1892 / 151 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 29 Jun 1892 18:00:01 GMT) scan diff

dem Königlich wurttembergishen Mazor à la suite der Armee, Ober-Hofmarschall und Kammerherrn August Freiherrn von Wöllwarth-Lauterburg zu Stuttgart, :

dem Königlih württembergishen Kammerjunker Curt Frei- herrn Seutter von Lößen zu Stuttgart,

dem Premier-Lieutenant a. D. Gebhardt von Domhardt auf Groß-Bestendorf in Ostpreußen, :

dem Geheimcn Baurath, Hauptmann und Regierungs-Rath a. D. Richard von Morstein zu Düsseldorf,

dem Capitän-Lieutenant Heinrih XXVI. Prinzen Reuß 1. L., Durchlaucht,

dem Rittmeister a. D. und Haupt - Ritterschafts - Director Jordan von Kröcher auf Vinzelberg bei Lüderiß in der Altmark, s

dem Königlich bayerischen Kämmerer und Ne icrungs-Rath a. D. Christoph Freiherrn Tucher von Simmelsdorf zu Nürnberg, / S

dem Lieutenant a. D. und Ritterschafts-Commissariuus Max von Bredow auf Landin bei Friesack, h

dem Königlih württembergishen Oberst und Flügel- Adjutanten Seiner Majestät des Königs von Württem- berg Theodor von Gräveniz, i

dem Major der Landwehr - Cavallerie, Wirklichen Geheimen Rath und Botschafter z. D. Robert von Keudell auf

ohenlübbihow in der Neumark,

dem General der Infanterie und commandirenden General des V. Armee-Corps Richard von Seeckt,

am 24. Juni cr. in der Johanniter-Ordens-Kirche zu Sonnen-

burg den Ritterschlag und die Jnvestitur ertheilt.

Deutsches Reich.

Seine Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht : dem Ober-Postdirector Po in Liegniy bei seinem Scheiden aus dem Dienst den Charakter als Geheimer Ober-Postrath mit dem Range eines Raths zweiter Klasse zu verleihen, sowie den Baurath von Misani, bisher Mitglied der General- Direction der Königlich württembergishen Staatseisenbahnen in Stuttgart, zum Geheimen Regierungs-Rath und vortragenden Rath beim Reichs-Eisenbahnamt zu ernennen.

Die Nummer 33 des Reichs-Gesetßblatts, welche von heute ab zur Ausgabe gelangt, enthält unter

Nr. 2038 die Verordnung, betreffend die dem Landes- hauptmann der Neu-Guinea-Compagnie zustehenden richter- lihen und Verwaltungsbefugnifse. Vom 15. Juni 1892: unter

Nr. 2039 die Bekanntmachung, betreffend die Ausführung des Gesepyes über die Prüfung der Läufe und Verschlüfse der Handfeuerwaffen vom 19. Mai 1891. Vom 22. Juni 1892: und unter

Nr. 2040 die Bekanntmachung, betreffend die Abänderung der Aichordnung und der Aichgebühren-Tare, vom 6. Mai 1892.

Berlin, den 29. Juni 1892.

Kaiserliches Post-Zeitungsamt. Weberstedt.

Königreich Preußen,

Scine Majestät der König haben Allergnädigst geruhi: den Wirklihen Geheimen Ober - Regierungs - Rath und vortragenden Rath im Ministerium für Handel und Ge- werbe von Wendt zum Ministerial - Director in demjelben Ministerium zu ernennen, ferner : dem Ober-Bergrath Noeggerath zu Klausthal und den Bergrevierbeamten, Bergräthen Riemann zu Weßlar und von Renesse zu Osnabrück den Charakter als Geheimer Bergrath, sowie : dem Bergrevierbeamten, Bergmeister de Gallois zu Attendorn, dem Bergwerks-Director, Berg-Assessor Lindner zu Göttelborn und den Mitgliedern der Bergwerks-Direction u Saarbrücken, Berg-Aßefsor Graßmann und Gerichts- Assessor Locrbroks den Charakter als Bergrath zu verleihen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigft geruht: den Oberpfarrer Hanspach zu Arnswalde, bisher in Sammenthin, zum Superintendenten der Diöcese Arnswalde, Regierungsbezirk Frankfurt a. O., und : den zum Oberpfarrer in Königsberg N.-M. berufenen Pastor Braune, bisher in Neumünster, zum Superinten- denten der Diöcese Königsberg N.-M. I., Regierungsbezirk Frankfurt a. O., zu ernennen.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Dem Ministeral-Director von Wendt is die Stelle des Directors der Central-Abtheilung im Ministerium für Handel und Gewerbe übertragen worden.

Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.

Dem früheren Kreis-Thierarzt für den Kreis Lubliniß Bernhard Rupprecht ist vom 1. Juli d. J. ab die Kreis- Thierarztstelle für den Kreis Stallupönen definitiv verliehen, zugleich die Verwaltung der Grenz-Thierarztstelle für die Kreise Stallupönen, Pillkallen und Goldap, mit dem Amtssiß in Stallupönen, commissarisch übertragen worden.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten. Dem Custos am Königlihen Botanischen Museum zu Berlin Dr. Karl Schumann ist das Prädicat Professor beigelegt worden.

Angekommen:

der Unter-Staatssecretär im Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten, Wirkliche Geheime Ober-Regierungs-Rath Dr. von Weyrauch, vom Urlaub.

Nichtamtliches.

Deutsches Neicdch. Preußen. Berlin, 29. Juni.

Seine Majestät der Kaiser und König wohnten gestern in Kiel einer Uebung des Marine-Sanitäts-Corps bei, unternahmen Nachmiitags mit Seiner Königlichen e dem Prinzen Heinrih an Bord der „Jrene“ eine Segelfahrt und fehrten um 61/2 Uhr CQUERas an Bord der Kaiserlichen Yacht „Kaiseradler“ zurü.

Heute traten die vereinigten Ausschüsse des Bundes- raths für Zoll- und Steuerwesen und für Handel und Ver- kehr, und darauf die vereinigten Ausschüsse für Zoll- und Steuerwesen und für Rechnungswesen zu Sißungen zusammen.

Zwischen der Kaiserlichen Regierung and dem shweizeri- schen Bundesrath ist das Einverständniß darüber festgestellt worden, daß im Tarif B zum deutsh-s{chweizerischen Hu dgtds und Zollvertrag vom 10. Dezember v. J. (Reichs-Geseßbl. 1892 Seite 195) bei Pos. 193 das Wort „Christofle“ nicht als allgemeine Bezeichnung für die dort aufgeführten Waaren, sondern nur beispielsweise gebraucht, und daß demgemäß an der angegebenen Stelle ebenso wie in der Nummer 193 des schweizerischen Zolltarifs vom 10. April v. J. hinter dem Worte „Christofle“ das Zeichen „etc.“ einzuschalten sei.

Das Reichsgescs vom 19. Mai 1891, betreffend die Prüfung der Läufe und Vershlüsse der Hand- feuerwaffen (Reihs-Geseßbl. S. 119), schreibt im S 7 vor, daß die näheren Bestimmungen über das Ver- fahren bei der Prüfung, über das Gewicht und die Beschaffen- heit des bei der Beiihukprobe zu verwendenden Pulvers und Bleies, sowie über die Form und das Schlagen der Prüfungszeichen durch den Bundesrath erlassen werden. Letzterer hat in seiner Plenarsißung vom 17. d. M. die erfor- derlichen Bestimmungen beschlossen. Diese werden dur die nächste Nummer des Reichs-Geseßblatts veröffentliht werden.

Von dem Gesetz ist nur der §8 8, welcher bestimmt, daß die Errihtung der Prüfungsanstalten durch die Landes- regierungen zu erfolgen hat, mit dem Tage der Verkündigung des Geseßes in Kraft getreten. Seinem Gesammtinhalte nah kann das Geseh. exst daun in“ Keafst geseßt werden, wenn von seiten der Landesregierungen die Prüfungsanstalten in der erforderlichen Anzahl er- richtet sein werden. Voraussichilich wird dies am Schlusse dieses Jahres der Fall sein und der Zeitpunkt für das Jn- krafttreten des Geseßes demgemäß auf den 1. Januar 1893 festgeseßt werden können. Zu der Jnkraftsezung bedarf es nah § 10 des Gesetzes einer unter Zustimmung des Bundes- raths zu erlassenden Kaiserlichen Verordnung.

Das NReichsgesch über die Unterstüßung von gamen der zu Fricdensübungen cinberufenen Mannschaften vom 10. Mai d. F. tritt nunmehr am 1. Juli d. J. in Kraft. Nachdem der Bundesrath Ausführungsvor- schriften erlassen hat, ist für die preußishen Behörden noh eine besondere Anweisung der Minister des Jnnern und der Finanzen ergangen. Es sind hieraus folgende Punkte hervor- zuheben :

Die Gemeindebehörde, wclhe die Anmeldung des Anspruchs auf Unterstüßung entaegennimmt, hat festzustellen, zu welhem Zeitpunftt und auf welche Dauer derjenige, für defsen Familie Unterstüßung nachgesucht wird, zur Uebung einberufen ist. Zu diesem Zwecke wird in der Regel der Gestellungsbefehl oder der Militärpaß des Einberu- fenen einzusehen fein. Nach Anordnung der Militärbehörde werden die Mannschaften des Beurlaubtenstandes bei den Controlversamm- lungen darüber belehrt werden, daß wenn derartige Unterstüßungs- anträge vor Beginn der Uebung gestellt werden, der Gestellungsbefebl, wenn sie nah beendigter Ucbung gestellt werden, der Militärpaß als Ausweis vorzuzeigen ift.

Als Lieferungsverbände gelten die Kreise (Stadt- und Landkreise). Die Organisation und Vertretung der Lieferungsverbände regelt sich nah den Bestimmungen in den §SS 6—9 des Gesetzes über die Unter- stüßung von Familien in den Dienft eingetretener Mannschaften vom 28. Februar 18838. Die Geschäfte der dort vorgesehenen Commissionen find in den Landkreisen von den Kreiéausschüfsen, in den Stadtkreisen von den Magistraten oder von Commissionen, welche nah den Com- munalverfassungêgeseßen zu bilden find, wahrzunehmen.

Ueber die Stelle, welche die Auszahlung der angewiesenen Unter- stütungébeträge zu bewirken hat, find weder in dem Geseße vom 10. Mai 1892, noch in den Auéführungévorschriften des Bundesraths nâbere Anordnungen getroffen. Es wird dies nach den besonderen Verhältnissen fo zu regeln sein, daß die Unterstüßzungsberehtigten {nell und leiht das ibnen Gebührende in Empfang nehmen können.

Nach § 6 des Gescßes vom 10. Mai 1892 find auch für die ganz oder theilweise in der Zeit vom 1. April bis 1. Juli 1892 ab- geleisteten Uebungen nahträglih Unterstüßungen zu gewähren, fofern der Anspruch innerhalb einer Frist von vier Wochen bei der Gemeindebehörde angemeldet wird; die Frift beginnt, wenn die Uebung vor dem 1. Îuli 1892 bereits beendet war, mit dem 1. Juli 1892, andernfalls mit dem Tage der Beendigung der Uebung.

Der Jnspecteur der 1. Jngenieur-Jnspection, General- Lieutenant Andreae ift vom Urlaub hierher zurücgekehrt.

Der Königliche Gesandte in Weimar, Geheime Legations- Rath von Derenthall, ist von seiner Krankheit soweit wieder hergestellt, daß er die Geschäfte der Gesandtschaft bis zum Antritt des ihm Allerhöchst bewilligten Sommerurlaubs wieder übernommen hat.

S. M. Kreuzer - Corvette „Sophic“, Commandant Corvetten-Capitän Kirchhoff, hai am 28. Juni von Aden die Heimreise fortgeseßt.

Breslau, 28. Juni. Der Staats- und Justiz-Minister Dr. von Schelling, der in Begleitung des Ministerial- Directors Dr. Droop hier eingetroffen ijt, hatte, wie die „Schles. Ztg.“ mittheilt, für heute Vormittag seinen Besuch

im Geschäftsgebäude des hiesigen Ober-Landesgerichts angesagt. großen Sipunggsaale des Gebäudes hatten sih zu Bieion wecke versammelt: die Präsidenten, die Mitglieder und die ilfsrihter des Ober-Landesgerichts, die Staatsanwälte und der Vorsißende der Anwaltskammer, Justiz-Rath Freund. Um 101/24 Uhr betrat der Minister, begleitet von dem Ministerial- Director, Wirklichen Geheimen O Dr. Droo», dem Präsidenten des Ober-Landesgerichts, Wirklichen Geheimen Ober-Justiz-Rath von Kunowsky und dem Ober-Staatsanwalt von Dreßler den Sißungssaal, worauf die Versammelten vor- gestellt wurden. Demnächst besichtigte der Minister mit dem inisterial - Director die Sißungssâle und einige Geschäfts-

räume des Ober-Landesgerichts. Später besuchten der Minister

und der Ministerial - Director den Ober - Präsidenten D. von Seydewiß, den Fürstbishof D. Kopp und den Regierungs- Präsidenten Freiherrn Juncker von Ober-Conreut. Um 12 Uhr Mittags erschienen sie, begleitet von dem Ober-Landesgerichts- Präsidenten, im Landgerichtsgebäude, in welhem fie von dem Landgerichts - Präsidenten Gryczewski und dem Ersten Staatsanwalt von Rosenberg empfangen und zunächst nat dem ersten Stockwerk in das Zimmer des Landgerichts-Prä- sidenten geleitet wurden. Im benachbarten Saale der V. Civilkammer hatten sih unterdeß die Landgerichts-Direc- toren, die Staatsanwälte, die Richter und Handelsrichter \o- wie die Affessoren versammelt, wo diese sowie die Rechts- anwälte des Amts- und Landgerichts vorgestellt wurden. Hier- auf wurde eine Wanderung durch das Gebäude angetreten. Zunächst besichtigten die Herren den Schwurgerichtssaal, vann den Strafkammersaal, in welhem gerade die erste Straf- kammer ihre durch den Vorstellungsact unterbrochenen Ver- handlungen wieder aufgenommen hatte. Als die Besichtigun des Amtsgerihts an die Reihe kam, gesellte fd auch Amtsgerichts-Rath Wanjura als aufsihtführender Amts- rihter zu den Begleitern des Ministers, der die baulichen Einrichtungen einer sehr eingehenden Prüfung unter- zog. Es wurden bei dieser Gelegenheit dem Minister ver- schiedene Anregungen zu baulichen Veränderungen unterbreitet, und vor allem eine Erweiterung der schon jeßt für den stetig wachsenden Verkehr unzulänglich gewordenen Kassenlocalitäten im e als dringend nothwendig bezeichnet. Eine weitere Regu bezog fsih auf den Bau einer Durch- ga enale zwishen Amts- und Landgericht im ersten Sto. ie im Jnteresse der Verkehrserleihterung zwischen den beiden Gebäuden sehr wünschenswerth sei. Gegen 1 Uhr verabschie- deten sich am Portal des Amtsgerichts die beiden Herren von ihren Begleitern. Im Laufe des Nachmittags verließen die Herren Breslau, um sich nach Beuthen zu begeben.

Bayern. München, 28. Juni. Seine Königliche Hoheit der Prin z- Regent kehrie heute Abend 8/5 Uhr von seinem Ausflug nach Schloß Wildenwarth hierher zurü.

Sachsen.

Dresden, 29. Juni. Der preußishe Kriegs-Minister von Kaltenborn-Stachau ist laut Meldung des „W. T. B.“ in der vergangenen Nacht hier cingetroffen und wird Nach- mitiags an der Königlichen Tafel“ in Pillniß theilnehmen.

Am 2. Juli werden Jhre Majestäten der König und die Königin dem „Dresd. Journ.“ zufolge eine Reise nah Bayern antreten, um der am 4. Juli in Tegernsee statt- findenden Vermählung Jhrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Amalie, Herzogin in Bayern, mit Seiner Durchlaucht dem Herzog Wilhelm von Urah beizuwohnen. Nach den Ver- mählungsfeierlihkeiten reisen die Majestäten nah München und von dort, voraussihtlich am 8. Juli, nach Umkirchen um Besuch Jhrer Königlihen Hoheit der verwittweten Lärstin von Hohenzollern. Von Umkirhen aus wird der König am 10. oder 11. Juli direct nah Lustschloß Pillniß urüdckehren und am 12. die Landesreise innerhalb des Regierungsbezirks Zwicau antreten. Die Königin wird erst am 17. Juli Abends Umkirchen verlassen und von dort direct in das Seebad Scheveningen reisen, um einen dreiwöchigen Aufenthalt daselbst zu nehmen.

Württemberg,

Stuttgart, 28. Juni. Der „Staats-Anzeiger f. W.“ veröffentlicht in seiner heute ausgegebenen Nummer eine BVc- fannimachung des Ministeriums der auswärtigen Angelegen- heiten, Abtheilung für die Verkehrsanstalten, wonach mit dem 1. Juli d. J. für den Verkehr innerhalb Württembergs cine neue Postordnung in Wirksamkeit tritt, die mehrfache Aenderungen und Neuerungen einführt.

Vaden.

Karlsruhe, 27. Juni. Der am Schluß des Landtags noch im Druck erschienene Bericht des Abg. Friderich über die Feststellung des Staatshaushalts-Etats der Jahre 1892/93 verkennt nicht die außerordentlihe Höhe des Budgets sowohl in den laufenden, wie in den nur einmaligen Ausgaben und is der Meinung, daß Ausgaben und Einnahmen des ordentlichen Etats im Voranschlag si balanciren sollten. Der Bericht fügt hinzu: „Bei gleih günstiger Entwickelung unjerer wirthschaftiichen Verhältnisse, verbunden mit ergiebigen Ernten, hoffen wir, daß es der Finanzverwaltung auch in Zukunft ge linge, das Vertrauen in unsere Finanzen zu erhalten, damit die durch die Beschlüsse beider Kammern mit der gro herzoglihen Regierung erfolgte Ermäßigung der directcn Steuern feine vorübergehende sein werde.“ Die directen Steuern, welhe im Jahre 1884 den Betrag von 10,69 Millionen Mark crgeben hatten, waren 1891 auf 13,34 Millionen Mark gestiegen, eine Thatsache, welche, wie der „Schwäb. Merkur“ bemerkt, für den wirthschaftlihen Fortgang des Landes und seiner Bewohner wohl als unumstößliher Beweis angesehen werdcn darf.

Heffen. N

Darmstadt, 28. Juni. Jhre Majestät die Kaijer1n Fricdrich nebst Familie wird morgen zum Besuch der Groë- herzoglichen Herrschaften auf Schloß Heiligenberg bei ZUge1 heim erwartet. Seine Durhlauht der Prinz Ludwig von Battenberg ist nah der „Darmst. Ztg.“ für die Dauer der Sommermanöver zum Commandanten des englischen Kreuzers „Andromache“ ernannt worden und wird etwa an 10. Fuli an seinen neuen Bestimmungsort abreisen. E

Die seit dem 23. d. M. vertagte Zweite Kammer auf den 2. Juli zur Berathung der Rückäußerung der E Kammer über die Civilliste einberufen. Die Reda Kammer wird, wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, nah Antra: ihres Ausschusses für volle Bewilligung stimmen.

Anhalt.

Dessau, 27. Juni. Jhre Hoheiten der Herzog und die Herzogin zu Sachsen-Altenburg fink Sue Nach- mittag hier angefommen und von r Hoheiten den Herzog- lich anhaltishen Herrschaften nah Wörligz geleitet worden.

: Oesterreich-Ungarn.

Der Kaiser Franz Joseph wurde laut weiteren tele- graphishen Berichten aus Brünn gestern Nachmittag bei einem Besuch der Jnfanteric-Cadettenshule in Karthaus von der Gemeindevertretung des benachbarten Königsfeld begrüßt. Ein Banderium von 300 Reitern empfing den Kaiser, welchem die ahlreich versammelte Volksmenge enthusiastisch zuzubelte. Abends fand am Hoflager ein Diner statt, zu welhem zahl- reiche Einladungen an hervorragende Persönlichkeiten er- gangen waren. L i

Jn Wien fand gestern Nachmittag das feierliche Leich en- begängniß des Reichsraths-Abgeordneten Dr. Herbst statt. Der Sarg wurde unter dem Geleit der Obmännuer des Clubs der deutschen Linken nah der Rampe des Parlamentsgebäudes getragen, wo Plener eine Gedächtnißrede hielt. Nach der Ein- segnung in der Augustinerkirche erfolgte auf dem Central-Fried- hofe die My, ria Der feierlichen Handlung wohnten die Minister, fast sämmtliche Abgeordnete und zahlreiche Mitglieder des S bei. j

ie gestrige Sizung des österrei chischen Ab geord- netenhauses eröffnete Präsident Smolka mit einer An- sprache, in welcher er den verstorbenen Reichsraths-Abgeordneten Dr. Herbst und dessen hohe Verdienste als Staatsmann und Minister feierte. Die Abgeordneten Kramar und Fanderlik brachten eine Jnterpellation ein wegen der Verfügung der Brünner Polizei-Direction , betreffend die Entfernung des böhmishen Wappens von dem czehishen Vereins- hause bei Gelegenheit der Ankunft des Kaisers in Brünn. Der Abg. Ruß richtete die Frage an den Minister-Präsidenten, ob die Regierung Nachrichten über das Auftreten der Cholera in Rußland erhalten habe, und welche Vorkehrungen sie zu treffen gedenke, um im Ernstfalle die Bevölkerung zu {ügen.

Das Herrenhaus nahm ohne Debatte das Geseß wegen Abänderung der Staatsgarantie für die süd-norddeutse Verbindungsbahn sowie über die eventuelle Einlösung durch den Staat an. Das Gesetz ist bereits in der heutigen „Wiener Ztg.“ veröffentlicht.

Großbritannien und JFrland.

Gestern ist nunmehr die Session des Parlaments ge- hlossen und gleichzeitig seine Auflösung verkündet worden. Jn der Thronrede, mit der die Schließung er- folgte, heißt es nah dem darüber vorliegenden Wolff schen Telegramm: Es sei jeßt die Zeit gekommen, die es als passend erscheinen lasse, das Land durch den Zusammentritt eines neuen Parlaments zu befragen. Die freundschaftlihen Beziehungen zu den auswärtigen Mächten seien unverändert geblieben. Als- dann erwähnt die Thronrede die Ratification der Brüsseler Conferenzacte, die erst nach M S gung erfolgt sei. Die französishe Regierung habe indessen Vorbehalte hinsicht- lih gewisser Bestimmungen bezüglih der Unternehmungen gegen den Sklavenhandel gemaht. Schließlich zählt die Thronrede die hauptsählichen, während der leßten Session angenommenen Geseße auf. Die amtliche „London Gazette“ von gestern Abend veröffentlichte sodann in einer Extra- Ausgabe die Proclamation der Königin, welche die Auflösung des Parlaments und die sofortigen Neuwahlen verfügt. Die Wahlen sollen danach am 7. Juli beginnen und am 8. Juli in den Städten, am 18. Juli in den ländlichen Wahlkreisen beendet sein. Das neue Parlament soll am 4. August zusammentreten.

Inzwischen nimmt der Wahlkampf einen immer erreg- teren Charakter an. Die Hauptführer der Conservativen Lord Salisbury und Balfour sowie der Führer der Liberalen Gladstone haben, wie in den leßten Nummern gemeldet, ihre Wahlprogramme veröffentliht, und Balfour sowie Gladstone reisen umher, um für ihre politischen Ziele Propaganda zu machen. In Sheffield haben aus Anlaß einer von Balfour ein- berufenen Versammlung größere Kramwalle stattgefunden, und nur mit Mühe konnte, wie „H. T. B.“ meldet, Balfour durh die verstärkte Polizei geschüßt werden, während die Liberalen die Tribüne stürmten, die von den Conservativen vertheidigt wurde. Eine Anzahl Frauen und Kinder wurde verwundet; die Polizei machte von den Waffen Gebrauch. Das gestern schon kurz erwähnte Wahlmanifest Salisbury's liegt leßt in ausführliherem Auszuge vor; es heißt darin:

_ „Die Verminderung der Arbeit, die Berhinderung ruinirender Streitigkeiten in den Gewerken, die Verbesserung des Armengeseßes, Schuß für Leben und Gesundheit der Arbeiter, alles das sind Gegen- slande, deren Wichtigkeit niht überschäßt werden kann. Unter der jeßigen Verfassung ift der Arbeiterstand mächtig genua, um jedes Geseß zu erlangen, welches er allgemein als für fein Wobl nöthig erachtet. Keine Partei fann si dem einstimmigen Wunsche der Arbeiter verschließen. Die bevorstehenden Wahlen werden entscheiden, ob das Parlament alskald diesen Fragen näher treten kann, oder ob dessen ganze Zeit mit irischen Angelegenheiten ausgefüllt werden joll. Die zukünftige Politik der jeßigen Regierung ist genügend gekenn- ¿eichnet dur ihr Thun in den leßten sechs Jahren. Sie ist bereit, sie zu ändern, falls bewiesen wird, daß es zum Wohle des Volkes dient ; sie vergißt aber niht, daß Stetigfkeit und Vertrauen wesentli sür die Blüthe der Industrie sind.“ Der Minister zählt darauf die großen organischen Geseße auf, welche die Unionisten während der Zeit, wo fe 1m Amte sind, ohne großen Widerstand durchgefcßt aben. „In ähnlihem Geiste würden wir das Verhältniß iwischen Kapital und Arbeit, den Landerwerb und Maßregeln zur Berminderung der Armuth behandeln.“ Die Hauptfrage bei den Wahlen aber bleibe die, daß einem großen Theil des irischen Volkes die Lostrennung von Großbritannien drohe. „&Ur das irische Volk ist die Wahl von furchtbarer Bedeutung. Keine andere Frage is so brennend, wie diese. Begangene Fehler können in diesem Falle niht wieder gut gemaht werden. Eine falsche Entscheidung würde einen bitteren Kampf für die loyale Minderheit in Frland zur Folge haben, die wahrscheinlich in Bürgerkrieg endigen würde. Wohlfahrt, Industrie, Religion und“Leben würde fie ihren alten unverbefsserlichen Feinden zu opfern haben.“ „Jch bitte deshalb“ o {ließt Salisbury sein Manifest „die Wähler, sih zu be- linnes, ehe sie eine Jahrhunderte alte Politik umstürzen und den Männern in Ulster und anderen loyalen Männern in Irland ihren Schu entziehen. Obgleih man die Einzelheiten der vorge- \hlagenen Resolution noch nicht kennt, weiß man doch, worin die Grundzüge bestehen müssen: Auslieferung der Loyalisten in Irland und besonders der Protestanten Ulsters an die zügellose und absolute

- Gewalt derer, mit denen sie sih seit Jahrhunderten im Kampfe be-

pinvea haben, deren Verbrehen von den unparteiishen Richtern der ondercommission gebrandmarkt wurden. Irland foll ein irisches arlament und eigene irische Minister erhalten. Man täuscht euch,

wenn man sagt, daß dieses die Regierungsform vor der Union gewesen fei. Eine solhe Form - hat in Irland nie bestanden und bis jeßt hât noch nie ein britisher Staatsmann behauptet, daß sih Irland auf diese Weise rygeres ließe. Die Streitigkeiten unter den Irländern beruhen auf Verschiedenheit der Abstammung , der Race und der Religion. Einen Theil zum völligen Herrn zu machen, wäre äußerst ungereht, Man sagt, der Antagonismys der Natio- nalisten sei eine Einbildung, die Ménner der Landliga und des Feld- zugsplanes seien die duldfamsten , ehrlihsten und bochdenkendsten Herren. Uns erscheint eine fol&e Behauptung lächerlich. In Dublin und Belfast ist man \sich der drohenden Gefahr bewußt und täusht sich niht darüber, was ein irishes Parlament und ein irisches Ministerium zu bedeuten hat. Loyalisten aller

Stände in ganz Irland flehen euch an, fe vor dem Schicksal zu be-

hüten, welches die -Parteistrategie englicher Politiker ihnen bereiten will. Geistliche aller Confessionen, auch katholische, haben eine Adresse an at eribtet, ihnen zu helfen. An eus ist es, zu entscheiden, ob gefährliche Neuerungen versuht werden follen. Wir haben gezeigt, daß sih in Irland unter dem bestehenden System in Frieden und Ordnung regieren läßt, daß unter einer \stetigen Regierung die Inter- effsen aller Klassen geshüßt worden sind und Vertrauen, Wohlfahrt und Fortschritt wieder eingekehrt sind.“

Zu den Candidaten, die ein Mandat ambiren, gehört auch S tanley, der sih in Nord Lambeth (London) von den. libe- ralen Unionisten hat aufstellen lassen. Auf scinen Wahlreisen nimmt er seine Frau mit sh, die ihm bei seinen Reden vor Arbeitern zuweilen heraushilft. Als er so schreibt die „A. C.“ leßter Tage bei den Töpfern von Lambeth völlig Fiasco machte, trat wiederum seine Frau als rettender Engel auf, und für diese waren die Arbeiter bald so begeistert, daß fie jubelnd riefen, fie wollten Mrs. Stanley ins Parlament wählen. Am Sonnabend sprachen Chamberlain in Birmingham, Harcourt in Derby, Morley in Newcastle. Das Thema aller Reden bildete aus\chließlich die Ie rane Lord Nandolph N erließ seinen Wahlaufruf an die Wähler von Süd-Paddington. Er sagt darin, scine Meinung über Homerule sei unverändert und unveränderlich : diese Politik e unthunlich und wahnsinnig, die Schwierigkeiten im Wege ihrer Ausführung unüberwindlih:; das beweise schon das undurhdringlihe Schweigen Gladstone’'s über die Einzel- heiten seines Homeruleplans.

Frankreich.

Die Deputirtenkammer hat beschlossen, die Berathunc der Jnterpellation mehrerer Deputirten aus Südfrankreid wegen der Handelsbeziehungen zu Spanien auf die Tagesordnung vom 8. Juli zu An Der Polizeipräfect von Paris hat die nah London

behufs Festnahme der Anarchisten Francis und Meunier gesandten Agenten, deren Recherhen fruchtlos geblieben sind, N. Die Anarchisten sollen sih infolge vorzeitiger

nkündigung der Abreise jener Polizei-Agenten in Sicherheit gebracht haben. i __ Der Marine-Minister verbot den Unternehmern, in den Arsenalen und Werkstätten der Marine ausländische Arbeiter zu beschäftigen.

Die Untersuchu ng gegen Greiner dauert fort, Unter

den bei ihm gefundenen Actenstücken befanden sich der „Köln.

tq.“ zufolge auch Zeichnungen der vom Capitän Biet erfundenen

afette und der Bericht Über die damit in Calais angestellten Ver- suche. Die Abberufung des amerikanischen Maxine-AttahésB oru p wird bestätigt, sein Nachfolger i} bereits ernannt. Da die französische Regierung somit Gen1gthuung erhalten hat, dürfte es unter diesen Umständen wahrscheinlih sein, daß Naquet seine in der Kammer an die Regierung gerihtete Anfrage zurückzieht.

Ftalien.

_Der Minister-Präsident Giolitti hat an sämmtliche Minister ein Rundschreiben über die Aufstellung des definitiven S für 1892/93 und des voraus- sichtlihen für 1893/94 gerihtet. Das Rundschreiben fordert die Minister auf, alle irgend möglichen Ersparnisse auf der Basis des festen Programms einer wahsamen und peinlich genauen Verwaltung sorgfältig zu erwägen ; ferner wird das Vertrauen ausgedrüdckt, daß das Budget über das kommende Rechnungsjahr sich in den engsten Grenzen der für die ein- sien NerallungGweige unbedingt erforderlichen Bedürfnisse alten werde.

Spanien.

___ Die heute erschienene amtliche „Gaceta de Madrid“ ver- öffentlicht eine Verordnung über die Anwendung des spanischen Minimaltarifs auf französishe Erzeugnisse, welche nach Cuba und Portorico eingeführt werden. Die Verordnung tritt am 1. Juli d J. in Kraft.

Schweiz.

Der Handelsvertrag der Schweiz mit Spanien is gestern in Bern unterzeihnet worden. Der Vertrag tritt danach am 1. Januar 1893 in Kraft. Die spanische Regierung wendet vom 1. Juli ab auf \{chweizerische Producte den Minimaltarif an, während die shweizerishe Regierung spanischen Producten die Meistbegünstigung gewährt.

Land- und Forstwirthschaft.

Saatenstand.

Ueber den Saatenstand in dem Gouvernement Taurien um die Mitte des Monats Juni erfahren wir Folgendes:

In dem Kreise Berdiansk hat der vierte Theil der Wintersaaten infolge der Dürre im Herbste stark gelitten und auch später während des ungünstigen Winters; die Felder wurden zum theil mit Sommer- getreide neu angebaut. Die übrigen Wintersaaten befinden si in zehn Wollostbezirken ‘in befriedigendem und in dreizchn in \{lechtem Zustande. Die Sommerfrühsaaten sind befriedigend, obglei dieselben stellweise durch Stürme beschädigt sind. Kreis Dnieprowsk. Die Wintersaaten find stellweife befriedigend, stell- weise mittelmäßig; die Sommersaaten sind befriedigend. Die starken trockenen Oftwinde haben viel Saaten beschädigt; die legen Regengüsse haben die Felder zum theil aufgebessert. Kreis Melitopol. , Die Wintersaaten sind niedrig; einige Felder wurden umgeackert und mit Sommergetreide bestellt; die Körner wurden jedo theils vom Winde fortgetragen, theils mit Flugsand verschüttet. Kreis Perekop und Theodosia. Alle Saaten befinden sih in gutem Zustande; obgleich die kühle Witterung die Feuchtigkeit im Boden zurückhält, ist doch Regen nöthig. Kreis Jalta. Der Stand der Wintersaaten ist im ganzen Kreise befriedigend; die Sommersaaten leiden dur Regen- mangel. Kreis Eupatoria. Die Wintersaaten lassen nach den leßthin niedergegangenen Negengüssen auf eine gute Ernte hoffen. Die e befinden sich gleichfalls in gutem Zustande, die Spätsaaten eiden infolge anhaltender Dürre.

Dem von dem landwirthschaftlihen Departement der Vereinigten Staaten von Amerika Mitte dieses

Selrnd veröffentlichten Saatenstandsberiht entnehmen wir olgendes: : Weizen. Das mit Winterweizen bebaute Areal beträgt 99,9 9% gegen das Vorjahr. Eine geringe Zunahane zeigt sih in einigen südlichen Staaten und eine solche um 21 9/9 in Nebraska. Das mitSommerweizenbestellté Areal stellt fich auf 100,39/6 im Verhältniß zum Vorjahre, und zwar in Jowa 9609/0, Minnesota 102 9%, Nord-Dakota 859%, Süd-Dakota 1189/6, Nebrasfa 107 9%. Der Durchschnittsstand des Winterweizens hat fi gegen den vorigen Monat etwas gebessert und ist jeßt 38,3, und zwar in den haupt- sächlihsten Staaten Ohio 84, Michigan 8, Indiana 87, Illinois 86, Missouri 75, Kansas 87. Der Stand is an der Pacifikküste ein hoher, näâmlich 97 in Washington und 98 in Vregon und Californien. :

Der Dur(hschnitts\stand des Sommerweizens is 92,3 und zwar in Minnesota 90, Jowa 91, Nebrasfka 93, Süd-Dakota 9, Nord-Dakota 92, in der Gebirgsgegend zwishen 90 und 100, Washington 96, Oregon 97.

Hafer. Die Anbaufläche beträgt 99,1 9/6. Die Anbaufläche würde größer gewesen sein, wenn niht während der Saatzeit ium Ohio- Thale Nas Witterung geHerrscht hätte. In den östlihhenStaaten hat dieselbe im allgemeinen und in den südlihen Staaten ohne Ausnahme zugenommen. Der Dur(hschnittéstand is bedeutend unter dem vieler vorangegangenen Jahre, aber 3 Points höher als im vorigen Jahre, nämlich 88,5. Der gegenwärtige niedrige Stand hat seinen Grund in der ungünstigen Witterung in den hauptproducirenden Staaten im Ohio-Thale.

Roggen. Die Anbaufläche stellt sih auf 99,2% im Verhältniß zum Vorjahre, und der Saatenstand auf 91, d. i. der niedrigste Stand seit 1887 und mit zwei Ausnahmen der niedrigste seit 1879. Der Stand ift am niedrigsten in Ohio, Jllinois und Missouri und etwas höher in den Staaten, wo Roggen als Sommerkorn gebaut ist.

Gerste. Die Anbaufläche ist um 2,3 °/ größer als im vorigen Iahre. Eine Zunahme zeigt sich in fast allen Districten, besonders in Nord-Dakota um 16 09/9, Californien 4 9%, Minnesota 4 % , Süd- Dakota 5 9/6 und Nebraska 2 9/0. :

Der Dur(hschnittsstand is 92,1 um 2 Points höher als im O Jahre und der höchste seit 1886 mit einer Ausnahme. Am höchsten ist der Stand in den hauptproducirenden Staaten, Wis- un e California 92, New-York 93, Minnesota 92 und Süd

akota 96.

Gesundheitêwesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

London, 27. Juni. Aus Teheran wird der „Times“ ge- meldet, die Sterblichkeit habe in dem von der Cholera heim- gesuhten Mesched bedeutend abgenommen. Es fallen jeßt nah den E Angaben durchscnittlih noch 35 Menschen täglich der Seuche ¿zum Opfer.

_St. Petersburg, 28. Juni. Der „P. K.* wird gemeldet: Weitere Maßregeln gegen Choleragefahr sind ergriffen. Die Zahl der Quarantäne-Stellen wird vermehrt und die Dauer der Vuarantäne auf sieben Tage verlängert; auch soll das ärztliche Personal in den asiatishen Besißungen vermehrt werden.

Konstantinopel, 27. Juni. Der hiesige internationale Gesundheitsrath verfügte laut Meldung des „W. T. B.“ soeben zehn Tage Quarantäne für alle seit dem 25. d. M. aus russischen Schwarze Meer-Häfen von Suchumkale bis zur tükkishen Grenze aus- gelaufenen Schiffe, ferner fünf Tage Beobachtung für Schiffe, die aus denselben Häfen in der Zeit vom 21. bis zum 24. d. M. ausgelaufen sind, und endlih eine Untersuhung der aus Bulgarien, Rumänien und Rußland über Trapezunt ankommenden Schiffe.

Handel «nd Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. |

An der Ruhr find am 28. d. M. gestellt 9978, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

In Oberschlesien sind am 27. d. M. gestellt 3743, nit rechtzeitig gestellt keine Wagen.

Zwangs-Verfteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am 28. Juni 1892 die nachverzeihneten Grundstücke zur Versteigerung : Swinemünderstraße 33, den Bauunternehmern Carl L f ch und August Hübner zu Berlin gleihberechtigt gehörig; Nußungs- werth 16 500 A; Mindestgebot 46 100 6; für das Meistgebot von 46 200 Æ wurde der Kaufmann Moriß Levin, Schüßenstraße 3, Ersteher. Grneisenaustraße 57, dem Agenten Gustav Rasch, hier, gehörig; Fläche 6,88 a, Mindestgebot 160 100 4; für das Meist- gebot von 197 450 4 wurde der Rentier Joh. Heinr. Rausch- ning zu Charlottenburg, Leibnißstraße 23 a., Ersteher.

_ Die gestern in Wien abgehaltene} Generalversammlung der Desterreichi]chen Local-Eisenbahn-Gesellschaft beschloß die Vertheilung einer Dividende von 9 Fl., gleih 4230/6, vom 1. Juli ab zahlbar, und ertheilte der Verwaltung Decharge. Auf eine An- frage über die Verstaatlichung der Bahn erwiderte der Vorsitzende, daß allerdings Vorbesprehungen stattgefunden haben, in denen sowohl von den Organen der MNegierung als von denjenigen der Gesell- schaft eine principielle Geneigtheit zur Verstaatlihung ausge- sprochen wurde; auch haben inzwishen verschiedene Erhebungen statt- gefunden. Actionär Klein von der Firma Biedermann u. Co. sprach den Wunsch aus, die Verwaltung möge bei den Verstaatlichungs- verhandlungen darauf Rücksicht nehmen, daß nit nur eine Dividende von 43 %o, fondern von 43 °/6 zur Verfügung gestanden habe, weil in diesem Jahre 46 000 Gulden zur Abschreibung auf die Drahtseilbahn verwendet wurden. Die dem Turnus gemäß ausscheidenden Ver- waltungêmitglieder wurden wiedergewählt.

Aus Prag berichtet ein Telegramm des „W. T. B.“: Vor Beginn der pelEgen Generalversammlung der Actionäre der Prag- Duxer Eisenbahn mate der Vertreter der Regierung die Cr- öffnung, die Regierung wünsche, daß die Dividende nicht mit 6 Sl, jondern mit einem niedrigeren Betrage bemessen- werde. Der -Ver- waltungêrath beschloß, diesem Wunsche niht nachzukommen. An der Generalversammlung nahmen 37 Actionäre mit 39 924 Actien und 1979 Stimmen Theil. Director a verlas eine Erklärung, wonach der Verwaltungsrath die Zahlung der von der Regierung be- stimmten Einlösungsrente nur unter der Verwahrung annehme, da dur die Annahme keinerlei Präjudiz erwachse, als werde becburg die endgültige Einlösungsrente anerkannt. Die Decharge wurde mit 1252 gegen 717 Stimmen ertheilt und beschlossen, von dem Betriebs- Nettoertrag in Höhe von 520 100 Fl. und dem Saldovortrag des Vorjahres im Betrage von 32196 Fl. für die Prioritätsactien eine Dividende von 40/9 gleih 6 Fl., in Summa 199 860 Fl., für die Stammactien ebenfalls eine folhe von 6 Fl., in Summa 324 000 Fl., ¿u vertheilen; für den Verwaltungêrath wurde eine Vergütung von 15 000 Fl. und der Saldovortrag auf neue Rechnung in Höhe von 13 436 Fl. festgesetzt.

Hannover, 29. Juni. (H. T. B.) Dem hiesigen Woll- markt sind im ganzen 400 Ctr. verschiedener Wollen zugeführt. Die Preise stellten sih für feine Wollen auf 100 4, außerordentlich ut behandelte auf 103 4, mittlere Wollen 90 bis 95 #, gewöhn- iche auf 80 bis 90

Leipzig, 28. Juni. (W. T. B.) Kammzug- Termin- handel. La Plata. Grundmuster B. per Juli 3,727 A, per August 3,75 #4, per September 3,77} 4, per Oktober 3,80 (4, per November 3,80 #6, per Dezember 3,80 4, ver Januar 3,85 #4, ver Februar 3,877 #, per März 3,90 4, per April -3,90 M Umsay M kg. g. z

amburg, 28. Juni. (W. T. B.) Na)h einem Telegramm der „Hamb. BVörsenh.“ aus Moskau wurde i Congreß DEE Spiritusbrenner und Spritfabrikanten Rußlands lebhaft

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