1892 / 91 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 14 Apr 1892 18:00:01 GMT) scan diff

A L

E

E S O

E O “R Det P R E Ern

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 14. April.

_ Seine Majestät der Kaiser und König empfingen gestern Nachmittag um 51/2 Uhr den Kriegs-Minister General- Licutenant von Kaltenborn-Stachau zu kurzem Vortrag.

Heute früh gegen 9 Uhr begaben Sih Jhre Majestäten nach dem Palais des Hochseligen Kaisers Wilhelm 1., um in der dortigen Kapelle das heilige Abendmahl zu nehmen.

Von dem Staatssecretär des Auswärtigen Amts und dem hiesigen schweizerischen Gesandten ist gestern cin Ueberein- fommen mit der Schweiz über den gegenseitigen Patent-, Muster- und Markensch unterzeichnet worden.

Nach den im Reihs-Versicherungsamt angefertigten Zusammenstellungen, welhe auf den von den Vorständen der FJnvaliditäts- und Altersversichherungs- anstalten und den vom Bundesrath zugelassenen besonderen Kasseneinrichtungen gemachten Angaben beruhen, betrug am 31. März 1892 die Zahl der seit dem Jnkrafttreten des Invaliditäts- und Altersversicherungsgesezes erhobenen An- sprüche auf Bewilligung von Altersrenten bei den 31 Versicherungsanstalten und bei 8 von den vorhandenen 9 Kasseneinrichtungen 192 705.

Von diesen wurden 143 959 Rentenansprüche anerkannt und 37 414 zurückgewiesen, 7671 blieben unerledigt, während die übrigen 3661 Anträge auf andere Weise ihre Erledigung gefunden haben.

Von den erhobenen Ansprüchen entfallen auf Schlesien 91 636, Ostpreußen 18 618, Brandenburg 14 771, Rheinprovinz 13005, Hannover 11265, Sachsen-Anhalt 10 501, Posen 9579, Schleswig-Holstein 7510, Westfalen 7361, Westpreußen 6982, Pommern 6624, Hessen-Nassau 4108, Berlin 2022.

Auf die 8 Versicherungsanstalten des Königreichs Bayern fommen 19704 Altersrentenansprühe, auf das Königreich Sachsen 8043, Württemberg 4362, Baden 3613, Großherzog- thum Hessen 3399, beide Mecklenburg 3951, Thüringische Staaten 4042, Oldenburg 684, Braunschweig 1387, Hanse- städte 1217, Elsaß-Lothringen 5866 und auf die 8 zugelassenen Kasseneinrichtungen insgesammt 2455.

Die Zahl der während derselben Zeit erhobenen Ansprüche auf Bewilligung von Jnvalidenrente betrug bei den 31 Versicherungsanstalten und den 8 Kasseneinrichtungen ins- gesammt 9809. :

Von diesen wurden 1503 Rentenansprüche anerkannt und 2865 zurügewiesen, 5210 blieben unerledigt, während die übrigen 231 Anträge auf andere Weise ihre Erledigung ge- funden haben. i

Von den crhobenen JInvalidenrentenansprüchen entfallen auf Schlesien 1512, Ostpreußen 974, Rheinprovinz 643, West- preußen 498, Hannover 462, Brandenburg 439, Pommern 340, Sachsen-Anhalt 297, Posen 289, Westfalen 259, Berlin und Hessen-Nassau je 194, Schleswig-Holstein 131. ,

Auf die 8 Versiherungsanstalten des Königreichs Bayern fommen 1475 Jnvalidenrentenansprühe, auf das Königreich Sachsen 273, Württemberg 321, Baden 281, Großherzogthum Hessen 79, beide Mecklenburg 110, Thüringische Staaten 143, Oldenburg 16, Braunschweig 50, Hansestädte 39, Elsaß- Lothringen 168 und auf die 8 zugelassenen Kasseneinrich- tungen 622. i

Unter den in den Genuß der Jnvalidenrente tretenden Personen befanden sih 98, welche bereits vorher cine Alters- rente bezogen. i

Auf Grund der dur den Allerhöchsten Erlaß vom 24. No- vember 1879, betreffend Genchmigung der Grundzüge der Or- ganisation der Staatscisenbahnverwaltung dem Minister der offentlichen Arbeiten ertheilten Ermächtigung, hat der Minister durch Erlaß vom 28. März d. J. in Abänderung des S 15 der Organisation der Staatseisenbahnverwaltung bestimmt, daß das betriebstechnishe, das maschinentechnishe und das bautechnische Burcau der Königlichen Eisenbahn-Directionen mit dem 1. Zuni d. J. als selbständige Dienststellen in Wegfall kommen. Die genannten Bureaus bilden von diesem Zeitpunkte ab lediglich Abtheilungen des General-Bureaus der Direction.

Der Kaiserliche Botschafter in Paris Graf zu Münster ist von d¿m ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Botschaft wieder übernommen.

Der Großherzoglich badische Gesandte am hiesigen Aller-

“höchsten Hofe, Geheime Rath von Brauer hat cinen ihm

von seiner Regierung bewilligten kurzen Urlaub angetreten.

‘Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich württem- bergische Oberst-Lieutenant von Neidhardt ist nah Stuttgart abgereiît.

Der Director des Waffen- Departements im Kriegs- Ministerium, General-Lieutenant Müller ist vom Urlaub hierher zurügekehrt.

Mecklenburg-Schwerin.

Schwerin, 13. April. Jhre Königliche Hoheit die Großherzogin-Mutter kann sih, wie die „Mel. Nachr.“ melden, offenbar unter dem Einfluß der ungünstigen Witte- rungsverhältnisse von dem leßten Unwohlsein immer noch nicht recht erholen. Jndessen giebt das Befinden Jhrer König- lichen Hoheit zu ernsten Bedenken niht Anlaß.

Braunschweig.

Braunschweig, 13. April. Seine Königliche Hoheit der Prinz Albrecht von Preußen, Regent des Herzog- thums Braunschweig, fehrie heute Morgen in die ‘hiesige Residenz zurück, nachdem Höchstdersclbe nach der Kur in Baden- Baden einige Tage auf Schloß Reinhardshauscn bei Erbach im Rheingau Aufenthalt genommen hatte.

Oesterxeich-Ungarn. - :

c österreihische Reichsrath S ag ine heute in der „Wien. Ztg.“ veröffentlichte Kaiserlihe Verordnung auf den 26. d. M. einberufen worden, nachdem die Thätigkeit sämmtlicher Landtage ihren Abschluß gefunden hat; gestern wurden die beiden leßten Landtage, der von Nieder- und der von Ober-Oesterreich, geschlossen. i

Ueber die Angelegenheit der Valuta-Regulirung liegt folgende Meldung des „W. T. B.“ vor: Die vor- läufigen Verhandlungen der Finanz-Minister Dr. Steinbah und Dr. Wekerle wegen der Valutavorlagen haben ) wichtigen P zu einer Einigung geführt, sind in- dessen noh niht beendigt. Den Verhandlungen haben, wie verlautet, ausgearbeitete Entwürfe zu Grunde ge- legen, über deren Jnhalt jedo nihts Authentisches bekannt sei. Nach dem gegenwärtigen Stande der Verhand- lungen dürften die Valutavorlagen in den ersten Tagen des fommenden Sessionsabschnitts zur parlamentarischen Verhand- lung gelangen. Die officiellen Verhandlungen mit den Ver- tretern der österreichish-ungarishen Bank sind heute cröffnet worden.

Anläßlich des Geburtstags des ungarishen Minister- Präsidenten Grafen Szapary begaben ih vorgestern, wie der „Presse“ aus Budapest gemeldet, wird, zahlreiche Mit-

lieder der liberalen Partei unter Führung des * arteileiters

aron Podmaniczky zu demselben. Baron Podmaniczky begrüßte den Minister-Präsidenten, der bei seinem Erscheinen mit stürmischen Eljenrufen empfangen wurde, namens der Partei, indem er darauf hinwics, da Graf Szapary in den bisherigen Kämpfen immer die Jdeen der liberalen Partei ver- treten habe, die aus diesen Kämpfen siegreih hervorgegangen fei und dem Minister-Präsidenten und Führer auh fernerhin unter der Fahne des Liberalismus Folg\chaft leisten werde. Graf Szapary dankte für das zahlreihe Erscheinen der Parteimitglieder, das einen Beweis für das Zusammen- halten der Partei abgebe, und wies sodann auf das Emporblühen des Landes in den leßten Jahrzehnten hin. Um aber das _Emporblühen noch weiter zu för- dern, fuhr der Minister - Präsident fort, um das Ziel zu erreichen, das ihnen Allen vor Augen schwebe, nämlich die endgültige Consolidirung des ungarishen Staats, dazu sei Muth, Aufopferung, Vaterlandsliebe, ausdauernde Arbeit und starkes Zusammenhalten nöthig. Diese Eigen- schaften besiße die liberale Partei, mit diesen könne sie ruhig der Zukunft entgegensehen.

Die schon gestern erwähnte und auszüglih mitgetheilte Kundgebung der deutsch - böhmischen Landtags- Abgeordneten liegt jeßt in den Wiener Blättern im Wortlaute vor; in dem Actenstück, welches die Stellung der Deutschen in der Ausgleichsfrage ausführlih darlegt und zu- gleich einen Rückblick auf den ganzen bisherigen Verlauf der Angelegenheit wirft, heißt es:

An das deutsche Volk in Böhmen!

Auf dem denkwürdigen Tage zu Tepliß am 9. Februar 1890 habt Ihr die von den Männern Eures Vertrauens am Schlusse der bekannten Wiener Conferenzen getroffenen, durch die übereinstimmen- den Beschlüsse der drei betheiligten Parteien vom 26. Jänner 1890 zum allseitig verbindlichen Vertrage erhobenen Vereinbarungen fraft erbebender einmüthiger Abstimmung gutgeheißen. Nicht ohne Opfer von unserer Seite vollzog sh der Abschluß folchen Vertrages: Ihr aber habt diese Opfer freudig gebraht dem großen patriotischen Ziele, die nationalen Zerwürfnisse, welche unsere gesammte öffentliche Lage im Reiche und im Lande vergiften, zu beseitigen und die Zukunft unseres Heimathslandes unter das Zeichen friedlichen Einverständnisses und Zusammenwirkens beider NVolks\tämme zu stellen. Ihr wißt es, mit welchem Eifer und welcher Hingebung wir unsere volle Kraft der Ausführung des a Vertragswerks zuwendeten; allein gegenüber dem leiden\chaftlichen Widerstande der immer weiter um sich greifen- den jungczechischen Opposition und bei der mehr und mehr erlabmen- den Kraft und Ausdauer der altczehischen Vertragsgecnossen vermochten wir nur mühsam und srittweise vorwärts zu gelangen. j

_ Wohl ging die Regierung {on am 3. Februar 1890 an die Einführung der vereinbarten Einrichtungen beim Ober-Landesgericht ; allein die Neugestaltungen des Landes-Schulraths und des Landes- Culturraths nahmen die Landtagsfefsionen der Jahre 1890 und 1891 vollauf in Anspruch : die an die verfassungsmäßige Bedingung quali- ficirter Majorität gebundenen Theile des Ausgleihs mußten zurück- gestellt werden, und die Vorarbeiten für die nationale Abgrenzung der Bezirke nahmen infolge der Zurückhaltung der vom Landesausschusse abgebeishten Begutachtung der von den einzelnen Kreisgerichten ein- gelangten NoCagei einen so vershleppten Verlauf, daß am Schlusse des Monats Februar 1892 ledigli die zwei Fälle der Bildung der neuen Bezirke Weckelsdorf und Gabel zur Svruchreife gediehen waren.

Dieser bedauerlichen Verzögerung im Fortgange der Durchführung des Ausgleihs ging ein bedenklicher Wandel in der Gesinnung und Haltung der beiden Ausgleichsparteien der Altczehen und des conser- vativen Großgrundbesiges zur Seite und fand in den Erklärungen dieser Parteien vom 14. Februar und 9. März d. I. unversthleierten Ausdruck, welche sich in dem Plane der Vertagung des Ausgleichs auf unbestimmbare Zeit zusammenfanden. Unter so bedauerlihen Er- \heinungen des vertragéwidrigen Zurücckweichens jener beiden Ausgleichsparteien kam es zur jüngsten Session des Landtags und zur Einsetzung der Commission über die von der Regierung ein- gebrahten, den Ausgleich betreffenden Vorlagen, deren hinaus- aeshobene, ermüdende Verhandlungen mit der Beschließung eines aller Motive cutkleideten, nackten Vertagungsantrages an den Landtag ibren Abs{luß fanden. Wir wendeten alle Mühe auf, den Streit der Meinungen über die Vertagung des Ausgleichs im offenen Land- tage auszutragen und cine Beschlußfassung des leßteren über den Be- richt der Auëgleichscommission bervorzurufen. Allein es gelang uns nicht, gegen die entgegengefeßte Tendenz den Commissionsbericht auf die Tagesordnung des Landtags zu- bringen und es erübrigte uns nur die Generaldebatte über den Landeéëvoranshlag auszunüßen, um vor dem versammelten Landtage unseren Standpunft zu vertreten und unsere gegen die Vertagung des Ausgleichs sich kehrenden Gründe zur Geltung zu bringen. i

Dies der Verlauf des dieéjährigen Landtags in der obersten politischen Sache des Landes und zumal des deutshen Volkes in Böhmen! Weiter wird auf die im Lande hierüber entstandene Er- regung hingewiesen und dann fortgefahren:

Allein so steht die Sache noch nicht, um dicse Erregung der Ge- müther die Herrschaft über uns und unsere öffentlichen Entschließungen gewinnen zu laffen oder gar zu wanken und zu verzagen. Noch steht uns manches Wort frei an die Regierung, welche gleih uns an den Vertrag gebunden it ; noch ift fester Halt zu suchen und zu finden in unserer eigenen Kraft und in unserem guten Necht. Vor allem gilt es jeßt auszuharren bei unseren politischen und natioualen Grundsätzen welche im Ausgleiche den großen Preis verbriefter officieller Anerkennung errungen haben; c gilt, jene bereits ins Leben getretenen Theile des Ausgleichs nicht wieder auf das Spiel zu seßen, fondern zu wahren und zu befestigen; es gilt endlich, unermüdlih einzustehen für die Fortführung des Ausgleichêwerkes und zunächst ter nationalen Ab- grenzung, zu welcher die comnisfionellen Vorarbeiten wenigstens von Seite der Kreisgerichte geliefert sind. Keine Reform im öffentlichen Leben ter Völker giebt cs, welche nicht die hwersten Opfer an Zeit,

Arbeit und Ausdauer nur zu oft von Generationen fordert und #1

nit durchringen muß in heißen Kämpfen. Schrecken wir nicht zurück

vor solchen Opfern und rüstcn wir uns, den Traditionen unseres Volkes treu,

in den.

i

zu solchen Kämpfen dur dic Organisation unserer nationakenArbei usammenfassung unserer vo hümlichen Kräfte. E ung, es E IN nene AOuns a po E Dinge, wie sie ih in den Vorgängen des Landtags angekündigt hat, nehmen balten wir alle treu und fest zusammen, ein Volk von x s lassen wir nit rütteln an der Eintracht, welche uns allezeit mit der anzen Fülle ihrer Kraft in den f wersten Lagen beshüßt hat.

ertraut uns, wie wir Cu vertrauen, und gehen wir ausgerüstet mit Um und Entschiedenheit den kommenden Ereignissen in rastlofer Arbeit entgegen! i / :

Das Manifest ist vom 12. April datirt und für den:

Club der deutschen-Landtags-Abgeordneten von Dr. Schmeykal unterzeichnet.

Großbritannien und Frland.

nah ihrer Rückkehr am 16. und 18. Mai im Buckingham- Palast Damenempfänge abhalten.

Der Minister des Jnnern und der Chef der Geheim- polizei Anderson haben den Beamten, deren Bemühungen die Walsaller Anarchisten die Verurtheilung zu danken haben, ihre Anerkennung ausgesprochen. Es heißt, daß die Londoner Socialisten weitere Massenversamm- lungen abhalten werden, um gegen das über die Anarchisten von Walsall ausgesprochene Urtheil zu protestiren.

Die Aussagen der Militärs, welche vor dem parla- mentarischen Heeresdienst - Untersuchungs - Aus- \huß ihr Gutachten über die Mängel der britishen Armee abgegeben haben, sind nunmehr im Druck erschienen. Es ist, schreibt die „A. C.“, ein sehr beachtenswerthes Material, wel: hes 72 Fahmänner in dem stattlihen Bande niedergelegt haben. Der Herzog von Cambridge flagt, daß die Re- fruten in zu jugendlihem Alter aden: die Laster der Jugend, welche mit jedem Tage abnähmen, will er am Ende rod gelten lassen, wenn nur die Leute lange genu unter der Fahne blieben. -Dies sei aber leider nicht der Fall. Auch sei es praftisher im Interesse der Ausbildung, die Nekruten nur zu gewissen Zeiten einzustellen und nit, wie jeßt, den einen heute und den anderen morgen. Die Armee müsse populär gemacht werden. Der Herzog von Connaught, welcher die indischen Verhältnisse aus eigener Anschauung kennt, sagt, es wäre grausam, junge Soldaten unter 20 Jahren in das verderbliche Klima Jndiens zu shicken. Häufig sterbe in Jahresfrist die Hälfte des jungen Érsaßes. Der Herzog hat seiner Königlichen Mutter auch Vorstellungen gemacht wegen des übermäßigen Wachtdienstes vor den Königlichen Schlössern. Die Königin billigte die Ansichten ihres Sohnes, dieser aber stieß auf Widerstand beim Ministerium des Innern, welches glaubte, daß alsdann Schußleute an Stelle der Soldaten treten müßten. Jn Portland habe sich ein Geistlicher geweigert, einen Offizier in Uniform zu trauen. Daß Nestaurants Soldaten in Uniform den Eintritt verweigern, sei etwas Alltäglihes. Lord Wolseley erklärt sich für Erhöhung des Soldes:; hoher Sold sei das Geheimniß der Tüchtigkeit des Heeres Cromwell’s gewesen. Die Soldaten sollten nicht länger als drei Jahre dienen ; die jezige Dienst- zeit von sieben Jahren wirke abschreckend.

Frankreich.

Die Creditforderungen für den Sudan und Dahomey wurden gejtern vom Senat einstimmig ge- nehmigt. Bei der Berathung rechtfertigte der Senator Tirard, der zur Zeit der Ereignisse von Kotonu Minister- Präsident war und dessen damalige Haltung am Montag bei der Berathung der Credite in der Kammer angegriffen wurde, die von ihm und seinen Amtsnachfolgern befolgte Politik, für die er die volle Verantwortung übernchme. Der ehemalige Marine-Minister Barbey erklärte, er habe damals die Landung der Marinesoldaten verboten, weil diese krank ge- wesen seien. Nach der Debatte vertagte sih der Senat bis zum 17. Mai.

Wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, wäre es siher, daß dez Präsident Carnot der am 5. und 6. Juni in Nancy statt- findenden „Fête fédérale de gymnastique“ beiwohnen und bei dieser Gelegenheit auch Luneville besuhen werde. Der Präsident werde auf dieser Reise von dem Minister-Präsidenten Aoubet und den Ministern de Freycinet und Develle begleitet werden.

Nach einem der „Magd. Ztg.“ aus Nom zugegangenen Telegramm hätte der Papst außer dem Cardinal-Erzbischof von Varis alle französischen Erzbischöfe behufs Be- rathung der kirchlichen Lage in Frankreih nah Rom berufen. Der Papst tadele entschieden das auf die Gemeindewahlen bezüglihe Rundschreiben des Bischofs von Mende.

__ Ubtber die Anklageacte gegen Ravachol und seine vier Genossen bringt „H. T.B.“ einige weitere Mittheilungen. Danach stelle die Anklageschrift fest, daß die Angeklagten ge- meine Gewohnheitsverbrecher seien, die den Anarchismus ledig- lih als Vorwand benußten. Ravachol habe ein vollständiges Einbruchswerkzeug besessen und cingestanden, Falsch- münzerci und Schmuggelei getrieben und zahlreiche Diebstähle sowie zwei Morde und Grabschändung verübt zu haben. Beala sei ein Gewohnhcitshehler und Simo ein gewöhnlicher Gelegenheitsdieb. Das Attentat in der Ruc de Clichy sei beshlossen worden, um den am 28. März 1891 verurtheilten Verbrecher Decamp zu rähen. Chaumartin hab: bereits im Juni 1891 die Attentate angeregt und Ravacho! nach Paris kommen lassen. Die Attentate scien aber im vorigen Jahre wegen Mangels an Geld und. Dynamit unaus führbar, gewesen. Jm Februar 1892 habe Beala in Soiss9 Dynamit gestohlen und Navachol dann die Explosion ausg führt. Die Anklageacte constatirt noch weitere Attentat® versuche gegen andere bei der Verurtheilung Decamp's b& theiligt gewesene Beamte. Die Kammer des Appellhofs, die über die Versezung in den Anklagezustand beschließt, ha! E und Genossen vor das Geschworcnengericht vcr/ wiesen.

Rußland und Polen.

Zu der Krankheit des Ministers des Auswärtigen von Giers ist, Nachrichten aus St. Petersburg von gestern zufolge, Pleuritis hinzugetreten: auch haben sich rheumatische Schmerzen an der Handwurzel und im Kniegelenk eingestellt. Der Zustand des Ministers wird als ein ernster angese inisters

Fur Behandlung des erkrankten Finanz -

Wyschnegradsky war, wie schon me eilt, der Professor

Sacharin aus Mosfau telegra io nah St. Petersburg bc rufen worden. Vor seiner Rückkehr nah Moskau hat dieser cinen Bericht an den Kaiser abgefaßt, in welchem er ausführt, daß der Finanz-Minister sih in Lebensgefahr befunden habe und nur dur das Eingreifen des Dr. Trubatschew, cines

früheren Assistenten Sacharin's, gerettet worden sei. Dem

Brüdern, und.

Die Königin wird, nah Meldung der Londoner Blätter.

[ i E Geashdanain“ zufolge dürfte der Finanz-Minister nah der Ánsi E O “m e Aen n bis Anfang September bedürfen.

E x Commiuni Das Ministerium de e Beit wieder mit der Frage

die „St. Pet. Zig." mge s eschäftigt. Auf verschiedenen

Des Getreidetran2po 9 000 Waggons liegen. Uebrigens

Stationen sollen ge Theil i K : dichaften zum großen heil ihre Kornankäufe 1104 Heu e man schließt, daß der Bedarf ge- det sei. ; : Arbeit Beheb

: en Arbeiten zur Behebung des "O fer die Sffentti He hel vab der Genera-Vieutznent Nothiian rd we E Noworossiisk eingetroffen ist und die

Annenkow wieder 1n sind ca. 3000 Arbeiter

nen haben. Es dort begS mern eingetroffen. Jm Neuen Athos-

fasus sind ebenfalls 3000 Arbeiter theils in L M Zelten untergebracht.

Ftalien.

¿ mehrere rómishe Blätter wissen wollen, hätte fich bei „Mie me ungen der Minister in Bezug auf den für außerordentliche militärishe Ausgaben erforder- lichen Betrag von 14 Millionen eine Meinungsverschiedenheit herausgestellt. Einige Blätter knüpfen daran die Vermuthung von ciner zu erwartenden Umbildung des Ministeriums. _Nach der heute erschienenen „Voce della Verità“ wären die zwischen ein- zelnen Mitgliedern des Cabinets bestehenden Differenzen solcher Art, daß ein Appell an die Krone wahrscheinlich werde.

Der Cardinal-Staatssecretär Nampolla isst, dem „H. T. B.“ zufolge, am Fieber erkrankt und muß das Bett hüten; Gefahr fei jedoh nicht vorhanden.

Spanien.

Die Verhaftung der Anarchisten in Spanien scheint na einer Correspondenz der „Schles. Ztg.“ aus Madrid zu werthvollen Entdeckungen geführt zu haben. Das Material, welches bei ihnen. aufgefunden wurde, giebt jener Quelle zufolge Aufs luß über die intimjten Pläne der [narchisten, welche sih auf dem Boden Spaniens aus aller Herren Länder angesammelt hatten, um die gesammte Cultur- welt durch ihre geplanten Verbrechen in Schrecken zu seßen. Die spanische Regierung glaubt den einen oder den anderen Hauptleiter der internationalen ‘anarchistishen Vereinigungen in den Händen zu haben. Es ist flar nahgewiesen worden, daß die spanischen und die französishen Dynamitarden im engen Zusammhange bei der Ausführung ihrer unheilvollen Anschläge gestanden haben. Man hat bei den Verhafteten ein Förmliches rogramm ihrer Grundsäße und Ziele ge- funden, dessen Wortlaut von den Blättern veröffentliht wird zum Beweise der Gefahren, welche der in Bewegung ge- tretene Anarhismus für Staat und Gesellschaft mit si bringt. Unter den aufgefundenen Papieren befinden sich ferner ein Bericht über die Lage der Orte, an welhen Bomben niedergelegt werden sollten; vier Kisten mit anarchistishen Ausführungen, unterzeichnet von mehreren Individuen ; Justructionen für die Fabrikation von Dynamit: domben (Drufschrift); ein Bericht über die Anarchistengruppen und deren Mitglieder u. a. m. Wie die „Schles. Ztg.“ ferner erfährt, habe der Minister-Präsident Canovas in dem Minister: rathe, der gleih nach derjVerhaftung der Anarchisten Delboche und Ferreira stattgefunden habe, mitgetheilt, er habe die Ab- sicht und es sei demgemäß beschlo)ssen worden —, sih mit anderen europäischen N zu cinem Vorgehen gegen den Anarchismus in Verbindung zu seßen. (Vgl. auch „Belgien“.)

cationen ist, wie

Kloster 1m Baraen, th

Belgien.

Nach ciner Mittheilung des „Hannov. Courier“ ist in dem belgischen Ministerrathe, der am leßten Freitag unter dem Vorsih des Königs in Schloß Laeken stattfand , die Anarchistenfrage zur Sprache gekommen. Der König betonte (jenem Blatte zufolge) die Nothwendigkeit scharfer Maßregeln gegenüber den geschworenen Feinden jeder staatlichen Ordnung, und der Ministerrath beschloß sofort, nicht bloß die cin- heimischen Anarchisten strenger zu überwachen, fondern auch die Fremdenpolizei in Belgien kräftiger zu handhaben. König Leopold betonte ferner die Nothwendigkeit einer internationalen gegen die Anarchisten gerichteten Convention und forderte die Regierung auf, sih mit den europäishen und überseeischen Staaten wegen Einberufung einer allgemeinen Anti- Anarchisten-Conferenz nah Brüssel ins Einvernehmen zu seßen. (Vgl. auch Spanien.

Die gestern (unter „Mannigfaltiges “) gemeldete Ent- deckung zweier Dynamitbomben in cinem nah Lu xem- burg bestimmten Lastzuge hat neuerdings in Brüssel große Aufregung hervorgerufen. Wie man der „Mgdb. Ztg.“ be- richtet, hätte die Untersuhung ergeben, daß beide Borden, die zusammen 45 kg wiegen und Flavierdynamit enthalten, in Brüssel als Fracht aufgegeben worden sind, Jhre Entdecung sci bei der Zollrevision in Luxemburg erfolgt. Man nehme an, daß die Anarchisten nicht die Einshmuggelung des Dÿynamits , sondern eine Sprengung des Eisenbahnzuges beabsichtigt hätten. Die Brüsseler Polizei hat inzwischen wieder cine ganze Anzahl Anarchisten verhaftet, von venen 7 französischer, 16 italienischer, 5 deutscher und 2 österreichischer Herkunft waren. Gegen den Anarchisten Rubinstein, welcher den gestern erwähnten Dynamitanschlag in der Brüsseler Synagoge unternahm, ist ein Haftbefehl erlassen worden. Auch aus der Provinz Hennegau werden mehrere Dynamit- anschläge gemeldet, welche großen materiellen Schaden an- richteten. - N j 4 De socialreformatorischen Bestrebungen sind jeßt einen Schritt weiter geführt worden, indem durch Erlaß der Re- gierung vom 10. April ein Landesrath für Arbeits- wesen eingeseßt worden ist. Ueber diese Behörde entnehmen

A der „Köln. Ztg.“ folgende näheren Mittheilungen. Der Landesrath steht, wenn auch in freier Weise, Über den einzelnen 40—50 Gewerbe- und Arbeitskammern und besteht aus 16 Socialpolitikern von gutem Ruf aus allen Parteien, politischen und wirthschaftlihen. Daneben giebt es je 16 Vertreter der rbeitgeber und der Arbeiter, die ebenfalls allen in Belgien vertretenen Schulen und Richtungen angehören. Bei der Auswahl der Ver- treter der beiden leßteren Gruppen hat sih der Minister für Gewerbe und Landwirthschaft an eine Eintheilung in Berufsklassen, sehzehn, gehalten, die späterhin auch für die Eintheilung der neu zu errichtenden Gewerbe- und Arbeits- kammern in ee maßgebend sein wird. Die neue Körperschaft soll der Regierung vorerst insbesondere Rath er-

theidigen. ragen des Arbeiter] Alters versorgung U.

Arbeitskammern, für die

Ministerium Ch. Morisseau

auf die Spur gekommen. der „Mgdb. Ztg.“ in N

dorthin gelegt worden war. anarch ih

gelegt. stadt Brasiliens (\. Nr. 89 d. Bl.) sind

dem Dampfer transportirt worden. durh eine der

In der letzteren heißt es: Führer der aufständischen

lassen. bestimmungen schiedene

deportirten

und Senatoren. Das ene von der Bevölkerung in vo Garnisonen verharren in

gierung wollte gestern (Mi

kehrsfreiheit sowie die Telegraphenverkehrs in v worden.

Heute Vormittag hat Abdinpalast zu Kairo die

Sultans an den Khedi

eseyes vom 9. Dezember 1889, wobei zu bemerken ist, daß cine solche gut zusammengeseßte amtlihe Körperschaft, deren einzelne Mitglieder in fortwährender Fühlung mit Standesgenossen leben, dem Minister auch einen Rückhalt bietet, wenn es gilt, vor den Kammern einen Erlaß Der Rath soll nun über die stets entstehenden

daneben aber A in Verbindung mit den Gewerbe- und

werblichen Statistik sorgen. von Ursel, Erster Schriftführer der Director der Jndustrie im

Amerika.

Auch in den Vereinigten Staaten ist man in den lezten Tagen verschiedenen anarchistishen Anschlägen

14. Straße der Hochbahn in der 6. Avenue am Montag eine Dynamitbombe gefunden, welche muthmaßlich von Anarchisten

isher Brandstifter entdeckt, welhe bezweckte, Wohngebäude in Brand zu stecken. verhaftet und einer von ihnen hat ein volles Geständniß ab-

Wegen Verdachts der Betheiligung an dem in der Haupt entdeckten Complot zu Gunsten der Wiedereinsezung des chemaligen Prästdenten da Fonseca

Depeschen der Deputirte Barretto und die Journalisten Pardal und Patrocinio verhaftet und in Macapa internirt worden. Eine größere Anzahl politisher Verbannter, welche ebenfalls in das Complot gegen die Regierung verwickelt sind, ist auf

Pernambuco“ nah dem Staate Amazonas

brasilianischen : London zugegangene amtliche Mittheilung aus Rio de Janeiro vom gestrigen Tage theils bestätigt, theils ergänzt.

schiedene an der Vershwörung betheiligte Personen verhaften Unter den auf

ürzlich verabschiedete Generale und Offiziere des Landheeres und der Marine,

Lage ist, wie der Mittheilung weiter hinzugefügt wird, dur- aus friedlih und die öffentliche Ordnung gesichert. Die Re-

festgeseßten Frist, den Belagerungszustand wieder aufheben. Während des Belagerungszustandes

Jnvestitur-Fermans sowie die Verlesung einer Depesche des

Eiu Telegramm des „Reuter'schen Bureaus“ aus San- fibar vom 12. d. M. bezeichnet die Zeitungsmeldung, daß die Araber gegen das englishe Protectorat intriguirten und eine Verschwörung zum Zwecke der Entthronung des Sultans planten, als durchaus unbegründet.

ihren zu ver-

ußes, der Versicherung, der w. fortlaufend befragt werden,

regelmäßige Aufstellung der ge? Vorsizender ist der Herzog

¡6

So wurde nah einem Telegramm ew-York auf der Station der

Jn Brooklyn wurde cine Bande

Zwei Mitglieder wurden

nah aus Paris eingetroffenen

Diese Pariser Meldungen werden Gesandt}haft in

Die Regierung hat gestern die Bewegung deportiren und ver-

Grund der Verfassungs: Personen befinden sih ver- sowie mehrere Deputirte rgische Vorgehen der Regier mge llem Umfang gebilligt worden. Alle pflihtshuldigem Gehorsam. Die

ttwoch), also noch vor Ablauf der fei die P und Ver-

Unverletlichkeit des Post- und ollem Umfange aufrecht erhalten

Afrika. laut Meldung des „W. T. B.“ im feierlihe Ueberreichung des

ve Abbas stattgefunden.

vollbeseßte Haus zu einem stürmischen Beifallsempfang- Als An- trittsrolle Hatte Kainz den „Don Carlos“ gewählt, der zu seinen E Leistungen gezählt wird. An seiner declamatorishen Meister- schaft hat der Darsteller inzwischen nihts eingebüßt, aber die Kraft schien in den leßten Acten etwas zu erlahmen. Die stürmische Gluth seiner Rede, sein bewegtes und jah wechselndes Mienen- spiel wirkten wie früher zündend; das echte Schauspielertalent, das dur scharfes Erfaffen der dichterischen Gestalten und durh das Feuer der Leidenschaft alle Tiefen des menschlichen Gefühls erregt und er- reift, verschaffte sich auch gestern wieder Geltung Wenn am ersten [bend nicht alles ge mäßig gelang, nicht alles unwiderstehlih zündend wirkte, jo ‘ist das gewiß zum theil der mächtigen inneren Bewegung zuzuschreiben, die den Darsteller beherrshte und durch die Theilnahme des Publikums für die Person des Künstlers genährt wurde; machte sih auch zuweilen Enge und Gesuchtes in der Darstellung störend bemerkbar, so brah \ih doch der Geist immer wieder siegreih die Bahn und riß durch fein R die übrigen Dar- steller mit sih fort. Herr Som merstorff als Posa nahm besonders theil an dem Grfolg des Abends, obwohl er in der Scene vor dem König seine große Rede zu heftig einseßte und darum zum Schluß keine Steige- rung des Affects mehr erzielen konnte. Alle Darsteller seßten ihr ganzes Können an den Erfolg der Aufführung, und es gelang mehr oder minder Allen, mit Ausnahme des Herrn Pategg, der beim besten Willen nicht einmal den Schatten cines Alba verkörpern fann.

Im Berliner Theater findet, wie schon gemeldet, die erste Aufführung des Blumenreich’schen Lustspiels „Unter Palmen“ am Sönnabend statt. Kür die drei Ae ift die Einrichtung ge- troffen, daß an den Nachmittagen Aufführungen flassischer Dichtungen stattfinden und zwar am Sonntag „Jungfrau von Orleans“, am Montag „Wilhelm Tell“, am Dienstag „Hamlet“, während an_ den Abenden der Feiertage Werke aus dem modernen Spielplan in Scene gehen, nämlich Sonntags „Kean“, Montags „Der Hüttenbesißer“*, Dienstags „Unter Palmen“.

An dem Gastspiel Adolf von Sonnenthal?s imNesidenz- T heater werden in diesem Jahre au die Herren Meyer-Cigen aus Freiburg i. Br. und Adolf Steinecke vom Stadt-Theater in Bremen theilnehmen, welche für die nächste Spielzeit für das Residenz-Theater verpflichtet werden sollen. Außer diesen Herren is noch Frau Rosa Keller-Frauenthal für einige Rollen des Gastspiels gewonnen und wird als Herzogin von Marlborough in Scribe’s „Glas Wasser“ am Sonnabend auftreten. Die Vorstellungen beginnen an diesen wie den folgenden Tagen bereits um 7 Uhr.

Die Opern - Vorstellungen im Kroll’ schen Theater beginnen am Oftersonntag mit Weber's „Freishüß", worin Frl. Pleschner (Agathe), Frl. Saarmann (Aennchen), Herr Hofer (Mar) und Herr Thôölke (Caspar) mitwirken. Als zweite Oper der neuen Spielzeit geht am Ostermontag „Tell“ und als dritte am Dienstag „Czar und Zimmermann“ in Scene.

Das geistlihe Concert am Charfreitag im C oncert- hause wird auch mehrere Gesangvorträge bringen. Frau Waibel singt die Arie „Jerusalem“ aus dem „Paulus“ von Mendelssohn und das „Ave Maria“ von Schubert, Fräulein Nittschalk eine Arie aus „Messias“ von Händel, „Sei ill" von Raff und „Gebet" von Hiller, beide Damen ein Duett aus dem „Stabat mater“ von Rossini; außerdem wird die Concertsängerin Fräulein Elsa Dehnike mit dem „Ave Maria“ von Gounod mitwirken.

Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Hessen hat sich bereit erklärt, das Protectorat des Richard Wagner-Zweig- vereins in Darmstadt, welches Höchstderselbe fon als Crbgroß- herzog inne hatte, weiter zu behalten.

Mannigfaltiges.

Die springenden Wasser des Schloßbrunnens follen, wie hiesige Blätter mittheilen, erheblich verstärkt werden.

Das Königliche Polizei-Präsidium hat, wie die „N. Pr. Ztg." erfährt, an den deutshen Thiershuyverein zu Berlin folgende Antwort auf seine Vorstellungen 2h der Hundesperre vom 2. und 17. März d. J. ergehen lassen: „Die angeordnete Hunde- sperre muß zwar ferner aufrecht erhalten werden ; aber mit Rücksicht

Schäden aus einem Bezirke

Comitats t Von

Becskerek, Maros-Ujvar,. Be größtentheils an Obstbäumen, verursacht hat.

leitung. N

(Provinz Overyssel) :

Gemeinde-Wasf

Bremen, 13. April.

Der Dampfer „Ohio“ ist

14. April.

nah der Weser abgegangen 2, April von Bremen un gegangen, ist am 13. April 2

er Postdampfer „Herman

amburg, 13. April. Elbe eingetroffen. _ London, 13. April. Lissabon aus Sagres gen Lloyd „Neckar“ habe die

bugsirt. Der Castle-Dampfer

___— 14. April. (W. T. ist gestern auf der Heimreise

Deut

theilen bei der Ausarbeitung der jegt nothwendigen Königlichen und Ministerial-Erlasse zur Ausführung ba A heiter\chub-

seiner größten künstlerischen

Land- und Forstwirthsthaft.

Budapest, 12. April. l wurden nach der „Presse“ neuerl iche Fröste mit unbedeutenden

zelnen Bezirken des Veszprimer, Fejerer, Temeser, Arader und Vaser

Verdingungen im Auslande.

Oesterreich. O :

30. Mai, 12 Uhr. Fiume, städtisches tehnisches Bureau (civico uffizio tecnico): Arbeiten für die in Fiume einzurihtende Wasser- Voranschlag 510 000. Fl.

Bedingungen, Pläne 2c. bei obigem Bureau.

93. April, 1 Uhr: Burgemeester & wethouders von Zwolle Lieferung gegossener eiserner Röhren und Hilfsftücke für die erleitung im Gewichte von rund 2 200 000 kg.

Auskunft an Ort und Stelle.

Verkehrs-Anstalten.

angekommen. Der Schnelldampfer „Havel“ hat gestern Abend von Southampton de T 89 Bremen fortgeseßt. am 12. April, 9 Uhr Vormittags, von New-Vork via Southampton

d am 3. April von Southampton ab-

New-York nah Europa in See gegangen. L (W. O) R kanische Patetfahrt-Actiengesell|cha t. Dex Postdampfer om

„Suevia* is, von New-York englishen Dampfer „Beechville“ in der Richtung nah Lissabon

Ausreise in Capetown angekommen. ; B). Der Uniondampfer „Anglian"

Theater und Musik.

Die Rückkehr des Schauspielers Josef Kainz an die Stätte

Dem Ackerbau- Ministerium des Dobokaer Comitats, sowie aus ein- stärkerem Froste wurden die Bezirke

ranyavar und Pecsfka heimgesucht, der Reben und schwächeren Pflanzen Schaden

iederlande.

(W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. heute auf der Ausreise in Antwerpen Der Schnelldampfer „Lahn“ ist Der Schnelldampfer „Elbe“, am

Uhr Morgens in New-York angekommen. n“ ist am -12. April Vormittags von

-Ameri- mend, heute Morgen auf der (W. T. B.) An Lloyds wird über

ieldet, der Dampfer des Norddeutschen Schraube verloren und werde von dem

„Norham Castle“ ist heute auf der

von Capetown abgegangen.

sches Theater.

darauf, daß nach ihrer Einführung die Tollwuth an anderen Thieren als dem aus Warschau hierher ge rachten Hunde des Künstlers Lurian sich nicht gezeigt hat, erscheint eine Milderung der polizeilichen Anordnungen insoweit zulässig, daß die. frei umherlaufend _bes troffenen und eingefangenen Hunde den Eigenthümern gegen Ent- richtung des Fanggeldes und der Fütterungskosten {hon rend der Sperre zurückgegeben werden fönnen. Die Zurückgabe ist jedo ausgeschlossen, wenn der Hund verdächtige Krankheitsersche.nungen zeigt, oder im Verdacht steht, von cinem anderen Hunde gebissen zu sein, und wenn er bereits einmal gefangen und Iden worden ist.“ Anträge von den Eigenthümern cingefangener Hunde sind an das Depot des Deutschen Thiershußvereins, Stralauer Stadtbähn- bogen 80, Schicklerstraße, zu rihten, von wo aus alles Weitere ver- anlaßt werden wird. Zugleich aber werden alle Hundebesißer, die ihre Hunde abzuschaffen beabsichtigen, ersucht, sie nicht auf die Slraße hinauszujagen, sondern sie dem Verein zu übergeben. Die Anstalten: Thierdepot, Stadtbahnbogen 80 an der Stralauerbrücke, und Thier- asyl, Schulstraße 113, sind täglih von 7 Uhr früh bis 7 Uhr Abends geöffnet.

Die gemishte Deputation zur Berathung einer Weltaus- stellung in Berlin hat, nah einer Mittheilung der „N. A. Mets unter Vorsitz des Bürgermeisters Zelle gestern Abend eine mehr- stündige Sihung A und beschlossen, die Gemeindebehörden zu ersuchen, folgenden Beschluß zu fassen: „Magistrat und Stadtverordnete begrüßen das Project einer Weltausstellung in Berlin mit großer Sympathie und erklären sich bereit, das Unternehmen thatkräftig zu unterstüßen. Von diesem Beschluß is dem Präsidium der deutschen

Handelskammern Mittheilung zu machen“.

Bei dexr Kaufmännischen Fortbildungsschule für Mädchen, Georgenstr. 30/31, (Leiter Realgvmnasial-Director Pro- fessor Dr. Schwalbe) wird auch den jeßt die Schule verlassenden jungen Mädchen Gelegenheit geboten, an den Unterrichtscursen theil- zunehmen, da Anmeldungen zu den Unterricbtsfächern : kaufmännische Correspondenz, kaufmännisches Rechnen, einfache und doppelte Buch- führung, Handelslehre, Schreiben, Stenograpbie, Englisch, Französisch und Schreibmaschine noch bis zum X. d. M. im Vereinsbureau, Roßstr. 28 1, angenommen werden. Das Honorar für alle Fächer zu- sammen beträgt 9 M vierteljährlid.

Das neue Ausstattungssück des Wissenschaftlichen Theaters der Urania „Das Antlig der Erde“ wird am Sonnabend zum Benefiz für Herrn Bergmann zum 100. Male in Scene gehen. Herr Bergmann gehört der volksthümlichen Anstalt seit ihrer Eröffnung vor nahezu drei Jahren als Mitwirkender an und wird in nicht ferner Zeit das Jubiläum seines 1000. Auftretens In der Urania fetern

können. 2

Der Berliner Samariterverein blickt heute auf, eine zehn- jährige Wirksamkeit zurük. Am 14. April 1882 fand a großen Saale des Hôtel de Rome die constituirende Versammlung sstta t E Professor Dr. von Esmarch aus Kiel mit einem Vortrag einleîi G G Unter dem Protectorat Ihrer E der Kaif erin ers J Nerein in den zehn Jahren seines Bestehens sehr segensreich S u Tausende im Samariterdienst ausgebildet. Zur Zeit besteht A A in fein größeres öffentliches Institut, in dem f nicht zur B ei us bei Unglücksfällen befähigte Samariter efinden. or aen

Feuerwehr, die etne ausgebreitete Samariter-

ist es die | | L *tiafeit entfaltet, aber au die Post, die Bahnen und ihre thi Ciätten, dh städtishen Behörden und die t idfisden Werke und

Erfolge veranlaßte gestern Abend das

viele industrielle Etablissements verfügen über Samaritercinrihtungen;