1892 / 172 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 23 Jul 1892 18:00:01 GMT) scan diff

Der gestrigen Aufführung von „Tristan und Isolde" im j Berichtszeit nur 22 Morde vorgekommen find, sind in London, dessen Bayreuth wohnten, wie „W. T. B.“ meldet, die | Bevölkerung im Durchschnitt 1888 nur etwa dreieinhalbmal fo groß war

Arielhau! e 1

roßherzogin von Preußen, Die

ufführung, wel fich überaus E:

äne), Eugen Gura (König Marke)

arie von Mecklenburg-Schwerin, die Brn Luise wie Berlin, in diesem einen Jahre 122 Kapitalverbrehen vorg-kommen.

der Landgraf von Hessen und andere Fürstlich 1 i zug auf verst e Kapellmeister Felix Mottl leitete, gestaltete | Verbrechen gegen Leib und Leben eine verhältnißmäßig sehr günstige

uptrollen ernteten Heinrih Vogl | Stellung ein. und Rofa Sucher lebhaften Beifall; die übrigen größeren Rollen waren dur Frau Staudigl (Bran und Plank (Kurwenal) vorzüglich

Mannigfaltiges-

eiten bei. | Auch im Reiche nimmt Berlin in Bezug auf die schwersten

Zu Ehren des verewigten Geheimen Regierungs-Raths, Pro- ego August Wilhelm von Hofmann wurde am Freitag Abend von den Lehrern und Studirenden der Berliner Universität eine Gedächtnißfeier in der Philharmonie ver- anstaltet. Die „Tägl. R.* berichtet darüber: Auf der Bühne war

Das hiesige Königliche Polizei-Präsidium veröffentlißt | inmitten eines Lorbeerhaines die von Schaper geschaffene Marmor-

soeben in einem umfa Bande den zweiten

1) „Allgemeines“, 2) und 3) „Feuerwehr“, wir

macht. Indem

und dritten beben wir aus

ervor: Die er h S hervor, daß es nah der Volkszählung vom 1. Dezember 1890

4 ) zu den deutschen Staaten | Helmholß, der Geheime Ober-Medizinal-Rath Professor Dr. Barde- zwischen Baden und Hessen, mit seinem Jahres- | leben u. v. a. Vertreten waren u. a. auch das Friedrich Wilhelms- Millionen Mark dagegen die vierte Stelle über | Fnstitut, die Deutshe Technische Gesellschaft und fast alle Corporationen

mit seinen rund 158 die sechste Stell

dget von 84 Dl ue ias (62 Millionen) und Baden (50 Millionen) einnimmt.

Abschnitt

e,

eihen und äußerlih gediegen ausgestatteten erwaltungs-Bericht für von 1881 bis 1890, der über die vielseitige Thätigkeit der liner Polizeibehörde und ihrer zahlreichen Organe in drei Abschnitten, „Geschäftsberichte der einzelnen Abtheilungen“ | blättern geschmüdten Rande der Bühne faßen, zum theil in studenti-

interessantesten pre ha En, bt O | ertchten zurüdzutommen, | von Hofmann. Den Saalraum nahmen wohl 1500 Lehrer und Studirende dem ersten Abschnitt „All emeines* das Nachstehende | ein. Unter den Anwesenden befanden si der Rector der Universität, staunlihe Entwickelung Berlins geht am deutlihsten | Geheime Regierungs-Rath Professor Dr. Wilhelm Förster, der die

0000 Seelen im Verglei

büste des Gelehrten aufgestellt ; dahinter ftand das umflorte Banner

ür die Ie der Universität, umgeben von den verschiedenfarbigen Abzeichen der

ELe D Ne Auf beiden Seiten der Bühne hatten die Fahnen der orporationen ihren Plat erhalten. Am shwarzdrapirten, mit Eichen-

Mittheilungen | {hem Wichs, die einen vom Comité. Gegen 6 Uhr füllten sich die den zweiten | Räume. In der ersten Loge versammelten sich die Mitglieder der Familie

goldene Amtskette angelegt hatte, der Wirkliche Geheime Rath von

der Universität. Die Feier begann mit einem Gesang von Mitgliedern

Während die Stadt 1880 763 bebaute und benannte Straßen hatte, | der Akfademischen Liedertafel und des Akademishen Gesangyvereins,

zählt sie jeßt deren 889. Die Zahl der mit Personen hat sich in diefem Z teigert. Mit Hinzurehnun Ee Omnibusgesellscha

( der Pferdebahn beförderten | worauf der Vorsitzende des Comités, Herr stud. Nebe auf die Be- eitraum von 51 auf 141 Millionen ge- | deutung der Feier hinwies und ein Telegramm der Wittwe des Ge- der Stadt- und Ringbahn, der ver- | feierten verlas. Hierauf ergriff der frühere Assistent Hofmann's, Herr en und der Dampf-Straßenbahn sind Professor Will das Wort zu einer Gedächtnißrede, worin er den

im Jahre 1890 über 204 Villionen Personen, täglich durchscnittlich | erfolgreichen Forscher, den glänzenden Experimentator, den geist-

also etwa 589 000 Personen An einzelnen Tagen ist der

ausgegangen ;

tage 912473 Perfonen rt wor watsens Berlins sind die Polizei-Reviere

durch diese Institute befördert worden. | syrühenden Lehrer, den edelen Menschen feierte. Mit abermaligem Verkehr bedeutend über diese Zahl hin- Gesang endete die Feier. Us 9 find z. B. an jedem der beiden Pfingstfeier-

Infolge des An- E L L : La n aué 89 as In der städtishen Waisenpflege befanden sch am

4777 Kinder (2529 Knaben, 2248 Mädchen). In

5 irks- schaften eingerihtet und die Beamten | 1. Juli d. I. h , ) höht, 10 Bezixks-HauptmannsWaften - eingerichtet u ie Zabl Zwangserziehung waren am 1. Juli d. I. 406 Kinder (348 Knaben,

olizei-Präfidiums von 5286 auf 6004 vermehrt. Die Zahl der wangse des Poligei- Pro eingehenden Vorlagen is von 792753 auf | 127 Mädchen). | n 24 die Zahl der Geschäftssachen ist also um etwa entlaufen und 7 Knaben im Gefängniß.

Zahl der Beamten aber nur um 13,5 %% ver- ele der bearbeiteten Sachen in die gewöhnlichen

beim Polizei-Präsidium 1 224 286 angewadsen, 45 9/9 gewachsen, die Da vi

mehrt worden.

Von diesen waren 24 Kinder (22 Knaben, 2 Mädchen)

Die Anmeldung der \chulpvflichtigen Kinder behufs Ein-

Journale eingetragen werden, dürfte anzunehmen sein, daß die | sGulung in die hiesigen Gemeindeshulen zum 1. Oktober cr. hat bis Zahl der wirkli

an drei Tagen

1886 begonnene,

sind, sodaß diefe neuen Reichstag: zählt. Die Bau veranschlagt, werden aber vorau lionen Mark erreichen. Diensträume mit über 2400 Fenstern. vergleichenden Zusammenstell infolge von Zusammenstößen, f Berlin durhschnittlih jährlih getödtet 29

bearbeiteten Sachen bis 3 Millionen erreichte. 1 vorgenommenen Zählungen dieser Tage durchschnittlich 10 752 Schreiben eingegangen. Das

die Summe von 22 | spâtestens den 1. September d. J. mit den Jmpfscheinen der Kinder iden u bei der Schulcommission thres Wohnbezirk3 zu erfolgen.

Das Wissenschaftlihe Theater der „Urania“, auf dem bauliche

1890 vollendete Polizei-Präsidialgebäude nimmt | gz, - E 4 D : - ; ; Veränderungen vorgenommen werden, ist foweit wieder betriebtfähig einen Flathenraum von 15 777 gm ein, von denen 10819 qm bebaut daß Herr Sophus Tromholt aus Christiania morgen seinen interessanten

s Gebäude nächst dem Königlichen Schloß und dem gge zu den _ größten Gebäuden in Berlin Ou JUIA Von Der ld bie Glau evon DL Mi Woche zunächst noch zwei Wiederholungen der Nordkapreise, für äude enthält 652 Wohnungs- und | Montag und Dienstag auf, dann am Mittwoh Baumeister Körber's Has pes e Bru Herr Dr. Schwahn über die „Erscheinungen der Gletscherwelt*, Ueberfahren durch Fuhrwerke 2c. sind in | M Freitag Herr Dr. von Hanstein über „Bauten und Kunst- Personen, verleßt 785 ;

und mit vielen Projectionsbildern ausgestatteten Vortrag ,Eine Nordkap- reise“ wiederholen fann. Das Repertoire der Urania weist in der nächsten

Vortrag über „Alte und neue Weltwunder“. Am Donnerstag spricht

fertigkeiten der Thiere“ und am Sonnabend Herr Dr. Schwahn über „Die Entstehung der Gebirge“. Der erste decorativ „ausgestattete

in Wien getödtet 23, verleßt + 516, in London getödtet 133, verleßt Bavtran S Dag A Li 227 ; » g findet am Sonntag, 31. d. M., statt, und zwar wird von 5061. Es fommt also in Berlin mit 1578794 E. je 1 Getödteter diesem Tage ab zunächst das „Antliz der Erde“ noch einige Zeit hin-

auf 5444 E., je 1 Verletter auf 2011 E.; in Wien mit 1 332 604 E. je 1 Getödteter auf 5670 E., je 1 Verleßter auf 2582 E.; in London mit 5590576 E. je 1 Getödteter auf 4203 E., je 1 Verleßter auf 1105 E. Berlin steht also London gegenüb / tniß das doppelte Aufsichtspersonal auf den Straßen hat, sehr günstig und nur wenig ungünstiger als Wien da, was sih aus dem dort weit Straßenverkehr und daraus erklärt, daß das

weniger entwidelten

Gebiet von Wien d l 10 ; , ; : ebiet hinausgeht und viele breite, wenig belebte Chausseen in | ür Massenverbreitung guter Schriften in Weimar,

fih ließt, wo Unfälle nur selten vorkommen. An den in der Mei- | fder seine Wirksamkeit sogar bis nah den überseeischen deutschen

nung des Publikums gef

der Ecke der Plat, sind im vorgetommen.

minderung der Unfälle beizutragen, w ersten Vierteljahr 1891 sichtigen Umbiegens

er, das verhältnißmäßig

bis zu 10 km über das eigentlihe Straßen-

durh wiederholt werden.

Köln, 22. Juli. Das Urtheil im Prozeß Buschhoff ift nah einer Mittheilung des ,„W. T. B.“, da von keiner Seite gegen das- selbe Revision beantragt wurde, nunmehr rechtsfkräftig geworden.

Weimar. Nach dem dritten Jahresberiht des „Vereins

ährlihsten Punkten des Berliner Verkehrs, | Ansiedlungen auszudehnen begonnen hat und nah wie vor in, riedrichstraße und der Linden und dem Potsdamer | wenn auch langsamem, fo doch siherem Wachétthum begriffen

ahre 1889 nur 8 bezw. 1, im Jahre 1890 je 8 Unfälle | ist, zählt der Verein beim Ausgang des Geschäftsjahres 1891

Wie sehr die Berliner Polizei bemüht is, zur Ver- | 5663 Mitglieder gegen 4763 des Vorjahres, ferner 32 Zweig- ird dadur bewiesen, daß im | vereine, 83 Vertretungen fowie 144 buhhändlerishe Auslieferungs-

und unvor- | tellen seiner Veröffentlihungen. Der Verein hat bei einem Ge-

Kutscher (darunter | sammtvermögen von 36602 Æ mit einem Gewinn von 2757 M

10 Führer von Shhlächhterwagen) mit 30 bis 40 # und Haft | im verflossenen Jahre abgeschlossen; das Verlagsinstitut des Vereins von 5 Tagen bis zu 4 Wochen bestraft worden sind. Wie in | hat in demselben Jahrgange insgesammt 411 716 Einzelhefte, 1918 Bezug auf die Sicherheit des Straßenverkehrs, fo sind auch die | Halbjahrbüchher und 3242 Markbände ausgegeben. Die Zahl der

beunruhigenden Nachrichten

Sicherheit in | seit Beginn der Schriftenthätigkeit vertriebenen Schriften läßt sich

Berlin nach einer in dem Bericht gegebenen \tatistischen Tabelle sehr | nunmehr bereits auf rund 1 Million Einzelhefte und über 10 000

übertrieben.

geseße überhaupt erst die zehnte, Beamte u. st. w. die neunte, wegen ge

Danach

nimmt Berlin

des Deutschen Reichs bei Verbrehen und Vergehen gegen MReich8- 3 ) 1l ve l L wegen Gewalt und Örohung gegen | tretungen, befinden sich jeßt buchhändlerishe Auslieferungsstellen; mit

fährlicher Körperverleßung die | dem CEisenbahnbuchhandel besteht ein sehr lebhafter Verkehr und die

unter 19 großen Städten | Exemplare der verschiedenen Bandausgaben berechnen. An allen

größeren Orten, namentlih folhen mit Zweigvereinen und Ver-

vierte, wegen einfahen und s{chweren Diebstahls die ahte und wegen | Beziehungen zum Colportagebuchhandel gestalten sich fortgeseßt günstig.

Betrugs die sechste Stelle ein. Während in Berlin in den 10 Jahren der

bery in Irland geriethen, wie „H.

London. Bei der Sprengung des Shieferbruhes Roßcar- i B.“ meldet, Nit Nebiites

unter den Absturzblock, und wurden alle getödtet.

Paris, 23. Juli. Die höhere Luftschiffahrts\chule be- {loß, wie ,W. T. B.“ meldet, dem Capitän des deutschen Drei- masters „Germania“ und den vier Matrosen, welche die mit dem Ballon „Jupiter“ verunglückten Luftschiffer im Canal la Manche ge- rettet haben, eine Ehren-Medaille zu verleihen.

Tiflis. Aus Tiflis wird der „N. Pr. Z.* gemeldet: Unweit des Forts Alerandropol in Kaukasien wurde eine aus 34 mit Büffeln bespannten Wagen bestehende Artillerie-Munitionscolonne vom Gewitter überrasht. Der Blitz iGlug in die leßten vier Wagen, der Inhalt erplodirte. Von den Bedeckungsmannschaften E zwanzig Soldaten todt, zwei Offiziere lebensgefährlich verleßt.

Catania, 23. Juli. Der König hat nah einer Meldung des . T. B.“ für die durch den Ausbruch des Aetna Ge- ädigten 20000 Frs. gespendet. Die Eruption hält noch an, t jedo an Heftigkeit nachgelassen.

Cordoba. Der in Nr. 176 d. Bl. gemeldete Brand des alten Stadt-Theaters (Theatro Principal) in Cordoba ist nah der „N. Pr. Z.“ am 20. d. M. Abends, wenige Minuten nach Beendigung der Vorstellu 1g entstanden. Die Schauspieler konnten sih noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Der Theater- portier und seine Frau kamen in den Flammen um. Außer dem Theater brannten noch aht Nachbarhäuser nieder.

Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen:

Köln, 23. Juli. (W. T. B.) Der „Kölnischen Zeitung“ gehen aus Tanger Nachrichten zu, wonach die Meldungen Uber räuberishe Einfälle in der Landschaft Anghera über- trieben seien; es seien daselbst keinerlei Ausschreitungen vor- gekommen.

Wien, 23. Juli. (W. T. B.) Der Minister-Präsident Graf Taaffe ist heute Vormittag aus Ellishau hier ein- getroffen.

Wien, -23. Juli. (W. T. B) Déer- Personen- verkehr auf der Strecke Langen—Danöfen (Arl- 0% ahn) wird mittels Umsteigens aufreht erhalten. Die Wiederaufnahme des Gesammtverkehrs durch eine provisorische Verlegung der Trace wird voraussihtlih shon in wenigen Tagen stattfinden.

St. Petersburg, 23. Juli. (W. T. B.) Neuerdings werden vier Cholera-Todesfälle aus Ssarapul, Gou- vernement Wijatka, gemeldet; im übrigen blieb die Epidemie auf die bereits inficirten Gebiete beschränkt.

Brüssel, 23. Juli. Das „Mouvement géographique“ theilt mit: Am oberen Ubangi spielten sih ernste Er- eignis se ab, infolge deren die Agenten der Belgischen Ge- sellschaft am oberen Congo ihre Etablissements verlassen und ihre Handelsthätigkeit in der dortigen E aufgeben dürften. Die Factoreien am Yakoma und Bangasso seien durh eingeborene Soldaten des Unabhängigen Congo- staats angegriffen und den Kaufleuten gedroht worden, sie würden als Hehler verfolgt werden, wenn fie ihren Handel weiter betreiben würden. Das Blatt ver- offentliht den Wortlaut zweier Circulare, von denen das eine die Sammlung von Elfenbein und Kautshuk am Ubangi, das andere jeden Handel auf dem Uelle und dem Mbomu verbietet , und bemerkt, dieses Vorgehen des Congostaats rufe hier eine lebhafte Erregung hervor. S

Christiania, 23. Jul, (W. T. B) Der Kontg conferirte gestern wiederum mit Thorne über die Bildung eines neuen Ministeriums; Thorne zeigte sich indessen niht geneigt, einen solchen Auftrag zu übernehmen. Nachdem die Unterhandlungen mit dem ehemaligen Minister - Präsidenten g abgebrochen sind, verlautet jeßt als möglihe Lösung der Krise, das Ministerium Steen würde auf seinem Posten verbleiben und die Frage wegen eines eigenen norwegischen Konsulats3wesens bis zum Februar vertagt werden.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

C COEDS E G R E E POZEE R E E M Ce R I A5 I Q S SQR E R O ARE NS E C R M NE E S R E R Sts M I D M S RRL A 2A L S R T K M E 25 M A E a D AL T A Na I S No R D S U S E M R R E

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nach Großrußland ausgedehnt, fodaß nur im Nord-

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Mullaghmore | Aberdeen . | Christiansund | Kopenhagen . d Stockholm . Haparanda St. Petersburg Mosfau .

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halb bed. | halb bed. |

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Uebersicht der Witterung. : Das Hochdruckgebiet hat sih von Westen her bis | im Sommergarten.

osten und Südosten Europas der Luftdruck ein niedriger is. Da jedoch das Maximum des Luft- drucks in Höbe von 771 mm noch über Irland

Belle-Alliance-Theater.

fühlem Wetter an, mit Ausnahme des südlichen

heiteres Wetter eingetreten sind. Sehr vereinzelt ; fommen aus Europa Niederschläge zum Bericht, der Refidenz):

Täglich, bei günstigem Wetter : i nfang an Sonn- und Festtagen G2 da j Q R ; 4 Uhr, an den Wochentagen 54 Uhr. Ain Landes - Ausstellungs - Park (Lehrter Bahnhof)

Sonntag: Zum lagert, fo hâlt über Central-Europa die nordwestlihe | 92. Male: Gefährlihe Mädchen. Lustspiel in Luftströmung in geringer Stärke mit wolkigem, | 4 Acten von Ed. Schacht. Regie: Georg Stollberg. ie 2e ren A TIVt : Im prachtvollen, glänzenden Sommer - Garten | Verlobt: Frl. Helene Erhard mit Hrn. Pfarrer Deutschlands, wo mäßige nordöstlihe Winde und | (yrnehmstes und großartigstes Sommer-Etablifsement

9. Gastspiel der Russishen National-, Gesangs-,

Großes Concert | Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.

Geöffnet von 12—11 Uhr. J

Familien-Nachrichten.

Adolf Linke (Erlangen—Dinkelsbühl). Frl. Margarethe Söffing mit Hrn. Rittergutsbesiger Curt Deutrih (Weimar—Striese).

Bet in Großrußland erreichten dieselben erhebliche | Tanz- und Instrumental - Gefellshaft Newsfki. | Vereheliht: Hr. Regierungs-Baumeister Georg Velrage. (10 Personen, zum ersten Mal in Deutschland.) Fabian mit Frl. Else Schliebs (Hannover— S

Deutsche Seewarte. R EGE E E L E E A A S C E P B BRBE B E SSE L B G A L G

Theater- Anzeigen.

Licht 2c. 2c.

Sonntag: Die Fledermaus. Operette in 3 Acten E von Joh. Strauß. Anfang 7 Uhr.

Im prachtvollen Park:

Gr. Doppel - Concert. Auftreten von Gesangs- und | F. Antony. Musik von Karl Instrumental-Künstlern. T

Auftreten sämmtlicher Specialitäten. Großes Doppel-Concert.

Abends: Feenhafte Illumination des ganzen Garten- Etablissements durch 50 000 Gasflammen, bengalisches

5 M des Concerts 4 Uhr, Anfang der Vorstellung E das , | e Friedrich - Wilhelmstädtishes Theater. Moitag: Dieselbe Vorstellung.

3 Adolph Ernst-Theater. Sonntag: 24. Ge-

Großes Doppel-Concert. Auftreten von Ge- | sammt-Gastspiel der aus 42 Personen bestehenden fangs- und Instrumental-Künstlern. Anfang des | Gesellschaft des Directors Theodor Giesrau vom Concerts Sonntags 5 Uhr, an den Wochentagen | K. K. priv. Theater in der Josefstadt Wien. Zum 6 Ubr. 16. Male: Ein alter Hallodri (Schwerenöther).

Montag: Die ledermaus. Im Park: | Posse mit Gesang in 3 Acten von

Uhr. Montag: Dieselbe Vorstellung. : Der Sommer-Garten ist geöffnet. Berlin:

L

Berden).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hauptmann Gühne (Münster i. W.). Hrn. Gerichts-Assessor Dr. Sc(blutius (Königswinter). Hrn. Amtsrichter von Hantelmann (Lehe). Eine Tochter: Hrn. Gerichts - Assessor Kornelius Müller (Trarbah a. d. Mosel). Hrn. Ober-Amtmann Deich- mann (Klostergut Wöltingerode).

Gestorben: Hr. Kanzlei-Rath Conrad Beckmann (Berlin). Hr. Wilhelm Heinrich Ludwig Fkel- berr v. Lersner (Nieder-Erlenbach, Hessen). Vr- Amtsgerichts-Rath Karl Groetschel (Königshütte). Hr. Kreisrichter «a. D. und Syndikus Oswald Vorwerk (Südende bei Berlin). Hr. Ober-

. Thalboth und förster F. R. Mylius (Friedrichshaide).

leiber. Anfang Redacteur: J. V.: Siemenroth.

Verlag der Expedition (Sch olz).

Kroll's Tbeater. Sonntag: Gastspiel des

Herrn Heinrih Bötel. Die Stumme von Portici. | [20101] Hoheuzollern-G alerie

9 Vorm. 10 Ab. Lehrter Bahnhof. Gr. histor. Rundgemälde 1640—1890. Martha. (Lyonel: Herr Heinrich Bötel.) 11464 Sonntag 50 4. Kinder die Hälfte,

(Mafaniello: Herr Heinrih Bötel.) Anfang 7 Uhr. Montag: Der Trompeter von Säkkingen. Dienstag: Gastspiel des Herrn Heinrih Bötel

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32

Fünf Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage).

Er ste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

N 172.

Handel und Gewerbe.

Rundschau über den Welt-Getreidehandel im Monat Juni 1892. (

Der Monat Juni gewährt gewöhnlich im Getreidehandel bereits der kommenden Ernte größeren Einfluß auf die Tendenz, als der alten Ernte um diese Zeit innezuwohnen pflegt, da dieser Monat den Com- binationen übcr die Gestaltung der neuen Ernte einen verhält- nißmäßig freien Spielraum darbietet. In diesem Jahre wirkten bisher der Einfluß der alten Nestbestände und der Einfluß der Ernteaussihten nach einer Richtung; es wurde nämlich die flaue Tendenz, die vorher {hon auf Grund der großen \icht- baren Vorräthe und des günstigen Geldstandes Europas geherrscht hatte, zu einer allgemeinen Muthlosfigkeit der Unternehmungslust gesteigert, als in der zweiten Woche des Juni von Amerika die amtlihen Ernte- shäßungen bekannt wurden. Bis zum Beginn des Juni waren aus den Vereinigten Staaten Nachrichten über Nachrichten eingetroffen, die von einer Verschlechterung des Saatenstandes, von einer starken Einschränkung des Anbaues und von einer Ernte sprachen, die s{chwerlich über 450 000 000 Bushels, wahrscheinlich aber weniger er- geben würde. Da der amerikanishe Markt derzeit auch in fester Tendenz verharrte, lag diesfeits keinerlei Grund vor, an der Richtig- feit dieser Mittheilungen zu zweifeln, daher die Ueberrashung am ganzen _Weltmarït, als die amtlihe Junishäßung alle jene Mittheilungen Lügen \trafte. Der Winterweizen hat sh nah den Regierungsangaben von 84 auf 88,3 9% des Durchschnittsstandes !ge- hoben, Sommerweizen wies einen Stand von 92,3 9/6 auf, und der Gefammtanbau von Weizen war nach dieser Quelle keineswegs geringer, als im vorigen Jahre. Die amerikanishe Landwirthschaft, die in ihren Ablieferungen vorher erheblich nachgelassen hatte, übershüttete nunmehr mit verdoppelter Kraft aus thren alten Beständen die ameritfanischen Märkte. Die Lage am Weltmarkte hatte sich dadurch mit einem Schlage verändert. Während bis da- hin die Ernte Nord - Amerikas mit 450 Millionen Bushels in Nechnung geseßt wurde, rechneten jeßt amerikanishe Fachblätter aus, daß man einem Ertrage von 520 bis 550. Millionen Bushels entgegenzuschen habe und eine Exportcapacität von durhschnittlich 200 Millionen Bushels in Ausficht zu nehmen sei. Durch diese un- erwartete Leistungsfähigkeit Amerikas würde selb ein erheblih {chwächerer Erport Ost-Indiens und Nußlands um so leichter wett ge- macht, als voraussihtlich die großen Vorräthe Europas und die besseren Ernteverhältnisse desselben überhaupt eine wefentlih geringere Waarenbewegung nothwendig °rscheinen ließen. Hierzu fam, daß auch in Frankreih die Ernteaussichten noch theilweise durh Megengüsse sih besserten und daß aus manchen

Districten Rußlands bessere Berichte vorlagen. Aus allen diesen Ver-

hältnissen entspann sih ein zeitweise recht dringlihes Angebot, das um so drückender wirïte, als die besonders in England und Holland liegenden großen uftdisvonirten Bestände von Mehl sich sehr shwer- fällig verkauften. Bei dem Erscheinen der Aufhebung der russischen Ausfuhrverbote (mit Ausnahme von Noggen, Roggenmehl und Kleie) hatten alle anderen Momente den Werthstand bereits so weit ermäßigt, daß diese Maßregel keinerlei Einfluß mehr übte.

_ Während des ganzen Monats war von einer günstigeren Wendung dieser Gesammtlage nihts zu erkennen, da Deutschland einer be- friedigenden Roggenernte entgegensicht, die uns bei weitem weniger zufuhrbedürftig für Weizen machen dürfte. Bedeutsam is aber die durhschnittlih s{chwache Versorgung, mit welcher der Consum der nächsten Zukunft entgegengeht:

Die sichtbaren Borräthe des Weltmarktes, darunter namentlich die s{chwimmenden Weizenmengen, haben sih im Juni verringert, allein die nit controlirten Bestände Europas, soweit es sich hierbei nicht um landwirthschaftlihen Besiß, sondern um Handelsvorräthe handelt, sind größer geworden, und namentlich ist zu beachten, daß die mächtigen Weizenmassen, die unversteuert in den französishen Zoll- niederlagen geruht hatten, nunmehr durch Zahlung des Zolles in den Inlandsverkehr Frankreihs übergegangen und hiermit der Controle als sihtbare Weizenmengen entzogen sind. Es betrugen am 30. Juni die controlirbaren Weizenmengen in Quarters:

: 1892 1891 1890 Auf England unterwegs . . . 2764000 2755000 2 433 000 Auf den Continent unterwegs. 1012000 2414000 570 000 Handelsläger Englands . 0000000 1/029 C000 1/950.000 Samter L4WBOO0O 1100000 FOOO/008 „Visible supply“ Amerikas .. 4000000 2630000 3325 000 Unversteuerte Läger Frankreichs 250 000 725 000 236 000 BOrtatbe in Parts 400 000 105 000 75 000 Vorräthe in Berlin, Danzig,

Stettin 118 000 46 000 110 000 Vorräthe in Odessa 400 000 200 000 250 000

Zusammen am 30. Juni 13 394 000 11 500 000 9 949 000 k L. Sunt 14317.000 12693 000 11485000

__ Was Amerika anbetrifft, so fand in New-York bis zum 7. Juni eine langsame Aufbesserung der Preise, am 11., nah Bekanntwerden der Junischäßung, ein fräftiger Nückshlag und dann eine langsame weitere Abbröckelung statt, die {ließli in ein vollständiges Stagniren der Terminspreise überging. Im allgemeinen blieb man bestrebt, noch lo viel als möglich Weizen nah Europa zu verschiffen, sodaß der Ex- port dem der Vormonate kaum nachstand. Es wurden aus den Ver- einigten Staaten exportirt: Weizen zufammen 1077 000 ckuarters im Juni 1892 gegen 828000 gleichzeitig 1891 ; M ais zusammen 262000 Quarters gegen 291000 im Junt 1891; Mehl im Juni 1892 zusammen 522 000 Sack, gegen 424 000 Sack gleichzeitig 1891. Bemerkenswerth ist, daß der Stort fast einzig und allein über die atlantischen Häfen ging, da dieser Erport einen gewissermaßen greifbaren Vorrath für Europa darstellt, während die Abladungen der westlichen Küste, die meist für Segler geschehen, durhschnittlich eine Fahrzeit von vier Monaten gebrauchen. Die Ablieferungen der Farmer, die im Mai ungefähr auf das Niveau der vorjährigen gesunken waren, haben jene im Juni wieder ungeheuer übertroffen. An die aht Hauptmärkte des Westens tamen diesmal 1 643 750 Quarters gegen 635 750 Quarters im Juni 1891 und 378 750 Quarters gleichzeitig 1890.

É Von Ost-Indien sind die amtlichen Schlußberihte für die Qauptprovinzen eingetroffen, und nur für einige weniger bedeutende Vistricte muß man sih noch auf Schäßungen verlassen. Das Ernte- resultat für Indien stellt sich auf zusammen 24 950 000 Quarters, gegen 33 031 000 Quarters 1m Jahre 1891. Dies Deficit wird nicht obne Einfluß auf die Exportfähigkeit Indiens bleiben. Bis jeßt allerdings ist sie durh die mächtigen Verkäufe, die vor einiger Zeit infolge der Entwerthung des Rupiencurses zu stande kamen, noch lehr bedeutend gewesen, doch zeigte sich das Bestreben, frühere Ab-

"n

Use zurückzureguliren. És wurden aus Ost-Indien im Juni

exportirt Quarters 1892 Quarters 1891 n a. D30000 410 000 nach dem Continent. . . . 165 000 695 000 Zusammen 698 000 1 105 000 Wei, England trafen ein: 2222530 Quarters an Weizen und Sn gegen 1591257 im Mai und 1570278 im Juni 1891. Meliefee. haben allein die Vereinigten Staaten 1591 260 Quarters esert; da die inländischen Ablieferungen auch durchschnittlich größer

Cv O)

Berlin, Sonnabend, den 23. Juli

waren, als in den Vorjahren, so standen damit Weizenmassen zur Verfügung, die den laufenden Bedarf um fo stärker überflügelten, als Nachfrage vom Continent im Juni fast vollständig mangelte. Natur- gemaß vergrößerten .sich somit die Bestände erheblich; man hätte die

orräthe zu Ende Juni an den Stapelvläßen auf über 3 000 000 Quarters, das ist doppelt soviel wie im vorigen Jahre. Die Ent- wielung der englifchen Weizenernte hat ih im Laufe dieses Monats überraschend günstig gestaltet.

Franfreih bot seit der Wiedereinführung seiner alten hohen Zölle niht mehr das Interesse für den Weltmarkt wie früher. Seine Läger sind überfüllt, sodaß neue kräftige Unternehmungslust mangelte. Die Märkte verliefen um fo lustloser, als den durch die Dürre ge? nährten Befürchtungen für die Ernte in der zweiten Hälfte des Juni durch eintretende Negen die Schärfe genommen wurde.

Belgien hatte ziemlih anfehnlihe Zufuhren, welche die gleich- zeitige Nachfrage wesentlih überflügelten, sodaß auch dort die Vor- räthe wieder im Wachsen „waren. Auf Antwerpen waren gegen Schluß des Monats troß der vorherigen reichen Ankünfte noch etwa 420 000 Ouarters Weizen unterwegs. ;

In Holland haben die Bestände russishen Roggens, besonders in Rotterdam, erheblich abgenommen, und da das Gleiche auch in Antwerpen der Fall war, so wendete sih \{ließzlich die Aufmerksam- keit dem Lager in Amsterdam zu, wodur der dortige Terminhandel zeitweise kräftige Anregung erfuhr. Die Vorräthe an Roggen in Amsterdam und an der Zaan betrugen am 30. Juni 5623 Last gegen 7052 am 1. Juni. i

In Oesterreich - Ungarn war der Geschäftsverkehr des Getreidehandels ziemlich lustlos, die Tendenz aber verhältnißmäßig fest, da Zufuhren aus alter Ernte nur noch spärlich flossen und dem Inlandsbedarf nur eben genügten.

_ In Deutschland hat die Weizeneinfuhr ihre großen Dimensionen beibehalten ; beispielsweise kamen allein in Hamburg etwa 50 000 t im Laufe des Juni an. War auch der Bedarf des Landes für Weizen ein außerordentlich umfangreiher, so war er doch nicht im stande, die Waarenmassen zu bewältigen, daher sammelten sih an der Küste und an den großen Strömen entlang ziemlich ansehnlihe Vorräthe. Für Noggen zeigte sih ziemlich unerwartet noch mancherlei Angebot aus alter Ernte, das im einzelnen zwar nicht bedeutend, in seiner Ge- sammtheit indessen ziemlih ansehnliche Quantitäten repräfentirte, die in ihrer Beschaffenheit jedoch durchschnittlich viel zu wünschen ließen.

Am Berliner Markt hat der Verkehr in Weizen während des ganzen Monats keine größere Ausdehnung erreicht, da die Ver- sorgung Schlesiens, Sachsens und theilweise des Ostens direct von den für Berliner Rechnung an der Küste lagernden Vorräthen gefchah und. die Berliner Bestände nur verhältnißmäßig s{chwach in Angriff genommen wurden. Die Gesammtzufuhr Berlins betrug nur 3999 t, und von diesen sind noch 331 t für die Speicherung übrig geblieben. Im Terminhandel hat der Monat einen Nückgang von etwa 14 bis 15 M gebracht, der um so überrashender war, als man den Werth des Weizens im Vergleih zum Roggen und angesichts der Steuer von 35 A s{hon Ende Mai .als verhältnißmäßig? billig ansah. Den Hauptdruck hatte die erwähnte amerikanische Ernte- {chäßung gegeben.

Roggen hat auch im Juni seine eigenthümliche Geschäftslage, die diesem minderwerthigen Getreide einen höheren Preis gewährt als dem werthvolleren Weizen, nicht nur vollständig beibehalten, sondern die Preisdifferenz zwischen beiden Getreideforten hat sich im Juni zu Gunsten des Roggens noh recht erheblih erweitert. Während Weizen unter dem Druck des flauen Weltmarktes litt, boten den Noggen- preisen die besonders aus Südrußland vorliegenden ungünstigen Feld- berichte eine kräftige Stütze für die späteren Sichten, die überdies etwa 20 M billiger als laufende Monate notirten und niht nur {hon hierin einen Ps fanden, sondern auch der Speculation vielfah Anregung zu Käufen gaben. Hierdurch glich sich der Dru, den die günstigen Aussichten der Inlandsernte zeitweise übten, reihlich aus, und die späteren Termine gehen noch mit einem Gewinn aus den Monatsshwankungen hervor. Für die laufenden Termine aber war die Lage eine ret strenge geworden, denn immer noch bestand ein zum theil durch Uebertragung früherer Engagements entstandenes großes Hausse- interesse, das auf Lieferung der Waare bestand oder nur mit hohem Deport die Blankoverkäufer aus ihren Verpflichtungen herausließ. Da es nun mehr noch als zuvor an größeren Mengen von Waare fehlte, die den Bedingungen der Berliner Schlußscheine ent- spra, fo waren selbst die größten Anstrengungen niht im stande, auch nur annähernde Mengen, die gebrauht wurden, nah Berlin zu ziehen. Ein großer Theil der Engagements wurde im Laufe des Juni erledigt, ein anderer fand dur Kündigungen Begleichung;: für ein nicht unerheblihes Quantum aber zögerten die Verpflichteten bis zum leßten Tage, sodaß fie zum theil nicht selbs Anlaß wurden, daß der Ausgang des Monats noch eine starke Steigerung des Junipreises bei einem s{chließlihen Aufgelde von 15 # gegen Juli brahte. Für diesen Monat erscheint die Sachlage zunächst ganz ähnlich der des Juni, denn das Hausseinteresse erstreckt sich auch auf den Julitermin, und da im Juli auf neue Waare in größeren Partien kaum zu rechnen ist, so sprehen auch für diesen die feitherigen Verhältnisse in gleicher Weise mit.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Nuhr und in Oberschlesien. An der Ruhr find am 22. d. M. gestellt 10454, nit rehtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 21. d. M. gestellt 3919, nicht rehtzeitig gestellt 9 Wagen.

Zwangs-Versteigerungen.

Beim Königlichen Amts8geriht T Berlin stand am 22. Juli das Grundstück des Maurermeisters Carl Draeger, hier Beusselstraße 67 belegen, zur Versteigerung: Nußungswerth 9600 4, Mindestgebot 109 100 #; für das Meistgebot von 122500 M wurde der Maurermeister Augu st Schulze, Greifswalderstraße 27, Ersteher. Aufgehoben wurde das Verfahren der Zwangs- versteigerung, betreffend das Grundstück Kochstraße 49, dem Kaufmann Richard Bruck gehörig, da die Anträge zurückgenommen wurden.

Berlin, 22. Juli. (Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalz.) Butter. (Jm Großhandel franco Berlin an Producenten bezahlte Abrehnungspreise.) Hof- und Genossenschafts - Butter 1a. 96—98 M, Ila. 93—95 M, Ill a. M, do. abfallende 88—92 #, Land-, Preußische 80—85 A, Neßbrücher 78—82 #Æ, Pommersche 78—80 Æ, Polnische 78—82 “M, Bayerise Sennbutter #Æ(, do. Landbutter û, Shlesishe 83—88 H, Galizishe 73—75 #, Margarine 40— 70 Æ Käse: Schweizer, Emmenthaler 87—90 #, Bayerischer 60—70 Æ, Osft- und Westpreußischer 1a. 60—65 Æ, do. ITa. 50— 60 4, Holländer 80—85 F, Limburger 36—42 4, Quadrat-Mager- fäse Ia. 20—25 Æ, do. Ila. 12—15 # Schmalz: Prima Western 17 9/9 Tara 45,— X, reines, in Deutschland raffinirt 46,00—48,00 Æ, Berliner Bratenschmalz 48,00—51,00 2% Fett, in Amerika raffinirt 38,50—39,00 , in Deutschland raffinirt 39,00— 42,00 (Alles pr. 50 kg). Tendenz: Butter: E, eingetretener allgemeiner Erntezeit bleiben Einlieferungen {chwach und befestigten sid Preise weiter. Schmalz: unverändert fest.

1892,

Leipzig, 22. Juli. (W. T. B.) Kammzug - Termin- handel. La Plata.’ Grundmuster B. per Juli 3,70 4, per August 3,727 4, per September 3,75 M, per Oktober 3,75 M, per iw v e Las per E Veo M, per Januar 3,80 A, per

ebru ¡2E er März 3,822 4, per il 3,827 M 10 000 ke, , P z s per April 3,827 Æ Umsaß

London, 22. Juli. (W. T. B.) An der Küste 4 Weizen- ladungen angeboten.

Manchester, 22. Juli. (W. T. B.) 12r Water Taykor 51, 30r Water Taylor 7, 20r Water Leigh 64, 30r Water Claÿfbn 62, 32r Mock Brooke 63, 40r Mayoll 65, 40r Medio Wilkinson 72, 32r Warpcops Lees 64, 36r Warpcops Rowland 7, 36r Wary- cops Wellington 78, 40r Double Weston 73, 60r Double courante Qualität 103, 32“ 116 yards 16X16 grey Printers aus 32r/46r 142. Stetig.

Glasgow, 22. Juli. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 418 052 Tons gegen 907 886 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betriebe befind- lihen Hochöfen beträgt 75 gegen 72 im vorigen Jahre. :

_ New-York, 22. Juli. (W. T. B.) Die Böïfe war anfangs fest und lebhaft, wurde im Verlauf lustlos und matt und {loß stetig. Der Umsaß der Actien betrug 123 000 Stück. Der Silber- vorrath wird auf 2050000 Unzen geschäßt. Silberver- käufe fanden nicht statt. Für den Staatsshaß wurden 3830 000 Unzen zu 86,80 à 86,87 angekauft. s :

Weizen anfangs s{chwach, dann besser auf Berichte über Ernteschäden und Regenwetter, später abgeschwächt auf Realisirungen der Haufssepartei. Schluß matt. —Mais anfangs ziemlih behauptet, dann nachgebend auf günstige Ernteberichte, Schluß \chwach.

Baumwollen-Wochenbericht. Zufuhren in allen Unions- häâfen 15 000 Ballen, Ausfuhr nah Großbritannien 14 000 Ballen, Stur nach dem Continent 1000 Ballen. Vorrath 487 000

allen.

Chicago, 22. Juli. (W. T. B.) Weizen anfangs stetig und befestigt, dann abgeshwächt auf schwäcere telegraphische Berichte, später besser auf ungünstige Witterung im Nordwesten. Schluß ruhig. Máis anfangs stetig, später nahgebend auf Realisation der Haussiers. Schluß s{hwach.

Verkehrs-Anstalten.

_ Bremen, 283. Juli. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer „Köln“, am %. Juni von Bremen abgegangen ist am 22. Juli Vorm. in Bahia angekommen. Der Postdampfer „Weimar“, nach New-York bestimmt, hat am 22. Juli Nachm. Dover passirt. Der Poftdampfer „Leipzig? hat am 22. Juli Morgens die Reise von Lissabon nach Brasilien fortgesetzt. Der Postdampfer „Kronprinz Friedrich Wilhelm“, nah dem La Plata - bestimmt, hat am 21. Juli Abends Las Palmas passirt. Der Reichs-Postdampfer „Habsburg“ ift am’ 21. Juli Abends in Port Said angekommen und hat nah Ueber- gabe der australischen Post an den nah Brindisi bestimmten Neichs- Postdampfer „Stettin“ am 22. Juli Morgens die Reise nah Genua fortgeseßt. Der Reichs - Postdampfer „Stettin“ is am 21. Juli Abends mit der austr&chen Post vom Reichs-Postdampfer „Habsburg“ von Port Said nach Brindisi abgegangen. Der Reichs- Postdampfer „Oldenburg“, nah Ost: Asien bestimmt, ist am 22. Juli Morgens in Colo mb o angekommen. 7

Damburg,. 22 Ul. (W. L. B) HambuUrg- Attreris Tantshe - Packtetfährt - Actiengesellschaft. Der Post: dampfer „B ohemia“ ist, von Hamburg kommend, gestern Abend in New-York, der Schnelldampfer „Normannia“, von New- York fommend, heute Morgen auf der Elbe und der Postdampfer „Rhaetia“ von New-York kommend, heute Nachmittag auf der Elbe eingetroffen.

London, 22. Juli. (W. T. B.) Der Union-Dampfer „Arab“ ist heute auf der Ausreise von den Canarischen Inseln abgegangen.

Paris. 22. Qui, Der V. tüuternationale Binnênta Schiffahrts-Congreß wählte heute zu Vice-Präsidenten die deutshen Commissare, Wirklihen Geheimen Rath Schult und Ober- Baudirector Wiebe, fowie die Commissare für Schweden und für Norwegen Oberst Rickert und Director für Kanalangelegenheiten Sat ren.

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Mannigfaltiges,

Limburg a. d. Lahn. Die Stadt Limburg wird mit elek - trishem Licht und elektrischer Kraft versehen, indem eine in etwa 2 km Entfernung von der Stadt gelegene Wasserkraft, die bisher zum Betrieb der Mühlen der Herren Mulot u. Thiriot diente, ausgenußzt wird. Die Ausführung der Anlage geschieht dur die Commanditgesellshaft W. Lahmeyer u. Co. in Frankfurt a. M,, während die „Actiengesellschaft für den Bau und Betrieb elektrischer Anlagen“ ebendaselbst den Betrieb der Centrale übernimmt. Die leßtere Firma hat ein auss{hließliches Monopol für die elektrische Energie-Bersorgung der Stadt Limburg auf zwanzig Jahre erhalten.

Vom Brocken. Wie man der „N. Pr. Ztg." mittheilt, “wird der neue Aussihtsthurm auf dem Brocken eifrig gefördert ; sieben Meter hoch erhebt sich bereits der quadratische Unterbau. Bis Anfang September soll der Thurm vollendet sein.

Oberammergau. Aus Oberammergau wird den „M. N. N.“ ge- schrieben : In Betreff der in mehreren Blättern enthaltenen Nachricht, daß die Oberammergauer beziehungêweise ein Theil derselben behufs Auf- führung der Passionsspiele nah Chicago zu gehen beabsichtigen, wird hiermit erklärt, daß diese Nachricht vollständig unwahr ist. Das von unseren Vorfahren vor mehr denn 250 Jahren zur Abwendung der Pest abgelegte Gelübde, „die Passionéttragödte alle zehn Jahre zu halten“, wurde von uns immer treulih gewahrt. Es liegt aber uns Oberammergauern durchaus fern, außer der zehnjährigen Periode Passionsaufführungen zu veranstalten oder gar als Schauspieler umherzureifen und mit unserm heiligen Spiel Profession zu treiben. Im Interesse der Wahrheit bitten wir um möglichste Weiterverbreitung dieser unserer Verwahrung. Oberammergau, den 19. Juli 1892, Der Bürgermeister: Joh. Lang.

Prag, 22. Juli. Nach einer Meldung des „Prag. Abdbl.“ aus Brürx in Böhmen sind drei am 4. d. M. in der Biliner Emeran- Zeche vershüttete Arbeiter heute noch lebend herausbefördert worden, nachdem sie siebzehn Tage ohne Nahrung gewesen waren.

Wieliczka. Aus Anlaß der Feier des Geburtstags des Kaisers ranz Joseph wird am 14. und 15. August d. I., d. i. Sonntag und Montag, ein Besuch des weltberühmten Salzbergwerks Wieliczka

bei glänzender Beleuchtung, brillantem Feuerwerk und „Höllenfahrt“ veranstaltet. Der Reinertrag if für wohlthätige Zwecke bestimmt. Von Krakau verkehrt an diesen Tagen ein Personenzug nah Wieliczka.