1892 / 77 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 29 Mar 1892 18:00:01 GMT) scan diff

au nur nahen A Mühlen S 62 Sâte- - sie waren gerettet, aber umfonst, denn e von der Hiße gepackt und verzehrt. Die On na am Sp in den Baum- eppt. In die Häuser verbrahte man nichts d wohin das Feuer komme. s, denn Der Thurm mit dem t stoßende Pfarrhaus stehen unversehrt bern des Kirchhofs sind die Kränze zerrissen, die Blumen- Gitterthor des Kir [haus unangetastet. n Specereiladens,

Menschenhilfe

us brannte nieder, ohne daß Mer In einer der

onnte; die Hiße war zu groß Mehl noch hinausgetragen, reien, wurden \i die man rettete,

ngelegt wnrden, weil man den

wei Perfonen erreich

wurden über die weniger be- Dann holten die Feuerwehr- hnenden Apothekers ommen war, mit ihrem bamme; das Gerücht, nit zu bestätigen.

im Innern und an der Außenwand a Einsturz des Hauses befürchtete. Leitern die Kleidungsstücke überge Hintertreppe 1 die Frau des in dem Ha die Morgens um 5 Uhr niede Man brachte sie zu einer in ei dem Schrecken er Von den Bewohnern waren splitter und Sp

íInzwishen kamen

anderen längs\eit des „Oporto“, } Düning lief, Hierbei benahm si die den die Kinder

einen Nothhafen U

schaften beseßt, f P

einzeln an Bord ge Mannschaft des „Oporto“ r und Frauen an Bord gefcha vollen Anblick, da fie nur no schaft des „Desterro“ Dampfer Mes f faßung zu retten, doh zeigte 11 Munlichkeiten füllte, und es nannter Seemannskisten zu bergen. Proviant zu retten, indem an Anzahl von Personen nicht gen Indeß erwiesen sh auch h Provianträumlichkeiten d Wasser gelauf bis auf eine B

eines nah dem fen hatten,

hinabgebracht. wenige Habe,

garten hinausgesch niemand wußte, wann un rein ausgebrannt, bis auf den

läute und das an

zogen werden mußten. wacker. Zuerst wur Sie boten zum theil einen mitleids- det waren. tlich nach dem sinkenden

en der Reisenden und der Be- daß das Wasser bereits die eine Anzahl foge- ch war man darauf bedacht, „Oporto“ für eine so große Nahrungsmittel vorhanden waren. vergeblih, da die ß zerstört und voll den und Mannschaften orgen waren, blieb die leßtere

der Nähe wohnenden n, scheint si s mehr oder weniger dur eine Dienstmagd war schwer ver- Gerichtsbehörden zur Stelle. hm zuerst den Ha gerade gewaschen,

thdürftig beflei begab sih vers glichst die Sa

hübschen Ge Auf den Grä beete zerstampft: das nahe steht ein Schinde Inhalt eines benachbarte nebenan liegen in eine vieh und einem Pf wurden ihrer erst

Schnelligkeit das

retteten Gegenstände. Grunde, Canarienvögel wurden

Nikolaus Schlegel wollte sein V aber er stürzte vorwärts in einen verbrannte Ä gegenwart eilte er hielt das versengte chte ibm das br Wie das Feuer entst Kaminbrand.

die Frau f

hofs if zerbrochen. Ganz Pfarrreben liegt der dens, Zuerstöcke, Mais x. m Stall die Leichen von neun Stück Rind-

Die Ketten hängen an der Krippe, die Thiere sie verkohlten. Mit welch furchtbarer riff, zeigt die geringe n Menge, Mobiliar und Ein sechzigjähriger

Es gelang ibm, Haufen brennender Trümmer voller Geistes- nahen Brunnen Die nächste

ck, um möô

rengstücke verleßt, Bald waren auch Untersuchungsrichter Atbalin na hör. Er sagte aus, er habe sich baren Knall vernommen. Waschtisch

usmeister ins V als er den furcht- Wand vor seinem nd die Trümmer ihm ins Bett gewesen; ein Stuhl gewöhnlich,

zershmettert worden u Seine Frau sei noch im auf sie geschleudert wor

den Milhmann, den B jeden Morge

Bemühungen als Feuer um sih Menge der ge-

Werthtitel i

ur den Zusammenf Nachdem die Reisen

en waren. ootsbesaßzung glücklich gs

‘die Zeitungsträger, über- n einfänden, einzulassen. Dabei aris dur einen Schnurzug vom dann die eintretenden Personen er sei kurze Zeit vor der Ex- Bei der Ortsbesich- daß die Zerstörung

er glaubte, haupt die Leute, die ih sei bemerft, daß der Hausmeister in Bett aus die Thür öffnen kann und Der Shließer fügte hinzu, tanden und habe niemand bemerkt. nur festgestellt werden, daß die ist. Selbst die benachbarten Hau] er, ue de Berlin, wurden stark beschädigt.

Ueber die Feuersbrunst in dem „N. Zürch. Ztg." be- Dorfbach und ge- hübsche Häuschen

im brennenden Kleid zum Haupt unter die Röhre. ennende Gewand, sein Lebea steht in and, ist noch nit ermittelt, man „cheint durh-

zu Grunde

Inzwischen npfer „Desterro“ als plößlich der intertheil für einen bis das Schiff dann \sih auf die Wellen verfank. äter noch vom „Oporto“ aus, Wasser. wieder aufgerichtet hatte, den Wasser erkennen.

mit großer Aufmerksamkeit ößte Theil der des unter-

untergegangen s geworden und ragte der Dat dem Wasser hervor,

etwa 104 Uhr Morgen nur wenige Fuß me 3 Nordertheil im Wasser vershwand Augenblick fast senkrecht hervorragte, Seite legte und vo i rohr bemerkte man p förver sih unter dem fonnte die beiden Mastspißen aus retteten wurden an Bord des „Oporto“ behandelt. Die Reisenden des Mannschaft haben alle Sachen ver gegangenen Dampfers egeben, wovon der gr Die Ladung ist mit über

nicht sieht. vlofion aufge| tigung fonnte vorläufig anz ungewöhnlich ch die Nr. 4 der

), 26. März. Dorfe Sevelen im Mitten quer dur : wo dieser die Straße schneidet des Bäkers Tischhauser. er arbeitete in feinen balb drei Uhr Nachmittags fonnte er niht me In zehn Minuten hatte da

Feuersprize [öf

Brandstiftun

beweglihem Gut Obdachlose t Das Dorf ist woblhabend und \tatt- | ei Verwandten und Freunden in der iebenen größeren Hälfte des Dorfs untergebracht.

7E M A I L A: zee h s *

glaubt durch einen ausgeschlossen.

Durchs_ Fern- daß der Schiffs-

nicht, au keine Verzweifelten

Rheinthal wird der ; C ebrannten fin

ch die Längsare flicßt der , stand das dabei standen zwei Neben am Gaisberg, als er um ein- er eilte heim, aber abe nicht mehr retten. ie ein Nasender, die

lich. Die Ab unberührt geb

Desterro“ und der gr loren. Der Wert wird auf etwa 400 000 M an- gedeckt sein soll.

Ganz nahe

heil durch Versicherun Millionen Mark versichert.

Ueber die Dynamit-Explosion in der d. Bl. unter „Frankreich“) geht der re Schilderung zu : lagen die meisten ber der Läden stürzten mit Schreckens- und kurz darauf erschiene ilferufend und händeringen smannschaften waren die

\hreckliher Anblick. Das d der Boden war mit Möbel-

und anderem der Hausmeister ;

den Feuerruf hörte ; hr betreten, seine H s Feuer, springend w durchmefssen.

ih meterhoch t ts zweigten sich

r Redaction eingegangene Depeschen.

Atherfield, 29. März. (W. T. B.) ist heute früh flott ge St. Petersburg, der Comenius-Feier fand gest Festversammlung statt, die pädagogischen Verdienste Morgen wird im Museum“ der stalten cine Gedächtniß Brüssel, 29. März. (: wärtigen Fürst von Chimay i}

ihtamtlihen in der Ersten und Zweiten

Nach Schluß de

Die „Eider“

(W. T. B.) ern im hiesigen Lehr er- in welcher mehrere

von Comenius Militär-Lehr-

. T. B.) Der Minister des Aus- t heute Vormittag gestorben.

Paris, 27. März. (vergl. d. gestr. Nr. * folgende eingehende 1s ertönte,

den Kanal, gepeits{cht und Wellen Rindstrôme in den am Busen des hinunter auf der Stationéstraße den nördlichsten Theil des 1 eilte die Flamme ; nden Garben

Rue Clichy „Köln. Ztg. î Knall gegen 8 Uhr Mor noch im Bette. Vi rufen auf die Straße oberen Stockwerke Die ersten Rettung ihnen nicht geöffnet w und beim Eintritt bot si ganze Treppenhaus war el zerbrochenen

macht worden.

Als der heftige 29. März.

Bewohner | durch den die wüthende Lohe \hlagend erg und Feuerbàä Berges liegenden , bis zu den Weiden, Dorfes, hinaus bis ins das trockene Streugras entzün bedrohten die Ortschaften Rans und Räfis, zunächst zu Hause bleiben mußten. am, erzählt der Commandant der Feuer löglih {lug oben au ersten Stockwerks mi die Verderberin weiter,

vom Balletmeister Emil Graeb. Dirigent: Musik-

V stellung. Zum 1. Male : Schauspiel in 1 Aufzug nach In Scene gefeßt vom

Bewohner der d an den Fenstern. Feuerwehrleute.

Winkel“, rechts institut eine weit über das Riedli, Streuried-Langengraber dete sih und seine fliege sodaß deren Feuerwehr 3 Feuer über die Häuser wehr von Grabs: Das Haus dem Dach und zugleich aus t Wucht die Flamme und fer suchend.

eier begangen.

1gestürzt un Fensterscheiben, ten in diesen Ruinen stand de end und konnte noch niht sprechen. ben hatten sein Ge gsleitern eingetroffen,

trümmern, Hausrath b er war wl Gesicht blutete; essen waren d

stand unversehrt, Þ den Fenstern d dann sprang

e geistesabwes h : Ol sicht zershnitten. Unter- (Fortsezung des N

die schleunigst

e großen Rettun

Concerte.

Mittwoch, Anfang 7s Uhr: Unschuld (Klavier) und

Direction : Sigmund Lauten- Der kleine

Refsidenz-Theater.

Mittwoh: Zum 9. Male: Ferdinand le noceur).

1_von Leon Gaudillot. Deutsch Fn Scene geseht von Emil Lessing.

cht vom 29. März, Morgens.

4 A co

Sing-Akademie. Concert von Marie von Mathilde Wagner (Gesang).

Römischer Hof. Mittwoch, IT1. Kammermusik - Abend. Gustav Erner und Friß Espenhahn.

S ot ct

Schauspielhaus. Das Buch Hiob. Hölty von L. Adler. -Regisseur Max Grube. 4 Lustspiel in 1 Au seßt vom D

Schwerenöther ( Schwank in 4 von Schônau. Anfang 7F Uhr.

Donnerstag: Dieselbe Vorstellun Zum Gastspiel

welches vom 16. bis 30. Ap der Vorverkauf bereits Frei Residenz-Theaters.

Schriftliche Bestellungen kön zeitiger Einsendung des Betrages

Lelle-Alliance-Theater. Woche des Gastspiels des Königlichen Hoff

Abtheilung: Recitation vou ermann mit lebenden Bildern

sp.

red. in Millim.

Acten von

lus 59C.=409R.

eratur

Anfang 8 Uhr: und Ingeborg

Stationen. :

zug von Friedrich er-Regisseur Max Meister Andrea. vom Ober-

Philosophin. In Scene ge Neu einstudirt : spiel von E. Geibel. Regisseur Max Grube. Zu dem mit Allerhöchster G tag, den 1. April, des Haydn-Mozar Concerte werden Wege schon jeßt entgegen nicht zu zahlen. Tag aufgehoben. Gültigkeit. „Reserve-Saßz“ Symphonie G von Mozart, aus Davidde penitente phonie mit Chören von Fremdenlogen 6 Parquetlogen 4 M. 2 M. 50 4. theater 1 f.

Deutsches Theater.

Crampton. Anfang 7 Uhr. Donnerstag: Nathan der Freitag: Der Weg zum Herzen

ie nächste Aufführ von Heilbroun“‘ findet: am

Temp in 9 Cel

i Sonnenthals, ril stattfindet, beginnt tag an der Kasse des

Bar. auf 0 Gr. || u. d. Meeres

In Scene geseßt Anfang 7 Uhr. enehmigung am Frei- Opernhause zum Besten -Beethoven-Denkmals stattfindenden Meldungen auf dem gewöhnlich enommen ; Bestellgeld onnement wird für diesen Freipläge haben feine en die Bezeichnung Programm :

Ttullaghmore Ghristiansund Kopenhagen . Stockholm .

t.Petersbg.

Mittwoch: Karl Meyder-

Concert-Haus. rfung des Hofschau-

Concert unter gefälliger Mitwi errn Schwarz. er für Orchester zu der Glocke" von Stör. Declama spieler Herrn Schwarz.

nen nur bei gleich-

im Königl. berücksichtigt werden.

r’s „Ued von

Mittwoch: Letzte tion vom Hofschau-

Dienst- und Die Billets und den Datum lur (Oxford) von Haydn, Concertaria Violin-Concert von Mozart, Duett von Mozart und 1X. S Beethoven. Preise der ch 1. Rang, Parquet und n 3 4. 11. Rang arterre und Amphi-

Cork, Queens-

Cherbourg . Circus Renz. Karlstraße. Mittwoch, Anfang

Male: ZE” Auf Helgoland “Fü Fluty. Gr. hydrol. Auss\tattungs- n vom Director E

August Junt

ci is dod! 11. Bild: Watt wull de Kirl? ild: Wat sick de Kauhstall ve blinne Schausterjunge. s leßte Stunde. | . Junckermann. Bräsig.) Du drögst de P in 1 Act nach dem glei Reuter. Jochen Päsel, Schwank in 1 A von Friy Reuter. Donnerstag: Dies

74 Uhr: 3. 193. oder: Ebbe und : ntomime in 2 Abtheilu Nationaltänze Garde-Husaren 2c. Da überraschende Licht- un Riesenfontäne. hengste, in ganz eigener vorgeführt von H eritten von der Schulr chulpferd „Cyd“, geritten Mr. William mit Mlle. Theresina au 3 Gebrüder Briatore, der Athleten 3 Gebrüder Rasso, Mm. Bradbury,

rtellt. IV. Bild: Abtheilung: Charakterbild în (Nachspiel zu Onkel ann weg. nk gen Gedicht von Friß wat büst du vorn Esel! ch dem gleihnamigen Gedicht Anfang 7+ Uhr.

elbe Vorstellung.

amburg a winemünde Neufahrwasser

ootfahrten, neue

80 Fuß hohe Trakehner Rapp- sammen dressirt und Renz. „Johanniter“, reiterin Frl. Oceana R

4 dressirten P f dem 20 Fuß ho Akrobaten.

mpfschiff- u. d Feuereffec Außerdem :

Onkel Bräsfi

Orchesterlo 1 Act von

Karlsruhe - Wiesbaden .

Chemniy a

Mittwoch: College

Auftreten der JIockeyreiterin Parfozcereiterin 2c. Entrées und Intermezzos von sämmt-

still|wolkenlos 2 bedeckt

5 Halb bed.

still bedeckt

Uebersicht der Witterung.

Ein barometrisches Maxim

über der Irischen See, ge 750 1mm . an

Dementsprechend we

lebhafte nöôr Temperatur

Das Käthchen

Sonnabend ftatt. Adolph Ernst-Theater. M

Der Tanzteufel. 4 Acten von Ed. Jacobso Couplets theilweise Gustav Steffens.

Ernst. Anfang 7# Uhr Donnerstag: Der T

ung von ee ittwoh: Zum

Miß Edith, Komische en Clowns.

äglih: Auf Helgoland.

E Familieu-Nachrichten.

Verehelicht: Hr. Hauptmann Alexander Ripke lga von Pelchrzim Ein Sohn: H

Sie d’'Aix 97. Male:

Tie. 5

ay Görß. Musik von In Scene geseßt von

Mittwoch:

verland.) Anfang 7 Uhr. üttenbefitzer. Vorstellung. Medea.

Berliner Theater.

(Medea: Anna Ha Donnerstag:

Freitag : 29. Abonnements- auzteufel.

um über 775 mm liegt ; einem Minimum der ostdeutshen Grenze. hen über Deutschland ziemlich unter deren Eir gegangen ist. ammenhange stehen estern Nachmittag nde niedergingen. t\chland falt, trübe und zu t. Nur in Breslau liegt die München noch 6 Grad über tühlhausen meldet 23 mm dauer der kalten Witterung zu-

Deutsche Seewarte. S mm

Theater - Anzeigen.

che -Schauspiele. haus. 82. Vorstellung. in 5 Acten von G. umbert. Ballet von { vom Ober - Regisseur Teßlaff. ent: Kapellmeister Sucher.

Schauspielhaus. Drama in 5 Aufzügen von Scene geseßt vom Ober - Anfang 7 Uhr

riß. Lyri

r Chatrian), segt vom Ober- meister Weingartner, mimishes Ballet-Divertissement v Musik von J. Bayer.

Alte Jakobstraße Nr. 30. öniglich Bayerischen Hof- Ein blauer Teufel. von I. Stieler. Lustspiel in 1 Act Verhältnisse. Posse

Thomas-Theater. : Gastspiel des K ers Conrad Dreher. t Gesang in 1 Act Eine vollkommene Frau.

von Carl Görliß. Frühere in 1 Act von Johann N Leben (Salvator-Keller, Oktoberfest

Prosa-Couplet, verfa

ad Dreher a. Gast. Ein blauer Eine vollkommene Frau.

Das neue Bad. Schwank William Schumann.

s 3 Uhr: Herr und 4 Acten von Heinrich

Lessing-Theater. Mittwoch : Die Grofftadt- Die Camelien-

dlihe Winde, sehr erheblih herab dieser starken Abkühlung im die zahlreihen Gewitter, we und Abend im deutsche: Das Wetter ist in Niederschlägen Temperatur no dem Mittelwerthe. Niederschlag. l nächst wahrscheinlich.

berpfarrer Stob- Walter von Wiedebah 5 O L

augwwti erlin) Ulthau). E f eselkow bei Roman). Gehring (Potsdam). Rosaly von Beöczy, Schmograu).

Geboren:

wasser (Lychen). iedrihswerder). ajor Alfred von Major von Bornstedt esiger Munkel (

Gestorben: von Stosch ( Rath Schädler (Hirschberg

Luise - Sulzer,

r. Legations-

(Berlin).

arzt Dr. Breit

von Stumm

Zöllner, geb.

Donnerstag: Zum 1. Male: Genrebild mi

eitag: Die Gro ächste Nachmittags- Der Traum eiu Leben.

Parquet 2 M 2c.) :

orstellung ( | Î f täglih ohne

Hrn. Ritter-

mit Gesang Münchener und Colosseum). getragen von Conrad

Donnerstag: Conr

t und vor-

Mittwoch: Neu einstudirt:

Gesangsposse in 3 Acten angstexte von L

Wuallner-Theater. Der Löwe des Tages. von H. Wilken.

r. Wirkl. Geh. Burow (Berlin). 2 Gustav von Loos Ober-Stabsarzt und Regiments/ haupt (Düsseldorf). Marburg). Fx. ildebrand (Berlin).

Verhältnisse.

in 4 Acten von W1 Sonntag, Nachmittag Schwank in

Die neuen G Musik von

tag und folgende Tage: Der Löwe des

mittags - Vorstellung zu bedeutend (Parquet 1 M 2c.) wank in 4 Acten von F Tellheim. Anfang 4 Uhr.

Mittwoch : Opern- Oberst Emma

Die Afrikanuerin. yerbeer. Tert von E. S Paul Taglioni.

onntag : Na ermäßigten bester Freund. Brentano und Karl

h - Wilhelmstädtishes T ch: Mit neuer Ausstattung zum 70. M Operette in 3 Acten von [ius Bauer. Musik von cene geseßt von Julius

alk. Die neuen JInspector Venßky.

le: Das Sounutagskinud.

Redacteur: Dr. H. Klee, Director.

Hohenzollern-Galerie

am Lehrter Bahnhof. gemälde 1640— 1 M Kinder'50 A.

cene geseß

Verlag der Expedition (Scholz). Buchdruckerei und Verlag§Þ Wilhelmstraße Nr. 32. Neun Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage),

8angabe zu Nr Commauditge

Cromwell. Eduard Tempeltey. In Regisseur Max Grube.

ung. Freund P. Mascagni.

88. Vorstellung.

Gr. histor. BAE

9 Vorm. 11 A Druck der Norddeutschen

Anstalt, Berlin SW.,

Das Sonutagskind. go Wittmann und

rl Millôcker. Jn he. Dirigent: Kapellmeister ecorationen aus dem Alteli Costume vom Garderoben-

tag: Z. 71. Ma

Opernhaus. 83. Vorstell r in 3 Acten von uardon (nach Erckmann und albeck. In Scene ge- ent : Kapell-

Anstalt für volksthümliche Naturkunde. - Park (Lehrter Bahnhof). Täglich Vorstellu ftlihen Theater. Näheres die Anfang 74 Uhr.

Am Landes - Ausstellu von 12—11

. 6 des öffent, sellschaften auf esellschaften) für die Woche 21, bis 26. März 1892,

sowie die Jnhalt lichen Auzeigers Actien und

deutsch von M. K “A egisseur Teßlaff. Diri Die Puppensfee. Haßreiter und

In Scene gefeßt

fang 7 Uhr

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M T8

Berlin, Dienstag, den 29. März

1892.

Deutscher Reichstag. 205. Sißgung vom Montag, 28. März, 12 Uhr.

Am Tische des Bundesraths die Staatssecretäre Dr von Boetticher, Freiherr von Maltßahn, Freiherr von Marschall und Hollmann sowie der Königlich pre I eoodea V : E Kaltenborn.

uf der Tagesordnung steht zunächst die erste Berathun

des Nachtrags-Etats fur 1892/93, worin als erste Ras für den Neubau bezw. Ausbau strategisher Bahnen an der Ost - und Westgrenze des Reis Gesammtbedarf 32 Millionen Mark, die Summe von 9643400 # ge- order wird. ó §

O, Dr. Hammacher (nl.) bedauert, daß diese Vorlage erf: so spät dem Reichstage zugehe und zwar in einem Augenblick, E wi ganze Haus La {on mit dem Gedanken des L eiluiden Schlusses der Tagung beschästige. Die Forderung des Nachtrags-Etats sei eine sehr hohe, die Begründung im einzelnen nichts weniger als erschöpfend. Es stehe auch in Frage, ob nicht durch bedingungslose Bewilligung des Credits die mit Baden über die Linie Röschwoog-Karlsruhe s{webenden Verhandlungen zum Nachtheil des Reichsfäckels beeinflußt würden. Die Berathung des Nachtrags-Etats in der Commission fei unumgänglich; hoffentlih werde die Commission mit der größten Be- \{chleunigung arbeiten. :

Abg. - ahn (conf.) {ließt sich dem Antrage auf Verweisung an die Commission an und zweifelt niht daran, daß ihr die Auf- {lüsse über die Nothwendigkeit der Forderung gegeben würden, die n der gedruckten Begründung nicht wohl hätten gegeben werden onnen.

Königlich preußischer Kricgs-Mimster von Kaltenborn:

Die Hceresverwaltung stimmt dem vollkommen zu, daß die Vor- lage der Budgetcommission überwiesen wird; sie ist bereit, in der Commission die Vorlage eingehend zu begründen. Bei der Gelegen- heit werden sih auch die Gründe erörtern lassen, wie es gekommen ist, daß dieser Nachtrags-Etat so spät zur Vorlage gelangt ift.

Abg. Dr. Orterer (Centr.) : Das Centrum bedauert auf das Lebhafteste, daß eine Vorlage von folher Tragweite fo kurz vor dem Schluß der Tagung eingebracht werde; es hoffe, daß bei der Com- missionsberathung die durchshlagenden Gründe für die Bewilligung unterbreitet würden; seien diese Gründe nicht ganz besonders durch- \hlagend, so werde das Centrum die Vorlage ablehnen, da bei aller Opferwilligkeit ‘des Reichstags ihm nicht zugemuthet werden könne, in diesem Stadium noch so P e Beschlüsse zu fassen, zumal anzunehmen |ei, daß frühere Bewilligungen für ähnliche Zwecke noch nicht vollständig verwendet worden seien.

Abg. von Kardorff (Np.): Seine Partei sei sehr geneigt, sobald die Nothwendigkeit dieser Forderung erwiesen sei, sie zu be- ‘willigen, niht nur im militärischen, fondern auch im wirthschaftlichen Interesse, da die jeßige Arbeitslosigkeit die Verwendung von Neichs- mitteln für diese Zwecke durchaus rathsam erscheinen lasse.

Staatssecretär Dr. von Boetticher:

Mein Herr College, der Königlich preußische Kriegs-Minister hat bereits seine Bereitwilligkeit erklärt, daß in der Commission alle die Gründe, welhe aus militärishen Gesichtspunkten für die dur die

Vorlage in Aussicht genommenen Bauten ins Gefeht zu führen find, dargelegt werden sollen. C liegt in der Natur der Sache, daß bei einer solhen Forderung, die

das Interesse der Landesvertheidigung fördern o nt alle Gründe, welche dafür sprechen, in einer öffentlihen Versammlung und in einer dem Publikum zugänglichen Drucksache gegeben werden fönnen, und wir müssen auf die Geneigtheit des Hauses dahin rechnen, sih damit zu begnügen, daß die nähere Begründung für diese For- derung erst in der Commission, alfo binter verschlossenen Thüren, beigebraht wird. Das halte ich für selbstverständlich.

Was mich veranlaßt hat, das Wort zu erbitten, das ist eine Be- merkung des Herrn Vorredners, die dahin ging, daß seines Wissens noch aus früheren ähnlichen Bewilligungen größere Bestände vor- handen sind, sodaß es auffallen müsse, daß man sch{on jeßt wieder mit neuen Forderungen ciner ähnlichen Kategorie, wie früher, hervor- tritt. In dieser Beziehung habe ih zu bemerken, daß, wenn auch die früheren Bewilligungen nicht vollständig Verwendung gefunden haben, es an si doch ganz unzulässig sein würde, das, was aus diesen früheren Bewilligungen noch vorhanden ist, für andere Zwecke zu ver- wenden als für diejenigen, für die die Bewilligung eingetreten ist. (Sehr richtig!) Es hat also absolut außerhalb der Möglichkeit ge- legen, mit Rücksicht darauf, daß noch Bestände aus den früheren Be- willigungen vorhanden sind, diese Vorkage zurüczustellen. Im Gegen- theil, diese früheren Bewilligungen werden voll und ganz aufgebraucht werden für die Zwecke, für die sie vom Reichstag erbeten sind. Im übrigen habe ich namentlich dem Herrn Abg. Dr. Orterer gegenüber

hervorzuheben, daß das auffallende Moment, daß die Vor- lage etwas spät an das Haus gebraht ist, sich einfach

daraus erklärt, daß in weiten Kreisen des Hauses die Neigung besteht, sobald als möglih zu den heimischen Penaten zu wandern (fehr rihtig!), und daß wir also ein Bedürfniß, das wir an sich als ein dringendes erkennen und dessen Befriedigung bis zum nächsten Herbst hinauszuschieben wir für gefährlich halten, für jeßt noch in der zwölften Stunde dem Reichstage entgegenbringen mußten. Wenn davon ge- sprochen ist, daß die Verhandlungen mit den Einzelstaaten noch nicht durchweg zum Abschluß gekommen sind, so habe ih in dieser Be- ziehung zu bemerken, daß diese Verhandlungen in wenigen Tagen vor- auêsihtlich zum Abschluß geführt sein werden, und da es sich dabei gerade um die Ausführung großer und lange dauernder Bauten handelt, daß es nüßlich ist, hon jeßt die Bewilligung von dem Hause zu er- bitten. Jch zweifle gar niht daran, daß, wenn die Herren in der Budgetcommission in die nähere Detailberathung der Vorlage einge- treten sein werden, sie sich mit dem Bundesrath davon überzeugen werden, daß es niht Laune, sondern Pflicht war, daß wir diese Vor- lage an das Haus jeßt gebracht haben. (Bravo!) Negiertd- Hinze (dfr.) hofft, daß die Erklärungen der verbündeten A ngsn genügen würden, um die Bewilligung auszusprechen. uch feine Î artei stimme für die Commissionsberathung. i Daa Vorlage wird der Budgetcommission überwiesen. L L D die dritte Berathung des Etats fortge]eßt uit zunächst der Etat für den Reichstag, den Reichskanzler nd die Neichskanzlei unverändert genehmigt.

Newa. es t e RaE t - - Lir A R AAR Ewe 2-02 A Í m: 17 20 1e E %

Beim Etat des Auswärtigen Amts Ï f eine An- frage des Abg. Dr. von Laie O E

Staatssecretär Freiherr von Marschall:

Meine Herren! Ich bin sehr gern bereit, die Anfrage des ge- ehrten Herrn Vorredners zu beantworten, und shicke voraus, daß das Auswärtige Amt der gegenwärtigen vortugiesishen Finanzkrise von Anfang an die ernsteste Aufmerksamkeit zugewendet hat. Wir

wissen genau, : daß ein sehr erhebliher Theil der portugie- sishen Staatsschulden in den Händen von deutschen Neichs-

angehörigen sich befindet, und zu meinem Bedauern muß ih aus den zahlreichen Eingaben, die mir seit Wochen täglich zukommen, nament- lich aus Süddeutschland und Mitteldeutshland, entnehmen, daß eine große Anzahl von kleineren und mittleren Kapitalisten ihre Ersparnisse in portugiesischen Fonds angelegt haben, und zwar zu einem Curs, von dem ich persönlich erheblihe Zweifel habe, ob er jemals berehtigt ge- wefen ist.

: Was nun die Thätigkeit des Auswärtigen Amts betrifft, so ist es die folgende. Sobald die portugiesische Regierung sich überzeugt hatte von der Unmöglichkeit, fernerhin den Verpflichtungen ihren Gläubigern gegenüber in vollem Maße Genüge zu thun, hat sie sich mit der deutschen Regierung in Verbindung geseßt, hat einen eigenen Delè- girten hierher gesandt und den Wunsch aussprechen lassen,- es möchten do Delegirte der deutshen Gläubiger nah Lissabon entsandt werden zu einem doppelten Zweck: einmal um die dortige Finanz- situation von Grund aus zu prüfen und sich zu überzeugen, daß in der That eine Verkürzung der Rechte der Gläubiger eintreten muß, und dann um eine Verständigung anzubahnen über eine neue Grundlage des Schuldverhältnisses. Jch bin diesem Wunsche entgegengekommen und zwar aus dem Grunde, weil ih der Ansicht bin, daß es in solchen Fällen in erster Reihe Sache der Gläubiger selbst ist, für ihre Nechte einzutreten, ihre Interessen zu wahren, Vorschläge anzuhören und Gegenvorshläge zu machen. Meines Erachtens liegt die Aufgabe des Auswärtigen Amts darin, die Delegirten in jeder Weise zu unterstüßen in derselben Weise, wie jeder Deutsche, der im Auslande eine Reclamation erhebt, Recht sucht, auf die Unterstüßung des Auswärtigen Amts Anspruch hat. Ich habe demgemäß den Kaiserlihen Gesandten in Lissabon beauftragt, den deutschen Delegirten, die ih inzwischen nah Lissabon begeben haben, in wirksamer Weise mit Rath und That zur Seite zu stehen und der portugiesishen Regierung unsere Auffassung dahin kund- zugeben, daß eine Verkürzung der Rechte ausländisher Gläubiger nur eintreten könne auf Grund einer Verständigung mit denselben und nicht bloß durch die portugiesische Gefezgebung, und daß außer- dem gewisse Garantien gegeben werden müssen, um ähnliche Even- tualitäten in Zukunft zu vermeiden. (Sehr gut!) Meine Herren die Delegirten sind zur Zeit in Lissabon, die Verhandlungen find im Gange, ih kenne ihren wesentlihen Inhalt, bin aber natürlicher- weise niht in der Lage, hierüber etwas zu sagen. Wir er- fennen vollständig an, daß die gegenwärtige portugiesishe Ne- gierung ernstlih und gewissenhaft bemüht ist, die Schwierig- keiten zu beseitigen, die ja nicht von heute stammen, und nichts liegt uns ferner, als diese Schwierigkeiten vermehren zu wollen, oder gar irgend welhe Maßregeln zu befürworten, die mit dem ge- reten Nationalgefühl der portugiesishen Nation in Widerspruch ständen. Allein wir halten an der Erwartung fest, daß bei beider- seitigem Entgegenkommen und bei rihtiger Würdigung der beider- seitigen Interessen es gelingen wird, einen billigen Ausgleich zu finden, und inébefondere bezüglih der Garantien für die Zukunft, die wir für durchaus nothwendig halten, eine Modalität zu finden, die cinmal den gerechten Ansprüchen der deutschen Gläubiger gerecht wird und auf der anderen Seite nicht nur nicht die Empfind- lihfeit der Nation verletzen fann, sondern im Gegentheil ihren Interessen dient, indem dadurh das Vertrauen in den Credit Portugals erhalten, bezw. gehoben wird. Allerdings werden sich die deutschen Gläubiger Portugals auf einen erheblichen Verlust" gefaßt machen müssen, und ih kann nur hoffen, daß aus der ganzen Sach- lage wenigstens der eine Nutzen entstehen wird, daß nämlich die deutschen Kapitalisten, wenn sie gesonnen sind, ihre Ersparnisse in fremden Fonds anzulegen, sih dann wenigstens über die wirkliche Situation der betreffenden Länder etwas forgfältiger informiren, als dies hier der Fall gewesen is. (Hört! hört! links.)

Abg. Dr. von Marquardfen (nl.) is mit diesen Erklä- rungen zufrieden und spricht auch seinerseits die Hoffnung aus, daß das deutshe Kapital in Zukunft den Spruch: „Bleibe im Lande und nähre dich redlich!“ mehr beherzigen werde.

__ Abg. Graf von Kaniß (conf.) fragt, welche Erfolge die Er- mächtigung der verbündeten Regierungen zum Abschluß weiterer Handelsverträge bisher gehabt habe. Er würde bedauern, wenn die Zeitungsnachricht sich bewahrheiten sollte, wonach der Bundes- rath allen Staaten, die 1885 durch Bundesrathsbeshluß für

meistbegünstigt erflärt worden seien, die Vortheile der Handelsverträge ohne irgend welche Gegenleistung zugestanden hätte. Seit 1885 hätten

doch die meisten dieser Staaten ihre Zölle \ ) »- trächtlich erhöht. s brauche ut E D d Sieben dees wiesen zu werden.

Staatssecretär Freiherr von Marschall:

Der hauptsächlihste Wunsch des geehrten Herrn Vorredners, daß nämli der Bundesrath das im Jahre 1885 aufgestellte Verzeichniß der meistbegünstigten Nationen als künftighin niht mehr maßgebend erklären solle, is bereits erfüllt. Der Bundesrath hat unmittelbar, nahdem der hohe Reichstag die Handelsverträge genehmigt hatte, dieses Verzeihniß einer Revifion unterzogen, und der Herr Abg Graf von Kaniß wird, wenn er die Güte haben will, si dieses neue Verzeichniß es ist veröffentliht anzusehen, sich davon überzeugen, daß verschiedene Staaten aus diesem Verzeichniß gestrichen sind, meines Wissens in Europa insbesondere Rumänien und Portugal, mit denen wir zur Zeit keine Verträge haben.

Im übrigen ist es für mi außerordentlich \{wer, hier im Plenum Auskunft darüber zu geben, welche Handelspolitik die verbündeten Re- gierungen gegenüber den Staaten, mit denen wir zur Zeit keine Verträge

s

haben, einschlagen werden. Ih kann dem Herrn Vorredner nur das Eine sagen, daß seine Befürchtungen, als ob die verbündeten Re- gierungen die Meistbegünstigung auch solhen Staaten einräumen würden, von denen feine Gegenleistung gewährt wird, daß diese Be- fürchtungen vollkommen unbegründet sind. Wir haben in dieser Be- ziehung, nahdem wir einen umfassenden Conventionaltarif geschaffen haben, eine gebundene Marfchroute, wir gewähren unsern Conven- tionaltarif und damit dié Meistbegünstigung allen denjenigen Staaten, die uns vertragsmäßig entsprehende Gegenleistung geben. Thun die Staaten das nicht, so wenden wir unseren Generaltarif an. Das ist der Gesichtspunkt, von dem aus die verbündeten Regierungen fünftighin ausgehen werden. Wir haben uns die Vollmacht des Reichstags, bis zum 1. Dezember die Meistbegünstigung gegen ent- sprechende Gegenconcession zu gewähren, eben deshalb geben lassen, um Raum zu gewinnen für handelspolitische Verhandlungen, und ih fann dém Herrn Vorredner die beruhigende Ver- sicherung geben, daß auch, wenn wir es könnten, wir doch keines- wegs die Absicht haben, unsere Conventionaltarife und die Meist- begünstigung irgend welchen Staaten zu geben, wenn nicht entsprechende Gegenleistungen von dort aus erfolgen.

Der geehrte Herr Vorredner ist dann auf die Frage eingegangen, ob diejenigen Handelsverträge, die niht das Deutsche Reich, fondern einzelne Particularstaaten abgeschlossen haben, überhaupt zu Recht be-

steh en. Er hat diese Frage verneint und hat damit insbes ondere den Verträgen, die in früherer Zeit das Königreih Preußen, das Großherzogthum Mecklenburg und

die Hansestädte mit fremden Staaten geshlofsen haben, die rechtliche Wirksamkeit abgesprohen. Meine Herren, der Herr Vorredncr hat sih damit auf ein Gebiet begeben, auf das ich ihm unmöglich zu folgen vermag. Denn es würde allerdings zu den allerfeinsten \taats-

rechtlihen Discussionen führen, wenn ich prüfen sollte, ob und inwieweit diese Verträge wverpflihtend gewesen sind für das Reich. Ich kann nur constatiren, daß diese Ver- träge {hon vom Zollverein und nah der Gründung

des Neichs vom Reich als dasselbe verpflihtend übernommen sind. Dieser Zustand dauert zur Zeit noch fort, und es liegt für die ver- bündeten Regierungen kein Anlaß vor, diese staatsrehtlihen Fragen aufzuwerfen. Die Sache liegt so, daß, wenn einer dieser Verträge sich als unzuträglich für unsere Interessen erweist, wir denselben kündigen werden, und ich kann dem Herrn Vorredner nur sagen, was Schweden und Nor- wegen betrifft, daß die Frage einer eventuellen Kündigung erwogen werden muß, je nah dem Ausfall der handelspolitishen Verhand- lungen, die gegenwärtig in Christiania und in Schweden stattfinden ; denn wenn Schweden und Norwegen ihre Zölle auf deutsche Pro- ducte erhöhen, werden wir nicht ferner in der Lage fein, ihnen unferen 67 A Conventionaltarif und die Meistbegünstigung zu ge- währen.

Was dann unser Verhältniß zu Amerika betrifft, so hat der geehrte Herr Vorredner Frankreih als leuch- tendes Beispiel uns gegenüber gestellt, welhes keineswegs

seinen Minimaltarif ohne Gegenleistung den Vereinigten Staaten ge- geben hat. Genau fo haben wir gehandelt, und wir haben unsere Con- ventionaltarife bezüglich der landwirthschaftlihen Producte den Amerikanern gewährt auf Grund sehr erheblicher Gegenconcessionen, nämlich auf Grund der Erklärung, daß der Präsident der Vereinigten

Staaten von den discretionären Gewalten, welhe ihm die Mac Kinleybill und die Edmondbill geben, uns gegenüber keinen Gebrauh machen will, und der Herr Vorredner weiß, daß diese Erklärung ih gerade auf den Zucker bezieht,

also ein Product, das für unsere landwirthschaftlichen Interessen von sehr großer Bedeutung ist. . Ich hoffe, daß ih mit diesen kurzen Aus- einandersezungen alle die Fragen beantwortet habe, die der geehrte Herr Vorredner an mich gestellt hat.

Abg. Graf Kaniß (conf.) kann i etzteren P Staats8- secretär “aiht L oflichtn : e N O cessionen gemacht, sondern es sei alles beim alten geblieben.

Staatssecretär Freiherr von Malßtahn:

Meine Herren! Das neue Verzeichniß derjenigen Staaten, welchen unsererseits die Meistbegünstigung auf Grund bestehender Verträger sei es solher mit dem Deutschen Reich, oder sei es solcher, welche vor der Gründung . des Deutschen Reichs mit einzelnen deutschen Staaten abges{hlossen waren und deren Vortheile für Deutschland au unsererseits in Anspruch genommen werden, gewährt wird, befindet sich, wie das frühere Verzeichniß vom Jahre 1885, in einer Anmerkung zu einem Bundesrathsbeshluß, und zwar findet sich das geltende Ver- zeichniß abgedruckt als Anmerkung zu dem Bundesrathsbes{luß vom 13. Januar 1892 im zweiten Nachtrage zu Nr. 5 des „Centralblatts für das Deutsche Reich“; also in einem amtlihen Organ ift diefes Verzeichniß publicirt. Wie der Herr Staatssfecretär des Auswärtigen Amts bereits mitgetheilt hat, deckt sih dies Verzeichniß mit dem früheren niht; es fehlen von den europäischen Staaten Numänien und Portugal. Ih vermag im Augenblick nicht zu übersehen, wie weit die Veränderungen bei den Staaten außerhalb Europas gehen. Fn dem Verzeichniß, wie es an der eben von mir bezeihneten Stelle abgedruckt ist, fehlt außerdem Spanien, mit dem wir damals in einem Vertragsverhältniß nicht standen, und es ist, nahdem mit Spanien eine vorläufige Vereinbarung getroffen war, dies Land erst nachträglih in das Verzeichniß aufgenommen worden. Durch einen späteren Bundesrathsbeshluß ist Spanien die Meistbegünstigung ge- währt, und zwar gilt dies fo lange, bis das provisorishe Abkommen seinen geseßlihen Endpunkt erreiht hat oder bis ein inzwischen etwa zum Abschluß gelangtes Abkommen an die Stelle tritt.

Abg. Jebsen (nl.) fragt, w Schri s i von ae A Ran „jwel@te SGeitte sahen Lr UA paraiso mit Mannschaft und Ladung vernichtete deutsche Schiff „Pots- dam“ zu erlangen ?

Staatssecretär Freiherr von Marschall:

Ja, meine Herren, die Angelegenheit mit der Hamburger Barke „Potsdam“ ift mir sehr wohl bekannt. Es ist dicse Angelegenheit

MAAANKE V Ua