1892 / 64 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 14 Mar 1892 18:00:01 GMT) scan diff

einigten Staaten cingeführt und diese Thiere sind besonders empfänglich für die Krankheit. Sollte die Seuche niht bald in England auf- hören, so wird sicher die Einfuhr von Rindvieh, Schafen, Ziegen und Schweinen verboten werden. In Amerika berrs{cht zur Zeit keine

Klauenseuche.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks

an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Nuhr sind am 12. d. M. gestellt 9671, nicht rehtzeitig gestellt keine Wagen. / /

In Oberschlesien sind am 11. d. M. gestellt 3428, nit rechtzeitig gestellt feine Wagen; am 12. d. M. find gestellt 2519, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. :

“Berlin, 12. März. (Wochenberiht für Stärke Stärkefabrikate und Hülsenfrüchte von Mar Sabersky.) la. Kartoffelmehl 33—334# Æ, Ia. Kartoffelstärke 33—335 M, Ila. Kartoffelstärke und -Mehl 31—317 4, feuhte Kartoffel- stärke loco und Parität Berlin 18,50 4, Fabriken bei Frankfurt a. O. zahlen frei Fabrik 18,00 A4, gelber Syrup 37F—38 M, Capillair - Syrup 384£—39 Æ, Capillair - Export 393—40 k, Kartoffelzucker gelber 37F—38 H, do. Capillair 39—39§ A, Num-Couleur 50—51 #Æ, Bier-Couleur 49—50 A, Dextrin, gelb und weiß, Ia. 42—43 Æ, do. secundnda 39—40 A, Meizenstärke (kleinst.) 37—38 M, Weizenstärke (großst.) 45—46 M, Hallesche und Schlesische 45—46 M4, Neisstärke (Strahlen) 47 bis 48 M, do. (Stücken) 43—44 4, Mais-Stärke 37—38 M, Schabe- stärke 32—33 A, Victoria-Erbsen 22—26 4, Kocherbsen 21—25 M, grüne Erbsen 22—26 Æ, Futtererbsen 164—175 X, Leinsaat 99—23 MÆ, Unsen, große 40—ò54 M, do. mittel 26—40 M, do. fleine 16—26 M, Gelber Senf 18—30 1, Kümmel 36—40 4, Mais loco 131—141 4, Buchweizen 174—187 M, Pferdebohnen 16} bis 18 M, inländishe weiße Bohnen 19—20 #, weiße Flachbohnen 23—26 M, ungarishe Bohnen 174—18}3 4, galizishe und russische Bohnen 16—17 M, Wicken 131—15 A, Hanfkörner 2213 —23F M, Leinkuchen 17—174 M, Weizenschale 11,30—11,60 46, NRoggentleie 11,50 bis 125 M4, Napskuchen 14—147 1, Mohn, blauer 50—60 4, do. weißer 66—86 A, Hirse, weiße 21—24 4. Alles per 100 kg ab Bahn bei Partien von mindestens 10 000 kg.

Die Gencralversammlung der Preußischen Hypotheken- Actien-Bank nahm den Geschäftsbericht der Direction und den Bericht der Prüfungscommission entgegen, genehmigte die mit einem Reingewinn von 793 612 1. abschließende Bilanz und beschloß die Zahlung einer Dividende von 640% wie im Vorjahre.

Die vorgestrige Generalversammlung der Ac tiengesell- schaft für Grundbesiß- und Hypotheke nverkehr zu Berlin genehmigte die Bilanz, die einen vertheilbaren Reingewinn von 229 838 M. nachweist, ertheilte dem Vorstand Decharge und beschloß die Vertheilung einer Dividende von 99/0. Die aus dem Aufsichts- rathe ausscheidenden Mitglieder wurden wiedergewählt.

- In der Generalversammlung der Deutschen Grundschuld- ban vom 12. Var. D. jvaren 15 Ueltonare mit 524000 Kapital und §24 Stimmen vertreten. Die mit einem Reingewinn von 233 107 4. abshließende Bilanz und die vorgeschlagene Berthei- lung einer von heute ab zahlbaren Dividende von 63% = 65 M, für jede Actie wurde genehmigt und dem Aufsichtsrath und der Direc- tion Decharge ertheilt. Bei der statutenmäßigen Ergänzungswahl des Aufsichtsraths wurden die ausscheidenden Mitglieder wiedergewählt.

Der Aufsichtörath der Ostpreußischen Südbahn hat die

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Dividende für das verflossene Geschäftsjahr auf 5 9/9 für die Prioritäts- Actien und auf 1% für die Stamm-Actien festgeseßt.

Dem Geschäftsbericht der Nheinischen Hypothekenbank in Mannheim für das Jahr 1891 entnehmen wir folgende Mit- theilungen: Der Generalversammlung wird die Vertheilung einer Dividende von 7 9%/% in Vorschlag gebracht werden. Auf die Minderung des Disagios werden außer den rechnungsmäßigeu 63 976 M, weitere 495 676 M4, zusammen 559 653 4, verwendet werden, so daß auf dem Conto „hypothekarisch sichergestellte Vorschüsse auf Curs- differenz“ x. nur noch 400 000 M stehen bleiben. Es befanden si am Schluß des Jahres 1891 53 451 000 4 49/9 und 80 940 700 M 32 9/0 sowte 175 900 A. verlooster Pfandbricfe im Verkehr. Auf das Actienkapital sind auf den 1. April d. F. 1009/9 zur Einzahlung aus- geschrieben, so daß es sich von 6 300 000 . auf 7 200 000 erhöhen wird. Der Kapitalreservefond ist voll dotirt.

In der achtzehnten ordentlichen Generalversammlung der Bereinsbank in Hannover vom 11. März d. J. waren 10 Ac- tionâre mit 592 Stimmen vertreten. Die ausscheidenden Mitglieder des Aufsichtsraths wurden wiedergewäht. Die Dividende ift auf 51% = 55 M. für jede Actie festgeseßt und die Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung genehmigt worden.

Dem Geschäftsbericht der- Pfälzischen Hypothekenbank für das Jahr 1891 entnehmen wir, daß das eingezahlte Actienkapital um 600 000 A für den 1. April 1891 erhöht wurde und zum l. Februar 1892 find die letzten 20% des Acticnkapitals eingezahlt worden. Die Bank arbeitet sonah scit dem 1. Februar d. Ï. mit dem volleingezahlten Actienkapital von 6 000000 6 Die Bank, die ihren Geschäftsbetrieb im Jahre 1886 eröffnete, hatte Ende Dezember 1891 cinen Hypothckenbestand von 62933 427 A. und ein Pfandbrief- tapital von 60 739 200 A. Zur Tilgung des Disagios werden anstatt der rechnungsmäßigen Summe von 25229 4. im ganzen 195 229 M. verwendet werden, sodaß auf diesem Conto nur 193 372 A verbleiben. Der Geueralversammlung wird die Vertheilung einer Dividende von 6% (im Vorjahre 5# 9/6) in Borschlag gebracht.

Dem Antrage des Vorstands der Bergisch-Märkischen Bank gemäß beschloß der Verwaltungérath der auf den 21. April cr. einzuberufenden Generalversammlung für das Geschäftsjahr 1891 nach den bisher üblichen Abschreibungen und Rükstellungen die Vertheilung einer Dividende von 7 9/9 wie im Vorjahre vorzuschlagen.

Leipzig, 12. Marz. (W. T.8B,) Kammzug-Termin- handel. La Plata. Grundmuster B. per März 3,374 46, per April 3,40 4, per Mai 3,425 #4, per Juni 3,424 4, per Juli 3,427 Æ, per August 3,45 #4, ver September 3,45 4, per Ofto- ber 3,473 M, per November 3,477 #4, per Dezember 3,475 46, per Januar 3,472 4, per Februar 3,471 \( Umsay 90 000 ks.

London, 12. Marz, (W. &. B.) An der Küste 1 Weizen- ladung angeboten.

4 Mas (W. S. B) Die Getretdezufuhren bee trugen in der Woche vom 5. bis 11. März: Engl. Weizen 2641, [sremder 19 529, engl. Gerste 2423, fremde 24311, engl. Mèalzgerste 19 742, fremde —, engl. Hafer 746, fremder 29 190 Qrts., engl. Mehl 17 405, fremdes 41 519 Sack und 35 Faß.

Warschau, 12. März. (W. T. B.) Die Einnahm?en der

Warschau-Wiener Eisenbahn betrugen im Monat Februar 1892 44 200 Nbl. weniger als im entsprehenden Zeitraum des Vor- jahres. _ _Zürtch, 12. März. (W. T. B.) Der Verwaltungsrath der Schweizerischen Nordostbahn seßte in sciner heutigen Sitzung das Betricbsbudget für 1892 fest; das Budget stellt si in Einnahme auf 19 273 492 Fres., in Ausgabe auf 11 700 693 Frcs. Der Ver- waltungsrath beshloß die Uebernahme des Deficits der Pensions- und Hilfskassen im Betrage von 3 014 000 Fres.

New-Vork, 12. Marz (W., D. B) Die Börse eröffnete unregelmäßig, gestaltete sich im Verlaufe im allgemeinen recht fest. Der Schluß war lustlos aber fest. Der Umsay der Actien betrug 223 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 3500000 Unzen geschäßt.

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Verdingungen im Auslande.

Dänemark. Magistratens *4 de AÀfdelings Secreétariat, S von 50000 Ctr.

22. März, 12 Uhr. Lavendelstraede No. 1, Kopenhagen. Portland-Cement. Bedingungen zur Einsichtnahme an Ort und E Schriftliche Angebote mit der Aufschrift: „Tilbud4 paa ¿Gmenbt”,

Verkehrs-Anstalten.

Bremen, 12. März. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd Der Dampfer „Berlin ift gestern in Bahia eingetroffen. Der Dampfer „Weser“ hat gestern auf der Nückfahrt von Brasilien St. Vincent passirt. 5

13. März. (W. T. B.) Der Postdampfer „Stuttgart“, nach Baltimore bestimmt, hat am 12. März Vormittags Lizard passirt. Der Postdampfer „Gera hat am 12. März Mittags die Neise von Antwerpen nach Bremen fortgeseßt. Der Postdampfer „Hannover“, nah dem La Plata bestimmt, ist am 12. März Nachmittags in Antwerpen angekommen. Der NReichs-Postdampfer „Kaitfer Wilhelm 11.“, nah Australien bestimmt, ist am 12. März Vormittags in Aden angekommen. Der Reichs - Postdampfer „Danzig“ ist am 12. März Morgens mit der ostasiatishen Post vom MReichs-Postdampfer „Bayern“ von Port Said in Brindisi angekommen. Der Postdampfer „Weimar“, von Baltimore fommend, ist am 12. März Vormittags auf der Weser angekommen.

Hamburg, 12. März. (W. T. B.) Hamburg-Ame- rikanishe Packetfahrt- Actiengesellshaft. Der Post- dampfer „Gellert“ ist, von Hamburg kommend, heute Morgen in New-York eingetroffen.

14. März. (W. T. B.) Der Postdampfer „Flandria“- hat, von New-York kommend, gesterF Abend Lizard passirt.

Triest, 12. März. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Euterpe ist beute Nachmittag hier eingetroffen.

London, 14. Marz. (W. T. B.) Der Unton-Dampfer „Arab“ ist gestern auf der Heimreise in Southampton an- gekommen.

Theater und Mußik.

Wallner-Theater.

Das Publikum, das sh am Sonnabend Abend im Wallner- Theater zusammen gefunden hatte, ergößte sich in ausgiebigster Weise an der ersten Aufführung des von den Herren Friß Brentano und Carl Tellheim verfaßten Schwanks „Sein bester Freund“. Die Helden des Schwanks sind zwei Freunde Schnabel und Friedel : ihre Freundschaft is sehr alt; sie stammt aus der schönen Zeit, da Beide um dasfelbe Mädchen warben, und als der cine Freund es als Braut heimfühbrt, gewährt er dem andern ein dauerndes Asyl. Doppelberrlihkeit in der Haus- und Lebensführung veranlaßt unaufhörlich kleine Zwistigkeiten und gewalt- same Herzensergüsse, die aber nur kleine unbedeutende Strudel in dem sanften Laufe der Alltäglichkeit bilden. Eine einhcitlih zusammen- hängende Handlung existirt in dem Schwank nicht, es sind eigentlich nur ftleine scherzhafte Einfälle, die aneinandergereiht scenisch vor- geführt werden, und diese zeichnen sih weder durch Frische und Ürsprünglichkeit noch durch Geist und Feinheit aus. Späße von übertriebener Derbheit herrschen vor, aber das Publikum nabm alles gutwillig und beifallsfreudig auf, und zwar geschah das nicht ohne Berechtigung, wenn man die ganz meisterbafte Darstellung in Betracht zieht. Die hervorragenden Kräfte des Wallner-Theaters, die Herren Gimnig, Guthery, Meißner und Müller entwickelten nämlich in den verzwicktesten Situationen eine folhe Fülle von Humor und Komik, daß man durch diese föstlichen Leistungen stets in die beste Stimmung verseßt wurde. Au beifälligsten wurde der dritte Act aufgenommen, îin dem cin ausgepfändeter Maler sein Atelier ‘durch allerlei Kunstgriffe wieder mit einer äußerlich eleganten und behaglichen Einrichtung ausstattet, deren ephemere Herrlichkeit aber bald unter dem Anprall der rauhen Wirklichkeit zusammen- bricht. Die Darsteller fanden stürmischen Beifall und die Dichter hatten sich eines Hervorrufs zu erfreuen.

Sing-Akademie.

Die Großherzoglich mecklenburgishe Kammersängerin Fräulein Hermine Galfy, die sh erst vor kurzem hierselbst hören ließ, gab am Sonnabend in Gemeinschaft mit Herrn Dr. Gold\{chmidt, einem aus der Schule Stockhausen's hervorgegangenen Baritonisten, ein Concert, in welhem Duette von Stradella, Paisfiello, Schumann, Henschel und Hofmann abwechselnd mit Sologe]|ängen von Mozart, Schubert, Schumann, Brahms, Pönitz und anderen zum Vortrag gelangten. Die sehr wohlklingende, nur in der Höhe etwas scharfe Stimme der Sängerin ist zugleich forgfältig geshult und erfreut dur Sauberkeit der Coloratur und Reinheit der Into- nation; nur dem Vortrag wäre mehr Wärme der Empfindung zu wünschen. Herr Goldschmidt gebietet über eine kÉlangvolle und umfangreiche Stimme, deren Ausbildung jedoch noch nicht als vollendet erscheint, wie z. B. aus der unpräcisen Art der Aus- prägung des Nhythmischen hervorgeht. Der Königliche Kammer- virtuos Herr Pöniß unterstüzte das Concert durch sein vortreffliches Harfenspiel, das er auch in einigen seiner Compositionen, die ein er- freuliches \{chöpferishes Talent bekunden, zur Geltung brachte. Eine glei günstige Aufnahme wurde auch den Violin-Vorträgen des Hof- Concertmeisters Struß zn Theil. i

1,5 telc

Meascagni's „Freund Fritz“ gelangt nunmebr erst am 19. März im Königlichen Opernhause zur Darstellung. Nachdem fest- stand, daß die Frankfurter Oper sich über die Nespectirung des seiner- zeit vertragsmäßig erworbenen Erstaufführungsrehts der Königlichen Dper zu Berlin troß Einspruchs dur eine Aufführung des genannten Werkes auf Grund ihres Abkommens mit Herrn Sonzogno hinweg- seßen zu können glaubte, beschloß die hiesige Opernleitung, „Freund Friß“ statt am 16. {hon am 12. d. M. herauszubringen, um nicht von Frankfurt überholt zu werden. Ein trauriger Zwischenfall ver- eitelte das Vorhaben. Vie Sängerin der Susel Frau Pierson wurde vorigen Montag telegraphisch an das Sterbebett ibrer Mutter nach Wien gerufen, „ohne sie indessen noch am Leben zu finden. Selbstverständlich konnten in der vortgen Woche keine Proben statt- finden, und fo blieb nichts übrig, als die Aufführung zu verschieben, bis Frau Pierson sih im stande fühle, in einer neuen Partie auf- zutreten.

In der Dienstags-Vorstellung von .„.Cavalleria rusticana“ im Königlichen Opernhause sind die Damen Pierson, Dietrich und Lammert, die Herren Sylva und Fränkel beschäftigt. Darauf folgt die Oper „Die lustigen Weiber“ mit den Damen Leisinger, Weitz und Lammert, den Herren Beß, Mödlinger, Ernst, Lieban, Schmidt und Krasa. Am Mittwoch geht „Lohengrin“ mit den Damen Hiedler und Staudigl, den Herrn Rothmühl, Mödlinger, Schmidt und Fränkel in Scene. Der Donnerstag bringt die Tanzdichtung „Prometheus“ und „Cavalleria rusticana“ mit den Damen Sucher, Dietrich und Lammert, den Herren Nothmühl und Fräukel.

___ Director Engel vom Kroll’shen Theater hat für die Winter- spielzeit folgende neue Werke von deutschen jüngeren Componisten angenommen: „Marguitta“, Oper in drei Acten von Erik Meyer- Hellmund: „Alienor“, Oper in vier Acten von Hubay: „Der Schmied von Gretna-Green“, Oper in drei Acten von Doebber, fowie die ein- actigen Dpern „Der Mädchenmarkt zu Hira“ (nah Herodot) von Zeppler, und „Der Schwur“ von Reich, ein hochtragischer Stoff. Die Pianistin Margarethe Will spielt in ihrem morgen un Saale des Hôtel de Nome stattfindenden Concert Beethoven?s Sonate op. 31 Nr. 2, J. S. Bah's „Caprice“, Brahms? Ballade op. 10, eine Etude von Bargiel und den Klavierpart in Schumann's F-dur- Trio. Das Programm des Liederabends, den der bekannte Bari- tonist August Hensel unter Mitwirkung des Klaviervirtuosen Pro- fessor Ferdinand Löwe aus Wien morgen in der Sing-Akademie ver- anstaltet, bringt von Löwe'schen Gesängen den „Edelfalk“, „Erste Liebe“ und „Jm Traum sah ich die Geliebte“, Schubert's „Gany- med“, Liszts „O komm im Traum“, Brahms? „O liebliche Wangen“, Hentschel's „Morgenhymne“, ferner Lieder von Aler. Hitter, D. Eichberg, E. E. Taubert, Wilh. Berger und R. Wustandt. Das Programm des Concerts, welches die Altistin Fräulein Adelina Herms und Professor Ernst Jedliczka gemein- \chaftlich mit dem Königlichen Kammervirtuosen Herrn Felix eyer und dem Kammermusiker Herrn Eugen Sandow am Mittwoch in der Sing-Akademie veranstalten, wird dur F. Kauff-

mann'’s Trio in Es-dur (neu) für Klavier, Violine und Cello eingeleitet werden. Die beiden Sängerinnen Fräulein MarieAlbrecht Alt) und räulcin M°-ta Geyer N geben am Mittwoch im Saal des ôtel de Nome gemeinschaftlih ein Concert. Das zum Besten des unter dem Protectorat Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich stehenden „Feierabendhauses“ in Stegliß beabsichtigte große Concert mit sich daranschließendem Theeabend is laut Beschluß derleßten Stadtverordneten-Versammlung guf nächsten Mittwoch anges eßt und wird, wie gemeldet, im großen Festsaal des Rathhauses stattfinden. Außer den bereits bckannt gegebenen Künstlern und Dilettanten hat auch Fräulein Erzsi Torday, die hier {on vortheil- haft bekannte junge ungarische Recitatorin, ihre Mitwirkung zugesagt Einlaßkarten find bei Herrn General-Director Heyl (Voßstraße 27) sowie bei Herrn Emil Jacob (Eichhornstraße 5) zu haben. Dis Klaviervirtuosin Fräulein Johanna Heymann veranstaltet ay Donnerstag in der Sing-Akademie ein Concert mit dem Philharmonischen Orchester. i Herr Franz von Hennig, Dirigent eines wohlrenommirtey Conservatoriums, veranstaltete am Sonnabend mit feinen Eleven eine Aufführung in der Aula der Margarethen-Schule, die ein sehr erfreu- liches Zeugniß von der sorgfältigen Pflege der ihm anvertrauten jungen Talente ablegte. Mit Ausnahme zweier kleineren Violinstücke kamen nur Klaviervorträge zu Gehör. Das saubere und ausdrucksvoll?e Spie[ der Schüler verdient lobend anerkannt zu werden; auh war die Aus- wahl der Vortragsstüke cine fehr geeignete und die Bildung des künftlerishen Geschmacks fördernde. i

Mannigfaltiges.

Der Zoologishe Garten hat vor wenigen Tagen seinen reichen Bestand an kleinen Naubthieren um eine hochst eigenthüunliche und merkwürdige Art vermehrt, die noch nie hier vertreten war, nämlich um cin Stinkthier. Die Stinkthiere nehmen in der Familie der marderartigen Thiere ihren Plaß zwischen den Dachfen und den eigentlihen Mardern ein, {ließen sich aber im allgemeinen mehr den ersteren an. Jhre Stinkdrüsfen entleeren sie nur, wenn sie gereizt werden : gegen die Unannehmlichkeiten des starken Geruchs sind die Besucher des Zoologischen Gartens, welche das äußerlich keinzswegs bäßliche Thier betrachten wollen, durch gut \{chlicßende Glasfenster vor feinem Käfig gesichert.

Myslowiß, 12. März. Am Dreikaisereck, dem Grenzpunkt von Deutschland, Oesterreich und Rußland, wird, wie man der „Köln. Z.“ meldet, auf Anregung des hiesigen Kriegervercins ein Denkmal für Kaiser Wilhelm 1. und Kaiser Friedri errichtet.

Appenzell a./Rh. Mit der Verwendung der Wasser- tfräfte zu elektrishen Zwecken macht man jeßt bei uns Ernst. Nahe bei dem Zusammenfluß der Urnäsh und Zitter bei Kubel wird gegenwärtig unter größter Beschleunigung an einem Elektricitäts- werk gearbeitct, das für Herië8au und andere Appenzeller Ge- meinden von größter industrieller Bedeutung zu werden verspricht. Bis Mitte Juni wird laut Vertrag, bereits mit der Strom- lieferung flir Licht und Kraft zunächst im kleineren Maßstabe begonnen werden. Die Centrale wird nah dem System Labmeyer gebaut, wie solches durch die Offenbach-Frankfurter Energie- Uebertragung gelegentlih der Frankfurter Ausstellung be- kannt geworden ift. Der Unternehmer des Elektricitätswerkes ift Herr Fd. Hohl in St. Gallen. An das Elektricitätswerk wird wahr- scheinlihfucch eine elektrishe Straßenbahn für St. Gallen angesch{lossen werden.

Kiel, 10. März. Der Kaiserlihe Yachtclub wird, wie der „N. Pr. Z.“ mitgetheilt wird, in diesem Sommer drei Rega tten veranstalten. Am Sonnabend, 25. Iuni, findet zunächst eine interne Negatta statt, der am 27. Juni die Binnen-Regatta auf der Kieler Föhrde und am 29. Juni die See-NRegatta des Clubs folgen wird. Am Sonntag, 3. Juli, hält der Nord deut sche Negatta-Verein feine See-Regatta in Kiel, der zum ersten Mal (am 6. Juli) eine Secewettfahrt von Kiel nah Travemünde folgen wird. Am 9. und 10. Juli endlich hält der erste Kieler Ruderclub von 1867 feine Jubiläums-Regatta ab, zu der von Seiner Majestät dem Kaiser der erste Preis gestiftet ist.

Wien, 10. März. Zu Ostern wird, wie die „Köln. Z.“ berichtet, auf dem Plat am Hof vor dem Kriegs-Ministerium das große von Zumbusch modellirte Neiter-Standbild des Marschalls Radctky enthüllt werden.

London, 12. März. Gestern brannte, wie das „D. H. B.“ meldet, die Bühne des in der Universität von Oxford errichteten Theaters nieder. Das übrige Gebäude konnte nur durch die größten Anstrengungen der Löschmannschaften gerettet werden.

Paris 2 M D Jt - Minister Head vere Wee, e S V L D Vent Dee ne Zeit in dem am Boulevard St. Germain gelegenen Haul]e, V De M M. 03 d M U S-A geneDeie Erplofion crfolgte. Gestern Nachmittag wurden verschiedene Hau®s- suchungen vorgenommen, sie hatten aber keinen Erfolg. Der Unter- suchungsrichter, cin Polizei-Commissar und der Leiter des städtischen Laboratoriums setzten heute Morgen die Untersuhung an Ort und Stelle fort. Aus der Prüfung der Trümmerstücke ergab sich, daß die Erplosionsvorrichtung sich in einem cylindrischen Behälter befand, der 2 kg Dynamit enthielt; die Sprengvorrichtung war eine - sogenannte Höllenmaschine. Daß bei der Explosion feine Menschen verunglückt sind, wird allgemein geradezu als Wunder an- geschen. Aus Anlaß der Erplosion beabsichtigt der Justiz-Minister der Deputirtenkammer eine Vorlage zur Ergänzung des Strafge!eß- buches zugehen zu lassen, wodurch die Zerstörung von Jmmobilten durh Sprengstoffe mit Strafe bedroht wird. Bisher hat das Straf- geseßbuch cine ähnliche Bestimmung nicht enthalten.

Livorno, 12. März. In einem Saale des Schiffsarsenais von Orlanda, wo vierzig Personen arbeiteten, explodirte etne Dynamitpetarde. Durh die Explosion wurden zehn Arbeiter verwundet. Die Polizei verhaftete sämmtliche Anwesende, weil ne annahm, daß sich der Thäter unter ihnen befinden müsse.

Madrid, 12. März. Die Uebershwemmungen, die ver- schiedene Theile des Landes heimsfuchten, beginnen, nach einer Meldung des „W. T. B.“, abzunehmen.

Madrid, 13. März. Eine Bande von zwanzig Bewaffneten versuchte, wie das „W. T. B.“ mittheilt, die Eisenbahnbrücke bei Almegro in der Provinz Ciudad, Real zu zerstören. Die Frevic wurden von Gendarmerie verfolgt.

A nderlues, 13. März. Nach den Ermittelungen, welche dic Direction des Kohlenbergwerks angestellt hat, worin sih am Freitag die in den Nrn. 62 und 63 des „R.- u. St.-A.“ gemeldete Erplosion ereignete, befanden sich nach einer Mittheilung des „W. T. B.“ in dem von der Explosion heimgesuchten Stollen 236 Bergleute. Von diesen wurden 63 unversehrt, 31 als Todke und 20 als Verwundete wieder aus dem Schacht heraufgeschafft ; €° sind also 122 Leichen in dem Stollen geblieben. Eine große Volkë- menge war heute zusammengeströmt, um an der Beerdigung der aUs- gefundenen 31 Todten theilzunehmen.

_ Pera, 12. März. Der Dampfer „Augusta Victoria“ del Hamburg - Amerikanishen Packetfahrt - Actiengesellschaft is, w!l{ T. B.“ mittheilt, gestern Abend mit 300 Fahrgästen auë

Smyrna hier eingetroffen. An Bord ist alles wohl.

Dritte Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Montag, den 14. März

1892.

A 64.

Literatur.

Zeitfragen.

Der alte und der neue Curs. Wirthschaftspolitishe Be- trahtungen cines Landwirths von von Zadow- Alt-Wuhrow. Ber- lin 1892. Puttkammer und Müblbrecht. Pr. 60 „z. Der Verfasser ist cin schr selbständig denkender Mann, der si in einer Beziehung wenigstens mit seinen Berufsgenossen, den Landwirthen, in einen starken Widerspru setzt. Er tritt für völlige AULON der Ge- treidezöllè ein, weil diese keinen Nußen für die Landwirthe hätten ; fie seien eine Hilfseinnahme, welche auf unsicheren Füßen stche; denn bei ciner preissteigernden Wirkung der Zölle würden diese doch noch weiter herabgeseßt oder gänzlich aufgehoben werden müssen. Thatsächlih habe der Großgrundbesißer keinen Vortheil, sondern directen Schaden von den Zöllen gehabt, indem die Industrieartikel und die Arbeiterlöhne sich vertheuert hätten; am größten sei aber der politishe Schaden, der ihm aus der Agitation gegen die Zölle er- wase. Durch den Zoll könne die eigentliche Calamität des Land- wirths, \{lechte Ernten und Arbeitermangel, nicht beseitigt werden. Einc gänzliche Aufhebung der Getreidezölle sei aber nicht gefahrvoll : denn cs sei dafür gesorgt, daß die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Amerikas Productionsfähigkeit sei keineswegs mehr un- erschöpflich, Rußlands Exportfähigkeit sei schon jeßt beeinträchtigt. Da die Landwirthe sih immer auf dic Zölle gesteift, fei vieles ver- nahlässigt worden, was ihnen wirklich Nutzen, bringen fónnce. Für die Aufhebung der Zölle fordert der Verfasser und in diesen Punkten wird er bei seinen Partei- und Berufs- genossen mehr Anklang finden Ueberweisung der Grundsteuer an die Communen, umsomehr als die Ausgaben für die Socialreform die Landwirthe fast mit einer doppelten Grundsteuer belasteten ; er fordert ferner das Branntweinmonopol, Spiritus - Exportprämien, Ermäßigung der Eisenbahntarife für Güter, nicht aber der Perfonen- tarife, wodur die Sachfengängerei befördert würde: ferner zur Aus-

steuer für die untersten Stufen, deren Aufhebung er als einen Fehler bezeichnet. Kurz, als „neuen Curs“ empfiehlt er nicht „Schuß“, sondern „Pflege der nationalen Arbeit“. Wir haben den Inhalt der Broschüre, die gewiß von si reden machen wird, einfa wiederge- eben, ohne selbstverständlih unsererseits diesem neuen Curs das

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Wort reden zu wollen. Mr Die innere Staatsgefahr. Leipzig, 1892, Nenger’\che Buchhandlung. Preis 50 „5. Der anonyme Verfasser der im vorigen Jahre erschienenen Broschüre „Krieg, Friede und Erziehung“ hat sich, offenbar aufgemuntert dur einige wohlwollende Besprechungen, zu einer Fortseßung feiner in äußerlich vhilosophischem Gewande auf- tretenden Gedanken in der vorliegenden Broschüre bewegen lassen, die er ursprünglih „zu eigener Klärung der Anschauungen“ geschrieben hat. Daß diese Klärung ihm gelungen, muß entschieden in Abrede gestellt werden. Wie Stil und Logik mangelhaft sind, so ift die Broschüre von lauter unklaren Vorstellungen erfüllt. Der Verfasser bricht eine Lanze für die „neue Lehre“, ohne daß der Leser über diese sih flar wird, er erhebt die verstandesmäßige Erkenntniß, die Naturerkenntniß zum Regulator des Lebens und glaubt damit einen Trumpf gegen die „überalterte“ classishe Bildung ausgespielt zu haben. Mit Geringschäßung s\priht cer über die „Staatsmänner“, offenbar ohne auch nur eine klare Vorstellung zu haben, was zum Staatsmann gehört. Er meint, daß wir an einem „Culturwende- punkt“ stehen, ohne begreiflich zu machen, woraus er dies folgert und worin jene Wendung bestehen soll. Der Kern seiner Schrift ist eine NRückweisung der Kirche und des Confessionellen aus der Schule, um die „innere Staatsgefahr“, die Socialdemokratie, mit der neuen ,Welt- anschauung“, mit der neuen Naturerkenntniß zu bekämpfen und zu be- siegen. Wie er diesen Standpunkt darlegt und vertheidigt, dabon zwei Beispiele, welhe beweisen, daß man mit dem Verfasser überhaupt nicht discutiren kann. Er fragt: „Wo haben denn Christus und seine Jünger nach confessionellem Geschicts- und Geographie-Unterriht verlangt?“ Die Abgeschmacktheit dieser

ein noch widerspruchsvollerer Gedanke denken? Dann if das Con- fessionelle also (sic!) der Ausdruck menschlicher Unvollkommenheit, die also mit der Höberentwickelung sih mehr und mehr verringern muß. Wenn alf o ein Staat Partei nähme für das Confessionelle, dann nähme er als\ o Partei für en LuNe Unvollkommenheit und gegen Gott.“ Das it einfach unlogisches Kauderwelsch, womit auch die ganze Broschüre zur Genüge gekennzeichnet ist.

RNechts- und Staatswissenschaft.

__Kr. Zum Checkgeseß. Kritik des dem Bundesrathe vor- gelegten Entwurfes eines Checkgeseßes für“ das Deutsche Neih. Von A. Hoppe nstedt, Regierungs-Rath a. D., Director der Bank des Kassenvereins. (Berlin 1892. Carl Heymann's Verlag.) Der Verfasser bekennt sich zunächst für eine geseßliche Regelung des Check- rechts und stimmt den im Entwurf enthaltenen Satzungen dahin zu: 1) Klage gegen den Bezogenen kraft eigenen Rechts des Inhabers, 2) die Unwiderruflichkeit des Checks, 3) Regelung der Regreßpflicht mangels Zahlung ; er richtet sih aber gegen die Anforderung, daß zur Zeit der Regelung des Checks ein entsprechendes Guthaben beim Be- zogenen vbrhanden sein müsse. Die Beweisführung geht dahin, daß in civilrehtlicher Beziehung nur der Zeitpunkt der Präsentation maß- gebend fein könne, wobei hervorzuheben, daß eine Aenderung dahin vorgeschlagen wird, der Aussteller könne den Zahlungsauftrag an den Bezogenen nach Ablauf der Präsentationsfrist widerrufen. Aus den Vorschlägen is namentlich noch zu beachten, daß dem Check die Eigenschaft als Ordrepapier nur dann beiwohnen soll, wenn er an Ordre gestellt ist; die Vorlegungsfrist des Inlandschecks sei auf sieben Tage (gegen fünf Täge des Entwurfs) zu bestimmen. Die Bemer- kung S. 13 „Ein Indossament des Bezogenen kennt die Wechselordnung nicht“ dürfte auf einem Versehen beruhen gegen Art. 10 A. d. W. O. (Wegen des französischen, belgishen und englishen Wechselrechts vergl. Spaeing, Wechselreht S. 43, Franz Vahlen, 1890.) Beson- ders wird auch für die Beseitigung der Strafbestimmungen eingetreten.

gleichung der Vortheile zwischen Stadt und Land die Einführung von Einzugsgeldern und s{ließlich auch Wiedereinführu

. Untersuchungs-Sachen. 9, Aufgebote, Zustellungen u. dergl. 3. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. . Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. 5. Verloosung 2c. von Werthpapieren.

F D (20s 1) Untersuchungs-Sachen. [74266] Steckbriefs-Erledigung.

Der gegen die Köchin Johanna Auguste Kameckte, am 2. August 1836 in Danzig geboren, unter dem 97. Februar 1880 erlassene und zuleßt am 20. Mai 1887 erneuerte Steckbrief wird hiermit als erledigt zurückgenommen.

Berlin, den 2. März 1892. Z Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht 1.

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[74303] Zwangsversteigerung. / Im Wege der Zwangsvollstreckung foll das im Grundbuche ‘von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 86 Nr. 3554 auf den Namen des Kaufmanns Moritz Bernstein zu Berlin ein- getragene, zu Berlin in der Straße 29, Ab- theilung VII. Nr. (—), jeßt Jagowstraße Nu. 22, belegene Grundstü am 20. Mai 1892, Vor- mittags 107 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge- riht an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C, part., Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 6,78 16. Reinertrag und einer Fläche von 11 a 52 gm zur Grundsteuer, und vom Etatsjahre 1893/94 ab mit 14320 4. Nußzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer- rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschäßungen und andere das Grundstü be- treffende Nachweisungen, fowie besondere Kauf- bedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Zimmer 41, eingeschen werden. Alle Neal- berechtigten werden aufgefordert, die niht von selbst auf den Érfteber übergehenden An- sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbe- jondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, #pä- testens im Versteigerungstermin vor der Auf- forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht bérüdck- sichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berüdsichtigten Ansprüche im ae zurück- treten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellun des Verfahrens Fateiznfübren, widrigenfalls na erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtbeil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 20. Mai 1892, Nachmittags 123 Uhr, an Gerichtsftelle, wie oben, verkündet werden. Berlin, den 26. Februar 1892. Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 76. (74302) Zwangsversteigerung. : Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 46 Nr. 2232 auf den Namen des Architekten Alfred Bornemann hier eingetragene, in der projectirten Straße Nr. 6 angebli Bremer- straße 56/57 belegene Grundstück in einem neuen “ermn am 9, April 1892, Vormittags 10} Uhr, vor dem unterzeihneten Geriht an Gerichtsstelle Neue Friedrihstraße 13, Hof, lügel C, part., Saal 39, versteigert werden. Das rundstück is mit 0,87 ( Reinertrag und einer Slâe bon 12 a 09 qm zur Grundsteuer und für as Etatsjahr 1892/93 mit 23 880 # Nußzungs- werth zur Gebäudesteuer. veranlagt. Auszug aus br Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund- ubblatts, etwaige Abschätzungen und andere das

ing der Klassen-

- steigerungsvermerfs nicht hervorging,

Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie be- sondere Kaufbedingungen können in der Gerichts- schreiberei, ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Nealberechtigten werden aufgefordert, die niht von felbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver- insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder- fehrenden Hebungen oder Kosten, späteftens im Ver- steigerungs8termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Bertheilung des Kaufgeldes gegen die berüksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungs- termins die Einstellung des Verfahrens herbeizu- führen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruh an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Er- theilung des Zuschlags wird am 9. April 1189S, Nachmittags 12S? Uhr, an Gerichtsstelle wie oben verkündet werden. Berlin, den 9. März 1892. Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 76.

[74298] /

In Subhastationsf\achen

1) des Johann Heinrichs, Rentners zu Aachen ;

2) der Kinder des Heinrich Josef Heinrichs, Ackerer zu Gillrath, nämlich: a. Barbara, geb. Heinrichs, ohne Geschäft, Ebefrau des Ackerers Leonhard Wil- helm Kohnen in Gillrath, þb. Marie Heinrichs, ohne Geschäft daselbst, c. Hubertina, geb. Heinrichs, ohne (Gewerbe, Chefrau des Ackerers Heinrich Wintz in Gillrath, als erxtrahirende Gläubiger, gegen

1) die Wittwe Andreas Finken, Elisabeth, geb. Nobert in Oppen bei Würselen ; 2) die Kinder und Erben des zu Oppen verlebten Ackerers Andreas Finken, nämlich: A. dessen aus der Ehe mit der verlebten Elisabeth, geb. Graf, stammenden Kinder, als: a. Wilhelm Finken, Nadler zu Langerwche: b. Eheleute Anna Marie, geb. Finken, ohne be- fonderen Stand, und Cornel Hubert Krings, Fabrik- arbeiter zu Drisch bei Würselen, c. Eheleute Maria Bernhardine Margaretha, geb. Finken, und Michael Rößler, Bäcker, früher zu Scherberg, jeßt ohne be- fannten Wohn- und Aufenthaltsort; B. dessen aus der Che mit der Elisabeth, geb. Nobert, stammenden Kinder als: a. Martin Finken, Schlosser zu Oppen, b. Jakob Finken, Drechsler, c. Franz Andreas Finken, Bäckerlehrling, d. Adolf Finken, ohne Stand, e. Maria Josepha Finken, ohne Stand, die 4 zuleßt Genannten noch minderjährig und bei ihrer vorgenannten Mutter und Vormünderin, Wittwe Andreas Finken geseßlih domizilirt, als Schuldner und Subhastaten it durch Patent des König- lichen Amtsgerichts Abtheilung V zu Aachen vom 22. Februar 1892 Termin zur öffentlichen Versteige- rung der am 26. Januar 1892 in Beschlag ge- nommenen Immobilien, und zwar: Gemeinde Wöürselen, Landkreis Aachen. E

1) Ein zu Oppen gelegenes Wohnhaus mit Hof- raum, Scheune, Stallungen, Garten, Baumgarten und Zubehör, katastrirt Flur 3 Nr. 1801/513, groß 5 a 36 qm, neben Heinrih Josef Sturm zu Wam- bah und Adolf Graf zu Oppen; Erstgebot 300 M

2) Flur 3 Nr. 1805/517, Oppen, Weide, groß 36 a 74 qm, neben Adolf Graf und Ehefrau Ka- tharina Krings zu Oppen, sowie Heinrih Josef Sturm zu Wambach: Erstgebot 50 4. j

3) Flur 3 Nr. 652, Mauerfeldchen, Aer, groß 11 a 35 qm, neben Hubert Houben zu Oppen und Gewanne; Erstgebot 50 M j

4) Flur 3 Nr. 662, Mauerfeldchen, Acker, 6 a 65 gm, neben Johann Josef Billes jr. zu Dobach und Johann Heinrich Meessen zu Oppen ; Erstgebot 30 M,

Frage oder Phrase wird aber noch übertroffen dur folgende Probe von Logik und Blasphemie: „Jst denn Gott confessionell ? Läßt sich

auf den 9, Mai 1892,

Nachmittags 2 Uhr, zu Würselen im Lokale des Wirthes Cornely, in öffentliher Sißung gedachten Amtsgerichts an- beraumt worden.

Die Anheftung des Patents an den im Gesetze vorgeschriebenen Orten hat am 5. März 1892 \tatt- gefunden. Zu dem vorstehend bezeichneten Lizitations- termin werden Sie hiermit geladen.

Aachen, den 9. März 1892.

E S) Berger,

Gerichtsschreiber des Königl. Amtsgerichts.

An die Cheleute Maria Bernhardine Margaretha, geb. Finken, und Michael Rößler, Bäter, früher zu Scherberg, jeßt ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort.

Aufgebot.

in Breslau bat das Aufgebot tes Pfandbriefs der Deutsben Grundcreditbank zu Gotha:

Abt. V. Litt. A. Serie 375 Nr. 7500 über 300 M, verzinslich iu 3#& 9%, ¡zum Zwecke der Kratfiloserttärurg beartcagt. Der Inhaber die'et Urkunde wird aufgefordert, \päte- ens in dem auf den 15. Juli 1895, Vor mittags 10 Uhr, vor dem unter;eibneten G? ribte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urfunde vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloserflärung der Urkunde erfoigen wird Eine Wiedereinfeßung in den vo:igen Stand findet nicht statt. Gotha, den 28. November 1891. Herzogl. S. Amtsgericht. Abtheilung I. Fleiscbhauer.

Aufgebot.

(53052) H. Buerger

[66938] Auf Antrag:

1) der verwittweten Hauptsteueramtsassistent

Emilie Iawiersch, geb. RNohleder, in Breslau, der verehelichten Stationsvorsteher Auguste Lorentz, geb. Nohleder, in Rawitsch,

des Fräuleins Ida Nohleder in Breslau, der verehelichten Hilfsbremser Anna Mann, geb. Nohleder, in Neiße,

5) des Klemptners Hugo Nohleder in Halle a./S., wird der Inhaber des angeblich verloren gegangenen, auf den Unteroffizier Gottlieb Rohleder ausge- stellten Sparktassenbuches Nr. 972 der städtischen Sparkaffe zu Frankenstein ursprünglich über 50 Thlr., zuletzt über 11 Thlr. 22 Sgr. 5 Pfg. lautend, auf- gefordert, spätestens im Aufgebotstermine am 26.September 1892, Vormittags 10 Uhr, seine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzu- legen, widrigenfalls dasfelbe für kraftlos erklärt werden wird.

Frankenstein, den 4. Februar 1892. Königliches Amtsgericht.

[63797]

Ausgebvt eines Sparkassebuches.

Das auf Marie Watteland, ledig, volljährig, in Schifferstadt, lautende Einlage- und Quittungsbuch der Sparkasse der Stadt Speyer, Co. Nr. 21 666, über eine Rest-Einlage von 1470 Æ, verzinslich zu 3409/6 vom 1. Januar 1892 an, ist in Schifferstadt angeblich zu Verlust gegangen. :

Auf Antrag von Philipp Lauck, Waffelbäcker, in Schifferstadt wohnhaft, als Bevollmächtigten der ge- nannten Marie Watteland, wird gemäß E des K. Amtsgerichts dahier vom Heutigen der ÎIn- haber des vorbeschriebenen Sparkassebuhes auf- gefordert, spätestens in dem auf Ss, den 28. Oktober 1892, Vormittags 9 Uhr, zu Speyer, im Sigzungssaale des K. Amtsgerichts, an- beraumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und das Sparkassebuch vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftloserklärung erfolgen wird.

Speyer, am 26. Januar 1892.

Der Gerichtsschreiber des K. Amtsgerichts : Raquet, Kgl. Secretär.

Dem Negierungsentwurf hat der Verfasser einen eigenen Entwurf gegenübergestellt.

. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-GeseUl\&. Erwerbs- und Wirthschafts-Genossenschaften. Niederlassung 2c. von Rechtsanwälten.

Deffentlicher Anzeiger. | wn:

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

[74305]

Das Sparkassenbuh der städtishen Sparkasse zu Wittstock Nr. 1901, ausgefertigt für Luise Schindel-- hauecx, ursprünglich über 110 Thaler, zur Zeit des angeblichen Verlustes nach den Kassenbüchern der Sparkasse über 761 M 49 lautend, ist angeblich verloren gegangen und foll auf den Antrag der ver- wittweten Rentier Herfort, Luise, geb. Schindel- hauer, zu Potsdam zum Zweck der neuen Ausferti- gung amortisirt werden.

Es wird daher der Inhaber des Sparkassenbuchs aufgefordert, spätestens in dem auf den 13. Okto- ber 1892, Vormittags UA Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgebotstermin seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls dasfelbe für kraftlos wird erklärt werden.

Wittstock, den 3. März 1892.

Königliches Amtsgericht.

[66944] Aufgebot.

Der Maschinenbauer Emil Dickhäuser in Kowahlen hat das Aufgebot des am 1. Januar 1892 fälligen Wechsels d. d. Borkowinnen den 1. Januar 1891 über 300 Æ(, welcher von Dickhäuser an eigene Ordre auf den Besißer Nogowski in Chelchen gezogen und von Johann Rogowski angenommen ift, beantragt. __ Der Inhaber des Wechsels wird aufgefordert, den- selben unter Anmeldung seiner Rechte vorzulegen, und zwar spätestens in dem vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 8 anstehenden Aufgebotstermin den 16. September 1892, Mittags 12 Uhr, widrigenfalls der Wechsel für kraftlos erklärt werden wird.

Marggrabowa, den 3. Februar 1892. Königliches Amtsgericht.

[54708]

Der von dem Müller Adolf Hoß zu Langenfeld am 17. November 1890 ausgeitellie, auf den Händler Wilhelm Funke zu Immigrath gezogene, über 60 A lautende und am 17. Februar 1891 fällige Wechsel, dessen letzter Inbaber der Schlosser Karl Croon zu Leichlingen war, i! angebli verloren gegangen und foll auf Antrag des genannten Sc(lossers Carl Croon für fraft!o8 erklärt werden

Es wird daher der Inhaber des Wechsels aufgefor dert, spätestens im Termin, aa 25. August 1892, Vor- mitiags 11 Uhr, bei dew unterzeichneten Gerichte, Zimnier Nr. 8, seine Rechte anzumelden und den Wesel vorzulegen, widrigenfakls derselbe für kraft- los erflârt wird

Opladen, den 1. Dezember 1891.

Königliches Amtêgeriht. T1.

[67208] ARlgeios,

Der Fabrikarbeiter August Küster aus Peine, Damm Nr. 29, - und dessen Ehefrau, Sophie Dorothee, geb. Degener, haben das Aufgebot einer Hypothekenurkunde über eine zu Gunsten der Ghe- frau Küster im Grundbuche von Burgdorf Band VIlI Blatt 318 Abtheilung 111 Nr. 2 eingetragene Hypothek von 2385 #. beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, den 24. August 1892, R 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anbe- raumten Aufgebotstermine seine Nechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos= erklärung der Urkunde erfolgen wird.

Burgdorf, den 8. Februar 1892.

Königliches Amtsgericht.

[74297] Aufgebot. A Der Oekonom Wilhelm Eink in Dömern, Kirch- \spiels Vreden, vertreten durch den Rechtsanwalt Brandis in Ahaus, hat das Aufgebot der von ihm als Eigenthum beanfspruhten Grundstücke der Steuergemeinde Ammeloe: Flux 7 U. 932/504