1892 / 104 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 02 May 1892 18:00:01 GMT) scan diff

Sle d’Aix . - | - 756 |SD O

- Deutschland sich befindet. Bei meist {wacher Luft- bewegung aus vorwiegend nordöstliher Ni ung ist | stadtluft“ findet nächsten Sonntag statt. Vorverkauf | Musik von G. Steffens. In Scene geseßt von ‘das Wetter in Deutshland kühl, trübe und vielfa :

klaren und Erwärmung demnächst wahrscheinlich ist.“

Parlainentarische Nachrichten.

Jn der heutigen (54.) Sißung des Hauses der Ab- Bauen, der der Finanz-Minister Dr. Miquel und der

nister der geistlihen 2c. Angelegenheiten Dr. Bosse bei- E stand auf der Tagesordnung die erste Berathung des Gesetzentwurfs über das Diensteinkommen der Lehrer In den nichtstaatlihen öffentlihen höheren Lehr- anstalten. ;

Abg. von Schenckendorff (nl.) erkannte die Noth- wendigkeit dieser Vorlage umsomehr an, als aus den neuen Lehrplänen den Lehrern eine größere Belastung mit Arbeit erwachse, äußerte aber einige formelle Bedenken und bezeichnete besonders als bedenklich die Bestim- mungen, nah denen die Lehrer keinen Rechtsanspruch auf ein bestimmtes Diensteinkommen haben, und die den Unterrichts-Minister berechtigen sollten, das Schulgeld an nicht- n Anstalten entsprehend demjenigen an staatlichen

zuseßen. i

Der Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. B-of se wies darauf hin, daß diese Vorlage ursprünglich der Jnitiative des Hauses zu verdanken sei. Die Vorlage entspreche nicht ganz den Wünschen des D aber die Regierung habe sich von der Rücksicht leiten lassen, daß man es den Städten do nit zu schwer machen müsse. Hoffentlich würden sih_ die Städte zu Verbänden zusammenschließen, um si ihren Haushalt zu erleihtern. Die Fragen der Pensionirung der Lehrer und der Fürsorge für deren Hinterbliebene würden besonders ge- regelt werden. S i

Abg. Dr. Lieber (Centr.) erblickte in der Vorlage einen Eingriff in die Selbstverwaltung der Gemeinden,

verlangte eine Prüfung in der Commission, ob die bisherigen Staatszuschüsse rihtig bemessen seien, und

tadelle es, daß der _ neue - Normal - Etat für die Lehrerbesoldungen wohl für die Gemeinde, aber niht für die Staatsanstalten Gesegzeskraft haben solle. Ein Mißbrauch der Gesetzgebung sei es ferner, wenn die Gemeinden gezwungen würden, ein höheres Schulgeld zu erheben.

Abg. Dr. Dürre (nl.) sprah sh für die Vorlage aus, war aber mit einzelnen Bestimmungen nicht einverstanden, wie namentlich der Bildung von I D m Der Staat solle die Gemeinden zwar unterstüßen, aber nicht alle Mehrlasten dieses Gesehes für die Gemeinden selbst tragen.

Abg. Sey ffardt-Magdeburg (nl.) war gleichfalls mit der Beseitigung der Ungleichheit zwischen den staatlichen und

_nichtstaatlihen höheren Lehranstalten einverstanden, wünschte aber keine Belastung der Staatskasse zu Gunsten von Anstalten, an denen der Staat kein Interesse habe. ;

Abg. Dr. Meyer D erhob namentlich dagegen Wider- e daß den Gemeinden das Recht genommen werde, selbst- tändig das Schulgeld festzuseßen. -

Beholmer Ober-Regierungs-Rath Bohg legte die be- stehenden Verschiedenheiten in der Höhe des Schulgeldes dar und nahm für den Staat das Recht der Festseßung des Schulgeldes in Anspruh. (Schluß des Blattes.)

Die Budgetcommission des Hauses der Abgeord- neten hat am Sonnabend den Nachtrag zum Staatshaushalts-Ctat für 1892/93 unverändert genehmigt.

‘Die Justizcommission des Hauses der Abgeordn e- ten war heute OFUR Ag Hus zweiten Berathung der beiden von den Abgg. Neufkirch und Drawe gestellten Anträge über die Re- Ta eOnA der gutsherrlihen und bäuerlichen Verhält- nisse in Neu-Vorpommern und ügen zusammengetreten.

tatt der zwei vorgeschlagenen Anträge wurde ein Gesetentwurf

na dem Vorschlage der Abgg. Bode (conf.) ‘und ans Oetker (nl.) formulirt an folgénder Zusay an- genommen: „Verfügungen (Verabredungen und Kündigungen),

welche nah dem 15. März 1892 getroffen sind und mit den Ver- ü as ersten und zweiten Absatzes des S. 3 in Widerspruch tehen, sind dem die Regulirung verlangenden Mlid un Stelleninhaber gegenüber mit dem Eintritt der Regulirung rechtlich unwirksam. Sind derartige Verfügungen in der Zeit vom 1. Januar bis 15. März 1892, oder im Falle des zweiten Absaßes voy der Näumung bis zum 15. März 1892 getroffen, so ist die Negulirung zu Gunsten des dieselbe verlangenden früheren Stelleninhabers nur mit der Maßgabe zulässig, daß Leßterer an Stelle des Gutsherrn in das zwischen diesem und. dem Dritten be- gründete Rechtsverhältniß tritt." Der Minister für Landwirthschaft 2c. von Heyden erklärte nd us seine Person mit dieser Faffung ein- verstanden. Einige vom Abg. Shmidt- Warburg (Centr.) vorge- shlagene Aenderungen wurden E das Gefeß im ganzen gegen eine Stimme (Shmidt- Warburg) angenommen. Zum Berichterstatter der Commission ist Abg. ODetfker bestellt.

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Der vom Vormunde eines minderjährigen Verleßten gestellte Strafantrag wegen eines Antragsdelicts, bei welchem die Zurü- nahme des Antrags gescßlich zulässig ist, kann, nah einem Urtheil des Reichsgerichts, I11. Strafscnats, vom 19. November 1891, von dem sodann volljährig gewordenen Verleßten ebenso, wie ein von ihm selbst gestellter Strafantrag, zurückgenommen werden.

Land- und Forstwirthschaft.

Saatenstand in Ungarn. ¿

Aus Budapest, 30. April, wird der „Wien. Ztg.“ über den Stand der Saaten in der Zeit vom 17. bis 30. April d. I. tele- graphirt: In ‘einem großen Theile des Landes wurde das lang- andauernde, fühle, \hneeige und windige. Wetter abgelöst. Noch ‘am 97. \hneite es in Ober-Ungarn im Comitat Arva, während es an anderen Orten des Landes bei voller Bedeckung meistens regnete ; stellenweise war sogar Hagel. Bei fol abnormem Wetter fonnte sich die Vegetation nur in Gegenden milderen Klimas entwickeln , während sie im allgemeinen wieder zurück- ging und stellenweise von Unkraut überwuchert wurde. Von zahl- reichen Orten kommen Klagen über zu Grunde gegangene Saaten, besonders von Roggen, welcher an vielen Stellen shütter ist, an vielen aufgeackert wurde. Nicht viel besser als Roggen steht auch Weizen, überhaupt rechts und links von der Donau fowie an beiden Ufern der Theiß, Verhältnißmäßig befriedigend, stellenweise sogar gut, fteht Getreide resp. Weizen im Theiß-Maros-Winkel, in einem 20 S Theile der Siebenbürger Comitate und endlich stellen- weise zwischen der Donau und Theiß. Troßdem haben sich die Saaten auch hier gehörig bebusht, sind fcischer und kräftiger geworden und können sich bei günstiger Witterung be- friedigend entwickeln. Jm allgemeinen Durchschnitt ist Weizen derzeit faum {wah mittel, während Roggen mit geringen Aus- nahmen zwischen unter mittel und {lecht variirt. Gerste ist auh sehr verschieden und nur stellenweise gut. Raps ist au an einigen Stellen gut, sonst \{lecht und von Insecten .bedeckt. Sowohl Früh- als Spätanbau sind ungleilhmäßig emporgekeimt und haben bedeu-

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noch erbblen: Sp bau keimt meistens jeßt empor.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs es A E sperrungs-

Zufolge Beschlusses d * Mevitinaleatbs zu St. Petersburg ist

ufolge es des ediztnalraths8 t. Pelersburg 1

die Beobachtun eius fe \yrischen Ble E Odessa einteeffendon

Schiffe’ aufgéhoben worden. (Vergl. „Reichs-Anzeiger“ Nr. 253 vom I O T ee D A

‘ah Schluß der Redaction eingegangene Depeschen. ;

München, 2. Mai. (W. T. B.) Der Kammer der Abgeordneten wurde heute der Militär-Etat für 1892/93 vorgelegt, in welhem sih unter anderem Forderungen für die Zeltausrüstung der Truppen, die Beschaffung von

unden für die Jäger-Bataillone und die Errichtung einer eigenen Druckerei des Kriegs-Ministeciums befinden. Die Kammer genehmigte ohne Debatte die Anträge des Ausschusses. über die Regelung der Functionszulagen für das Personal der Eisenbahn-, Telegraphen- und Oger E ;

Stuttgart, 2. Mai. (W. T. B.) Bei der gestrigen Galatafel brahte König Wilhelm einen Trinkspruch auf den König und die Königin von Sachsen aus und erinnerte namentlih daran, daß die sächsischen und die würt- tembergischen Truppen auf den Schlachtfeldern gemeinsam für die- Einigung Deutschlands gekämpft und geblutet hätten; das Band der M aer welches die Fürsten beider Länder" verknüpfe, sei unauflöslih. Der König Albert erwiderte, indem er die Worte seines Königlichen Wirthes bestätigte, und dankte für den ihm bereiteten großartigen und herzlihen Empfang. Der König von Sachsen hat dem Minister-Präsidenten von Mittnacht den Haus-Orden der Rautenkrone verliehen. E i

Darmstadt, 2. Mai. (W. T. B.) Die Königin von England hat ihre Nückkehr nah Windsor auf heute Abend- 101/, Uhr festgeseßt. Der Großherzog wird sih Mittwoch: Abend nah Potsdam begeben, um Seiner Majestät dem Kaiser einen Besuch abzustatten.

B.) Die Meldung aus-

Sa 2 M D : ) wärtiger, namentlih französisher und italienisher Blätter, daß der Prinz Ferdinand einen vergeblichen Versuh gemacht habe, eine Begegnung mit dem Könige von Jtalien herbei- zuführen, wird in hiesigen maßgebenden Kreisen als völlig er- funden bezeichnet. Da Prinz Ferdinand in strengstem Jncognito- reise, sei eine Begegnung mit Souveränen und officiellen Persönlichkeiten überhaupt nicht in Aussicht genommen worden, speciell Jtalien habe der Prinz nah den von vornherein fest-- gestellten Dispositionen nur des Nachts auf der Durchreise nah Cannes passirt. j j Cetinje, 2. Mgi. (W.T. B.) Zwischen den Albanesen

‘von Gusinje und dem dortigen Kaimakam ist es zu einem.

C onflict gekommen. Der Kaimakam wurde vertrieben. Auch. in Jpek sollen Unruhen vorgefallèn sein.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.

Mittwoch: Zum 104. Male: Das Sountags- | Am Landes - Ausstellungs - Park (Lehrter Bahnhof).

Geöffnet von 12—11 Uhr.

Täglich Vorstellung im wifsenscaftlihen Theater. Näheres die Anslag-

Familien-Nachrichten.

17654 i : Am 30. v. M. verschied nah kurzem Leiden | unser inniggeliebter Gatte und Vater

: JuliusFreiherr von Rechenberg,

Wirklicher Geheimer Legations : Nath und Kaiserlicher General: Konsul, Ritter

Wetterbericht vom 2. Mai, ae E Dirigent: Kapellmeister Kahl. Se vom Garderoben-Inspector Ventky. An- 8 Uhr Morgens. nfan V ana r = » : Schauspielhaus. 119. Vorstellung. Die Vüste. E. 825 Lustspiel in 2 Acten nach der gleihnamigen Novelle | kind. S BE S von Edmond Abouts, von F. Zell. In Scene geseßt Sonnabend, 14. Mai : Eröffnung des Concert- ettel. Anfang 72 Übr Stationen. |=258 | Wind. Wetter. 25 [ | vom Regisseur A. Plaschke. Der ein- | Parks. Täglich: Militär-Concert. Auftreten von geitel. g . E 15 | gebildete Kranke. Lustspiel in 3 Aufzügen von | Gesangs- und Instrumental-Künstlern. As QES olière, mit Benußung der Baudissin'schen Ueber- Saifon-Billets à 6 4 sind von heute ab an der | Wmm Sis | seßung. Jn Les vom Ober-Regisseur Max | Kasse des Friedrich - Wilhelmstädtischen Theaters zu Mullaghmore | 759 |O 5/heiter 8 | Grube. Anfang 7 Ühr. haben. Aberdeen . . | 762 \NO 1wolkenlos | 11}, E L Ten Si Eee B (T ERZR E O A i 763 till\bedeckt 5 eria rusticana auern-Ehre). per in j j 2 j i Pr 759 No 2/bedeckt 8 1 Aufzug von Pietro Mascagni. Text nah dem Residenz A E e Stockholm . | 764 |D 2\wolkenlos 9 gleihnamigen Bolksftück von Verga. In Scene burg. L er E S even a ayaranda . | 754 |NNW 4shalb bed. 3 eseßt vom Ober - Regisseur Teglaff. Dirigent : (For Imam Le d: rk Ae N ‘Sn t.Petersbg. | 760 |WNW 1 hbedeckt 4 dapellmeister Weingartner. Così Can tutte. | von Leon Gaudillot. f a { D a ß n Moskau . .. | 767 |S 1\wolfenlos | 14 (So machen es Alle!) Komische Oper in 2 Acten Scene gese t von Emi E nfang 73 Uhr. Cork Queens- pRE 24 E L T In Geiie E Mittwoch: Dieselbe Vorstellung y Negisser Tetlaff. Dirigent: Kapellmeister Sucher. halb bed. Anfang f Ubr,

bedeckt Negen bededckt- Regen bedeckt wolkig

Cherbourg . | 757 |SSO E TOS 6 7709 9

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‘Swinemünde | 756 |NO i;

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Neufahrwasser| 756 Mel, 707. [DND heiter 1 7 Uhr. Münster. | 757 NO 3sbeteet ü S ede i 'Farlerobe C EOO T IGO 2/\bedeckt dem Wiener Gastspiel: ‘Wiesbaden . | 757 |N 1/bedeckt!) ‘München . . | 756 |O 4\wolfig?) ana Uhr. Chemnig . . | 757 |WSW 3MRegen

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Wien. #| 794 |[NW 2[bedeckt Breslau... |_755 |W 3 Regen 3/heiter 1 ¡wolkenlos 7 still bedeckt 10

Am Freita Wiener Gastspi

N RANTNNINNRWIAAAAYIO

Spe L l 7D O «o «61 704 fang 7# Uhr.

Auf ‘dem ganzen Gebiet ist der Luftdruck ziemlich gleihmäßig vertheilt; barometrische Marima lagern | luf über Nordwest- und Ost-Europa, während eine um- fangreihe Depression südöstlich und südlich von

regnerisch. Im deutshen Binnenland liegt die Tem-

peratur 3 bis 8 Grad unter dem Mittelwerth, nur

im äußersten Nordosten herrs{cht Wärmeüberschuß.

auszubreiten, sodaß östlihe ‘Luftstrômung mit Auf- Deutsche Seewarte.

E G S E E S T Dr S U OR N A S S

Theater - Anuzeigen.

Schauspielhaus. Zauber-Komödie in 5 Aufzügen von Shakespeare. Nach A. W. von Schlegel’s Ueberseßzung. Y von Wilhelm Taubert. Tanz von Emil Graeb. i ): 1 ( : Musikalishe Direction: Herr Steinmann. Anfang | des Herrn Franz Schwarz. Die lustigen Weiber

Deutsches Theater. Zum legten Male vor Dienstag: Stella. Die Mitschuldigen. An-

ittwoh: Die Stützen der Gesellschaft. Donnerstag: Nathan der Weise. H ales leßte Vorstellung vor dem el statt.

Berliner Theater. Dienstag: Nora. An-

Lessing-Theater. Dienstag: Die Grofistadt-

uft. Mittwoch: Die Camelicndame. Donnerstag: Die Grofstadtluft. Î Eine Nachmittags-Vorstellung von „Die Grof-

ohne Aufgeld von heute ab.

Wallner -Theater.

j f ¿G Ñ ; j studirt: Ehrliche Arbeit. Volks\tück mit Gesang

Das Maximum über Nord- Europa scheint sich weiter in 4 Acten von H. Wilken. Musik von N: Bial

und V. Holländer. Neu bearbeitet und mit neuen

Couplets versehen von L. Herrmann, Anfang 7# Uhr. Mittwoch und folg, Tage: Ehrliche Arbeit.

Friedrich - Wilhelmstädtishes Theater. Zum 4. Male: Novi Dienstag: Mit neuer Ausftattung zum 103. Male:

120. Vorstellung. Der Sturm. Musik

von Windsor.

Der Gürnstling. Max Gabriel.

der Residenz):

Adolph Ernst-Theater. 17. Male: Fräulein Feldwebel.

Adolph Ernst. Anfang 7# Uhr.

Dienstag: Neu ein- webel.

von Frau Emma Sebold,

perette in 3 Acten :

igli iele. Di : _ Opern- von Carl Weinberg ‘egie: Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern- | Das Sonntagskind. Operette in 3 Acten von Bleigent i Mellin i

Uhr. Mittwoch: Die Ulanen.

haus. 112. Vorstellung.

Maurenkönig. Oper in 3 Acten von Moriß rl Millöcker. Moszkowsky. Text von Carl Wittkowsky. : von E. Graeb. In Scene geseßt vom Ober- | Decorationen aus dem Atelier von Falk. Die neuen

Boabdil, der: leßte Quas Wittmann und Julius Bauer. Musik von 71 Ballet | Kribß\sche. Dirigent: Kapellmeister Federmann. Die

In Scene geseßt von Julius

Kroll’s Theater. Dienstag: Vorleßtes Gast- spiel der Signorina Luisa ‘Nifkita. (Gilda: Sgra. Nikita.) Anfang 7 Uhr.

Mittwoch: Gastspiel der Frau Moran-ODlden und

Donnerstag: Der Waffeuschmicd.

Im prachtvollen, glänzenden Sommer - Garten (vornehmstes und großartigstes Sommer-Etablissement

Großes Militär-Doppel-Concert.

Dienstag: Zum

3 Acten von Ed. Jacobson und W. Mannstädt.

Mittwooh und folgende Tage: Fräulein Feld- Der Sommer-Garten ist geöffnet.

Thomas-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30, Direction: Emil Thomas. Dienstag: 4. Gastspiel Herrn Adolf Brakl und Herrn Alfred William “om Carl-Theater in Wien. Die Ulanen, Novität! ugo Wittmann. Musik

hoher und höchster Orden.

Die Beerdigung des theuren Verblichenen d findet statt Donnerstag, den b. Mai, Nach- mittags 2 Uhr, von der Dorotheenstädtischen Leichenhalle (Liesenstraße: Nr. 9) aus.

Berlin, den 2. Mai 1892.

Die tiefbetrübten Hinterbliebenen. Y

Nigoletto.

Belle-Alliance-Theater. Dienstag: Mil Verlobt: Frl. Emma Abesser mit Hrn. Pfarrer durchweg neuer, glänzender Ausstattung. Zum 1. Male: Operette in 3 Acten von Her- mann Sternheim. Musik von Carl Grau. Jn Scene geseßt vom Director Sternheim.

Gr rO Döhrmann (Burg|teinfurt— Gronau). rl. Olga von Münchow mit Hrn. Lieut. Udo- von Bonin (Goßkow—Bromberg). Frein: Martha von Münchhausen mit Hrn. Prem.-Lieut.. Henning von Roeder (Nieder-Schwedeldorf). rl. Hedwig von Owstien mit Hrn. Prem.-Lieut. Schloenbach (Pyrmont—Dresden-Annaburg). Geboren: Ein Sohn: Hrn. L Adolf von Bülow (Hamburg-Uhlenhorst). Eine Tochter :-

Dirigent:

D und 2) Gestern ganzen Vormittag anhaltender | Mittwoch: Othello. (Agnes Sorma, Nuscha | %§,illante Illumination des ganzen Garten- : i A Regen, Mittags Graupeln und Regen, Rachmittags Buße, Ludw. Barnay, Ludw. Stahl.) Etablissements dur 50 000 Gasflam Ha E R Ie auf Uabt Daten) anhaltender Regen. | Donnerstag: Der Hüttenbesitzer. Anfan g des Concerts 6 Uhr, Anfang der Vorstellung | G 5 Pen He Gymnastal-Lehrer Paul Horn j MECLLIQE Don Us e 75 Uhr. (Breslau). Hr. Emil von Collani (Neuzelle).

M Amtsgerichts - Rath Friedri Bartsch (Reichenbach i. Schl.). Hr. Geh. Medizinal- Rath und Professor Dr. Wilhelm Braune (Con- newitz—Leipzig). Hr. Ober-Pfarrer Ernst Nein- hard Goerne (Derenburg). Hrn. Regierungs- und Forstrath von Krogh Sohn Friß (Merseburg). Hr. Otto von Massow. (Groß - Volz). =— Hr. Gymnasial - Oberlehrer a. D. Otto Simon

(Breslau).

Gesangsposse in

Nedacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin:

Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen (einshließli} Börsen-Beilage). (7815)

Ernst Meißner. Weber. Anfang

: omen, _fönnen sich - aber bei günstigem. Wetter t an S ;

e S B A U caME Ms T Ne

r Q A S E E A SIEZ A RER C Ä E A

S A S M A A ae T A - S D T T E E R E A” ——

E R

der benachbarten

„2 104.

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Montag, den 2. Mai

1892.

Séütistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Die socialdemokratishe Maifeier des gestrigen“ Tages ist, soweit die Nachrichten bis jeßt L = Woh1 namentlich infolge des s{chlechten Wetters, welhes überall E ‘im Jnlande und Auslande mit ganz unwesent- ichen und unbedeutendcn Ausnahmen, ruhig und friedlich ver- laufen. An einzelnen Stellen n sich die Theilnahme von Anarchisten an den Versammlungen und Kundgebungen der Socialdemokraten bemerklih gemacht, aber nur in Lüttich hat, wie an anderer Stelle des Blattes unter „Belgien“ mit- getheilt wird, verbrecherisches Eingreifen anarchistisher Elemente den ruhigen Verlauf der S eioilirätibnen O

Hier in: Bexliltt ee die Maifeier das Ausschen der Straßen und Pläße überhaupt kaum bemerkenswerth ver- ändert. Einige Vorortzüge waren mehr gefüllt, da troß des \hlechten Wetters einige Tausende zu den Versammlungen in den Vororten sih begaben. Hier machte sih auch eine Theil- nahme von A nar ch isten bemerklich, die sich, wie die „N. Nachr.“ mittheilen, in Friedrihshagen den „Unabhängigen“ an- schlossen, die dort die Maifeier begingen. Den von Berlin eintreffenden „Genossen“ wurden auf dem Bahnhofe von Unbekannten Flugblätter anarchistishen Jnhalts zugestellt, in welchen die Revolution gepredigt wird. "Ferner wurden alte Exemplare der „Autonomie“ und des „Anarchist“ vertheilt. Das Flugblatt, das weder einen Drucker, noh Verleger nennt, soll in Berlin inzahlreihen Exemplaren hergestellt worden sein. Jm übrigen waren diein Berlin abgehaltenen Festversammlungen jehr zahlreich besucht, die Räume fast überall überfüllt; abek nirgends fanden Störungen der Nuhe und Ordnung statt. Aus zahlreichen Städten in den Provinzen und im Reich liegen bereits ausführlihe Meldungen vor, wonach auch dort der Tag völlig ungestört und 9 verlief, während Nachrichten vom Gegentheil überhaupt nicht eintrafen. Es mögen daher nur folgende Mittheilungen aus den größten Städten und Jndustrie- centren angeführt sein:

In Hamburg betheiligten sich an dem Festzuge der Arbeiter etwa 30000 Personen, darunter 2000 Frauen ; bis Abends 7 Uhr wa? keine Störung eingetreten.

In Bremen war, wie „W. T. B,“ meldet, die Anzahl der Theilnehmer an dem von den Socialdemokraten veranstalteten U m - zuge bedeukend geringer als bei der vorjährigen Veranstaltung. Die Nuhe i} nirgends gestört worden.

In München wurde die Maifeier wegen des ungünstigen Wetters auf den nächsten Sonntag verschoben.

In Dresden unternahmen die Socialisten Massenausflüge in die Umgegend.

In Breslau wurde die Maifeier troß des sehr \{lechten Wetters unter zahlreicher Betheiligung abgehalten. Ruhestörungen find nicht vorgekommen.

In Frankfurt a. M. waren ‘die am Vorabend abgehaltenen aht öffentlichen Versammlungen unter starker Betheiligung ohne Störung der Ordnung programmgemäß verlaufen. Das Peabstctigte große Waldfest am 1. Mai unterblieb des Negenwetters wegen. Es fanden. nur geselige Vereinigungen statt.

In Nürnberg herrschte, wie die „Frkf. Ztg.“ berichtet, Schnee- 6 A Die Maifeier wurde deshalb auf den nächsten Sonntag ver-

PVECN.

Was das Ausland betrifft, so stellen wir folgende Mel- dungen zusammen. : ,

In Wien 6nd die am Vormittag von den Arbeitern abgehal- tenen Versammlungen überall ruhig verlaufen. Einige Versamm- lungen nahmen gegen denAnarchismu s Stellung. Zwei social- demokratishe Versammlungen wurden von der Behörde ohne besonderen Zwischenfall aufgelöt. In allen Versammlungen wurden die Resolutionen betreffs des achtstündigen Arbeitstags, sowie be- treffs der Einführung des allgemeinen directen Wahlrechts ange- nommen. Hierauf zogen die Socialdemokraten in größter Ruhe nach dem Prater und die unabhängigen Socialisten nah Döbling. Die Gesammtzahl der Theilnehmer wird auf etwa 15 000 geschäßt. Die Straßen sind mit Ausnahme derjenigen, durch welche die Arbeiter sich bewegten, fast menschenleer. Zwischen einer spät in der Nacht aus dem Prater zurückkehrenden Ar beiterschaar und der Polizei kam es zu cinem Zusammenstoß, weil die Arbeiter den Versuch machten, rothe Tücher als Fahnen aufzustecken. Ein Nädels- führer wurde nach geringem Widerstand verhaftet. reichischen Provinzen Be wie gemekdet wird, völlige Ruhe. In Prag waren die Versammlungen {wah besucht; die Reden waren durch- weg maßvoll. Einige der angesagten Versammlungen, darunter eine Versammlung von Arbeiterinnen, konnten zu geringer Betheiligung wegen überhaupt nicht stattfinden.

In Pest hatte die Polizei 32 für den gestrigen Tag angesagte Arbeiterversammlungen verboten, troßdem erschienen die Arbeiter an den Versammlungsorten,- - die sie - jedoch - auf die * Auf- forderung der Polizcibeamten verließen. Größere Ansammlungen fanden . “alsdann m NuUußdoxrfêr Parke statt. Si Maschinenfabrik von Niccolson brach (ara zu dieser Zeit Feuer aus. Zahlreiche Arbeiter der Fabrik etheiligten sich an dem Nettungswerk. Ein Theil der fremden Arbeiter mußte von der Polizei und später vom Militär zurückgedrängt werden, da eine Plünderung befürchtet wurde und das Gerlicht sich vr- breitet hatte, daß das Feuer von Arbeitern gelegt sei. Doch wird anderer- seits versichert, daß=zwischen den Fabrikbesißern und Axbeitern niemals Conflicte bestanden hätten. Die ganze Fabrik ist abgebrannt. Der Schaden wird auf 300 000 Fl. geschäßt. Bis zum Abend herrschte in der Skadt Pest, wie in ganz Ungarn, völlige Ruhe, auh im Csanader Comitat, wo im vorigen Jahre agrarische Unruhen vorkamen, wurde die Nuhe nicht gestört.

Aus London wird gemeldet, “daß die gestrige Arbeiter- demonstration in voller Ruhe verlief. Die Gewerkvereine zogen in Prozession nah dem Hyde-Park, woselbst 16 NRednertribünen in einem weiten Halbkreis errichtet waren. Der Einmarsch der Prozession dauerte über 25 Stunden. Die versammelte Menge wurde auf 250 000 bis 300000 Personen geschäßt. Zahlreiche rothe Fahnen waren sichtbar. Die Versammlung dauerte 4 Stunden und faßte Me zu Gunsten des internationalen Achtstundentages. Die internationale Tribüne umfaßte deutsche, französische, öfter- reihishe, polnishe und russishe Redner und Mednerinnen.

Zu den Rednern zählten nah der „Frkf. Ztg." die Arbeiterführer.

Burns, Tillet, Mann, der Socialist Aveling, Ei Frau (eine Tochter von Karl Marr), der Russe Stepniak, Bernstein, als Verxtreter der deutshen Arbetiterpartei, ein Vertreter der französishen Arbeiter u. #. w. i

Aus Paris wird von gestern Abend gemeldet: Nach den bei dem Ministerium desInnern eingegangenen Nachrichten hat anläßlich der

Maifeier bisher an keinem Orte Frankreichs eine Kundgebung stattgefunden.

In Tours explodirte in der Naht zum Sonntag "in einer öffent-

In allen öster-

lihen Bedürfnißanstalt eine Bombe, wobei der Urheber der Explosion schwer verwundet wurde. In Chartres explodirte in der Kathedrale während der Messe eine Petarde, wodurch große Bestürzung hervorgerufen wurde, doch wurde niemand verleßt.

Die Stadt“ Paris trug ihr gewöhnliches sonntägliches Aus- sehen, die Straßen waren wenig belebt. Die bedeutendste Arbeiter - versammlung wurde Nachmittags im S Ae abge- halten. Etwa 3000 Personen wohnten ihr bei. Die Redner sprachen sämmtlih für den Achtstundentag. Der Municipalrath Vaillant erklärte, die Arbeiterpartei würde dieses Jahr zum leßten Male Schritte bei der Regierung - versuchen; “sollten sie erfolglos bleiben, so würden energischere Mittel angewendet werden. Der socialistishe Deputirte Lavy verdammte energisch das Vorgehen der Anarchisten. Er sei zwar ein Anhänger der MNevolution, aber ein Feind von Dynamit- attentaten (lebhafter Beifall). Die Versammlung nahm eine Tages- ordnung an zu Gunsten des Achtstundentags und zur Unter- drückung der Prlacirungs - Bureaux. Unter Nufen: „Es lebe die sociale Revolution!“ und dem ‘Gesang der Carmagnole trennten sih die Theilnehmer ohne Zwischenfall. Der ganze Geititae Abend verlief vollkommen ruhig. Um 9 Uhr kehrten die Truppen in die Kasernen zurück. Die Municipalwahlen sind in der Provinz in der größten Nuhe und Ordnung vorübergegangen. In Fourmies verlief der Tag in voller Nuhe. Der Deputirte Lafargue wurde in Wignchies bei Fourmies ausgezisht.

Nachrichten aus Nom besagen, daß der gestrige Tag in ganz Jtalien ohne bemerkenswerthen Zwischenfall verlaufen ist. In Nom selbst herrschte vollständige Ruhe. Mehrere Arbeiterversammlungen verliefen ohne Störung. Nachmittags herrschte sehr stürmishe Witte- rung, die Bewegung auf den Straßen war geringer als ge- wöhnlih. Der König machte eine Spazierfahrt in offenem Wagen und wurde mit der Königin lebhaft begrüßt. Im Vatican herr|chte vollkommene Ruhe; der Papst celebrirte die Messe, wie ge- wöhnlich. In Livorno. Mailand, Turin, Neapel, Genua, Como war das Aussehen der Straßen wie an gewöhnlichen Festtagen. In Ravenna wurde eine unbedeutende Ansammlung ohne Mühe zer-

streut. Depeschen aus Verona, Catania, Venedig, Palermo, Forli, Nimini und Cesena melden vollkommene Nukhe.

In Bologna zertrümmerten etwa 60 Individuen einige Laternen und Fensterläden. Acht Personen wurden verhaftet. In Sinigaglia (Provinz Ancona) wurde gegen 11 Uhr Abends eine Bombe in ein Vergnügungélocal geworfen, wobei die Fenster zerbrochen und einige Möbel beschädigt wurden Getödtet wurde Mana, Einige Personen, die der That verdächtig sind, wurden verhaftet.

Aus Madrid wird berichtet: Die Stadt bietet ihr gewöhnliches Ausfehen; die Truppen sind zusammengezogen, weder hier noch auch in den Provinzen ist irgendwélcher Zwischenfall vorgekommen. Das in Buen Netiro abgehaltene. soctalistische Meeting ist ohne Zwischenfall verlaufen. In Barcelona wurde gestern siebzehn Soccialisten verhaftet, Ruhestörungen sind niht vorgekommen.

In Lissabon verliefen die dort veranstalteten Kundgebungen in vollster Nuhe. Die Arbeiter legten auf den Gräbern verstorbener Gesinnungsgenossen Kränze nieder und demonstrirten zu Guusten des Achtstundentages.

In der Stadt Amsterdam zeigten die Straßen der Stadt gestern ihr gewöhnliches Ausschen. Am Abend fanden Arbeiter- versammlungen statt, die den Charakter eines friedlihen Festes trugen. Auch in den Provinzen find die zahlreih veranstalteten Versammlungen ruhig verlaufen. In Maastrichk befürchtete man ernste Unruhen, bisher wurde aber von dort keinerlei Ruhestörung gemeldet. Der Socialist Franeker äußerte iu einer Versammlung, dic Arbeiter würden ihr Ziel in Güte oder mit Gewalt erreichen; das Dynamit zeige ihnen den Weg. Ferner wird aus Amster - dam berichtet: Die Kundgebungen der Arbeiter im ganzen Lande können als beendet ‘angesehen werden. Sie“ verliefen ohne Zwischenfall und waren wenig bedeutend. Nur aus Leeu- warden wird gemeldet, daß es gestern nah cinem Meeting zu einem M ange ¿wischen Arbeitern und der Polizei kam. Der Abend verlief -dort \stürmisch. Viele Fenstersheiben wurden eingeschlagen. Die Cavallerie unterstüßte die Polizei bei der Wieder- herstellung der Nuhe.

Ii Bel) Gent Antwerpen Und, Auvelats fanden zahlreich besuchte sfocialdemokratische Kundgebungen statt, wee M Aroßler Muhe verltefen. Sn Galerie war die Betheiligung an einer Muna Seit weniger zahl- rei als im. (vergangenen Jahre. In Aubläin- bei Couvin explodirte vor der Wohnung des Bürgermeisters eine O dne, wodurch geringer Schaden an Material verursacht wurde.

___ In Bern ist die Maifeier der Sozialdemokraten unter hwacher Betheiligung ruhig und ohne Zwischenfall verlaufen. * Alle in Bern eingetroffenen Telegramme melden einen ruhigen Verlauf der Mai- feier. Die Socialdemokraten in prt haben die Hauptfeier auf den ersten {{önen Sonntag verschoben.

Aus Kopenhagen wird gemeldet: Die Stadt hat ihr gewöhn- liches fsonntägliches Aussehen. Das Wetter ist kalt. Das Arbeiter - meeting auf der Gemeindewiese ist sehr zahlreih besucht. Die Nuhe ist bisher nirgends gestört worden.

In mehreren Städten Schwedens wurden, wie aus Stock- holm gemeldet wird, bei der Maifeier Demonstra- tionen zu Gunsten des achtstündigen Normalarbeitêstags ver- anstaltet. In Stockholm beirug die Anzahl der Demon- \tranten gegen 7000 Mann. ‘Der Tag verlief ruhig und ohne Zwischenfall. In Christiania veranstalteten die focialdemo- kFratishen Arbeiter einen Umzug durch die Straßen der Stadt, an dem 31 Fachvereine und etwa 3000 bis 4000 Personen theil- nahmen. In den zur Feier des Tages veranstalteten Versammlungen wurden Reden für den Normalarbeitstag, die focialdemokrati!che Arbeiterorganisation und das allgemeine Stimmrecht gehalten. Die Feier verlief in größter Nuhe. :

In Bukarest ist die Maifeier ruhig und unter wenig zahlreicher Betheiligung der Arbeiter verlaufen.

Wie aus New-York telegraphirt wird, ist nah den biéher vor- liegenden Nachrichten dex gestrige Tag in den gesammten Vereinigten Staaten in völliger Nuhe verlaufen. In Chicago wurden cinige rothe Fahnen polizeilich entfernt.

Aus Aachen wird berichtet: Jn der Tuchfabrik von

. und M. Meyer in Burtscheid haben nunmehr sämmt- liche Arbeiter die Arbeit in vollem Umfange wieder auf-

genommen.

Literatur.

Als Festgabe zum 3. Mai, an welchem Tage der regierende Herzog von Sacbsen-Gobura-Gotha und seine Gemahlin die Feier ihrer goldenen Hochzeit begehen, ist unter dem Titel: „Alexandrine Herzogin von Sachsen-Coburg-Gobha“ im Verlage von x A. Perthes in Gotha eine kleine Schrift von Dr. jur. Albert Schreiber erschienen, die zeigen will, wie viel das Land ders edlen Frau verdankt. Zunächst für die einheimishe Be- völkerung und besonders für die heranwahsende Jugend - be- stimmt, verdient das auf amtlichen Quellen beruhende Werk auch

in weiteren Kreisen eine eingehende Beachtung zu finden ; bringt es doch zum erstenmale das Lebensbild einer Fürstin, die in \tillem

Walten reihen Segen spendet. Die mit einem Bildniß des Herzog-. -

lidjen Paares und einem Jugendporträt der Herzogin Alexandrine

i geschmüdckte Schrift ist bei dem mäßigen Preise von 50 - vortrefflich

ausgestattet.

Handel und Gewerbe.

Täglihe Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Nuhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 30. v. M. gestellt 9201, niht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 29, v. M. gestellt 3399, nicht rehtzeitig gestellt keine Wagen; am 30. v. M. gestellt 2364, nicht reh1rzettig geitelt keine Wagen.

, Zwängs-Versteigerunggn. Beim Königlichen Amtsgeriht T Berlin stand am 30. April 1892 das Grundstük am Kronprinzen-Ufer 20, dem Kauf- mann Carl Sternheim, hier, gehörig, zur Versteigerung ;

Nuzungswerth 8910 4; Mindestgebot 1200 4; für das Meistgebot

von 131 000 4 wurde der Premier-Lieutenant Paul Oppen zu Bockenheim bei Frankfurt a. M. Ersteher.

Derlin, 80, April,” (WocGenberiht für .Slärke, Stärkefabrikate und Hülsenfrüchte von Max Sabersky.) Ia. Kartoffelmehl 33}4—332 A, Ia. Kartoffelstärke 334—333 A, ITa. Kartoffelstärke und -Mehl 31—32 A, feuhte Kartoffel- stärke loco und Parität Berlin 18,75 4, Fabriken bei Frankfurt a. O. zahlen frei Fabrik 18,35 4, gelber Syrup 37}7—38 A, Capillair - Syrup 384—39 M, Capillair - Export 395—40 #, Kartoffelzucker gelber 37§—38 #4, do. Capillair 39—39L A, Rum-Couleur 50—51 4, Bier-Couleur 49—50 #4, Dextrin, gelb und weiß, Ta. 39—41 A, do. secunda 37—39 M, Weizenstärke (kleinst.) 36—38 4, Weizenstärke (großst.) 44—45 M, Halleshe und Schlesische 44—45 4, Neisstärke (Strahlen) 462 bis 475 M, do. (Stücken) 43—44 4, Mais-Stärke 36—37 4, Schabe- stärke 32—33 H, Victoria-Erbsen 22—26 46 Kocherbsen 22—25 4, grüne Erbsen - 23—26 #Æ, Futtererbsen 17—174 A, Leinsaat 22—23 M, Linsen, große 40—54 M, do. mittel 24—38 M4, do. kleine 16—24 Æ, Gelber Senf 24—34 #Æ, Kümmel 40—44 M, Mais loco 12—12F M, Buchweizen 175—182 M, Pferdebohnen 164 bis 18 M4, inländische weiße Bohnen 19—20 1, weiße Flachbohnen 22—29 M, ungarishe Bohnen 17F-—18} 4, galizishe und russische Bohnen 16—17 4, Wicken 15—16 Fé, Hanfkörner 223 —23L M, Leinkuchen 17—173 A, Weizenschale 10,80—11,50 4, Roggenkleie 10,80 bis 11,50 A, NRapskuchen 14—144 4, Mohn, blauer 50—60 4, do. her 60—74 M, Hirse, weiße 21—24 Æ Alles per 100 kg ab Bahn bei Partien von mindestens 10 000 ke.

_— Die ordentliche Generalversammlung der Oberschlesischen Eisenindustrie - Actien gesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb zu Gleiwiß vom 30. April genehmigte die Vorschläge des Vorstandes und Aufsichtsraths und chre Decharge. Das ausgelooste Mitglied des Aufsichtsraths, Banquier Schlesinger- Trier (Berlin) wurde wiedergewählt. Die auf 69/6 festgeseßte Divi- dende gelangt vom 1. Mai ab bei den Zahlstellen der Gesellschaft zur Auszahlung. j

___— Nach einem Bericht der „Köln. Ztg." aus Bochum beschloß die Monatsversammlung des Westfälishen Cokssyndikats, die bisherige Productionseinshränkung von 15 9/6 für den Monat Mai beizubehalten. 5

Die zwanzigste ordentliche Generalversammlung der Zwi ckauer Bank in Zwickau genehmigte den Geschäftsbericht, die Bilanz und die Gewinn- und VérlustéSnana, ertheilte Entlastung und bes{loß die Verwendung des Reingewinns nach den Vorschlägen der Direction. Die Auszahlung der Dividende pro 1891 von 64% = A. 19,50 pro Actie erfolgt gegenwärtig.

Leipzig, 30. April. (W. T. B.) Kammzug-Termin- handel. La Plata. Grundmuster B. per Mai 3,827 #, per Juni 3,89 M, per Juli 3,877 M, per August 3,87} #4, per September 3,90 M, per Oktober 3,927 M, per November 3,927 46, ver Dezember 3,925 M, per Januar 3,922 #, per Februar 3,927 4 Umsay 80 000 kg.

Braunschweig, 30. April. (W. T. B.) Prämienziehung der Braunschweiger 20 Thlr.-Loose: 150000 (6. auf Nr. 49 Ser. 9970, 12 000 Nr. 24 Ser. 293, 6000 A Nr. 38 Ser. 3627, 3000 6 Nr. 7 Ser. 3896, je 300 A Nr. 14 Ser, 3, Nr. 3 Ser. 1339, Nr. 35 Ser. 1339, Nr. 16: Ser. 2724, Nr. 35 Sér. 2796, Nr. 28 Ser. 5544, Nr. 24 Ser. 6724, Nr. 27 Ser. 7499, Nr. 27 Ser. 8421, Nr. 11 Ser. 6941, je 240 ( Nr. 36 Ser. 1339, Nr. 29 Ser. 4762, Nr. 48 Ser. 5404, Nr. 14 Ser. 5544, Nr. 9 Ser. 5726, Nr. 4 Ser. 8093. ;

Wien, 30. April. (W. T. B.) Die Generalversammlung der südnorddeutschen Verbindungsbahn genehmigte das init der Staatsverwaltung abgeshlossene Uebereinkommen, betreffend die Aufnahme einer 49% Prioritäts-Anleihe von 24 Millionen Gulden Silber zur Convertirung der 5% Obligationen, sowie zur Schaffung eines Investitionsfonds, und ermächtigte den Verwaltungs- rath zur Aufnahme der Anleihe und zur Durchführung der Statuten- änderungen. i

Die Generalversammlung der Lemberg-Czernowitßer Bahn nahm den Bericht betreffs der Superdividende von 3 Fl. per Actie und Genußschein an. Die Gesammtdividende beträgt demnach 13 Fl.

oder 6# 9/0. # Wollauction. Preise

Loo 805 A WT) unverändert.

Die nächste Wollauction (3. Serie) beginnt am 14. Juni. Das dort zum Verkauf kommende Quantum is auf 425 000 Ballen limitirt. Die 4. Serie beginnt am 13. September. Das Datum für den Beginn der 5. Serie ist noch nicht festgeseßt, jedoch werden Anmeldungen von Waare für diese nur bis zum 22. November incl. angenommen.

An der Küste 3 Weizenladungen angeboten.

2, Mai. (W.T. B.) Die Getreidezufuhren betrugen in der Woche vom 23. April bis 29. April: Engl. Weizen 9740, fremder 27 215, engl. Gerste 1417, fremde 3236, engl. Malzgerste 99 689, fremde —, engl. Hafer 165, fremder 23 742 Qrts., engl. Mehl 19 318, fremdes 45 165 Sack, 100 Faß. ;

GläsSuob, 30. April. (W. T. B.) Dér Eis enm&Ltt am Montag, den 2. Mai, geschlossen. j

St. Petersbur g, 30. April. (W. T. B.) Die „St.Peters- burger Disconto-Bank“, die „Internationale Handelsbank“, die "Russische Bank für auswärtigen Handel“, die „Wolga-Kama Bank“ und die „Moskauer Kaufmannsbank“ überreichten heute dem Finanz- Ministerium eine {hciftlihe Offerte, betreffend die Fortseßung der Cöonversion der 69/0 Agrar-Pfandbriefe im Betxragé von 584 Millionen Rubel. / - E

Nom, 1. Mai. (W. T. B.) Die „Agenzia Stefani“ ist ermächtigt, die Meldungen über eine Fusion der „Società ge- nerale. di Credito mobiliare“ und der Mailänder „Banca Unione“ zu dementiren. Eine derartige Absicht habe in der That bestanden, sei aber vollständig aufgegeben.

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