1911 / 280 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 28 Nov 1911 18:00:01 GMT) scan diff

die sh an sie herandrängen, erwacht, sich threr selbst bewußt wird, wädst und ih gestaltet. Nichts Fremdes kann an diese Seele heran. Was sie liebt, hält sie fest mit unbeirrbarer Treue; was ihrem Wesen nit entspriht, das kann fie sich nit aneignen. Eine einheitliche Persönlichkeit, ein starker, lebendiger Mensch ift hier geschildert. Das macht das .Buch wertvoll und bringt es uns nahe.

¿Dié Traumfahrt“. Roman von Christian Kraus. Verlag von Albert Ahn, Bonn. Ein wunderlihes Buch, das oft in dem Suchen nach Worten geschraubt, verstiegen und ermüdénd wirkt, dazwishen aber Schilderungen von packender Wucht, von wirkli hoher, dihterisder Schönheit bringt. Die s{lagendèn Wetter im Bergwerk, die Totenklage der Hinterbliebenen find s{le{chthin meisterhaft erzäblt. Aber auch in kleinen Szenen des häuslthêèn Lebens, in der NaturschHilderung, im Festhalten von Augenblicksbildérü und Stimmungen, zeigt sich eine ungewöhnlich stärke Begabung, diè Neues und Reichés zu gehèn hak. Trotz all diéser Einzelshönheiten wirkt das ganzè Bu noch caotish und ungestaltet. Es gibt in der Form eines IG-Nomans die Leidentgeschtchte eines jungen Künstlers, der sich im Lebenskampyf nicht \tärk genug erweist, der {liéßlich mit der gë- liebten, thm für immer verlorenen Frau deù Tod sucht, diesen aber, wié der etwas unklare Schluß zeigt, nicht findet, sondern doch noch Form und Möglichkeit dés Lebens für sich zurückgéwinnt. Auch in der Seelenschilderung liegen hart nebéneinander Bortrefflibès und Chaóotis(es. Jedenfalls aber darf mán das Werk als eine starke Táléntvrobe ansprè@en und mit Svannung etwarten, ob der Dichtèr im nächsten Buche so gewachsen ist, daß er sich selbst und seinén Stoff ganz zu meistêrn weiß.

Lebenßs8erinnerungen eines deutschen Malers. Von Ludwig Nichter. Mit Einleitung von Ferdinand Avenartus. Nolksausgabe des Dürerbundes. Verlag von Hesse u. Becker. Preis 3. Wdwig Nichters Lebensérinnerungen, die bisher zu. den teuren Büchern gehörtén, find von dem Dürerbuüund in einer Volks- ausgabe gut und g-\{mackvoll gébunden, mit zahlreichen Illustrationen versehen, zu dem billigen Preise von 3 # herausgegeben. Es bedarf nur dieser Ankündigunau, um dem Büch einen reichen Absag- zu sichern, denn dié Deutschën wissen, welhen Schaß sie an diesen Erinnerungen besitén. Eine kurze Einleitung von Ferdinand Avenarius is dem Buche vorangestellt. Er betont darin, daß Ludwig Nichter zu den größten Gentes im Bewahrèn und Wiedererobern von seclishen Gütern gehöre, lenkt den Blick auf die hoben, dihteriswen Schön- beiten dieser Sélbsibiographie und ist cin guter Wegwetser für alle, die sie zum ersten Mále in die Hand nehmen.

Grétulas Heirat. Leyte Skizzen aus unserem beutigen Volksleben. Von Friß Anders. Verlag Richard Mühblmann (Max Grosse), Halle. Preis 4 M, gebd. 5 s. Am 14. November 1910 it Fritz Anders, der mit seinem bürgerlichen Namen Marx Allihn hieß und Geistlicher war, gestorben. In wetterêèn Kreisen békannt gewordén war er durch seine in den „Grenzboten“ ver- ¿fentlihten Skizzen aus dem Volkslebén, in denén er kleine Kabinetts- stickè heiterer und \{arfer Satire {uf. Nun liégt ein Band, ber feinen Nachlaß enthält, auf dem Weihnachtstish und bringk den Freunden des Dichters noch einen leßten Gruß von dem Ver- storbenen. Eingeleitet wird der Band durch eine humoristische Erzählung aus dem. Dreißigjährigen Kricge „Gretuläs Heirat“, die mit behagli@er Nuhe und Breite, doch. ohne Ermüdung avfkommen zu lassen, die Zustände im Thüringer Land, als die Wallensteiner dort bausten, \{ildèrt. Die Fabel der Erzählung ist einfach, aber sie aibt dém Dichter Gelegenheit, cine Anzahl kebensvoller, gut ge\{hauter Menschen vor uns hinzustellen, gibt thm Gelegenheit, das Bild einer Zeit, an deren Folgen wir noch béute träaen, mit Ernst und Wahr- heit vor uns aufzurollen. Die „Leßten Skizzen“ enthalten, wie jede Nahlese, neben guten auh \chwächere Stücke. Am meisten wird Anders? kleine Gemeinde fih an den beidenSkizzen „Das Gese der Träg- beit“ und „Die Vers{hönerungébank“ erfreuen, in denen der Dichter alle UÜchter feines Humors spielen und das Kleingetriebe menschlicher

Torheit beleuchten läßt.

Die Wunderblume. Eine humoristisWe Kleinstadt- aëschihte von C. von Dornau. Verlag von Trowißsch u. Sohn, Berlin. C. vón Dornau bietet in ihren leiht und - gefällig ge- \&riebenen Büchern harmlose Unterhaltungélektüre, die in nihts den Durbschnitt überragt. Der Untertktel „humoristisch“, den sie dieser Erzählung gibt, darf dabei nit irreführen. Man wird dankbar sein fönnen, wein man unter diesér Marke beute ein wirklich lustig zu lesendes Buch findet, und das ist „Die Wunderblume“ durhaus. C._von Dornau \cildert die Erlebnisse eines groß städtishen Asessors, der, in, eine Kleinstadt verschlagen, diese zu h beraufzuheben sucht. Um ihren Bewohnern höhere Interessen bei- zubringen, gründet er ganz modern cinen Luftschiffahrtvérein, und findet an dem Tage, da der Ballon „Die Wunderblume" dur eine Unvorsichtigkeit allein in die Lüfte chwebt, die Wunderblume seines Lebens, für die er Blick und Herz erst langsam in der vérachteten Kleinstadt hat gewinnen müssen. Die Kleinstadttypen find fri {ch gesehen und anshaulich geschildert.

Sre Ant @cken neu erschienener Schriften, deren Bespreßung vorbehalten bleibt. Éinsendungen sind nur an die Nedaktion, Wilhelmstraße 32, zu riGten. Rücksendung findet in keinem Falle statt.

Wanderkunst Lebensfkunst von E. W. Trojan. Mit einem Geleitwort von A. Trintius. 2. Aufl. München, Gustav Lammers.

Zentrum und Vaterland. Von 1,20 46. Cöln a. Nh., J. P. Bachem.

Zammlung Hoche 1X. Band Heft 4: : Periodizität und periodische Geistesstörungen. 0,75 Æ. Halle a. S., Carl Marhold.

Die ostafrikanishe Zentralbahn, verkehr und die ostafrikanishen Finanzen. Anhang: Die Congoabtretungen. Kolontalwirtschaftlihe Studie von Emil Zimmermann Berlin SW. 48, Wilbelmfträaße 29, Dietcih Reimer (Ernst Vohsen).

Die Forstwirtshaft im Shußgebiet Togo vom Ober- förster Metzger. Mit 1 Uebersichtékarte und 2 Kartenfkizzen. 3,60 M. F

Ludwig Hermann.

Dr. Franz Mugdan, Preis

der Tanganyika-

Fena, Gustav Fischer.

Die neuen Bayerischen Steuergesege: Inhalt: a. Ein- fommensteuergeseß, b. Kayttalrentensteuergeseß, c. Ge- werbesteuergeseg8 nebft Cinführungsgesetz. 0,75 M. Berlin S, 14, Dreêsdenerstr. 80 þ, Geseßverlag L. Schwarz u. Cötnyp.

Furistis{-psychiatrishe Grenzfraäagen VIII. 1/3. Dié Nordamerikanishen Gesetze gegen die Vererhung von N erbrechen und Geistesfstörung und deren Anwendung. Non Dr. Hans W. Maier. Kastration und Sterilisätton von Geistesfranfken tn der Shwetz. Von Dr. Emil Dber- holzer. 3,40 . Halle a. S., Carl Marhold.

Die Negterungsform Schwedens. Von Professor Dr. Pontuúüs E. Fahlbeck. 8°, XRXRIX. 311 Seiten. 6 K; @cbdn. 7,50 M. Berlin W. 56, Französfishestr. 28, Puttkammer u. Viühl- bret. Die Stellung des Rechtsanwalts im heutigen Leben. Non Justizrat Dr. August Sturm. 1,50 #6. Leipzig, Edmund Demrme. -

Sammlung Deutsher Neihsgeseße Nr. 102: Gesetz, betr. das Urheberrecht an Mustern und Modellen und Geseß, betr. den S{huß von Gebrauch8mustern. Von SFohannes Neuberg. Gebdn. Berlin W. 35. Lühowstr. 107/108. F. Guttentag.

Tetchnishe Monatshefte. Zeitschrift für Technik, Kultur und Leben. Hérauêëgegeben von Prof. Or. phil. et jur. Jul. Koll- maun. Jährlih 12 _reih tliustrierte Hefte und 2 Bücher. Lex. 8 °. Bezugspreis 7 #Æ. Stuttaart, Franckh’sche Verlagshandlung.

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Nach amtliben Quellen Halle «a. S, Buchhandlung des Waisenhauses.

Das gewerbliche Lehrlings8wesen in Deutschland seit dem Inkrafitreten des Hantwetrkergeseßés vom 26. Juli 1897 mit be- sonderer Berücksichtigung Bades. Von Bernhard Jauch. 3,60 (. Freiburg i. Br., Herdersche Verlagsh.

Technischer Léitfäden für die Kraftfahrtruppen. Bearb. von Hauptmann, Koppen. Mit 176 Textabbildungen und einer Tafel. 1,20 Æ. Berlin W. 62, Lutherstr. 14. Richärd Carl Schmidt u. Co. i

Land- und Forstwirtschaft. Bericht

über den Stand der Saaten und die Ernteergebnisse der Feldfrüchte, Kleeschläge, Wiesen und Weiden in Oesterreich umdtie Mitte November 1911.

(Zusammengestellt im K: K. Akêrbäuministerium.) Tabellarischèe Uebersicht.

\Klasfifikätion de

Î dés Säatenstandes, béziehungswéeise der Ernteérgébnisse dér

Feldfrüchte, Kléeshläge, Wiesen und Weiden !) Undéèr und Landesteile |

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3136| 31 961 93| 3 [292 9:1 | 1) Klassifikationsnote 1 = sehr gut, über- mittel, 3 = mittel, 4 = untermittel, 5 = sehr \{lecht. Die Noten für die einzelnen Linder beziehung8weise Landesteile sowie für den Gesamtdurchschnitt sind aus den Klassifikationsziffern für die einzelnen Bérichtsgebiete, und zwax unter Zuügrundélegung der vorjährigen Ernte- erträge, berechnet.

Ein Strich bedeutet, daß die betreffende Frucht gar nicht oder nur tn sehr beschränktem Ausmaße gebaut wird, cin Punkt, daß die Berichte nit in genüßendèr Anzahl einlangten.

2?) Nichtiggestellte Grnteklafsifikationsnoten.

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WitterungsF&verläuf in der Zeit von Mitte Oktober bis Mitte Novembe.r 1911.

Während -der ganzen Berihfsperiode herrs{Gte in den Ländern nördlich dexr Alpen vorwiegend heiteres, verhältniêmäßig warmes Wetter. Nieders{lägè waren selten und gering. Nachtfrèste werden ür aus den höher gelegenen Alpengegenden fowie aus einigen Teilen Nordböhmens und Westgaliziens gemeldet,

Südlih der Alven, namentlih in Süd-Tirol, Istrie& und Dal- matten, trat gegen Ende Oktober, béztehungswelse Anfang November zeitwéise trübes, von stärkeren Nieders{lägèn begleitetes Wetter cin.

Allgemeine Bemerkungen.

Die Bestellung dér Wintersaaten (Weizen und Roggen) konnt zufolae der günstigen Witterung überall rechtzeitig erfolgen. Die Frübsaaten baben sch im allgemeinen gut und speziell die des Noagens vielfa üppig bestockt. Spätsaaten stehen jedoch teilweise etwas \&Hütter, zetgen vielfad s@wahe Entwicklung und bedürfen noch aus- giebiger Feuchtigkeit. In fast allen Ländern haben viele Saaken unter der überhandgenommenen und {wer zu bekämpfenden Mäuse- plagé gelitten.

Die Maisérnte wurde berétits im Oktober gänzli eingebracht. Spätkmais ist völlig ausgereift und von guter Qualität, jedoh schütte? im Körneransaß.

Die von \{önem Wetter begünstigte Kartoffelernte, die auch in den Karpathenländern zumeist {on im Vorrnonat zum Abscblusse gelangte, wurde in diesen Ländern sowie teilweise auch in Schlesien Mitte Oktober dur tate Frühfröste erheblih beeinträchtigt, indem die zum Teile noch nicht aeborgenen Kartoffeln anfroren und derzeit in Kellern und Mieten faulen. In den übrigen Ländern sind die Knollen fast durchwegs gesund und von guter Qualität.

Die Zuckerrüben, deren rechtzeitige Ernte und Abfuhr dur vörberrs{end trockenes Wetter überall ermögliht waren, haben an Zuckergehalt viel gewonnen und ergäben teilweise auch bessere Ernte- résultate als erwärtet wurden.

Die Futterrübenernte i| mit Ausnahme von Stoppelrüßen fast gänzli beendet und kann im großéèn und ganzen als eine mittlere bezeiGnet werden. Ein nennenswerter Wurzelzuwahs war indes bloß in béfseren, bindigen Böden zu- konstatieren. In den Karpathen- ländern erlitt ein großer Teil der. sonst gut geratenen Rüben Frost- \chäden und hierdurch auch die. Haltbarkeit eine bettäbtlihe Einbuße.

Kraut ist zumeist {on gefech#t und liefért wohl etwas kleine, aber sehr feste und réine Köpfe, also sebr gute Qualität. Hingegen ist das quantitative Ergebnis weniger günstig, obgleih es gegen früher eine Besserung aufweist.

Klee (Notklee und Luzerne) bat sich wohl etwas erholt, doch machte die Bestockung, besonders bei den heurigen, vtelfach sehr {wach bestandenen Kleeshläaen, feine wesentlichen Fortschritte, zumal dié {wer zu vertilgenden Feldmäuse in vielen Kleebeständen große Lücken verursacht haben.

Die Grasnarbe der Wiesen bat sich fast überall gekräftigt und besonders auf Tal- und Niederungswiesen dicht beftockt, für trockène Lagen war indes keine genügende Feuchtigkeit vorhanden. Im all- gemeinèn wurden die Wiesen, der günstigen Witterung entsprechend, als Herbstweide voll aüsgenütt, und der Weidegang wird in manchen Wirtschaften jeßt noh fortge|ezt, um Dürrfutter zu sparen.

Weiden, die sich gleihfalls sichtlih gebessert haben, konnten, je nad Lage und Ergiebigkeit, bis tn den November hinein bezogen werdén, doch würde, namentlich in den Gebirgsgegenden der Alpen- und Sudetenländer,. der Wetidegang durch Mangel! an Tränktoässer teilweise erheblih beeinträchtigt. (Wiéner Zeitung.)

Gesundheitstvesen, Tierkraükheiten urtd Absperrungs- maßregeln. Das Kaiserlihe Gesuündheitêamt meldet den Ausbruch und das Erlöschen der Maul- und Klauenseuche vom Schlacht viehböfe in Frankfurt a. M. äm 27. November 1911.

Malta.

In Malta ist durch eine Regierungöverfügung vom 18. d. A Nostow in Rußland als Goleraverseucht érflärt worden. Bon dort kommende Sw{isfe untérliegen nebst thren Passagieren den vorgeschriebenen gesundheitspolizeilihen Maßnahmen.

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und Industrie “.)

Rußland.

Geplante Umgestaltung des Zollreglements. Nach einer Mitteilung der russischen Handels- und Industrie- Zeitung über die Lage der Arbeiten zux Umgestaltung des Zollreglements liegt der Duma bereits ein Géseßentwurf über die Einrichtng der Zollbehörden Buch 1 des Reglements vor, während die Entwürfe für Buch 11, 111 und V des Reglements sih noch heim Ministerrat be- finden. Nach den Entwlirfen sollen dié bestehenden Zollbezirke auf- gehoben und an ihrer Stelle 11 Zollinspektionen (Inspektionsbezirke) eingerichtet werden. Die Lagerzollämter und die Zollämter 1. Klasse sollen zu einer Gruppe der Zollämter I. Klasse vereinigt werden, die unmittelbar dem Zolldepartement unterstehen. Die Frist für die Lagerung unverzollter Waren ist gleiwinäßig auf 1 Jahr festgesetzt, solern in dem betreffenden Zollamt nah dem geltenden Geseße nicht eine längere Frist zugelassen ist. In die Zollämter 1. Klasse können alle auéländisGhen Waren, dércn Einfuhr nicht verboten ist, ein gebracht werden.

Die bisherigen- Zollämter 11. und 111. Klasse söllen ebenfalls zu etner Gtupþe der Zollämter 11. Klasse vereinigt werden, für welche die Lagerfrist 2 Monate beträgt. In diese Zollämter können alle Waren, deren Einfuhr nicht verboten ist, eingebraht werden, aus- genommen diejenigen, deren Tarifierung cine techuische Sachver- itändigenprüfung erfordert und besonders s{wierig ift.

Die Nebenzollämter und die Uebergangépunkte follen zu einer Gruppe der MNebenzollämter véreinigt werden, welche dieselben Ware wie die Zöollämter 11. Klasse abfertigen dürfen, sofern sie für den órtlihen Gebrauch bestimmt sind und der dafür entfallende Zoll betrag 15 Nubel in jedètn einzelnen Falle nicht übersteigt.

Ferner sieht der Gesetzentwurf die. Einzelbesichtigung (Besichti- gung dur ctne einzelne Person) und die Aufhebung der Verteilung der Strafgelder untér die. Beamten vor.

Fn bezug auf die Wareneinfubr sind folgende Erleichterungen geplant :

Die Vorlegung eines Manifestes über die eingeführten Waren bei der Ankunf der Schiffe soll fortfallen, der Kapitän soll jédoch ver pflichtet bleiben, Konossémente über die Ware und cine allgemeine An- meldung über die auf dem Schiffe eingebrachten Güter vorzulegen. Ebenso wird die Vorlegung einer AufstelUnng über den SWifféproviant und die Bedarfsartikél des Schiffs und eines Verzeicnisses der von der Scbiffsbesatzung mitgebrahtèn Gegenstände aufgehoben. Dex Ka- vitän soll nur vervflit:t sein, alle sol&e Räume mit folden Gegen stänten anzugeben. Die obligatorishe Besichtigung aller ankommenden Scbiffe durch Zollbeamte und die wiederholte Besichtigung nach been- digtèr Wschung sollen ‘glei{falls fortfallen. |

Dte Bestimmung, wonach die Ankunft von Güterzügen auf den Grenzstationen nur von Sonnenaufgang bis Sonnenumergang- ge stattet ist, wird aufgehoben. In den Güterwagen können nicht nur minderwertige und \{chwerwiegende Güter, sondern auch alle anderen Ware besihtigt werden, wenn ihrem Charakter nah eine derartige Besichtigung zulässig ist. j

Das Verbot der Ueberführung von privaten Lagern unter Zollaufsiht aufbewahrt werden, in andere Zollämter wird aufgehoben und als allgemeine Regel gefskattet, daß alle Waren obne Auénabine aus einem Zollamt in éin anderes übergeführt werden

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können, nit nur in ganzen Poften, sondern au in Teilposten, jedo

nur in ganzen Packstücken. Nuch die obligatorishe Anlegung vón Zolls{lössern, Siegeln bei der Beförderung unverzollter Waren soll aufgehoben werden.

Als Besichtigungsurkunden sind niht nur Fa?turen und Au! stellungen zugelassen, die vom Fabrifkontor außgestellt sind, jondern auch solche, die von cinem Kommissionär oder irgend etnem anderen Lager ausgestellt find, wobei sie, wenn die Unterschrift des Absenders fehlt, vom Empfänger zu unters{hreiben find. Sodann braucht in den Fakturen die Ware nur mit ihrer , handelsüblichen Benennung“ b zeichnet und das Noh- oder Neingewicht angegeben zu werden, je nach) dem, wie die Ware in den Handel kommt. Gleichzeitig follen alle Bestimmungen, die bisher den Fäkturen cine Vorzugsstellung räumnten, aufgeßoben werden.

Hinsichtlich der Einreichung ter Anmeldurg ist folgendes geplant:

a. es fann nit nur die taitfarishe Benennung der Ware oder Tarifsiele angegeben werden, sondern auch beides sammen, wodur dem Kaufmann die Véöglichkeit gegeben wtrd, ihm bekannten Angaben über die Art der Ware zu machen;

b. die vorläufige Prüfung der formalen Richtigkeit der Anmeldung fallt weg;

c. Anmeldungen können für jedes Packstück gesondert eingerei)! werden, auh weun es in der Frachturkunde zusammen mit Waren in einem Posten genannt ist;

d. fogenannte Taragüter müssen mil gegeben werden, wobei nur die äußere Umhüllung obligatortsch an

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zugeben ift:

e. Fehler tin der Anmeldung dürfen niht ur bis zum Tag Befichtigung, sondern am Tage der Besichtigung vor threm Beginn verbessert werden;

f. als unbekannt können nidt nur ganze Patstücke, einzelne Teile davon anaemeldet werden. d

Die Frist für die Besichtigung der Waren foll in den Hafenzoll- und bei den hauptsächlihsten Landzollämtern 1 l den übrigen Aemtern 7 Tage betragen. Di itägi fri\t für flüssige Waren foll aufgehoben werden. allgetnein in einzelnen Posten besihtigt werden, nad Eingangs im Zollamt, ohne den Eingang der ganzer Für die Bezahlung gestundeter ZoUberräge 1! Frist von 5 Monaten festgesezt. Die Frift Rückerstattung von zu unrecht erhobenen Beträgen ift auf i , verlängert.

Die Verzollung von Waren, die einer Prüfung auf den

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gehalt erfolgen. Bei der Ausfuhr von Waren find

rungen geplant. So soll in einer Ausfuhrliste die Angabe der Laren verschiedener Eigentümer zugelassen werden. Die obligatorische Ber bleiung von Waren, die in einem Binnenzollantt besichtigt worden find und dann nach cinem Grenzzollamt zur Ausfuhr ins Ausland befördert werden, wird aufgehoben. Ebenso wird die Vorschrift gehoben, daß aus dem Ausland’ komtinende Scbiffe, die an Punkten beladen werden sollen, wo feine Zollstellen vorhanden sind, zuvor n das Zollamt zur Besichtigung gehen müssen. Die Verladung pol Waren in die Schiffe wird auch an Sonn- und Feiertagen und zuk Nachtzeit gestattet. N

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Die Geldstrafen für Verstöße gegen die Hegen über die Verladung und die Ausfuhr von Waren werden herabge!eß!

Was die Beförderung von Waren aus einem russishen Hafen 11 einen anderen betrifft, so soll in dieser Hinsicht gestattet werden leiht verderbende Waren nicht nur zur Nachtzeit zu löschen, sondetn auch aus dem Zollgewahrsam abzulassen. Die Geldstrafe für den Abgang von Schiffen ohne die Erlaubnis des Zollamts wird au! höchstens 25 Rubel festgeseßt. (Nach einem Berichte des Kaiserlichen Generalfonsulats in St. Petersburg.)

Nachweis von Käufern für Tertilwaren, Drogen und Chemikalien in New Yorfk.

Durch den Handels\fachverständigen beim Kaiserlichen | fonsulat in New York sind Listen von Käufern für Textilwaren und fur Drogen und Chèmikalien aus dem Ausland in New Vort liefèrt wörden.

Ein Ubdruck der Listen liegt im Bureau der „2 rihteù fflrr Handel und Industrie“, Berlin W.ds, Wil helinstraße 74111, im Zitnmer 154, für legitimierte W* ländische Interessenten zur Einsihtnahme aus.

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Den deutschen Handelskammern und Toni i

tretungen, von Handel und Industrie sowie bei A, ien Der! Fackberbänden gehen Abdrücke der Listen zum Zwecke der Auskunsft- erten und dér Auslage zu, Da eine Uebersendung der Listen vom Bureau der „Nachrichten“ aus nicht angängig ist, wird Interessenten

Q En die Cinsichtnahme bei den Handelskammern usw.

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Absag g E dts für Geshäftskraftwagen in Australien. n Australièn nimmt die Verwendun i aftsf : i | 1 g von Geschäftskraftfahr- ¿ehen einen immer größeren Umfang an. Ganz L fien in Car, ha n während der leßten Monate die Zahl dex Motorwagen zu geschäftk chen Zwecken bédeutend vermehrt, namentlich folWer Wagen die zur Beförderung s{chwerer Lasten nah den Eisenbahnstationen, den Dat M R Age [anen und Lagerhäusern dienen. j Ver PLcagistrat von Sydney hat Motorsprengwagen zur B fprengung der Straßen in Gebrau Moto von F Tol besorgen die Müllabiabr. ch, und Motorwagen (von 5 Tons) Bor kurzen is in Sydney eine Gesells nit ei Lapi s D Gesellshaft mit einem Kapital ore E ZUARRA uy Meeren von Gütern und Gepästücken “COIORAagen gegründet worden. (Aus Special Consular Reports Nr. 47, Washington 1911.) E

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 27. November 1911: Nuhrrevier Oberschlefischcs Nevter Anzahl der Wagen 27 261 12 108

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AMRUT 4) is Nicdt gestellt .

___ In der Gefellschafterversammlung der Hamburg-Marokkani- sen Gesellschaft m. b. H., die géstèrn in Hamburg s\tatt- efunden hat, legle die Verwaltung den Bericht über die bisherige Tätigkeit der Gesellschaft, die Interessen hauptsächlich im südlichen Marokko verfolgt, vor. Die Verwaltung ist, wie „W. T. B.“ be- richtet, der Ansicht, daß nah den bidber von thr an Ort und Stelle vorgenommenen Ermittlungen aus Gründen des Klimas und der Bodenbeschaffenheit eine Ansiedelung deuts(@er Bauern n Süd- marokfo (Susgebiet) nicht Aussfiht auf wirt\shaftlichen Erfolg bieten : würde, und zurzeit auch der Nachweis fehlt, daß die Soraus]eßungen vorliegen, die eine gewinnbringende Plantagenwirt- chaft ermöglichen. Die Versammlung beschloß daher, eint1weilen von dem Grwerb landwirtschaftlicher Interessen in Süd1arokko abzusehen. Was das Crzvorkommen in Südmarokko anlangt, so hat die Gesfellshaft auf Grund reihaltiger Erzprobén eine Reihe von Fund- orten angemeldet. Die unsicheren Verhältnisse haben aber bisher eine genaue Nachprüfung der Väcbtigkeit und Abbauwürdigkeit der be- treffenden Lager verhindert. Die Gesellshaft ist daber auch davon überzeugt, daß keine der anderen in Südmarokko tätigen berabaulichen JInterefsentengruppen Lager entdeckt hat, deren Abbauwürdiakeit im großen heute {on nabgewiesen ist. Da jedo verschiedene Umstände darauf hinweisen, daß sich so wentg hierüber aúch beute feststeht in Südmarokko wirkli abbauwürdige Erzklager finden, und da ferner dur das Marokfoabkommen, dessen Abj{chluß von der Gesellschaft vegrußt wird, eine Konsfolidierung auch der südmarokkanishen Verhbält- ne zu erwarten ist, die ein sahgemäßes Weiterarbeiten gestatten wird, beschloß die Gesellschafterverfammlung, wte bisher das betreffende Gebiet dur Fachleute untersuchen zu lassen und die für die Fort- sührung dieser Tätigkeit erforderlichen Mittel zur Verfügung zu stellen.

M Die Kaiserlich rufsise Finanz- und Handelsagentur teilt laut Fteldung des ,W. T. B.“ aus Berlin nachstehende Zitfern über den Außenhandel Rußlands (in Rubeln) mit: Europäischer Handel. Ausfuhr vom 14./27. Oft. bis 21. Okt./3. Nov. . vom 1./14. Januar bis 21. Oft./3. Nov. . Einfuhr vom 14./27. Okt. bis 21. Oft./3. Nov. vom 1./14. Januar bis 21. Okt./3. Nov. . Asiati\scher Handel. Ausfuhr . bis 11./24. Oktober . Januar bis 11./24, Oktober Einfuhr vom 4./17. bis 11./24. Oktober Ds vom 1./14. Januar bis 11./24. Oktober

dee M Laut Meldung des „W. T. B." betrugen die Einnahmen der Anatolishen Eisenbahnen vom 5. bis 11. November 1911 : 990 481 Fr. (+ 26-945 Fvr.), seit 1. Januar 1911: 11 889 273 Fr. (+ 2889 889 Fr.). Die Einnahmen der Macedonischen Gisenbahn (Salonik—Monastir) betrugen vom 5. bis 11. No- vember 1911: Stammlinie (219 km) 70747 Fr. (weniger Le 2 Hr.), feit 1. Januar 1911: 2 904 028 Fr. (weniger 35 422 Fr.). E Bruttoeinnahmen der Ortentbahnen betrugen vom 12. bis 19. November 1911 : 460 050 Fr. (mehr 155 992 Fr.), seit 1. Januar 1911: 14 316 545 Fr. (weniger 169 462 Fr.).

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bom

1 871 000, 131 805 000.

: WELErn Al: November. Marktpreise nach Ermittlungen des Königlichen Polizeipräsidiums. (Höchste und niedrigste Preise.) Der Doz pelzentner für: Weizen, gute Sortef) 20,30 4, 20,2846. Weizen, Nittelfort {) 20,26 MÆ, 20,24 Æ. Weizen, geringe Sorte?) 20,22 4, QUEV M. Noggén, gute Sortef) 18,15 4, 18,14 4. Roggen, Leittelsortet) 18,13 Æ, 18,12 Æ. Roggen, geringe Sorte?) 18,11 #, 18,10 Æ. Futtergerste, gute Sorte*) 19,60 4, 19,00 S6. &ultergerste, Mittelsorte*) 18,90 #, 18,40 #Æ. Futtergerste, geringe Sorte*) 18,30 #, 17,80 M. Hafer, gute Sorte*) 20,40 4, &UVO. 05 eus Hafer, Mittelforte*) 19,90 M, 19,90 M Hafer, geringe Sorte*) 19,40 4, 19,00 Æ. Mais (mixed) gute Sorte 18,40 4, 18,10 46. Mais (mirxed).geringe Sorte —,— H, —,— M. Mais (runder) gute Sorte 17,90 S, 17,60 4. Nichtstroh —— M, —,— M. Heu —,— M, —— ÆÁ. (Markthallen- preise.) Erbsen, gelbe, zum Kochen 50,00 #, 36,00 H. Speisebohnen, weiße 60,00 4, 40,00 Æ. Linsen 80,00 , 40,00 #4. Kartoffeln (Kleinhandel) 10,00 46, 7,00 4. Rindfleisch bon der Keule 1 kg 2,40 MÆ, 1,660 M, do. Bauchfleish 1 kg 1,70 X, 130 Shweinefleisch 1 kg 1,80 , 1,20 M. A Kalbfleisch 1 kg 2,40 M, 1,40 Æ. Hammelfleish 1 kg 4/20 M, 1,30 s Butter 1 kg 3,20 H, 2,60 M. Eier 0 Stück 6,40. M, 3,80 M. Karpfen 1 kg 2,40 A, 1,00 #.—. Aale 1 kes 280 M, 1,20 M. Zander 1 kg 3,60 M, 1,40 Æ. Hechte 1 kg 2,60 M, 1,20 #6. Barsche 1 kg 2,00 4, 1,00 4. Swleie 1 kg 3,20 6, 1,40 f. Bleie 1 kg 1,60 M, 0,80 46, Krebse 60 Stück 24,00 #4, 2,40 4.

#) Ab Bahn. ) Frei Wagèn und ab Bahn.

KursberiGte von auswärtigen Fondsmärkten.

n. Damburg, 27. November. (W. T. B.) (Schluß.) Gokd in Barren das Kilogramm 2790 Br., 2784 Gd., Silber in Barren das ilogramm 77,00 Br., 76,50 Gd.

s, Wten, 28, November, Vormikktags 10 Uhr 50 Min. (W. T. B.) Einh. 40/4 Rente M./N. pr. ult. 91,80, Einh, 4/0 Rente Zaruär/Jult pt. ult. 91,80, Oesterr. 40/6 Rente in Kr.-W. pr. ulk. "1,90, Ungar. 40/9 Goldrente 110,80, Ungar. 40/9 Mente in Kr.-W.

—,—, Oesterr. Staatsbahnaktien (Kranz.) pr. ult, 734 00, Südbahn- gesellshaft (Lomb.) Att. pr. ult, 111,25, Wiener Bankyereinakticn 542 50, Oesterr. Kreditanstalt Aft. pr. ult. 651,75 Ungar. allg. Kreditbankaktien 850,00, Oesterr. Länderbankaktien 550 50 Untonbank- aftten 624,75, Deutsche Reichsbauknoten pr. ult. 117,68, Brüxer Kohlenbergb.-Gesell\{ch.-Akt. —,—, LWesterr, Alpine Montangesell- \chaftsaktien 841 50, Prager Eisenlndusirieges.. Akt, —,—,

London, 27. November. (W. T. B.) (Schluß.) 2409/4 Eng- lishe Könsols 784, Silber prompt 25!!/,;, per 2 Monate 252, Privatdiskont 37/,¿. Bankausgang 16000 Pfd, Sterl.

Paris, 27. November. (W. T. B.) (Schluß.) 3 9% Franz, Nene A (W. T. B

Madrid, 27. November. . L. D.) Wechsel auf Paris 108,40.

Lissabon, 27. November. (W. T. B.) A ¿New Yorl, 07 November. - (W. T. B.) (Swluß.) Die Sondsbörse eröffnete die neue Woche bei ziemli lebhaîtem Ge- [häâft, wobei Deckungen vorherrschten, in fester Haltung. Gute An- regung bot namegtlih die Festigkeit der Steels und Amalgamateds. Lébtere setzten mit einem Aufshläg von 1 Dollar ein auf die Er- werbung der Live Oak Inspiration Properties seitens der Amalgamated Copper Co., an die man Envartungen bezüglich weiterer Ausdehnungs- absihten knüpfte. Für erstklassige Werte zeigte sh gute Kauflust. Späterhin gestaltete sih der Verkehr ruhig und die Tendenz etwas \{chwächer bei vorwiegend professionellem Geschäft. Die Baissepartet suchte durch Abgaben besonders auf den Kurs der Hillwerte zu drücken, ohne jedo cinen nahhaltigen Erfolg zu erzielen, da die gute Aufnahme, die das Angebot fand, weitere Kursrücllgänge verhinderte, Am Nachmittag zeigte das Geschäjt einen shleppenden Charakter, und die Schwankungen hielten sich in engen Grenzen. Die Umsätze beschränkten #ch auf cinige Spezialwerte. Die Tendenz neigte infolge mangelnter Ünter- stüßung zur Schwäche. Mit Nüfsicht auf dle zu erwartende Botschaft des Präsidenten Taft hielt fih die Spekulation zukück. In der Schlußstunde wurdé die Rede Greys bekannt, die hier einer ungünstigen Auffassung begegnete. Die Börfe {loß in flauer Haltung, und die meisten Kurse wiesen gegen den leßten Schluß Abschwächungen auf. Aklienumsay 507000 Stück. Tendenz für Geld: Stetig. Geld auf 24 Stund. Dur@schn.-Zinsrate 22, do. Zinsrate für letztes Darlehn d. Tages 3, Wesel auf London 4,8365, Cable Trans- [ers 4,8690. __ Mio de Janeiro, 27. November. (W. T. B.) We@ssel auf Londón 161.

Kursberi{Gte von auswärtigen Warenmärkten.

__ Essener Börse vom 27. November 1911. Amklicher Kursbertckt.

Koblen, Koks und Briketts. (PNretêsnotierurgen des Rheint\sck- Wesifälisen Kohlensyndikats für die Tonne ab Werk.) 1. Gas- und Flammkohle: a. Gasförderkohle 11,50—13,50 #, b. Gas- flammförderkohlé 10,75—11,75 Æ, ec. Flammförderkoble 10,25 bis 10,75 J, d. Gtüdfoble 13,25—14,25 #4, e. Halbgesiebte 12,75 bis 13,75 Æ, f. Nußkoble gew. Korn 1 und 1 15,25—14,25 #, dÓ. do. ITT 12,76—13,25 4, do. do. TIV 11,75—12,25 Æ, g. Nuß- grusfoble 0—20/30 mm 7,50—8, 50 A, do. 0—50/60 ram 8,50 bis 10,00 Æ, h. Grusfkoble 5,76——8,50 #; 11. Fettkoble: a. Förder- fohle 10,50—11,00 Æ, b. Bestwmelierte Kohle 12,00—12,50 #, c. Stüdkohle 13,25—13,75 6, à. Nußkoble gew. Korn 1 13,25 bis 14,29 H, do. do. IT 13,25—14,25 46, do. do. Il 12,75—13,75 #, do. do. IV 1175—12,50 #, ©. Koksfohle 11,25—12,00 ; [Il. Magere Kohle: a. Förderkohle 9,50—10,50 A, b. do. melierte 11,25—12,25 #4, c. do. aufgebesserte, je nach dem Stüdck- gehalt 12,29—14,00 A, . d. Stüdfoble 13,00—15,00 A, e. Nuß- foble, gew. Korn I und Il 1450—17,50 4, do. do. IIT 16,00 bis 19,00 #6, do. do. TV 10, 50—13,00 Æ, f. Anthrazit Nuß Korn 1 19,50—20,50 6, do. do. II1 21,00—24,50 M, g. Föôrdergrus 8,75 bts 9,590 , h. Grusfoble urter 10 mm 5,50—8,00 4; LV. Koks: à. Hocbofenfoks 14,50—16,50 M, b. Gießereifoks 17,00—19,00 „4, c. Brebkoks 1 und 11 19,00—922,00 #; V. Briketts: Briketts, je nah Qualität 10,00—13,25 #. Marktlage unverändert. Die nächsie Börsenversammlung findet am Donnerstag, den 30. No vember 1911, Nachmittags von 35 bis 43 Uhr, im „Stadtgarten- saale“ (Eingang Am Stadtgarten) statt.

69,00,

Magdebura, 28 November. (W. T. B.) Zuckerberickt. 9,29—14,00. Stimmung: Nuhig. Broträffinäde T obne Fäß 28,00 bis 28,29. Krisfallzucker T m. S. —,—. Gem. Raffinade m. S. 27,75 bis 28 00. Nobzuder Transit 1. Produkt frei an Bord Hamburg: November 7 O Jañuar-März 16,55 Gd., ' 16,624 Br. —,— bez., Mai 16,777 Gd., 16,80 Br., —,— bez.,, August 16,85 6 16,874 Br., Stimmung: Stetig. Côlnñ, 27. November. (W. T. B.) Rüböl loko Bremen, 27. November. (W. T. B.) (Börsenschlüfiberiht.) Privatnotierungen. Schmalz. Stetig. Al ere Behauptet. Offizielle Jtotterungen der Baumrwvollbörse. Baumwolle. Sehr still. Upland loko middling 481. Zuckerm arkt. Behauptet. Rübenrohzucker 1. Produkt Basis 88 9%) Nendement neue Usance, frei an Bord Harnburg, November 16,777, Oktöber-Dezember 12,10. Kaffee. Stetig. Good S pt E Bes d ü OOdÒ average Santos Dezember 672 Gd., März 68 Gd.,, Mai 68 Gd. _. London, 27. November. (W. T. B.) Rübenrohzu cker 38 9/6 C c €y ch V 4 , Qe November 16 h. 33 d. Wert, träge. Favazucker 9609/6 prompt London, 27. Novembèr. (W. T. B.) (S{Phluß.) Kupfer fést, 593/65, 3 Monat 59/16. Umsatz: 8000 Ballen, davon für Spekulation und Export Ballen. Top . +4 F f í ; Z 5 j Tendenz: Willig. Amerikanishe middling Lieferungen: Rußbta. Jamuar - Februar 490, Februar -März 4,91, März - Avril 4,93, April -Mai 4,95, Mat - Juni 4,97, Juni Juli 4,99, JZuli- ; Glasgow, 27. November. (W. T. B.) (S{luß.) Roheisen flau, Middlesbrouah warrants 47/8. Pa (Schluß.) Nohzucker rubig, 889%) neue Kondition 465—47. i Nr. 3 für 100 kg November 512, Dezember 511, Januar-April 522, Amsterdam, 27. November. Fava- Kaffee good ordinary 52. Bancazinn 121. Raffiniertes Type weiß loko 193 bez. Br. do. Növember 192 Br., do. Dezember 20 Br., do. Januar-März 204 Br. Fest. New York, 27. November. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle loko middling 9,30, do. für Februar - 8,87, do. füt Avril 8,97, 8,89, do. Standard white in New York 7,35, do. do. in Philadelvhia 7,39, do. Credit Balances at Oil City 1,30, Sch{malz Western Mukßcovadcs 4,56, Getreidefradt nach Liverpool 24, Kaffee Nio Nr. 7 lofo 15. do. für Dezember 14,44, do. für Februar 14.05, Kuvfer Supyplies betrugen in der vergangenen Woche: an Weizen 69 367 000 Bushels, an Canadaweizen 11 131 000 Bushels, an Mais

9,60, Türkishe Lose per medio 243,00, Orientbahnaktten pr. ult.

Kornzucker 88 Grad o. S. 16,75—16 90 Nacbprodukte 75 Grad o. S. Gern. Melis 1 mit Sack 27,25—27 50. Stimmuna : Still.

16,50 Gd., 16 60 Br., —,— bez., Dezember 1645 Gd., 16,477 Lr.,

Id.,

—,— bez., Oktober-Dezember 1912 12,077 Gd., 12,125 Br., —,— bez.

Mai 66,00.

P ( Loko, Tubs und Firkin 484,

Schmalz, Doppeleimer 494. Kaffee.

Hamburg, 28. November. (W. T. B.) * (Vormittaasberi&t.) 16,50, Dezember 16,40, Januar-März 16,574, Maï 16,70, August September 673 Gd.

16 h. 9 d. Verkäufer, rubig. Standard-

Liverpoöl, 27. November. (W. T. B) Baumwolle. November 5,00, November-Dezember 4,90, Dezember-Fanuar 4,89, August 5,01. .

Paris, 27. November. (W. T. B.)

Weißer Zucker rubig, März-Junt 521, (0 4D 25.)

Antwerpen, 27. November. (W. T. B) Petroleum. Schmalz für November 1143. do. in New Orleans loko middl. 92, Petrolèum Refined (in Cases) steam 9,45, - do, Nobe u. Brothers ‘9,80, - Zuckèr fair ref. Standard loko 12,80—13,10, Zinn 45,00—46,00 QDie Visible 1 591 000 Bushels.

Verdingurtgen.

(Die näheren Angaben über Verdingungen, bie beim „Reichs- und Stadts8- anzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in Ne Gxpedition während der Dienststunden von 9 bis 3 Uhr eingesehen werden.)

Jtalten.

Direktion des Militärkommissariats des V. Armeekorps in Verona. 4. Dezember 1911, Vormittags 11 Uhr: Lieferung von Moatratenfutter für Soldatenhetten, Matrayenhaltern und Wolle fiïr Matraßen in 48 Lösen. Sicherheitsleistung 29 000-=#e. Zeugnisse bis 3. Dezember 1911. Näheres 1n italicnischer Sprache beim „Reichsanzeiger“. j ; :

Eine ähnliche Lieferung is auf denselben Zeitpunkt seitens der Generaldireftion des Militärkommissariats tes X. Arweekorps in Neapel ausgeschrieben worden.

Türkei.

Marineministerium in Konstantinopel: Nergebung der Uefe- rung von 6000 bis 10000 Besen. Angebote bls zum 11. Dezember 1911 unter Sticherheitéleistung von 10 9% an dle 4. Abteilung der Intendantur bei dem genannten Ministerium.

Theater und Mufik.

Theater des Westens.

Als Vorbote der kommenden Weibnachtszeit wurde am Sonn- abend in- einer Nalmittagévo1stellung der Charlottenburger Bühne cine lustige Kinderkomödte „Max und Moritz“ aufgeführt, die nah der gleichnamigen Dichtung von Wilbelm Busch von Leopold Günther bearbeitet und ¡von Felix Flemming mit gefälligem musikalishen Beiwerk versehen worden ift. Die Auf- führung glich einem Album mit plastishen Bildern, dessen. fieben farbenreihe Blätter zum Vergnügen der kleinen und großen Zuschauer aufges{lagen wurden. Es war fast ebenso belustigend, die bösen Buben, von den Herren Rudolf Berg- und Hermann Feiner charakteristisch dar- gestellt, ihre Streiche auf der Bühne vollrühren zu sehen, wie das fröhliche Lachen zu hören, das diese „abschreckenden Beispiele" bei dém jugendlichen Publikum ausklösten. Herr Karl Bayer, der auch als Regisseur ge- \hickt seines Amtes gewaltet hatke, war ein urkomischer Onkel Krb, und auch die Herren Max Nekut (Schneider Böck), Max ODbal (L hrer Lämpel), Heinrich Pirk (Bäcker). sowie besonders auch Paula Helmert als Witwe Bolte hatten die Lacher \te1s auf ihrer Seite. Auch die anderen kleineren Rollen waren gut beseßt, sodaß si die Veranstaltung des allgemeinen Beifalls in reichstem Maße et- sreuen tonnte.

Bellealliancetheater.

„Narren spiel“, ein Schauspiel in fünf Aufzügen nah dem glel{namigen Noman von Edela Nüst, wurde am Sonnabend in dem jeßt wieder zur Volkt schauspielbühne gewordenen Bellealliance- theater zum ersten Male aufgeführt und {hien hauptsächlih seiner Spannung wegen dem Publikum zu gefallen. Es geht ja bei solchen Bearbeitungen stets das Spezifishe des Nomans, die breite Schilde- rung ‘und die Entwicklung der Charaktere verloren. In diesem Falle war és auch nicht anders; nür die s{lagkräftigsten Momente der Handlung waren zu éiner Folge von Szenen vereinigt, die denn au ihre Wirkung taten. . Die Datsteller waren alle bei der Sache, und manche guten Leistungen find zu verzéichnen, so diéjenigen der Damen Bratt, Sander, Falk, der Herren Dworkowski (der auch die Negie führte), Wolter, Schedlih und anderer.

Konzerte.

An dem ersten Kammermusikabend von M. Mayer-Mahr und B. Dessau am Donnerstag im Blüthnersaal umfaßte die Vortragsfolge drei Sonaten - für Klavier und Geige von N. Schumann, I. Brahms und Ed. Schütt. M. Mayer-Mahr brachte den Klavierpart in seiner bekannten Weise feinfühlig und flar umrissen zu Gehör, während B. Dessau auf seiner Geige dem Pitanisten erfolgreih sekundierte. Die vörnehme Kunst der beiden Konzertgeber fand den lebhaften Beifall der zahlreichen Zubhörerschaft. John PetrieDunn hatte für seinen gleichzeitig im Harmonium \aal gegebenen Klavierabend Liszts Variationen über den Basso Continuo des ersten Satzes der Bachschen Kantate: „Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen sind des Christen Tränenbrot“ an die Spiße seines Programms gestellt. Er spielte die Komposition vortrefflih ge- gliedert, fraftvoll im Anschlag und mit gutem Gefühl für den musikalishen Gedanken. Tondichtungen von Mendelssohn, Sumann und Chopin machten im übrigen das Programm aus. Einen Genuß erlesenster Art bot wiederum der berühmte Beethoven- nite1pret Frédéric Lamond, ebenfalls am Donnerstag, im Beethovensaal. Sein Spiel entzückt in jeder Nüance, es ergreift da, wo der Altmeister sein Innenlehen der Mußt anvertraut hat, und erllingt wie ein Aufjauchzen bei jedem Sonnenblick, der durch die trüben Stimmungen zuweilen hindurchleuchtet. Die andächtig lau- schende Zuhörerschaft stand unter dem Bann dieser ge- waltigen Tonsprache, die Frédéric Lamond zu ihr reden ließ. Zum Besten des Prigniß-Museums im Kloster von Hetiligengrabe bei Wittstockd hatte der Professor Waldemar Meyer an demselben Abend in der Singakademie ein Konzert unter Mitwirkung des Philharmonischen Drckchesters ver- anstaltet. Es war eine Freude, die drei angekündigten Violinkonzerte von Haydn, Mozart und Beethoven in so tadelloser Form, wie es hier geschah, wiedergeben zu hören. Professor W. Meyer führte den Violinpart in diejem fklassisben Programm mit lebendiaem Stilgefühl und in gewohnter Klangschönheit durch. Das Phil- harmonische Orchester unter Dr. Ernst Kunwalds Leitung be- gleitete mit binrelßendem Schwung. Das Cembalo in Haydns ent- zückender C-Dur-Sonate spielte der Kapellmeister Alfred Hirte. Zm Klindworth-Scharwenkasaal fand gleichzeitig ein gemein- james Konzert von. Martha Groeck-Welter (Gesang) und Ilse Veda Duttlinger (Violine) statt. Die Sängerin, die zum ersten Malo in Vetlin tih hören liß, ist cine Schülexin von Emma Wooge Hamburg. Ihre sympathischen Stkimmittel sind gut gebildet ; die Arie „Bell raggio lusinghier“ aus Nolsinis „Semiramis" ließ ferner erkennen, daß die Sängerin über eine flüssige Koloratur verfügt, und aud die Aus]prahe wäre _zu. loben. Eine frische unbefangene Art zu fingen, ein ges{chmackvoller Gebrauch der hoben Kopftône, eine sinngemäße Verwendung des Piano und des Forte berübren den Zuhörer angenehm, wenn freili& au ncch das tiefere Eindringen in Inkbalt und Eigenart der Leder vorläufig ncech fehlt. Die junge Ilse Veta Duttlinger dagegen verfügt über mehr Temperament, vereint mit einem kräftigen, ents{iedenen Bogenstrich und [{önem, vollen Ton. In ihr leór künstlerishes Empfinden, das mit der fortshreitenten Entwicklung von Technik und Auffassung boffnungsvolle Erwartungen nicht unerfüllt lassen dürfte. Beide Künstlerinnen erfreuten si des Beifalls ihrer Zuhörer. Die Begleitung des Gefangs lag in Karl Kämpfs verläßliden Händen während Herr August Göllner die Violine am K!avier unterstüßte. Hannà Bostroem, die bereits im März d. I. bier eine ftreund- lihe Aufnahme fand, brachte auch bet ibrem Liederabénd im B ech stein- saal (Donnerstag) ihren s{hön gefärbten, weihen Sopran erfolgreich zur Geltung, wenn auch: die Tongebung noch bisweilen zu wünschen ließ. Die Innigkeit des Vortrages und ein gewisses Charakterlsierungs- vermögen gestalteten die Wiedergabe der Lieder von Brabms, Mahler Tschaikowsky und Hugo Wolf zu einer beahtenswerten Leistung. „, In der Königlihen Garnisonkirhe gab Herr Rudolf Fiering mit dem Kirchenchor der Kaiser Friedrich -Ge- dächtniskirche und urter Mitwirkung von Fräulein Agnes Leydhedcker sowie der Herren Hof- und Gaärnlsonorganisten Pro- fessor Otto Becker und Otto Priebe und des Blüthner- Drcesters am Freitag ein Konzert zum Bestên des Kirhenchors der Kaiser Friedrih-Gedächtniskirhe. Zu Beginn spieltè Herr Priebe das . Orgelkonzett Nr. ] von Hôândel mit gutem PVBerständnis. Professor Oito Becker begleitete dezent die Kartáte für Altsolo „Vergnligte Ruh, beliebte Seelenlüst", die Fräulein Lebdbeckek wit sanfter, wohltönender Stimme sang. Den Sclußteil des Abends