1912 / 1 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 02 Jan 1912 18:00:01 GMT) scan diff

' S 48, j

Ufergemeinden können durch die Landesregierung zur Mit-

ing bei der Abaabenerhebung gegen ein die Erhebungskosten 8 Entgelt verpflichtet werden. i:

Die Abgahen siad noh den für staatliche Verwaltunasgebühren Bgeber Bestimmunaen beizutreiben. Die erhebende Dienststelle “die Gesamtheit der Befahrunigsabgaben beizutreiben, welche auf abgabepflihtige Strombefahrung entfallen, auch wenn diese Be-

g ih auf die Stromanteile mehrerer Staaten erstreckt. Bur Entrichtung der Abgaben ist dec Schiffer verpflichtet. Neben aftet als Gesamtshuldner der Schiffseigner. : S 15. Gegen die Festsezung der Befahrungsabgaben ist innerhalb einer it von sechs Monaten vom Tage der Crhebung an gerechnet | der “Einspruch bei der Hebestelle zulässig. Gegen deren Bescheid findet tnnerhalb einer Frist von einem Monat nah der Zustellung Be- {werde an die von der Landesregierung zu bezeichnende höhere Ver- ‘waltungsbehörde des Verbandsstaats und gegen deren Bescheid in i Sve Frist die weitere Beschwerde an den Verwaltungsaus\huß des trombauverbandes statt, welcher endgültig entscheidet. Die Beschwerden sind bei der Stelle anzubringen, gegen deren

Bescheid sie sich rihten. / Artikel 111.

Auf den im Artikel 11 § 2 bezeichneten Flußstrecken dürfen von den Staaten Befahrungsabgaben nur so lange erhoben werden, bis auf solchen Flußstreken die Abgabenerhebung für die Strombauver- bände beginnt, und auch innerhalb dieses Zeitraums nur für die Be- fahrung fanalifierter Flußstrecken. :

Zur Deckung der Kosten für die Herstellung und Unterhaltung älterer Anstalten, die vor der Verkündung dieses Gesetzes auf anderen als den im Artikel T1 § 2 bezeihneten natürlichen Wasserstraßen aus- geführt sind, dürfen-Befahrungsabgaben niht erhoben werden. Diese __ Vorschrift findet keine Anwendung:

a. auf dite Kosten der nachstehend bezeichneten Stromverbesse- rungen, die bei der Verkündung dieses Geseßes noch in der Aus- führung begriffen sind:

) der Kanalisierung der Lipp2 von Lippstadt bis Wesel,

2) der Begradigung der Ems zwischen Papenburg und Leerort,

3) der Kanalisierung der Aller von Celle bis zur Letnemündung,

4) des Ausbaues der Havel untêrhalb Brandenburg und im Zuge des Großsc(hiffahrtäwegs Berlin—Stettin oberhalb Spandau,

5) der Kanalisierung der Oder von der Neissemündung bis Breslau,

6) der Verbesserung der Warthe von Posen abwärts,

7) des Ausbaues der Neße unterhalb der Einmündung des Bromberger Kanals ; i

b. auf die bei dem Inkrafttreten des Artikel T bestehenden Be-

fahrungsabgaben. Artikel TV.

E

Wer es unternimmt, Schiffahrtsabgaben, welhe nah den von der

zuständigen Behörde erlassenen Tarifen zu entrihten find, ganz oder teilweise zu hinterziehen, insbesondere dadurch, daß er

a. Wasserstraßen oder Schiffahrtoanstalten heimlih oder unter Umgehung der Hebestelle oder mit Unterlassung einer ihn obliegenden Meldung benußt,

b. der Leistung der Abgabe sich durch Flucht oder, abgesehen von den Fällen des § 113 des Strafgeseßbuchs, durch Widerstand entzieht,

. die nah den Tarifen oder den dazu gehörigen Ausführungs- bestimmungen thm obliegenden Erklärungen über Art, Be- schaffenheit und Menge von Gegenständen oder über die Zahl oder Eigenschaften von Perfonen unterläßt oder un- rihtig abgibt,

. die nach den Tarifen oder den dazu gehörtgen Ausführungs- bestimmungen vorzuzeigenden Ladungspaptere, Schiffspapiere oder sonstigen Ausweise nicht oder nicht vollständig vorzeigt,

« Fragen der mit Erhebung der Abgaben oder Sicherung ihres Einganges betrauten Personen über Tatsachen, welche für die Anwendung der Tartfbestimmungen erheblich sind, unbeantwortet läßt oder unrihtig beantwortet,

wird mit etner Geldstrafe, welche dem vier- bis zwarzigfachen Betrage der hinterzogenen Abgabe gleihkommt und mindestens eine Mark be- trägt, bestraft.

Soweit der hinterzogene Betrag nicht zu ermitteln ist, tritt Geld- strafe bis zu einhundertfünfzig Mark ein.

Die hinterzogene Abgabe ist neben der Strafe zu entrichten.

S2.

Abgesehen vön den Fällen des § 1 werden Zuwîderhandlungen gegen die in den Tarifen und Ausführungsbestimmungen getroffenen Anordnungen über die Erhebung der Schiffahrtsabgaben und die Sicherung ihres Eingangs mit Geldstrafen bis zu einhundertfünfzig Mark bestraft.

S 3.

_ Wer wissentlich bei Erhebung von Schiffahrtsabgaben Beträge einzieht, die der Zahlende niht oder in geringerer Höhe \{uldet, wird, fofern niht nach allgemeinen Strafgeseyen eine höhere Strafe ver- wirkt ist, mit einer Geldstrafe, welhe dem zehn- bis zwanzigfachen Betrage des zuviel Erhobenen entspricht, mindestens aber zehn Mark beträgt, bestraft. Soweit der unbefvgt erhobene Betrag nicht zu er- mitteln ist, tritt Geldstrafe von zehn bis einhundertfünfzig Mark ein. Wird die Zuwiderhandlung aus Fahrlässigkeit begangen, fo vers- Be E Zuwiderhandelnde in eine Geidstrafe bis zu einhundertfünfzig Mark.

8 4.

Ist die Art, Beschaffenheit und Menge von Frachtgütern für die Abgabenpflicht oder für die Höhe der Abgabe maßgebend, so sind die mit der Erbebung der Abzabe und der Sicherung ihres Einganges betrauten Beamten befugt, den Sachverhalt in geeigneter Weise fest- zustellen, die über Art, Beschaffenheit und Menge von Frachtgütern gemachten Angaben auf ihre Ntchtigkeit zu prü?en und zu diesem Zwecke die Transportgefäße sowie die auf dem Tranéporte befindlihen Güter, letztere sowohl innerhalb wie außerhalb der Transportgefäße, zu durch- suchen. Der Abgabepflihtige kann die Ausübung dieser Befugnisse dadurch abwenden, daß er sch bereit erklärt, die höchste Abgabe zu entrichten, die nah Lage des Falles in Betracht kommen kann. Eine Unterbrehung der Fahrt und eine Ausladung zum Zwecke der Durch- suchung dürfen nicht angeordnet werden. Die Vorschriften im Sag 2, 3 finden keine Anwendung, wenn Tätsachen vorliegen, die den Verdacht einer Hinterziehung begründen. e

De.

Die in den Fällen der S§S§ 1 bis 3 gezahlten Strafen fließen, sofern es sich um Hinterziehung oder Üeberhebung von Abgaben, die für Rechnung eines Strombauverbandes zu erheben sind, oder um Zu- widerhandlungen gegen Tarife und Ausführungsbestimmungen eines folhen Verbandes handelt, in die beteiligte Stromkasse.

Im übrigen fließen fie, vo:behaltlich abweichender landesgesetz- liher Vorschriften über die Bestrafung der Hinterziehung von Schiffahrtsabgaben, zur Kasse desjenigen Staates, in welchem die Be- strafuny erfolgt ist.

S 6.

Besteht in einem Staate ein Verwaltungsstrafverfahren für Zu widerhandlungen gegen Vorschriften über die Erhebung von Schif- fahrtsabgaben oder in Ermangelung eines solchen ein Verwaltungs- slrafverfahren für Zuwtderhandlungèn gegen Vorschriften über die Erhebung öffentl:cher Abgaben und Gefälle, so findet das Verfahren auch auf die Zuwiderhandlungen gegen die Vorschriften dieses Gesetzes Anwendung. Die landesgeseßlich zur Entscheidung berufene Behörde ist tn den Fällen des § 5 Abs. 1 auch für die Bestrafung derjenigen Zuwiderhandlungen zuständig, welhe bei derselben Strombefahrung auf dem Gebtet eines anderen Staates begangen worden sind.

Die Strafverfolgung wegen Hinterziehung und Ueberhebung von Schiffahrtsabgaben verjährt in drei Jahren, wegen Zuwiderhandlungen im Sinne des § 2 in dréi Monaten.

S 8.

Die Bestimmungen dieses Artikels finden auf die naß dem Geseßze vom 16. März 1886 (Reichsgeseßbl. S. 58) zu erhebenden Abgaben für die Benutzung des Kaiser Wilhelm-Kanals keine An-

wendung. Artikel V.

Landesvrechtlihe Vorschriften einshließlich der zwishen Bundes- staaten bestehenden Vertragsrechte treten, insoweit fie der Erhebung von Befahrungsabgaben auf Binnenwasserstraßen in den Strom- gebieten des Rheins, der Weser m Elbe entgegenstehen, außer Kraft.

YLETITEL V L.

Den für Oesterrei, die Niederlande und die Schweiz aus dem Vertrage zwishen dem Norddeutshen Bunde und Oesterreih vom 22. Junt 1870, der Rheinschiffahrtsakte vom 17. Oktober 1868 und dem Vertrage zwischen dem Großherzogtume Baden und der Schweiz vom 10. Mai 1879 hervorgehenden Yechten wird durch dieses Gesetz nicht vorgegriffen.

Artikel VII.

Der Zeitpunkt, mit dem dieses Geseß in Kraft tritt, wird dur Kaiserlihe Verordnung mit Zustimmung des Bundesrats festgesetzt.

tikel IT abweihend von dem na für die einzelnen Stromgebiete verschieden festgeseßt werden.

Dieser Zeitpunkt kann hinst{tlich der Beslimmungen des Ar- ch Abs: 1 gewählten Zeitpunkt und

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift

und beigedrucktem Kaiserlichen Jnstegel.

Gegeben Neues Palais, Heiligabend, 24. Dezember 1911. (Las D) Wilhelm. von Bethmann Hollweg.

Nr. 67 des „Zentralblatts für das Deutsche Reich",

herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 29. Dezember, hat folgenden Inhalt: 1) Versicherungswesen: Verfahren vor dem Kaiser- lichen Aufsichtsamte für Privatversicherung im Falle des § 1321 Abs. 3 Say 2 der Reichsversiherungsordnung. 2) Marine und Schiffahrt : Erteilung der Genehmigung zur Führung cines Abzeichens in der Nationalflagge an den Großherzoglich Medcklenburgishen Jachtklub zu Rostock. 3) Zoll- und Steuerwesen : Anderweite Festseßung der bet der Einfuhr von Zucker seitens der Vertragsstaaten zu erhebenden Ausgleichs8zölle. 4) Polizeiwesen : Auêweisung von Ausländern aus dem Neich8gebiet. Beilage: Versiherungswesen : Ortsübliche Tage- löóhne gewöhnlicher Tagearbeiter.

Veränderungsnachwets.

Verkehrswesen.

Postausweiskarten. Nach Vereinbarung mit der ungarischen Postverwaltung werden

die in Deutschland ausgestellten Postausweiskarten vom 1. Januar 1912 ab auch in Ungarn als vollgültige Ausweispapiere angesehen.

Postpakete nach Kalgan (russische Post) können bis auf

weiteres zur Beförderung niht angenommen werden, weil die russische Postverwaltung die Uebernahme derartiger Pakete wegen der zurzeit in China herr|chenden Unsicherheit ablehnt.

Zu den britishen Kolonien, mit denen vom 1. Januar 1912 ab Ueberseetelegramme zu halber Gebühr ausgewechselt werden können, treten noch hinzu: Australien und Neu Seeland, Inseln Fanning und Norfolk, Fidshi-Inseln, BritischW-Nord-Borneo, Ceylon, British-Amerika (Canada), Bahama-, Bermuda- und Turks- Inseln, Antigua, Barbados, Dominica, Grenada, Jamaica, St. Christoph (St. Kitts), St. Lucia, St. Vincent Westindien, Trinidad, British-Guyana, Goldküste, Nord- und Süd-Nigeria, Sierra Leone, Mauritius und Britisch-Somaliland.

Sqiffsliste für billige Briefe nah den Vereinigten Staaten von Amerika (10 4 für je 20 g).

„George Washington“ ab Bremen 6. Januar,

„Bictoria Luise“ ab Hamburg 11. Januar,

„President Lincoln“ ab Hamburg 13. Januar,

„Prinz Friedrich Wilhelm“ ab Bremen 20. Januar,

„Kaiserin Auguste Victoria“ ab Hamburg 27, Januar,

„Kronprinz Wilhelm“ ab Bremen 30. Januar. Postshluß nah Ankunft der Frühzüge.

Alle diese Schiffe find Schnelldampfer oder solche, die für eine be- stimmte Zeit vor dem Abgang die schnellste Beförderungsgelegenheit bieten. Es emyfiechlt #ich, die Briefe mit einem Leitvermerk wie „direkter Weg“ oder „über Bremen oder Hamburg“ zu versehen. Die Portoermäßigung erstret sch nur auf Briefe, nicht auch auf Post- karten, Drucksachen usw., und gilt nur für Briefe nach den Ver- einigten Staaten von Amerika, niht auch nach anderen Gebieten Amerikas, z. B. Canada.

Gesundheitêwesen, Tierkrankheiten und Absperrungsmaßregeln.

On 2,

Tierseuckcchen im Auslaude.

Nr. 1.

(Nah den neuesten im Kaiserlihen Gesundheit2amt eingegangenen amtliGen Nachweisungen.)

Vorbemerkungen: 1) Ein Punkt in einer Spalte der Uebersicht bedeutet, daß in der betreffenden Nachweisung eine Angabe für diese Spalte nicht enthalten ist; ein Strich bedeutet, daß Fälle der betreffenden Art

nach den vorliegenden Angaben nicht vorgekommen find. | : 2) Die Bezeichnung „, Gehöfte" {ließt ein: Ausbrüche (Großbritannien), Ställe, Weiden, Herden (Schweiz und Frankreich), Besißer (Luxemburg und Niederlande), Ställe

orwegen), Bestände (Dänemark).

N 3) Bie in der Uebersicht nit aufgeführten wichtigeren Seuchen, wie Rinderpest, Rauschbrand, Wild- und Rinderseuße, Tollwut, Lungenseuche, Schafpocken, Geflügelholera, Hühnerpest, Büffel-

seuche, Hämoglobinvrie usw., find in der Fußnote nagewtesen.

Milz3brand

Zeitangabe.

Ge-

Bezirke meinden

Staaten 2c.

T2

der vorhandenen Provinzen, Departe-|

Sperrgebiete 2c.)

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ments, Gouvernements,

Z : i es L T

Gehöfte

Mauls- und Klauenseuche

Schafräude

M ai eute) i Rotlauf der Schweine !) (einsblfelid Ne evest)

E | Ge- Gehöfte | Bezirke

Gehöfte | Bezirke | neinden

Ge- A L j meinden Gehöfte | Bezirke

Ge-

| Ge- meinden

meinden Gehöfte

Gehöfte | Bezirke

Desterrelch . . . 45 De 12 12 e oe O7 12, 1142 Kroatien-Slavonien T 20. 12. T Minänien. . . .| 32 |6./12.-13./19. i aaren. . -| 12 114/12.-20/12.} E S 18022/1121 D Großbritannien . 88 17./12,-23./12: O

Luxemburg .- 12 Bosnien und Herze- gowina .

Außerdem: Rauschbraud: Oesterreich 7 Bez,,

53 November 2 4|

Wöchentliche, bezw. viermal im 12 )| 5!

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1./12-16412. | {l |

| sl P 48) . [pors| . [80973] 19) 27/1428 A 008 2 1 23| 1 5192| ; N L) R ap 98| 175 30

Halbmonatliche und monatliche Nachweisungen. | | |—| 2| 2 —| —|

U A 1

Monat erscheinende Nachweisungeu.

Bil

M “+* d L 00 O l a

haupt verseucht; Bulgarien 1 Gem. neu verseußt; S{chweiz 3 Bez., 3 Gem. neu verseucht.

Tollwutt Oesterrei

A. ; j , A O L Tal 10 Gem., 15 Geh. überhaupt verseucht; Ungarn 34 Bez., 106 Gem., 108 Geh. überhaupt verseut; Kroatien-Slavonten 1 Bez., 3 Gem., 4 Geh. über-

al

9) t

11 Bez., 21 Gem., 22 Geh. überhaupt verseucht; Ungarn 46 Bez., 197 Gem., 198 Geh. überhaupt verseuht; Kroatien-Slavonten 6 Bez., 13 Gem., 18 Geh. über-

haupt verseucht; Rumänien 5 Bez., 5 Gem., 13 Geh. überhaupt verseucht; Bulgarien 4 Bez., 4 Gem. neu verseuchßt; Bosnien u. Herzegowina 18 Bez.,, 28 Gem. über-

haupt verseucht.

Schafpocken: Ungarn 17 Bez, 64 Gem., 116 Geh. überhaupt verseucht; Kroatien-Slavonten 2 Bez., 11 Gem., 41 Geh. überhaupt verseucht; Rumänien 19 Bez., 77 Gem., 395 Geh. überhaupt versfeucht; Bulgarien 4 Bez., 14 Gem. neu verseuht; Bosnien u. Herzegowina 1 Bez., 11 Gem., 38 Geh. überhaupt verseucht. L

Geflügelcholera: Desterreich 8 Bez.,, 18 Gem., 200 Geh. überhaupt verieucht; Ungarn 18 WBez., 30 Gem., 138 Geh. überhaupt verjeucht; Rumänien 2 Bez., 3 Gem., 79 Geh. überhaupt ver- seuWt; Bosnien u. Herzegowina 1 Bez., 2 Gem., 6 Geh. überbaupt verseucht.

Beschälseuche: Numänten 1 Bez, 2 Gem., 2 Geh. überhäupt verseuht; Bosnien u. Herzegowina 1 Geh. überhaupt verseucht.

1) Schweiz: Stäbchenrotlauf und Shweineseuhe. ?) Großbritannien: Schweinefieber.

L)

2: ALIAVS OUIDIW 4A

Nr. des Sperrgebiets

-

Nachweisung üher den Stand vön Viehseuchen in Oesterreich-

Ungarn am 27. Dezember 1911.

(Kroatien-Slavonien am 90. Dezember 1911.)

Königreiche und Länder

Komitate (K.) Stuhlbezirke (St. Munizipalstädte (M.)

2

Gemeinden

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|

o Gemeinden

Schweine-

pest (Schweines- seuche)

Zahl der vers euchten

E L C E R E

(Auszug aus den amtlichen Wochenausweisen.)

Notlauf

| Gemeinden

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Schweine

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Niederösterreih ...,,

1 - °

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/ Salzburg Í Steiermark 3 ;

1 Kärnten

5

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Vorarlberg . a 1 Böhmen

p is G5 D R O O 00 —I D N f G5 DD

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Galizien ,

00 I D E 5 D

Bukowina L A Dalmatien .

b. Ungarn.

K. Unterweißenburg (Alsó-

_ Fehör)

St. Arad, Borosjens, Elek, Kisjenö, Magyarpécskïa, Világos, M. Arad

St. Borossebes, Marta- radna, Nagyhalmägy,

Tornova K. Arva, Liptau (Upts), Baja,

Turócz

St. Bácsalmás, Topolya, genta, Zombor, Städte agyarkanizsa, Zenta, M. Baja, Maria Theresiopel (Szabadka), 2c inbor

St. Apátin, Palánka, Obecse N-asaßz (Ujidst), Zsa- blya, M. Ujvidek .

K. eits M. Fünfkirchen

3C8

Go

K.Bars,Hont, M.Schemnitz (Selmecz- 6s Bélabánya)

K. Bék6s N

K. Bereg, Ugocsa

K. Bisiriy (Besztercze- Nasz5d)

St. Bercttyóujfalu, recske, Ermthályfalva, Margitta, Sárrét, Szó- Telybid

St. Csóffa, Elesd, Központ, Biharkeresztes, Szalärbd, M. Großwardein (Nagy- várad)

St. Bs6l, Belänyes, Ma- gyarcséke, Nagyszalonta, Tenke, Vaskó

K. Borsfod, M.- Miskolcz

K. Kronstadt (Brasfss), M lin

K. Csanád, Cfongrád, M. R E RrLeig, Sje- gedin zege G E0

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(Esztergom), Györ), Komorn Komárom), M. Györ, Lal „Sluhlweißenburg(Fejör), M. Stuhlwe a urg (Szskes-Fehörvár) K. &Fogaras, Hermannstadt (Sieben). de K. Gömör 63s Kishont, Sohl (Zölyom) . K, Haldu, M. Debreczin (VDebreczen)

ódság, Kula, Titel,

K. Heves . i E L A

1

1

19/ 184 48/1846 44| 968 4 25 A 24| 107 29| 293 17| 120 20) (2 6 44 35| 68 64) 368 10 26 94| 291 57| 129 48] 384 28| 159 36) 660 105/1122 47| 334 53| 185 72| 260 96| 424 101| 782 31935 142/3222 83/2020 103/1961 32/1815 38/1236 116/5686 57/1644 46| 898 10| 86 3 41

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It Fama l aof lll ao] mel

Maul- und Klauen- feuche

_Zahl der verseuchten

Scütine» Rotlauf

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(Schweine- der seuhe) } Schweine

Königreiche und Länder

S T

Komitate (K.) Stuhlbezirke (St.) Munizipalstädte (Vè.)

VDóôsfe Gemeinden Höfe

o Gemeinden

L j M Cck

Nr. des Sperrgebtets

Gemeinden |

j

Hôfe | Gemeinden

1

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K. Jás8z-Nagykun-Szolnok

K. Kleinkokel (Kis-KüküUls), Großkokel (Nagy-Küküllö)

K. Klausenburg (Kolozs), M. Klausenburg (Kolozsvär)

St. Bôga, Boksäánbánya, acsád, Karánsebes, Lugos,

¿aros, Temes, Städte

Karäánsebes, Lugos Í

St. Bozovics, Jám, Ujmol- doba, Oraviczabänya, Orsova, Resiczabánya, Teregova

K. Máramaros i

K. Maros - Torda, Udvar- _hely, M. Marosvásárhely

K. Wieselburg (Moson), Oedenburg (Sopron), M Sopron

K. Neograd (Nógrád) .

K. Neutra (Nvitra) . « „.

St. Bia, GödôUlls, Pomáz, Waiten (Vácz), Städte St. Andrä (Szent Endre), Vácz, M. Budapest ..

St. Alsódabas, Monor, Nagykäla, Ráczkeve, Städte 9¿cagykörös, Cze- gléd, M. Kecskemst ..

St. Abonyialsó, Dunavecse, Kalocsa, Kiskörös, Kis- funfélegyháza, Kunszent- miklós, Städte Kiskun- félegyhâza, Kiskunhalas

K. Preßburg (Pozsony), M. Pozsony

K. Sáros

St. Igal, Lengyeltsti, Marczal, Tab

St. Barcs, Csurgó, Ka- posvár, Nagyatsád,Sztget- vár, Stadt Kaposvár .

K. Szabolcs

K. Szatmär, M. Szattnär- Nômeti

K. Zips (Szepes)

K. Szilägy

K. Szolnok-Doboka .

St. Buziósfürds, Koözpont, Lippa, Temesrókás, Uja- rad, Binga, M. Temesyár

St. Csák, Detta, Weiß- firien (Fehértemplom), Kevevár, Werscheyz (Ber- secz), Stadt Fehértem- blom, M. Ber}ecz - « » «

K. Tolna

K. Thorenburg Aranyos)

St. C/ene, Großkikinda (Nagykikinda),Nagyszent- miklós, Pácdány, Per- jámos, Törökbecse, Török- kanizsa, Hayfeld (Zsom- bolya), Stadt Nagy- fifinda

St. Alibunár, Antalfalvya, Bánlak, Módos, Groß- becskerek (Nagybecskerek), Pancsova, Stadt Nagy- becsterek, M. Pancsova

K. Trentschin (Trencjón) .

K. Ung, St. Homonna, Mezölaborcz, Szinna, Sztropkó

St. Bodrogköz, Gálszscs, Nagymihály,Sárospatak, Sätoraljaujhely, Sze- rencs, Lofkaj, Varannó, Stadt Sátoraljaujhely . |-

St. Fels8ór, Czelldômölk, Güns (Kö8zeg), Nóömet- ujvár, Sárvár, Stein- amauger (Szombathely), Städte Köszeg, Szom- bathely

St. Körmend, Olsniy (Mu- raszombat), Szentgott- hárd, Gifenburg (Basvár)

K. Weszprira (Veszprén)

St. Balatonfüred, Kesz-| | 1hely, Pacja, Sümeg, | | Tapolcza, Zalaegerszeg, | Zalaszentgrót, Stadt| | Zalaegerszeg . « « «. . |—|—

St. Alsólerdva, Csáktor-| |

nya, Nagykanizsa, Letenye,

S

Nova, Perlak,StadtGroß- lanizja (Nagykanizsa) . .

Kroatien-Slavonten.

K. Belovár - Körss, Va- |

rasdin (Varasd), M. Va- |

rasd . [—| 17/4886

K. Lika-Krbaya. ... . « «[— |—| —|

K. Modrus-Fiume . . « « ais

K. Pozsega .....

K. Syrmien (Szerêöm), M. Semlin (Zimony). .

K. Veröcze, M. Esffseg | (Eszek) M —/ 3

|

K. Agram (Zá | MRCIRD «es be n R E O O0 LO Zusammen Gemeinden (Gehöfte)

a. in Oesterreich r

Not 5 (5), Maul- und Aa enleude 2078 (30 973), S{hweltnepes1 (Schweineseuche) 85 (372), Rotlauf der Schweine 51 (120).

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b. ín Ungarn (ausf{l. Kroatten-Slavonten);

__Noß 18 (19), Mauk- und Klauenseuche 128 (642), S{hweinepest (Schweineseuche) 680 (2241), R E Eodae 132 (264).

Außerdem Potenseuhe der Schafe in den Sperrgebieten Nr. 7, 12, 14, 19, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 41, 47, 48, 49, 50, 53, 54 ¡uj|ammen in 64 Gemeinden und 116 Geböften.

Kroatien-Slavonien:

Not 8 (8), Maul- und Klauenseuche 23 (5192), Schwetnepest (Schweineseuche) 39 (243), Notlauf der Schweine 14 (36).

Außerdem Pockenseuche der Schafe in den Sperrgebieten Nr. 68, 69, zusammen in 11 Gemeinden und 41 Gehöften.

Pockenseuße der Schafe ist in Oesterrei, Beschälseuhe der Pferde und Lungenseuhe des Nindviehs sind in Oesterreih und Ungarn nicht aufgetreten.

Mali;

In Malta sind dur Regierungsverfügungen vom 22. y. M. diz Städte und die Provinzen Neapel, Livorno, Salerno, Palermo und Catania als cholerafrei und die Provinzen Girgenti und Caltanti- setta für choleraverseuht erklärt worden. Aus den zulegt be- zeichneten beiden Provinzen kommende Schiffe unterliegen nebst ihren Passagieren den vorgeschriebenen gefundheitsvolizetilidhen Maßnahmen. (Vergl. „N.-Anz.“ vom 5. Juli und. 5, August v. J., Nr. 156 und 183),

Türkei.

Der internationale Gesundheitsrat in Konstantinopel hat folgende Verfügungen erlassen: Die Herkünfte von Fnéboli unterliegen einer fünftägigen Quarantäne, unter Anrehnung der Reisezeit, nebst Desinfektion entweder im Lazarett von Sinope oder in demjentgen von Monastir Aghzy (Cavak). Die Herkünfte aus den ägyptishen Häfen des Mittelmeeres und des Roten Meeres unterliegen einer ärztlichen Untersubung bei der Ankunft im ersten türkisWen Hafen, wo sih ein Sanitätsarzt befindet. Die Herkünfte von den Bahreïninseln unterliegen einer fünftägiyen Quarantäne, unter Anrehnung der Neisezeit, nebst Desinfektion in einem Lazarett der Türkei.

Aegypten.

Der internattonale Gesundheitsrat in Alexandrien hat bes{chlos}sen, das C holerareglement gegen Herkünfte von den Pro- vinzen Caltanisetta und Girgenti niht mehr anzuwenden.

Ferner hat der Gesundheitsrat beschlossen, Herkünfte aus Suse dem Cholerarêglement zu unterwerfen.

Statistik und Volkswirtschaft. Die öffentlichen Sparkassen Bayerns im Jahre 1910. Nach den vorläufigen Zufammenfstellungen des Königlichen Statistischen Landesamts haben sich die Geschäftsergebnisse der öffent- lichen Sparkassen Bayerns im Jahre 1910 gegenüber dem Vorjahre, wie folgt, gestaltet : 1909 1910

Millionen Mark 530,7 569,5 *) 139,7 148,4

134,4

Einlagenstand zu Beginn des Jahres Neuetinlagen E und zwar: neueingelegte Gelder gutgeschriebene Zinsen SIORIAMIICE A Einlagenstand am Schlusse des Jahres . Zunahme der Einlagen gegen das Vor- E G S fac a L S 38,2.

Hiernah wurden im Jahre 1910 8,7 Millionen Mark mehr eingelegt, aber auch 8,3 Millionen Mark mehr an Einlagen zurück- genommen als im Jahre 1909. Die Zunahme des Jahres 1910 über- steigt mit 382 Millionen Mark jene des Vorjahres um 0,4 Million Mark. Erscheint diese Steigung als gering, so ist zu berücksichtigen, daß das Vergleichsjahr 1909 mit der größten Jahreszunahme (37,8 Millionen Mark) hervortritt, die bis dahtn die baverishe Sparkassen- statistik aufzuweisen hatte. Die Fahre 1909 und 1910 lassen übrigens gegenüber den unmittelbar vorangehenden Jahren einen bedeutenden Zuwachs der Sparkasseneinlagen ersehen.

Bon den 376 Sparkassen (im Vorjahre 373) zeigten 345 (351) eine Zunahme und nur 31 (22) etne Abnahme der Einlagen. An der Zunahme der Einlagen sind die einzelnen Regierungs- bezirke, wie folgt, beteiligt :

1909 1910 Millionen Mark Oberbayern .... 85 10,4 Oberfranken . . .. 3,6 23 Niederbayern 3,9 2,6 Mittelfranken . . . 7,0 8,1 Pfalz ; 5,8 Unterfranken .. . 2,7 24 AIDEYDTGLE ao dn T 2,4 Schwaben 49 4,2

Was die Zunahme der Einlagen in den Sparkassen der Groß- städte anlangt, so beträgt diese in München mit 6,7 Millionen Mark mehr als in den Regterungsbezirken Unterfranken und Schwaben zusammen und in Nürnberg mit 2,6 Millionen Mark fo viel wie im MNegierungsbezirk Niederbayern; Augsburg. weist eine Zunahme von 1,0 Million Mark auf. /

126,9

12,8 101,9 568,9

1909 1910 Millionen Mark

Ausländer in Elsaß-Lothringen.

Nach der balbjährlich in Elsaß-Lothringen aufgestellten Ausländer«- statistik, die fich indessen nur auf solhe Ausländer bezieht, welche Meldekarten besißen, d. h. sich mindestens aht Wochen lang im Lande aufhalten, befanden sih am 30. September 1911 in Elsaß-Lothringen, wie wir der „Straßb. Korr.“ entnehmen, 80448 Ausländer, für die 50 998 Meldekarten ausgestellt waren. Zum gleichen Zeitpunkt im Jahre 1910 waren 81 697 Ausländer mit 52232 Meldekarten gezählt worden, während am 31. März 1911 die Anzabl der Meldekart-n 50 414 betrug, die sich auf insgesamt 79 915 Personen erstreckten. És hielten sih demgemäß am 30. September 1911 1249 Ausländer wen! zer im Lande auf als zum gleichen Zeitpunkte im Jahre 1910. Gegenüber der am 1. Dezember 1910 gezählten ortsanwesenden Bevölkerung Elsaß-Loth= ringens mit 1 874 014 Köpfen betrug somit die Zahl der am 30. Sep- tember 1911 niht nur vorübergehend anwesenden Ausländer 4,29 9%. Unter den 80 448 Ausländern nahmen die erste Stelle ein 36 298 Italiener (35 446 im Jahre 1910); davon entfiel, wie tn den Vor- jahren, die überwiegende Mehrzahl auf das lothringische Industrie gebiet, nämli 19 704 auf die beiden Kreise Diedenhofen und 7734 auf den Landkreis Meß. Die zweithöhste Zahl der im Lande befind lihen Ausländer entfällt auf die französi schen Staatsangehörigen mit 12049 Köpfen (13 811 im Jahre 1910). Hinsihtl*ch ihrer Ver- teilung auf die einzelnen Kreise steht an der Spiße der Landkreis Me

mit 1891, dann folgt der Kreis Mülhausen mit 1169, der Kreis Coll mar mit 1068, der Kreis Diedenhofen-West mit 959, der Stadtkreis Straßburg mit 788 Franzosen. Auf die drei Bezirke von Elsaß Lothringen verteilen sich die Franzosen derart, daß 3422 auf den Bes zirk Oberelsaß, 2649 auf den Bezirk Unterelsaß und 5978 auf den Bezirk Lothringen entfallen. An dritter Stelle der Ausländer stehen 11852 Luxemburger (11581 im Jahre 1910), die fast aus\chließ«

__ _*) Einschließlih 1,0 Million Mark vom Kreditverein Langenzennt übernommener Cinlagen der neu zugegangenen Sparkasse Langenzenm