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allem darüber auszusprechen, ob die Gewebe aus altem oder
Die rumänischen Zollbehörden haben \sih demgemäß vor
aus neuem Material hergestellt sind; erst hierauf erfolgt die Anwendung der Artikel, je nah der Art des Gewebes.
In dem Konkurse der Firma Friß Wilén zu Helsingfors ift einer Mittheilung des Kaiserlich deutschen Konsulats zu Helsingfors zufolge der Prüfungstermin, der vor dem Rathhausgericht zu Helsing- fors stattfindet, auf Montag, den 30. Mai 1892, 11 Uhr Vormittags, festgeseßt worden.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.
An der Rubr sind am 5. d. M. gestellt 9224, nicht rechtzeitig geftellt keine Wagen.
In Oberschlesien sind am 4. d. M. gestellt 3299, nit rechtzeitig gestellt keine Wagen; am ö. d. M. sind gestellt 2621, nicht rechtzeitig gestellt feine Wagen.
Das Wiener „Fremdenblatt" bemerkt zu den durh die in Aus\iht genommene Valutaregulirung veranlaßten Conferenzen unter dem 5. d. M.: Die Verhandlungen der maßgebenden Factoren bezüg- lich der Frage der Valutaregulirung und der Aufnahme der Baar- zahlungen durch die Oesterreihtisch-ungarishe Bank haben mit dem heutigen Tage wieder einen so entscheidenden Schritt vor- wärts gemacht, daß die Regulirung der Valuta eigentlich in das Stadium der Durchführung getreten ist. Die Finanz - Mi- nister Dr. Wefterle und Dr. Steinbach hatten mit den Vertretern der Oesterreichish-ungarishen Bank eine vierstündige Berathung. Ueber diese wurde aber kein Protocoll geführt, da die Mitglieder der Bankleitung noch keine Vollmacht besißen, um bindende Erklärungen abgeben zu fönnen. Troßdem läßt, wie die „B. C.“ meldet, auch {on jeßt der Verlauf der vertraulichen Besprechungen ficher vorauéseßzen, daß eine Verständigung mit der Desterreichish- ungarischen Bank in kurzer Zeit wird erzielt werden können. Bei Verlängerung des im Jahre 1897 ablaufenden Privilegiums
der Bank wird eine Privilegiumsverlängerung einer Bank, die jeßt die Baarzahlungen aufnehmen foll, faum vorent-
balten werden fönnen. Allem Anschein nach wird weder die etwa 78 Millionen Gulden betragende Schuld des Staates, noch die Berwertbung der vorhandenen Silberbestände größere Schwierigkeiten bieten. Die Frage des Bedeckungsmodus der Noten wird der cin- acbendsten Erörterung und Erwägung unterzogen werden. Die beiden Finanz-Minister werden nunmebr in der Lage sein, dem General- ratbe der Oecsterreichish-ungarishen Bank schriftlih die offiziellen Propositionen der Regierungen zukommen zu lassen und der Generalrath wird, sobald der neue Gouverneur ernannt ift, was in einigen Tagen der Fall sein wird, die Antwort auf diese Provositionen ebenfalls in furzer Zeit feststellen können. — Die beiden Finanz-Minister haben gestern und heute auch {on über die Terxtirung des neuenMünzgeseßes conferirt, wobei namentlich das Rob- und Feingewiht der Münzeinheit des Hartgeldes und die Stüelung der Courantmünzen ebenso wie der Scheidemünzen erörtert wurde. So viel kann nah der erwähnten Correspondenz als sicher angenommen werden, daß zur Scheidemünze nur Silber und Kupfer verwendet werden soll. Finanz-Minister Wekerle, der heute Nach- mittags mit dem Bankdirector von Taussig und später mit dem Bank- director Bauer conferirte, is Abends nah Budapest zurückgereist.
Leipzig, 5. März. (W. T. B.) Kammzug-Termin- bandel. a Plata. Grundmuster B. per März 3,32} #4, per April 3,35 A, per Mai 3,373 #,_ per Juni 3,40 #4, per Juli 3,40 Æ, per August 3,427 #, per September 3,425 4, ver Ofto- ber- 3,45 Æ, per November 3,47% Æ, ver Dezember 3,475 M, per Januar 3,477 A, per Februar 3,477 M Umsaß 5000 kg.
London, 7. März. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren be- trugen in der Woche vom 27. Februar bis 4. März: Engl. Weizen 1502, fremder 20231, engl. Gerste 3269, fremde 8785, engl. Malzgerste 20 421, fremde 7, engl. Hafer 660, fremder 16 152 Qrts., engl. Mehl 18 410, fremdes 22 147 Sack und 2 Faß.
Rom, 6. März. (W. T. B.) „Fanfulla“ will wissen, der italienischen Regierung seien von deutschen Finanzmännern Anerbietungen wegen der Verwerthung der italienischen Tabacks- production gemaht worden; man glaube jedoch, die Regierung werde die Offerte nicht annehmen.
New-York, 5. März. (W. T. B.) Nah fester Eröffnun der Börse trat energische Reaction ein; der Schluß war iéioad zu den niedrigsten Tagescursen. Der Umsaß der Actien betrug 389 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 3 600 000 Unzen geschäßt. Die Silberverkäufe betrugen 5000 Unzen.
Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 12111 617 Dollars, gegen 10 852 295 Dollars in der Vorwoche, davon für Stoffe 2944 121 gegen 3 138 952 Dollars in der Vorwoche.
Verkehrs-Anstalten. Die soeben erschienene, im Reichsamt des Innern herausgegebene „Amtliche Liste der Schiffe. der deutschen Kriegs- und
Handels-Marine mit ihren Unterscheidungs-Signalen für 1892* bildet einen Anbang zu dem amtlichen Werke, welches in erster Auflage unter dem Titel „Signalbuch für die Kauffahrteischiffe aller Mationen” 1870 und in zweiter Auflage unter dem Titel „Inter- nationales Signalbuch“ 1884 herausgegeben ift.
Das Signalbuh gewährt den Schiffen die Möglichkeit, dur Signale sih zu erkennen zu geben und fonstige Mittheilungen unter einander, sowte mit Signalstationen, auch dann auszutauschen, wenn die signalisirenden Theile verschiedener Sprachen sih bedienen.
Zu diesem Zwee enthält das Signalbuch eine große Anzahl sowohl vollständiger Sâte, als auch zur Verbindung mit einander geeigneter Sakttheile, einzelner Wörter, Namen, Silben, Buchstaben und Zahlen, welche durch Gruppen von je 2, 3 oder 4 der 18 Signalbuchstaben B, CDFORTLLLMN POQ R S T V mw be- zeichnet sind. Solcher Gruppen, deren jede anders geordnete oder andere Buchstaben enthält als alle übrigen, giebt es 306 von je 2 Signal- budstaben (BC, BD, BF, BG u. f. w. bis WV), 4896 von je 3 Signalbuchstaben BCD, BCF, BCG, BCH u. f. w. bis WVT) und 73 440 von je 4 Signalbuhstaben (BCDF, BCDG, BCDH, BCDJ u. \. w. bis W VTS).
Alle 306 Gruppen von 2 Signalbuchstaben, alle 4896 Gruppen von 3 Signalbuchstaben und von den Gruppen von 4 Signal- budstaben die ersten 18960 (BCDF bis GPWV) dienen zur Be- zeihnung der in das Signalbuch aufgenommenen Sätze, Sakttheile, Wörter u. \. w. j
Von den übrigen Gruppen von 4 Signalbuchstaben find die 1440 Gruppen von GQBC bis GWVT zur Bezeichnung der Schiffe der Kriegs-Marinen und die leßten 53 040 Gruppen von HBCD bis WVTS zur Bezeichnung der Schiffe der Handels-Marinen in der Art bestimmt, daß jedem Kriegs- und beziehungsweise Kauffahrtei- schiffe eins dieser (1440 + 53 040 =) 54480 Signale als Unter- icheidungs-Signal zuzutheilen ift.
Fedem Staat steben alle Untersheidungs-Signale behufs Ver- tbeilung auf die Schiffe seiner Flagge zur Verfügung Schiffe von verschiedenen Flaggen führen daber vielfah dasselbe Unterscheidungs- Signal, Schiffe unter derselben Flagge niemals.
Die Vertheilung der Unterscheidungs-Signale auf die einzelnen Schiffe wird durch die zuständigen Behörden bewirkt. Jedem deut- sen Kauffahrteischiff wird gleich bei der Eintragung in das Schiffs- register ein solches Unterscheidungs-Signal zugetheilt und in seinem Schiffscertificat vermerkt. So lange das Schiff unter deutscher Flagge fährt, bebält es dieses Unterscheidungs-Signal auch beim Wechsel seines Heimathéhafens oder seiner Negisterbehörde- bei.
_ Die nah der systematishen Reihenfolge der Unterscheidungs- Signale geordnete Liste ergiebt, welche Unterscheidungs-Signale den ein- zelnen Schiffen der deutschen Krieas- und Handels-Marine bei-
Für die Schiffe anderer Staaten, welhe das Signalbuch eben- falls angenommen haben, sind ähnliche Listen vorhanden.
Die Art und Weise, wie die Unterscheidungs-Signale zu signalisiren sind, ergiebt sich aus dem in dem Signalbuch enthaltenen Abschnitt über „Einrichtung und Gebrau des Signalbuhs“. Will ein Schiff sih einem anderen Schiffe, einer Signalstation u. f. w. zu erkennen geben, so muß es außer seinem Unterscheidungs-Signal stets auch seine Nationalflagge zeigen, da, wie erwähnt, Schiffe verschiedener Flaggen vielfa dasfelbe Unterscheidungs-Signal führen.
Ein Schiff, das das Unterscheidungs-Signal eines anderen Schiffes wahrnimmt, kann dessen Namen, Heimathshafen, Ladungsfähigkeit und Damvfkraft aus der Liste sofort ersehen. Besißt es die Liste nit, so wird es sich behufs späterer Feststellung oder Weitermeldung die Nationalität und das Unterscheidungs-Signal ‘zu merken haben. Fährlih erscheinen neue Ausgaben dieser Schiffsliste und im Laufe jedes Jahres drei Nachträge zu derselben.
Bremen, 5. März. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Dampfer „Karlsruhe“ hat gestern Nachmittag Dover passirt. Der Dampfer „Sachsen“ is heute in Colombo ein- getroffen.
Hamburg, 5. März. (W. T. B.) Der „Hamb. Börsenh.“ zufolge gehören dem neuen Verband Nordatlantischer Rhedereien die Compagnien von Hamburg, Bremen, Antwerpen und Rotterdam an. Die Mitwirkung sämmtlicher englischen Ge- sellschaften ist dur eine separate Convention gewährleistet. Die Passagepreise sind in Amerika und auch diesseits heute erhöht wor- den. Die Gesellschaften versprehen sih von der Vereinbarung die Sanirung des Passagierbetriecbs und eine erhebliche Verbesserung des Ertrags aus diesem Zweig ihres Geschäfts.
Nach demselben Blatt genehmigte die Generalversammlung der Dampf\chiff-Rhederei „Hansa“ den Verkauf der acht neuen Dampfer an die „Hamburg- Amerikanische Packetfahrt-Ge- sellschaft“.
Hamburg, 5. März. (W. T. B.) Hamburg-Ame- rikanishe Packetfahrt - Actiengesellschaft. Der Post- damvfer „Gothia“ is, von Hamburg kommend, beute früh in Baltimore, der Postdampfer „Suevia“, von New-York kommend, heute Mittag auf der Elbe, und der Schnelldampfer „Augusta Victoria“, von Hamburg kommend, heute früh in Jaffa ein- getroffen.
— 6. März. (W. T. B.) Der Postdampfer „Dania" ist, von Hamburg kommend, gestern Morgen in New - Vork eingetroffen. T riet, 6. März. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Amph itrite" ist gestern Abend hier eingetroffen.
— 7. März. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Hungaria“ ist, von Konstantinovel kommend, gestern Abend hier eingetroffen.
Theater und Musik.
Berliner Theater.
Am Sonnabend ging ein Schauspiel in 5 Acten von Adalbert von Hanstein: „Die Königsbrüder“ in Scene. Der Verfasser ist auf dem Gebiete der dramatischen Poesie ein Neuling; aber mit seinem Erstling8werk hat er gezeigt, daß er ein vielversprehendes Talent ist. Die beiden ersten Acte seines Schauspiels sind nit nur nach allen Regeln der Kunst, sondern auch mit einem so natürlichen Geschick und gut berechneter dramatisher Wir- fung angelegt, daß man éinen erfahrenen und gereiften Dichter vor sich zu sehen glaubt; bei den folgenden Acten aber, ins- besondere bei dem vierten, verließ ihn fein guter Stern, die Ge- \{lossenheit der Handlung, die Folgerichtigkeit der Entwiklung er- lahmte, die handelnden Personen treten mit unerwarteten, nicht ge- nügend vorbereiteten und daher unverständlich erscheinenden Motiven hervor, und nur zum Schluß erhebt er sihch wieder zu der
anfänglihen Größe der dichterishen Auffassung mit wirkungs- vollem Abschluß. Immerhin ist die Arbeit eine sehr be- achtenswerthe; um der beiden ersten Acte muß man
die Verworrenheit der folgenden betlagen, aber diese ist doch niht so groß, um jene völlig vergessen zu lassen und in den Schatten zu stellen. Der Stoff ist der Geschichte entnommen; er be- handelt das Ableben Heinrichs des Voglers, die erste Negierungszeit Otto's des Großen und die Nebenbuhlershaft, Auflehnung und Reue seines Bruders Heinrih, der dem Bruder auch des- halb gram - ist, weil er die von ihm geliebte Editha ih zur Frau genommen hat. Troß innerer Kämpfe folgt Heinrich dem Gebote des Vaters und bleibt feinem Bruder in der Bekämpfung der Herzoge von Franken, Lothringen und Bayern treu. Aber der Sieg, den er erringt, bringt ihn plößlich zum Abfall. Diefer Um- {wung erscheint gewaltsam; bistorisch ist er niht, denn Heinrich ist in der Geschichte niht der Besieger der deutschen Herzoge, fondern er ist {on vorher abtrünnig geworden. Die Unnatürlichkeit jener Wendung rächt fich dadurch, daß nun auch allerhand unnatürliche Entwicklungsphasen in der Liebe Heinrich's zu seiner Schwägerin Editha und in der Er- widerung dieser Liebe hinzugefügt werden. Gänzlih unmotivirt er- scheint die nun wieder plößlich eintretende Umkehr Heinrich?s, der aus Liebe zu dem Bruder, den er noch kurz vorher tödtlih gehaßt, die Symvyathien, die das Volk für ihn selbst hat, zu zertretén und zu tödten #sch entshließt und auf diesem Wege die Gnade und Versöhnung seines Bruders erlangt. Die Mängel in der psychologishen Entwickelung dürfen ver Jugend des Verfassers zugeschrieben werden; er sollte aber für fein ferneres Schaffen beherzigen, daß auf diesem Gebiete der Dichter
feine Freiheit hat, mit der er nah Belieben umspringen kann, fondern daß er in erster Linie naturwahr jein muß. Die dichterische Sprache des Stücks ist durchweg edel, die Gedanken geben sich stets in {öner Form, die Technik des Dramas entspricht durchaus allen Anforderungen.
Das Spiel der Mitwirkenden war durchweg hervorragend; Herr
Barnay gab den König Otto — übrigens nahezu der einzige Charakter, der in sih geschlossen und abgerundet is — in
Haltung und Spiel königlich. Herr Stockhausen hatte in dem verzeichneten Charakter Heinrih's eine s{werere Aufgabe, der er gerecht zu werden wußte; wenn es zuerst sien, daß der jugendliche Schauspieler in allzu großer Hige und Leidenschaft nicht genügend den Ucbergang von einer Stimmung zur anderen zum Ausdruck brachte, so_wurde man bald belehrt, r diese Mängel nicht auf Rechnung des Darstellers, sondern des Dichters zu seßen sind. Vortrefflihe Leistungen waren der König Heinrich des Herrn Suske, der Thankmar des Herrn Kraußneck, die Ger- berge des Fräulein Baumgart und der sterbende Herzog von Lothringen des Herrn Nollet. Fräulein Ida Bauers Editha litt unter denselben Unnatürlichkeiten der Rolle wie Herrn Stochausen's Heinrih. Die Inscenirung war geschmackvoll und \{chön, der Beifall nah jedem Act sehr lebhaft, und wie nah jedem Act, so wurde der Verfasser auch zum Schluß gerufen. Zu dem Erfolg, den er errungen, darf man ihm gratuliren; er wird aber sih dadurch gers nit abhalten lassen, bei späteren Schöpfungen, an denen er es hoffentlih nicht fehlen lassen wird, gegen die Fehler anzu- fämpfen, welhe den „Königsbrüdern" anhaften. Unter dieser Voraus- seßung darf man von ihm noch Großes erwarten. Nesidenz-Theater.
Gestern Mittag 12 Uhr fand in einer Matinée zu wohlthätigem Zwecke die erste Aufführung des Schauspiels „Ein Vorurtheil“ von Conrad Alberti statt. Mit einem bedeutenden Aufwande von Geist, Wiß und technishem Bühnengeschick sucht der Verfasser nach- zuweisen, daß es „ein Vorurtheil“ ist, wenn ein Mann fih weigert, ein Mädchen zur Gattin zu nehmen, das {hon vorher in näheren Be- ziehungen zu einem anderen Manne gestanden hat. Troßdem es ihm nicht gelungen ist, diefen Beweis überzeugend zu führen, und die von ihm harafkterisirten Personen au in vieler Bezichung der Natür- lihkeit entbehren, fand sein Stück wegen der erwähnten Vorzüge, und weil es tadellos gespielt wurde, eine ungewöhnlich freundliche Auf- nahme, die allerdings zeitweise und mit vollem Necht beftig bestritten wurde. Rosa Bertens hatte die dankbare Aufgabe, das junge
gelegt sind,
Mädchen Anna Harberts darzustellen, das ungeachtet seines Fehltritts
doch die Gattin des durch das „Vorurtheil“ beherrshten, von dem Fehltritt nihts ahnenden Regierungs-Assessors Arno von Beck wurd Mit dem an ihr bekannten Geschick wußte fie stets den richtigen TS zu treffen für diese von dem Dichter durhaus naturwahr gezeich B und mit allen Vorzügen und Shwächen des weiblichen Gesclede: ausgestattete Persönlichkeit. Dagegen konnte die unnatürlide Schlechtigkeit und Rohheit des Herzens in der Rolle des von Hubert Reusch sehr gewandt gegebenen Robert Sellmann, d innerhalb der ersten zehn Minuten nach dem unerwarieten Wiedersehen feine frühere Geliebte verräth und das aröfs Unheil über fie und ihre Familie zu bringen beabsihtict weil sie es ablehnt, ihre früheren Beziehungen auch nah der Ebe mit ibm fortzusegen, nur Widerwillen erregen. Herr Emil Lessing r: als Dr. Otto Teniers ein Arzt des Körpers und der Seele, der dur seine Liebenswürdigkeit und Offenheit alles in Ordnung zu bringen und die Sympathie der Zuhörer zu gewinnen verstand; nur {ade daß der Verfasser ihn zuerst eingeführt hatte als einen Arzt ohne Praris, in beständiger Geldverlegenheit und mehr den Vergnügungen als seinem Beruf ergeben, weil dies in Widerspruchß mit feinem späteren Verhalten steht. Auch in den übrigen Rollen fanden S op hie Berg, Adele Darmer, Kathi Fischer, Josephine Pagay Wally Wilke, Gina Brandes, Hermann Werner, Emil Gaspart und Hans Pagay Gelegenheit, Anerkennenêwerthes zu leisten. : Sing-Akademie.
Der sehr begabte Liedercomponist Herr Hugo Wolf aus Wien von dem bereits eine ansehnliche Zahl von Gesängen im Druck er- schienen ift, gab vorgestern seinen ersten eignen Lieder-Abend, für wel- chen er zwanzig Lieder, theils elegischen, theils beiteren oder wild- romantischen Inhalts, zum Bortrag gewählt hatte. Große Selbständigkeit der Erfindung prägt sich in den meisten Liedern aus, wenn auch im allgemeinen Nobert Franz das Vorbild zu sein scheint. Ganz“ besonders gefielen die scchs höchst anmuthigen Lieder nah Terten aus dem „Spanischen Liederbuh“ von Geibel und Heyse. Auch verdienen das „Gebet“ „Anakreon's Grab“, „Der Musikant“, „Verschwiegene Liebe“, ferner die beiden munteren Lieder: „Der Gärtner“ und „Der Tambour“ welche wiederholt wurden, noch befonders lobend hervorgehoben zu werden. In einigen hier nmcht genanntèn Liedern war leider die Klavierbegleitung eine so ungewöhnlih laute und {wer auszuführende, daß dieser Umstand ihrer weiteren Verbreitung binderlih sein dürfte. Die Concertsängerin Fräulein Friederike Mayer aus Wien, die sich bier zum ersten Mal hören ließ, und der woblbekannte Tenorist Herr Grahl führten die Gesänge mit fkünst- lerisher Hingebung für die Sache aus und ernteten gleih dem Combvonisten (der feine Lieder selbst begleitete) reihe Beifallsspenden.
Die Beseßung der am 16. März zum ersten Male im König- lichen Opernhause zur Darstellung gelangenden Oper „Freund Friß“ von Pietro Mascagni if die folgende : RNabbi : Herr Beg, Freund Friß: Herr Sylva, Susel: Frau Pierson, Beppo: Fräu-
lein Rothauser, Wirthschafterin: Frau Lammert, Freunde des Friß: Herr Philipp und Herr Krasa. Das Geigen-
solo des Zigeuners im ersten Act wird durch Herrn Concertmeister Struß zum Vortrag gebraht; Herr Kapellmeister Weingartner leitet das durch Herrn Oberregisseur Teßlaff inscenirte Werk. Das der Oper folgende Haßreuter’she Ballet „Die Puppen- fee“ wird von Herrn Balletmeister Graeb einstudirt.
Im Deutschen Theater findet am Donnerstag die erste Aufführung des vieractigen Lustspiels „Haus Lonei"“ von Adolph LVArronge statt. In der folgenden Woche geht „Gyges und sein Ring“, Tragödie in fünf Aufzügen von Friedrih Hebbel, zum ersten Male in Scene.
Das Lessing-Theater kündigt für Freitag eine Wiederauf- nabme von Richard Grelling's Veolks]chauspiel „Gleiches Recht“ an, das seinerzeit aus dem Spielplan ausscheiden mußte, weil Herr C. von der Osten durh andere Gastsvielverpflihtungen von Berlin fortgerufen wurde. Nach Berlin wieder zurückgekehrt, wird der Künstler nun dreimal in diesem Werke als Carl Fels auftreten.
Im Belle - Alliance- Theater findet morgen, wie bereits angekündigt, mit der Aufführung des heiteren Volks\tücks „Der Protenbauer von Tegernsee“ die Abschiedsvorstellung der „Mün- chener“ ftatt.
Im Thomas-Theater tritt, wie hon gemeldet, morgen der Königlich bayerishe Hofschauspieler Conrad Dreher aus München in feiner zweiten Gastrolle in der Posse: „Die Hochzeit des Reservisten“ auf.
Fräulein Hedwig Nibbeck singt in ihrem morgen im Saal des Hôtel de Rome stattfindenden Concert außer der bereits beftannt- gegebenen Arie aus „Titus“ und JIensen's „Dolorosa“-Cyklus noch Schumann's „Meerfee“ und „Ins Freie“, Kaufmann's „Wahr- sagerin“, Clements „Im Korn“, Kienzel's „Verschwiegene Nachtigall“ sowie zwei „Kinderlieder“ von J. Becker. Herr Concert- meister Th. Krelle übernimmt die violinistishe Mitwirkung. — Das Programm des morgigen dritten und letzten dieswinterlichen Quartett-Abends der Herren Joh. Kruse u. Gen. in der Sing- Akademie is nunmehr endgültig festgesetzt, wie folgt : Mendelssohn's Streichquartett in D-dur. op. 44 Nr. 1; vier Lieder (Schumann's „Widmung“, Haydn's „Schäferlied“, Grieg's „Jeg elsker Dig“ und „Dalckarlisches Tanzlied“), gesungen von Fräulein Jacoba Elling; Streichquartett C-dur, op. 33 Nr. 3, von Jof. Haydn. — Gelegentlih der Wiederholung des Concerts vom „Sängerbunde des Berliner Lehrervereins“ am Mititwoh in der Sing- Akademie wird die Altistin Fräulein Cäcilie Kloppenburg cine Reihe Brahms'*scher Lieder fowie Gesänge von Schubert und Hans Schmidt zu Gehör bringen.!
Mannigfaltiges.
__ Eine zweite Handwerkershule soll, wie die „N. A. Z.“ erfährt, am 1. Oktober d. I., und zwar bis auf weiteres in dem bié- herigen Hause der 59. Gemeindeshule am Stralauerplaßz, eröffnet
werden. Der Magistrat hat daher der Stadtverordneten-Versamm- ,
lung den Vorschlag zur Umänderung der Räumlichkeiten sov)ie zu entsprechender Ausstattung des genannten Hauses zur Genehr ligung unterbreitet und fie zugleih ersuht, den im Extraordinariuz) für 1892/93 hierfür aúêsgeworfenen Betrag von 10000 A aus 21 200 M. zu erhöhen und ihm diese Summe zur Verfügung zu stellen. — Die 22. Gemeindeschule, Kurfürstenstraße Nr. 141, joll für die Zwecke einer Baugewerkschule Pin 40 gemacht werden. Der Magistrat hat infölge dessen der Stadtverordneten- Versammlung den Entwurf für die bauliche Umänderung der Schule sowie den mit 36 000 M abshließenden Kostenanshlag zur Genehmi- gung vorgelegt und sie ersuht, den für diesen Bau im Etat für 1892/93 bereits ausgeworfenen Betrag von 40000 Æ unter Er- mäßigung auf die veranshlagte Höhe von 36 000 4 ihm zur Ver- fügung zu stellen. j | ERDAE Mi R TAKBEZ S j Auf dem städtishen Central-Schlachthofe sind im Monat Februar 1892 = 46 404 Schweine — gegen 40 304 im gleichen Monak des Vorjahres — auf Trichinen untersuht worden. Davon find 14 Stük wegen Trichinen und 158 Stück wegen Finnen, als |zur menshlichen Nahrung ungeeignet, zurückgewiesen worden. \
An Vermächtnissen und Geschenken sind bei der Hauwt-
Stiftungskasse der Stadt im Monat Februar eingegangen 7647,25{ 4, darunter 5000 Æ von Anton NRubinstein dur den Concert-Direktor Wolff als Crtrag der am 11./12. Februar cr. véranstalteten WPphbl- thätigkeitsconcerte, an Collectengeldern 359,25 4, aus schiedsmänn „hen Vergleichen und Cessionen 812,50 M, zusammen 8819,00 4
: [ Im Zoologishen Garten befindet sih jeßt. ein Paar} der wunderbaren, die leßten Reste ciner im Untergehen begriffenen Wogel- gruppe darstellenden Kiwis oder Schnepfenstrauße (Apteryx) von Neu-
eeland. fein zerschlissen und fast haarähnli
gânz vorhanden sind. Leistungsfähigkeit sofort ansieht.
Schnabel verschaffte dem Vogel den deutschen Namen im übrigen unterscheidet dh dieser Schnabel von
hin, sondern ganz vorn an der Spiye liegen.
die, wie fi ( l 9 his 10 Fuß erreichten.
Hamburg. Eine Volksfeier zum Gedächtniß des großen Brandes vor fünfzig Jahren hat der Central-Auschuß Hamburger Bürgervereine zu veranstalten beschlossen und zu ihrer Vorbereitung ckine Commission niedergeseßt. Man gedenkt die Hauptfeier nah der Hamb. Börs.-H.“ mit Gesang und Rede am 9. 2 B Sovfenmarkte unter freiem Himmel abzuhalten. Am folgenden Lage 1 tadt und in einzelnen Vororten zu gleicher Zeit stattfinden, die ebenfalls in Gesang und Rede-Acten
—
ollen dann kleinere Feierlichfeiten in der S
i i ô ines starken Huhnes erreichenden s Die etwa die Größe eines l1larten Di e Rog nächst durch ihre eigenthümliche Befiederung au!, ® Vögel felieE h! s î ist, fodaß man unwillkürlich
den Pelz cines Säugethieres erinnert wird. Das éußeren Cheinung vid bei den Kiwis noch erhöht dur Es 1zlihe Fehlen von Sun@- und ¿Swangseren wie denx fel hauv Flügeln nur sehr geringe, außerlih un}ichTbare L L. reli L ei Die Betvegnng wird Res ausen a Erdbeben verspürt.
e sebr kräftigen vierzehigen Beine vermittelt, denen man ihre dr O fei #— Der lange, ganz schwach gebogene Schnepfenstrauß; ene einer F fe, wi Vögel überh daß bei jenem Schnepfe, wie aller anderen Vögel überhaupt, dadurch, p t N Af onTA iht, wie sonst üblih, am Grunde nach dem En : j red É die Nasenlöcher nid | Die drei bis vier Brüssel, 6. März. Seit einigen Tagen ift laut Meldung des lebenden Kiwi-Arten haben in der Jeßtzeit feinen näheren Ver- | „W. T. B.“ eine geheime Untersuchung eingeleitet, die sih mit wandten, doch reicht ihre Familie weit in frühere Zeiten zurück und wics einstmals gar stattlihe Mitglieder auf, ]o die riesigen Moas, ch aus noch vorhandenen Skeletten ergiebt,
Auffallende der
Nane deg, 5. März.
dem Kopf
P
dem Versuche cines Attentats
cine Höhe von
„Hamb. Corr." zufolge am 5d. d.
Mai auf dem
zu bestehen und zu denen si z. B. Barmbeck, Hobenfelde, Eilbeck oder Ublenhorst, Winterhude, Eppendorf u. |. w. zu vereinigen hâtten. Alle Vereine, die vaterstädtishe Interessen verfolgen, sollen zur Be- theiligung an der geplanten Volksfeier eingeladen werden.
Rom, 5. März. In Biella auf Sardinien wurde, wie das W. T. B.“ meldet, bei einbrehender Nacht ein ziemlih heftiges
Nachdem vorgestern ein heftiges Gewitter | der gemeinen Vereinigung
mit Hagelschlag hier getobt hatte, trat nach e zereini Chicago bes{lossen worden, alle
„H. T. B.“ gestern ein ungewöhnlih starker Schneefall ein, der den Verkehr fast unmöglich machte.
Gesandtschaft beshäftigt. Die festgestellten Thatsachen sollen den- | 3 °/o zu erhö jenigen analog sein, die bei dem Attentat gegen das Pariser Hotel der Prinzessin von Sagan ermittelt wurden.
Jaffa. Der Schnelldampfer „Augusta Victoria“ ist dem troffen. Die Ausschiffung ging bei {önem Wetter vortrefflih von statten. Die Reisenden haben si fast ausnahmsélos nach Jerusalem begeben. In Alexandrien sind noch vierzehn Reisende hinzugekommen.
New-York. Der längste Tunnel in der Welt dürfte nah dem „Centr.-Bl. d. Bauv.“ der Croton-Aquäduct sein, der New-
Chicago.
Feuersbrünsten „American
L
einer Meldung des
die böber als gegen das Hotel der fpan ichen
große Anzahl
M. früh 7# Uhr in Jaffa einge-
daher für die Z
Bork mit Wasser versor
Häuser ist nah dem „Centr.- das Vorgehen der Feuerversiche worden. Nachdem diese in jun
allgemeinen höher als 36,6 m (120 Fuß) sind, und i b feuersiberem Material erbauten Häuser, deren Höhe 25,9 m (85 Fuß) überschreitet, in Zukunft niht mehr in die Versicherung aufzunehmen und die Prämie der bisher versicherten derartigen Gebäude auf hen. . Da der genannten Vereinigung alle amerikani- Versicherungégefellschaften
schen und fremden in Chicago betheiligten llschaft Für eine
angehören, so dürfte diese Maßregel durhgreifend wirken. _ von Besißern derartiger _ hohen, mit Hypotheken wie das genannte Blatt versichert, überhauvt den Ruin, da amerikanische Kapitalisten nur auf Unter- pfand der Feuervolice ihre Gelder in Häusern anzulegen pflegen, die Bersicherungsvrämie von 3 °/g aber derartig hoch ist, daß fie kaum aus dem Ertrage des Miethshauses bestritten werden kann. Der Bau von neuen, die obigen Maße übershreitenden Speculationsbauten dürfte
velasteten Gebäude bedeutet sie,
Der übertriebenen Höhe der amerikanischen Bl. d. Bauv.“ in Chicago plößlich dur rungs-Gefsellschaften eine Grenze gefeßt gster Zeit dur eine Reihe von großen hatten, ist, wie neuerdings von der All- von Feuerversicherungs - Gesellschaften in diejenigen massiven Gebäude, das anderthalbfahe der Straßenbreite und im alle aus nicht
bedeutende Verluste erlitten
Architect“ berichtet ,
ukunft nahezu ausgeschlossen sein.
1. Untersuhungs-Sachen.
2. Aufgebote, Zustellungen Ü, Delol.
3. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. 5, Verloosung 2c. von Werthpapieren.
Beffentlicher Anzeiger.
6. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesells{. 7. Erwerbs- und Wirthschafts-Genofsenschaften.
8. Niederlassung 2c. von Rechtsanwälten.
9. Bank-Ausweise.
10. Verschiedene Bekanntmachungen.
- Va] Prt
1) Untersuhungs-Sachen. [72410] S :
Die binter den Militärvflichtigen Fischer und Genossen unterm 11. November 1886 in Stück 284 «ub Nr. 42 936 crlafsene und unterm 3. März 1888 crneuerte Strafvollstreckungéregquisition wird aus- iMließlih des Bäergesellen Ernst Wilhelm Flade aus Friedland hiermit nochmals erneuert. M. 11./86.
Waldenburg, den 3. März 1892. Der Staatsanwalt.
[72409] Stecfbriefs-Erledigung. 7 Der unterm 24. Juli 1890 hinter den Knecht Valentin Häuseler in den Acten J. 1361/90 erlassene Steckbrief ist erledigt. Votsdan, den 3. März 189322 Königliche Staateanwaltschaft.
[72411] Steckbriefs-Erledigung.
Der hinter den Kutscher Alo Hafrcich wegen Unters{lagung in den Acten 83 G. 221. 86 — J. TI. A. 35. 86 unter dem 20. Januar 1886 er- lassene Steckbrief wird zurükgenommen.
Berlin, den 27. Februar 1892. i Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht T.
[72448] Bekanntmachung. : Die diesseits unterm 9. Dezember 1887 in cktüdck 300 Nr. 46415 dieses Blattes gegen den unter Nr. 55 genannten Schmied Karl Max Goettel, geboren am 9. Januar 1862 zu Ludwigêruh, Kreis Landsberg a./W.,, erlassene Strafvollstreckungs- Requisition ist erledigt. M1 27. 87. Landsberg a./W., den 2. März 1892. Königlicher Erster Staatsanwalt.
[72412] K. Staatsanwaltschaft Ellwangen.
Die gegen Aloys Gehringer, geb. 2. Februar 1870 von und zuleßt in Wasseralfingen wegen Ver- legung der Wehrpflicht gemäß § 326 der St.-P.-D. ausge!prodzene Vermögensbesclagnahme ist aufge- hoben worden.
Den 3. März 1892.
H. Staatsanwalt: Mezler.
E E R E E PRE E R E T E P I
2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.
[65543] Zwangsversteigerung. : Im Wege der Iwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von Westfelde Band I. Blatt 1 auf den Namen des Landwirths Hans Lombard eingetragene, in den Gemeindebezirken Westfelde undWilatowen belegene Grundstück, Vorwerksgrundstück Westfelde unter Auf- hebung der am d. und 6. Mai 1892 anberaumten Termine am 28, März 1892, Vormittags 10 Uhr , vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle versteigert werden. e Das Grundstück ist mit 643,46 Thlr. Reinertrag und einer Fläche von 200,82,30 Hektar zur Grund- steuer, init 747 # Nuzzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschäßungen und andere das Grundstück betreffende Nachrveifungen, sowie /besondere Kaufbedingungen können in der Ge- richts\chreiberei eingeschen werden. A All’? Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren ) Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund- buche( zur Zeit der Eintragung des Versteigerung®- vermörks nicht hervorging, insbesondere derartige Fordérungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Oebuiigen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs- termid vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge- otenf anzumelden und, falls der betreibende Gläwbiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu maÞn, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des isten Gebots nit berüdsihtigt werden und ei Wertheilung des Kaufgeldes gegen die berüd- sihtiKten Ansprüche im Range zurücktreten DiFjenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beansxhruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des
Versteihgerungstermins die Einstellung des Ver- fahrenŸ herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem
lag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch
an die Stelle des Grundstüs tritt. N Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags
29. März 1892, Mittags 12 Uhr,
téstelle, verkündet werden.
Trem'essen, den 3. Februar 1892.
) Königliches Amtsgericht.
Königstr. 74, geiogenen, mit deren Acccpt- und mit
[72260]
Nach heute erlassenem, feinem ganzen Inhalte nah durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt ge- machtem Proclam finden zur Zwangsversteigerung der dem Büdner Franz Otto in Nefow, z. Z. beim Viebhändler Jürß in Breesen, gehörigen Büdnerei Nr. I. in Nefow mit Zubehör Termine
1) zum Verkaufe nah zuvoriger endlicher Regu- lirung der Verkaufsbedingungen am Sonn- abend, den 14, Mai 1892, Vormittags
2 * 107 Uhr,
9) zum Ueberbot am Sonnabend, den 4. Juni 1892, Vormittags 10; Uhr,
3) zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grundstück und an die zur Immobiliarmasse desselben gehörenden Gegenstände am Sonn- abend, den 14. Mai 1892, Vormittags 10 Uhr, im hiesigen Amtsgericht8gebäude statt.
Auslage der Verkaufsbedingungen vom 30. April d. I. an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Sequester bestellten Erbpächter Heinrih Parbs zu Nesow Nr. 7, welcher Kaufliebhabern nach vor- gängiger Anmeldung die Besichtigung des Grund- stücks mit Zubehör gestatten wird.
Rehna, den 27. Februar 1892. i
Großherzogliches Amtsgericht.
[72450]
In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung der Schuster Kollmorgen’shen Nachlaßgrund|stüe : des Wohnhauses Nr. 108 hierselbst und des Aer- stückes Nr. 76 hiesiger Feldmark ist zur Abnahme der Rechnung des Sequesters 2c. Termin auf Mon- tag, den 21. März 1892, Mittags 12 Uhr, bestimmt. Der Theilungsplan und die Nechnung des Sequesters werden vom 12. d. M. an auf der Ge- ritsschreiberei niedergelegt fein.
Krackow, den 2. März 1892.
Schmiegelow, Gerichtsschreiber.
[41502] Aufgebot.
Es ist das Aufgebot folgeuder Urkunden :
1) des dem Fräulein Elise Härting bier vom Comtoir der Reichs- Hauptbark für Wertbpapiere er- theilten Depotscheins Nr. 108 588, 4d. d. Berlin, den 21. Zuni 1879,
von Fräulein Elise Härting bier,
2) des von Hermann Cohn auf Herrn Carl Biermann in Berlin, Srvandauecrstr. 26, gezogenen, mit Acceptvermerk des Bezogenen und Blankogziro des Auéstellers versehenen, am 2, Mai 1891 an die Ordre des Auéftellers zahlbaren Prima-We{hsels über 12% Æ, d d. Berlin, den 19. April 1891,
von Hermann Cohn bier,
3) des dem Professor Herrn Emil Vreslaur hier vom Comtoir der Reichs-Haupibank für Werth- papiere ertheilten Depotscheins Nr. 327 232, d d Berlin, den 14 September 1885,
vom Profcfsor Emil Breélaur hier,
4) der 3 der verw. Frau Kreisgerichts - Rath Oeftreih, Florentine, geb. Baumgärtner, in Hcoverêwerda, vom Comtoir der Reichs- Hauptbank für Werthpapiere ertheilten D-potscheine Nr. 68 536, 68 537 und 68539, sämmtlich d. d. Berlin, den 15, November 1877,
von Fräulein Pauline Baumgärtner zu Hoyerétwwerda,
5) des auf den Namen von Martha Lehmann lautenden Sparkassenbubes Nr. 226 104 der städti: \{en Sparkasse zu Berlin über ein Guthaben von 423,94 M,
vom Pferdebahnkutsber Wilbelm Lehmann bier, als Vater der Martha Lehmann,
6) der 3 der Frau Ottilie Köhler, geb. Hennig, bier, vom Comtoir der Reichs-Haupttank für Werth- papiere ertbeilten Depotsbeine Nr. 630031, 630 032 und 630 033, sämmtlich d. d Berlin, den 17. März
1891, von Frau Ottilie Köhler, geb. Hennig, bier,
7) des auf den Namen voa Adolf Lindström lautenden Sparfkfassenbuches Nr. 25 844 der ftäotishen Sparkasse zu Berlin über cin Guthaben von 589,20 M,
von der verehel. Hand\Gubhmacer Runge bier, als Vormünderin des Adolf Lindström,
8) der von der Lebenéversicerungéanftalt für die Armee und Marine auf ten Namen des Kgl. Se- cond- Lieutenants im 5. Badischen Infanterie-Regi- ment Nr. 113 Herrn Karl Friedri Wilhelm Barre ausgestellten Police Nr. 3650, d d. Berlin, den 1. Juli 1875,
vom Hauptmann und Compagnie-Chef Barre zu Freiburg i. B., J 9) des auf Frau O. Aronschn, Berlin, Neue
Genehmiaungas- Vermerk von L. Aronsohn versehenen, am 25 Oktober 1890 an die Ordre des Ausstellers zahlbaren Prima-Wechsels über 127 #4, d. d Burg- städt i. S, den 27. Juni 1890, ohne Auésteller- Namen,
von Keller & Lohse zu Burgstädt in Sa®&sen,
10) der auf den Namen des Kaufmanns Herrn William Hackbarth in Berlin umgesch{riebenen ktie Nr. 1800 der Berlinishen Feuer- Versiche- rungs - Anftalt vom 20. Februar 1858 über 1000 Thlr,
vcm Rittergutsrähter Franz Gustav Hack- barth zu Kartlow, als Vormund der Ge- \chwister Hackbarth,
11) der auf den Namen des Herrn Heinrich August Hermann Vreithaupt, Fabrikant in Han- nover, ausgestellten Lebeaeversicherungs - Police Nt. 3729 der Allgemeinen Eisenbahn-Versicherung®- Gescllshaft in Berlin, d d. Berlin, den 21, De- zember 1864 über 3000 Thlr,
von Frau Lina Breithaupt zu Hannover,
12) des vom Ofenfabrikanten Ehrhardt auf Herrn F. Kampfhenkel zu Berlin gezogenen, von diesem acceptirten, mit Blankogiro des Ausftellers versehenen, am 15. Mai 1877 fälliaen Wewbsels über 1500 #, d. d Berlin, den 15. April 1877,
vom Kaufmann M. I. Löwenheim zu Oranienburg, beantragt.
Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 14. Mai 1892, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeihneten Ge- rihte, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel B,, part., Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte. anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden er- folgen wird.
Berlin, den 4 Oktober 1891,
Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 48,
[72458] Aufgebot. :
Der Müller Fri Rohrmann zur Pixhaier Mühle bei Clausthal hat das Aufgebot der Lebensversiche- rungspolice 763 844 c der Allgemeinen Assecuranz in Triest vom 25. Juli 1862 über 1000 Thaler = 3000 M, zablbar beim Ableben des Mühlenbesißers Hermann Rohrmann zur Pirhaier Mühle an die Erben - desfelben beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 20. Oktober 1892, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte anberaumten Auf- gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Zellerfeld, den 29. Februar 1892.
Königliches Amtsgericht. [44888] Aufgebot.
Die Dienstmagd Louz)e Brokmeier in Bohum hat das Aufgebot des Schci"es der biesigen Landes- sparkasse Nr. 9151 vom 1. Oktober 1890 üb?zr 50 beantragt. Der Jahaber der Urkunde wird aufae- fordert, spätestens in dem auf den 25. Mai 1892, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge- rihte anberaumten Aufgebotstermine seine Rcte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Detmold, den 31. Oktober 1891,
Fürstliches Amtsgericht. I. Sieg.
[65325] Bekanntmachung.
Auf den Antrag des sScyutiedegolelten Franz Krause zu Klößin, vertreten durh den Rechts- anwalt Feldmann zu Kammin, wird der Inhaber des angeblich verloren gegangenen Sparkassenbuchs der städtischen Sparkasse zu Kammin Nr. 9786 A über 125 Æ 20 4, ausgestellt für den oben bezeich- neten Franz Krause, aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am 23. September 1892, Vormittags 11 Uhr, seine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls dasfelbe für kraftlos erklärt werden wird.
Kammin, den 30. Januar 1892.
Königliches Amtsgericht.
[65520] Aufgebot. :
Der Hammerschmied Wilhelm Stein aus Weidenau als Vormund der minderjährigen Kinder des Till- mann Stein in Haardt hat das Aufgebot des auf den Namen der gegenwärtigen und zukünftigen Kinder des Walzers Tillmann Stein zu Haardt lautenden Sparkassenbuhes der Sparkasse der Stadt Siegen Nr. 7830 über 187 Æ 06 beantragt. Die unbekannten Inhaber des Sparkassenbuches
ihre Rechte bei dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 17, anzumelden, widrigenfalls bei niht er- folgender Anmeldung von Nechten bezw. Vorlegung des Sparkassenbuches dasselbe für kraftlos erklärt werden wird. Siegen, den 23. Januar 1892. Königliches Amtsgericht.
O
58389] Aufgebot. Der Kötter Anton Pomberg zu Greffen hat das Aufgebot des auf den Namen „Anton Pomberg zu Greffen“ ausgefertigten Sparkassenbuches Nr. 13 332 der Stadtsparkasse zu Warendorf, defsen Guthaben am 1. Januar 1891 373,25 4 betrug, unter der Behauptung, dasselbe verloren zu haben, beantragt.
Es wird daher der unbekannte Inhaber des Spar- fafsenbuches aufgefordert, spätestens tin dem auf den 16. September 1892, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Aufgebots- termine seine Rechte anzumelden und das Spar- fassenbuch vorzulegen, widrigenfalls dieses für kraftlos erflärt wird.
Warendorf, den 24. Dezember 1891.
Königliches Amtsgericht.
)
[72452] Aufgebot.
1) Herr Grundstüsbesißzer Karl August Fähnrich in Söbrigen bei Pillnitz,
2) Herr Schankwirth Carl August Nake in Rochwit,
3) der Stadtfiskus im Königreiche Sachfen,
4) Herr Stuhlpolierer Ernst Georg Reinhold Heber in Waldheim,
5) Frau Auguste Bertha, verehel. Nahrisch, geb. Mögel, in Kößschenbroda,
6) Herr Stadtbezirks - Inspector a. D. Carl Friedrich Büttner hier, /
7) Herr Stereotypeur Hugo Arthur Liebscher in Löbtau,
8) Fräulein Frida Friederike Günß hier u. Gen.,
9) Herr Friedrich Ernst Brühl in Neu-Wurgwit,
10) Frau Johanne Christiane, verehel. Nickel, geb. Harzbecker, in Löbtau,
baben das Aufgebot
zu 1) der auf dem ihm eigenthümlih gehörigen Grundstück Fol. 4 des Grund- und Hypothekenbuchs für Söbrigen laut Eintrags in Nubrik II1. unter Nr. 1/1. hyvothekarisch haftenden Forderung von 160 Thlr. Conv.-M. oder 164 Thlr. 13 Ngr. 3 Pf. im 14 Thlr.-Fuße: unbezahltes Kaufgeld für Christian Prietßelt in Söbrigen, auf Grund Kaufs vom 22. Februar 1767,
zu 2) der nachverzeichneten, auf dem ihm eigen- thümlih gehörigen Grundstück Fol. 36 des Grund- und Hypothekenbuchs für Nohwitz laut der Einträge in Nubrik 111. unter Nr. 1/1. a. und b. und Nr. 2/11. b, c. und d. haftenden Hypotheken von a.: 60 Meißner Gulden oder 53 Thlr. 28 Ngr. 8 Pf. im Thlr.-Fuße: unbezahltes Kaufgeld für Christoph Groye, und Naturalauszug für Anna Marie Grove, geb. Nichter, auf Grund Kaufs vom 1. Juni 1828, und b.: 15 Thlr. Conv.-G. oder 15 Thlr. 12 Nar. 5 Pf. im 14 Thlr.-Fuße: Begräbnißgeld für Christianz, verehel. Jurk, geb. Groye, in Roch- witz, Natural- und Wohnungsauszug für die Ge- nannte und Herberge für Friedrich August Jurk, lt. Kaufs vom 23. Januar 1839, zu 3) der nachverzeihneten erblofen Nachlässe, als a. 1219 M. 73 „J Sparkasseneinlage und 415 M. 90 „4 Bankeinlage, Bestand des Nachlasses der am 4. März 1827 in Gorbitz geborenen, am 26. August 1890 hier gestorbenen Thekla Augusta Johanna Carolina, verw. von Gerszewsfa, verw. gew. Leonhardi, geb. Stiefel, Ls b. 31 A — 4 Sparkasseneinlage, Bestand des Nachlasses der am 1. September: 1873 hier ge- storbenen Anna, verehel. Homilius, geb. Lenke, aus Sornzig, zu 4) bis 10) der nachstehend als abwesend auf- geführten Eetlones, von deren Leben seit über 920 Jahren feine Nachricht vorhanden ist, und zwar : zu 4: seines Bruders, des Kaufmanns Friedrich Emil Heber, geboren in Dresden am 20. Juni 1846, welcher angeblich am 31. Oftober 1867 von hier weg nah Amerika ausgewandert ist, sich daselbst in New-York und Cincinnati aufgehalten und in einem im Jahre 1869 an seine Eltern gerichteten Briefe, in welhem er mittheilt, daß er i nach Nord-Topeka im Staate Cansas wenden wolle, die leßte d: 824/ von seinem Leben gegeben hat,
zu 5: ihres Oheims, des Böttchermeisters Friedrich Traugott Mögel, angeblich im Jahre 1827 in
Get eboren, welcher zuleßt bis zum Saßre 1871 in Nöthnitß wohnhaft gendes sein und annt wohin,
im leßtgenannten E sih fort-, unbe gewendet haben foll,
werden aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 15, August 1§892, Vormittags A1 Uhr,
zu 6: seines Sohnes, des Schlossergesellen Carl
gt: Er crstreckt ih von der Croton-Thalsperre dis zum Harlemfluß in New-York, auf cine Lange von 53 km. Es ist 4,1 m weit und ebenso ho.