1892 / 83 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 05 Apr 1892 18:00:01 GMT) scan diff

von der Stadt Bremen nach den geseßlichen preußischen Den etragen, bis wegen der Ablösung ein Uebereinkommen zwischen der

tadt Bremen einerseits und den Berechtigten (der Provinz Han- nover, dem Kreise Lehe, der politischen Gemeinde, der Kirchen- und Schulgemeinde sowie dem Deich- und Sielverbande Lebe) andererseits

getroffen sein wird.

Kunst und Wissenschaft.

Die iuristishe Facultät der Universität zu Marburg hat, wie wir der „Voß. Ztg.“ entnehmen, dem Ministerial-Director im Cultus- Ministerium Wirklichen Geheimen Ober-Regierungs-Rath Richard de la Croix im Hinblick auf die Verdienste, die er sih als lang- jähriges Mitglied und Justitiar des Ministeriums, wie als Ministerial- Director um die Förderung des Unterrichtswesens und besonders des Rechtsstudiums erworben hat, zum Ehbrendoctor ernannt. i

Die Gesellshaft der Wissenshaften in Christiania erwählte, wie dem „D. B. H.“ gemeldet wird, den Geheimen Medizinal-Rath Professor Dr. Waldeyer in Berlin und den Geheimen Rath Professor von Kölliker in Würzburg zu ihren auswärtigen Mitgliedern.

Literatur.

Gesammelte Schriften und Denkwürdigkeiten des General-Feldmarschalls Grafen Helmuth von Moltke. 1. Band: Aufzeihnungen zur Lebens- geshihte. Geheftei 7 F Gebunden in Original-Halb- lederband 860 # E. S. Mittler u. Sohn, Königliche Hof- buchhandlung, Berlin SW. 12, Kochstraße 68—70. Der- jenige Band der Gesammelten Schriften und Denkwürdigkeiten

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- S st nach Mittheil

ie s [- d Kl eue ist nah einer Mittheilung

der Ne de, 2. e in Blankenfelde (Kreis Teltow) ausgebrochen.

Theater und Musik. Philharmonie.

Das Concert des Dhilharmant fes Chors zum Besten des ents des Philharmonischen Orchesters nahm gestern unter titwirkung von Dr. H. von Bülow einen glänzenden Verlauf. Bülow hatte die Leitung der Beethoven’shen Compositionen, der Ouverture „Die Weihe des Hauses“ und der Neunten Symphonie, übernommen. Die Aufführung der „Neunten“ war eine unvergleihlich schöne. Bei Bülow können alle unsere jüngeren Dirigenten nh in die Schule gehen. Den vierten Saß (Presto) der Symphonie haben wir vor einigen Wochen unter Wein- gartner's Leitung im Opernhause niht in der Vollendun gehört, wie gros Abend. Der wohlverdiente Beifallssturm na Schluß der Symphonie wollte kein Ende nehmen. Bülow dankte shweigend für die laute Huldigung des Hauses. Besondere An- erkennung verdient die Leistung des gut geshulten Chors. Die Soli im leßten Saß der Symphonie wurden von bewährten Kräften ge- sungen. Siegfried Ochs leitete die Aufführung des „Schicksals- lieds* von J. Brahms und der „Fluht nah Egypten" von H. Berlioz. Wie das Programmbuch berichtet, hat Berlioz mit dieser Composition seine Gegner, die ihm die Fähigkeit, einfah und natürlih zu compo- niren, absprechen wollten, zum besten gehabt. Die Composition ist sehr reizvoll, insbesondere ist die Orchesterbegleitung zu dem Tenorsolo „Die Nuhe der heiligen Familie“ von großer Anmuth und Feinheit.

In der Vorstellung der Oper „Freund Friß“ am Mittwoch im Königlihen Opernhause sind die Damen Pierfon und Lammert, die Herren Sylva, Bey, Philipp und Krasa

4 Gewinne von 1500 F auf Nr. 10779. 76 032. 79 448. 169 275.

6 Gewinne von 500 #4 auf Nr. 9318. 83 607. 126 292. 147 915. 152 294. 179 135. -

19 Gewinne von 300 & auf Nr. 4516. 26 491. 26 972. 30 207. 35 821. 47890. 53074. 53198. 60571. 73856. 78 708. 85 956. 96490. 108981. 115 406. 134966. 149 813.

162 169. 170 470. : Bei der heute fortgesezten Ziehung der 3. Klasse

186. O preußischer Klassenlotterie fielen in der Vor- mittagsziehung : H 1 Geróinn von 30 000 auf Nr. 145 271.

1 Gewinn von 10 000 F auf Nr. 128 858.

2 Gewinne von 5000 S auf Nr. 37 735. 73866.

1 Gewinn von 3000 # auf Nr. 54724. L L

9 Gewinne von 500 / auf Nr. 8247. 10 354. 20 502. 74 885. 85 438. 85 546. 129 170. 130 191. 172 402. :

21 Gewinne von 300 4 auf Nr. 700. 26 896. 38 914. 41 030. 45 380. 92 543. 101 800. 104 370. 117 141. 123700. 127 045. 128052. 136122. 141781. 145717. 147 344. 153 894. 164 463. 172 860. 177 121. 182 867.

Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen. A Prag, 5. April. (W. T. B.) Jm böhmischen Land- tag fritisirte heute bei der Fortscßung der Budgetdebatte der Abgeordnete Sch meykal in scharfer Weise das Verhalten der Altczehen und der conservativen Großgrundbesißer in der Ausgleichsfrage. Die Regierung habe aller-

des General-Feldmarschalls Grafen Helmuth von Moltke, welcher alle B

eben ausgegeben worden.

und dankbare Verehrung

säßen verwerthet.“ Der Band stellt

eiträge zur Lebensgeschichte des Feldmarschalls in sich vereinigen sollte (Band T des Gesammtwerks) ist so- „Er enthält das wichtigste, was der Familie an schriftlihem Material zur Verfügung stand; Liebe haben es in den einzelnen Auf- sh als ein Sammelwerk eigener Art dar; Aufzeihnungen und Tagebücher As Bunt des Feldmarschalls wechseln mit Mittheilungen seiner Personal-

beschäftigt. Für die haufer wird Herr nehmen. Der Oper Am Donnerstag geht Sucher, Dietri Scene. Herzo

folgt

und Lämmert,

papiere: aus der Jugendzeit wird eine Novelle von ihm „Die lichen Opernhause (Theaterraum) e

veröffentliht, während seine

beiden Freun es i Niederschrift den Band

as irdische und Zuversicht auf das ewige Leben“.

diesen Sr o gesellen sih mehrere

das Leben des Feldmarschalls in

Leben in den Mußestunden, seine Liebe zu und seine Betheiligung an ihrer * Aufsaßke „Der Feldmarshall und seine

wird der Huld, der Freundschaft und seiner Könige ein Ehrendenkmal geseßt.

wirkt zu einem Gesammtbilde zusammen, welches die mannig- fachsten Anziehungspunkte bietet. Die Einfügung zahlreiche Handschreiben der preußischen Könige, auh in Facsimile, wir i wie die Nah- bildungen vieler Zeihnungen und Aquarelle des Feldmarschalls. Der Band schließt mit dem Abdruck von „Trostgedanken über uversiht auf das ewige Leben“, des Feld-

das allgemeine Jnteresse ebenso befriedigen,

das irdische und j marschalls leßter Niederschrift von Bedeutung.

s{ließt: „Trostgedanken über

seinen wichtigsten Be- ziehungen darstellen: ein „Lebensbild seiner Frau“ schildert das Glü seiner Ehe, „Stillleben in Creisau“ jein persönliches

Pflege: in

legte inhalt: | lid M

Aufsäße, die | (Alt)

Op. 67. 2) Missa solemnis.

den Künsten dem Kriegsherren“ Dankbarkeit Das Alles

Straße 37, zu haben. des General-Intendanten

„Das Buch Hiob“,

Stücke Andrea“.

Bei der gestern

186. Königlich

der Va Gn lags H 1 Gewinn von 15 t

erkrankte Lieban die das Ballet „Cavalleria und Lammert, den Herren Rothmühl und Bulß in Darauf folgt der „Barbier von Sevilla“ mit den Damen den Herren Lieban,

Am Gründonnerstag, 14. April,

en Opernchors (Beethoven-Abend) statt unter Direction des Königlichen Kapellmeisters Herrn Felix Weingartner und Mit- wirkung der Frau Müller-Nonneburger (Sopran), Frau Geller vom Herzoglichen Hoftheater in Dessau, der Königlichen s Sänger Herrn Sylva (Tenor) und Mödlinger (Baß), des Profeffors Herrn de Ahna und der Königlichen Kapelle. 1) Symphonie C-moll l Billets zu 5, 4, 3, 2, 1 # sind in der Königlichen Hofmusikalienhandlung von Bote u. Bo, Leipziger

m Königlihen Schauspielhaus verkündet ein Aushang 1 die Allerhöchste / Majestät des Kaisers über 6 Aufführung der drei „Die

Preußische Klafsenlotterie. (Ohne Gewähr.)

fortgeseßten Zi S | preußischer Kla}ssenlotterie fielen in

1 Gewinn von 5000 M auf Nr. 164 122.

dings durch die Einbringung der Ausgletichsvorlagen

(24- , 2 . F z ( L 4 Sein Seen N aber dann diese ihrem Schisale

Partie des Jofevh über- „Die Puppenfee“. mit den Damen

überlassen. rusticana“

Schmidt, Mödlinger

Abends 7+ Uhr, findet im König- in Concert des engagirten Köntig-

fabrik fand flog in die Arbeitern.

geschleudert.

M Fensterscheiben. gestellt. Seiner fleinen „Meister

Zufriedenheit

Philofophin“ und

Ziehung der 3. Klasse

auf Nr. 80 756.

ihre Pflicht gethan, d L : Die Deuischen Böhmens würden dafür sorgen, daß namentlich die Abgrenzungsvorlage niht von der Tages- ordnung vershwände. : St. Petersburg, 5. April. theilung für Liu oteD

350 Pud Pyroxylin statt. Luft mit neun l Die Trümmer des Gebäudes und Set l wurden auf eine Entfernung von über 100 Faden

Durch die furhtbare Erschütterung wurden au die benahbarten Fabrikgebäude beshädigt und dort fünf Ar- beiter verwundet. i z : von der Pulverfabrik sprangen - noch in den Häusern die

St. Petersburg, 5. April. ) gierungsbote“ veröffentliht die Ernennung des bisherigen Directors der St. Petersburg-Warschauer Eisenbahn, Szu- marofkow, zum interimistishen Director des Eisen- bahn-Departements im Verkehrs-Ministerium.

Konstantinopel, 5. April. empfing heute den Vertreter Bu e / j dreiviertelstündiger Audienz und machte ihm eine mit dem Namenszuge des Sultans in Brillanten versehene Cigaretten- tasche zum Geschenk.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

(W. T. B.) Jn der Ab-‘ Pulver der hiesigen Pulver- bend eine Explofion von Das betreffende Gebäude in demselben befindlichen

gestern

ort-

Selbst auf cine Entfernung von zwei Werst Die Ursache der Explosion ist noch nicht fest-

(W. T. B.) Der „Re-

Pra Der Sultan gariens Dimitrow in

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cht vom 5. April,

Morgens.

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E P COL 1\wolfig Triest en 763 l'heiter

1) Nachts Thau. 2) Thau. Uebersicht der Witterung. j Die Luftdruckvertheilung ist andauernd gleichmäßig und e die Luftbewegung allenthalben s{wacch. Das Hochdruckgebiet, welches gestern mitten über Central-Europa lag, ist in Vans Wanderung nach Osten hin begriffen, während eine Theil- depression über der Nordsee sich entwickelt hat, welche ebenfalls langsam oftwärts fortschreitet und in un}ern Gegenden, insbesondere in den nördlichen Gebiets- theilen, Zunahme der Bewölkung bringen dürfte. In Deutschland dauert die ruhige, milde, vorwiegend beitere und trockene Witterung noch fort. Im oft- deutschen Küstengebiete fanden Nachtfröste statt. Fm Westen der britishen Infrln i Regenwetter ein-

O Deutsche Seewarte. E Theater - Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Mittwoch : Opern-

haus. §8. Vorstellung. Freund Frit. Lvyrische Oper in 3 Acten von P. Mascagni. Tert von P.

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M. Kalbeck. Jn Scene geseßt vom Ober-Regisseur Tetzlaff. Dirigent : Kapellmeister Weingartner. Die Puppenfee. Pantomimisches Ballet - Diver- tissement von Haßreiter und Gaul. Musik von I. Bayer. In Scene geseßt vom Balletmeister Emil Graeb. Dirigent: Musikdirector Hertel. Anfang 7 Ubr.

Schauspielhaus. 95. Vorstellung. Das Buch Hiob. Schauspiel in 1 Aufzug nah H. Hölty von L. Adler. In Scene geseßt vom Ober-Regiffeur Mar Grube. Die Philosophin. Lustspiel in 1 Aufzug von Friedrich NRoeber. In Scene geseßt vom Ober-Regisseur Max Grube. Meister Andrea. Lustspiel von E. Geibel. In Scene ge- seßt vom Ober - Regisseur Mar Grube. Anfang 7 Uhr.

Donnerstag: Opernhaus. 89. Vorstellung. Caval- leria rusticana (Bauern-Ehre). Oper in 1 Aufzug von Pietro Mascagni. Text nach_dem gleichnamigen Bolksstück von Verga. In Scene geseßt vom Ober - Regisseur Tetlaf. Dirigent: Kapellmeister Weingartner. Vorher: Der Barbier von Sevilla. Komishe Oper in 2 Acten von G. Rossini. Tert von P. Sterbini, überseßt von F. Kollmann. Dirigent : Kapellmeister Weingartner. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 96. Vorstellung. Der neue Herr. Schauspiel in 7 Vorgängen von Ernst von Wildenbruch. In Scene geseßt vom Ober-Regifseur Mar Grube. Anfang 7 Ühr.

Deutsches Theater. Mittwoch: Torquato Tasso. Anfang 7 Ubr. Donnerstag: College Crampton,

Freitag: Faust. j Sonnabend: Neu Der Wider-

\späuftigen Zähmung.

einstudirt :

Berliner Theater. Mittwoch: Othello. (Agnes Sorma, Nuscha Buße, Ludw. Barnay, Ludw. Stahl.) Anfang 7 Uhr. He

Donnerstag: Der Hüttenbesitzer. (Agnes Sorma, Nuscha Bute, Ludw. Barnay, Ludw. Stahl.)

Freitag: 30. Abonnements-Vorstellung. Kean.

Lessing-Theater. Mittwoh: Die Ca- meliendame.

Donnerstag: Zum 1. Male: Das Recht der Frau. Lustspiel in 3 Acten von Ludwig Fulda.

Freitag: Die Grofsstadtluft.

Nächste Nachmittags-Vorstellung (Parquet 2 #4 2c.) : Der Probepfeil. Vorverkauf täglih ohne Aufgeld.

Wallner-Theater. Mittwoch: Neu ein- studirt: Der Löwe des Tages. - Gefangsposse in 3 Acten von H. Wilken. Die neuen Gefsangsterte von L. Herrmann. Musik von C. Schramm. n-

74 Uhr. s E und folgende Tage: Der Löwe des

Ta es. ues s Sbadtag: Nachmittags - Tee König

Friedrich - Wilhelmstädtisches Theater. Mittwoch: Mit neuer Ausftattung zum 77. Male: Das Sountagskind. Operette in 3 Acten von Do Wittmann und Julius Bauer. Musik von rl Millôcker. In Scene gesezt von Julius Erivsche. Dirigent: Kavellmeister Federmann. Die ecorationen aus dem Atelier von Falk. Die neuen Costume vom Garderoben-Inspector Ventky. An- fang 7 Ubr. : Donnerstag : Z. 78. Male: Das Sonuntagskind.

Refsidenz-Theater. Direction : Sigmund Lauten- burg. Mittwoh: Zum 16. Male: Der kleine Schwerenöther (Ferdinand le noceur). Schwank in 4 Acten von Leon Gaudillot. Deutsch von Schönau. In Scene geseßt von Emil Lessing. Anfang 7F Uhr.

Donnerstag: Dieselbe Vorstelug.

Der Vorverkauf zum Sonnenthal-Gastspiel hat begonnen.

Belle-Alliance-Theater. Mittwoh: Pech- shulze. Posse mit Gesang und Tanz in 3 Acten von Salingré. Musik von A. Lang. In Scene ge- seßt vom Director Sternheim. Abends 7 Uhr. Donnerstag: Pechschulze.

Adolph Ernfst-Theater. Mitiwoc (vorleßte Woche): Zum 104. Male: Der Tanzteufel. Ge- sangsposse in 4 Acten von Ed. Jacobson und W. Mannstädt. Couplets theilweise von Gustav Görß. Musik von Gustav Steffens. In Scene gesezt von Adolph Ernst. Anfang 7# Uhr.

Donnerstag: Der Tauzteufel.

Thomas-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Direction: Emil Thomas. Mittwoch: Zum 2. Male: Papageno. Posse in 4 Acten von Nudolf Kneisel. In Scene ge]eßt vom Ober-Regisseur A. Kurz. Anfang 7+ Uhr.

Donnerstag: Papogene.

Freitag: Zum Benefiz für Georg Kaiser. Reif- MEOREi Schwank in 5 Aufzügen von G. von

oer.

(60) Hoheunzollern-Galerie am Lehrter Bahnhof. Gr. hiftor. Rundgemälde 1640—1890. 9 Vorm. 11 Ab. 1 A Kinder 50 s.

Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes - Ausftellungs - Park eter Bahnhof). Geöffnet von 12—11 Uhr. Täglich Vorstellung im wissenshaftlihen Theater. Näheres die Anshlag- zettel. Anfang 74 Uhr.

Concerte.

Concert-Haus. Mittwoh: Concert des Erk'shen Männer-Gesangvereins (Dirigent: Theodor Hauptstein). „Die Wüste“, Symphonie-Ode in drei Abtbeilungea von Félicin David. Anfang 7 Uhr.

Circus Renz. Karlstraße. Mittwoh, den 13. d. M., leßte Vorstellung in dieser Saifon. Donnerstag, Abends 74 Uhr: ZEck Auf Helgo- land Wg oder: Ebbe und Fluth. Große hydrol. Ausstattungs-Pantomime in 2 Abtheilungen vom Director G. Renz. Nationaltänze (65 Damen) 2c. Dampfschiff- und Bootfahrten, neue überraschende Licht- und Feuereffecte. 80 Fuß hohe Riesenfontäne. MAustreten des gesammten Künstler-Perfonals 2c.

Täglich : Auf Helgoland.

Sonntag: 2 Vorstellungen.

E E L Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Gertrud Meißner mit Hrn. Gerichts-Affsessor Dr. Max Jensen (Prenzlau— Berlin). —_ Frl. Elisabeth Reinelt mit Hrn. Gerichts - Assessor Karl Steinberg (Breslau— Schweidnitz). Frl. Margarethe von Ludwi mit Hrn. Majoratsbesiter Franz von Nacze (Breslau—Preiswiß). Frl. Margarethe Müller mit Hrn. Regierungs-Assessor Martin Petersen (Neumünster i. H.). Frl. Anna-Marie von Suckow mit Hrn. Rittergutspähhter Mar Fleisch- mann (NostoX—Groß-Flotow). _

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Stabsarzt Dr. Dengel (Berlin). Hrn. Moriß von Oppen- feld (Reinfeld, Kreis Belgard). Hrn. Ritter- gutsbesizer Otto Post (Neddies). Hrn. Lieut. Hans Frebßdorff (Görliß). Hrn. Prem.-Lieut. Hans von Plüskow (Potsdam). Eine Tochter: Hrn. Hauptmann Wilhelm Beutner B Hrn. Regierungs-Affessor von Noti (Berlin). |

Gestorben: Frl. Margaretha von Scherbening (Breslau). Hr. Hauptmann Friß Meske (Inowrazlaw). Frl. Alexandrine Strubberg (Berlin). - Hrn. von Puttkamer Tochter Anne Marie (Sellin, Bez. Köslin). Fr. Seraphine von Dittmar, geb. von Wedell-Parlow (Ebers- walde). Verw. Fr. General von Seydewit, geb. von Schlieben (Halle a. S.). Hr. Profefsor Dr. Gustav Kühn (Möckern).

Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin:

Verlag der Expedition (Scholz).

Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Sechs Beilagen seins{ließlid Börsen-Beilage), sowie die Juhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent-

Actien u eugesellschaften) für die

Krause. Parguet 1 4 2c. Anfang 4

Suardon (nah Erckmann und Chatrian), deutsch von

vom 28. März bis 2. April 1892.

neuerer Daten diejenigen des Jahres 1889 geseßt.

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags--

lichen An eigers (CommanditgelensGakten e

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M S3,

Berlin, Dienstag, den 5. April

Statistik und Volkswirthschaft.

Der Weinbau Preußens im Jahre 1890.

&, Rorbindung mit der landwirths{haftlihen Statistik werden in Preußeii Ae Us ‘Königliche statistische Bureau für jedes Jahr auch Sie ea des Weinlandes sowie die mit Reben bebauten Flächen ermittelt. Die für das Jahr 1890 angestellte Erhebung hat eine MWeinernte von 348 772 hl ergeben, während das Vorjahr nur 981 313 h1 aufzuweisen hatte. Jener Ertrag wurde gewonnen in 679 Erbebungsbezirken, welche zum größten Theil auf das Rheinland und Hessen-Naffau entfielen. Die in diesen Provinzen mit Reben be- stockte Fläche nahm 1890 allein 84,9 % der gesammten Weinländereien Preußens cin und lieferte 95,16 9/6 des gefkelterten Weines.

Ee nachstehende Uebersicht veranshaulicht, wie sih die Anbau- fläche, der Hektar- und Gesammtertrag auf die überhaupt den Wein- bau treibenden zwölf Regierungsbezirke vertheilen. Es betrug

i der Sa N der gertaute uber- Erbhebungs8- Fläche vom ha haupt bezirke

ha h] hl mit Weinbau fein E 414,7 678 2810

die an- im Regierungébezirk

osen 4,58 506

2,80 7 Liegnitz . 30. 9384 C Merseburg 12,33 7 99F D Erfurt . . 12,46 177 Caffel 5,66 763 1 Wiesbaden 259,28 74729 71 Koblenz 22,25 170 692 243 Mol i 831 2414 26 E 22,90 83291 251 Aachen . . 0 94 _6 2

20,15 348 772 679

Berücksichtigt man im einzelnen die Erhebungsbezirke mit mebr als 40 ha Weinbergsländereien bezüglih der angebauten Fläche und des Ertrages, so stehen in ersterer Hinsicht die Stadt Grünberg mit 725 sowie die Stadt Kreuznah mit 475 ha an der Spitze. Als nächste folgen weit hinter diesen beiden genannten Stadtbezirken die Gemeinden Zeltingen-Nachtig mit 200 und Geisenheim mit 192 ha. Der Weinbau in Lorh und Nüdesheim erreicht gleichfalls annähernd den vorbezeichneten Umfang. Das berühmte „Johannisberg“ weist nur eine Fläche von 635 ha nach, Aßmannshaufen 62,5 ha. Die größte Menge gekelterten Weines entfiel auf Kreuznach mit 11 875 h1; auf Grünberg, das viele Tafeltrauben verkauft, famen E nur 3625 hl. In Zeltingen wurden 8000 h1 nach- gewiesen: ihm folgten Heddesheim und Langenlonsheim im Kreise Kreuznach mit über 6000 11. Lorch, Geisenheim, Nüdesheim, Winkel und Laubenheim fkelterten auch noch je über 5000 hl. Aeußerst ver- schieden stellte sih in den einzelnen Erhbebungsbezirken die vom Hektar berehnete Menge des gekelterten Weines. Während sie in einzelnen \{lesis{Gen Bezirken bis auf 50 1 beruntergeht, zeigen die Stadt Grünberg selbst 500, Züllihau 550, Bomst 560 1; Krossen a. O. weist 18,1 h1 nah. Freiburg a. Unstrut erntete 30 h1 vom Hektar und überschritt damit die für Geisenheim, Eltville, Rüdesheim, Hallgarten, Hattenbeim u. a. nachgewiesenen Zahlen. Iohannisberg hatte 30,05 hl. Den höchsten Hektarertrag erreichte mit 65 hi1 Neudorf im Rheingaukreise. Ihm folgten Wehlen (Kr. Bernkastel) mit 54, Uerzig (Kr. Wittlich), Zell a. Mosel und Medders- beim (Kr. Meisenheim) mit je 50 11; Langenlonsheim und Heddes- heim (Kr. Kreuznach) standen nur um 2 h] binter den eben genannten Erhebungsbezirken zurück. Auch Senhbeim (Kr. Zell), Cues und Lieser (Kr. Bernkastel) erreihten 48 h1. Von befonderem Unglück scheint im Jahre 1890 das Ahrthal heimgesuht worden zu sein, da von den hier in Betracht kommenden sieben Erhebungsbezirken durchschnittlich nur etwa 63 hl vom Hektar der in Ertrag stehenden Weinbergs- ländern geherbstet wurden.

8 Bromberg . 2,8 1 0 3 4 S

D

Die Entwickelung der Lebensversiherung von 1860 bis 1890.

_ Die Lebensversicherung hat in den leßten Jahrzehnten eine höchst erfreuliche Entwickelung genommen. Die in den einzelnen Ländern U. \. w. gemachten Fortschritte find in der folgenden Uebersiht an der Hand einer werthvollen Arbeit des Directors Marco Besso für die früheren Jahrzehnte, nah den Angaben und Schätzungen des Nat.-Oek. für ae E zu einem Gesammthbilde vereinigt worden, wonach in Kraft

ren :

bei den Gesellschaften Versicherungssummen in Millionen Mark G in 1860 187 1880 1890 Deutschland . 3168 10104 228 4311,9 Delterreih-Ungarn . . . , 104,0 350,4 9 j Italien . i j Os der Schweiz j Frankreich / Bean : den Niederlanden : Großbritannien und Irland Dânemark A - j Schweden und Norwegen . Ua den Vereinigten Staaten von Amerika Canada Australien : : lonstigen Ländern . .-. , 10,0 zusammen. 4781,66 171620 vorstehenden Zusammenstellung

2 1 500,5 c 5

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7,6 6 376,0 151,2 960,0 30,0

„223915 398 sind die Zahlen des

J D I L N H Lo S

In der

Jahres 1890 für Belgien, Canada, Australien und die sonstigen

Länder, für die leßteren auch diejenigen der Jahre 1870 i Hz, "r dere 08 a) und 1 ges{äußt und für Italien an Stelle der Angaben von 1890 Viaigero f E000 ge! } Außerdem sind sür die Bereinigten Staaten von Amerika nur diejenigen Gesfell- schaften in Betracht gezogen, welche im Staate New-York thâtig

| sind ; dies sind jedo nahezu alle, mit Ausnahme kleiner, rein lokaler

Anstalten, deren Rehnungsergebnisse nit in die Waagschale fallen. Da diese Schätungen u. }. w. etwa nur 21% der Gesammtsumme ausmachen, ‘so fann ein dabei etwa vorgekommener Irrthum das Schlußergebniß 19 gut wie nicht beeinflussen.

: O stellt sich nun wie folgt: Im Jahre 1890 waren nahezu 40 Milliarden Mark versichert gegen 4,8 Milliarden im Jahre 1860. Den geringsten Zugang weist der Zeitraum 1870—1880 auf, das Jahr- zehnt, in dem nahezu lammtliche Staaten große Geldfkrisen durh- gemacht haben. In den Vereinigten Staaten trat während dieser Periode sogar cin Rückgang um 24 Milliarden Mark ein. or Pn den obigen Angaben aas au die Zahlen für die Arbeiter- Lebenéversiherungen mitenthalten ; dieselben haben nur in Groß- L a R den Vereinigten Staaten bisher eine größere Aus-

)nung erlangt; und zwar betrugen di si g i i Beträge in Millionen Mart gen die Versicherungen für kleine

E 1870 Großbritannien : 1512 e D 1699.8 den Vereinigten Staaten . L 120,0 1754.7.

Außerdem bestehen in den Vereinigten Staaten noch die \o- genannten „Cooperative Companies“, welche die Lebensversicherung auf der Grundlage des Umlageverfahrens betreiben; 1890 bestanden 130 folcher Gesellschaften mit über 579000 Mitgliedern und einer Jahreseinnahme von 17 684000 Dollars. Bei diefen Gesellschaften dürfte ein Betrag von etwa einer Milliarde Dollars versichert sein,

um welchen die oben für 1890 angegebene Summe steigt.

Die Berichte der ungarishen Fabrikinsvectoren.

Aus den Berichten der ungarischen Fabrikinspectoren i nach dem „Socialpol. Centralbl.“ Folgendes zu entnehmen :

Es wird cine Vermehrung der gewerblichen Aufsichtsorgane wie eine geseßliche Regelung der Gavettinsbeckon in Ausficht gestellt. Im ganzen wurden besucht 942 Betriebe, von diesen arbeiteten 128 ohne Motoren, in den Motorenbetrieben waren 767 Dampfmaschinen (36 273 Pferdefkräfte), 681 Wassermotoren (5580 Pferdekräfte), 78 Gas- motoren (405 Pferdekräfte) in Thätigkeit. In den untersuchten Fabrifen arbeiteten 59 941 Personen, und zwar 48 936 Fabrikarbeiter, 2776 Lehrlinge, 8729 Taglöbner, von diesen waren 46 766 Männer und 13 175 Frauen. Hiervon standen zwis{hen 14 bis 16 Jahren 3143, zwishen 12 bis 14 Jahren 497, das 12. Jahr hatten noh nicht erreicht 33 der in diesen Fabriken beschäftigten Personen.

Die obligatorischen Arbeitsordnungen sind nunmehr in allen jenen Fabriken vorhanden, die hon in früheren Jahren unter- sucht wurden, fehlen dagegen fast in allen jenen Fabriken, welche zum ersten Mal untersuht worden sind; dasselbe gilt von den Arbeiter- E An Stelle der obligatorishen Arbeitsbücher fanden, soweit solche überhaupt vorhanden waren, die Inspectoren häufig Dienst- botenbücher. .

Lehrlingsverträge sollen jeßt nur noch selten fehlen, wie denn die Behandlung der Lehrlinge immer besser wird; nur in zwei Ballen sah sich die Behörde wegen der Behandlung der Lehrlinge zum Einschreiten genöthigt. Die Bestimmungen zum Schutze der jugendlichen Arbeiter (unter 16 Jahren) werden nah dem Berichte mit Ausnahme einzelner Holzindustriebetriebe, Glas- und Zucer- fabriken in den meisten Fällen eingehalten. Gegenüber den in früheren Jahren häufig constatirten Fällen, daß acht- bis neunjährige Kinder für Fabrifarbeit, ja selbst für Nachtarbeit verwendet wurden, wird mitgetheilt, daß im vorigen Jahre nur zwei derartige Gesetzesüber- tretungen vorgekommen sind. :

Als durchschnittlihe Arbeitszeit der niht ges{hütßzten über 16 Jahre alten Arbeiter werden 12 effectiv 107 Stunden angegeben. Aber zahlreihe Ausnahmen kommen vor; so is in manchen Dampf- mühlen und Sägewerken eine 24stündige ununterbrochene Arbeitszeit eingeführt, auf welhe eine 12—24stündige Rastzeit folgt, bei den Wassermühlen ist an vielen Orten eine 36 stündige Arbeitszeit üblich. Die Inspectoren wurden angewiesen, in solchen Fällen in wohlwollen- der Weise die Unternehmer auf die üblen Folgen diefer übermäßigen Anspannung der Arbeitskraft aufmerksam zu machen, „was in - den meisten Fällen au zu einem günstigen Resultat führte“. Die Be- stimmungen über die Arbeitspaufen werden eingehalten.

Die Arbeitslöhne sollen mit Ausnahme der Spiritus- und Mühlenindustrie, wo die Löhne scit Jahrzehnten keine Aenderung er- fahren haben, im Jahre 1890 um 5 bis 8 09/9 gegen das Vorjahr ge - stiegen sein. Kein einziger namhafter Strike ereignete sih im Jahre 1890 in Ungarn. Truck in verschiedensten Formen kommt noch häufig vor, so erhalten die Arbeiter in kleineren Mühlen einen gewissen Theil der Makhlerträgnisse und kein baares Geld: in Glas- und Eisenhütten, Sägewerken und anderen noch fern von Städten liegenden Betrieben werden die Arbeiter veranlaßt, Lebensmittel und Kleider von den Unternehmern zu kaufen.

Ein ziemlich großer Theil der Arbeiter ist gegen Krankheit

nicht versichert. Die Fälle, daß die Arbeiter einen Theil des Lohnes in Form von Wohnung, A und Beleuchtung, vereinzelt auch in Nuznießung an Boden erhalten, mehren sih. „Indeß bleibt auch auf diesem Gebiete noch vieles zu thun übrig, weil in den meisten Spi- ritus-, Malz-, Zucker- und Ziegelfabriken noch sehr verkehrte Zu- stände herrschen, besonders an folhen Orten, wo das sogenannte Kasernensystem herrscht. In den Spiritus- und Malzfabriken, ja selbst in einigen Petroleumraffinerien erhalten die Arbeiter im Innern der Fabrik Schlafstellen, welche aber oft die primitivsten An- sprüche nicht befriedigen, sodaß in mehreren Fällen verfügt werden mußte, daß den Arbeitern niht gesundheitswidrige Schlafräume zur Verfügung gestellt werden.“ : ___ Der Mangel einer obligatorischen Unfallsanzeige wird bedauert, „um fo mehr als die meisten Ünfälle verheimliht werden". s E über die Unfallversicherung der industriellen Arbeiter wird geplant.

Zur Arbeiterbewegung.

__ Kleinere Arbeitseinstellungen werden von den Arbeitern

einzelner Fabriken in Deutschland und Oesterreih fortgeseßt unternommen. Jn der Mehrzahl der Fälle werden Lohn- streitigkeiten, in einzelnen Fällen neue Bestimmungen zur Fabrikordnung als Gründe geltend gemacht. Heute liegen in dieser Richtung folgende Meldungen vor:

Aus Barmen berichtet die „Fr. Presse“, daß die Arbeiter der Niemendreheréi von Gebr. NRittershaus in Unter-Barmen, etwa 45 Mann, die Arbeit wegen einer neuen Arbeitsordnung nieder- sclegt haben. Bisher hatten die Arbeiter nah diesen Angaben Wochenlöhne ; es wurden ihnen deshalb auch die Feiertage mitbezahlt. Nach der neuen Fabrikordnung soll nun die Arbeitszeit stundenweise berehnet werden. Damit würde nicht allein die Bezahlung dev Feier- tage wegfallen, sondern die Festseßung des Lohnes auf 21—25 „F vro Stunde würde auch noch eine Lohnkürzung einschließen.

_In Nußdorf bei Limbach (Sach\.-Alt.) ist, wie der , Vorwärts“ berichtet, in der Vereinsappretur von C. Willhain u.. Co. ein Ausstand ausgebrochen. | E __In Friedrichsfelde bei Berlin haben nah demselben Blatt die Kor bmacher die Arbeit eingestellt, weil ihnen der Wunsch ab- geschlagen wurde, man solle den Arbeitslohn für Schefelkieven um früher abgezogene 5 wieder erhöhen. In der M armor- waarenfabrif von Vanelli u. Co. in Friedenau bei Berlin haben am Montag acht Marmorschleifer wegen Lohnstreitigkeit die Arbeit niedergelegt. wes

Wie der „Magdb. Ztg." aus Brünn telegravhisch gemeldet wird, haben in Mährisch-Trübau 200 Arbeiter der dortigen Baums- wollweberei von Pollak’s Söhne die Arbeit wegen der Ent- lassung einiger unbotmäßigen Collegen eingestellt. Von den Behörden wurden Vorkehrungen gegen etwaige Ruhestörungen getroffen. Ein R des „H. T. B.“ meldet aus Brünn, daß sämmtliche Weber der Tuhfabriken von Albert Stößel und David a in Brünn wegen Lohnstreitigkeiten die Arbeit eingestellt

Zu dem Ausstand der Kohlenbergwerksarbeiter in Durham schreibt die Londoner Aue Corr.“ L Mit einer Mebrheit von 12971 Stimmen haben die Bergleute von Durham die Fort- seßung ihres Strikes beschlossen, der jeßt mindestens noch zwei Wochen dauern wird. 31 483 Bergleute stimmten für Fortseßung und 18 412

waren dafür, dem Erxecutio-Ausschuß des Bundes der Bergleute ¿u

überlassen, den Streit mit den Bergwerksbesißern zu \ch{lihten. Ihr Gewerkverein hat einen Aufruf an alle Arbeiterorganisationen des Vereinigten Königreichs geshickt und sie um Geldhilfe gebeten. Die Folgen des Strikes für andere nicht daran betheiligte Gewerke sind entfeßlich. Allein in der Eisenindustrie feiern gegenwärtig 35 000 Personen wegen des Ausstandes. In Nord - Yorkshire und _Cleveland haben 1§—20 000 Leute feine Nahrung und Feuerung. Der Verband der Kohlenbergwerks- besißer von Derbyshire, Nottingham- und Leicester- shire hat aus principiellca Gründen beschlossen, das Streben der Arbeiter, die Production zu beschränken, nicht zu billigen. Da jedo die Bergleute dunsgus einen Tag die Woche nicht arbeiten wollten, lo wurde vorgesÆ.en, einstweilen bis Ende Juni am Sonnabend die Arbeit ruhen zu lassen. Am nächsten Donnerstag soll eine große Versammlung englischer Koblengrubenbesitzer in Derby abgehalten werden. : A

Handel und Gewerbe.

Der in Chilé im August 1890 für verschiedene Artikel beseitigte Aufschlag von 5 Proc. auf den Einfuhrzoll ist nach einem im „Chilenischen Staats-Anzeiger“ (Piario Official) vom 4. Februar d. J. veröffentlichten Geseß für „Jute zu Säcken“ wieder eingeführt worden.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Nuhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 4. d. M. gestellt 9032, ni@&t zeitig gestellt keine Wagen. 032, nit rech

Vom Berliner Pfandbrief-Institut sind bis zum 29. März 1892 16962 000 A 33 9/0, 21297300 M -4 %, 45 464 400 M 43 9/9 und 9 674 100 M. 5 9%, zusammen 93 397 800 Pfandbriefe ausgegeben worden, wovon noch 15 499 500 \( 3X2 9%, 14 222 700 M 49/0, 16 142 400 M 47 9/9 und 2943 600 M 50 O zus sammen 48 808 200 s. Pfandbriefe von den Grundstükseigenthümern zu verzinsen sind. Zugesichert, aber noch nicht abgehoben sind 457 800 M /

Wie der „Frkf. Ztg." aus Paris gemeldet wird, haben die Delegirten des portugiesischen Schuß-Comités in wieder- holten Sitzungen beschlo}sen, die bekannten Vorschläge des vortu- giesishen Finanz-M inisters abzulehnen, sie jedo als Grund- lage für neue Vorschläge geeignet zu erachten. Ferner wurde be- chlossen, daß die Delegirten niht neuerdings nach Lissabon reisen, fondern die Ankunft von Delegirten des portugiesischen Finanz- Ministeriums in Paris abwarten jollen. i

Königsberg i. Pr., 4. April. (W. T. B.) Die Betriebs- einnahmen der Ostpreußischen Südbahn yro März 1892 betrugen nah vorläufiger Feststellung im Personenverkehr 53 955 4, im Güterverkehr 199 964 Æ, an Ertraordinarien 16 100 , zu- fammen 270019 #4, darunter auf der Strecke Fischhausen— Palmnicken 4226 , im März 1891 provisorisch 375 154 1, mithin gegen den entsprehenden Monat des Vorjahres weniger 105 135 A, im ganzen vom 1. Januar bis 31. März 1892 759 759 \ (pro- visorishe Cinnahme aus russishem Verkehr nach russis{hem Stil), gegen provisorisch 1056 677 Æ im Vorjahre, mithin gegen den entsprechenden Zeitraum des Vorjahres weniger 296 918 .( gegen definitiv weniger im Vorjahre 333 492 4

Leipzig, 4. April. (W. T. B.) Kammzug-Termin- handel. La Plata. Grundmuster B. per April 3,677 #4, per Mat 3,70 M, per Juni 3,75 #4, per Juli 3,75 F, ver August 3,75 M, per September 3,777 4, ver Oktober 3,774 1, ver November 3,772 4, per Dezember 3,773 4, per Januar 3,771 M, per Februar 3,777 M Umsay 285 000 kg.

Wien, 4. April. (W. T. B.) Ausweis der österreichi\ck- ungarischen Staatsbahn (österreichishes Neß) für den Monat März 1 707 492 Fl., Mindereinnahme gegen den entsprehenden Zeit- raum des vorigen Jahres 161 792 F[.

5. April. (W. T. B.) Ausweis der der Woche vom 25. bis 31. März 759 297 Fl[., 29 939 F[.

Die Gesammteinnahmen der Orientbahnen betrugen in der Woche vom 11. März bis 17. März 1892 231 569,76 Fr., vom 1. Januar bis 10. März 1892 1 830 410,03 Fr., zusammen seit Beginn des Betriebsjahres 2 062 279,79 Fr. auf etner Länge von 1265 km.

London, 4. April. (W. T. B.) Wollauktion. Stimmung fest. Preise unverändert. Lebhafte Betheiligung.

An der Küste 2 Weizenladungen angeboten.

Bradford, 4. April. (W. T. B.) Wolle ruhig, unverändert, in Garnen mäßiges Geschäft, Stoffe geschäftslos.

Mailand, 4. April. Die Einnahmen des italienischen Mittelmeer-Eisenbabnneßes während dex dritten Dekade des März 1892 betrugen nach vroviforisher Ermittelung im Persfonen- verkehr 1416998 Lire, im Güterverkehr 1 962386, zusammen 3 379384 Lire, im Vorjahre 3720800 Lire, mithin weniger 341416 Lire. :

Belgrad, 4. April. (W. T. B.) Die Einnahmen *der Königlich ferbishen Staatseisenbahnen betrugen vom 1. Ia- nuar bis 10. März cr. 869 080 Fr. gegen den gleichen Zeitraum in 1891 840 787 Fr., Mebreinnahme 28 293 Fr. Es betrugen ferner die Einnabmen der serbischen Eisenbahn-Douane-Kasse vom 1. Januar 1892 bis 20. März 1892 514 483 Fr., gegen den gleichen Zeitraum in 1891 392929 Fr., mehr in 1892 121 553 Fr.; und die Einnahmen der serbischen Obrt-Kasse vom 1. Januar bis 20. März 1892 462 §57 Fr., gegen den gleichen Zeitraum in 1891

Südbahn in Mehreinnahme

303 503 Fr., mehr in 1892 159 354 Fr. |

_ New-York, 4. April. (W. T. B.) Die Börse war an- fangs sehr fest, dann nahgebend, der Schluß lustlos aber fest. Der Umsas der Actien betrug 321 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 3 300 000 Unzen geschäßt. Die Silberverk äufe betrugen 241 000 Unzen. Die Silberankäufe für den Staatsschatz betrugen 494 000 Unzen zu 87,83 à 87,85. j

Visible Supply an Weizen 41 028 000 Bushels, do. an Mais 11 539 000 Bushels.

Verkehrs-Anstalten.

Die mittels des Neihs-Postdamvfers „Hohenstaufen“* beförderte Post aus Australien (Abgang aus Sydney am 29. Fe- bruar) ist in Brindisi eingetroffen und gelangt für Berlin vor- ausfichtlih am 6. d. M. Vormittags zur Ausgabe.

Ciner Mittheilung der „Hamb. Börsenh." zufolge haben die Hamburg - Amerikanische __ _Padcketfahrt - Actiengesell - schaft sowie der Norddeutsche Lloyd die Passagierpreise für sämmtlihe Dampfer um weitere 10 Æ erhöht, da der Andrang der Reisenden in leßter Zeit ein noch größerer geworden ist.

Bremen, 4. April. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer „Aller ift gestern Nacht auf der Nükkehr in Southampton angekommen.

London, 4. April. (W. T. B.) Der Union-Dampfer

„Pretoria“ ist am Sonnabend auf der Ausreise von Durban