1892 / 79 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 31 Mar 1892 18:00:01 GMT) scan diff

ungelöste Räthsel aufgiebt. Ein anderer mit hübschen Illustrationen cshmüdter Aufsaß swhildert den Palmengarten in Frankfurt a. M. Wir erhalten darin einen Blick auf die großen Gartenanlagen und Bata Gebäude dieses großen weltberühmten Etablissements. Die von W. Zehme in treffliher Weise entworfenen Bilder geben in ihrer farbigen Reproduction eine anstgere ete Uebersicht, „und der von R. Skowronnek geschriebene Text fesselt durch eine Fülle bükbsher Beobahtungen. Andere Beiträge des reihhaltigen Heftes sind „Wissenschaft und Laienbeobahtung“ von Paul Dobert, eine Würdigung des Brücke'shen Werkes „Wie behütet man Leben und Gesundheit seiner Kinder ?“, „Eine sonderbare Ausstellung“ von A. Osfar Klaußmann 2. Eine Anzahl fesselnder Romane und Novellen forgt für gediegene Lectüre, und hübsche Holzschnittbeilagen erfreuen das Auge. Der Preis für ein solhes Heft von „Zur Guten Stunde“ ist ein fehr billiger ; das Vierzehntagsheft kostet nur 40 . Die Salon-Heft-Ausgabe, von der foeben das vicrte Heft zur Ausgabe gelangte, erscheint alle drei Wochen zum Preise von 60 s. :

Das Aprilheft der „Deutshen Rundschau" enthält an erster Stelle den Schluß des Romans von Theodor Fontane: „Frau Jenny Treibel, oder : Wo sih Herz zum Herzen findt“. In jetnem Aufsatze: „Zur Schulgeseßgebung“ beleuhtet Professor W. Rein in Jena- die Volksschulge!ezvorlage. Das Resultat seiner Betrach- tungen ist, daß er wünsht, dem Familienprincip in der Schulver- fassung, wenn nicht sofort zur Anerkennung, fo doch wenigstens zur Prüfung in weiteren und maßzebenden Kreisen zu verhelfen. Ein dritter Theil der hbistorishen Studie aus der Rheinbunds- zeit von Ludwiz von Hirschfeld: „Ein Thronerbe als Diplomat“ giebt uns ein fesselndes Bild von den leßten diplo- matishen M fsionen des Erbprinzen Friedrih Ludwig von Melen- burg in den Kriegen des großen Napoleon. „Homer als Charafkter- darfteller“ betitelt sih ein geistreiher Aufsaß von Herman Grimm, der besonders den zehnten Gesang der Ilias (die Doloneia) berück- sihtigt. Es folgen dann: Briefe Thomas Carlyle's an Varnhagen von Ense aus den Jahren 1837—1857, überseßt und mitgetheilt von Dr. Richard Preuß, ein interessanter Beitrag zur Literaturgeschichte des 19. Jahrhunderts. Von hervorragenden Auffäßen des Aprilheftes beben wir noch besonders hervor: „Umbrische Lyrik. Alinda Bonacci- Brunamonti*“, von Franz Xaver Kraus. „Die Schwesternpflege der Kranken, ein StückE moderner Culturarbeit der Frau“, von Professor Dr. Franz König in Göttingen. „Zur Geschichte der leßten Iahre des altpreußishen Staates,“ von Albert Naudé. „Das Stammbuch von August von Goethe“. S :

Das Aprilbeft von „Nord und Süd“ (herausgegeben von pu Lindau, Verlag der Schlesischen Buchdruekerei, Kunst- und Ver- agéanstalt vorm. S. Schottländer in Breslau) bringt mit dem Bilde des Reichskanzlers Grafen Caprivi eine Skizze von seinem Lebensgang und eine Besprehung seiner bisherigen Wirksamkeit, welche noch vor der jegt eingetretenen Trennung des Reichskanzler- vostens von dem Posten eines preußishen Minister-Präsidenten ge- schrieben if und dessen politische Thätigkeit in einer klaren, zusammen- fassenden Erörterung beleuchtet. Von dem Herausgeber von „Nord und Süd“, Paul Lindau in Dreéden, ist in dem Heft der Anfang eines Nomans „Hängendes Moos* enthalten. Der Roman bekundet die ge\chickte Hand des bekannten Verfassers, während der Stoff dem modernen Realismus allzusehr Rechnung trägt: das „hängende Moos*, eine amerifanische Pflanzengattung, welche sich an Bäume hängt und durch ihre Ueberwucherung diese zum Absterben bringt, ist hier eine ver- beirathete Frau, welche sih an cinen mit einem jungen Mädchen ver- lobten Mann anhängt und vermuthlih diesem ebenso gefährlih wird, wie die Pflanze den Bäumen. Ort der Handlung ist das Berliner Thiergartenviertel, welhes gewisse Schriftsteller nur als den Sammel- punkt sittlih verkommener, aber äußerlich glänzend erscheinender, betrügender und betrogener Gestalten zu fennen s{einen. Der Noman- schriftsteller maht îo aus dem Berliner Thiergartenviertel ein Zerr- bild, welches falïihe Vorstellungen über seinen wahren Charafter erzeugt, wenngleih nicht in Abrede zu stellen sein wird, daß das Viertel auch solche Gestalten birgt; sie find aber kein Prototyp für das Ganze. Aus den Beiträgen zu dem Heft heben wir noch eine populär-wissenschaftliche Arbeit über die „Criminalität in Deutschland“ von Ludwig Fuld in Mainz hervor, welche die aus der Criminalität ih ergebenden Schlüsse mit Ruhe und Besonnenheit zieht. Ferner enthält das Heft eine anregende Abhandlung über. das „architektonishe Wien“ von Jacob von Falke, eine Evisode aus dem Iugendleben Wieland's von Nobert Hafsenkamp, welche auf neu aufgefundenem Briefmaterial beruht und sich „Ein Liebesroman Wieland's“ betitelt. - Von L, Marbolm wird „Ibsen als Frauenschilderer“, von Lily von Kretshman ein Bild von der Herzogin Helene von Orleans, der Gattin des ältesten Sohnes Louis G Ba gezeihnet. Schließlich erzählt Kurd Laßwiß ein humoristish-philosophishes Märchen: „Die Prinzessin Jaja“. Dem Heft sind zahlreiche Besprehungen von neuen Erscheinungen der Literatur beigefügt.

Handel und Gewerbe.

Wien, 31. März. (W. T. B.) Die Generalversammlung der Actionäâre der „Unionbank“ nahm sämmtliche Anträge des Ver- waltungsraths an, darunter Vertheilung einer Dividende von 7 %, gleih 14 F[. pro Actie; von dem erzielten Reingewinn von 1049101 F[. werden 134 158 FI. auf neue Rechnung übertragen. A

Rom, 31. März. (W. T. B.) Die „Agenzia Stefani“ ist von der Regierung erneut ermächtigt, die auswärts verbreiteten Gerüchte, die italienishe Regierung wolle die Affidavits wieder- herstellen, zu dementiren. Die fraglichen von dem Schaß-Minister Luzatti bereits im Senat widerlegten Gerüchte entbehrten jegliher Begründung.

Verkeÿrs-Anftalten.

Laut Telegramm aus Venlo ist die erste A A Post über Vlissingen vom 30. März ausgeblieben. Grund: Sturm auf See. L N :

Laut Telegramm aus Herbesthal is die zweite englische Post über Ostende vom 30. März ausgeblieben. Grund: Sturm auf See.

Bremen, 30. März. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer „Spree“ ist en Abend in Southamp- ton angekommen. Der Dampfer , Weser“ ist gestern Abend auf der Weser wieder eingetroffen.

Hamburg, 30. März. (W. T. B.) Hamburg-Ame- rikanische adcketfahrt - Ae LRSe e S Der Post- dampfer „Moravia* is, von Hamburg kommend, heute früh in New-York eingetroffen. _ j / i

31 Mais: (W L. B) Der Pau „Rugia“ hat, von New-York kommend, beute Morgen 4 Uhr Lizard passirt.

London, 30. März. (W. T. B.) Die Castle - Dampfer „Dunrobian Castle“ und „Hawarden Castle“ sind auf der Ausreise heute in Capetown angekommen.

Theater und Musik.

Berliner Theater.

In Grillparzer's mächtigem und eindrucksvollem Trauerspiel „Medea trat gestern Abend die der Bühne längere Zeit sern ge- bliebene, jeßt aber zurückgewonnene geshäßte Künstlerin Anna Haverland in der Titelrolle mit einem ganz außergewöhnlichen und wohlverdienten Erfolge auf. Durch ihre imposante Erscheinung, den Wohlflang ihrer Stimme und das biegsame, kraftvolle Organ in bervorragendem Maße für diese Rolle geeignet, verstand fie es in glänzender Weise, ihre Gaben zur Geltung zu bringen. Ohne über- triebenes Pathos ließ sie die edlen Verse des großen Dichters in natürlißster Weise über die Lippen fließen und wußte sie dur Begleitung maßwvoller Bewegungen nur um so wirksamer zu gestalten. Menn ihr scmit auh der Hauptantheil an dem Erfolge der wohl-

elungenen Vorstellung gebührt und der reihlich gespendete Beifall tit ibr zugedaht war, so muß d auch die Dar- stellung der übrigen itwirkenden mit Anerkennung erwähnt werden. Jda Bauer gab die Tochter des Königs von Korinth, Kreuïa, mit tiefer, die Sympathie der P gewinnender Emvfinduna. Franz Jacobi und Paul Nollet genügten vollkommen als Kreon, König von Korinth und als der Herold der Amphiktvonen. Aus dem änsvcivrtbibea. {laffen und veränder- lichen Charafter des Jason gelang es dem häufig gerübmten Talent des Herrn Arthur Kraußneck, eine Rolle von bedeutendem In- teresse zu schaffen. Eugenie Hilm würde als Medea's Amme be- friedigen, wenn sie ihr nit ganz ausreichendes Organ mit größerer Schonung behandelte. : Sing-Akademie. :

Das gestern von der Klavierspielerin Fräulein Maxie von Unsch{uld in Verbindung mit der Altistin Fräulein Marie Wagner veranstaltete Concert verschaffte den zahlreihen Hörern einen genußreihen Abend. Fräulein von Unschuld ist eine in technischer Beziehung fertige Künstlerin, welche die größten Schwierigkeiten spielend überwindet und bei klarem, perlenden Ton auch die nöthige Kraft und Ausdauer besitzt, um Virtuosenstücke tadellos durchzuführen ; das leßtere zeigte sich namentlih in dein von Dans Liszt in dem an- gedeuteten Sinne bearbeiteten „Hochzeitsmarsch“ und „Elfenreigen aus Mendelsfohn's „Sommernachtstraum“. Die Dame hat aber auch warmes musikalishes Gefühl und intensives Formenverständniß, das in dem Vortrag der Beethoven’schen Cis-moll-Sonate op. 27 Nr. 2 eigenartig zum Ausdruck kam und zuglei durch Sicherheit und Klarheit der Auffassung erfreute. Fräulein Marie Wagner verfügt über ein sehr angenehmes, volltönendes und fräftiges Organ, das für Trauer und Freude einen gleilmäßig s{chönen Ausdruck besißt; die Stimme ist am wirkungsvollsten in der Mittel- und Höhenlage, aber aub in der Tiefe nicht ohne Schmelz, doch könnte fie allgemein ncch an Glanz gewinnen und mehr maß- voll auêgeglihen und glatter _ werden. In Max Bruch's Arie der ÄAndromacbe bewies die Sängerin Temperament und warme Emvfindung, in zahlreiben Liedern von R. Franz, F. Schubert, P. Cornelius, A. Rubinstein und Anderen war die Anmuth des Vor- trags zu loben, auch die finnige Betonung fiel angenehm auf und im Forte wie im Pianissimo verlor die Stimme nichts von ihrem Reiz; vielleiht hätte über die Reihenfolge der Lieder etwas glücklicher ver- fügt werden fönnen, denn zuviel Sentimentalität hintereinander ermüdet die Hörer; dafür entschädigte aber das frobsinnige und gut vor- getragene Schlußlied, Taubert's „Wildfang“.

Concerthaus. 5

Siller's „Lied von der Glocke“, in Tonbildern für Orchester mit Declamation von Karl Stör bearbeitet, hatte gestern eine ganz besondere Anziehungskraft ausgeübt, da Saal und Logen dicht beseßt waren. Der Componist, der als Hofcapellmeister in Weimar fungirte, läßt in diesen zu den besten Werken der neueren Programmmusik ge- hörenden Tonbildern ein tiefes Eingehen in den poetishen Ideen- gang des Gedichts und eine. sihere Beherrschung der hierfür zu wählenden orcestralen Mittel erkennen. Die carakteristische Anwendung der Tonmalerei in den verschiedenen Scenen der Dichtung ist oft von wunderbar ergreifender Wirkung. Es möge hier nur einiges hervorgehoben werden: die durh die Geigen (con sordini) mit Harfenbegleitung sehr zart illustrirten Worte „Das Schönste sucht er auf den Fluren“, die glänzende Behandlung des Orchesters bei den Worten : _Wohlthätig ist des Feuers Macht“, die eee Stim- mung, wenn die Glocke zum Grabgesang ertönt, und die fröhlihe, dur Walzerrhythmen auêgedrückte Schilderung des Tanzes der Schnitter; ernst und ershütternd wirkt die Musik bei den Worten: „Jedoh das \hrecklihste der Schrecken das ist der Mensch in seinem Wahn“. In versöhnlicher Weise ertönen die Klänge wieder am Schluß des Ge- dichtes „Friede sei ihr erst Geläute“. Das s{chöne Werk, das vor längerer Zeit von der Symphonie-Capelle unter Leitung des Componisten zum ersten Mal hierselbst ausgeführt, und {on damals sehr günstig auf- genommen wurde, erwarb sich auch diesmal die beifälligste Theilnahme. Die Ausführung von Seiten des von Herrn Kapellmeister Meyder geleiteten Orchesters, sowie die shwungvolle, sehr warm empfundene Declamation des Hofschauspielers Herrn Schwarz trugen zum Ge- lingen des Ganzen sehr riel bei. Die Kapelle érfreute außerdem noch dur mehrere beliebte Compositionen von Mendelssohn, Schubert, Wagner und Anderen.

Der Spielplan für das Gastspiel Adolf von Sonnenthal’s im Nesidenz- Theater is wie folgt festgeseßt: Am 16., 17., 18, 19. April wird Scribe's „Glas Wasser“ gegeben, dem fih am 20., 21. und 22. Freytag's „Graf Waldemar" anschließt. Am 23., 24. und 25. folgt dann der combinirte Abend : „Aus der komischen Oper“ und „Wahn und Wahnsinn“, während vom 26. bis 28. „Die Jour- nalisten* auf dem Spielplan erscheinen. Das Gastspiel {ließt mit zwei Aufführungen von Alexandre Dumas? „Vater und Sohn“ am 29. und 30. April.

Im Adolph Ern st-Theater kommt die lustige Nepertoire- posse „Der Tanzteufel" am Sonnabend zur 100. Aufführung. Wie bei den vorangegangenen 23 ähnlichen Jubiläen gelangt auch diesmal an die Besucher der Festvorstellung ein Souvenir zur Vertheilung, das die Gefangsnummern der Poffe und die Bildnisse der beliebten Darsteller des Adolph Ernst-Theaters enthält. In der morgigen Neuheit des Thomas-Theaters, „Das neue Bad® von William Schumann, wird Herr Stöckl vom König- lichen Landes-Theater in Prag zum ersten Male auftreten.

Im Concerthause veranstaltet Herr Capellmeister Mevder morgen, Freitag, den sechsten „Strauß-Millöcker-Suppé-Offenbach- Abend“ in dieser Spielzeit. i

Die Vorarbeiten zu der diesjährigen Internationalen Aus- stellung für Musik und Theaterwesen in Wien find soweit beendet, daß nunmehr ein flares Bild des geplanten Unter- nehmens hervortritt. Dieser Gesammteindruck bietet erfreulicher Weise eine glänzende und würdige Betheiligung Deutschlands nicht nur an der historishen Fachausstellung, sondern au an der gewerblihen Specialausstellung dar. Die Eigenartigkeit der Ausstellung, die, auf völlig neuem Gebiet, noch nie in derartiger Zusammenstellung dagewesenes den Besuchern vor Augen führen wird, hat nicht verfehlt, überall lebhaftes giuteten, hervorzurufen, und das zu erwartende glänzende Resultat wird sowohl dieser Eigenart, als auch besonders der ECinmüthigfeit zu danken sein, mit welcher alle deutshen Bundesfürsten dem geplanten Unternehmen ihr hohes Wohlwollen und ihre Unterstüßung zuwandten. Der un- ermüdlihen Thätigkeit des geshäftsführenden Ausschusses der deutschen Reichs- Abtbeilung, an dessen Spiße der Graf von Hochberg steht, und dem noch Freiherr von Perfall in München, Dr. von Hase in Leipzig und in Berlin die Herren Professor Carl Becker, Geheimer Ober-Regierungs-Rath Jordan, Geheimer Hofrath Schroër, L. Leichner und Professor Dr. Hans Müller angehören, ift es gelungen, von allen Regierungen namhafte Unterstüßungen, Vortheile und Ver-

ünstigungen zu erwirken. So haben z. B. die Herren Minister von Boetticher und. der Staatssecretär des L E Freiherr von Maltahn für die Ausftellungsgüter freien Rücktransport und freie Zolleinfubr in das Deutsche Reich bewilligt. Von Seiten des K. K. österreichishen Ministeriums is zugestanden worden, daß die Colli uneröffnet die Zollgrenze passiren. Es ift ferner gelungen, mit nam- haften Gesellshaften günstige Bedingungen für die Transport- und euerversicherung abzuschließen. Um die Installation der historischen achausftellung zu becivarben begiebt sich Herr Professor Dr. Hans

üller in diesen Tagen nah Wien, und in den ersten Tagen des April folgt ihm der General-Secretär der deutschen Reichs-Abtheilung Hermann D um im Verein mit dem Architekten Emanuel Seidl aus München die Installation und Decoration der teutshen Reichs- Abtheilung auszuführen. Es möge noch erwähnt werden, daß auch die Seiitsae Militärmusik in hervorragender Weise in gemeinschaftlicher Ausstellung vertreten sein wird.

Der BeneraL-Sccretsr der deutschen Reichs-Abtheilung, welcher fürzlich von einer Rundreise durch die Centralen Deutschlands zurück-

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kehrte, fonnte über die der Ausstellung freulihsten Berichte ablegen. So wurde in Dresden®am 14. März in der dortigen Königli s{hule unter Vorsiß des Herrn Staats-Ministers von M Versammlung abgehalten, der Vertreter des Königlich sächsischen rie Ministeriums, der General-Direction der Hoftheater und die hervor ragendsten Mitglieder künstlerisher und gewerbliher Kreise Königreichs Sachsen beiwohnten. In ähnlicher Weise verlief cine am 15. März in München unter dem Vorsiß des Freiberrn von Perfall abgehaltene Sizung des Ausschusses in Bayern, we au der Staats-Minister Dr. von Müller beiwohnte. In Stutt. art hatte Herr General-Secretär* Hillger die Ehre, von Seiner Majestät dem König am 17. März in Audien; empfangen zu werden, in welcher Seine Majestät, über alle An: elegenheiten der Ausstellung aufs beste informirt,. sein lebhaftes Sntecesse an derselben ausfprach. Daran {loß sich eine Versamm- lung in der Künstlerstube des Kaiserhofs, die unter Vorstß dez Geheimen Hofraths Kürschner in Anwesenheit des Staats - Ministers von Sarwey und vieler hervorragende Pren eine hervor. ragende Betheiligung Württembergs an der Ausstellung gewährleistete. Am folgenden Tage wurde der General-Secretär im Beisein der Herren Präsident Dr. Tempeltey und Kammerherr von Ebart ton Seiner Hoheit dem Herzog Ernst von Coburg in Gotha empfangen der in der günstigsten Weise seine N zu diesem nationalen Werk in Ausficht stellte. Am 18. März hatte auch Seine Königlike Hoheit der Großherzog von Sachsen, die Gnade, Herrn Hillger eine Audienz zu gewähren, welcher der General-Intendant Bron'art von Schellendorff beiwohnte, der die Betheiligung Weimars und dez Goethe- und Schiller-Archivs endgültig regelte.

Mannigfaltiges.

Die Einschäßung zur neuen Einkommensteuer im Kreise Teltow hat, wie die „Nat.-Z.“ erfährt, gegen das Vorjabr ein Mehr von 909/69 oder 700 000 Æ ergeben. Der Kreistag hat die Zuschläge für Kreiszwecke an Einkommensteuer und Klafsen- iteuer von 334 auf 309/0 und bei der Grund- und Gebäudesteuer von 16F auf 15 9/9 ermäßigt.

Um die hâufig durch das Zuwerfen der Wagenthbüren auf der Stadtba hn entstehenden Verleßungen zu verhindern, sind nah der „N. Pr. Z.“ die Thüröffnungen neuerdings von innen mit einem Holzrahmen umgeben worden, der fo angebracht ift, daß zwischen ihm und der Wagenwandung ein Zwischenraum von 9 cm vorhanden ift, fo daß die ein- und aussteigenden Fahrgäste ihre Finger nicht mebr an die Thürfüllungen bringen können.

Der große Sitzungssaal des Teltower Kreishauses in der Bieloriaäsiraße prangie, wie die „N A. Z berichtet, iet zum ersten Mal öffentlcch im Schmuck der fost-

aren gemalten Fenster, welche Ihre Majestäten

der Kaiser und die Kaiserin und Seine Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Leopold, sowie die Großgrund- besißer und Städte des Kreises gestiftet haben. Das mittelste der Fenster, das Geschenk des Kaiserpaares, zeigt das gefrönte Alliancewapven mit den beiden wilden Männern und reichem ornamentalen Schmudck. Es ist nach den Entwürfen von Prof. Döpler d. J. von G. von Bouthé in München ausgeführt. Links davon ist das Fenster, welches Prin; Friedri Leopold gemeinsam mit den Herren von Benda, von Ban- demer, von dem Knesebeck, von Parpart, von Schäffer-Voit, von Schierstädt, Graf von Schwerin, Freiherr von Vincke, von Hake, von Görßfe und Freiherr von Eberstein gestiftet hat. Rechts befindet sich das Fenster, dessen Kosten die Städte Teltow, Mittenwalde, Köpenick, Teupitz, Trebbin und Zossen getragen haben. Die letzteren beiden Fenster, die Geschlehts- und Städtewappen zeigen, find nah Dóöpler's Entwurf von Iessel-Berlin ausgeführt.

Daß ein reges künstlerishes und weltgeshichtliches Interesse in der Einwohnerschaft Berlins vorhanden ist, beweist die tägliche Zu- nahme des Besuchs der „Hohenzoller n-Galerie“, jenes Pano- ramas, dessen Hauptaufgabe : die Steigerung des geshickchtlichen Inter- eses und die Belebung des patriotishen Sinnes in den vielgestaltigen, von einem Berl wirkungsvoll ausgeführten Hintergrund lebendig sich abhebenden Gruppenbildern in Tlûlichster Weise gelöst erscheint. Die virtuose Aus- führung diefer großen Grupvenbilder hat mit überrashendem Er- folge allen einzelaen Figuren eine fo lebendige, von jeder Gezwungen- beit freie Charakteristik zu verleihen gewußt, daß der Gesammteindruck dadur packender und ergreifender wird. Die als Hintergrund oder Beiwerk auf dem Bilde sichtbaren, theils ideal componirten, theils Wohlbekanntes wiedergebenden dens R I ferner die Lager- und Paradescenen, dann der Ausblick auf die von der alten kurbranden- burgischen und der jungen deutschen Flotte belebte See, dazu der Farbenreichthum und die Perspectiven gestalten die „Hohenzollern- Galerie“ zu einer interessanten Sehenswürdigkeit.

Das neue Amtsgebäude in Schöneberg is, wie die „N. Pr. Z.“ mittbeilt, seit Montag in Gebrau genommen worden. Vorerst haben dort der Amtsvorsteher und einige Beamte Wohnung genommen. Die Amtsstellen werden im Laufe dieser Woche dorthin verlegt werden.

Eisenah, 28. März. In Gerstungen ist, Thüringer Blättern zufolge, am Sonnabend Nachmittag gegen 4 Uhr unter colossalem Getose der mächtige viereckige Amtsthurm, der auf seiner Spitze ein weithin sihtbares Storchnest trägt, zum Theil ein- gestürzt, und zwar sind die beiden nah Nord- und Südwesten gelegenen freistehenden Wände, leßtere nur theilweise, zusammen- gebrohen. Dank dem Umstande, daß man das uralte Bauwerk, dessen nahezu überstarke Steinwände schon seit längerer Zeit bedenk- lihe Risse zeigten, sowohl außen als auch innen fräftig gestüßl hatte, sind Decken und Dach bis jeßt noch nicht nachgestürzt; au ist Ausficht vorhanden, daß die Katastrophe keinen größeren Umfang annimmt. In dem dem Untergange geweihten Thurm waren die Acten des Großherzoglihen Rehnungs- und Justizamtes untergebracht, die nur zum fleinen Theile vershüttet worden find. Bei den Räumungsarbeiten hat man einen interessanten Fund, eine größere Zahl werthvoller alter Münzen, gemacht. Man will beob- achtet haben, daß das auf dem Dach nistende Storchenpaar seit B Tagen eine gewisse Unruhe gezeigt und sich nit getraut hätte, im Neste zu bleiben. Der eingefallene Thurm, das Wahrzeichen Gerstungens, bildet mit dem Rechnungsamtsgebäude einen zusammen- hängenden Bau und ift mit diesem ein Ueberbleibsel einer alten, früher von einem Werraarm umflossenen Wasserburg, die ihre ge- \hihtlihe Vergangenheit hat und auch schon einen Kaiser (Heinrich 1V.) in ihren Mauern beherbergt hat.

Naumburg, 28. März. Nach sachverständigem Gutachten ift, wie der „N. Pr. Ztg.“ mitgetheilt wird, in diesem Jahre ein massen- haftes Auftreten der Gespinnstmotte und der Raupen zu er- warten. Es dürfte sih deshalb empfehlen, daß die Besißer von Obst- bäumen diese recht bald von den darauf befindlichen Raupen- und Larvennestern sorgfältig säubern und den Abraum in geeigneter Weise vernichten. Das beste Mittel ist : mît Petroleum begießen und verbrennen. Auch emvfiehlt sich die gewissenhafte Reinigung aller in der Nähe be- findlichen Sträucher, insbesondere der Weißdornhecken, da er- fahrungsgemäß das erwähnte Ungeziefer mit Vorliebe Bie solchen R aufhält und von da aus fich weiter über die Obstbäume ver-

reitet.

Sondershausen. Nach den Beschlüssen des Ortsausschusses für die Grundsteinlegung zum Kyffhäuser-Denkmal wird, wle bér „N. M 3." gel ‘rieben wird, die Feier in einfahster Weise ab- gehalten werden. Nur Abgeordnete und Fahnenabordnungen deutscher Kriegerverbände und Vereine werden wegen der Knapvheit des Raume®

A sGreibers ITa des Herzo-lihen Amts3ericts.

Zulaß finden. Im ganzen rechnet man auf einen Vereinszug v ) Der Weiheact findet Mittags 1 Uhr am 10. Mai Die ersten drei Hammerschläge thut der Landesherr, Seine

etwa Mann.

statt. E Durchlaucht der Fürst Günth

c

er von

Hamburg, 30. März.

der dort herrschenden

und {lagen hat.

Influenza-

London, 28. März. In Liverpooler Rbederkreisen hat man E i: ng auf die Nückkehr des eisernen Vollschiffes „Romsdal“ völlig aufgegeben. Der „Romsdal“ ging

nah der „A. C.“

die Hoffnun

am 31. Dftober v. J. von Chittagong mit einer Ladung Jute na Dundee in See “und ift seither verschollen. Da bald na feiner Ab-

fahrt ein furchtbarer Cyclon herrschte, so liegt die

zu nahe, daß das Schiff mit Mann und Maus untergegangen ift. Unter der 51 Köpfe starken Besaßung befand sih auch ein Hamburger,

Namens Charles Bailey. London, 29. März. Der Dampfer Newcastle ift, wie die „A. C.* meldet,

nach Rotterdam am Island gescheitert.

Matrosen. Lond 21 Mats London, 31. März.

Stadt Mandalay in Birma in Asche gelegt.

Schwarzburg-Rudolstadt. Der Schriftführer Dr. Westphal-Berlin verliest die in d i legende Urkunde, während die Gesangvereine f s t

Frankhausen den gefanglihen Theil übernommen haben. des ,W. T. B

nbuz : Der Scnelldampfer „Augusta Victoria“ ist, wie der „Hamb. Corr.“ meldet, von seiner eilen Orientreise zurückehrend, in Neavel angekommen, interessantesten Häfen des Mittelmeeres besucht und nur Corfu wegen

Pocken-Evidemie

i) „Dolbroofk“ G auf der Reise von Arbwath n a März e ulaneL Fellen 0 Bon der aus zwölf Mann bestehe Bes

erreichte nur der holländische Matrose Debries R Ke un S Sonntag wurden vier Leichen an das Land gewaschen ; es ‘waren die des Zweiten Steuermanns, des Zweiten Ingenieurs und

0 : „Daily Chronicle“ meldet aus Kalkutta von geîtern : eine shrecklihe Feuersbrunst habe fast drei Viertel der

Meldung die Hälfte der Stadt Nordhausen und 3." heute früh in St. Petersburg. Der

n | der bekanntlich einen Dauerritt nadem er die

über-

während ein T

reiner englischer Rasse. Auf diesem trabte, hat Major Fukushima die

Vermuthung nur bei Slupca. von bei Holy

merfsamfeit erregend. Am

: einem Frübstück geladen, das im zweier

und dann feinen Ritt fortseßen.

Rom, 30. März. Auch das Tele - A

rapbenbureau und die alten

iele Personen seien in den Flammen umgekommen. Einem Telegramm der „Times“ aus Rangoon zufolge wäre laut amtlicher

Southampton, 30. März. Die „Eider“ is laut Meldung das biesige Do ck gebracht worden.

unternommen hat, um \ich von dort an das japanishe Gestade über- eßen zu laffen, hat am 24. d. M. seinen Einzug in St. Petersburg ge- halten. In Pulkowo wurde er, wie der St. Petersburger „Herold“ berichtet, von einer Shwadron des Allerhöchsteigenen j empfangen, deren Offiziere den japanischen Gast berzlih willkommen bießen,

) rupp von Offizieren der Cavallerieshule dem Gast auf der Moskauer Chaussee entgegengeritten war. Umgeben und gefolgt von der glänzenden Cavalcade seßte er fodann seinen Ritt nah St. Petersburg fort. Die „Alhambra“ des Majors ist ein mittelgroßes, starkes Pferd un- Boden, das munter und frisch einher-

mit furzen Rubepaufen in weniger als anderthalb Monaten gemacht. Sein Weg führte dur Posen}; die russish-deutshe Grenze überschritt er pca. Warschau, Ostrolenko, Kowno, Dünaburg und Pleskau waren die nächsten Etappen auf seiner Reise. Triumpb-Pforte passirt war, bewegte sih die Cavalcade mit dem Major Fukushima in der Mitte längs dem Sabalkanski-, Sagorodny- und Liteiny-Prospect zur Si überall die allgemeine Auf- i ( In der Cavallerieshule wurde der japanische Gast dem Director, General-Major “a iri ias ovale M

Fufufhima wird zwei Wochen in St. Petersburg zubringen, um die Sehenswürdigkeiten der russishen Residenz in Augenschein zu nebmen,

j Y Die Eisenbahnlinien Turin-Savona, Turin-Coni, Ceva-Savona und Coni-Labastia sind nach einer Meldung

Paläste seien niedergebrannt. U Bx bie Tanaro un Mandalay vollständig zerstört. stehen unter beklagen.

E E / Maila japanische Por Fukushima

aus Berlin na Wladiwostok | bei Senega

(russishen) Convois

A nderlues in einer Tiefe Wasfsermengen

: dicht wie mög

eise von Berlin bis St. Petersburg

1 ein balbes Ja Nachdem die Moskauer

Offiztier-Casino servirt war. Major

Augusta

des „W. T. B.* infolge starker Regengüsse unterbro

Mehrere Häufer drohen einzustürzen, mehr als 150

auf einen Güterzug, wobei zwei 2 davontrugen und bedeutender Materialshaden entstand.

aber selbst hiermit dürfte man sobald schwerlich zum Ziele gela Nach Anficht der Ingenieure nid die in dem Schacht durch das Feuer und die Einstürze angerihteten Verwüstungen derartige, daß mindestens

Leichen ans Tageslicht zu fördern. au der Gedanke Sorge, was mit dem durch die faulenden Leichen vergifteten Wasser geschehen soll, das nach Löschung des Brandes wieder ausgepumpt werden muß. fältig deSinficiren und es dann an verschiedenen Stellen in den Erd- boden einzulassen suhen; wenigstens ift man darüber einig, daß unter feinen Umständen in den nahen Bach gepumpt werden darf.

kirhe fam es nah einer Mittheilung der „A. C.“ Rauferei, in deren Verlauf der Geistliche, ein Neger Jones, auf der Kanzel erschossen wurde.

te südlich von Asti sind dur den Austritt der Flüsse Borbora, welche einen großen See bilden, überschwemmt. d er bei Ati Wasser.

Hâus Der Verlust von Menschenleben ist nicht zu

nd, 29. März. Auf der Strecke Bologna- Ancona

stieß, nah einem Telegramm dec „N. Zürch. Z.“, beute Vormittag

glia ein Schnellzug infolge falsher Weichenstellung Bahnbeamte s{hwere Verleßungen

Brüssel. In Schacht Ill der Grube Le Francçeais in

wüthet, wie der ge. berihtet wird, daë Feuer von 500 und 429 m noch immer fort, obwobl bereits

länger als vierzehn Tage vier große Pumpen ununterbrochen gewalt

. . . - _— ige in ihn ergießen. Man hat am Sonnabend e

Oeffnungen zu dem Schate mit Balken, Brettern und Lebm fo

lich vershlofsen, um das Feuer auf diese Weife zu erstiden ; ngen.

hr vergehen wird, ehe man nur daran denken tanz, die Inzwischen bereitet den Behörden

Wabhrfcheinlih wird man es forg-

S

einer biesigen

(Georgia), 28. März. In gen Neger- geitern zu einer bischof Namens

1. Untersubungs-Sachen.

. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. . Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. . Verloosung 2c. von Werthpapieren.

N 4 G5 D

- S y 1) Untersuchungs-Sachen. [78 620] Nr. 1159. In der Straffahe gegen Otto Kaeppele von Gündlingen und Genossen wegen Ver- leßung der Wehrpflicht: Beschluß. Nach Ansicht § 140 St.G.B. und § 326 St.P.O. wird zur Deckung der den Angeklagten : Otto Kaeppele von Gündlingen, Kilian Günzburger von JIhringen, Christian Kiß von da, Karl Fischer von Kiechlinsbergen, Ferdinand Reichenbach von Okerbergen, Josef Schätle von da, Sebastian Fischer von Schelingen, Adolf Augustin Friedrich von Kirchhofen, __ Andreas Boesch von Staufen möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und Kosten mit zusammen je 400 A Vierhundert Mark, das diesen Angeklagten dereinst zufallende im Deutschen Reich befindlihe Vermögen in Höbe von je Vierhundert Mark mit Beschlag belegt. Freiburg, den 17. März 1892. Großberzogl. Landgericht, Strafkammer I. Q MIGTE Ens, ehn Vie Uebereinstimmuúng vorstehender Ausfertigung mit der Urschrift beuBinbél: i O _ Freiburg, den 17. März 1892. Der Gerichtsschreiber p Großherzogl. Landgerichts: ttle. S

_Dies wird gemäß § 326 Skt. P. O. öffentlich defini E 2 s Freiburg i. B., 28. März 1892. Der Großherzogl. Badische Staatsanwalt : L. S.) Geiler.

E:

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

(78631] Verkaufsanzeige. m Auftrage des Herrn Recdtsanwalts Zutt in Mosbach, als Vertreter des Julius Placidus Herterih in Neubrunn u. Gen, versteigere id am Montag, den 30. Mai d. J., Nachmittags 2 Uhr, dahier in meinem Geschäftszimmer öffentli gegen glei baare Zahlung eine bei der Gesellshaft The Gresham in London 3 Monate nah dem Tode des E ö&ranz Josef Schüßler von Tauberbischofs- eim mit 2000 Fres. zahlbar gewesene Lebensver- sicherungspolice unter den in meinem Geschäftszimmer bis zur Versteigerungstagfahrt zu Jedermanns Einsicht aufliegenden Bedingungen.

Nachricht hievon erhalten die z. Zt. in Amerika an unbekannten Orten abwesenden Karoline Marga- rethe Schüßler, vereheliht an Küfer Heinrich Kühuner, und Karl Schüßler von Tauberbishofsheim.

Tauberbischofsheim, den 8. März 1892.

Bräuninger, Gerichtsvollzieher.

hiermit

[78 640] 4 Mie „Zwangsversteigerung und die Termine am B Mai d. I. des Grundstücks des Kaufmanns Bernhard Verrmann, Stralsunderstr. 85 Umgebungen

and 158 Nr. 6972 wecden aufgehoben.

Berlin, den 25. März 1892.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 75. [57 19861 Auf gebot.

g mat Re{rungératbh Buchmann in Roda hat das T gebot der am 1. Januar 1884 ausgefertigten At /oigen Obligationen Herzogl. Landesbank zu

tenburg über je 1000 M V. B. 7532 7533 7534 beantrazt t Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, B estens in dem auf Freitag, deu 6. Juli 1893,

i Uhr, vor dem unterzeichneten Al urgftraße 11, zwei Treppen, Zimmer 4, Ren Aufgebotstermine seine Rechte anzu- e en und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls le Kraftloserklärung erfolgen mird ltenburg, den 21. Dezember 1891. Herzoglibes Amtégeriht, Ila (gez.) Reichardt. Ausgefertigt. Altenburg, ten 28. Dezewber 1891.

Deffentlicher Anzeiger.

6. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesfellsh 7. Erwerbs- und Wirtbschafts-Genofsenschaften.

8. Niederlaffung 2c. von Rechtsanwälten. 9. Bank-Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

[78 689] Nücksichtlich der nachbenannten, angebli abbanden gekommenen Urkunden : : T. der von der Deutschen Lebens-Versicherungs- Gesellschaft in Lübeck am 4. Februar 1879 über das Leben des Karl Ferdinand Laumer, Polizei- Wachtmeister in Berlin ausgestellten, auf Inhaber lautenden Police Nr. 75 071 über X 2009.—, _IT. des von derselben Gesellshaft am 2. März 1888 über die Verpfändung der auf das Leben des Landwirths Theodor Friedrich Domke in Rodajewitz lautenden Police Nr. 72165 aus- gestellten Depositalscheines, _[IT. des von derselben Gesellschaft am 30. März 1883 über die Verpfändung der auf das Leben des I. Antonius Austermann, Herrenkleidermacher in Warendorf, lautenden Police Nr. 23 974 aus- _ gestellten Depositalscheines, ilt das Aufgebotsverfahren beantragt zwar

E Aufgebot.

worden und _ad T. von dem Besißer Karl Ferdinand Laumer, z. Zt. obne Beruf in Mellen b. Zossen, _ ad IT. von dem Besiyer Theodor“ Friedrich Domke in Wiewiorken, ad IITT. von dem leßten Inbaber der Urkunde, Kaufmann Bernhard Bußmann in Gelsenkirchen, fammtlich vertreten durch den Rechtsanwalt ___ Dr. Febling in Lübe. Diesem Antrage gemäß werden Alle, welche an die bezeichneten Urkunden Ansprüche zu haben ver- meinen, aufgefordert, solhe Ansprüche spätestens in dem auf Dienstag, den 13. Dezember 1892, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Aufgebots- termin bei dem unterzeihneten Amtsgerichte anzu- melden und die Urkunden vorzulegen, unter dem Rechtsnachtheile, daß die gedahten Urkunden für kraftlos erflârt werden sollen. Lübeck, den 24. März 1892. Das Amtsgericht, Abth. 1. (gez.) Asschenfeldt Dr. Veröffentlicht: Pr opp, Gerichtsschreiber. [78 623] Aufgebot. Auf Antrag der nachgenannten Actiengesellschaften werden die Verlierer oder Eigenthümer folgender in der Zeit vom 1. Mai 1890 bis 31. Dezember 1891 gefundenen Gegenstände in den Personenwagen :

__1) Der Magdeburger Straßen - Eisenbahn - Gesell- Mart 14 Sonnenschirme, 29 Regenschirme, 9 Gehb- stôcke, 1 Hut und 3 Müßen, 15 Tücher, 5 Pom- padoure (in 1 eine Flasche Odeur) und Rech- nung, 8 Muffs, 2 Pelzkragen, 2 Damentäschchen, 1 Schachtel Spielzeug, 1 Carton Papierkragen, 1 Fächer, 3 kleine Leinentashen, 1 Rolldecke, | graue Tischdecke, 1 Kinder-Wattrock, 1 Tricot- hofe, 1 Drellhose, 1 wollene Kinderunterhose, 2 wollene Hemden, 1 Jae, 1 blaue Arbeits- blouse, 3 Schürzen, 2 Körbchen, 1 Lampenglocken- balter und Brenner, ‘1 Reißzeug, 1 Mund- harmonifa, 1 Mausefalle, 1 Ballneß, 5 Strick- zeuge, 1 Pack Patronenhülsen, div. Band, Seide, Garn, 1 Trinkglas, 4 Halsrüschen, 1 Cravatte, div. Schlüssel, div. Handschube, 1 Stück ODrell, 26 Taschentücher, 1 Paar Strümpfe, div. Bücher, 1 Paar Spiralstrumpfbänder, 15 Armbänder, 2 Brosche, 1 goldenes Kreuz, 1 Medaillon, 1 Ubrichlüssel, 1 Ringschild, 1 goldener Reif, 1 Mappe mit Photograpvbie, 4 Brillen und Klemmer, div. Taschenmesser, 1 Visitenkarten- tashe, 2 Gießkannen, 1 Topf, 3 Windeln, div. Schube, 40 Porteimonnaies, Baar Geld 50,68 46 2) Der Magdeburger Trambahn-Actiengesell saft: 13 Regénschirme, 6 Sonnenschirme, 4 Syazier- stöcke, 21 Taschentücher, 19 Paar Handschuhe, 22 einzelne Handschuhe, 1 Damen-Regenmantel, 2 Umhänge, 3 Umschlagetücher, 1 Damenhut, 2 Paar Strümpfe, 1 Kinderschub, 3 seidene Bänder, 1 Schürze, 1 Kleidertaille, 1 Kinder- jacke, 1 Tischdecke, 3 Muffes, 1 Büffetdecke mit SticLkgarn, 2 Strickzeuge, Stricknadeln und Wolle, 2 Häâkelarbeiten, 1 seidenes Halstuch, l Geldtashe zum Umhbängen, 10 Armbänder, 2 Ringe, 1 Berloque, 2 Brochen, 22 Porte- monnates, 1 Teller und 2 Untertafsen, 2 Klem- mer, 2 Brillen, 17 Schlüssel, 1 Messer, 3 Hobel- eisen, 1 Suppenkelle, 2 Körbe, Sammet, 1 Paket alte Gamafschen, 1 Packet Etiquettes, 1 Höhr- robr, Placate, 1 Sack, 1 Maulkorb, div. Kinder-

S ch{ack, Aktuar.

17. Mai 1892, Mittags 12 Uhr, bei dem unterzeihneten Geriht, Domplaß 9, Zimmer 1, ihre Ansprüche und Rechte auf diese Sachen anzu- melden, widrigenfalls ihnen nur der Anspruch auf Herausgabe des durch den Fund erlangten und zur Zeit der Erhebung des Anspruchs bei dem Finder noch vorhandenen Vortheils vorbehalten, jedes weitere Recht aber ausgeschlossen werden wird. Magdeburg, den 8. März 1892. Königliches Amtsgericht. Abtb. 6.

[78 646] Aufgebot. _Auf Autrag des Rentiers I. L. Detblefsen in Krempe als Verwalters im Konkurse des Lobgerbers Johann Bockelmann zu Krempe wird der Inhaber des von der Firma Weinberg und Rosenberg zu Hannover unter dem 15. Januar 18P auf Gebrüder Rose in Hannover gezogenen, von leßterer Firma acceptirten, mit dem Blanko-Indossamente „,Wein- berg und Rosenberg“ versebenen, angeblich von dem gen. Bockelmann erworbenen, aber von demselben verlorenen, am 15. April 1892 fälligen Wechsels über 2651 Æ 17 «A aufgefordert, svätestens in dem auf den 15, November 1892, Vormittags 11 Uhr, Zimmer 91, anberaumten Termine bei dem unterzeichneten Amtsgerichte seine Rechte anzu- melden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des}elben erfolgen soll. Hannover, den 24. März 1892. Königliches Amtsgericht. V H.

Aufgebot.

D Rudolf Ehrlich zu Berlin, An der Spandauerbrücke Nr. 1, hat das Aufgebot eines Wechsels über 300 , de dato Magdeburg, den 6. Januar 1892, zahlbar am 9. April 1892, aus- gestellt und girirt von Wilhelm Heipke, gezogen auf Emil a in Magdeburg und von demselben angenommen, beantragt. Der Inhaber des Wechsels wird aufgefordert, }pätestens in dem auf den 28. Oktober 1892, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerihte, Domplaß 9, Zimmer Nr. 1, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu- melden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserflärung des Wechsels erfolgen wird. Magdebur, den 14. März 1892. Königliches Amtsgericht. Abth. 6.

S] Aufgebot.

ie verehelihte Hedwig Przybylak, geborene Zaworska, im Beistande ihres Ehemannes, des Tage- öhners Stanislaus Przybylak, früber in Witowo, jeßt in Mt. Pleafant in Nord-Amerika, hat das Auf-

bew des im März 1888 von dem Wirth Andreas

(46 78 Die

Przybylak in Pieczkowo, an die Ordre der Hedwig Zaworska in Schroda, in polnisher Sprache aus- gestellten, im März 1889 fällig gewesenen eigenen Wechsels über 430 Æ beantragt. _ Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, svätestens in dem auf den 15. April 1892, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Schroda, den 11. November 1891.

Königliches Amtsgericht.

[78 630] Aufgebot, Der Rittergutsbesißer Oberst - Lieutenant R. v. Laffert auf Schwehow hat das Aufgebot des angeb- lih verloren gegangenen, auf den Kammerherrn v. Laffert auf Schwehow unterm 19. November 1859 ausgestellten und auf ibn vererbten Hyvotbekenscheins über 250 Thlr. Crt. zu 4% Zinfen, eingetragen Fol. 3 der Büdnerei Nr. 114 hieselbst, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, späte- stens in dem auf den 6. Dezember 1892, Mit-- tags 12 Uhr, vor dem unterzeihneken Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu- melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen werd. Lübtheen, den 28. März 1892.

GroßberzogliÞh Mecklenburg-Schwerinsches

spielzeug und 1 9,56 baar Geld

aufgefordert, spätestens in dem Aufgebotstermin am

[78 627]

(78144) Aufgebot. T. Die legitimirten Erben der verstorbenen Wittwe Magdalene Siems, geb. Rühmann, früber in Glück- stadt, zuleßt in Marne, als: 1) Wittwe Emma Rebecka Helene Margaretha Eleonore Stahl, geb. Siems, in Düsseldorf, 2) Kaufmann Heinrich Siems in Altona, ver- treten durch den Rechtsanwalt Justiz-Rath Hedde in Marne, j __ 11. die unmündigen Kinder und Erben des ver- storbenen Carl Georg Johann Jürgen Schmidt in Dan, als: a. Mary Dorothea Catharina Anna, b. Martha Marie Cäcilie, vertreten durch ihre Vormünder, den Schuhmacher- meister Heinrih Ferdinand Beuck und den Gewürz- waarenhändler Johann Hinrih Mever, beide in Altona, haben das Aufgebot angeblich verlorener Urkunden E zu T: des vrotocollirten Kauftcontracts vom 24./28. April 1856, auf Grund dessen im Grund- buch von Glüdstadt Band X1 Blatt 540 in der ITI. Abtheilung unter Nr. 2, früher im Schuld- und Pfandprotocoll von Glückstadt Nr. VIII Fol. 253, auf dem dem Gastwirth Jacob Splietb, vorher Peter Oefau, gehörigen Grundstücke am Fleth im 3. Quartier Nr. 13k jezt Nr. 32. in Glückstadt für die Wittwe Magdalene Siems, aeb. Rühmann, jeßt deren Erben, tie Antragsteller früher 1866 Thaler 64 6 dânise Reich2münze, jeßt pro resto 600 4 eingetragen umd, zu IT: der pvrotocollirten Obligation vom 29. De- cember 1861, aus welcher im Grundbuche von Glückstadt Band VII1 Blatt 343 Abth. 111 Nr. 2, früher im Glücfstädter Schuld- und Pfandpyrotocoll Nr. VIl Fol. 262, auf dem dem Arbeiter Christian Peter Arps, früher dem Schiffszimmermann Carl" Oeinrih Friedrih Schmidt in Glückstadt gehörige Grundstücke am Kirchhof im 3. Quartier ® jeßt Nr. 10, 900 Æ zu 31/2 9/, wächter Hermann Thormäblen in Cesstonsacte vom 17. © g mann Carl Georg Johann Jürgen Hamburg eingetragen tehen, beantragt. _ Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert svätestens in dem auf Mittwoch, den 5. Ofk- tober 1892, Vormittags 10 Uhr, dor dem unterzeihneten Gerichte anberaumten Ternine ihre Rehte anzumelden, widrigenfalls die Kraftloe- ertlârung der Urkunden e en wird.

us en Glückstadt, den 22. März 188

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1

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Lig D ârz 189: gliches Ar Veröffentlicht : 3, Gerichtsfchreiber des

a RECEICi, UQAr, Königlichen Amt8zerichts. [78 626]

Grundbuchanlegung für die Gemeinde Kenten. Bei der Anlegung des Grundbuchs für die Ge- meinde Kenten ift ermittelt worden, daß im Bande 412, Nr. 279 des Hypotbekenregisters zu Köln fol- gende Einschreibung besteht : :

„Zu Gunsten des Martin Neustadt, Geschäfts- mann zu Elsdorf, gegen Ebe- und Ackerzleute Wil- belm Heinrih Bodewig und Gertrud, geb. Daniels, zu Kenten auf Parzellen Flur HIIl. 339 300/143, 185, jeßt Eigentbum des S Handelsmauns Jakob Bodewig zu Kenten, ein lehn von 600 Æ nebst Zinsen und Kosten.“

Diese Poft ift vom Eigenthümer Bodewig nicht ans gezeigt.

Der x. Martin Neustadt wird biermit aufgefor- dert, spätestens bis zum 15. Mai ds. Js. !einen Anspruch bei Vermeidung der im §. 53 des Gesetzes vom 12. April 1888 vorgesehenen Rechtsnachtheile bei dem unterzeihneten Amtsgerichte schriftli oder zu Protokoll des Gerichtsschreibers zu den Akten Kenten Nr. 10 anzumelden.

Bergheim, den 24. März 1892. Königliches Amtsgericht. T1. N De Gerten. Beglaubigt: (L. 8.) Meinberg, Aktuar, Gerichtsschreiber des Kgl. Amtsgerichts.

Aufgebot.

Im Grundbuche des dem Gaskwirth Hermann

Wolff zu Margonin gehörigen Grundstücks Margonin

Amtsgericht.

Nr. 106 steben in Abtbeilung [l1. Nr. 6 1 Thlr.

16 Sgr. 6 Pf. Verzugszinsen, die der Handelêmann

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