1892 / 86 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 08 Apr 1892 18:00:01 GMT) scan diff

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Zusaypreise für die besten Thiere der Rasse gestiftet. Die preis- gekrönten Hunde sollen an den Vormittagen der Ausstellung in der großen Rotunde des Hippodroms den Besuchern vorgeführt werden.

In der Abtheilung Berlin der Deutschen Colonial-Ge,

Die Darstellung war faft tadellos; besonders erfolgreich war die | sellf chaft wird Montag, den 11. April, Herr Gymnasfiallehrer Verkörperung des edrückten und fleinmüthigen Professors durch Herrn | Seidel über „Die Fortschritte der Franzosen im west- Frau P im Gegensaß zu der scharfzüngigen, zielbewußten, gelehrten | lichen Sudan“ sprehen. Der Vortrag findet vor Damen und

nicht für ein dreiactiges Lustspiel audreie , und es ist in der That schade, daß durch Wiederbolungen und Weitschweifigkeiten gestern eine natürlihe Ermüdung der Zuschauer eintreten mußte, wahrend der Stoff, \traffer zusammengefaßt, wahrscheinlich wirksamer geworden wäre. -

Frau Professorin, die aus allen wissenshaftlihen Kämpfen ihrem en Abends 8 Uhr im Saal B des Architektenhauses, Wilhelm- anne gegenüber siegreich hervorgeht; Fräulein Marie Meyer iraße 92/93, statt. Eingeführten Gästen, Damen und Herren, steht charafterifirte fie in thren entschlossenen eckigen Bewegungen, | der Zutritt frei.

wie in der ewig grollenden Kampfbereitshaft der timme | : ganz vortrefflih. Die in Bewunderung für ihren Mann Morgen Abend wird Herr Regierungs-Baumeister W. Körber in aufgehende fleine Frau, wurde von Fräulein Minow | der Urania noch einmal seinen, mit einer großen Anzahl mit rührender Naivetät gespielt; den Gatten, der sich durch die stete | interessanter Projectionsbilder ausgestatteten Vortrag über „Alte und öffentliche Anbetung genirt und gereizt fühlt, d Herr Waldow | neue Weltwunder und ihre naturwissenschaftlich-tehnishe Bedeutung“

etwas derbkomisch in Geberden und in der prache. Das junge | halten.

Liebespaar, das neben diesen Personen etwas flach gezeicbnet erscheint, L

wurde von Frau Petri und Herrn Brandt fris und mit natür- In Charlottenburg hat nach einer Mittheilung der „Nat.-Z."

licher Empfindung gespielt. die Stadtverordnetenversammlung dem Vorschlage des Magistrats gemäß für 1892/93 die Gemeinde-Einkomm S auf 1209/0 der Staats-Einkommensteuer (gegen bisher 150 9/0) estgesetzt.

__ Ueber die erfolgreihe Anwendung des Oels auf See in einem schweren Sturm aus West, den die deutshe Bark „Julio Theodoro“ beim Cap Horn zu bestehen hatte, schreibt nach der „N. Pr. Z.* der Capitän A. Schulz dieses Schiffes: „Um 9 Uhr Síbends den 11. Februar wehte ein voller Sturm mit Windstößen von der Stärke 11, bei welhem wir mit beiden Untermarssegeln und der vollen Fock lenzten. Zur Beruhigung der Wellen ward von uns Oel angewandt, welches einen derartig ausgezeichneten Dienst leistete, daß das Schiff troß des hohen Seeganges nur schr wenig Wasser an Deck nahm. Man hört noh manchmal abfällige Urtheile über das Oelen der See. Nach meiner Meinung ist die günstige Wirkung über jeden Zweifel erhaben; die Frage is nur, wie man das Oel der Meeresoberfläche am zwemäßigsten zuführt; denn von der Art und Weise, wie dieses ge- schieht, hängt der ganze Erfolg für das Schiff ab. Dort, wo das Oel die Meeresoberfläche bedeckt, glätten fich die Seen. Jch habe die sogenannten Patent-Delbeutel und andere Vorrichtungen in Anwen- dung gebraht; aber nichts fiel zu meiner Zufriedenheit aus, bis ich auf den Gedanken kam, die vorderen Closets dazu zu benugen. Zu diesem Zweck wurden die Closetröhren mit Werg verstopft und die Trichter mit Oel gefüllt, welhes dann langsam durch das Werg hin- durhsickerte und so auf die Meeresoberfläche gelangte. Die Wirkung, die dadur hervorgerufen wurde, war wunder ar.“

Potsdam. Der „Potsd. Corr.“ zufolge soll morgen Nachmittag 5 Uhr die feierliche Grundsteinlegung zum Neu- bau der Kaserne der Leib-Escadron des Regiments der Gardes du Corps stattfinden. Die Kaserne wird am Kanal, und zwar auf derselben Stelle erbaut, wo die alte Kaserne, die abgerissen wurde, gestanden hat. Für die übrigen Escadrons des Regiments wird am Heiligensee ein neues Casfernement erbaut, dessen Bau schon

bedeutend vorgeschritten ist.

Danzig, 5. April. Schwedische Ladsfisher haben, wie die „D. Z.* berichtet, gestern einen weißen Seehund in der Oftsee und zwar in einem Net gefangen. Das 40—50 kg shwere Thier faufte cin hiesiger Fishhändler.

Bremerhaven, 8. April. Ein am neuen Hafen gelegener Schuppen ist, wie „W. T. B.“ meldet, in vergangener Nacht niedergebrannt. Sämmtliche darin lagernden Stückgüter sowie verschiedene Waarenvorräthe sind vernichtet.

In der Vorstellung des „Tannhäuser“ am Sonntag im König- lihen Opernhause sind die Damen Sucher und Leisinger, die erren Gudehus, Stammer, Bulß, Ernst, Krolop und Krafa be- châftigt. i: Der Vorverkauf zu dem Gastspiel Adolf von Sonnenthal's findet an der Kasse des Res idenz-Theaters täglih in der Zeit von 10 bis 12 Uhr statt; es werden Billets für alle fünfzehn Abende ausgegeben.

__Im Thomas- Theater beginnt am Montag der Königlich sächsishe Hofschauspieler Herr von der Osten ein furzes Gastspiel, zunächst als Otto Kolbe in dem Oscar Justinus’shen Lustspiel : „Unfer Zigeuner“. Die Aufführung des Einakters „Jm Theater- bureau“ wird bis Montag hinausge\choben ; morgen und am Sonntag bleibt „Neif-Reiflingen“ auf dem Spielplan.

Im Concerthause findet auf vielseitigen Wunsch morgen eine Wiederholung der in der erften Aufführung bei ausverkauftem Hause mit großem Beifall aufgenommenen Tonbilder für Orchester zu Schiller’'s „Lied von der Glocke“ von Stör statt; auch bei dieser Auf- führung hat der Hofschauspieler Herr Schwarz die Declamation über- nommen.

Die Concertthätigkeit des Stern’ schen Gesangvereins (Director: Professor Fr. Gernsheim) schließt in diefer Sptelzeit mit der auf nächsten Montag angeseßten Aufführung von Bach's „Matthaeus-Passion“. Die Sopranpartie wird Fräulein Wally Schauseil, die Altpartie die Kammersängerin Fräulein Minor über- nehmen, während Herr Franz Lißinger die Tenorsoli singt und die Herren Kammersänger Perron und Emil Severin die Bariton- und Baßpartien auéführen. Eduard Strauß wird in diesem Sommer längere Zeit mit seiner Kapelle im hiesigen Ausstellungs- Park concertiren.

Mannigfaltiges.

Seine Königliche Hoheit der Prinz Friedrih Leovold hat das Protectorat über die große internationale Hunde- Ausstellung übernommen, die der neubegründete Verband kyno- logisher Vereine in den Tagen des 26. bis 29. Mai im E bierselbst veranstalten wird. Mit der Leitung der Ausstellung ist der Hofbuchhändler Radetki-Berlin betraut worden. Geldpreise sind im Be- trage von etwa 10000 A ‘ausgeseßt. Für höchste Zuchtleistungen bestehen die beiden Sodinueise, eren einen Herr Julius Mehlich

Karlsruhe, 6. April. Das vor einigen Jahren im Reichs-Etat bewilligte Cadettenhaus wurde, wie der „N. A. Z. berichtet wird, am Sonntag in Gegenwark Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin, des Prinzen d der Prinzessin Wilhelm, des rinzen Karl und vieler anderer geladenen Ee feierlih eröffnet. er commandirende General des XIV. Armee-Corps, General der Infanterie von Schlichting übergab das neue Cadettenhaus seinem Commandeur, dem Major von Dewitz; dieser, der bei Sedan den linken Arm verloren, führte sodann die Gäste in die An- stalt, worauf in beiden Anstaltskapellen FestgotteotenE stattfand. Hierauf wurden die Haupträume der Anstalt besichtigt. Die Anstalt, im Hardtwald stehend, hat 300 m Front und umfaßt ‘außer dem uptgebäude mit den Betfälen, Speisesaal, zwei S laisälen, ehrzimmern u. # w. ein Gommandanturhaus , Predigerhaus, Offizierscasino, Turn- und Schwimmhalle, Lazareth 2c. unst werden 220 Cadetten aufgenommen, von denen 9, den bereits be- stehenden Anstalten entnommen, am 1. April eingetroffen find.

St. Petersburg, 6. April. Die gestern in Tambow eröf-

nete Ausstellung von Jagd eräthen ist nah einem Draht: beriht der „Vos. 3 heute doliständig niedergebrannt. Dur das gewaltige Feuer wurden außerdem fast sämmtliche Bäume der

vrachtvollen städtischen Promenade vernichtet.

Nah Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.

Posen, 8. April. (W. T. B.) Der Decan von Poninski in Koscielec bei Jnowrazlaw wurde von vier verkleideten Männern meuchlerisch überfallen und durch Revolverschüsse verwundet. Die An- greifer entflohen und wurden verfolgt. Zwischen ihnen und den Verfolgern fand ein harter Kampf statt. Eine Gerichtscommission hat sich an den Thatort begeben. Ueber den Ueberfall wird weiter gemeldet, daß dem Decan von den Angreifern eine rothe Karte überreicht wurde, auf welcher geschrieben stand: „Das Executiv - Comité der polnischen Anarchisten befiehlt, sämmtliche Gelder für die polnishen Anarchisten _ ab- zuführen! Ungehorsam oder Verrath wird mit dem Tode deitraft ! Der Decan Poninski sprang aus dem Zimmer durch das Fenster in den Garten und erhielt hierbei von den verfolgenden Räubern vier Schüsse, welche \{hwer, aber nicht lebensgefährlih sein sollen. Bei der Verfolgung der Räuber, welche von dem Besißer von Koscielec einem Bruder Poninski's und zwanzig Berittenen sofort vorgenommen wurde wurde einer der Räuber erschossen. Ein zweiter ershoß sich selbst. Von den beiden Ueberlebenden tödtete der eine den anderen durch einen Schuß, indem er_ ausrief: „Du fkannst ja nicht shiele und ershoß sich dann selbst. Zwei der Räuber sind als Pilawski und Johann Urbaniak, beide aus Jnowrazlaw, recognoscirt. Die Braut des Letzteren war Dienstmädchen im Schlosse zu Koscielec. Die Verbrecher sollen sämmtlich direct von Berlin nah Kos-

cielec gekommen sein. (Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

zu vertheidigen haben wird, außerdem haben die einzelnen Specialclubs

E

Regisseur Tetlaff. Dirigent: Kapellmeister Kahl.

Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 98. Vorstellung. Zum 200. Male: Romeo und Julia. Trauevfpiel in 5 Aufzügen Wee, S ieren. f: E: von Schlegel. In Scene gese m Ober - Regisseur ; Mar Grube. Anfang 7 Uhr. Frivshe.

Sonntag: Opernhaus. 92. Vorstellung. Tanuu- häuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg. Romantische Oper in 3 Acten_von R. Wagner. Ballet von Emil Graeb. In Scene geseßt vom Ober - Regisseur Teßlaff. Dirigent : Kavellmeister Sucher. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 99. Vorstellung. Don Carlos, Jufaut vou Spanien. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Schiller. Anfang 7 Uhr.

Gründonnerstag, 14. April, Abends 75 Uhr, im Königl. Opernhause (Theater-Raum) : Beethoven- Abend. Concert des engagirten Königlichen Dpern- | Zl J chors, unter Direction des Königlichen Kapellmeisters S 3 wolkenlos | Herrn Felix Weingartner und gefälliger Mitwir- Svlt \ORO 4 \bedeckt fung der Frau Müller-Ronneburger (Sopran), Frau “anada, Ba S 4 heiter 2 Geller (Alt), vom Herzoglichen D in Dessau,

winemünde | A 6 beiter i der Königlihen Sänger Herren Sylva (Tenor) und Reufahrwasser; [N 4 beiter z Mödlinger (Baß), des Professors Herrn de Ahna | s{ch Memel . . - | = 3 wolkenlos | und der Königlichen Kapelle. 1) Symphonie C-mol | (6 Bildern) von Salingré. Münster A Karlsruhe . . |

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iht vom 8. April, Morgens.

e414 n So m “t —_—

Wette Das Sonutagékind.

Wetter. (Sarl Millôcker. In Scene

. -

Stationen.

Meeres\p red. in Millim

in ° Celfius 59C.=40NR.

Bar. auf 0 Gr. ||

| j | Wind. |

fang 7 Uhr.

Sonntag:

Ju. d Temperatur

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5 wolfig l\bedet | 1/halb bed. |

Mullaghmore Sberdeen .. Christiansund

Sen é _4 bedeckt StoÆholm still wolkenlos

BReeana l 00 |SSW 4 Schnee St.Petersbg. | [N 2 wolkenlos Moskau . . | 755 |NW lhhalbbed. Kork, Queens- | | |

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l | D 5\heiter Cherbourg . | DNO heiter Helder a | C S G |

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burg.

O 025 R L L P O S

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von Schönau. Anfang 7F Uhr.

[N 2 \wolfenlos ) | (op. 67). : [NO 3\wolfenlos Billets à 5, 4, 3, 2 u. 1 4 sind in der König- ¡NO 3 wolkenlos lichen Hofmusikalienhandlung von Bote u. Bock, |[NO 1 wolkenlos Leipzigerstraße 37, zu haben.

(So Abedest R 4ibede

NO d\wollg | Deutsches Theater. Sonnabend:

| :N 3\halb bed. | 1 Compaguon. Anfang 7 Uhr.

| 2 |ONO Lwollig | s Es Biareer vou Kirchfeld. a | 7G | Tfilllbedeckt 1 Montag: College Crampton.

Raa m 7654 1RNO S F Mittwoch, 13. April: Dou Carlos. Triest . .… . | 754 [|ONO 1sbedeckt 16 | Carlos: Josef Kainz).

Uebersicht der Witterung.

Der Kern des Hochdrukgebiets, welches die Witte- 3 1] rung in fast ganz Europa beherrscht, erstreckt ih | Gift. Anfang 7 Uhr. : von Südskandinavien nach Finland, während der Sonntag : Naa 24 Uhr: Der Hütten- Luftdruck jenseits der Alpen verhältnißmäßig nierig befißer. Abends 7x Uhr: Othello. (Agnes Sorma, ist. Im südlichen Ostgebiete wehen bei vielfach)" Nuscha Butze, Ludw. Barnay, Ludw. Stabl.) trüber Witterung frishe nordö tliche Winde, unter Montag: Ein Tropfen Gift. deren Einfluß die Temperatur er ebli herabgegangen C Direction: Emil Thomas.

; Œœ ß errscht Frostwetter. Im west- it. N Ostpreußen h {ch F i Lessing-Theater. Sonnabend: Die Ca-

deutshen Binnenlande ‘dauert bei {wacher nordöst- licher Luftstrômung die heitere, trodene und warme | meliendame. Sonntag: Nachmittags 24 Uhr: Der Probe-

Witterung noA or indessen auch hier dürfte dem- nächst starke Abkühlung eintreten. Niederschläge | pfeil. Abends 74 Uhr: Das Recht der Frau. Paragraph 330.

werden aus Deutschland nicht gemeldet. Im we t- lichen und mittleren Frankreih fanden gestern Ge- | * Montag: Die Cameliendame.

itter statt. É Deutsche Seewarte. E . Theater - Anzeigen. Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern- haus. 91. Vorstellung. Zum 1. Male: Boabdil, der leute Maurenkönig. Oper in 3 Acten von

Moriß Moszkowsky. Tert von Carl Wittkowsfy. Ballet von E. Graeb. In Scene ge!eßt von Ober-

4 Ubr

| 2) Missa solemnis. Wiesbaden Sonntag: Pechschulze.

München .. Chemniß Berlin .…. Wien .... Breslau. . ,

gegengenommen.

(Don

*‘ E t y Berliner Theater. Sonnabend: Ein Tropfen Mannstädt

Moser. Anfang 7# Uhr.

schauspielers v. d. Osten. Zigeuner.

Wallner-Theater. Sonnabend: Neu ein- studirt: Der Löwe des Tages. Gesangsposse in 3 Acten von H. Wilken. Die neuen Gefangsterte von L. Herrmann. Musik von C. Schramm. An- fang 74 Uhr. i:

Sonntag und folgende Tage: Der Löwe des

König

Tages. i Nachmittags - Vorstellung.

Sonntag: Parquet 1 4 x. Anfang 4 Uhr,

Geöffnet von 12—11

Krause.

zettel. Anfang 74 Uhr.

Friedrich - Wilhelmftädtishes Theater. Sonnabend: Mit neuer Ausstattung zum 80. Male: Operette in 3 Acten von Hugo Wittmann und Julius Bauer. Musik von

geseßi von Julius Dirigent: Kapellmeister 1 ecorationen aus dem Atelier von Falk. Die neuen Costume vom Garderoben-Inspector Venvky. An-

Zun 81. Male: Das Souutagsfind.

Residenz-Theater. Direction: Sigmund Lauten- Sonnabend: Zum 19. Male:- Schwerenöther (Ferdinand Ie noceur).

Schwank in 4 Acten von Leon Gaudillot. i In Scene geseßt von Emil Lessing.

Sonntag: Dieselbe Vorstellung. : Zum Sonnenthal-Gastspiel findet der Vorverkauf täglich an der Theater-Kasse statt

Nelle-Aliiance-Theater. Sonnabend: Pech-

ulze. Posse mit Gesang und Tanz in 3 Acten N Musik von A. Lang.

In Scene geseßt vom Director Sternheim. Anfang Z

Sommer-Saison. i Bestellungen auf Abonnements-Billets für die am 1. Mai beginnende Sommer-Saison à 10 M, 9 # und 3 M werden von heute ab an der Kasse ent-

Adolph Ernst-Theater. Sonnabend (vorlette Woge): Zum 107. Male: Der Tanzteufel. Ge- fangsposse in 4 Acten von Ed. Jacobson und W. Couplets theilweise von Gustav Görß. Musik von Gustav Steffens. In Scene geseßt von Adolph Ernst. Anfang Uhr. Sonntag: Der Tanzteufel.

Der Sommer-Garten ift geöffnet.

Thomas-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Sonnabend: Neiflingen. Schwank in 5 Aufzügen von G. von

Sonntag : Dieselbe Vorstellung. Montag: Gaftspiel des Königlich Sächsischen Hof- Zum 1. Male:

[60] Hohenzollern-Galerie am Lehrter Bahnhof.

Gr. histor. Rundgemälde 1 1 M Kinder 50 s.

Urania, Anstalt für volfsthümliche Naturkunde. Am Landes - Ausstellungs - Park (Lehrter Bahnhof). hr. Tags Ed e Je -

wissenshaftlihen Theater.

(Toncerte.

Concert-Haus. Sonnabend : Carl Meyder- Concert unter gefälliger Mitwirkung des Hoffchau- spielers Herrn Schwarz. Tonbilder für Orchester zu Schiller's „Lied von der Glocke“ von Stör. Decla- mation vom Hofschauspieler Herrn Schwarz. An- fang 7 Uhr.

Circus Renz. Karlstraße. 13. d. M,, Abschieds-Vorstellung. Sonnabend , Abends 74 Uhr: Gala-Fest-Vor- stellung zur Feier der 200. Aufführung des Waher- \hauspiels „Auf Helgolaud““ mit dem großen pyrotehnishen Schluß-Tableau. Aus dem cus arrangirten Programm find besonders hervorzuheben : „Ein hippologisher Congreß“ von 36 Bollblut- vferden (trakchner, arabischer, englischer, irischer und \hottischer Race), vorgeführt vom Director Franz Renz. „Solon“, geritten von der Schulreiterin Frl. Clotilde Hager. Auftreten der vorzügli sten Künstlerinnen und Künstler. Komische Entrées und Intermezzos von sämmtlichen Clowns. Sonntag: 2 Vorstellungen. Nachmittags 4 Uhr (1 Kind frei). Mazeppa’s Verbannung oder: Die Rache Graf Rottof’s. Hi torishe Panto- mime, ausgeführt von 150 Kindern. (2 allet-Einlage: Polnischer Nationaltanz vom gesammten Corps de ballet). Abends 74 Uhr: Auf Helgoland. Hiermit erlaube ich mir, dem hochgeehrten Publikum Berlins die ergebene Anzeige zu machen, daß ich mi: dem heutigen Tage die Direction des Circus Ret übernommen habe, und bitte ih höflihst, das mein dahingeschiedenen Vater stets in fo E Mr beblefele Wohlwollen und Vertrauen auch auf # hochgeneigtest übertragen zu wollen.

Berlin, den 9. April 1892.

edermann. Die

Mittwoch, den

Der kleine Deutsch

Frauz Renz ———————————————————___—— Familien-Nachrichten. Verehelicht: Hr. Hauptmann Alexander v8 Leveßow mit Frl. Helene von Wulffen (Berlin).

Geboren: Ein Sohn:

. 7 ï Ç A Reif- Referendar Eduard von

(Berlin).

Gestorben: Hr. Baurath a. D. Ernst

Unser Falt (Berlin).

Hr. Oberst-Stallmeister und Kammerherr

Nedacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin:

640—1890.

Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Anstalt, Berlin L Wilhelmstraße Nr. 32.

Sechs Beilagen

res die Ans lagen (einshließlih Börsen-Beilage).

Hrn. Regierung? i Keudell (Berlin). Eine Tochter: Hrn. Dr. med. H. von Arniw

riedri Steffen (Hannover). Fr. Professor Friedr! r. Superintendent Ida Ueber-

\chär, geb. Kühn (Oels). Hr. Bürgermeilter a. D., Amtsanwalt Otto Pfitner (Krotoschin).

von Seebach auf Klein-Fahner (Altenburg).

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

¿ G6.

Berlin, Freitag, den §8. April

1892.

V ——-_————————————

Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten.

49. Sigzung vom Donnerstag, 7. April. Der Sizung wohnt der Minister für Landwirthschaft 2c. von Heyden bei. : z 4 4 Da S iee Lesung wird zunächst eine Anzahl von (gestern bereits namhaft gemachten) Vorlagen ohne Debatte an- enommen. Y Es folgt die erste Berathung des von den Abgg. Neu- kirch und Drawe beantragten Geseßentwurfs, wonah für den Fall der Einführung des dritten Abschnitts des Geseßes vom 2. März 1850 über die Ablösung der Reallasten in Neu- vorpommern und Rügen daselbst die Regulirungsfähigkeit der bäuerlichen Stellen, deren Umfang, Berechtigungen und Ver- pflihtungen, sowie die Ansprüche auf Eigenthumsverleihung nah denjenigen Rechts- und Besigverhältnissen beurtheilt wer- den sollen, welhe am 1. Januar 1892 vorhanden gewesen sind und wonach die hiermit in Widerspruch stehenden, nah dem bezeichneten Zeitpunkte getroffenen Verfügungen beim Eintritt der Regulirung rechtli unwirksam, die darauf beruhenden Besizrehte durch die Regulirung ihre Kraft verlieren sollen. Damit verbunden ist der Commissionsbericht über die Petitionen des Kossäthen Dankwardt zu Mönkwig u. A. Die Agrarcomimission beantragt : Das Abgeordnetenhaus wolle beschließen, die Petitionen der Negierung insoweit zur Berücksichtigung zu überweisen, als dieselben beantragen, einen Geseßentwurf, betr. die Regulirung der gutsherrlih-bäuer- lichen Verhältnisse in Neuvorpommern und Rügen, so wie derselbe von dem Abgeordnetenhause unter Zustimmung der Regierung an- genommen ist, dem Landtag wiederum zur Beschlußnahme vor- zulegen und in demselben die Aufhebung des Gesetzes vom 1. Mai 1854 vorzusehen, ferner die Regierung zu ersuchen, einen sfolchen Gesetzentwurf dem Landtag noch in dieser Session vorzulegen.

Außerdem wird damit die erste Berathung eines fernere . n, vom Abg. Neukirch beantragten Gesehentwurfs verbunden, nach welchem die betressenden Verhältnisse dauernd geregelt Oen He ; . Neukirch (dfr.): Man habe allgemein angenommen, d die Besiyer regulirungsfähiger Bauernwirthschaften in ea und Nügen ausgestorben seien, es stelle sich aber das Gegentheil heraus, und um so nothwendiger sei die endliche geseßliche Regu- lirung dieser Angelegenheit und die Ausdehnung der Stein-Harden- berg’]hen Bauerngeseßgebung auf Neuvorpommern und Rügen. Der Hauptfehler sei von der Gescßgebung im Jahre 1815 dadurh ge- macht, daß, während auf die übrigen damals neuen Gebietstheile Preußens die Bauerngeseßzgebung Stein-Hardenberg's Ausdehnung ge- funden habe, dies in Bezug auf Neuvorpommern und Rügen nicht geschehen sei. So sei z. B. in dem neuerworbenen Posen die Leib- eigenscast für die Bauern viel drückender gewesen, als in Neuvorpommern ; aber dort sei sie bald überhaupt beseitigt worden hier seten die Zustände dieselben geblieben, wie fie in den älteren preußischen Landestheilen vor Erlaß der Bauerngeseße gewesen seien. ih Verhältnisse seien der Regierung wohlbekannt gewesen und bil- x en einen dunklen Punkt in unserer gesammten Agrargeseßgebung. n eine in der Session 1859/60 eingelaufene Petition von Be- e nern jener Gegend, welche der Regierung zur Berücksichtigung l A worden sei, sei im Jahre 1861 ein Gesetzentwurf erschienen, e ie e in dem von ihm heute vorgeschlagenen Sinne habe reg B wollen und von der Agrarcommission nur unerheblih amendirt di p Ls Die General-Commission, die die Sache bei jener Ge- A E A Ge gct Mas pes viele Höfe einer solchen Reguliru __ seien. Es habe \ich heraus daß di E Bauerngeseßgebung vom 16. m 1816 C S 2 h niht aber für Pommern - Wolgast gegolten habe as i Pommern damals unter verschiedenen Herrschern ees E E 4 dle Sie b t vereinigt worden seien, aver n es einen L thei Ï Le E E R R uaE A Lemb as telt Sn A ; i inden, da as „Legen“ Í é E as aufgehoben le es C E E e Gie Ae A L wolle, in welchem Falle dem von seiner nt auern auch eine Entschädi - e aa men, Auch in Neuvorpommern ls Roe durch “das "Altgeiaeitie de i A e Seale regierung und Abgeordnetenhaus hätten Die Nothwendi it be En der neuvorpemmerschen und Nügensbe, Beet 2A an nDe L UUGET Bauern wiederholt anerkannt ; eine ‘geseßlich scheitert. Im: vori bisher an dem Widerspruche des Sivnbaufe ie: R rien Jahre sei auf einstimmigen Beschluß der Ag le ber Moris e Einführung des dritten Abschnitts des Gesetzes v 1850 desen beh I Berücksichtigung überwiesen worden Inf Landtag jur Begetatbtrc ree entwurf wiederum dem Provinzial 10 a] tung überwiesen, und die arz E e Bis paß GRriee v E m der Einfüh des nunmehr au das Herrenhaus cit è oiritiea Tee Lee Dose, baß a Gerechtigkeit geradezu ins Gesi L aen E, den Ae On es / Mean 0 O behaupteten Besitz vis ei ) : Srhaltung des fkleinbäuerli Á i 14 o des Grundbesißes entfielen dorr allgemeinen Îuterefo: r es G ven1ßes entfielen dort auf den Klei ( i aber auh die größte Gefahr im V E 6 Leute vocunthit en Besis c im Verzuge, denn es heiße, daß die den Gesetzentwurf nicht fu R sollten. Er möchte deshalb bitten, M weiter esu Ra an hon zu überweisen, sondern ihn L . g. rawe (dfr.) emvfichl mission, welde die Notlmwe t: mypfichlt namens der Agrarcom- ck ndigk i i ies Sache Nes habe, den Aitrag s: Soest A ries DiaeA chaupt (cons.): Seine Partei müßte ihre fie nad Einfüh ntriitiaen ip ind nen, - wenn efürworten woll ; ceenguterge|eßes noch ein Bauernle Die Materie sei sebot Er'be:

antrage daher, d sehr {wierig. weisen. en Gefeßentwurf an die Sustizcommi sion zu ver-

Abg. von Zedliß (freiconf tbri ; :): Der A i Es liege cia \Qreiender V entschieden ein Verdienst erworben! E E, Eingreifens der Staatöregieci e gg geides A nux einen einzigen Bauern zu befreien n sih darum gi s - leiten estimmungen des Entwurfs {ließe C der nicht ntra F au v: Pre a an die Commission an schließe er fih dem die Érffllune eier A Das Inkrafttreten des Gesehes würd gründung sei er ab orderung der Ger tigkeit sein; mit der B ; wöhrend-die [nwedische Regierun in VTEn B iges cingetreten, leser î j G qu auf sich geladen habe. Die Regierung in tralfund treffe

nur der Vorwurf einer gewissen Säumigkeit. Er bitte, den o unt, fe R rit tg zu berathen, im übrigen bitte er Ae

Minister sür Landwirthschaft 2c. von Heyden:

Die drei das hohe Haus zur Zeit beschäftigenden Angelegenheiten : der Bericht der Agrarcommission Nr. 132 und die beiden Gesetz- entwürfe 118 und 119 der Drucksachen, beziehen sih auf den- selben Gegenstand, und zwar darauf, den Abschnitt 3 des Ablösungsgesezes rom 2. März 1850 in Neuvorpommern und Rügen einzuführen. Die Angelegenheit hat die Staats- regierung bereits in früheren Jahren beschäftigt, und bei der ausführlichen Darlegung der Verhältnisse, die von verschiedenen Seiten bereits gegeben ift, will ih auf den eigentlihen Sachverhalt nicht weiter eingehen. Ich möchte nur dem widersprehen, was von Seiten des Herrn Abg. Knebel gesagt is, daß die Negierung in Stral- sund ein sehr erhebliher Vorwurf treffe.

Die in Frage stehenden Verhältnisse find so außergewöhnlich unklar und zweifelhaft, vornehmlich soweit Tertialgüter betheiligt sind, daß man in Neuvorpommern allgemein in der Beurtheilung der Sachlage ungewiß war. Es ist dies nicht bloß die Regierung in Stralsund gewesen, welche angenommen hat, daß sich die Beseitigung des in erblichen Besitz befindlichen Bauernstandes in Neuvorpommern bereits vor 1815 vollzogen gehabt hat, sondern auch der Provinzial: LUndtag von Pommern hat 1861 eine Nöthigung zur Einführung des damals von der Regierung vorgelegten Gefeßentwurfs niht anerkannt. Meine Herren, niht nur der jeßige, sondern au der alte Provinzial- Landtag von Pommern war, wie ih aus eigener Erfahrung weiß in der Beurtheilung aller provinziellen Angelegenheiten von großer Sachkenntniß und von großem Wohlwollen für die Betheiligten. Jede Neigung, einzelnen Leuten zustehende Rechte diesen nicht zu theil werden zu lassen, lag ihm fern. Er hat aber die Besorgniß gehegt daß der Erlaß des 1860/61 in Aussicht genommenen Gesetzes mög liherweise sehr viele Prozesse hervorrufen und falsche Hoffnungen erwecken werde, sodaß thatsächlih durch das Geseß ein Nutzen nicht werde erzielt werden. Diese Verbältnisse liegen L noh gerade so, und es ist nicht zu untershäßen, daß bei den Berathungen des jeßigen Provinzial-Landtags in Polier: die mir vor drei Tagen zugegangen sind, gerade das Mitglied aus dem neuvorpommerschen Bezirk den Antrag gestellt hat, das ge- forderte Geseß nicht zu erlassen, ein Mitglied, welches mit den dortigen Verhältnissen als Rechtéanwalt sehr genau und eingehend bekannt ift Der Provinzial-Landtag hat bedanntlich diesen Antrag abgelehnt und hat sich auf den Standpunkt gestellt, den Abschnitt 111 des Ablösungs- geseßzes vom 2. März 1850 nunmehr auch in Neuvorpommern ein- zuführen.

Meine persönliche Stellung im Namen der Staatsregierung vermag ih über die vorliegenden Geseßentwürfe eine Erklärung nicht abzugeben ist allerdings die, daß, wenn auch nur einem bäuerlichen Besißer durch eine derartige Ausdehnung des Ablösungsgesetzes geholfen werden kann, dann diese Ausdehnung meinen Wünschen entsprechen würde. Die vorliegenden Geseßentwürfe find aber doh nicht so ein- fah und einwandsfrei, daß ich in der Lage wäre, sofort beute eine Erklärung über dieselben oder in einer in kurzer Zeit anzuberaumenden Commissionsfizung abgeben zu fönnen. Es ist dem Verhältnisse der Tertial-Gutsinhaber in dem Entwurf Nr. 119 der - Druckfsahen nicht Rechnung getragen, es bedarf außerdem die Kostenfrage einer Regelung. Jch habe Veranlassung genommen, da eine Geseßgebung aus dem Handgelenk meinen An- shauungen nicht entspriht, die zuständigen Behörden, die General- Commission in Frankfurt a. O. und hier das Ober-Landescultur- gericht, zur Aeußerung über diese Angelegenheit noch einmal aufzu- fordern. Erst wenn diese Unterlagen mir zugegangen sind, werde ih meinerseits in der Lage sein, selbs Stellung zu diesem Gesetzentwurf zu nehmen. Ich glaube, daß vorausgeseßt werden darf, ‘daß die Staatsregierung, nachdem sie einmal im Jahr 1860 den betreffenden Geseßentwurf eingebraht und nachdem der Provinzial-Landtag jeßt zugestimmt hat, auch jeßt eine wohlwollende Stellung zu der ganzen Angelegenheit einnehmen wird. ;

Abg. Neukirch (dfr.): Man sollte doch annehmen, d - dem diese Sache, welche schon seit 1850 le In Res A o mi}sion durchberathen sei, sie nun endlich erledigt werden könne. Die Verhältnisse seien klargestellt und über die Sache nichts weiter zu sagen. Er sehe alfo garnicht ein, weshalb sie noch cinmal an eine Commission verwiesen werden folle. Das bedeute nur eine Verzöge- rung; es müsse schleunigst eine Entscheidung getroffen werden , fonst sei die Sache verloren, da der Betreffende bereits am 1. Juni den Hof verlassen folle. A

Der Antrag, beireffend die geseßliche Regelung der Materie wird darauf der M ten Überwiesen ; d Antrag, be- treffend die vorläufige Bestimmung, wird zur zweiten Berathung im Plenum kommen.

Mehrere Petitionen von Gerichts-Assistenten aus verschiedenen Landestheilen der Monarchie, um Verbesserung threr A resp. um Bewilligung von Theuerungs- zulagen, werden gemäß dem Antrage des Berichterstatters der Zustizcommission, Abg. Eberhard (cons.), soweit fie auf Ge- haltsverbesserung der Assistenten gerichtet sind, der Staats- ei Mis Berücksichtigung überwiesen.

j Es folgt die Berathung der Petition des Direcctors der Mahr gel has Hoff in Sachsenhausen: ie Zula}ssung von Personen zur selbständigen Führung von ahrzeugen mit mehr ‘als 10000 kg Tragfähigkeit und von ampfern auf Binnengewässern von einem auf Grund einer Prüfung zu erwerbenden Patent abhängig zu machen.

Berichterstatter Abg. Lückhoff (freicons.): Die Petition sei von allgemeinem Interesse. Die Gefahren bei der Flufschiffahrt hätten sih erhöht, sowohl infolge des gesteigerten Verkehrs, als durch ie vermehrte Anzahl der Dampfer. Es fänden Havarien jeder Art statt. Da müßten sich dohch die Führer größerer Schiffe einer A unterwerfen, damit eine Controle über die Befähigung attfinden Fönne. Die Wünsche der Petenten deckten sich also wohl mit den Absihhten der Regierung. Er bitte, die Petition der Staatsregierung als Material zu überweisen.

Das Haus beschließt demgemäß.

_ Ueber die-Petition des Geheimen Kanzlei-Directors a. D. Kasch und anderer Pensionäre in Berlin um Abänderung einiger Bestimmungen des Reglements für die Königliche Allgemeine Wittwenverpflegungsanstalt vom 28. Dezember 1775 geht das Haus gemäß dem Antrage des Berichterstatters der Petitionscommission, Abg. von Bredow (cons.) zur Tae Über.

…_ Den nächsten Gegenstand der -Tagesordn'nng bildet der E Bericht der Commission für das Gemeindewesen Bli ie Petition des Redacteurs Horn und Genossen in Des um Aufhebung gen estimmung der Städte- Salt B a 1853 (8 16), na welcher die e A die R er Mandate zur Stadtverordneten-Versammlung inne aven müssen. Die Gemeindecommission beantragt, über die Petition zur Tagesordnung überzugehen.

E L Abg. Wessel (freicons.): Die Petenten behaupteten, On üdsicht auf die Berliner Verhältnisse die in Rede stehende % e immung der Städteordnung nicht nur keine Bedeutung mehr habe, qu ern sogar schädlich wirke, weil der Grundbesitz so häufig wechsele. An Hausbesißer hätten in einer Versammlung des Hausbesißzervereins, [A er u einer Seite verlangt worden sei, daß jeder Vermiether cine D usordnung erlassen solle, erklärt, daß fie dazu nicht im stande seien. L araus wollten die Petenten herleiten, daß es fi hier um eine Kategorie on Leuten handle, für die nah ihrem ganzen Bildungsstande die Ausnahmebestimmung des § 16 der Städteordnung vom 30. Mai 1853 nicht eigne. Die Gemeindecommission sei bei der Erörterung einmüthig, der Ueberzeugung gewesen, daß ja gewisse Mißstände hier in Berlin in dieser Beziehung vorlägen, daß diese aber ees einen Anlaß zu einer Abäuderung der Städteordnung ilden könnten, weil die bezüglihe Bestimmung sich sonst als sehr günstig erwiesen habe. Er bitte, das Haus möge sich dem Antrage auf Uebergang zur Tagesordnung anschließen. E

E Abg N ickert (df.): Ihm wolle scheinen, als wenn die Commission etwas leicht über diese Sache hinweggegangen sei. Die Gründe, die der Berichterstatter angegeben habe, feien für thn keineswegs über- zeu; end. Wenn er sch recht erinnere man fönne leider hierüber nichts Genaues angeben, weil ein mündlicher Bericht erstattet worden sei, aber er glaube sih niht zu irren —, so sei in dem neuesten Entwurf der Städteordnung die Bestimmung, daß die Hälfte der Stadt- verordneten Hausbefißer sein müßten, niht mehr enthalten. Es sei dabei in den Motiven von der Regierung ausdrücklich angeführt, daß nah Lage der Dinge, wenn diese Bestimmung vorhanden sei, im allgemeinen mehr als die Hälfte, der Stadtverordneten Hausbesitzer sein würden, und das habe der Regierung kein günstiges Verhältniß geschienen. Wenn die frühere Regierung, also das Ministerium Eulenburg, über diesen Begensland so gedaht habe, dann bâtten die Petenten ein volles d e e Ee Fs pern M sehen. Er beantrage also

S : rstattung etnes |c ichen Berichts ie Com- L ssao add imenteisah g riftlihen Berichts an die Com-

Damit schließt die Debatte. Jm Schlußwort bemerkt

Referent Abg. Wessel (freicons.): Die Commission sei über den Gegenstand keineswegs leicht hinweggegangen, sondern habe ihn genau und sorgfältig untersuht. Es liege nicht, wie der Abg. «Niert zu glauben scheine, eine Petition von Städten vor, sondern eîne solche des Redacteurs Horn; es scheine sih um eine einzelne Interessenten- pre zu handeln, die ganz bestimmte Ziele verfolge. Die Leute

ehaupteten, daß die Hausbesitzer im großen und ganzen nicht die Bil- dung hâtten, um eine so befondere Stellung einzunehmen, wie die Städteordnung sie ihnen gewähre. Es sei ja rihtig, daß der lebte Städteordnungs-Entwurf diese Bestimmung nicht enthälte ; aber die Gemeindecommission sei doch einstimmig der Meinung gewesen, daß eine solche Ausnahmestellung, wie sie die Städteordnung den Grund- besißern einräume, nothwendig sei, um so mehr, als in der Land- gemeindeordnung derselbe Grundsaß in noch versärfterer Gestalt enthalten fei. Die Commission meine deshalb, daß die Petition und ihre Motivirung keineswegs geeignet seien, eine Revifion der Städteordnung zu veranlassen. Er bleibe also dabei, den Uebergang zur Tagesordnung zu empfehlen. i

“Der Antrag Rikert auf Nückverweisung zur schriftlichen Berichterstattung wird abgelehnt und über diese Petition zur Tagesordnung übergegangen.

i Ueber die Petition des Lehrers Hennig u. Gen. in Potsdam wegen anderweiter Regelung der Versorgung der Lehrerwittwen wird auf Antrag des Abg. Seyf fardt- Magdeburg (nl.), in Erwägung, daß durch das Geseg vom 27. Juni 1890 die bezüglichen Verhältnisse provisorish ge- ordnet und die Verhandlungen über die geseßliche Regelung: beziehungsweise Neuregelung im Sinne der Resolution des. Abgeordnetenhauses vom 26. März 1889 seitdem weiter geführt worden, aber noch nicht zum Abschluß gebracht seien, zur Tagesordnung übergegangen.

Verschiedene Petitionen von Forst, Steuer- und Eisenbahnbeamten um Bewilligung höherer Pension beziehungsweise Wittwengelder, werden durch Uebergang zur Tagesordnung erledigt.

Eine Petition vonBureau-Diätarien um Beschleuni- gung der ersten etatsmäßigen Anstellung wird, mit Rücksicht darauf, daß die Staatsregierung die Frage einer generellen bei dens des Diätarienwesens zum Zwecke der Beseitigung der bei demselben hervorgetretenen Mißstände in Erwägung ge- nommen habe, der Staatsregierung als Material überwiesen

Um 11/, Uhr vertagt sih das Haus bi J Y Mittags 12 Uhr. gt sih das Haus bis zum 26. April

Statistik und Volkswirthschaft.

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l Stu h Be he Gutrassle fe Sebr, die Referate über die beiden Verhandlungsgegenstände den Theil: S S E S E EEE Gh: Iubaum, Docenten, an. ber Tes schen Hochschule in Vaunover, 10 Boi Laa Pete eln Geheimen Nad Pros: die Pretige Ga auf j der Gentralftele „aus der Praxis für Diänner das Wort ergreifen, welche auf dem Gebiete praktischer darüber berichten, wie fie zu diefen Erfolgen gelangt sind und die

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