s E pr Ä E E 2 E A 2ER a A *
Sie cue E oi
es
-
E S ‘adi, tim S
R S
me n R T E gr
22 L m4 ria, e E A n
So: „Septe
E E L f atme
Offizieren des Regts. übergetreten. Prinz Bernhard zu Sachsen-Weimar, Verde zu Sachsen Hoheit, Rittm. à la suite des 1. Hess. Hus. Regts. Nr. 13, mit Pension und der Regts. Uniform der Abschied bewilligt. du Pasquier, Pr. Lt. vom 2. Bad. Drag. Regt. Nr. 21, ausgeschieden und zu den Res. Offizieren des Regts. übergetreten. Topp, Major aggreg. dem Inf. Regt. Nr. 97, mit Pension und der Uniform des Gren. Regts. König Friedrich Wilhelm I1V. (1. Pomm.) Nr. 2, v. Schütz, Hauptm. und Comp. Chef vom Inf. Regt. Nr. 143, mit Pension und der Uniform des Inf. Regts. Graf Barfuß (4. Westfäl.) Nr. 17, — der Abschied bewilligt. Walter, Sec. Lt. vom Inf. Regt Nr. 144, ausgeschieden und zu den Offizieren der Landw. Inf. 1. Aufgebots, Darkow, Pr. Lt. vom 2. Hannov. Ulan. Regt. Nr. 14, als halb- invalide mit Pension ausgeschieden und zu den Offizieren der Landw. Cav. 2. Aufgebots, — übergetreten. Petter, Hauptm. und Comp. Chef vom Gren. Regt. König Friedrich 1. (4. Ostpreuß.) Nr. 5, in Genebmigung seines Abschiedsgesuhhes, behufs Verwendung als Be- zirks-Offizier, als Major mit Pension und der Erlaubniß zum Tragen der Regts. - Uniform zur Disp. gestellt. P ohl, Oberst und Commandeur des Inf. Regts. von Srilidan (1. Pofen.) Nr. 18, mit Pension und der Regts. Uniform der Abschied bewilligt. Reimer, Hauptm. und Comp. Chef vom Inf. Regt. von der Mar- wiß (8. Pomm.) Nr. 61, mit Pension und der Regts. Uniform, Busch, Feuerwerks-Hauptm. von der Garde-Feld-Art. Brig., mit Pension nebst Ausficht auf Anstellung im Civildienst und seiner bis- herigen Uniform, O child, Feuerwerks-Lt. vom Art. Depot in Spandau, mit Pension nebst Ausficht auf Anstellung im Civildienst, — der Abschied bewilligt. Hubert, Pr. Lt. und Oberjäger vom Reit. Feldjägercorps ausgeschieden und zu den Officieren der Landw. Jäger 1. Aufgebots übergetreten.
Im Beurlaubtenstande. Berlin, 16. Februar. Geißler, Sec. Lt. vom 2. Aufgebot des 3. Garde-Landw. Regts., Lottner, Pr. Lt. vom 1. Aufgebot des 4. Garde-Gren. Landw. Regts., Lo- renz, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Gum- binnen, Cochius, Hauptm. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bez. Königsberg, diesem mit der Landw. Armee-Uniform, gleicher, Sec. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Braunsberg, Gruber, Pr. Lt. vom Train 1. Auf- gebots des Landw. Bezirks Insterburg, Holtz 111, Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Stralsund, Timm, Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Belgard, Win ckler, Pr. Lt. von der Nes. des Ulan. Regts. Kaiser Alexan- der 111. von Nußland (Westpreuß.) Nr. 1, Weyer, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Schneidemühl, — letzteren Beiden mit der Landw. Armee-Uniform, Eisentraut, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Kottbus, Krüger, Sec. Lt. von der Cav. 2. Aufgebots desselben Landw. Bezirks, Hempel I., Pr. Lt. von der Cav. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks 1. Berlin, Fernkorn, Hauptm. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Be- zirks 11. Berlin, diesem mit seiner bisherigen Uniform, Wientke, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots desselben Landw. Bezirks, diesern mit der Landw. Armee-Uniform, Berndt, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots desfelben Landw. Bezirks, Bertram, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Stendal, Peters, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots desselben Landw. Bezirks, Kirchhoff, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Halle, Str över, Sec. Lt. von der Res. des Inf. Negts. von der Goltz (7. Pomm.) Nr. 54, Schmidt, Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Be- zirks Dessau, v. Reck, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Erfurt, Natorp, Pr. Lt. von der Inf. 2. Auf- gebots des Landw. Bezirks Liegniß, Otto, Graf v. Pfeil, Pr. Lts. von der Cav. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks 1. Breslau, v. Klißing, Sec. Lt. von der Cav. 2. Aufgebots des Landw. Be- zirks ünsterberg, Boethelt, Hauptm. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Brieg, diesem mit der Landw. Armec-Uniform, Frey, Hauptm. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Ratibor, diesem mit der bisherigen Uniform, Kluczny, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots desselben Landw. Bezirks, diesem mit der Landw. Armee-Uniform, Müller, Pr. Lt. von der Inf. 2. Auf- gebots desselben Landw. Bezirks, Nienburg, Sec. Lt. von der Cav. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Mülheim a. Nuhr, Stein- berg, Sec. Lt. von der Res. des Gren. Negts. König Friedrich Wilhelm 11. (1. Schles.) Nr. 10, Linder, Sec. L. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Gräfrath, Thiel, Pr. Lt. von der Feld-Art. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Gräfrath, diesem mit der Landw. Armee-Uniform, Alberty, Sec. Lt. von der Feld- Art. 2. Aufgebots desselben Landw. Bezirks, Düts, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Aachen, Bauer, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Bonn, diesem als Hauptm. mit seiner bisher. Uniform, Frhr. v. u. zu Weichs an der Glon, Sec. Lt. von der Cavall. 2. Aufgebots desselben Landw. Bezirks, Fischer, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Deuß, diesem mit der Landw. Armee-Uniform, Braun, Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Köln, Albrecht, Sec. Lt. von der Cav. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Hamburg, Graf v. Bernstorff, Sec. Lt. von der Cav. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Schwerin, Köhler, Sec. Lt. von der Nes. des Großherzogl. Mecklenburg. Gren. Negts. Nr. 89, Lembke, Hauvtm. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Kehl, diesem mit der Landw. Armee-Uniform, Jahn, Pr. Lt. von der Inf. 1. Auf- gebots des Landw. Bezirks Altona, dicsem mit der Landw. Armee- Uniform, Muesfeldt, Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots desselben Landw. Bezirks, Hir\ch, Pr. Lt. von der Feld-Artillerie 2. Auf- gebots des Landwehr-Bezirks Altona, — der Abschied bewilligt. ODhling, Hauptm. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Aurich, mit der Landw. Armee-Uniform, Rumpf, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Osnabrück, Or lamünder, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Hildesheim, Lehnarb, Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks T. Braunschweig, Frhr. Ricdesel zu Eisen bach, Pr. Lt. von der Cav. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Fulda, Kircher, Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots desselben Landw. Bezirks, Rott, Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Frank- surt a. V, Collmann, Pr. U von der Inf, 1: Aufgebots des Landw. Bezirks 1. Cassel, diesem mit der Landw. Armee-Uniform, Danker, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots desselben Landw. Bezirks, Wittenhagen, Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Hersfeld, Trepte, Pr. Lt. von der Inf. 1. Auf- gebots des Landw. Bezirks Straßburg, mit der Landw. Armee- Uniform, Haedicke, Sec. Lt. von der Res. des Jäger-Bats. von Neumann (1. Schles.) Nr. 5, Kuhne, Pr. Lt. von der Garde-Landw.
Fuß-Art. 2. Aufgebots, Ne ichel, Hauptm. von der Fuß-Art. 1. Auf- gebots des Landw. Bezirks Breslau, Schröder, Hauptm. von den Garde-Landw.-Pion. 1. Aufgebots, mit der Landw.-Armee-Uniform, Canaris, Pr. Lt. von den Pionieren 2. Aufgebots des Landw.-Be- zirks Düsseldorf, Hoffmann, Hauptm. von der Landw. 1. Auf- gebots der Eisenbahn-Brig., mit der Landw. Armee-Uniform, — der Abschied bewilligt. :
__ Im Sanitäts-Corps. Berlin, 4. Februar. Assist. Arzt 2. Kl. der Landw. 1. Köln, der Abschied ertheilt.
L Durch Allerhöchste Bestallungen. 00, Aua Gerz, Rechnungs-Rath, Kassirer bei der Gen. Militärkafse, zum Rendanten Dele Casse, unter Beilegung des Dienstprädicats als Gen. Kriegs- Zahlmstr. und unter Verleihung des Charakters als Geheimer Nech- nungs-Nath, ernannt. i i
Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 29. Fa- nuar. Böhmer, Garn. Bau-Insp. in Berlin 11i1., zum 15. Februar d. I. nach Siegburg, Jorns, Ober-Roßarzt vom Hess. Feld-Art. Negt. Nr. 11, zum 1. Mai 1892 auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand, — verseßt. i
1. Februar. Bartholdy, überzähl. Intend. Affessor von der Intend. 1V. Armee-Corps, zum etatsmäß. Intendantur-Assessor ernannt.
2. Februar.
lin Dr. Rraßhé, Aufgebots vom Landw. Bezirk
Stascheit, Witte, Intend. Secretariats-
Afsistentcn von der Intend. des XVII. bezw. VIII. Armee-Corps, zu Intend. Sccretären, Banse, Grethe, Bureaudiätarien von der Intend. des X. Armee-Corps, zu Intend. Secretariats-Assistenten, Troeder, Intend. Registratur - Assistent von der Intend. des X. Armec-Corps, zum Intend. Registrator, Jürgens, Bureaudiätar von der Dans, des Garde-Corps, zum Intend. Negistratur-Assistenten, — ernannt. 5 Februar. Haße II., Intend. Sectetar Bn. von der Intend. des TV. Armee-Corps, zur Intend. des VII. Armee-Corps, Schreiber, Zahlmstr. vom Huf. Regt. Graf Goeßen (2. Schles.) Nr. 6, auf seinen Antrag zum 1. April 1892 mit Pension in den Ruhestand, Karmann, Zahlmstr. von der 3. Abtheil. 2. Westfäl. eld-Art. Negts. Nr. 22, auf feinen Antrag mit Pension in den Nuhestand, — verseßt.
6. Februar. Lübke, Roßarzt vom Drag. Negt. Prinz Albrecht von reh (Litthau.) Nr. 1, zum Ober-Roßarzt ernannt. Sünder, Ober-Roßarzt von demselben Regt., zum 2. Hannov. Feld- Art. Regt. Nr. 26 versetzt.
10. Februar. Mathes, Zahlmstr. vom 1. Bat. Gren. Regts. König Friedrich I. (4. Oftpreuß.) Nr. 5, auf feinen Antrag mit Pension in den Ruhestand verseßt. Schweighöfer, Kolpin, Splettstoesser, Zahlmeister-Aspiranten, zu Bablmeilfern beim Garde-Corps ernannt.
1
Rundschau über den Weltgetreidehaudel im Monat Januar 1892.
Die Auhäufung gewaltiger Getreidemassen an den europäischen S tapelpläßen hat im ersten Monat des neuen Jahres zu cinem voll- ständigen Bruche mit dem vorherigen hohen Preisniveau geführt. Man kann sagen, daß den Anlaß hierzu Deutschland, und zwar namentli die Bérliner Börse gegeben, wo theils im Hinblick auf das bevorstehende Freiwerden der mächtigen Transitlager und auf die zum rie De eingetretene Zollermäßigung, auf Grund deren noch ansehnliche Abschlüsse vom Auslande stattfanden, die zeitweise beliebig hätten ausgedehnt werden können, die Notirungen für Weizen rapide fanken und den Werth des Noggens in gleichem Maße mit- zogen. Mit Deutschland und Frankrei waren Holland und elgien, somit derjenige Theil des Continents, der in dieser Saison den Hauptbedarf esißt und von welchem die ganze leßtjährige Bewegung ausgegangen war, in stark rücksrittliher Bewegung. Hiermit gin Hand in Hand eine völlige Unlust zu neuen Käufen, und so sah fich as plößlich an den transatlantishen Einkaufsmärkten obne die frühere Concurrenz des Festlandes. Naturgemäß wurde auch dieser Umstand anfänglich seitens der englishen Importeure noch zu größeren Aukäufen benußt: da man jener rückgängigen Preisbewegung vielleicht do nicht die Energie zutraute, die sie nach und nach ent- wickelte, so wuchs jedo bald das zur Verfügung gestellte Ankaufs- material ihnen über den Kopf und nunmehr wurde Englands Handel gleichfalls in den Kreis der Flaue mit bineingezogen. Durch diese nunmehr allseitige Kaufunlust kam Amerika in eine wesentlich ungünstigere Lage als vorher, denn wenn auch die Ab- lieferungen der Farmer selbst im Hinblick auf dic Jahreszeit un- erwartet s{hnell nachgelassen hatten, so war man sih doch noch eines großen Besites disponibler Waare daselbst zu bewußt, um niht fort und fort weitere Abschlüsse anzustreben. In Berlin notirte der April-Mai-Weizenpreis im Januar 1891 billigt 190 4; er ging im Mai bis auf 252 Æ und auch im August sahen wir für den laufenden Monat denselben Preis wieder. Ende Januar notirte der Frühjahrêtermin rund 200 M, wobei allerdings die Zolldifferenz von 15 c. in Betracht kommt. In New-York waren ca. 105 Cts. in 1891 die billigste Januar-Notiz für loco; diese ging im April bis 1304 Cts, hinauf, stürzte bis zum Juli auf 964 Cts., erhob si im September bis auf 1104 und war Ende Januar etwa 103 Cts. In England stellte si der Durchschnittêpreis für inländischen Weizen im Januar 1891 auf 32 eh. 9d., im Februar auf 32 sh. 44., ftieg im Mai zeitweise bis auf 41 sh. 4 4d., später im September vorüber- gehend sogar auf 41 sh. §8 d. und war Ende Januar 1892 auf etwa 99s sh. angelangt.
__ Wesentlich anders stellt sih ein Vergleich der letzten Ro ggen preise mit denen vor einem Jahre. Im Januar 1891 notirte in Berlin der April-Mai-Preis billigst 1663 M, avancirte dann bis zum Mai auf 216 4, alsdann steigerten fi die Notirungen der nächsten Sichten bis zum August auf 270 und hielten fich dann die Curse der laufenden Monate bis zum Jahres\{lusse zwischen 230 und 248 s, während der Termin Frühjahr 1892 vorübergehend auch bis 2433 M. bezahlt wurde. Ende des letzten Monats notirte der leßtere etwa 203 e, der laufende Monat 212 4, das ist etwa 40 M höher als im Januar 1891 und etwa ebensoviel niedriger als der vorjährige R T lautete, wobei wiederum die Zolldifferenz in Betracht zu ziehen ift. i _ Alle Gründe, die vorher als Grundlagen der diesmaligen Situation angenommen wurden, traten total in den Hintergrund und man gab sich einzig und allein der Gewalt jenes Waarenüberschusses hin, der hauptsählich aus der gewaltigen Leistungsfähigkeit Amerikas resultirte. Im übrigen hat sich in der allgemeinen Situation kaum ctwas verändert, denn der vorausgeseßzte Niesenbedarf Curopas ist und bleibt cine Thatsache und wird noch reihlich für 6 Monate bis zur neuen Ernte seine Ansprüche stellen. Der Schlüssel der weiteren Geschäftslage bleibt hauptsächlih in Amerika zu suchen, und dort wird neben der Größe der Restvorräthe hauptsächlich die Gestaltung der neuen Ernteaussichten den Maßstab für die Höbe der Forderungen bilden, An den 8 Hauptstapelpläßen des Westens betrugen die Äb- lieferungen 1 155 000 Ouarters, was immerhin die gleichzeitig vorjährigen Mengen, welche 705 250 Quarters Weizen betragen, ganz bedeutend übersteigt. Die Ausfuhr der Vereinigten Staaten betrug im Monat Januar: von Weizen 1535 000 Ouarters gegen 469 000 Quarters im Vorjahre; von Weizenmehl 594 000 Sack gegen 563 000 Sack 1891; von Mais 1510000 Quarters gegen 176 000 Quarters im Januar des Vorjahres. Die Leistungsfähigkeit Amerikas hält somit niht nur für Weizen und Mehl ungeschwäht an, sondern beginnt nunmehr auch für Mais denjenigen Umfang zu gewinnen, der auf Grund der starken Vorausverkäufe diefer Getreideart hat vorausgeseßt werden müssen. Wie gewöhnlih im Januar, haben ih die contro- lirten Vorräthe im Verlaufe des Monats vermindert, aber die Ver- ringerung ist troß des starken Exports auffällig klein und läßt die Vermuthung aufkommen, daß in nicht allzuferner Zeit eine abermalige Zunahme der Bestände eintreten dürfte. Anfang Januar meldete die officielle Aufnahme einen Vorrath von 45 665 000 Bushels, Ende Zanuar einen folchen von 43 122 000 Bushels, im ganzen also eine Abnahme von etwa 25 Millionen Bushels oder 300 000 Quarters. Im Januar des Vorjahres betrug dic Abnahme allerdings nur ca. { Million Quarters, dafür war die derzeitige Ausfuhr jedoch um reihlich 1 Million Quarters {chwächer als im leßten Januar. — Ueber Argentiniens Ernte trafen zuerst noch übers{chwängliche Berichte cin, die jedo, wie gewöhnlich in diesem Lande, nah und nach modificirt wurden. Man {hätt das für den Export überschüssige Zuantum nur etwa noch halb so groß als früher, hat jedo bereits nicht ganz_unerhebliche Abladungen nah Europa bewerkstelligt.
In Ostindien kamen in der ersten Hälfte des Januar zu- nehmende Befürchtungen für die Ernte auf, da die gewöhnlichen Winterregen ausblieben. Später meldete man indessen den Eintritt der gewö lichen Niederschläge in cinem großen Theil der bedrohten Districte. Immerhin meint man, daß die neue Ernte der vorjährigen wesentlich nachstehen wird. Die letzte Ernte gestattete auch im Januar noch einen recht ansehnlichen Erport, und sind nunmehr vom 1. April 1891, dem Beginn des neuen Erntejahres, bis zum 30. Januar 1892 6 300 000 Quarters nach Europa verschifft worden, gegen 3 030 000 Yuarters zu gleiher Zeit des Vorjahres. Gegen Schluß des Monats zeigte sih infolge Eintritts jener Regen auch wieder neuer Muth bei den dortigen Erporteuren zu neuen Verkäufen; es beruhte dies zum theil in dem Curse der Rupien. Der indische Wechselcours in London war etwa 1 sh. 4 d., während er zu gleicher e des Vor- jahres ca. 1 sh. 6 ad. notirte. Mit jedem Sinken des Nupienwerthes
„Um ¿ 4. fann der indische Verkäufer den Weizenpreis um Quarter ermäßigen; gegenüber - der gleichen Zeit des Vorjabe per E [ res fann somit um ca. 2 sh. per Quarter billiger exportirt werden, obne daf die Ablader geringeren Nugen hätten. L … Aus Australien schildern die Berichte das Geschäft alz red [Gwietig, da man sich den billigen Preisen Europas nicht fügen wil Die Abladungen im Januar von dort betrugen etwa 123 000 Quarter-"
7 Ne Nachrichten, aus Rußland lassen befürchten, daß für D s
beimgesuhte Land die Reihe der Prüfungen noch nicht erschöpft it denn es ist dort, besonders in der zweiten Hälfte des Monats übei il wieder Frost eingetreten, und da demselben, besonders im. Süden Thauwetter vorangegangen war, so sind in verschiedenen Gouvernements, und zwar namentlich in den Schwarzerde-Districten, die Felder obne Schutz gegen Kälte geblieben. Die Gerüchte, daß zum Frühjahr had Aufhebung der Tel den Ausfuhrverbote zu erwarten sei, wurden ers aus Rußland felbjt verbreitet, widetspraten aber der ganzen Lage a russishen Verhältnisse so sehr daß ein Einfluß dieser Gerüchte auf den Qreisgang nur vorübergehend eintrat. :
In England machte es im Getreidehandel wenig Eindruck daf
die Gesammtheit der in- und ausländischen Zufuhren dem Bedare nicht genügte und die vorher überfüllt gewesenen Läger mit in An. griff genommen werden muten, denn die Menge der unterwegs be. findlichen Weizenzufuhren blieb fortgeseßt groß, und da ftatt des srüheren Begehrs Frankreichs an den englishen Küsten thatfählih von diesem Lande aus zweiter Hand zeitweise billiger verkauft wurde als direct von den Exportmärkten, so war und blieb die Stimmun eine recht flaue. Die Einfuhr von Weizen und Weizenmehl erreichte im Januar nur 1 507 746 Quarters gegen 2 614 661 im Dezember Dieses Minus vertheilt sih zur Hälfte auf den Ausfall an russischen Ankünften, von welhen nur 10443 Quarters im Januar, gegen 927 600 im Dezember eintrafen, zur anderen Hälfte auf eine Minder- ¿ufuhr von ca. # Million Quarters aus Amerika. z
A Verhältnißmäßig am flauesten war die Geschäftslage des Januar in Frankreih. Der Beginn des Januar traf allein in den steuerfreien Niederlagen der Zollbehörden einen Vor- rath von 5483 538 Doppelzentner Weizen an gegen 4 333 054 einen Monat zuvor; gleichzeitig hatte sich auch der up versteuerte Mehlbestand von 196 207 auf 238 130 Doppelzentner gehoben. Eng im Vorjahre warcn nur 1 212 773 Doppel- zentner Weizen und 9 240 Doppelzentner Mehl am Lager gewesen. Thatsächlih waren aber in den ersten fünf Monaten der neuen Campagne vom August bis Dezember bereits 6 444000 Quarters an Weizen und Weizenmehl dem französischen Consum zugeführt, gegen nur 5717572 in der ganzen Cam- pagne 1890/91 und 4328159 im Erntejahr 1889/90. War somit auch der fortdauernd starke Bedarf Frankreichs durchaus außer Zweifel, so übten doch die auch im Januar immer noch großen Zu- fuhren um so mehr einen Dru, als die für Frankreich {wimmenden raa „fich unter geringen Schwankungen auf 2 Million Quarters durhschnittlich erhielten und die eigene Landwirthschaft im leßten Monat etwas mehr zur Versorgung der französishen Märkte beitrug als vorher. Gleichzeitig blieben die Aussichten für die neue Ernte ziemlich günstig, obglech sich gegen Schluß des Monats ver- schiedentlih Frostschäden, besonders im Norden Frankreihs, beraus- stellten. Durch den Januarrückgang sind die französischen Preise aller- meist unter das Niveau der transatlantishen Forderungen zurückgegangen, und da zum 1. Juni die alten hohen Getreidezölle dort wieder in Kraft treten, fo liegt die Situation des französischen Geschäftes feinet- wegs so ausnehmend ungünstig, wie der Verlauf des Januar ver- muthen lassen follte.
In Belgien ist dic Zufuhr au im Januar 19 reichli genug
gewesen, um die Bestände Antwerpens ungefähr auf ihrem vorherigen großen Umfange zu erhalten, zumal die Binnenschifffahrt zum theil gestört war und son dies den Versand nah dem Innern vielfa verhinderte. Andererseits ging auch nah Deutschland die Ausfubr nicht, da infolge der zum 1. Februar erwarteten Zollermäßigung von dieser Seite alle Bezüge möglihst bis zu diesem Termin hinaus- geschoben wurden. __ Ganz ähnlich verhielt es sih in Holland, denn die Transit- lâger Nheinlands waren gefüllt und die für deutsche Rechnung an den holländischen Hafen lagernden Noggenmengen blieben gleichfalls bis zum Februar dort gespeichert, doch war noch nicht abzusehen, wie- viel davon wirklich zu dem billigeren Zollsatze Deutschland zu gute kommen würde. : :
In Desterreich-U ngarn sträubten sich die Waarenkb-sißer lange genug, der auswärtigen Flauheit in ihren Forderungen Reh- nung zu tragen, wodurch sich der dortige Werthstand von dem des Weltmarktes zeitweise ganz isolirte und der Export sowohl an Weizen wie auch an Mehl auf äußerst geringe Partien beschränkt wurde. Dabei wurde das Werthverhältniß zwischen Weizen und Mehl für die Mühlen immer ungünstiger, und leßtere versuchten cine Betriebê- einshränkung durch gegenseitiges Uebereinkommen, besonders in Buda- pest, zu Stande zu bringen, was aber an dem Widerstande einzelner Interessenten scheiterté. Erft ganz zuletzt holte der dortige Wertb- gang zum Theil das vorher Versäumte im schnellerem Rüt- gange nah. /
_In De utschland zeigte der Consum im Januar ganz allgemein große Zurückhaltung, wohl auf die Anschauung hin, daß nach den 1. Februar billiger anzukommen sein würde. Selbst der starke Rüd- gang der Preise, der niht nur dem Vorgange des Weltmarkts Rech- nung trug, fondern auh jene Zollermäßigung anticipirte, schien die Kauflust wenig zu ermuntern, so daß die Versorgung des Bedarfs nicht über die dringendsten Bedürfnisse hinausging. 2
__ Am Berliner Markt führte der abgelaufene Monat für Weizen zu einem Rükgange der Preise um reihlich 20 46 Die alltäglichen starken Offerten des Auslandes riefen starke Terminverkäufe hervor, und da troß des hierdurh geübten Druckes sich immer weiter lohnende Anstellungen fanden, die zu Abschlüssen von Waare führten, so wurde nach und nah auch die auswärtige, bier stark engagirte HOaufjsespeculation gründlich entmuthigt, und die Nealisationen über- stürzten ih in Concurrenz mit den gleichzeitigen Meinungsverkäufen zeitweise derart, daß ein Preisfall von 5 und 6 # an einer Börse nicht zu den Seltenheiten gehörte. Besonders zeichneten sich der erfte und der leite Börsentag des Monats durch intensive Flaue aus, und wenn die Cntwerthung, wie erwähnt, 20 M nicht überstieg, fo lag dies hauptsächlich an den zeitweise eintretenden Reprisen, die in erster Neihe durch Gewinndeckungen veranlaßt waren. K
_Noggen hat noch mehr als Weizen im Werthe nachlafse müssen. Der Preis des Artikels war einerseits abhängig von den des Weizen, andererseits aber übte sein immer noch behaupteter Mehr- werth gegen Weizen den Hauptanreiz zu immer neuen Verkäufen der Spekulation, die denn Bld, nah und nah die Werthdifferenz zwischen beiden Artikeln fo erheblih ermäßigten, daß shließlih unsere großen Mühlen, die vorher für ihren Bedarf Deckung dur Terminkäufe 11 Weizen genommen hatten, diefe nunmehr zu großem Theil auf Roggen übertrugen. Die Voraussicht, daß zu dem ermäßigten Zollsaße an! 1. Februar die großen Posten der Transitläger frei werden würden, en zu vielfachen Realisationen Anregung. Von ausländischen An- stellungen kamen nur vereinzelt noch Abschlüsse französischen, bulgar!- schen und türkischen Roggens zu Stande, während die Offerte Amerikas nach dem hiesigen Rückgange anderweit bessere Verwerthung fanden, und auch von dem für Berliner Nehnung in Hamburg el! treffenden Western-Noggen Manches dort und nach Mitteldeutsland verkauft wurde. Der Januartermin behauptete anfänglih eines wesentlih höheren Preis als der April-Mai, und man glaubte, eine Hausseoperation für den laufenden Monat zu erwarten sel. C hohen Preise des Januar lockten indessen vom Inlande recht any! liche Zufuhren heran, unter welchen jedo contractliche Quali reht schwa vertreten waren. Troßdem zeigten sih gege! Mille Januar größere Realisationen für den laufenden
¡rößere ermin, und de nunmehr stark sinkende Werth des letzteren licß die Zufuhr allmábli} wieder so klein werden, daß selbst das Lager für den Bedarf 10 i ctwas aushelfen mußte. Thatsächlich sind in Berlin im Lene Mona
über 11 000 Tonnen Roggen verwandt, was für die diesjährigen Ver
hältnisse ein unerwartet großes Quantum darstellt.
Zweite Beilage
zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Skaals-Anzeiger.
M 45.
Deutscher Reichstag. 177. Sizung vom Freitag, 19. Februar. 2 Uhr.
Am Tische des Bundesraths die Staatssecretäre Dr. von Boetticher und Dr. Bosse sowie der Commissar des Königlih preußishen Kriegs-Ministeriums "General-Major
n Fun. S ; : E Auf der Tagesordnung steht an erster Stelle die erste Berathung des Entwurfs eines Geseßes, betreffend die Ge- sellshaften mit beshränkter Haftung.
Staatssecretär Dr. Bosse:
Meine Herren! Wenn Sie mir gestatten wollen, dem Entwurf ein paar Geleitsworte mit auf den Weg zu geben, so kann ih wenigstens versprechen, daß sie ganz furz sein sollen. Der Entwurf verdankt im wesentlichen seine Entstehung Anregungen, die hier aus dem Reichstage hervorgegangen sind und denen wir um fo lieber Folge gegeben haben und Folge geben mußten, als auch aus den betheiligten Kreisen vielfah der Wunsch ausgesprochen war, daß man auch die individualistishe Gesellschaftsform einer etwas freieren und beweglicheren Entwickelung zuführen möchte, nahdem unser Nechts- leben und unsere Gesetzgebung sich mit der collectivistishen Form der Gesellschaften in weit höherem Maße beschäftigt haben. Dieses Ziel, über das ja wohl alle betheiligten Kreise einig sind, sucht nun der Entwurf zu erreichen auf einem möglichst einfachen, das Princip fo consequent als mögli verfolgenden Wege.
Fch werde mich enthalten dürfen, hier auf die Einzelheiten des Gesetzentwurfs einzugehen, einmal mit Nücksicht auf die erste Lesung, dann aber auch mit Rücksicht darauf, daß ih wohl nicht fehlgehe in der Annahme, daß Sie, meine Herren, den Entwurf voraussichtlich doch einer Commissionsberathung unterziehen werden. Es versteht sih von felbst, daß wir bereit sind, au über alle Einzelheiten des
Entwurfs in einer Commission gemeinschaftlich mit Ihnen zu be- rathen, sie einer nochmaligen Prüfung zu unterziehen, und, wo irgend wir belfen fönnen, die Sache prafktisher und den- Bedürfnissen des Rechtslebens entsprechender zu gestalten, da werden Sie uns bereit finden, hilfreihe Hand zu leisten.
Der Entwurf ist, wie Jhnen bekannt ist, veröffentliht worden in der Zeit, ehe er an den Bundeëêrath gelangte, und diese Ver- öffentlihung hat, wenn auch nicht gerade eine sehr ausgiebige Literatur, so do werthvolle Beiträge der Kritik für den Entwurf herbeigeführt, die ja auch in der Commissionsberathung demnächst ihre Berück- sihtigung finden werden. Meine Herren, ih hoffe, daß es unserer ge- meinsamen Arbeit gelingen wird, hier einmal ein wirkliches Bedürfniß des Verkehrt lebens zu befriedigen und das Ziel zu erreichen, daß die neue Form des Gesellschaftsrechts für alle die Kreise, für die sie be- stimmt ist, für die Unternehmungen, für die sie als Bedürfniß empfunden wird, eine segensreihe Wirksamkeit ausübt.
Abg. Oechel häuser (nl.): Auf Anregung des Reichstags sei über die Nothwendigkeit eines Gesetzes, wie es hier vorgeschlagen werde, im Jahre 1888 eine Enquête veranstaltet worden, und es habe si dabei ergeben, daß von Seiten der großen Mehrheit der deutschen Handelskammern eine folhe Erweiterung der Formen des Gesellshaftsrehts für durhaus nöthig erflärt worden fel. Der Deutsche Handelstag habe auch einen fertigen Gesetzentwurf ein- gereicht, der in den Motiven mit abgedruckt set. Gegenüber diesem Vorschlage des Handelstags weise die Vorlage eine erfreuliche Erweiterung in so fern auf, als sie sih auf einen ganz anderen geseß- geberishen Standpunkt stelle und eine Zwischenstufe zwischen den Individualgesellschaften und den Capitalsgesellschaften schaffe, alfo eine Élaffende Lücke zwischen den offenen Handelsgefellshaften und den Actiengesell schaften ausfülle, sih also niht an die Bestimmungen über die offenen Handelsgesellschaften anlehne, wie es der Entwurf des Handel8tags gewollt habe. Das gereihe der Vorlage zum größten Vortheil, nit minder die Thatsache, daß ihre Bestimmungen niht nur von Juristen, sondern von allen Interessenten klar ver- standen werden könnten. Ein Vorzug sei auch, daß der Entwurf eine scharfe Grenze ziehe zwischen zwingendem und dispositivem Recht ; leßteres sei nah Möglichkeit ausgedehnt, er wisse kein die Handels- gesellschaften behandelndes Gese, wo der Gesellschaft \solhe Auto- nomie gelassen sei, wie hier, andererseits sci das zwingende Recht auégiebig genug, um den auf Grund der Vorlage zu errichtenden Gefellschaften volle Solidität und volle Creditfähigkeit zu sichern. Die Haftpfliht der Gesellschafter gehe nicht so weit, wie bei der offenen Handelsgesellschaft, aber das Capital sei fo sichergestellt wie bei Actiengesellschaften, und dann sei eine fe\te Verbindung zwischen Antheil- inhaber und Persönlichkeit geschaffen, die nur durch notariellen Act aufgehoben werden könne, wodur der Agiotage ein Riegel vorge- schoben sei. Hierdurch habe man die früher gegen diese neue Gesellshaftsform erhobenen Bedenken wesentlih beseitigt. Die Motive legten där, wie die neue Gesellschaftsform Anwendung finden könne auf die Negelung der Beziehungen zwischen Capital und Arbeit. Man habe hier eine Gesellschaftsform vor si, von der vor- nebmlih der Kleingewerbetreibende, der Handwerker Gebrauh machen könne und werde. Das Gese werde der seit einigen Jahren be- merklih gewordenen Zurückhaltung des Capitals der Industrie gegenüber ein Ende machen: wenn das Capital, das man in erotishen Werthen angelegt habe, im Inlande bleibe, so könne man dadurch mindestens 200 000 Arbeiter mehr beschäftigen, als es leßt geshehe, und das habe sicher eine hohe socialpolitische Be- deutung. Er habe sich über die Erklärung des Staatssecretärs sehr gefreut, wonach er im einzelnen Aenderungen und Verbesserungen 1h entgegenfkommend zeigen wolle. Selten sei ein Geseßentwurf von denen, für die er bestimmt sei, mit so einhelliger Freude begrüßt worden, wie dieser, und der berufenste Sachverständige, der Deutsche Vandelstag, habe dem besonders lebbaften Ausdruck gegeben; er hoffe, daß dieses günstige Urtheil auch vom Reichstag gefällt werde, und ‘eantrage, in Uebereinstimmung mit Vertretern anderer Fractionen, de Vorlage einer Commission von vierzehn Mitgliedern zur Vor-
érathung zu überweisen. (Beifall) i , Abg. Hul b#ch (cons.) : Den Vorschlag der Vorberathung durch eine Commission von vierzehn Mitgliedern unterstüßte er. Auch dem
er Vorlage vom Vorredner gespendeten Lob schließe er sich im tg der von ihm vertretenen Dresdener Handelskammer, fowie
einer Fraction an. Der Geseßentwurf komme einem wahren Bedürfniß entgegen. Wenn auch in der Commission einige Aenderungen vor- nommen werden sollten, so wünshe er doch die Grundlagen des a Que unverändert erhalten zu sehen, sowohl was die Sens die Hö llschaft, als auch die der einzelnen Geleuschalter, S aud) ibn öhe der Minimalantheile anlange. Besonders werthvoll erscheine 1 an der Vorlage der völlige Auéshluß der Agiotage.
Berlin, Sonnabend, den 20. Februar
Mitgliedern sei, könne er si für seine Person dem von den Vorrednern gespendeten Lobe nicht so unbedingt anschließen. Es scheine ihm, daß die Sicherheit gegen Uebervortheilung des Publikums nicht fo ausreichend sei, daß man den nah der Vorlage zu errich- tenden Gesellschaften dieselbe Bewegungsfreiheit geben dürfe, wie den Actiengesellschaften. Die Bewegungsfreiheit der Gefell- schaften mit beschränkter Haftung sei ihm zu unbeschränkt. Andererseits seien die Rechte der einzelnen Gesellschafter der Gefell- \chaft gegenüber in so fern zu sehr eingeengt, als sie unter gewissen Be- dingungen gegen thren Willen ausgeschlossen werden könnten, alfo gewissermaßen wehrlos seien. Uebrigens concurrire die Vorlage ganz unnöthiger Weise mit der allgemeinen Regelung der Formen der Handelsgenossenschaften, und es wäre vielleiht gut, mit der Erledigung der Vorlage so lange zu warten, bis jene allgemeine Regelung durch das bürgerliche BeonE erreicht sein werde. - Abg. von Helldorff (conf.) tritt den Bedenken des Abg. Spahn
handenen Mängel des Entwurfs beseitigen. Im großen und ganzen bedeute dieser einen großen Fortschritt auf dem Gebiete des deutschen Gesellschaftsrehts. Die neue Form werde besonders den kleinen Ge- sellshaften zu gute kommen. Die conservative Partei nehme daher die Vorlage mit großer Sympathie entgegen. ( A Abg. Schenck (dfr.): Auch er sei der Meinung, daß die neue Gesellschaftsform, wenn sie wirklih Gese werde, mehr den kleinen Gesellschaften dienen werde, als den größeren, und daß dte Actien- gesellschaften wieder auf dasjenige Gebiet verwiesen würden, für das sie nah ihrer ganzen Entwickelung allein geeignet seien. Das Bedürfniß dieser Vorlage sei nachgewiesen durch die Erklärungen des Handelstags und mehrerer «Handelskammern und durch die Thatsache, daß sih in der letzten Zeit namentlih kleinere Gefell- schaften gebildet hätten, die sih der Form der Actiengefellschaften zugewendet hätten, obwohl diese Form sih wenig für fie eigne. Die Actiengesellschaften seien nah ihrer ganzen geschichtlichen Ent- wickelung eigentlih nur bestimmt für diejenigen Unternehmungen, die zu threm Bestehen die Unterstüßung und Herbeiziehung breiter Bevölkerungsklassen nöthig hätten. Auf dieses Gebiet würden die Actiengesellshaften gerade durch dieses neue Gesetz wieder hingewiesen. Die Form der unbeschränkten Haftpflicht eigne sich aber für diejenigen Unternehmungen nicht, die kein besonders großes Capital hätten. Deshalb müsse eine neue Gesellschaftsform gefunden werden, und diese könne nur auf der Grundlage der beschränkten Haftpflicht aufge- baut werden. Die Bestimmungen dieser Vorlage entsprächen nach feiner Meinung vollständig dem Bedürfniß. In der Commission fönnten noch etwaige Verbesserungen vorgenommen werden. : Die Vorlage geht an eine Commission von vierzehn Mit- gliedern. : . : E Darauf seßt das Haus die Berathung des Milit är- Etats fort mit dem Extraordinarium. E Abg. Richter (dfr ): Wenn seine Partei sich enthalte, besondere Abstriche beim Crxrtraordinarium im Einzelnen zu beantragen, fo wolle sie damit die Verantwortlichkeit für die Bewilligung des Erxtra- ordinariums keineswegs übernehmen in dem großen Umfange, wie hie von der Mehrheit der Budgetcommission vertreten sei. Sie beantrage deshalb feine Abstrihe, weil nah den Verhandlungen der Budget- commission und dem Stand der ausshlaggebenden Parteien ihre An- träge keine Aussicht auf Annahme hätten. Sollten von anderer Seite weitere Abstriche beantragt werden, so behalte seine Partei sich vor, ih anzuschließen. So habe sie sich tmmer ausge- sprohen gegen besondere Garnisonfirhen, weil fie eine Trennung des Militär- und Civilgottesdienstes nicht für berechtigt halte, ebenso gegen die Errichtung von Vffizier- casinos in diesem großen Umfange, gegen die Casernirung von Unteroffizierfamilien, wie sie auch hier wieder stattfinde. Sie halte niht alle hier vorgeschlagenen Casernenbauten zur Zeit für so dringlich, um die Verantwortlichkeit übernehmen zu können für die Inangriffnahme dieser Bauten. Was die Beschaffung von Vorräthen für den Kriegéfall betreffe, so habe seine Partei für eine Anzahl dieser Positionen gestimmt, sei aber der Meinung, daß diese Titel fehr viele vershiedenartige Dinge umfaßten und nicht überall gleichmäßig dringlich seien. Es ließe sih leiht ermöglichen, unter Zurückstellung der weniger dringlichen Ausgaben diese Beschaffungen auf einen größeren Zeitraum zu vertheilen, als es hier vorgesehen sei. Seine Partei sei auch aus finanzpolitischen Gründen für eine solhe Einschränkung, weil das Ergebniß der leßten Neichsanleihe niht dazu verführen dürfe, die Bewegungen des MNeichscredits allzu günstig zu beurtheilen. Sie befürchte, daß der Staatsfecretär des Meichs- shaßamts im nächsten Jahre in die Lage kommen könne, noch in größerem Umfange den öffentlichen Credit für R zu beanspruchen als für idiese. Je mehr aber der Reichseredit sür Militär- und Marinezwecke in Anspruch genommen werde, desto nach- theiliger könnten die Folgen für die ganze volkswirthschaftliche Ent- wilung und für alle Verhältnisse des Erwerbes werden. Das Extraordinarium verlangt im ordentlihen Etat 39 190 331 # Die Abstriche der Commission belaufen sich auf 1 175880 /« Jm Tit. 45 werden zum Neubau einer Caserne für ein Bataillon Jnfanterie in Glogau, erste Rate, für den Entwurf, 10 000 6 verlangt. i Abg. von Hellmann (Np.) will diese Forderung nicht be- mängeln, bittet aber, die Stadt Fraustadt, wo sih bisher das nah Glogau verlegte Bataillon befunden habe, baldmöglichst mit einer Garnison oder einem militärischen Kriegsinstitut zu bedenken. Commissar des Königlich preußischen Kriegs-Ministeriums General- Major von Funck sagt eine wohlwollende Berücksichtigung dieses Wunsches zu. S e : Gemäß dem Commissions-Antrage werden gestrichen: die erste Nate von 15 000 46 zum Neubau eines Dienstwohnungs- gebäudes zur Aufnahme der Dienstwohnung für den comman- direnden General des Garde-Corps und den Gouverneur von Berlin, die erste Nate von 30000 #6 zum Neubau einer Caserne für ein Bataillon Jnfanterie in Oppeln, die erste Nate von 75 000 #6 zum Neubau einer Caserne für zwei Escadrons und den Regimentsstab, sowie für das Bezirks- Commando in Paderborn und die erste von 20 000 4 zum Neubau einer Caserne für ein Negiment FJnfanterie in Paderborn. : : Gestrichen werden ferner : die legte Rate von 189 380 zum Ersaßbau für den älteren Theil der Caserne VI in Köln, jowie die ersten Raten von 8000 # für eine Cavallerie- Caserne in Darmstadt, von 60000 6 für den Neubau cines General-Commando-Gebäudes für das XVII. Armee-Corps in Danzig, der Vollbedarf von 53500 H zur Gerätheausstattung der von der Stadt Blankenburg für eine Compagnie Jn- fanterie und von der Stadt Stolp für drei Escadrons zu er- bauenden Caserne, der Vollbedarf von 37 000 M zum Bau eines Erercirhauses für die Unteroffiziershule in Potsdam. Die zweite Rate von 500000 p Neubau eines Dienstgebäudes für die Artillerie-Prüfungs- commission in Berlin war von der Commission ebenfalls
fü Abg. Spahn (Centr.): Während er im Namen feiner Fraction sür Ueberweisung der Vorlage an eine Commission von vierzehn
abgeseßt worden; heute liegt ein Antrag der Abgg. Frigtzen,
bei, indessen werde die Commission in dieser Beziehung die etwa vor- *
1892.
Hahn, Freiherr von Huene, Hinze, Dr. Buhl und von Keudell vor, die Position zu bewilligen. : Berichterstatter Abg. Hahn (cons.), der den Antrag selbft mit unterschrieben hat, bemerkt, daß eine auf Einladung der Militärbehörde seitens der Commissionsmitglieder erfolgte Be- sihtigung des gegenwärtigen Gebäudes ergeben habe, daß die Unterkunftsverhältnisse der Artillerie - Prüfungscommission immer mißlicher geworden sien und der Neubau baldigst in Angriff genommen werden müsse.
Nachdem der Abg. Se Sor (Centr.) den An- trag damit begründet hat, daß bei den gegenwärtigen Ver- hältnissen die nothwendige Geheimhaltung wichtiger Actenstücke gar nicht durchführbar sei, wird der Titel entgegen dem Antrage der Commission bewilligt. S E :
Gestrihen wird endlih im sächsishen Militär-Etat die Forderung von 96 000 A für Neubau und Ausstattung von zwei Pferdestallbaracken auf dem Artillerie-Schießplaße bei Zeithain und die Forderung von 800 000 M als Kosten des Grunderwerbs behufs Erweiterung dieses Artillerie-Schießplaßzes um 100 000 M ermäßigt.
Die Forderung der vierten Rate von 400 000 6 für den Neubau einer Caserne für ein Train-Bataillon zu zwei Com- pagnien in Forbach wird bewilligt, nahdem der Commissar des Königlih preußishen Kriegs-Ministeriums Oberst Erf- ling auf Grund des neuen von der Intendantur zur Vorlage gebrachten Materials die in der Commission abgegebenen Er- klärungen bestätigt hat, daß die Vorbereitungen für den Bau so gefördert seien, daß die hier geforderte Summe und der aus dem Vorjahre verbliebene Rest in diesem Jahre völlig ver- braucht werden würden, um die sämmtlichen Stallungen, alle dementsprehenden einfacheren Gebäude und die Wohngebäude im Laufe des Jahres fertig zu stellen, sodaß im Winter bis zum nächsten Frühjahre der innere Ausbau zu erfolgen habe und die Restrate von 129 000 /( im nächsten Etatsjahre den Bau abschließen würde. i
Der gesammte außerordentliche Etat des Extraordinariums des Militär-Etats erfordert nah dem Voranschlag 102 203 822 4 Die Abstrihe der Budgetcommission betragen im ganzen 4 249 450 M.
Ohne Besprehung wird von der Forderung von 1 206 100 M zur Blinung der Unterbringungsräume für das aus Anlaß der weiteren Beschaffung für artilleristische Zwecke hinzutretende bezw. zu verlegende Artilleriematerial nebst Munition für dieses Jahr um die Hälfte bewilligt, des- - gleichen für Elsaß-Lothringen statt der geforderten 516 800 M nur 258 400 M .
Zur Beschaffung von Handwaffen sind 13 380 000 6. ge- fordert. Die Commission hat den Titel in zwei Titel zerlegt, und zur Beschaffung von Handwaffen, die erste Rate, 8 955 000 6 bewilligt, zum Retablissement der Gewehrfabriken 1 500 000 /( Das N beschließt demgemäß.
Im sächsishen Etat werden von der Forderung von 2176 200 6 als erste Rate zur weiteren Beschaffung für artilleristische Zwecke 90000 c abgeseßt, ebenso von der Forderung von 793 000 M, erste Rate zur Beschaffung von Handwaffen, 231 000 a abgeseßt: desgleihen für denselben Titel im württembergischen Etat statt 642000 6 nur 500 000 M be- willigt. Die Einnahmen des Militär-Etats im Betrage von 7 832 944 M6 werden unverändert genehmigt.
Die Petition des Schmidt zu Garden, die Anstellungs- berechtigung und Versorgung der Militäranwärter betreffend, wird nah dem Vorschlage der Commission der Regierung als Material überwiesen. E
Damit is} die zweite Berathung des Militär-Etats und die Tagesordnung erledigt.
Schluß 41/2 Uhr. Nächste Sitzung Dienstag 1 Uhr. (Telegraphengeseß, Wahlprüfungen.)
Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 18. Sipung vom Freitag, 19. Februar.
Der Sizung wohnen der Finanz-Minister Dr. Miquel und der Minister der öffentlihen Arbeiten Thielen bei.
Auf der Tagesordnung steht die Fortsezung der zweite! Berathung des Etats der Eisenbahnverwaltung.
Zu den Einnahmen aus dem Personen- und Gepä-
verkehr licgt folgender Antrag Broemel vor:
Die Staatsregierung zu ersuchen, mit der Reform der Per- sonentarife auf den preußischen Staatsbahnen auf Grund des in Jahre 1891 aufgestellten Planes, jedo unter Aus\{luß von Tarif- CNODUNGU Labn De S
Der Referent von Tiedemann E stellt fest, daß die Einnahmen aus dem Perfonenverkehr sih noch in der Skeigerung be- fänden, sodaß man hoffen könne, daß bei diesem Titel der Voranschlag erreiht werden werde. Bezüglich des Vorortsverkehrs seien Wünsche ausgesprochen worden, daß man in dieser Beziehung noch weiter gehen solle, aber dem gegenüber sei festgestellt worden, daß _ un Vor- ortverkehr die billigsten Tarife der ganzen Welt beständen. Jn Bezug auf die Personentarife sei man an der Grenze der è entabilität an- gekommen, sodaß erheblihe Ermäßigungen niht mehr möglich feien.
Abg. Broemel (dfr.): Er habe bereits gestern ausgeführt, daß der Etat eine Steigerung der Einnahmen voraussete, die in keinem früheren Jahre angenommen sei. Dié angenommene Steigerung der Einnahmen aus dem Personenverkehr habe in den leßten fünf Jahren 1,7, 2, 2, 3,5 und 49% betragen; in dem gegenwärtigen Etat set eine Steigerung von 5 9% angenommen. Das fer geradezu beispiellos. Die Steigerung der Gab beruhe auf drei Factoren : dem Neuerwerb von Privatbahnen oder der Ausdehnung des Staatsbahn- netes, dann auf der Steigerung der bereits abgeschlossen vorliegenden Strecken und endlih auf dem uns wirthschaftlicher Ver- hältnisse, der mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auf den Verkehr einwirke. Von der Verwaltung sei gesagt worden, daß man es bei der Festsetzung von 5 9% mit einem Durchschnitt der leßten fünf Jahre zu-thun habe. Der sei aber nur darum fo hoh, weil im Durch- {nitt der beiden Jahre 1889 90 und 90/91 die Steigerung nicht weniger als 7,33 9% gewesen sei. Es seien dies aber zwei Jahre wirthschaftlichen Aufshwunges an die überall in der Welt eine außerordentlihe Vermehrung des Verkehrs herbeigeführt hätten und deshalb keinen E auf die zukünftigen Einnahmen gestatteten. Die Einnahmen des leßten Sommers aber, die als ganz besonders