1911 / 207 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 02 Sep 1911 18:00:01 GMT) scan diff

der Königlih Montenegrinischen goldenen Medaille für Eifer: dem Kutscher Pie in Frankfurt a. M. ; Sei oheit dem Bey von Tunis ver- Os r D S eacten zweiter Klasse: dem Sanitätsrat Dr. Rosenthal in Berlin; des Päpstlihen Kreuzes „pro ecclesia et PONtITICe* in Gold dem Feuerwerksoberleutnant a*° D. Arnold in Halensee bei Berlin; des Päpstlichen Kreuzes „pro ecclesia et pontifice“: dem Rentner Unkel sen. in Linz a. Rh., Kreis Neuwied,

A der Frau Wilhelmine Büttner in Ober-Altwilmsdorf, Kreis Glaß; sowie des Komturkreuzes des Päpstlihen St. Gregorius- ordens: dem Verwaltungsgerichtsdirektor Dr. Marienwerder.

Schlutius in

Deutsches Rei cch.

Bei der Reichsbank treten vom 1. Oktober d. J. ab Folgende Personalveränderungen ein: ; : i E der Artie Vorstandsbeamte der Reichsbankstelle in Lud- wigshafen, Bankrat Liebert tritt in den Ruhestand: t 4

der Zweite Vorstandsbeamte der Reichsbankstelle in Regensburg, Bankassesjor Krück ist in gleicher Eigenschaft an die Reichsbankstelle in Ludwigshafen verseßt; ¿Jaies -

der Bankvorstand Karl Müller in Worms ist mit der interimistishen Verwaltung der Stelle des Zweiten Vorstands- beamten bei der Reichsbankstelle in Regensburg beauftragt worden.

Betanntmachung über die Einfuhr von Schlachtrindvieh, Schhlacht- shafen und Schhlachtshweinen aus Oesterrei ch- Ungarn.

I. Die mit Bekanntmachung vom 12. Oktober 1910 (G.-V.-Bl. S. 967) getroffene Verfügung“ wird auf das österreichische Sperrgebiet Nr. XVI fowie neuerdings auf die österreichi- schen O Ne V VL ANL NIX, A nd XRXXV ausgedehnt. i L i Hi

IT. Das Verbot der Einfuhr von Schlachtrindern, Schlacht- hafen und Schlachtshweinen aus den ungarischen Sperr- gebieten Nr. 43, 51, : 53, 60, 2, 4 13 und 35 (Bekannt-

machungen vom 22. November 1910, 14. Juli und 1. August 1911 G.-V.-Bl. 1910 S. 1075; 1911 S. 1002 und 1014 —) wird aufgehoben.

München, den 29. August 1911. '

Königlich bayerisches idnltaninisteri des Jnnern.

Staatsrat von K razeisen.

BekanntmaMGun;

betreffend die Ausgabe von Shuldverschreibungen auf den Jnhaber durch die israelitische Religions- gemeinschaft des Großherzogtums Baden.

Der israelitischen Religionsgemeinschaft des Großherzogtums Baden ist durch Entschließung vom Heutigen im Einvernehmen mit dem Ministerium des Groß- herzoglichen zauses, der Justiz und des Auswärtigen und dem Ministerium der Finanzen die Genehmigung zur Ausgabe von zu 3 v. H. oerzinslichen Schuldverschreibungen auf den Jnhaber im Nennwert von 150 000 -

Einhundert fünfzig tausend Mark sowie zur Ausgabe der zugehörigen Zinsscheine erteilt worden.

Zur Ausgabe gelangen:

50 Stück Lit. A zu je 1000 #,

A B D E

500 14 14 C 1 ITÎ 100 M. Karlsruhe, den 28. August 1911.

Großherzogli badishes Ministerium des Jnnern. Der Ministerialdirektor. Weingärtner.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst gerußt : den Ersten diensttuenden Zeremonienmeister Eugen von Roeder zum Vizeoberzeremonienmeister, beauftragt mit der Einführung des diplomatischen Korps, auch zum Mitgliede des Oberzeremonienamts zu ernennen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht : den Oberlehrer an dem Königlichen Gymnasium in Löten, Professor Gustav Erdtmann zum Gymnasialdirektor zu er- nennen und dem Regierungssekretär Weber in Boxhagen-Rummels- burg bei scinem Ausscheiden aus dem Staatsdienst den Charakter als Rechnungsrat zu verleihen.

Ministerium der öffentlihen Arbeiten.

Bersebt sind: der Regierungs- und Baurat Maximilian Diedrich, bisher in Duisburg, als Mitglied (auftrw.) der Eisenbahndirektion nah Essen: die Regierungsbaumeister des Maschinenbaufaches Wilhelm Schumacher, bisher in Saar- brüccken-Buyrbach, als Vorstand des Maschinenamts nach Cöln, Quelle, bisher in Paderborn, als Vorstand des Maschinenamts 3 nach Duisburg, Schw eth, bisher in Cassel, nach Paderborn alé Rorstand (auftrw.) eines Werkstättenamts bei der Eisenbahn Ö und Greh! isher in Frankfurt

me cab em a 442 Gab olle 4 L Hauptwertnätte dajelbst ing auftrw. )

N tan 4

Dem Regierungs- und Baurat Boelling, bisher Vor- stand des Maschinenamts - in Cöln, ist die Wahrnehmung der Geschäfte eines Mitgliedes der Eisenbahndirektion daselbst übertragen.

Ministerium der geistlihen und Unterrihts- angelegenheiten.

Dem Gymnasialdirektor, Professor Gustav Erdtmann ist die Direktion des Königlichen Gymnasiums in Lößen über- tragen worden.

Finanzministerium.

Die Katasterämter Jüterbog im Regierungsbezirk Potsdam, Sprottau im Regierungsbezirk Liegniß und Esch- wege II im Regierungsbezirk Cassel sind zu beseßen.

Nicjfamllices. Deutsches Rei c.

Preußen. Berlin, 2. September.

Gestern abend fand im Weißen Saal des hiesigen König- lihen Schlosses bei den Kaiserlihen und Königlichen Majestäten Paradetafel statt, an der Seine Kaiserlihe Hoheit der türkishe Thronfolger Prinz Jussuf Izzeddin und sämtliche aus Anlaß der Herbstparade des Gardekorps in Berlin anwesenden Fürstlichkeiten teilnahmen. Nach der Tafel hielten die Majestäten in der Bildergalerie Cercle und hörten dann mit Jhren hohen Gästen von den Fenstern des Schlosses den von den Musikkorps des Gardekforps ausgefühxten großen Zapfenstreich.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M.S. „Eber“ am 31. August in Santa Cruz de Teneriffa, S. M. Flußkbt. „Vaterland“ am 30. August in Shasi (Yangtse), S. M. Flußkbt. „Otter“ am 31. August in Tschungking (Yangktse), S. M. S. „Luhs“ am 1. September in Tfingtau an- gekommen.

Frankreich.

Der Ministerpräsident Caillaux beriet, wie „W. T. B.“ aus Paris meldet, gestern mit dem Ackerbauminister Pams und dem Handelsminister Couybva über die durch die hohen Lebensmittelpreise geschaffene Lage. Es wurde beschlossen, dem Ministerrat eine Reihe von geseßlichen und Verwaltungs- maßnahmen vorzuschlagen, um der Notlage abzuhelfen. Die Minister beschlossen, von einer Aenderung des Zolltarifs abzu- sehen, und faßten vornehmlich eine Revision der Bahntarife für die Ein- und Ausfuhr von landwirtschaftlihen Produkten ins Auge. Ferner sollen die Zufuhr und die allgemeinen Markt- vorschriften erleichtert werden. : Ï

Eine Note des Ministerratspräsidiums besagt:

Im Verlauf verschiedener Versammlungen gegen die Lebens- mittelteuerung haben Delegierte ter Confédération Générale du Travail zu KRugydgebungen aufgefordert. An mehreren Orten, namentlich in Saini „gentin und Valenciennes, arteten die Unruhen in Aufruhr. aus. D&Bewegung dehnt \sih aus und nimmt einen viel mebr revolutiozären als wirtshaftlichen Charakter an. Die Re- gierung hat alle notwendigen Maßregeln ergriffen und ist fest ent- \hlossen, mit allen Mitteln, über die sie verfügt, die Ordnung und die Freiheit des Handels zu sichern.

Rußland.

Der König Peter von Serbien, die Prinzessin Helene und der Kronprinz Alexander sind, „W. T. B.“ zufolge, gestern in Peterhof eingetroffen. Sie wurden am Bahnhof vom Kaiser, der Kaiserin Alexandra Feodorowna, der Königin von Griechenland und verschiedenen Großfürsten und Großfürstinnen begrüßt. Das Kaiserpaar geleitete die Gäste zum großen Palais, wo diese Aufenthalt nahmen. :

Abends fand zu Ehren des Königs von Serbien ein Diner statt, bei dem der Kaiser nah obiger Quelle folgenden Trinkspruch ausbrachte : ;

„Eure Königliche Majestät! Mit dem Gefühl aufrichtiger Freude begrüße ih Eurer Majestät Ankunft in Nußkland, und ih kann nicht um- hin, Eurer Majestät meine Freude über die bevorstehende Heirat Eurer Majestät Tochter mit dem Prinzen Johann Konfstantinowitsh zum Aus- druck zu bringen. Dieses glückliche Familienereignis wird ohne Zweifel zu einer dauernden Befestigung der Bande naber und enger Freundjchaft beitragen, die unsere verwandten Völfer verbinden, und es wird dem Königreiche Serbien als fkostbarstes und bestes Unterpfand für seine friedlihe Entwicklung und seine Wohlfahrt in der brüderlihen Ver- einigung mit Rußland dienen. Ich trinke auf das Wohl Eurer Majestät, auf tas des Kronprinzen Alexander und der ganzen König- lichen Familie und auf das Glück und die Wohlfahrt Serbiens.“

Der König Peter erwiderte:

„Die väterlihe Freude, die ih empfinde, da ih nach Rußland fomme, um der Hochzeit meiner Tochter mit dem Prinzen Johann Konstantinowitsh beizuwohnen, ist vermehrt worden durch den Um- stand, daß mir Gelegenheit gegeben worden ist, wiederum Eure Majestät zu begrüßen und Eurer Majestät meinen lebhaftesten Dank für die herzlihe Gastfceundshaft und die warmen Worte woblwollender „Sympathie gegenüber Serbien au8zudrücken. Diese Woite Eurer Majestät, die eine glänzende Bestätigung sind der Jahrhunderte alten Ueberlieferung treuer Freundschaft unserer Nationen, die Töchter des- selben Stammes sind, werden in den Herzen aller Serben ein be- geistertes Echo finden. Im Einklarg mit mir hegt mein ganzes Bolk die Hoffnung, der die Worte Eurer Majestät soeben die Weihe gegeben baben, daß das glüdlihe Familienereignis, das beute gefetert wird, beitragen mö2e zur Befestigung der unershütterlichen und engen Freundschaft, die Serbien seit dem Tage seiner Wiederaufrihtung mit der großen russishen Schwester v-reint. Im Einklang mit mir sieht das serbische Volk in dieser Freundschaft das fkostbarîte Unterpfand für eine friedlihe Entwicklung seiner Zukunft. Ich erhebe mein Glas auf das Wohl Eurer Majestät, auf das Ihrer Majestäten der Kaiserin und der Kaiserin-Mutter, Seiner Kaiserlihen Hoheit des Großfürsten-Thronfolgers und der ganzen Kaiserlihen Famili- fowie auf das Glück, das Gedeihen und den Rubm des mächtigen flavishen Rußland.“

Wie weiter gemeldet wird, hat der Kaiser den König von Serbien zum Chef Jnfanterieregiments in Oloneß ernannt. | Jn Vyborg aebung aus Anlaß meinden in die 3

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Portugal.

Wie die Blätter melden, wird sih das Kabinett folgender- maßen zusammensezen: Joao Chagas Präsidium, Jnneres und Justiz, Duarto Leite Finanzen, Pimenta Castro Krieg, Joao Menezes Marine, Augusto Vasconcellos Aeußeres, Sidonio Paes Oeffentliche Arbeiten, Celestino Almeida Kolonien.

Koloniales.

Vom Bahnbau Karibib—Keetmanshoop in Deutsh-Südwestafrika.

Laut telegraphisWer Meldung aus dem Schußzgebiet ist von Karibis bis Windhuk das kapfpurige Gleis in Benußung genommen. Von Windhuk südwärts fahren jeßt auch {on die Züge ein gutes Stück: die \{chwierige Partie durch das Auasgebirge ist betriebsfähig. Nunmehr haben die beiden von Norden und von Süden einander entgegenstrebenden Gleisspißen der Bahnlinie Windhuk—Keetmans- boop nur noch günstiges Gelände vor sich, sodaß sie fortan mit gleicher und großer Schnelligkeit vorrücken und fich wohl im Verlaufe der nädsten sechs Monate treffen werden.

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Verbandszugehörigkeit der Genossenschaften im Deutschen Reiche im Jahre 1909. Wie in Nr. 190 des „Reichs- und Staatsanzeigers“ vom 14. August d. I. mitgeteilt wurde, ‘gab es nah den vom Leiter der Statistishen Abteilung der Preußishen Zentralgenofsenschaftsfkafse, Geheimen Regierungêrat Dr. A. Petersilie bearbeiteten „Mitteilungen zur d eutshen Genosjenschaftsstatistik für 1909" (XXXFVI1. Ergänzungs8- beft zur „Zeitschrift des Königlich preußischen- Statistischen Landes- amts“) im Deutschen Reiche am 1. Januar 1909 28 141 eingetragene Genofsienschaften mit 4 579 740 Mitgliedern. Diese Genossenschaften haben sich zum weitaus größten Teile zu bestimmten Ver- bänden zusammenges{lossen; nur 3737 Genossenschaften (13,28 9/6) mit 538608 Mitgliedern (11,76 %/) gehörten feinem Verbande an. Die Verbandszugehörigkeit hat für die Genossenschaften viele Borteile. Sind {hon die einzelnen Genossenschaften in gewissem Sinne wirtschaftlide Selbstverwaltungskörper, so gilt dies in noch höherem Grade von den Verbänden, und der Zusammenshluß zu solchen ift ebenso vorteilhaft für die Erziehung und die innere Verwaltung der Einzelgenossenschaften wie für die Kräftigung der genossenshaftlichßen Bestrebungen nah außen, denen er Stoßkraft und Machtmittel ver- leiht. An solhen Verbänden bestanden 1909 4 große un» 28 kleinere. Die vier großen Verbände umfassen zusammen 20 679 Ge- nofsenschaften oder 84,74% aller in Verbänden vereinigten Ge- nofsenschaften und in ihnen 3 426 012 oder 84,78 9/6 der Mitglieder der letzteren. Diese Zahlen sind für die Statistik über Tätigkeit und Leistungen der Genossenschaften von Belang; denn die großen Verbände berichten darüber in ihren Jahrbüchern und Jahresberichten, während über die wirtschaftliche Tätigkeit der kleineren Verbände meist nichts Zusammenfassendes in die Oeffentlichkeit gelangt, eben- sowenig wie über die feinem Verbande anges{hlossenea Einzelgenossen- schaften. Wirtschaftsstatistishe Nachrichten über die genofsenschaftliche Arbeit fehlen somit für mindestens 26,92 %/9 der Genossenschaften mit 25,19 9% der an ibnen beteiligten Mitglieder, ein Anteil, der sih noch dadur erhöht, daß auh über einen kleinen Teil der Verbandsgenofs+n- schaften selbst von den Verbänden Angaben über die Tätigkeit ufw. niht zu erlangen find (teilweise wohl deshalb niht, weil es sich um Genossenschaften des erften Geschäftsjahres handelt). Es entfielen im Jahre 1909 : : Mitglieder auf eine Genofsens{. durdshnittl. 764496 535

1631 437 93 929503 874 100576 151 615120 165

538608 144 4579740 163.

auf schaften

d. Allgem. Verband Schulze-Delißsch 1 428 NReichsverband d. deutschen landw. aid 75

Zentralverband deutscher Konsum- e E T Hauptverband gewerbl. Genofsen-

i 7 andere fleinere Verbände . verbandsfreie Genossenschaften Ae Ï

Ebesheidungen in Preußen im Jahre 1910.

Im Berichtéjahre wurden in Preufen nach der „Stat. Korr.“ : Eben rechtskräftig geschieden gegeu 9070 im JIahre 1909, 8365 i. J. 1908, 7952 i. I. 1907, 7539 i. J. 1906 und 6924 i. I. 1905. In den leßten sechs Jahren ist mithin die Zahl der Ehe- scheidungen um mehr als ein Dri'itel, von 1999 auf 1910 jedoch nur um 2,3 v. H. gestiegen. An dieser leßten Vermehrung sind aber nur die Städte beteiligt ; die Zunahme in den Städten allein beträgt näâm- lich 3,9 Hundertteile, während die Ebescheidungen auf dem Lande sogar eine fast ebenso große Verminderung zeigen. Von den Scheidungen

entfielen im Berichtsjahre auf das platte Land 1825, also noch nicht

ein Fünftel, gegen 1896 im Vorjahre und auf die Städte 7452 gegen 7174 i. J. 1909; im einzelnen kamen 1910 auf die Städte bis zu 10000 Einwohnern zusammen 535, auf die von mehr als 10 000 bis 50 000 Einwohnern 1029, auf die mit über 50 000 bis 100 0090 Ein- wohnern 794 und endlih auf die Großstädte (mit über 100 (00 Ein- wohnern) 5094 (davon auf Berlin allein 1971) Ebescheidungen.

Die Zahl der Gbesheidungen wie auch ihre Zunahme von Jabr zu Jahr läßt sich erst dann zutreffend beurteilen, wenn man tie Scheidungen zur Zahl der bestehenten Ehen in Beziehung seßt. Auf je 100 000 stehende Chen entfielen in den legten sech8s Jahren

EChescheidungen 1905 1906 1907 1308 1909 1910 in ven -Slidien e: e «01 W5 200 205 216 210 insbes. in den Großstädten . 2588 294 295 314 320 323 Alt De De e) e M 42 45 44 51 49 Beau I. 0 «Le 1E: «130 TEB Also au im Verhältnis zur Zahl der stehenden Ehen baben die Ebescheidungen fast durhgehends eine Zunahme erfahren, an deren Stelle nur auf dem Lande in den Jahren 1906, 1908 und 1910 ein Rükgang zu verzeichnen ist ; der des leßtgenannten Jahres ift auf dem Lande so stark, daß er selbst in der Staatsziffer noch einen Stillstand bewirkt. Im übrigen find auch nach den Verbältnisziffern die Ehe- \{cidungen in den Städten um mehr als das Vierfache häufiger als auf dem Lande. Während im Jahre 1910 auf dem Lande nur etwa jede 2000. Ebe gerichtlich gelöst wurde, entfiel in den Städten auf je 463 in den Großstädten insb:jondere auf je 310 und Berlin fogar hon auf je 217 Eben eine Scheitung. Der Antrag auf Scheidung der Che wurde vom Viarne in 3588, der Frau in 5691 Fällen gestellt: Widerkflage wurde von der i 1702, vom Manne 1705 mal erhoben. Dabei war das Armen- bewilliat beiden Teilen 2664 mal, dem Manne allein 1209 r als Kläger 1066) mal, der Frau allein 3344 (davon als

Personen |

3044) mal, feinem Teile 2069 mal. Gemeinschafiliche er gesGiedenen Ehen vorhanden, und zwar 2326 Eben mit nur einem minderjährigen

Verhallen 1568 des B. G.-B.); der Anteil der böslichen Ver- lassung (S 1567 des B. G.-B.) an der Gesamtzahl der Scheidungs- grüzde betrug ein Elftel, während auf die Geisteëfrantheit (S 1569 des B. G.-B.) nur etwa ein Vierzigslel und auf die Lebenênach- stellung (8 1566 des B. G.-B.) sogar nur ein Vierhundertstel der Gründe entfielen. : S

Was die Schuld frage betrifft, so wurden die Männer auf Grund der §8 1565—68 des B. G.-B. mit zusammen 63,8 v. H. aller Scheidungégründe fast doppelt so oft für den {huldigen Teil er- flärt wie die Frauen. Verhältnismäßig stark waren die Frauen am Ghebruch 1565) beteiligt, wobei sie dem Anteil der Männer ziemlih nabekamen, besonders wenig dagegen, mit noch nit einem Drittel, an den dehnbaren Gründen des § 1568. Geisteskrankheit findet man als Scheidungsursache 1569) bei den Frauen mehr als doppelt so häufig wie bei den Männern. i: /

Die ländlichen Ziffern der Scheidungsgründe untersheiden \ich wesentlichß von den allgemeinen fowie den städtischen, welde leßtere \sih wegen des größeren Anteils der Städte den Staatsziffern natur- gemäß annähern. Auf dein Lande ist der Chebruh mit noch nicht zwei Fünfteln aller Scheidungsursachen beträchtlih seltener als in den Städten, der Anteil der Frauen jedo, abweihend vom Stadtgebiete, eitvas größer als der der Männer. Bei allen übrigen Schuldziffern waren, wie überhaupt und in den Städten, auch auf dem Lande die Männer, bei der Geisteskrankheit als Scheidungsursache dagegen die Frauen stärker beteiligt.

Zur Arbeiterbewegung.

Die Kisten- und Koffermacher Berlins und der Umgegend, soweit fie im Deutschen Holzarbeiterverband organisiert find, hielten, wie die „Voss. Ztg.“ berihtet, am Donnerêtag eine Versammlung ab, um zu ihrer Lohnbewegung weitere Stellung zu nehmen. Die Er- örterungen endeten mit einem Beschluß, in dem die Versammelten ibrem Unwillen über die verzögerten Verhandlungen Ausdruck geben. Die Arbeit \oll eingestellt werden, e sollen am Tage der Arbeits- einstellung die Verhandlungen mit den Arbeitgebern fortgeseßt werden.

Die Ausgleihsverhandlungen in der Metallindustrie sind, wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, am Donnerstagabend in Leipzig nah fünfstündiger Dauer vorläufig mit beiderseitigem Einverständnis abgebrochen worden. Die Unternebmer wollen sich mit ihren Kollegen über die Lohnfrage kteraten. Diese bereitet besonders einem Ausgleich Schwierigkeiten. (Vgl. Nr. 203 d. Bl.)

Der erwartete Auéstand der Lokomotivführer, Heizer und Pußter bei der englishen Great Eastern Bahn ist, wie die „Rh.-Westf. Ztg.“ meldet, vermieden worden. Die Gesfellfhaft ver- bürgte fich, in threm Verhalten gegen die wiedereingetretenen Streikenten nah dem Beispiel der anderen Gesellschaften zu handeln. (Val. Nr. 206 d. Bl.) i

Fn Grimsby ist, wie „W. T. B." meldet, der Ausstand der N vörlâufig betgelegt worden. (Vgl. Nr. 206 d. Bl.

In Odessa, ist „W. T. B.“ zufolge, die regelmäßige Dampferverbindung auf allen Linien wiederhbergestellt. Die streikenden Mannschaften sind dur neue erseßt worden. (Vgl. Nr. 203 d. Bl.) s E

JIn Genf sind, wie der „Voss. Ztg.“ telegraphiert wird, gestern tausend Zimmerleute in den Ausstand getreten.

Zweitausendfünfbhundert belgishe Flachsspinnereiarbeiter snd, wie dem „W. T. B.* aus Brüssel telegraphiert wird, in den Ausstand getreten, nachdem die Fabriken die Arbeitszeit einges{hränkt und die Forderungen der Spinner nah cinem Ausgleich für die Ver- minderung der Arbeitslöhne abgelehnt baben.

Aus San Francisco wird dem „W. T. B.* berichtet: In einer Konferenz, die gestern der Vizepräsident und andere Beamte der Harrimansbahnen (vgl. Nr. 187 d. Bl.) mit den Vertretern von fünf Gewerkschaften abhielten, wurden die Forderungen der Gewerkschaften abgewiesen. Kruttschnitt, der Leiter der Konferenz, hatte die volle Ermächtigung des Präsidenten Lovell erhalten, die An- erkennung des Bestehens einer Vereinigung der Gewerkschaften abzu- Cehnen. Er erklärte, nur mit den einzelnen Gesellschaften sowie bisher ge- trennt verhandeln zu wollen. Die Leiter der Gewerkschaften hatten jüngst eine Entschließung angenommen, in der sie den Ausftand billigten, falls die NEGUnE dêèr Gewerkschaften niht anerkannt werden sollte. Es ist noch nit bestimmt, ob sie nunmehr diesen Weg einschlagen oder zunächst eine dreißigtägige Frist geben werden. Das Vorgehen Kruttshnitts deckt sich mit dem der Leiter der

[linois Zentraleisenbahn (vgl. Nr. 202 d. Bl.), deren ewerkshaften für den Fall des Ausftandes gleichfalls in Mitleidens haft gezogen werden würden.

Kunft und Wissenschaft.

Deutsche Spitbergenerxpedition.

Um die von der vorjährigen Zeppelinshen Expedition begonnenen 4neteorologishen Untersuhungen, durch die das Material für Er- mittlung der Möglichkeit einer Luftschiffah:t im hohen Norden ge- wonnen werden foll, fortzuseßen, ist eine neue deutshe Expedition nah Spitbergen aufgebrochen; fie besteht aus dem Assistenten des Meteorologischen Dienstes in Élfaß-Lothringen Dr. G. Rempp und Dr. Wagner; ersterer wird sich mit meteorologischen Beobachtungen befassen, leßterer erdmagnetishe Untzrsuhungen vornehmen. Die Dauer der Beobachtungen ist zunächst auf ein Jahr festgeseßt, doch ist nicht ausgeschlossen, daß noh eine zweite Ueberwinterung erfolgen wird. Die Station wird, wie „Petermanns Geogr. Mitteilungen“ verihten, wahrsceinlich in der Nähe des amerikanischen Kohlenberg- werks an der Adventbaî errihtet werden.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.

Das Kaiserlichße Gesundheitsamt meldet den Ausbruch der Maul- und Klauenseuhe vom Viehhof zu Mannheim am 31. August 1911.

Itzehoe, 1. September. (W. T. B) Tagen 58 Typhusfälle festgestellt worden. Die Träger der An- iteung wurden in der Milch gefunden. Es ift alles ges{hehen, um der Weiterverbreitung der Krankheit Einhalt zu tun.

Hier sind in den leßten

Verkehr®wesen.

Wie der Schantung-Eisenbahngesellschaft telegraphisch gemeltet wird, ist der Bahnkörper infolge heftiger Negenfälle an zwei Stellen beschädigt und der Verkehr wie auch die telegraphishe Ver- bindung unterbrohen. Brücken und Durcblässe scheinen unversehrt. Vie Ver kehrsunt erbreckŒung wird in ¿twa 10 Tagen behoben scin.

Ueber die Babn Mukden—H sin

Vereinigung der

Z o min-tun mit der Südmandshurischen Bahn ist, „W. T. B.“

zufolge, eine grund\säßlihe Verständigung erzielt worden.

Verdingungen. (Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Reis- und Staats- anzeizer“ augêliegen, kônnen in den Wodentagen in defsen Expedition während der Dienststunden von 9 bis 3 Ubr eingesehen werden.) Oesterreih-Ungarn. __ Wngstens 12. September 1911, 12 Uhr. K. K. direktion Villa ch, Kärnten: dA

Staatébahn- Lieferung und Aufstellung eines neuen eiternen Tragwerkes eins{ließlich der erforterlicen Gerüstungen für die Ueberbrückung des Glanflufses bei St. Veit a. d. Glan. Näheres bet genannter Direftion und bei dem „i Sanzeiger“. _ Längflens 18. September 1911, 12 Uhr. K. K. direktion in Villach, Kärnten f i

_Staatsbahn- es zweistufigen Ein-

zylinderkompressors mit elektrisGem Betrieb und selbsttätigem Regu- lierung8aus\halteapparate samt Drebstrommotor. Näheres bei ge- nannter Direktion und bet dem „Reichsanzeiger“.

Längstens 28. September 1911, 12 Uhr. K. K. Generaldirektion der Tabakregie in Wien, IX., Porzellangasse Nr. 51: Errichtung einer Wasserleitungëanlage bei der K. K. Tabakfabrik in Zwittau. Näheres bei der Hilfsämterdirektion obengenannter Generaldirektion und bei“ dem „Reichanzeiger“.

Längstens 29. September 1911, 12 Uhr. K. K. Generaldirektion der Tabakregie in Wien, 1X., Porzellangasse 51: Bau eines Stlofsereiwerkstättengebäudes bei der Tabakfabrik in Hainburg. Näheres bei genannter Tabakfabrik und beim „Reichsanzeiger“.

Spanien.

Der „Diario de Barcelona“ vom 24. August 1911 veröffent- liht folgende Notiz:

Die mit der Umwandlung des gegenwärtigen Konsumwesens be- traute Kommission hat eine Eingabe verfaßt, welche dem Stadtrat in seiner heutigen Sißung zur Begutachtung vorgelegt werden wird und eilige Beschlußfaffung über folgende Punkte vorschlägt :

Es wird ein öffentlicher Wettbewerb während dreier Monate ausgeschrieben zur Einreihung von Entwürfen für die Errichtung eines großen Schlahthauses und Vieh- bofes mit zugehörigen Weidepläßen zum Ausruhen und Ernähren der Tiere. N

2) Die erwähnte Frist beginnt mit dem Datum der Bekannt- machung im „Boletin Oficial“ dieser Provinz, welche sväter als die betieffende Anzeige in der „Gaceta de Madrid“ zu erscheinen bat; außerdem wird der Wettbewerb in weitestem Umfang in spanischen und auéländishen Zeitungen, deren Wahl der eingangsbezeihneten Kommission überlassen bleibt, veröffentliht werden.

__ 3) Die zum Wettbewerb eingesandten Projekte müssen enthalten: sämtlihe erforderlißhen Räume für Rind-, Wollviehb- und Schweine- \hlachterei, für den \hriftlihen Verkehr, für Lazarett und alle sonst zum Betrieb notwendigen Nebenräume, und ganz befonders eingehende Angaben über Beleuchtung, Wasser und Lüftung: alles für einen Flächenraum von nit unter 25 ha berechnet, welher innerbalb des Stadtbezirks Barcelona liegt.

4) Die zugehörigen Weidepläße dürfen in den benachbarten Stadtbezirken liegen, aber niht über 10 km vom Schlaththaus ent- fernt ; sie müssen mit leßterem durch gute Wege verbunden sein. Der Se {joll niht unter 50 ha zu Weidevläßen geeigneten Landes etragen.

9) Die Projekte müssen von allen für die Uebersihtlikeit und das Verständnis erforderlihen Plänen, Kostenvorans{lägen und fonstigen als vorteilhaft erahteten Unterlagen begleitet sein, wobei cs dem freien Ermessen der Bewerber überlaffen bleibt, die finanzielle Seite ihrer Pläne zu behandeln.

__6) Nah Ablauf der Etnreichungéfrist wird die Kommission die eingegangenen Projekte prüfen und, falls fie einen oder mehrere für annehmbar erachtet, der Stadtverwaltung sofort das Projekt in Vor- {lag bringen, welches zur Verwirklihung des Planes angenommen werden foll.

__7) Falls der Wettbewerb ergebnislos bleibt, kann ihn die Kom- mission für einen E Zeitraum wiederholen, und falls au dieser zweite Wettbewerb ohne Erfolg bleiben sollte, wird fie der Stadt- verwaltung die Beschlüsse unterbreiten, welche zur besten und Le UERen Ausführung des Vorhabens als notwendig werden.

DOr- erachtet

Theater und Musik.

Komische Oper.

In die Komische Oper, wo gegenwärtig eine Art Interregnum herrschiagog gestern das Ensemble des Neuen Operettentheaters zu einem Gaftspiel ein, das mit Gilberts „Keusher Susanne“ eröffnet wurde. Das lustige Werk, das den Sommer über im Neuen Schauspielhause gegeben wurde, errang au an dieser Stätte einen vollen Erfolg, den besonders die Vertreterin der Titelrolle Sari von Petroß wieder erstreiten half. Jn ihr ist eine Soubrette von so ursprünglicher Begabung entdeckt worden, daß man auf ihre fünstlerishe Zukunft mit Reht gespannt sein darf. Die Besetzung war bis auf einige geringfügige Neubeseßungen die der Erstaufführung. Besonders zeihneten sich wieder die Herren Sachs und Paulmüller, die Damen Frühling-Schulhof und Sartori aus.

Neues Theater.

Hansi Niese, die in Berlin ebenso beliebt ist wie in ihrem heimatlihen Wien, dessen weibliche Eigenart sie ebenso tyvisch vertritt wie ihr Kollege Girardi die männliche, ist wieder zu kurzem Gastspiel mit ihrer Wiener Truppe hier eingekehrt. Jedesmal bringt fie ein neues Stück mit, zumeist von Bernhard Buchbinder diesmal heißt es „Die Frau Gretl* dessen Erfolg nur von ihrer Dar- stellung abhängt; und diese Darstellung ift unvergleihlich. Lachen und Weinen, Singen. und Tanzen, derb und vornehm sein, das alles ist in seiner Aeußerung bei ihr so natürli, daß auch der ärgste Griesgram in den Bann ihrer urwüchsigen Persönlichkeit gezogen wird. In der Titelrolle der Posse, die fie gestern bier zum ersten Male spielte, hatte sie wieder Gelegenheit, die ganze Skala der Empfindungen zu durchlaufen, zu rühren und zu belustigen, wte es ihr beliebte; und das Publifum folgte ihr, auch wenn die Uebergänge vom einen zum andern úùoch so. |chroff und unvermittelt kamen. Den Inhalt des Stückes zu erzähl n erübrigt ih, weil es eben nur ein für Gros Niese geshriebenes Gelegenheitêwerk ist, und auch die an- \pruhélose Musik von Raimann bedarf keines weiteren Kommentars. Unter den anderen Mitwirkenden fiel neben Hansi Niese Gisela Werbezirk durch den ungemein wirksamen, trockenen Humor auf, den fie bei der Darstellung einer Dienstbotenrolle entfaltete. Jhr unershütterlihes Phlegma und die Drolligkeit ibrer steifen, langsamen und ungelenken Bewegungen waren von ershütternder Komik und bildeten den wirksamiten Gegensaß zur Lebendigkeit der Frau Niefe. Außerdem zeihneten sich in den größeren Rollen die Herren Olmübhl, Stenger, Holzer und Fräulein Vallon aus. Das Publikum unterhielt sich vortrefflich und zethnete besonders Frau Niese durh lebhaften Beifall und Blumenspenden aus.

Im Königlihen Opernhause geht morgen, Sonntag, Gounods „Romeo und Jula“ in der \chon früher angezeigten, teil- weise neuen Bescßung einiger Hauptrollen in Szene. Die Julia singt Fräulein Hempel, den Romeo Herr Jadlowker, den Stephano

rau Andrejewa-Sfilondz, die Gertrud Frau von Scheele-Müller, den Mercutio Herr Bronsgeest, den Tybalt Herr Philipp, den Paris Herr Schöffel, den Prinzen Herr Krasa, den Lorenzo Herr Fischer, den Gregorio Herr Mang. Herr Griswold, dessen Vertrag mit dem Schluß tes vorigen Menats endete, hat sfich bereit ge funden, die Rolle des Capulet noch einmal zu übernehmen. Im Ballett des vierten Aktes sind neben Fräulein Peter alle Solotänzerinnen und das Corps de ballet besdâftigt. Am Montag wird „Die Zauberflöte“ in der bekannten Beseßung der Hauptrollen mit den Damen Andrejewa-Skilondz, Böhm-van Endert, Dietrich, den Herren Knüpfer, Berger, Habih, Henke, Bachmann u. a. aufgeführt. Dirigent beider ist der Kapvellmneister von Strauß. Im Königlihen Schauspielhause wird morgen H. L Lustspiel „Der Schlagbaum“ unter Mitwirkung der Damen B Nessel, Abih, Steinsieck, Schramm und Heisler fowie Vollmer, Kraußneck, Stange, Zimmerer, Eggeling, Böttcher, T Eichholz gegeben. Am Montag geht Q Herrn Staegemann in der Titelrolle, in Herr Pohl, den Polonius Herr Vollmer dôrfer, den Laërtes Herr Böttcher, de: e Gertrude Frau Mever, die Ophelia Fräulein

Im Deutschen Theater und in de nächster Woche ein abwechslungsreiche

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für das Deutsche Tbeater

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„Die Räuber*; Montag „Das Wiatermärhen*"; Dienstag „Faust" I. Teil; Mittwoch und nächsten Sonntag: „Judith“ ; Donnerstag (um 62 Ubr Beginn): „Faust“, I1. Teil: Freitag: „Ein Sommecnachtstraum“:; Sonnabend: „Der Arzt am Scheidewege“. Im „Wintermärchen“ am Montaa, den 4. September, tritt Viktor Arnold zum ersten Male in der neuen Spielzeit auf. Jn den Kammerspielen lautet der Spiel- plan: worgen und Dienstag: „Frühlings Erwahen“: Montag: „Der Graf von Gleichen“; Mittwoh: „Der verwundete Vogel“; Donnerêtag: „Gyges und sein Ring“ ; Freitag: „Gawän“. Als erste Neuheit in diefer Spielzeit ist Stuckens „Lanväl“ gewählt worden. Das Werk wird, von Eduard von Winterstein in Szene geseßt, am Sonn- abend aufgeführt. Diese Vorstellung beginnt um 75 Uhr.

Das Lessingtheater bringt au in nähster Woche allabendlih, mit Ausnahme des Freitags, „Glaube und Heimat“ ; am Freitag wird „Nosmersholm“ gegeben.

Im Neuen Schauspielhause beberrs{cht bis auf weiteres die franzöfishe Burleske „Eine Million“ den Spielplan. Die Vor- stellungen, die tägliÞh um “8 Uhr Abends beginnen, werden nur Montags dur Vereinsvorstellungen der „Freien Volksbühne“ unter- brochen.

Im Schillertheater O. (Wallnertheater) wird morgen nachmittag „Der Bund der Jugend“, Abends „Der dunkle Punkt“ gegeben. Montag geht „Nathan der Weise“, Dienstag, Donnerstag, Sonnabend und näthsten Sonntagabend „Der Probekandidat“ in Szene. Mittwoch wird „Im Klubsessel“, Freitag „Der Bund der Jugend“, nächsten Sonntagnahmittag „Das Urbild des Tartüff“ aufgeführt.

_ Das Sghillertheater Charlottenburg bringt morgen nah- mittag „Das Urbild des Tartüff“, morgen abend sowie Montag und Mittwoch Dreyers Schausviel „Der Probekandidat“. Dienstag findet die erste Aufführung von Molières Komödie „Der Geizige“ und „Der eingebildete Kranke“ ftatt; diese Vorsielung wird Donnerstag, Sonn- abend und nähsten Sonntagabend wiederholt. Freitag wird „Re- volutionthoczeit“, nächsten Sonntagnahmittag „Der Bund der Jugend®* gegeben.

__ Im Lustspielhause bleibt auch in der kommenden Woche allabendlich die volitishe Satire „Die goldene Süssel“, tie am Montag die 25. Aufführung erlebte, auf dem Spielplan. Die Vor- stellungen beginnen um 8 Uhr. Morgen sowie nächsten Sonntag- nahmittag wird der Schwank „Die dritte Eskadron“ aufgeführt.

_Im Nesidenztheater beginnt morgen die erste Nachmittags- vorstellung um 3 Uhr. Aufgeföhrt wird „Die arme Löwin“, Schau- spiel von Emil Augier, Deutsch von Paul Lindau. In dieser Vor- stellung, welche für die „Freie Volksbühne“ stattfindet, tritt Fräulein Tolly vom Leipziger Stadttheater ihr hiesiges Engagement an. Abends eht auch in der kommenden Woche der Schwank „Die Dame von Dearim“ tägli in Szene.

Mannigfaltiges. September 1911.

Im Wissenschaftlihen Theater der „Urania® wird Professor Dr. Hecks Vortrag „Lebende Tierbilder von nah und fern“, der dur zablreihe Bilder der Gebrüder Kearton fowie durch z¿0o-tinematograpbishe und grammophonis{che Vorführungen erläutert ist, morgen sowie am Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag, Abends 8 Uhr, und außerdem am Donnerstag, Nachmittags 4 Ubr, wiederholt werden. Am Sonnabend wird zum ersten Male der Vortrag „Noms Jubiläumsjahr und feine Ausstellungen“ ‘von Ernesto Baum aus Rom gehalten werden.

Berlin,

2. September. (W. T. B.) Heute mittag gegen

hier das Denkmal für den General von Steuben in den Anlagen am Stadts{hloß enthüllt. Es war dazu eingetroffen die amerikfanische Sondergesandtschaft, be- stehend aus den Herren Richard Bartholdt und Charles B. D. Wolffram, der amerikanishe Botschafter D. I. Hill, die bier anwesenden amerikanischen Generale, der Künstler Bildhauer Jägers und Mit- plieder der amerifanischen Kolonie, ferner der Reichékanzler, der Staatssekretär des Auswärtigen Amts von Kiderlen-Wächter, der Kriegsminister von Heeringen, der Chef des Generalstabs der Armee General d. Inf. von Moltke, der Negierungépräfident von der Schulen- burg, der Oberbürgermeister und der Polizeipräsident von Potsdam, die Herren des Kaiferliben Hauptquartiers, der Generalleutnant von Steuben und andere Mitglieder der Familie Steuben. Die Leibk ompagnie des 1. Garderegiments war als Chrenwache anmarschiert mit Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Joachim als Fahnenoffizier und den direkten Vorgeseßten bis zum Kommandierenden General von Loewenfeld, unter ihnen Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz. Es waren ferner eingetroffen eine Abordnung des Großen Generalstabs, des Offizierkorps der Potsdamer Garnison, Abteilungen der Potsdamer und Lichterfelder Kadetten. Von Prinzen waren ferner anwesend: Ihre Königlichen Hohetten die Prinzen Eitel-Friedrih, August Wilhelm und Oskar. Gegen 125 Ubr erschien Seine Majestät der Kaiser, schritt die Front der Ehrenkompagnie ab und begrüßte den amerifanischen Botschafter, der Allerböchstdemselben die Herren Bartboldt und Wolffram vorstellte. Herr Bartholdt bielt darauf in deutscher Sprache eine Nede, worauf Seine Majestät der Kaiser in einer Ansprache erwiderte. Seine Majestät ließ dann präsentieren und salutierte, als die Hülle des Denkmals fiel. Die Musik spielte die amerikanische Hymne.

otsdam, 123 Uhr wurde

Allenstein, 1. September. (W. T. B.) Einen geologisch einzig dastehenden Fund mahte, wie die „Allensteiner Zeitung“ meldet, der Besitzer Mateblowski in Großbertung bei Allenstein. Er stieß beim Brunnenbohren in einer Tiefe von 26 m auf eine Schicht uralten Holzes und unter diesem auf ein Bern- steinlager von anscheinend großer MäHtigkeit.

Stettin, 1. September. (W. T. B.) Heute nachmittag 4 Uhr ist in der Stepenißzer Bucht der Regierungsdamvfer „Strewe* infolge einer Kesselerplosion in die Luft ge- flogen. Wie amtlih bekannt gegeben wird, find bei dem Unglücks8- fall get ötet worden: der auf dem Dampfer b findlihe Baurat der Königlihen Wasserbauverwaltung Slesinsky, der Kapitän Laabs, der Mascinist Herzky, der Heizer Gnewuch, der Matrose Berntsen, sämtlih von der „Strewe“ ; der Maschinen- meister 1. Klasse Schröder vom Dampfbagger 5, der S'euer- mann Sandau, der Matrose Groß und der Arbeiter Last [V wurden zum Teil s\ch{chwer, zum Teil leihter verleßt. Der Damvfer wurde na einer seihten Stelle ges{leppt und dort auf Grund geseßt. Ueber das Unglück werden noch folgende Einzekl- beiten gemeidet: Gegen 23 Uhr fuhr der Negierungsdampfer „Strewe“ mit dem Negierungsbaumeister Slesinéky an Bord von Stettin nah der Stepenitzer Buht. Gegen 4 Uhr legte der Dampfer in der Bucht bei den fiskalishen Damvfbaggerstellen an. Der Maschinenmeister 1. Klasse und Baggermeister Schröder betraten das Schiff, um dem

rat über die Baggerarbeiten Beri zu erstatten be-w. um neue lugenblidck erfolgte die

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