1892 / 118 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 19 May 1892 18:00:01 GMT) scan diff

il dan Seuiner: wf Hine Dri ves ter* pi e blelen: Derx uns Derr Braus eie TNeR Tboudec? sein Gastspiel f

Die nächste

eubeit des Kroll’schen Theaters wird die Oper „Lorle“ des bek

annten Componisten Alban Förster, Kapell- meisters am Hoftheater in Neustreliß, sein. Diese Oper hat bei ihrer erften Aufführung am Hoftheater in Dresden einen bedeutenden Erfolg erzielt und is auch erfolgreich über mehrere andere Bühnen feinem G Gastspiel der Moran-Olden nähert s\ih

Das einem Ende. Deshalb können von binstein's Oper „Die Macca- äer* vorläufig nur noch drei Aufführungen, morgen, am 25. und 28. d. M., stattfinden.

Mannigfaltiges.

In Gegenwart Ihrer Majestät der Kaiserin bielt heute Vormittag der „Evangelish-kirchlihe Hilfsverein“ im Elisabethjaale des Königlihen Schlosses unter zahlreiher Theilnahme

seine vierte Jahresversammlung ab, nahdem bereits geftern die Ver- treter der Ls großen provinziellen Zweigvereine im Landeshause der Provinz Brandenburg zu einer Delegirtenconferenz versammelt ge- wesen waren. Der Vorfißende des engeren Auss{husses Herr von Leveßow eröffnete die Versammlung mit Dankesworten an die Kaiserin. Nah einem Gebet des General - Superintendenten D. Braun erstattete Ober-Consistorial-Rath Prof. D. Weiß den Jahres- beriht. Der Verein, der dur Erlangung der Corporationsrechte eine festere Gestalt gewonnen, hat das Neß seiner Zweigvereine immer mehr ausgebreitet und durch seine „Mittheilungen“, deren Auflage sich von 12 000 auf 20 000 erhoht, sowie durch persönliche Einwirkungen anregend gewirkt. Die gesammten Zweigvereine haben mit Hilfe von

uécollecten u. dergl. für die Zwecke des Hilfsvereins im leßten

ahre gegen 107 000 Æ aufgebraht; davon wurden 68 000 Æ den Vereinen für ihre eigenen Aufgaben überlassen und 39000 ( an den engeren Auss{uß abgeführt, dem aus den reichen Spenden Ihrer Majestäten und anderen Gaben noch 12 000 Æ zu- flofsen, sodaß mit dem Kassenbestand und den Zinsen insgesammt über 140 000 Æ zur Verfügung standen. Verausgabt wurden 30 000 für die Berliner Stadtmission, deren Vorstand außerdem noch 1000 4 für Evangelisationszwecke anvertraut wurden, 19 000. für die Stadt- missionen in den Provinzen, 3000 für das Rauhe Haus bei Ham- burg, 6000 Æ für die geiftlihe Versorgung der Seeleute in Stettin und 10 000 Æ zur Beschaffung geistlicher Hilfskräfte in übergroßen Gemeinden; von leßterer Summe erhielt Berlin 6500 Da zu diesen Bewilligungen noch kleinere Unterstüßungen, sowie die Verwaltungskosten kommen, so hat sich der Bestand auf 60000 # vermindert. Gegen 40000 M sind nah Allerhöchster Anweisung an die Pflegestationen des Berliner Local- vereins, an Bethanien, an das Paul Gerhbardtstift, an die Bielefelder Brüderstation hier und an verschiedene andere Anstalten und Vereine als Jahresbeiträge übermittelt worden. An den Jahresbericht {loß fih ein Bericht aus dem Berliner Localverein, in welhem Propst D. Freiherr von der Golß, mit besonderem Danke für die bochberzige Theilnahme der Kaiserin, des Aufblühbens der Arbeiten dieses Vereins in der Armen- und Kranken- pflege durch Diaconissen gedachte. Alsdann gaben auh Delegirte von Provinzialvereinen, für Ostpreußen Prof. Dr. Zorn, für Pommern Geheimer Commerzien-Rath Schlutow, für Brandenburg Freiherr von Manteuffel kurze Berichte über den Fortgang und Stand ihrer Vereinsorganisation und der von ibnen geleisteten Hilfen. Schließlich überreihte eine Abordnung von Fabrikherren und anderen Gönnern für den Bau eines Gemeindehauses in Rummelsburg Ihrer Majestät der Kaiserin eine Dankesspende im Betrage von 25000 Æ, Allerböchstwelche dann Selbft noch für den Bau der Diaconissenstation Rummelsburg 5000:44 fowie für die firhlihen Notbstände unter der Arbeiterbevölkerung in Luckenwalde 2000 . bestimmte. Außerdem übergab die Kaiserin dem Vorsitzenden einen Stempel für den C angelish-kir{lihen Hilféverein. Der Stempel stellt dar das bekannte Bild „Christus mit dem finkenden Petrus auf dem Meere“, E von einer gothischen Verzierung, die auf einem Sockel ruht, auf dem der deutsche Reichsadler angebracht if. Der Adler trägt auf der Brust den Namenszug A. V. Die Umschrift . des Stempels lautet:

„Evangelisch-kirlicher Hilféverein. 1. Kor. 3, 11. 4. Mai 1888“ e e ae en Gee Majestät der Kaiser Friedri an die damalige ronprinzesstu die Cabinetsordre zur N des Vereins L Zwischen dem Datum ift die Lutherrose angebracht. Ein zweiter Stempel is für die Kirche in Rummelsburg bestimmt, als die erste, deren Bau die Kaiserin dem Verein übertrug ; die Kirche hat dasselbe Siegel wie der leßtere erhalten, nur ist die Pmaciinng des Heilands in reicher gothif rhitektur gehalten. Auf dem Sockel ist das Doppelwappen der Kaiserin als Stifterin und Be, d der

oie angebracht. Die Umschrift lautet: „Siegel der Erlöserkirhe

E Off. St. Joh. 2. 10.* Beide Petschafte sind von bobem fünstlerishem Werth und von dem hiesigen Hofgraveur der Kaiserin R. Otto AgiEhaE Die Kaiserin ließ sich außer den Mit- gliedern der Rummelsburger Abordnung den Vorstand und eine Reibe angesehener Mitglieder und thätiger Freunde des Vereins vorstellen und sprach mit ihnen über die religiösen und kirhlihen Zustände in den Heimathprovinzen. An die Generalversammlung {loß sich eine geshäftlihe Sißung im Landeshause der Provinz.

Die feierliche Einweihung der unter dem Protectorat Jhrer Majestät der Kaiserin errihteten Erlöfer - Kirche in Rummelsburg wird voraussihtlich am Geburtêtag der Kaiserin, am 22. Oktober, stattfinden. Die gleifalls unter dem ent Ihrer Majestät der Kaiserin E L N Eo ‘irche im Humboldthain wird im Frühjahr nächsten Jahres, die Gnaden- Kirche im Invalidenpark im Herbst 1894 eingeweiht werden.

Die Evangelische Missionsgesellshaft für Deutsh- Ost-Afrika hat durch Gründung einer Missionsstation in Kisserawe die Arbeit unter dem Volke der Wasaramo auf- genommen. Missionar Greiner is, wie {on bei einer früheren Ankunft in diesem Lande, auß diesmal mit roßer Freude empfangen worden. Ferner hat der Vorstand eshlossen, in Usambara, von wo dringende Bitten um Lehrer gekommen sind, die Arbeit zu erweitern. ie neuen Aufgaben der Gesellshaft machen die Ausfendung neuer Arbeiter erforderlich. Am Sonntag Exaudi, 29. d. M., Abends 6 Ubr, werden darum im Dome zwei Missionare, ein Diacon und zwei Diaconissen für Deutsch- Ost-Afrika abgeordnet. Am 30. Mai, Abends §8 Uhr, findet im großen Saale des Christlichhen Vereins junger Männer, Wilbelm- straße 34, eine Abschiedsfeier für die hinausziehenden Brüder und Schwestern statt. Alle Missionsfreunde werden zu dieser Feier cin- geladen. Eintrittskarten für die Abschiedsfeier zu 50 4 sind im Missionsbureau, Klopstockstraße 44 11., im Bureau des Chriftlichen Vereins junger Männer und Abends an der Kasse zu baben.

Wie hiesigen Blättern gemeldet wird, hat der japanische Major Fufushima, dessen Dauerritt von! Berlin nach China seiner Zeit viel besprochen wurde, in der Nähe von Nischni-Nowgorod Halt machen müssen, weil sein Pferd infolge der Anstrengungen ge- stürzt ift.

Stuart Cumberland wird am Sonnabend und Sonntag im Wallner-Theater volksthümliche Soiréen veranstalten, wobei zum ersten Male in Berlin das vollständige. Programm des bekannten Ge- dankenlesers zur Vorführung kommen foll.

Heiligenstadt, 17. Mai. Wie bereits in Nr. 116 des „R.- u. St.-A.* gemeldet, fand gestern bier die feierlihe Einweibung des neu erbauten Johanniter-Krankenhauses statt. Ueber die Feier wird der „N. Pr. Ztg.“ noch berichtet : Der Herrenmeister, Seine Königliche Hobeit der Prinz Albrecht, Regent von Braunschweig, traf 13 Uhr Nachmittags hier ein und wurde am Bahnhof von dem Commendator der sähsischen Provinzial-Genossenschaft, Prinz Hugo von Schönburg-Drovßzig ( bei Zeiß), dem Ober-Präsidenten, dem Regierungs- Präsidenten, dem Landrath und dem Bürgermeister empfangen. Es folgte sodann die Fahrt nach dem Krankenhaufe, wo der Herren- meister am Gartenthor von dem Ordens-Werkmeister, Minister des Königlichen Hauses von Wedell, den Mitgliedern der Baucommission und dem Baubeamten, der den Bau geleitet hatte, begrüßt wurde. Die anwesenden Ordensritter und die zur Feier geladenen Perfonen

hatten vor der ür des Krankenhauses Aufstellung genommen Nah einer gottesd i lichen E N dem E Krankensaale wurde ein sndgang durch die gemacht, woran si ein Festmabkl an-

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Venedig, 15. Mai. Bei Gelegenheit des Baues eines Tleinen Hafens für die aus Istrien kommenden Steinquadern-Siffe wurde, wie der „Voff. Ztg.“ E wird, das Vorhandensein eines gr auf dem Meeresgrunde ruhenden Schiffskörpers entdeckt. Du Taucher wurde festgestellt, bas es sich um ein mähtiges Fahrzeug, ofen- bar um eine in einer Seeshlacht zu Grunde gegangene venetianis. Galeere handle. Die Breite dieses aus hartem Holze erbauten Schiffe wurde mit sieben Metern festgestellt, während seine Länge noch nit ermittelt werden konnte, da es zum großen Theil mit Erde und Sand bedeckt ist. Das Alter des Fah es wird auf etwa vierhundert Jahre geshäßt. Man ist mit der loßlegung des Schiffskörpers be- schäftigt und hofft damit einen interessanten Fund gemat zu baben.

Nach Shluß der Redaction eingegangene Depeschen.

Bremerhaven, 19. Mai. (W. T. B.) Die deutsche Bark „Sirene“, von Wilmington nach Liverpool mit einer Ladung Theer und arz bejtimmt, ist am 15. April cr., zwei Tage nach der Abfahrt, ge- sunken. Der Capitän und ficben Mann der Besaßung wurden durch die deutsche Brigg „Doctór Witte“ aufgenommen und heute hier gelandet. Die übrige Besaßung von drei Mann wurde auf einer russishen Bark geborgen.

_Münqhen, 19. Mai. (W. T. B.) Jn der heutigen Sitzung der Kammer der Reichsräthe erwiderte auf eine Anfrage des Reichsraths Freiherrn von Hertling über die Wiederzulassung des Redemptoristen-Ordens der Cultus-Minister Dr. von Müller, ein bezüglicher Antrag Bayerns sei dem Bundesrath vorgelegt worden, die bayerische Regierung dürfe jedoh mit Rücksicht auf den Erfolg die Durch- berathung des Antrags nit urgiren oder überstürzen.

Wien, 19. Mai. (W. T. B.) Wie aus parlamentarischen Kreisen verlautet, hat der Finanz-Minister sein Erscheinen im Jungczehenclub behufs Aufklärungen über die Valuta- regulirung abgelehnt.

Pest 19. Mai. (W. T. B.) Zwischen der Regierung und der Oppofsitionspartei ist ein Compromiß zu stande gekommen, nah welchem die Leichenfeier für Klapfa auf morgen - ver- tagt werden und deshalb morgen die Sizung ausfallen soll. Seitens der Unabhängigkeitspartei wurde troßdem im Unterhause beantragt, die Bestattung auf Staatskosten und mit militärischen Ehren - vorzunehmen und ein Grab- denkmal zu errihten. Der Minister-Präsident erklärte sih gegen diese Anträge. Nachdem die Nationalpartei sih den Anträgen der Unabhängigkeitspartei angeschlossen hatte, wurde über fle mit 94 gegen 83 Stimmen unter stark tumul[l- tuarishen Scenen zur Tagesordnung über egangen.

St. Petersburg, 19. Mai. (W. T. B) Der Bau der Eisenbahn am Narew, welche strategischen Zween dient, ist beschlossen worden. Die Baukosten betragen über 41/, Millionen Rubel.

Zürich, 19. Mai. (W. T. B.) Der Maler Arnold Boecklin ist von einem Schlaganfall betroffen worden, der eine halbseitige Lähmung zur Folge hatte. Der Zustand des Kranken ist nicht unbedenklich.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

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Wetterbericht vom 19. Mai,

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Wind. Wetter.

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1) Nachts Regen. 2) Gestern Regen und el- böe. 3) Thau. #) Nebel. ag

Uebersicht der Witterung.

über Deutschland, mäßige südlihe und südwestliche Winde bei trüber Witterung und Regenfällen ver- ursachend, während der Luftdruck über Südwest- Europa am höchsten ist. Ueber Frankreih und den britischen Inseln is der Luftdruck wieder im Steigen begriffen. Die Temperatur is in Deutschland allent- halben gestiegen, indessen liegt dieselbe fast überall unter dem Mittelwerthe, zu Berlin um 52 Grad. Im nordwestliden Deutschland if allenthalben Regen gefallen. In Wilhelmshaven wurde Nordlicht, ¿u Breslau magnetische Störung beobachtet, Berlin, «Hamburg, Emden und München melden Erdströme. Deutsche Seewarte.

Sonntag : Stadt.

Theater - Anzeigen.

Königliche Schauspiele. 128. Vorstellung. Oper in 5 Acten von Meyerbeer. t na Französischen des Scribe, überseßt von Castelli. Tanz von Emil Graeb. ) i Regisseur Teblaff. Dirigent: Kapellmeister Wein- gartner. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. : Lustspiel in 2 Acten nach der gleibnamigen Novelle von Edmond Abouts, von F. 3 vom Regifseur plasd I gerei Kranke. Lustspiel in 3 Aufzügen von | burg.

olière, mit Benußung der Baudijsin’schen Ueber-

In Scene eient vom Ober-Regifseur Max

Anfang 7 Ubr

Sonnabend: Opernhaus. 129. Vorstellung. Cayval- leria rusticana ietro ascagni. olksftück von Verga. eseßt vom Ober - Regisseur Teßlaff. Kapellmeister Weingartner. Hierauf: Der Waffen- schmied. Komische Oper in 3 Acten von Albert Lorbing. Dirigent: Musikdirector Wegener. An- Fanny Moran-Olden, Judah: Herr Franz Schwarz.)

Schauspielhaus. 136. Vorstellung. Der Sturm. Gastspiel Zauber-Komödie in 5 Aufzügen von Shakespeare. i Nah A. W. von Schlegel’s Uebersetzung. von Wilhelm Taubert. Musikalische Direction: Herr Steinmann. í

Deutsches Theater. Anfang 7 Uhr. Montag: Die Welt, in der man fi lang-

Die Tageskasse ist von 10 bis 1} Uhr geöffnet.

Lesfing-Theater. Freitag: Die Grofß- adtluft

Sonnabend : Zum 1. Male: Ein Doppelselbst- pvr t Bauernposse in 3 Acten von Ludwig Anzen-

gruber. Sonntag: Ein Doppelselbftmord.

Carl Millôcker. ische. Dirigent: Kapellmeister

Freitag: Opern- | Decorationen aus dem Atelier von

Die Hugenotten. Große

Text nah dem fang 7 Ubr.

In Scene geseßt vom Ober-

135. Vorstellung. Die Vüste. | F ncerts 6 Úbr. „. Zell. In Scene geseßt A. Plashke. Der ein- [ Freitag : dinot.

fang 7# Uhr.

Bauern-Ehre). Oper in Tert nah dem In Scene Dirigent :

ßKroll's Theater.

Mosenthal.

nfang 7 Uhr. Í

Sonnabend: Erstes Musik Sembrih. La Traviata. Tanz von Emil Graeb.

s Z A im Sommergarten. Anfang

den Wochentagen 54 Uhr. Belle-Alliance-Theater.

S,

Sonntag: Dou

gent: Max Gabriel.

esidenz) : Auftreten von Specialitäten. Dorf und

reitag : Zum 32. Male: W. Mannstädt.

Sonnabend und folgende Tage : webel.

In Scene geseßt von Julius

Costume vom Garderoben-Inspector Ventky. An- Sonnabend: Zum 120. Male: Das Sonutags- find

e E prachtvollen Park : _ Täglich: Militär - Concerte. Auftreten von Ge- jangs- und Instrumental - Künstlern.

Residenz-Theater. Direction: Sigmund Lauten- Neu einstudirt: Firma Ron- (La Securité des Familles.) Swank in 3 Acten von Albin Valabrègue. An-

Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.

Freitag : Frau Moran-Olden und des Herrn Franz Schwarz. Die Maccabäer. Oper in 3 Aufzügen nah Otto Ludwigs gleihnamigem Drama von H. S. von Musik von Anton Rubinstein.

Täglich, bei günstigem Wetter: Großes Concert nfang Sonntags 4 Ubr, an

Freitag: - Zum 17. Male: Der_Günstling. Operette in 3 Acten von Hermann Sternheim. Musik von Carl Grau. In Scene gesetzt vom Director Sternheim.

Im peacivanen, ea Sas E . Co) s Berliner Th tér. Suliná: 35. Wbonuiteutss „More in großartigftes Sommer-Etablifsement Vorstellung. Dorf und Stadt. Anfang 74 Uhr. Ein Minimum liegt am Eingang des Skagerraks E p Sis, Barnes Qua T u E, Itahmittags 24 Uhr: bends 7} Ubr: Kean.

Großes Militär-Doppel-Concert.

Abends: Feenhafte Illumination des ganzen Garten- Etablifsements durch 50 000 Gasfl 71 na des Concerts 6 Ubr, Anfang der Vorstellung

r

Sonnabend: Dieselbe Vorftellung.

Adolph Ernst-Theater. (Vorlezte Woge.) Fräulein Feldwebel. angépofse in 3 Acten von Ed. Jacobson und Musik von G. Steffens. In Scene geseßt von Adolph Ernst. Anfang 7# Uhr.

Fräulein Feld-

Der Sommer-Garten if geöffnet, Schluß der Saison : 31. Mai.

ammen.

8 | Thomas-Theater. Alte Zakobftraße Nr. 30. 17, Die Die Direction: Emil Thomas. Freitag: 2. Gast-

neen | spiel von Frau Emma Sebold und Herrn Alfred William vom Carl-Theater in Wien. Zum 20. Male: Novität! Die Ulaneu. Novität! Operette in 3 Acten von Hugo Wittmann. Musik von Carl Weinberger. Regie: Ernst Meißner. A: d Kapellmeister Eduard Weber. Anfang ( ÎT. n Sonnabend: Die Ulanen.

[41] Hohenzollern-Galerie am Lehrter Bahnhof. Gr. hiftor. Nundgemälde 1640—1890. 9 Vorm. 1X Ab. A A Kinder 50 4.

Anfang des

Urania, Arftalt für volksthümlihe Naturkunde. Am Landes - AULIRS - Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12—11 Uhr. Täglich Vorstellung in wissenschaftlichen Theater. Näheres die Ans@laz- zettel. Anfang 77 Ubr.

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Marie Lilins mit Hrn. Lieut. Wangemann II1. (Alten urg— Landsberg a. W.). Frl. Auguste Frank mit Hrn. Üeut. von Hinckeldey (Engers a Rh.).

Verebelicht: Hr. Henning von Kameke mit Frl. Lisbeth Wichmann (Hamburg). Hr. Staats- anwalt Richard Friederici mit Frl. Gusta Scher-

GE Ei hn: Hrn. Pastor Hermanaäs eboren: Ein Sohn: Hrn. Pastor ani Gemünd). Hrn. Gymnasiallehrer Dr. Job.

irhner (Berlin). Hrn. Major a. D. Frhr. von Beust (Nimriy). rn. Stabsarzt Dr. Schönfeld (Wahl as

Gestorben: Hr. Kreisgerihts-Rath a. D. Robert Kanther ega Be Geh. Ober-Baurath a. D. Friedrih Grund (Berlin).

Gastspiel der

(Leah:

von Marcella

Diri-

Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin:

Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Nord Buchdruckerei und Verlags- Ansialt, Berlin I, Wieet ce Ne I Sechs Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage),

und die Liste der gezogenen Pfandbriefe der* Süddeutschen Bodencreditbank.

zum Deutschen Reichs-Anz

M Bf,

Deutsches Reich.

Bekanntmaqgchung.

Die vom 15. Mai ab in Bad Landeck und Bad Reinerz eingerihteten Postämter mit Telegraphenbetrieb, sowie der Badeort : Kudowa für die Dauer der diesjährigen Badezeit die nachbezeichneten p ernan t bing Fle mit Le üge ber Eee bcten reslau—Mittelwalde und (Berlin—) Koblfurt— bezw. Görlitz— DittersbaG—Glaßz (S@lef. Gebirgsbahn) in unmittelbarem Zusammen- hange stehen : 1) Bad Landeck (über Ullersdorf) vom 1. Juni ab:

a. Hin. Im Ans@&{luß an die in Glaß eintreffenden Eisenbahnzüge

| Vin. | Vin. | Nm. | Nm. | Nm. | Abds. aus Breslau 1 7) [131.3291 | 830 aus Kohlfurt bzw.Görliß| | 10,53 | 349} 77 |

Sechs tägliche Perfonen- | |L9| Br I) L | L

A A 9 aus Glaß Bahnhof . .| 9,40 / 11,15] 1,30! 415! 7,35} 9,0 in Landeck Bad . .| 2,30} 4,55| 7,35] 10,50 | 12,25

40 1,20| 2/30 | | | Nm. | Nm. | Nm. | Nm. | Abds. 4 Nchts.

b. Zurück. E L V1 V9 1: VL j . | Vm. ; Nm. / Nm. aus Landeck Bad. . .| | 9550| 1240] 35 in Glaß Bahnhof .| | 1250| 3,40| 6,40 zum Ans{luß an die aus Glaß abgehenden Eisenbahnzüge nh Bréslau. . .| 7333| | 1144| 3007| 71 nach Koblfurt bzw.Görliß! 6,0 | 10,1 Err L Gl { Vin. | Vin. | Vin. | Nm. | Nm. | Nm. *) Die Post verkehrt nur bis Ende August. +*) Die Post verkehrt bis einschließlich 15. September.

2) Bad Reinerz mit der Eisenbahn Glaß —Rüders: a. Hin. Im Anschluß an die in Glaß eintreffenden Eisenbabnzüge

| Vi. | Vin. | Nm. | Nm. | Nm. | Abds. Os... 4 271 131 3Wl | 830 aus Kohlfurt bzw.Görliß| | 1053| | 3,49| 7,7 | Vier e E L E a aus Glaß O9 115 300 8,47 in Nückers-Reinerz . .| 10,12 2,29 4,42 | 10,2

| Vim. | Nm. | Nm. | Abds.

: b, Zurück. Vier tägliche Eisenbahn: | L T. | mf r.

Züge 3 : j Vm. Vin. | Nu. | Nm. aus Nüdckers-Reinerz . .| 6,20 1040. 1 250] 60 n ‘| 7,13 29 1339) 654 zum Anschluß an die aus Glatz abgehenden Eisenbahnzüge nh Breslau. | 7733| [1144| ] na Koblfurt bzw.Görliz! | 10,1 1:12 Vm. | Vim. | Vin. | Nm.

Die Entfernung zwishen Rückers Babhnbof und Reinerz Stadt beträgt 5 km. Personen-Beförderung findet (außer mit den unter 3 bezeihneten Posten bis Reinerz Stadt) nur dur Privatfuhrwerke statt. Ret Postverkehr mit Reinerz Bad wird durch Gütervosten vermittelt.

Sechs tägliche Personen- | posten |

.

3) Bad Kudowa: __ Zwei tägliche Personenposten 3wis{en Rückers Bahnhof und Kudcwa im Anschluß an die unter 2 bezeihneten Eiferktahnzüge von und nah Glatz bezw. Nüers. ; E E - | | “Da |Vu [Ao f ck. Zuid | Ba | Na aus Rüders Bhf. | 10,30 | 10,20 aus Kudowa . .| 315] ch aus Reinerz Stadt | 11,15 | 11,5 | aus Reinerz Stadt | 5,30| in Kudowa . .| 1,20| 1,10} in Rüdters Bhf. | 65 | | Nm. ¡Natts | Vin. | Beiwagen werden nit gestellt.

__ Bei den vorgenannten Personenposten werden auf den Stationen Glaß und Landeck (aber niht in Rückers und Reinerz) nah Bedürfniß Beiwagen gestellt.

__ Zur Beqguemlichkeit des reisenden Publikums werden vom 1. Juni bis gegen Sóluß der Badezeit im Verkehr zwishen den Eisenbabn- stationen Berlin, Beuthen (O.-S.), Breslau, Brie (Bez. Breslau), Bromberg, Camenz (Schl.), Frankenstein (S@l.), Gleiwitz, Glogau, Gnesen, Görliß, Inowrazlaw, Kattowitz, Königshütte, Kanbreta Kofel, Kreuz, Leobschüt, Liegnitz, Liffa ( Bez. Posen), Neisse, Neustadt (O.-S.), DPppeln, Posen, Ratibor, Rawitsch, Schweidniß, Stargard (Pom) Thorn und dem Badeorte

Landedck hin und zurück directe Fahrkarten ausgegeben, welche auf dem Wege über Glaß fowobl für die Eisen- bahnfahrt in I., 11. und I11. Wagenklaffe, als auch für die Fahrt mit den ans{ließenden Personenposten, also für die ganze Reisestrecke, Gültigkeit haben.

Ferner werden

1) zu Reisen von Berlin, Cottbus, Frankfurt (Oder) und Srr m-

tera nah deu Badeorte Landeck (für 1. bis 111. Wagenklasse),

2) zu Reisen von Eeuthen (D.-S.) .Bromberg, Gleiwiß, Glogau,

Kattowitz, Königshütte, Posen, Ratibor und Thorn nach dem Badeorte Landeck (für IT. und IIT. Wagenklasse) vom 1. Juni bis Ende August Sommwerfahrkarten mit sehéwöhiger Gültigkeit zu ermäßigten Preisen (in Berlin auf dem Stélesiscben Und dem Görlitzer Bahnhofe und auf den Stationen der Stadtbahn) verabfolgt.

Das Reisegepäck wird in beiden Richtungen durchbefördert. Frei- gewiht auf der Eisenbahn 25 kg, auf der Post 15 kg. Die Ueberfracht wird am Abfahrtsorte für die ganze Strecke erboben.

ei Benugzung dieser Einrichtungen brauchen die Reisenden bei der Ankunft in Glaß feinen neuen Fahrschein zu [lösen und sind der E um ihr Reisegepäck enthoben. Dreslau, im Mai 1892. Der Kaiserliche Ober-Postdirector. In Vertretung : Maron.

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Erste Beilage

Berlin, Donnerstag, den 19. Mai

Statistik und Volkswirthschaft.

Tuchindustrie. :

Die Tuchindustrie im Regierungébezirk Frankfurt war in den leßten Monaten besser beschäftigt als früher, und zwar speciell in denjenigen Zweigen, welche geschmackvolle und billige Mode-Artikel herstellten. Dabei war infolge des Sinkens der Wollpreise auch der erzielte Gewinn ein besserer, als im vorigen Jahre. Besonders gut war Spremberg mit Aufträgen aus Schweden, Norwegen, Belgien, der Schweiz, dem Orient, Indien, Süd-Amerika und Australien ver- sehen. Auch Forst arbeitete, wenigstens in den - größeren Fabriken, wieder elf bis zwölf Stunden täglich und hatte den größten Theil der entlafsenen Arbeiter wieder eingestellt.

rb teewohnungen.

In Fürstenwalde steht die im vorigen Jahre nah Berliner Muster gegründete „gemeinnüßige Baugenofsensaft“, welche sih das Ziel geseßt hat, zweckmäßige Wohnhäuser zu errihten und Arbeitern deren woblfeilen Erwerb zu ermöglichen, bereits in Unterhandlung mit dem Magistrat wegen Ueberlassung eines größeren Ds auf dem im nächsten Jahre mit der praktishen Ausführung der Vereins- bestrebungen begonnen werden oll.

Kinderhbort.

In Mülkeim a. Rb. ift seit Ende vorigen Jahres in einem von der städtischen Schulverwaltung frei zur Verfügung gestellten Raume auf Veranlassung des Presbyteriums der dortigen evangelishen Ge- meinde ein „Kinderhort*" eröffnet worden. Dort werden während der s{ulfreien Stunden diejenigen evangelishen Kinder, denen die hâuëlihe Pflege und Beaufsichtigung zu dieser Zeit fehlt, auf- genommen.

Der Hocseefishereibetrieb

ist im Regierungsbezirk Stade in rashem Anwachsen begriffen. Die Fishdampferflotte vermehrte sich in den leßten Monaten um zwei Fahr- zeuge, sodaß gegenwärtig 29 Dampfer, ihren Fang ständig an den Geestemünder Markt bringen. Im Bau begriffen und im Laufe des Jahres fertig zu stellen find gegen 20 Dampfer, die voraussihtlich zum größeren Theil ihre Fänge auf den Geestemünder Markt bringen werden, sodaß am Schluffe des Jahres kaum weniger als 40 Dampfer von und nah der Geeste fahren werden. In der Zeit vom 1. Jánuar bis Ende Marz cr. liefen 233 deutshe Fischdampfer, 98 deutshe und 2 englishe Segelfischerfabrzeuge in die Geeste ein. In den Auctionshallen kamen 3 127 7317 Pfund Fische zum Verkauf, welche einen Erlös von 502721 Æ 75 +# erzielten. Außerdem sind aus dem freibändigen Verkauf von Heringen, Stint und lebenden (Weser-) Schollen ca. 9974 Æ aufgekommen. Es sind daber im ersten Vierteljahr des laufenden Jahres an der Geeste im ganzen für 912 695 Æ Fische umgeseßt worden. -

Die Raiffeisen*’schen Darlebnskassen haben si, wie die „Thür. Corresp.* schreibt, im sogenannten Eisfe- naher Unterlande während der leßten Jahre ret günstig ent- widckelt. Es bestehen dort zur Zeit sechs derartige Kassen für eine größere Anzahl von Gemeinden, die si jeßt zu einem Unterverbande vereinigt haben, der seinen Siß in Marfsuhl hat.

Bodenbenußung und Ernten in Württemberg.

Nach dem ersten Bande des Jahrgangs 1890/91 der „Württem - bergischen Jahrbücher für Statistik und Landeskunde“, die von dem Königlichen statistisGenLandezamt herauëgegeben werden, hat sih die Anbaufläche für Weizen von Jahr ¡u Jahr vergrößert. Der zehnjährige Durschnitt (1878/87) der Anbaufläche belief sich auf 29 157 ha; die folgenden Jahre weisen eine Steigerung auf: 1888 betrug die Fläche 31 484 ha, 1889: 31 631 und 1890: 31 834. Der Ernte-Ertrag belief si im zehnjährigen Durhschnitt auf 372 216 Dovpel-Centner: im Jahre 1888 dagegen nur auf 350 638, 1889 sogar nur 294 172, während das Jahr 1890 mit 466 759 Dopvel-Centnern über den zehnjährigen Durchschnitt hinausging.

Die Anbaufläche für Roggen, die im Durchschnitt der leßten

zehn Jahre 37 874 ha betrug, ist in den letzten drei Jahren geringer gewejen: 36 436 ha: 36791 ha; 36940 ha. Der Ernte-Ertrag eläuft sich im zehnjährigen Durchschnitt auf 429 716 Doppel-Ctr. : 888 betrug er tagegen nur 295 922, 1889 353 200, während das Fahr 1890 mit 488 017 Dovpel-Centnern gleihfalls über den zehn- jährigen Durchschnitt* hinauëging.

Ueberhauvt war der Ernte-Ertrag im Jahre 1890 ein fehr bober ; er ging über den zehnjährigen Durchschnitt auch bei Dinkel, Gerste, Hafer, Ackerbohnen, Menggetreide, besonders auch bei Kartoffeln, Futterrüben und Zuckerrüben sowie bei Klee hinaus; er blieb dahinter zurück bei Hovfen, Reps und Wicken.

Zur Arbeiterbewegung. ;

Jm Saarkohlenrevier matt sih eine Bewegung der Bergleute gegen die Führer bemerklich, die im Vorstande des Rehts]|chußvereins socialdemokratishe Bestrebungen verireten und unterstüßen. Man schreibt der „Köln. Ztg.“ von der Saar unter dem 16. d. M:.:

Am Sonntag tagten inBildstock gleichzeitig zwei Bergarbeiter- Versammlungen. In der einen waren die Bertrauensmänner des Rechtsshußvereins zur Berathung versammelt; hier wurde fein Berichterstatter zugelassen. Die andere war von etwa 200 Berg- leuten besuht, die sich sehr scharf gegen den Rehts\chuß- verein und seine jeßige Leitung aussprahen. Schließlich wurde eine Resolution angenommen , worin die Berg- leute es verurtheilen, daß die Führer des Rehtsshußvereins fi den Bestrebungen der Socialdemokraten angeschlossen hätten; es sei eine Anmaßung, den vom Gelde der Bergleute erbauten Saal für Zusammenkünfte oder Festlichkeiten der Socialdemokraten herzu- geben, wie dies am 1. Mai d. J. geschehen sei. Die Versammlung prach die Ueberzeugung aus, daß durch die biéberige Führung des Nechtsshußvereins zu Gunsten der gerechten Wünsche der Bergleute nichts erreicht worden sei und in der Zukunft noch weniger erreicht verden fönne, weshalb die biéherigen Führer ihres Amtes entseßt und ein ristlih-patriotisher Vorstand an die Stelle geseßt werden solle. So lange der jeßige Vorstand im Amte bleibe, wolle man keinen Pfennig Beitrag an die Kafse zahlen. Aehnliche Bewegungen gegen die focialdemofratishe Führung des Rechtsshußzvereins werden auch aus anderen Orten des Koblenreviers gemeldet. Man will jeßt mit derartigen Versammlungen planmäßig vorgehen.

Die Lohnbewegung unter den deutshen Buc- druckern spigzte sich in der legten Zeit in dem Sinne zu, daß die dem Unterstüßungsverein angehörigen Gehilfen, um eine Wahl ihnen unliebjamer, weil den Arbeitgebern geneigter Personen in die Tarifcommission zu ver- ) 1 „entgegengeseßten Beschlusses von Gehilfenversammlungen in Berlin, Leipzig und anderen Orten doh lieber sich an der Wahl der Gehilfenvertreter für die Tarifcommission betheiligten. Einer Mittheilung des „Vor- wärts" zufolge sind die Bemühungen der Mitglieder des

! Unterstüßungsvereins von Erfolg gewesen. Das Blatt schreibt :

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eiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

1892.

Troß des principiellen Beschlusses gegen die Neubelebung der Tarifgemeinshaft nahm ein Theil der organisirten Gebilfen an der Abstimfuung theil, um zu verhindern, daß [notorische Strikebrecher in die Commission gelangten. Es sind denn au überall die alten Ver- treter der organisirten Gehilfen wiedergewählt worden.

Ueber Arbeitseinstellungen und Ausstände liegen heute folgende Mittheilungen vor: ¿c

In Dresden befinden sid, wie der „Vorwärts“ berichtet, die SALleatener wegen Hausordnung im Ausstande.

In Kolberg stehen nah demselben Blatte die Maurer und Zimmerer in einer Strikebewegung wegen der von den Meistern ihnen vorgeschriebenen Arbeitsordnungen, bei deren Abfassung man die Arbeiter gar nicht gehört habe.

In Burg baben die Vergolder in der Fabrik von Mathias und Frost die Arbeit infolge von Lohnstreitigkeiten niedergelegt.

Nach einem von der Londoner „Allg. orr. mitgetheilten Be- riht Mr. Burnett s an das englische Handelsamt Find im vorigen Monat in Großbritannien 65 neue Strifes zum Ausbruch gekommen. Es bedeutet das einen Zuwachs von 2 gegen den vorher- gegangenen Bericht. Unmittelbar werden 60 —70 000 Personen von den Strikes betroffen. In den neunzehn Gewerken, die dem Handels- amt Berichte eingereiht haben, zeigt fih eine geringe Abnahme der Unbeschäftigten. Neun erflären das Geschäft für mäßig, sieben für \{lecht und drei für gut.

Aus Belgrad meldet ein Telegraumm des „H. T. B.*: Es ist hier ein Strike sämmtliher Zuckerbäcker wegen der Höhe der Verzehrungssteuer ausgebrochen. Alle Geschäfte sind geschlossen.

Eine socialdemokratishe Volksversammlung in Stettin beschloß der „Ostsee-Ztg.“ zufolge, im Oktober d. F. einen Provinzial -Parteitag nah Stettin einzuberufen. Wie der „Vorwärts“ mittheilt, werden die Maler, Ladirer und Anstreicher der Provinzen Pommern, Brandenburg, Posen, Ostpreußen, Westpreußen und Slefien am ersten Pfingst- feiertag einen Provinzialtag in Stettin abhalten. Die Be- [hlüsse der Frankfurter Generalversammlung und die Frage, wie die Gehilfen dieser Provinzen am besten zur Organisation herangezogen werden fönnen, bilden die Hauptpunkte der Tagesordnung.

Kunst und Wissenschaft.

Am Magnetishen Observatorium zu Potsdam wurde gestern, Mittwoch, früh 9 Uhr, der Ausbruch einer magnetishen Störung bemerkt, die im. Laufe des Nach- mittags erheblihe Dimensionen annahm. Nach Mittheilung des Kaiserlichen Telegraphenamts wurden in mehreren Linien Erdstrôme beobachtet.

Sitzung der Gesellschaft für Erdkunde vom 7 Mai 1892.

Der Vorsitzende, Professor von Richthofen berihtete zunächst über die verschiedenen im Gang befindlichen Unternehmungen der Ge- sellshaft. Die Expedition von Dr. von Drygalski bat am 1. Mai Kopenhagen verlassen, um vom Sommer 1892 ab am Upernivikfjord die Studien über die Bewegungen des grönländishen Gletschereises zu beginnen und bis zum Herbst 1893 fortzuführen. Außer dem Leiter der Expedition, welhe nur dur die Munificenz Seiner Majestät des Kaisers, der 16000 Æ aus dem Allerböchsten Dispositionsfonds spendete, und durch die Unterstützung zablreicher wissenschaftliher Institute und von Privatpersonen (Herr General- Konsul Schönlank steuerte u. a. 4300. bei) zur Ausführung gelangt ist, betheiligen sih an derselben noch der Zoologe Dr. Vanböffen und der Meteorologe Dr. Stade. Besonders hervorgehoben zu werden verdient das große Entgegenkommen der Direction des Grönländischen Handels, welche nicht nur für die Erpeditionsmitglieder, sondern au für deren umfangreihes Geväck die Erpedition mußte u. a. au ein tfleines Wohnhaus mitnehmen freie Ueberfahrt auf cinem ibrer Schiffe gewährt hat.

Als Festshrift zur 400 jährigen Feier der Entdekung Amerikas wird die Gesellschaft ein Prachtwerk herausgeben, welches die Studien Dr. K. Kreßshmer’# in den italienishen Bibliotheken über ältere Handschriften und Karten umfaßt, welche auf die Geschichte der Ent- deckung von Amerika Bezug haben. Dem Werke wird ein Atlas von 39 großen Kartenblättern beigegeben werden, der 31 bisher noch niht publicirte Karten zur Veröffentlihung bringen wird. Auch diejes Unternehmen ist nur durch Seine Majestät den Kaiser ermög- liht worden, welcher einen Zushuß von 15000 A aus dem Aller-

|Spositionsfonds zu gewähren geruhte. Büttner sprah über seine Reisen im Togolande, er als Botaniker und Zocloge in den Jahren 1890/91 1 die Sammlungen noch nit völlig bearbeitet thiergeographishen Standpunkte die dur fie festgestellte Thatsahe von Interesse, daß in den Steppen und Bachwäldern dieses Landes einige europäishe Zügvögel wie der Wiedehopf, der Wendehals, der Würger, mehrere Arten Bachstelzen als Wintergäste zu treffen sind. Adeli, die Landschaft, in welcher die Station Bismarckburg liegt, ist ein steiniges Bergland, dessen Bewohner zu arm sind, um fih Sklaven für die Bebauung des Landes zu halten, und die ihre Zeit mit den ewigen Fetisch- palawern in Perëu vergeuden und der Feldarbeit das Kautschufk- sammeln vorziehen, obwohl die Bestände der Landolphia-Arten schon stark decimirt sind.

Die Adelidörfec sind klein und unansehnlich, und enthalten nur

einzelstehende Hütten. Schon eine Tagereise östlich von Biêmarckburg

mit dem Ueberschreiten des Anyaeflusses betritt man gänzlih andere Gebiete. Die Landschaft Anyanga ist eben, die Dörfer haben eine zahlreihe Bevölkerung und große Ausdehnung, die Hütten sind zu Gehöften vereinigt und enthalten auch Stallgebäude für das Vieh. Anyanga is das Land der Schweinezubt, in überraschender Menge werden diese Thiere dort gehalten. Nördlich von Anyanga findet man feine Spur von diesem Hausthier mehr, offenbar infolge des Einflusses des stark vertretenen mohamedanishen Elements. Hier in den Landschaften Tschautjo und Fasugu wird in ausgedehntem Maße die Rindviehzuht getrieben, man sieht oft Heerden von 200 Stü und mehr; der Reisende fonnte vier Arten Rinder unterscheiden. Von weiterem Interesse is in Tschautjo die Pferdezuht. Man hat zwei Rassen: eine kleine, ponyartige und eine größere, welhe fast aus\chließlich zu Kriegszwecken gebrauht wird. Auch sieht man recht gute Esel und Maulesel. Auf dem Wege nach Paratau, der Hauptstadt von Tschautjo, trifft man in Kokosi auf die roße Karawanenstraße, welche aus den Haufaländern nah dem Walta führt, und auf der alljährlih viele Tausende von Händlern verkehren. Hier trifft man auch auf meilenweit sich hinziehende Farmen, die anze Gegend ist fehr sorgfältig angebaut, und {on ei Tagesanbruchß sieht man die Leute auf den Fel- dern arbeiten, nicht nur Sklaven, sondern auch die Herren, deren Weibér und Kinder. An allen größeren Orten dieser an der roßen Hausastraße liegenden Gegenden trifft man mobamedanische

iester, Limam genannt, welche neben den Häuptlingen sich eingenistet abcn und zum theil eine große Rolle spielen. Urfprünglih als.