000 A und so fosten uns die 50000 1 50000 A Zu unserer innigen Freude fönnen wir melden, daß bereits das frishe Wasser lustig in unsere Brunnenstube hineinplätshert und damit der Wassersnoth ein Ende gemacht ist; und auf dem Bauernhöfchen ift auch schon ein Hausvater eingezogen und wird in einigen Tagen au wohl die erste Familie armer, wartender epileptisher Kranken dort ihren Einzug halten können. Aber 50000 A Schulden sind für uns au \{chwer. Unsere Bitte ist dann in die weite Welt E en an liebreiche Freunde, ob uns neu ein jeder einen Liter Dajser schenke für je eine Mark, und die Bitte ist nicht Es gewesen, es sind bis zum heutigen Tage bereits 31 545 Liter geschenkt worden, von Reich und Arm, von Großen und Kleinen, von Gesunden und Kranken, von Wittwen und Waisen, und es ist nicht bloß kaltes Wasser und kaltes Geld gewesen, sondern auch viel herzlihe warme Liebe dazu.

Und nun eine zutraulihe Frage:

Nachdem nun 31545 1 in 3 Monaten zusammengeströmt sind, sollte der Rest nicht auch noch nachfolgen können? Es find ganz gewiß noch eine große Menge Leser diefes Blattes, welhe noch nicht recht um die Sache gewußt haben und die auch in der Lage sind, noch

bei Bekannten und Freunden fsih 1 zusammenzubitten, und sie in Briefmarken uns zuzusenden, oder vielleiht mehrere solche Liter zu sammeln, bis cin kleines Bächlein daraus geworden ift, und es an den Unterzeichneten oder an die Redaction dieses Blattes einzusenden!

Allen liebreihen Gebern herzlihen innigen Dank.

Bielefeld, 1. Februar 1892.

F. von Bodelshwingh, Pastor zu Bethel.

Ueber die in der gestrigen Sißung des Magistrats fortgeseßte Etatsberathung eifkéhien wir der „Voss. Z.“: Der Etat „Verschiedene Einnahmen und Ausgaben“ {ließt mit 10 909 671 Æ in Einnahme und in Ausgabe mit 814 121 M ab, es verbleibt somit ein Uebers{huß von 10195550 A In Einnahme gestellt sind: Pacht vom öffentlichen Anshlagwesen 255 000 Æ, aus landwirthschaftlihen Zöllen 3 976 983 #, Beitrag aus der Staats- kasse zur Erleichterung der Volks\chullasten 850 000 #, Ab- a der Berliner Elektricitätswerke für Benußung eines

estimmten Straßengebiets zur Legung clektrisher Leitungen

245 000 M, Abgabe der Großen Berliner Pferdebahn- Gesellschaft 1160562 Æ, der Neuen Berliner Pferdebahn 66 020 4, der Berlin-Charlottenburger Pferdebahn 9062 Æ. In Ausgabe gestellt find: an Beiträgen und Geschenken an Vereine 139 887 Æ, darunter: Zuschuß für das Magdalenen-Stift 6600 #, das Bürger-Rettungs-Institut 3000 #, die deutsche Gefellschaft zur Versorgung der Berliner Armen mit freier Feuerung 6542 s, die französishe Gesellschaft zu gleihem Behufe 3120 , an das Pariser Doppelheim für deutshe Erzieherinnen und deutsche Mädchen 1000 #Æ, die Pestalozzi - Stiftung in Pankow 1500 #4, Verein der deutshen Reichsangehörigen zur Unterstüßung hilfébedürftiger Landsleute in Warschau 1000 #, an die Heilanstalt in Bielefeld 6000 , das deutsche Erzieherinnen- heim in Wien 1000 #; dem deutschen Hilfsverein in Wien 1000 Æ, dem Verein für Kinderheilstätten an den deutschen Seeküsten 8000 , der astronomischen Gesellshaft Urania 6000 4, dem Zoologischen Garten 9000 4, dem Aquarium 6000 é, dem deutschen Hospital in London 1000 , dem Berliner Verein der Victoria-National- Invalidenstiftung 6000 , dem Berliner Verein der Kaiser Wilhelm- Stiftung für deutsche Invaliden 12 000 f, der Kaiser Wilhelm Augusta-Alterêsverforgungs8anfstalt 33 000 #, zur Fertigstellung der i anns für Genefende auf dem Niesclgaute Malhow 30 000 #. u. \. w.

Der Allgemeine deutshe Verein hielt gestern unter Vorsiß des Wirklichen Geheimen Raths von Leveßow im Bürger- faale des Rathhauses seine erste Hauptversammlung ab, in der die Saßungen zur endgültigen Annahme kamen. Danach will der Verein „das deutshe Volksthum, insbesondere das deutsche Turnen und die deutshen Spiele, somit die erziehliche körperlihe Ausbildung und die Gesundheit sowie die Kenntniß des deutshen Vaterlandes und auf diesem Wege die Vaterlandsliebe pflegen, die von unseren Vorfahren über- tommenen geistigen und sittlihen Güter in Leben, Haus und Geselligkeit, in Sprache, Schristthum, Kunst und Wissenschaft bewahren und weiter entwickeln und dadurch den Inhalt und Umfang des Volksthums klar- stellen und die Volkskunde fördern, vertiefen und erweitern.“ Auf Grund der neuen Satzungen wurde die Wahl des Aufsichtsraths vor- genommen, der aus folgenden Herren gebildet wurde: Professor Angerstein, Ober-Regierungs-Rath Freiberr von und zu Aufseß, Pro- fessor Auwers, Graf von Ballestrem, Geheimer Ober- Negierungs-Nath Blenck, Reichsrath Dr. Buhl, Felix Dahn-Breslau, Oberlehrer Ekler, Professor von Esmarch-Kiel, Professor Herm. Grimm, Stadtrath Marggraff, Neichsrath Graf von Preysing-Straubing, Ge- heimer Regierungs-Rath a Neulcaux, Professor Freiherr von Richthofen, Abg. von Schenckendorff, Geheimer Commerzien-Nath Siegle- Stuttgart, Professor Ubllig-Heidelberg, Bürgermeister von Widenmayer- München, Bürgermeister Witting-Posen, Rittergutsbesißer Woworsky und von Wilmowski-Berlin. Die Festseßung des Arbeitsplans wurde dem Auffichtsrath und dem Vorstand überlassen, der z. Zt. aus den Herren von Leveßow, Geheimer Hofrath Bork, Professor Euler, General- Major von Sucro, Bürgermeister Zelle und Dr. Thießen als Ge- schäftsführer besteht.

Der in regelmäßiger Wiederkehr alle zwei Jahre hier ftatt- findende Bazar für das Diakonissen-Mutterhaus in Kaisers8werth wird, wie die „N. Pr. Z.“ erfährt, auch für dieses Jahr vorbereitet. Ihre Königliche Hoheit die Herzogin Wilhelm von Mecklenburg-Schwerin wird wieder das Protectorat über diefen Bazar übernehmen.

_ Der äußere Bau der neuen Nazarethkirche if nahezu fertig- gestellt. Die Kirche selbst hofft man, wie der „Ev. K.-A.“ mittheilt, noch im Laufe dieses Jahres dem Gebrauh übergeben zu können, Sie steht auf dem Leopoldplaß gleich hinter der jeßigen Nazareth- kirhe. Zu den Glocken hat ein Gemeindeglied, zu Fenstern, Kanzel und Taufstein ein anderes eine erhebliche Summe verehrt. Auch andere Liebesgaben sind eingegangen; doh fehlt noch das Geld zu Orgel, Kronleuchter, Uhr u. \#. tw.

Im Circus Nenz gelangt in der morgigen Sonntag-Nach- mittags-BVorstellung nah längerer Pause die Pantomime „Aschen- bröôdel“ zur Aufführung, und zwar mit der neuen Balleteinlage „Früh- S Die Abend-Vorstellung bringt wieder das Wasserschau- spiel „Auf Helgoland“. |

Breslau, 4. Februar. Ueber den weiteren Verlauf des Eis- ga nges ist der „Schl. Z.“ nachfolgender Bericht Ung Heute Nachmittag in der fünften Stunde sind auch die beiden leßten der gestern vom Eisgang an die Brücke der Rechte-Oder-Ufer-Eisenbahn gepreßten Fahrzeuge glücklich lTosgebraht worden. Die Arbeit war recht s{chwierig, da die (evorttene Zille sich unter den mit feinem hinteren Ende unter der Brücke liegenden großen Deckkahn geschoben hatte, sodaß ein großer Kraftaufwand nöthig war, den Kahn flott zu machen. Drei Winden mußten zu diefem Zweck in Thâätigkeit geseßt werden. Als der Deckkahn loskam, \chnellte die unter ihn geklemmte geborstene Zille empor und Tonnte nun ebenfalls geborgen werden. Sie liegt, an einem Brückenpfeiler mit Tauen befestigt, hart unterhalb der Brücke. Viele hunderte von Menschen besichtigten heute die Unglücks\telle. Die Fahrrinne und die Brücke sind nunmehr frei und damit auch die Bahn für das noh von oben zu erwartende Eis. Die schwere Lindener Eisverseßung hat sich nämlich, telegraphisher Meldung zufolge, heute Vormittag gegen 115 Uhr gelöst und ist abges{chwommen. Wenn sie und der sie be- gleitende Wasserschwall sh kräftig genug erwiesen, so haben sie inzwischen die auf ihrem Wege liegende minder feste Eisver- epun bei JIeltsch vor sich her R Das ganze oberhalb Breslaus überhaupt noch vorhandene Eis befindet sich gegenwärtig in Bewegung auf Breslau zu, und es ist in hohem Grade wahrscheinli daß noch in der Nacht diese überaus große Eismasse ihren Weg dur unjere Stadt nimmt. Daß ein solher Cisgang bei Nacht neue große Gefahren in sih {ließen würde, liegt auf der Hand. Das aestri e Unglück dürfte nah den bisherigen Ermittelungen dadurch verursacht worden sein, daß an dem ersten losgekommenen Kahne, dem großen. Eisenschiff, ein eiserner Befestigungsnagel gebrochen t. Im ganzen sollen nicht 25, sondern 33 bis 34 Fahrzeuge abgetrieben sein; etwa 20 davon gehörten zu den oberhalb der Brücke der Rechte Oder - Ufer - Eisenbahn dur Taue befestigten Schiffen, die An zu denen , die zwischen dieser Brücke und der Brücke der Posener Eisenbahn sowie d enüber Pöpel- wiß lagen. Insgesammt überwintern diesmal im Gebiet des Bres- lauer Hafens etwa 650 Fahrzeuge. Selbst für eine fo große Zahl ist iebotbo hinlängliche Gelegenheit zu sicherer Befestigung elaffen worden, indem im verflossenen Sommer und Herbst Jablteidie isen- ringe in Mauerwerk eingelassen, Anbindepfähle an geeigneten Stellen neu angebracht und besonders viele Duc d’Alben (fo nennt mán die aus je drei starken zusammengekoppelten Pfählen im Strom her- gestellten Befestigungsgelegenheiten für Schiffe) neu geseßt

worden sind. Aus Dyhernfurth- erhält die „Sh, tig.“ folgende Mittheilung: Von den gestern in Breslay osgerissenen Fahrzeugen schwammen Abends nah 11 Uhr -drei hier vorüber, nachdem sie unter dounerähn Gn Getöse die hiesige Oder. brücke passirt hatten. Außer diesen rzeugen liegt ein Dekahn dem Schiffer Stutius in Fueera gehörig, vollständig geborsten unterhalb der Brücke, während cins von den durhges{chwommenen Fahrzeugen, dem Ae August Schneider in Fürstenberg gehörig di t unterhalb der Stadt aifaeitibren; änscheinend aber noch gut er- halten ist. Menschen shienen auf den durchgekommenen Fahrzeugen sih nicht zu befinden, da wiederholte Anrufe keine Erwiderung fanden.

_ P Schweidnitz, 5. Februar. Wie die Schweidnißer „Tâg- lihe Rundschau“ berichtet, werden auf der hier geplanten Jndustrie- und Gewerbe-Ausstellung deren usfandekonizien gesichert ersheint vier bedeutende elektrotehnishe Firmen mit einander concurriren. Nach Frankfurt a. M. wird Schweidniß die erste Stadt sein, in der die Errungenschaften der Elektricität zur Ausstellung fommen, und es werden dabei diejenigen Neuerungen, welche inzwischen auf diesem Gebiete in Bezug auf Apparate und Verfahren zu ver- zeichnen sind, ibr a werden. Von dem verfügbaren Raume ist der größte Theil bereits vergeben.

Hörde (Westf.), 5. Januar. Auf dem Hörder Kohlen- bergwerke wurden, wie „D. B. H.“ meldet, drei Bergleute dur schlagende Wetter getödtet.

Langendreer, d. Februar. Auf Zeche Bruchstraße herrschten wie „D. B. H.“ meldet, gestern fchlagende Wetter, A elf Bergleute leihte Brandwunden erlitten.

Aus der Pfalz. Bei Blieskastel ereignete sih, der „Frkf. Ztg." zufolge, in der Nacht vom 3. zum 4. Februar ein Felsfsturz.

ie Felsmasse zertrümmerte auf ihrem Weg den Anbau eines Hauses und weckte die Bewohner unsanft aus dem Schlaf. Am Jungfern- fellsen bei Dahn befürhtet man ebenfalls {Felsrutshe. Der Weg um den Felsen ist polizeilih gesperrt worden.

Wien, 4. Februar. Die älteste Frau von Wien if, wie der „Voss. Ztg.“ mitgetheilt wird, gestern im Alter von 117 Jahren auf der Windau gestorben, in demselben Bezirke, in dem vor zwei Jahren Magdalena Ponza_ im Alter von 115 Jahren verschied. Frau Margarethe Gredschik so hieß die Verstorbene wurde im Jahre 1775 in Bleß, einem nahe der deutshen Grenze gelegenen kleinen Orte Böhmens, als Kind armer Bauersleute geboren. Im Jahre 1824 kam fie 49 Jahre alt, nah Wien und betrieb hier mit ihrem vor 32 Jahren ver- storbenen Manne ein Greißlergeschäft. Nach dem Tode ihresMannes brachte sich Frau Gredschik durch Waschen kümmerlich fort. Noch als hohe Achtzigerin scheuerte sie die Lehrsäle, Gänge und Stiegen des Wiedener Krankenhauses, und als sie schon die Hundert überschritten hatte, half sie noh zeitweilig der Hausbesorgerin durch Uebernahme von Arbeiten. In den leßten Jahren allerdings konnte sie, wie ja natürli, einem regelmäßigen Erwerb nicht nachgehen und war auf die Wohlthaten edler Menschen angewiesen. Die Greisin behielt die geistige Frische wie ihre leiblihe Rüstigkeit bis kurz vor ihrem Ableben. Sie beforgte sich vollständig allein die ganze Hauswirth schaft.

__ London, 4. Februar. Am Mittwoch fand in Portsmouth in Gegenwart des Herzogs von Connaught, des General-Majors Glary, des Obersten Durston und anderer Offiziere ein amtlicher Verfuch mit dem neuen Sims-Edison-Torpedo statt. Der Herzog und seine Gesellshaft \chifften sich an Bord eines Regierungsdampfers ein und begaben sich nach dem eigens für den Zweck ausgerüsteten Dampfer „Drudge“, welcher eine kleine Strecke außerhalb des Hafens lag. An Bord dieses Schiffes befanden si“ die Directoren der Sims - Edifon - Gesell- schaft, Capt. Hamilton, Mr. Sims und Major Palliser, welche nah einer As Darstellung ihrer Erfindung zu dem praktischen Erperiment übergingen. Der Sims-Edison-Torpedo is nah dem Bericht der „A. C.“ ein wenig größer als der gewöhnliche Whitehead- Torpedo. Mit ihm steht ein elektrishes Kabel in Verbindung, welches zwei ifolirte Drähte enthält, von denen der eine die Bewe- gung des Torpedos leitet und controlirt und der andere die treibende Kraft liefert. Dieses Kabel is wiederum mit einer Dynamo- Maschine an Bord des „Drudge“ verbunden. Der Torpedo befindet ih, wenn von dem Schiffe abgelassen, unter Wasser, {steht jedoch unter Parallelstangen mit einem auf dem Wasser schwimmenden loß in Verbindung. An der Spiße dieses Flosses erhebt sich cine &laggenstange, während das andere Ende in eine kleine rothe Kugel, niht unähnlih einer Miniatur-Rettungsboje, ausläuft. Die ganze Maschine gleicht einem zum theil von den Wellen bedeckten Boot. Ins Wasser gelassen, seßte sich der Torpedo mit einer anfänglichen Geschwindigkeit von 10 Knoten in Bewegung, welche sich nah und nah, ungeachtet des ungünstigen Windes und des {weren Seeganges, bis auf 17 Knoten steigerte. Nachdem das im Torpedo befindliche 4000 Fuß lange Kabel fowie cin anderes an Bord des „Drudge“ von 7000 Fuß Länge abgelaufen war, wurde die Waffe zum Stehen gebracht, ohne in diesem Falle ihre zerstörende Kraft zu bekunden, da ja das Angriffsobject fehlte. Die Erfinder rühmen ihrem Torpedo nah, er sei nicht allein leichter lenkbar als die bisher im Gebrauch befindlichen, sondern könne auch von gewöhnlihen Schiffen angewandt werden, sobald diese im Besiß von Dynamo:Maschinen zur Erzeugung des elektrischen Lichts seien.

London, 5. Februar. Zur Strandung des deutschen Dampfers „Eider“ wird der „A. C." noch Folgendes berichtet: Ihre Majestät die Königin Viktoria hat den Mannschaften der Nettungsboote von Atherfield, Brightstone und Brook dur den n sidenten des Handelsamts ihre hohe Zufriedenheit mit der von ihnen bei Rettung der Fahrgäste und Tegegung der „Eider“ an den Tag geaen Tapferkeit aus\prehen lassen. Die „Havel“ nahm am 3. d. M. in Southampton 188 Fahrgäste und fast die ge- sammte Besaßung der „Eider“ mit nah Bremen. Der Capitän und 25 Matrosen blieben bei dem gestrandeten Schiffe. Wie der „Köln. Z. aus Bremerhaven gemeldet wird, langten gestern die N äste und 135 Mann der QEIEBUng, eins{ließlich des Arztes, der AsBlulften und des vierten Offfziers dort an. Die Fahrgäste wurden von Nordenham aus nach Bremen weiterbefördert, während die Mannschaften, deren Familien größtentheils dort ansässig e nah drei Tagen banger Erwartung herzlich bewillkommnet wurden.

Brüssel, 5. Februar. Die Haupt -Pfarrkirhe in Charleroi wurde nah einer Meldung des „H. T. B.“ in der ver- angenen Nacht vollständig ausgeraubt. Sämmtliche goldene und silberne “ere dane sowie die kostbaren Meßgewänder wurdet ge- tohlen. Der aden beträgt mehrere hunderttausend Francs.

Korsör. Nach einer Meldung der „N. A. Z.“ aus Ant- werpen ist die Sonn ria „Thor“ aus Korsör von Eng- land mit Kohlen nah Frankrei von dem Dampfer „Saint André“ in den Grund gerannt worden. Die ganze Besaßung ist, bis auf einen Jungen, ertrunken.

New - Y ork, 4. Februar. Ein Erdbebenstoß, welcher 30 Secunden anhielt, wurde gestern in Portland, im Staat Oregon, wahrgenommen, er richtete indeß keinerlei Schaden an.

Tokio, 28. Dezember. Am Morgen des 24. Dezentber, etwas nah 5x Uhr hat, wie der „K. Z.“ mitgetheilt wird, in Tokio und Bo ohama wieder ein heftiger Erd o stattgefunden, aber einen Schaden angerihtet. In Gifu, Aichi, agoye u. st. tw. ist der Stoß {wach E worden, er entstammt mithin einem anderen, in der Tokio-Baîi zu suchenden Mittelpunkte.

JUlius Robert Vernardt, geboren am 21. Juni

N 3D

Dritte Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Sonnakend, den 6. Februar

LSDS

1. Untersuchungs-Sachen.

9 Aufgebote, Zustellungen u. derglck

3. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. 5. Verloosung 2c. von Werthpapieren.

“h Untersuhungs-Sathen.

5501 Steckbrief. E den unten beschriebenen Apotheker Friedrich Hugo Pielke von Hhier, geboren am 24. Februar 1846 zu Strelno, welcher flüchtig ist, ist in den Akten U. R. II. 601. 91 die Untersuhungshaft wegen ESittlichkeits-Verbrechens verhängt. Es wird écsudt, denselben zu verhaften und in das Untersuchungs- Gefängniß zu Alt-Moabit 12a abzuliefern.

Berlin, den 29. Januar 1892.

Der Untersuhungsrichter bei dem Königlichen Landgericht 1.

Beschreibung: Alter: 45 Jahre, Größe: 1,72 m; - Statur : shlank, Haare: shwarz, Stirn: hoh, Bart: s{warzer Schnurrbart, Augenbraunen : dunkel, Augen : dunkel, Nase: länglich, Mund: etwas breit, Kinn: spitz, Gesicht : länglich, Gesichtsfarbe : blaß, Sprache : deutsch, französisch, polnisch, Besondere Kennzeichen: scharfe Gesichtszüge.

[65493] _Stebrief.

Gegen den Arbeiter Paul Wilhelm Hellmuth Boctke (Boehlke), geboren am 15. September 1874 zu Belgard, welcher 1ich e hält, ist die Unter- suhungshaft wegen intellectueller Urkundenfälshung und Beilegung eines falshen Namens in den Acten J. I. B. 1252 91 verhängt. Es wird ersucht, den- selben zu verhaften und in das nächste Gerichts- Gefängniß abzuliefern.

Berlin, den 30, Januar 1892.

Königliche Staatsanwaltschaft T. [59055]

Der Knecht Ferdinand Butt aus Hohenwalde, zu- leßt in Siede wohnhaft, wird beschuldigt, als be- urlaubter Reservist ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, Uebertretung gegen § 360 Nr. 3 des Straf- geseßbuhs. Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 9. Juni 18892, Vormitiags 9 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Berlinchen zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird der- selbe auf Grund der nach § 472 der Strafprozeß- ordnung von dem Königlichen Bezirks - Commando zu Küstrin ausgestellten Erklärung verurtheilt werden.

Berlinchen, den 4. Januar 1892.

: Wagner, Gerichts\hreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[62917] Oeffentliche Ladung.

_ Von den nachstehend benannten Personen, welche sammtlich ihren leßten bekannten Wohnsiß oder ge- wöhnlichen Aufenthalt in Berlin gehabt haben, deren gegenwärtiger Aufenthalt aber unbekannt ist, werden beschuldigt: als Mannschaften des Be-

urlaubtenstandes, als übungspflichtige Ersaßtzreser- vijten resp. als niht übungspflichtige Ersatreservisten bezichungsweise als Landwehrmänner ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein resp. von ihrer bevorstehenden Auswanderung der Militairbehörde nicht Anzeige erstattet zu haben, als L l) der Färber Gottlieb Bernard Daßler, am 2. Vezember 1860 zu Schleiz geboren,

2) der Knecht Karl Friedrih Wilhelm Peter, ge- boren am 22. Juli 1857 zu Herrnstein, Kreis Templin,

9) der Posthilfsunterbeamte Ferdinand Friedrich Kretschmar, geboren am 31. Juli 1857 zu Berlin,

4) der Arbeiter Gustav Hermann Albert Heuer, geboren am 9. Februar 1863 zu Berlin,

9) der Cigarrettenmaher Mar Johann Gottfricd Otto, geboren am 7. Oktober 1860 zu Pr. Stargard,

6) der Tischler Karl Eggert, geboren am 14. Sevp- tember 1858 zu Neuensien auf Rügen,

1) der Kellner Gottlieb Franz Zimmermaunu, geboren am 9. Februar 1854 zu Repißt, Kreis Torgau,

9) der Steindrucker Rudolf Albert Gustav Schneider, geboren am 14. Dezember 1858 zu Berlin, :

_9) der Zimmermann Erdmann Wilhelm Nudolf Schonert, geboren am 14. März 1862 zu Posen,

10) der Erfatzreservist Florian Reimann, geboren am 24, September 1865 zu Langenbrü,

11) der Schuhmacher Gustav Paul Heller, ge- boren am 30. Oktober 1866 zu Lubew, Kreis Neu- Stettin,

12) der Fleischer Heiurih Wetlau, geboren am 15. (30.) Sevytember 1863 zu Wittichenau, Kreis Doverswerda,

19) der Weirmann 11. Aufgebots Ludolph Eduard Wilhelm Emil Xoegel, geboren am 1. November

1857 zu Leba, Kreis Lauenburg,

44) der Erfatreservist Karl Georg Liesinger, gedvoren am 8. Mai 1865 zu Schönwalde, Kreis Ost- Sternberg,

19) der Vicefeldwebel der Landwehr 11. Aufgebots Paul von Wilmowski, geboren am 3. August 1854 zu Schlawe,

16) der Wehrmann 11. Aufgebots Adolf Franz Kleefßten, geboren am 21. Februar 1855 zu Haken- berg, Kreis Ost-Havelland, :

As, der Wehrmann 1. Aufgebots Rudolf Friedrich Wilhelm Thiemke, geboren am 17. April 1862 zu Granzow, Kreis Angermünde,

18) der Wehrmaun 11. Aufgebots Paul Ziegen- spe, geboren am 28. Oktober 1855 zu Berlin,

0) der Nefervist Schueider Heinrih Wilhelm Eschmaun, geboren am 18. Juni 1861 zu Bud- Weitschen, Kreis Gumbinnen, 5 M) der Wehrmann 1. Aufgebots BVäckergeselle Paul von Zmidinski, geboren am 27. Juni 1856 ¿U Gonzerzewo, Kreis Bromberg, a

21) der Wehrmann 7. Aufgebots Kneht Josef

Heinrich Ludwig Schelp, geboren am 17. Juni 1861 zu Hörter, Kreis Minden,

23) der Reservist Sattler Franz Christian Theobolb Schmidt, geboren am 1. Juli 1864 zu Secheim, Kreis Wirsit,

24) der Wehrmann I. Aufgebots Schlosser Karl Ludwig Lebreht Schulze 11., geboren am 28. No- vember 1861 zu Hoben-Jesar, Kreis Lebus,

25) der Wehrmann 1. Aufgebots Ziegler Heinrich Gustav Feibicke, geboren am 21. April 1862 zu Hathenow, Kreis Lebus,

26) der Wehrmann 1. Aufgebots Hausdiener Nudolf Hermann August Thonack, geboren am 17. April 1860 zu Reitwein, Kreis Lebus,

27) der Wehrmann 1. Aufgebots Bäcker Christian Stengel, geboren am 21. Oktober 1860 zu Bär- walde, Kreis Aschersleben,

28) der Wehrmann 1. Aufgebots Krankenwärter Paul Sokolowsky, geboren am 29. Dezember 1859 zu Herrenhut, Kreis Lobau, j;

29) der Reservist cand. med. Hugo Reinhold Linke, geboren am 10. April 1862 zu Züllichow, Kreis Randow, Í

30) der Wehrmann I. Aufgebots Schneider Felir Iosef Gütthof, geboren am 25. Januar 1861 zu Berlin,

31) der Reservist Privat-Iäger Theodor Otto Wilhelm Ernst Klaeger, geboren am 23. März 1866 zu Berlin,

32) der Reservist Kaufmann Paul Iobann Nachtwey, geboren am 21. Januar 1866 zu Usch, Kreis Kolmar î. P., i 33) der Wehrmann I. Aufgebots Bäcker Wilbelm

Agonken, Kreis Gerdauen,

34) der Wehrmann 1. Aufgebots Commis Paul Gustav Karl Schweder, geboren am 30. Mai 1858 zu Przedbojewice, Kreis Inowrazlaw,

59) der Wehrmann 1. Aufgebots Handlungsdiener Isidor Nickelsburg, geboren am 3. Avril 1855 zu Teterow, Verwaltungsbezirk Malchin, i

36) der Wehrmann 1. Aufgebots Seiler Emil Friedrich Albert Kragtect, geboren am 5. März 1862 zu Berlin,

37) der Wehrmann 1. Aufgebots Schmied Andreas Johann Trümpf, geboren am 31. Januar 1860 zu Nose, Kreis Deutsch-Krone,

38) der Reservist Klempner Emil Walter Döring, geboren am 19. August 1864 zu Alt-Grabia, Kreis Inowrazlaw,

39) der Wehrmann T. Aufgebots Kürschner Sigis- mund Lewy, geboren am 26. April 1860 zu Wollstein, Kreis Bomst, ;

40) der Wehrmann 1. Aufgebots Schneider Josef Drozdowsfi, geboren am 17. April 1865 zu Komirowo, Kreis Flatow,

41) der Wehrmann 1. Aufgebots Tischler Gustav Eduard Wilhelm Petermann, geboren am 26. De- zember 1862 zu Yegenwalde, Kreis Regenwalde,

42) der Nefervist Knecht Friedrich Wilhelm Moench, geboren am 24. Dezember 1864 zu Nosen- berg, Kreis Nofenberg,

_ 43) der Wehrmann 1. Aufgebots Maler Emil Karl Kurszynsky, geboren am 6. Oktober 1860 zu Bromberg,

44) der Wehrmann 1. Aufgebots Kaufmann Ludwig Georg Dyes, geboren am 13. Dezember 1863 zu Bremen,

_ 45) dexr Wehrmann L. Aufgebots Kutscher Mar Hermann Lehmann, geboren am 11. März 1858 zu Berlin,

_ 46) der Wehrmann 1. Aufgebots Klempner Nichard Dstar Karl Lobs, geboren am 31. Oktober 1859 zu Bromberg,

47) der Wehrmann 1. Aufgebots Seiler Theodor Julius Johannes Wente, geboren am 12. Mai 1861 zu Alt-Damm, Kreis Randow,

48) der Wehrmann 1. Aufgebots Drechsler Franz Emil Paul Bodecck, geboren am 7. November 1858 zu Berlin,

49) der Wehrmann 1. Aufgebots Stellmacher Eduard Ludwig Treptau, geboren am 22. Ofttober 1855 zu Germau, Kreis Fischhausen,

50) der Reservist Commis Gustav Karl Wilhelm Koschel, geboren am 15. Juni 1865 zu Kath. Hammer, Kreis Trebniß,

51) der Ersaßrefervist Hausdiener Wilbelm Guddat, geboren am 3. Oftober 1864 zu Stezkemen,

52) der Ersaztrefervist Schuhmacher Nobert Schil- ling, geboren am 24. August 1864 zu Kahla,

59) der Ersakßrefervist Schneider Simeon Quast, geboren am 8. Oftober 1863 zu Müllrose,

54) der O Kutscher Gustav Märten, geborcn am 6. November 1865 zu Lopiszewo,

55) der Ersaßtzrefervist Rabbiner Arthur Cohn, geboren am 7. Februar 1862 zu Flatow,

56) der Ersfaßtzreservist Kaufmann Josef Versen, geboren am 13. November 1862 zu Bischofsburg,

57) dex Ersatreservist Eisendreher Ernst Moritz Hallbau, geboren am 14. Februar 1864 zu Zwickau,

58) der Ersatzreservist Schuhmacher Karl Knedel, geboren am 21. November 1862 zu Karlshoff,

59) der Ersatzreservist Schneider Bernhard La- fowsfy, geboren am 30. Juli 1863 zu Kuntendorf,

60) der Erfatreservist Kaufmann Konradin Otto Ludwig Urban, geboren am 1. Juli 1863 zu Berlin,

61) der Ersagßreservist Schuhmacher Adolf Zol, geboren am 29. September 1862 zu Schwiebus,

62) der Ersatreservist Tischler Hugo Adolf Eduard Blankenburg, geboren am 30. Mai 1857 zu Berlin,

63) der Ersaßtreservist Klempner Christian Clausen, geboren am 26. Februar 1865 zu Husum,

64) der Ersaßreservist Sattler Karl Ernst Laus- mann, geboren am 15. Februar 1867 zu Thorn.

65) der Ersatreservist Kürschner Heinrih Rebner, geborci am 11. November 1865 zu Alt-Gämischka,

1859 zu Kalowißz, Kreis Breslau #2) der Wehrmann 1, Aufgebots, Schneider August 1.

66) der Erxsaßtzrefervist Buchdrucker Siegfried Lewin, geboren am 10. Juli 1864 zu Berlin,

Desfentlicher Auzeiger.

Julius Oelsuer, geboren am 12. Dezember 1863 zu

. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesell\ch.

67) der Erfatreservist Konditor Alexander Otto Benno Lüdert, geboren am 3. Mai 1861 zu Lüderts- walde, Kreis Arnswalde,

68) der Reservist Kaufmann Otto von Arnirn, geboren am 24. November 1863 zu Minden,

69) der Refervist Landwirth Helmerich Bracflow, geboren am 13. September 1859 zu Gransee, Kreis NUPPIn, Z

70) der Wehrmann I. Aufgebots Bäcker Josef Steffen, geboren am 21. März 1859 zu Nosberg, Kreis Heilsberg,

71) der Wehrmann I. Aufgebots Kutscher Her- mann Arnhold, geboren am 14. Januar 1855 zu Häslicht, Kreis Striegau,

72) der Wehrmann 1. Aufgebots Commis Ernst Hooft, geboren am 24. August 1856 zu Klein- Szabinen, Kreis Darkehmen,

73) der Wehrmann 1. Aufgebots Krankenwärter August Dörinkel, geboren am 2. November 1853 zu Willingshausen, Kreis Ziegenhain,

74) der Wehrmann 1. Aufgebots Knet August Vrinz, geboren am 16. Mai 1855 zu Hanseburg, Kreis Königsberg N./M., :

75) der Wehrmann 1. Aufgebots Schneider Arnold Dolgner, geboren am 19. November 1858 zu Büssow Kreis Friedeberg N./M.,

76) der Reservist Tischler Hermann Jahnke, ge- boren am 1. April 1864 zu Alt-Liepenfier, Kreis Neu-Stettin,

77) der Wehrmann 1. Aufgebots Oekonom Her- mann Frauke, geboren am 17. November 1863 zu Klein-Klonta, Kreis Tuchel,

78) der Reservist Schneider Ludwig Wenzel, ge- boren am 5. Oktober 1861 zu Simmerfried, Kreis Insterburg,

79) der Wehrmann 1. Aufgebots Schlosser Emil Krohn, geboren am 1. Juni 1860 ¿u NRuttkowit, Kreis Neidenburg, x

80) der Neservist Stellmacher Johannes Mali- nowsfi, geboren am 1. November 1863 zu Melno, Kreis Graudenz,

81) der Reservist Schlächter Rudolf Dunst, ge- ps am 12. August 1863 zu Jarft, Kreis Heiligen- eil,

82) der Arbeiter Adolf Wilhelm Kleemann, ge- boren am 11. Dezember 1862 zu Danzig,

83) der Sattler Franz Osfar Pactzold, am 12. September 1862 zu Zittau geboren,

84) der Heizer August Karl Franz Fuhrich, ge- boren am 4. Oftober 1866 zu Berlin,

39) der Reservist Paul Friedrih Karl Spieker- maun, geboren am 21. Oftober 1864 zu Berlin,

36) der Bäcker Gustav Albert Fritze, geborcn am 6. April 1857 zu Ludwigsau, Kreis Ruppin,

37) der Maler Hausdiener Karl Mar Nödiger, geboren am 1. Februar 1864 zu Berlin.

Allee vorgenannten Personen werden zur Hauptver- handlung über diese Beschuldigung am 29. März E892, Vormittags 10 ¿vor das Königliche Schöffengericht zu Berlin, Alt=Moabit 11, Portal 1. parterre, Zimmer 10, hierdurd öffentlich vorgeladen unter der Verwarnung, daß bei unents{uldigtem Aus- bleiben sie auf Grund der gemäß § 472 der Straf- prozeßzordnung von der Militärbchörde ausgestellten Erklärungen werden verurtheilt werden.

Berlin, den 16. Januar 1892.

Königlidbes Amtsgericht T. Abtheilung 131. (L. S) Nadler.

[65500]

Nr. 7537. Durch Beschluß der Strafkammer 11. Gr. Landgerichts Karlsruhe vom 29. Januar 1892 wurde ausgesprochen :

Da das Vermögen des jeßt an unbekannten Orten abwesenden Angeschuldigten Michael Flürscheinr, Fabrikant, früher in Baden wohnhaft, gegen welchen die unterm 1. Juli 1889 eröffnete, aber unterm 29. Mai 1890 vorläufig wieder eingestellte gerichtliche Boruntersulhung wegen Hinterziehung der Ein- fommensteuer durch Beschluß vom Heutigen wieder aufgenommen worden ist, im Deutschen Reich, soweit z. Zt. bekannt, lediglich in Ansprüchen an die Aktiengesellschaft Eisenwerke Gaggenau bestebt, deren Zahl und Art noch nicht näher festgestellt werden fann, somit eine Deckung der den Angeschuldigten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens durch Beschlagnahme ein- zelner zum Vermögen des Angeschuldigten gehörigen Gegenstände nicht ausführbar erscheint, wohl aber nah Lage der Sache Maßregeln zur Deckung er- forderlich sind, wird auf Antrag Gr. Staatsanwalt- {haft in Anwendung der §8 325, 326 St. P. O. das im Deutschen Neich befindlihe Vermögen des Angeschuldigten mit Beschlag belegt. Zugleich wird Michael Flürscheim unter Bezugnahme auf die Vorschriften der §8 318 bis 337 St. P. O. hier- durch aufgefordert, binnen 4 Wochen seinen Aufent- haltsort hierher anzuzeigen, sowie sih zum Erscheinen vor dem diesfeitigen Unterfuchungsrichter zu stellen.

Dies veröfferttlicht :

Karlsruhe, den 29. Januar 1892.

Der Gerichtsschreiber Gr. Landgerichts. (Unterschrift.) [65499] E :

In der Strafsahe gegen den Rekrut Johann JIatob Burgy, geboren am 24. Avril 1871 zu Strueth, Kreis Altkirh, Hufshmied, Sohn von

. Erwerbs- und . Niederlassung 2c. von Rechtsanwälten. . Bank-Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntma(ungen.

irthschaft8-Genofsenschaften.

mögen des Angeschuldigten mit Beschlag belegt. Gleichzeitig wird die Veröffentlihung dieser Be- \chlagnahme außer im Deutschen Neichs-Anzeiger in der Neuen Mülhaufer Zeitung angeordnet. Mürthanseu,-ren 19. Januar 1892. Waiserliches Landgericht, Strafkammer. gez. Rummel, Stenglein, Peters. j Zur Beglaubigung: Der Landgerichtsfekretär. (L. S.)

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[65543] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von Westfelde Band I. Blatt 1 auf den Namen des Landwirths Hans Lombard eingetragene, in den Gemeindebezirken WestfeldeundWilatowen belegene Grundstück, Vorwerksgrundstück Westfelde unter Auf- bebung der am 5. und 6. Mai 1892 anberaumten Termine am 28. März E892, Vormittags 10 Uhr , vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle versteigert werden.

Das Grundstück ist mit 643,46 Thlr. Reinertrag und einer Fläche von 200,82,30 Hektar zur Grund- steuer, mit 747 4. Nutungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abshätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, fowie besondere Kaufbedingungen können in der Ge- richts\creiberei, eingesehen werden.

Alle Nealberechtigten werden aufgefordert, die nicht von felbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund- buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs- vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinfen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs- termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge- boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspriht, dem Gerichte glaubhaft zu inachen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berüc- sihtigten Ansprüche im Range zurücktreten.

Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Ver- fahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt.

Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 29. März 1892, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, verkündet werden.

Tremessen, den 3. Februar 1892.

Königliches Amtsgericht.

Heckelmann.

[65329] Bekanntmachung.

In Sachen der Herzoglichen Staatsanwaltschaft Braunschweig und der Herzoglichen Kreiskasse zu Blankenburg a/H., Klägerinnen, wider den Zimmer- mann Joachim Unger hieselbst, Beklagten, wegen Kosten, wird, nachdemin auf Antrag der Klägerinnen die Beschlagnahme des dem Beklagten gehörigen, hieselbst belegenen Wolbnhauses No. ass. 46 nebft Zubehör zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschlüsse vom 15./23. Januar 1892 verfügt, auch die Eintragung dicses Beschlusses im Grundbuche an denselben Tagen erfolgt ist, Termin zur Zwangs- versteigerung auf den 13, Mai 1892, Morgens 10 Uhr, vor Herzogliwßem Amtsgerichte hieselbst angeseßt, in welchem die Hypothekgläubiger die Oypo- thekenbriefe zu überreichen baben. -

Hasselfelde, den 23. Januar 1892.

Herzogliches Amtsgericht. Bröckelmaunn. [65521]

In der Zwangsvollstreckungssache des ausländischen Arztes Töpfer in Dibbesdorf, Klägers, wider den Anbauer Mever in Neubrück wegen Forderung werden die Gläubiger aufgefbrdert, ihre Forderungen unter Angabe des Betrages an Capital, Zinsen, Kosten und Nebenforderungen binnen zwei Wochen bei Vermeidung des Ausschlusses hier anzumelden. Zur Erklärung über den Vertheilungsplan, fowie zur Vertheilung der Kaufgelder wird Termin auf den 3, März 1892, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte anberaumt, wozu die Betheiligten und der Ersteber hiermit vorgeladen werden.

Vechelde, den 15. Jauuar 1892, Herzogliches Amtsgericht. Dr. Schilling.

[65517] Aufgebot. Die Wittwe des Profeffors Gustav Nadicke, Marie, geb. Palm, zu Bonn hat das Aufgebot der Berg. Märk. Prioritäts-Obligationen IX. Serie Nr. 22 375 über 500 und Nr. 22 376 über 1 1000 beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 19, Februar 1894, Vormittags 1A Uhx, vor dem unterzeichneten Ge- rihte anberaumten Aufgebotstermine feine Nechte

Iohann Jak. Burgy und Anna Maria, geb. Flury, dortselbst, wegen Fahnenfluht wird, da der Ange- schuldigte Burgy des Vergehens gegen § 69 des Militärstrafgeseubuhs beschuldigt ist, auf Grund der SS 480, 326 der Strafprozeßordnung und des § 246 der M. Str. G. Ordg. zur Deckung der den An- geshuldigten möglicherweise treffenden höchsten Geld-

3000 a das im Deutschen Reiche befindliche Ver- |

anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen

wird.

Elberfeld, den 25. Juni 1890. Konigliches Amtsgerichi. Abth. VI. gez. D’'Daniel. i Beglaubigt Flasdick

e A „A . s“ . - “r e V A4 7 strafe und der Kosten des Verfahrens auf Höbe von } Gerichtëschreiber des Königl. Amtsgerichts. Abth. TV.

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