1892 / 195 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 19 Aug 1892 18:00:01 GMT) scan diff

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«Fnvalidenhaus-Küsters geleisteten Zuschusses, wogegen die Gnadenkirchengemeinde den Antheil sowohl am Ruhegehalt des Pfarrers von Hanstein wie an der Pension des Küsters Löchner wie bisher zu tragen hat.

Diese Errichtungs-Urkunde tritt mit ibrer Bekanntmachung durch den „Deutshen Reihs- und Koöniglich Preußischen Staats-Anzeiger“ in Kraft.

Berlin, den 8. Juli 1892. S)

Berlin, den 2. August 1892: (L. S.)

Königliches Consistorium Der Polizei-Präsident von Berlin.

E A Meyerhof f. Friedheim.

der Provinz Brandenburg.

«In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „NReichs- und Staats-Anzeigers“ wird cin Privilegium wegen Aus- gabe von 1 200000 f vierprocentiger Änleihescheine der Stargard-Küstriner Eisenbahn-Gesellschaft, Aus- gabe von 1892, veröffentlicht.

Bekanntma chUng:

Nach Vorschrift des Geseßes vom 10. April 1872 (Geses-Samml. S. 357) sind bekannt gemacht :

1) das am 9. Mat 1892 Allerhöchst vollzogene Statut für den Aland-Sommerdeichverband durch die Amtsblätter

der Königlichen Regierung zu Magdeburg Nr. 22 S. 1:

gegeben den 28. Mai 1892, der Königlichen Regierung zu Lüneburg Nr. 27 S 213, aus- gegeben den 1. Iuli 1892;

2) der Allerhöchste Erlaß vom 30. Mai 1892, betreffend die Verleihung dcs Enteignungsrehts an die Bürgermeisterei Lohmar im Siegkreise zur Entziehung und zur dauernden Beschränkung * des zur Anlage cines Weges von der Beuel-Overather Provinzialstraße bei Donrath bezw. Jabah durch das Jabachthal bis zur Siegburg - Mucher Provinzialstraße bei Pohlhausen in An- f\pruch zu nehmenden Grundeigenthums, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Köln Nr. 27 S. 297, ausgegeben den 6. Juli 1892:

3) der am 3. Juni 1892 Allerhöch# vollzogene Nacktrag zu Statut für die Deichgenossenshaft Pießkendorf vom 25. September 1889 durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Danzig Nr. 29 S. 269, auêgegeben den 16. Juli 1892 ;

4) der Allerhöchste Erlaß vom 8. Juni 1892, betreffend die Ge- nehmigung der neuen Saßungen für die Posensche Provinzial-Feuer- societät, durch die Amtsblätter

der Königlichen Regierung zu Posen Nr. 29 S. 249, ausgegeben

den 19. Juli 1892, der Königlichen Negierung zu Bromberg Nr... 28 S. 301, auë- gegeben den 14. Juli 1892;

5) der Allerhöchste Erlaß vom 12. Juni 1892, betreffend die Herabseßung des Zinsfußes der seitens der Gemeinde Bad Soden am Taunus auf Grund des Allerhöchsten Privilegiums vom 8. Juni 1881 ausgefertigten Anleihescheine von 43 auf 49/6, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Wiesbaden Nr. 27 S. 223, ausgegeben Dén 7: QUU 1892:

6) ter Allerhöchste Erlaß vom 15. Juni 1892, betreffend die Verleihung des Rechts zur Chausseegelderhebung an den Kreis Teltow für die von ihm gebaute Chaussee von Schhmöckwiß über Nadeland, Beuthen und Hankels Ablage nach Königs-Wusterhausen, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin Nr. 30 S. 293, ausgegeben den 22. Juli 1892:

7) der am 17. Juni 1892 Allerhöchst vollzogene Nachtrag zu dem Statut der Genossenschaft zur Entwässerung der Ottmars- bocholter Niederung und des Offerbach-Gebietes durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Münster Nr. 31 S. 243, ausgegeben den 30. ÎIuli 1892;

8) der Allerhcchste Erlaß vom 20. Juni 1892, betreffend die Verleihung des Enteignungsrehts an die Actiengesellschaft „Barmer Bergbahn“ zu Barmen, zur Entziehung und zur dauernden Beschrän- kung des zur Erbauung und zum Betriebe einer {malspurigen Cisen- bahn von Barmen durch die Anlagen des Verschönerungsverecins da- felbst bis zum Aussicht3thurm, sowie einer daran anschließenden Eisen- bahn nah Ronsdorf in Anspruch zu nehmenden Grundeigenthums, durch das Amtéblatt der Königlichen Regierung zu Düsseldorf Nr. 28 S. 455, ausgegeben den 16. Juli 1892;

9) der Allerhöchste Erlaß vom 20. Juni 1892, betreffend die Verleihung des Rechts zur Chausseegelderhebung an den Kreis Briesen für die Chaussee von Briesen über Groß-Wallicz und Bahrendorf bis zur früheren Grenze des Kreises Strasburg, durch das Amts- blatt der Königlichen Regierung zu Marienwerder Nr. 30 S. 217, ausgegeben den 28. Juli 1892;

10) die Allerhöchste Concessionsurkunde vom 9. Juli 1892, be- treffend den Erwerb und Betrieb der Eisenbahn von Glasow nach Berlinchen durch die Stargard-Küstriner Eisenbahngesellschaft, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. O. Nr. 31 S. 227, ausgegeben den 3. August 1892.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 19. August.

Seine Majestät der Kaiser und König empfingen gestern vor dem Paradediner, welches um 6 Uhr Abends im Neuen Palais stattfand, den Botschafter von Radowigz dasclbst und nahmen aus den Händen der Grafen von Solms-NRödel- heim und von Scheel-Plessen die Orden ihrer verstorbenen Väter entgegen.

Heute Vormittag arbeiteten Seine Majestät im Marmor- palais mit dem Reichskanzler und nahmen darauf die Vor- träge des Kricgs-Ministers und des Chefs des Militärcabinets entgegen. Dem Vortrage des Kriegs-Ministers wohnten der General-Jnspecteur der Fuß-Artillerie sowie der Chef des JIngenieur- und Pionier-Corps und Gencral-Jnspecteur der Festungen bei.

Der Chef des Jngenieur- und Pionier - Corps und General-Jnspecteur der Festungen, General-Lieutenant Golz ist hierher zurückgekehrt.

Der Chef der Marinestation dcr Nordsee, Vice-Admiral Deinhard und der Gencral-Lieutcnant Müller, Comman- deur der 12. Division, haben Berlin nah Abstattung pcrsön- licher Meldungen verlassen.

Der Kaiserliche Gesandie am Königlich belgischen Hofe, Wirkliche Geheime Rath Graf von Alvensleben hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Während seiner Abwesenheit fungirt der Legations-Rath Prinz von Thurn und Taxis als Geschäftsträger.

Der Reichs-Postdampfer „General Werder“ ist mit dem heimkehrenden Ablösungstransport S. M. Kanonenboote „Wolf“ und „Jltis“, Transportführer Lieutenant zur See

Nordmann, am 18. August in Bremerhaven eingetroffen.

- Bayern.

Die „Münch. Neuest. Nachr.“ schreiben zur Reise des Prinzen Leopold von Bayern nah Berlin: :

„Prinz Leopold von Bayern iff am Mittwoh nach Berlin ab- gereist, um sih dem Kaifer als Inspecteur der 4. Armee-Inspection vorzustellen. Er wird am Donnerstag vom Kaiser empfangen und wird alsdann gleich feine neue Function ausüben, indem er die zu seiner Inspection gehörigen preußischen Armec-Corps, das Ilk. und IV., einer Besichtigung unterzieht. Zum ersten Male scit der Er- richtung des Deutschen Neichs wird ein bayerischer General preußische Truppentheile inspiciren. Wir begrüßen dies mit freudiger Genug- thuung als sihtbaren Beweis für die Einheit und Einigkeit der deutschen Stämme, für die enge Gemeinfamkeit des Bandes, welches das deutsche Heer so fest und untrennbar umscließt.“

Sachsen.

Dresden, 18. August. Seine Königliche Hoheit der Prinz Georg begab sich am Mittwoch (a zu Wagen von Posen nah Sfrzynki bei Buk und wohnte dort der Besichti- qung des Füfilier-Regiments von Steinmez (Westfälisches) Nr. 357 und des 2. Niederschlesishen Jnfanterie-Regiments Nr. 47 bei. Um 5 Uhr trat der Prinz die Rüdckreise nach Dresden an, wo die Ankunft heute Morgen 1 Uhr erfolgte.

Sachsen-Weimar-Eisfenach.

Weimar, 18. August. Seine Königliche Hoheit der Großherzog und Jhre Hoheit die Herzogin Johann Albrecht von Meckélenburg-Schwerin, geborene Prin- zessin von Sachsen-Weimar, sind vorgestern in bestem Wohlsein zum Kurgebrauch in Scheveningen eingetroffen.

Oefterreich-Ungarn.

Anläßlich der Feier des Geburtstags des Kaisers fanden gestern in Wien, Budapest, Prag und zahlreichen anderen Städten der Monarchie Festgottesdienste und patriotishe Kundgebungen statt. Jn Bukarest wurde gleihfalls ein Festgottesdienst im Beisein des öster- reihisch - ungarishen Gesandten, des Gesandischafts- personals und hoher rumänisher Würdenträger abgehalten. Auf der österreichish - ungarischen Gesandtschaft war großer Empfang, und am Abend veranstaltete dic osterreichish-ungarishe Colonie ein Bankett. Jn Belgrad erschien bei dem in der Kapelle der österreichish- ungarishen Gesandtschaft abgehaltenen Festgottesdienst auch der Minister-Präsident Paschitsh und drückte den Herren der Gesandtschaft seine Glückwünsche aus. Auch in Cetinje und Athen fanden festlihe Veranstaltungen statt.

Der Minister von Szögyényi-Marich ist in Budapest eingetroffen und hat bis zur Nückehr des Grafen Szápáry die provisorishe Leitung des Minister-Präsidiums sowie des Ministeriums des Jnnern übernommen.

Großbritannien und Jrland.

Das Parlament is gestern Abend um 9 Uhr ohne Thronrede geschlossen worden.

Die Königin hat auf den Vorschlag des Marquis von Salisbury dem Lord-Lieutenant von Jrland im vorigen Cabinet Earl of Zetland die Würde eines Marquis verlichen sowie aht neuePairs und fünf Geheime Näthe ernannt, darunter Jesse Collings und das Mitglied des Unterhauses Professor Huxley. Ferner wurden zwolf neue Baronets ernannt, darunter vier Mitglieder des Unterhauses sowie Baron Schröder, und aht andere Personen, unter denen si Ashmead Bartlett, Cioillord der Admiralität im leßten Ministerium, befindet, in den Nitterstand erhoben.

Zu Unter - Staatssecretären in dem neuen Mi- nisterium find ernannt worden: Sir Edward Grey für das Aus- wärtige, Herbert Gladstone für das Jnnere, George Russell für Indien und Sydney Buxton für die Colonien. Earl Nosebery, der neue Minister des Auswärtigen, hat Francis Hyde Villiers, den Privatsccretär des bisherigen Unter-Staatssecretärs des Aeußern Sir Philip Currie, zu seinem crsten VPrivalsccretär ernannt.

Frankreich.

Der Minister des Innern hat jeßt in einem Nund- schreiben an die Eisenbahn-Gesellschaften seine Weisungen für die Beförderung von Dynamit und anderen Spreng- stoffen ertheilt. Er ordnet an, daß die Eisenbahn-Gesellschaften cinen Beamten beauftragen, die Dynamitsendungen während der ganzen Reise zu überwachen. Von einer militärischen Bedeckung derartiger Transporte ist also vorläufig Abstand genommen worden.

Wie aus Regierungskrcisen mitgetheilt wird, wäre die Meldung aus Tanger, wonach der Secretär der fran- zösischen Gesandtschaft in Gegenwart des französishen Ge- sandten dur einen maurischen Soldaten insultirt worden sei (siche die gestrige Nummer des „R. u. St. - A.“ unter der Rubrik „Afrika“) lediglich darauf zurüc- zuführen, daß der Soldat, dem der Gesandte unbckannt ge- wesen sei, versuht habe, das Ned des lehteren zum Scheuen zu bringen. Die Militärbehörde Babe sofort gegenüber dem Gesandten ihrem Bedauern über den Zwischen- fall Ausdruck gegeben und dem Schuldigen eine strenge Strafe auferlegt.

Rußland unnd Polen. Die kaiserlihe Familie ist am gestrigen Tage von St. Petersburg nah Peterhof übergesiedelt. ie Frage der Rückerstattung der Verpflegungs- darlehen soll, wie die „Now. Wr.“ erfährt, cinige Schwierigkeiten machen, da diese Verpflihtung mit

der der Nücfstandszahlungen

von Bauern auf andcren Gebieten zusammenfsälli. So betrage in den Noth- stands-Gouvernements die- Summe der Rückstände an Landsteuern 3773312 RNbl.,, an Loskaufszahlungen 58 591 347 Rbl. Hierzu kämen dann noch, außer den sehr großen Verpflegungs-Darlehen, die Darlehen aus den Land- schaftskassen und Rückstände an Gemeinde- und Landschafts- steuern. Jtalien.

Der römishe Correspondent des Londoner „Daily Chronicle“ schreibt: Der Papst hat beschlossen, daß alle Pilger, welhe anläßlich seines Bischofs-Jubiläums nah Rom fommen, in den Außengebäuden des Vatikans auf feine Kosten wohnen sollen. Die Pilgerfahrten beginnen im nächsten September und endigen im Mai 1893. Die wirklize Gedächtnißfeier der Con- secration des Papstes wird am 19. Februar abgehalten werden. Troß der großen Sommerhize ist die Gesundheit des Papstes ausgezeichnet, sie is niemals so gut gewesen. Leo XTI. ift niht einmal von dem leihten Unwohlsein be- fallen worden, woran er fonst während der heißen Jahreszeit dann und wann zu leiden pflegt.

Türkei.

Die Ernennung Naum Effendi’'s zum Gouverneur des Libanon mit dem Range eines Veziers ist laut tele- graphischer Meldung aus Konstantinopel gestern amtlich publizirt worden.

Schweden und Norwegen.

(F) Stockholm, 16. August. Der Kronprinz und die Kronprinzessin werden nah einem kürzeren Aufenthalt auf Sofiero während des größeren Theils des Herbstes auf Schloß Skabersjö verweilen, das ihnen von der verwittweten Gräfin Thott zur Disposition gestellt worden ist. Der deutsche Ge- sandte Dr. Busch und Gemahlin sind mehrere Tage die Gäste des Kronprinzenpaares auf Schloß Tullgarn gewesen.

Bulgarien.

Der Prinz Ferdinand von Sachsen-Coburg ist am 17. d. M. nah dem Kloster Rilo abgereist, wo er bis zur Eröffnung der Ausstellung in Philippopel zu bleiben be- absichtigt. Der Minister-Präsident Stambulow hat sich gestern nah Varna begeben.

Afrika.

Ueber die mehrerwähnten Ereignisse in Uganda ver- öffentlicht die fkatholishe Mission in Lyon jeßt ein Schreiben des Bischofs Hirth aus Uganda an den Kardinal Lavigerie. Jn diesem, vom 25. April d. J. datirten Schreiben werden dem „W. T. B.“ zufolge die Behauptungen, daß die Engländer den katholischen Missionen Hindernisse in den Weg gelegt hätten, wiederholt und wird zur Anrufung der Jntervention der Königin von England aufgefordert.

Depeschen des Energie neurs in Boma an die Regierung des Congostaats in Brüssel melden im Gegen- sag zu den Nachrichten, wonach arabishe Banden den Lomani und Lualaba abwärts. auf dem Marsh nah den Stanley Falls sein sollten —, daß am 13. Juli die Lage an den Falls eine durchaus befriedigende war und daß man keinerlei Besorgnisse hegte.

Nr. 33 der „Veröffentlihungen des Kaiserlichen Ge- sundheitsamts" vom 17. August hat folgenden Fnhalt: Gesund- beitéstand. Mittheilungen über Volkskrankheiten, insbesondere Cholera. Sterbefälle in deutshen Städten mit 40000 und mehr Ein- wohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Er- franfungen in Berliner Krankenhäusern. Desgl. in deutschen Stadt- und Landbezirken. Witterung. Zeitweilige Maßregeln gegen Volkskrankheiten. Thierscuhen in den Niederlanden 1890. Veterinärpolizeiliße Maßregeln. (Preußen Reg.-Bez. Oppeln, Stade, Dänemark). Gesetzgebung u. \. w. (Preußen). Wassergas. Fleischschau. (Prov. Schlesien). Trichinenshau. (Reg.-Bez. Breslau). Anzeige- vfliht bei Brechdurchfällen. (Reg.-Bez. Liegnitz). Viehseuchen- übereinkfommen mit Oesterreih-Ungarn. (Reg.-Bez. Stade). Schweinefleishuntersuchung. (Bayern). Maßnahmen gegen die Cholera. Einfuhr von Einstellschweinen. Grenzcontrole. Schweineeinfuhr. Viehseuchenübereinkunft mit Oesterreih-Ungarn. Einfuhr von Zuchtvich. Durchfuhr von Schafen. (Olden- burg). Vichuntersubung. (Braunschweig). Desinfection von Biehwagen. (Sachscn-Altenburg). Desinfection von Eisenbahnen. (Niederlande). Maul- und Klauenseuche. Verhandlungen von geseßgebenden Körperschaften, Vereinen, Congressen u. #. w. 18. Ver- sammlung des deutschen Vereins für öffentlide Gesundheitspflege. Beilage. Gerichtlihe Entscheidungen zum Nahrungsmittelgeses (Butter, Milch.)

Nr. 17 des Eisenbahn-Verordnungsblatts, heraus- gegeben im Königlihen Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 15. August, enthält einen Erlaß des Ministers der öffentlichen Arbeiten vom 23. Juli 1892, betreffend : a. die Betriebsordnung für die Haupt- cisenbahnen Deutschlands; b. die. Bestimmungen über die Befähigung von Eisenbahnbetriebsbeamten ; c. die Signalordnung für die Eisen- bahnen Deutschlands: d. die Normen für den Bau und die Auê- rüstung der Haupteisenbahnen Deutschlands; e. die Bahnordnung für die Nebencisenbahnen Deutschlands.

Entscheidungen des Reichsgerichts.

In Bezug auf § 25 des preuß. Ges. vom 11. Juli 1845 über das Verfahren bei Aufnahme von Notariatë-Instrumenten: „Sind der Notar oder die beiden Zeugen der fremden Sprache, worin die Betheiligten sih auészudrücken im stande sind, mächtig, so erfolgt die Aufnahme und Vollziehung des Protokolls in beiden Sprachen, ohne daß es der Zuzichung-eines Dolmetschers bedarf“ hat das Neichsgeriht, V. Civilsenat, durch Urtheil vom 14. Mai 1892 ausgesprochen, daß die beiden Zeugen als der fremden Sprache mächtig zu erachten sind, wenn sie diese Sprache zwar verstehen, in derselben aber weder lesen noch schreiben können.

_ Ausländishe Prämienpapiere mit falschem Stempel unterliegen, nach einem Urtheil des Neichsgericht®, I. Strafsenats, vom 11. April 1892, nicht der Einziehung im objectiven Strafverfahren nach § 152 des Strafgesezbuchs, auch isl der Thäter niht wegen eines Münzdelicts 146 Str.-G.-B.), fondern nur wegen UÜrkundenfälschüung (S8 275, 276) zu bestrafen.

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Kunft und Wissenschaft.

In Leipzig beging am 16. d. M. der Mathematiker Moritz Wilhelm Drobisch, seit 1826 Professor an der Leipziger Universität, in seiner Vaterstadt, deren Ehrenbürger er ist, in voller Rüstigkeir seinen neunzigsten Geburtstag. Drobish is auch Mitbegründer der 1846 hauptsächlich auf seine Anregung ins Leben gerufenen Königlich fächsischen Gesellschaft der Wissenschaften; allgemein bekannt ist cin Lehrbuch der Psychologie.

Das fchöône, im Jahre 1468 in seiner jeßigen Form vollendete Altstadt-Rathhaus in Braunschweig tsst, wie man der „Magb. Ztg.* reibt, zur Zeit mit einem Baugerüst umgeben. Eine gründliche Herstellung des früher lange Zeit vernachlässigten Gebäudes fand zwar erst in den Jahcen 1854—1856 statt; es hatten \sih jedoch in neuerer Zeit, befonders an den ofenen zartgegliederten Lauben sowie an den Sockeln der Pfeiler Beschädigungen gezeigt, die eine gründ- liche Auébefserung nöthig machten, deren Kosten denn auch von der Stadt- verordnetenversammlung bewilligt wurden. Augenblicklich is man mit Aus- besserung der siebzehn Standbilder beschäftigt, die an den Pfeilern der Lauben angebracht sind. Ihre Reibe eröffnet an der südlichen Ee Kaiser Heinrich T.; sie {ließt an der östlichen mit dem Standbilde Otto’s des Kindes, des ersten Herzogs von Braunschweig, ab. Außer- dem müssen mehrere „Krabben“ erseßt werden, die abgängig geworden sind. Nah Beendigung dieser Herstellungsarbciten joll von cinem Mitgliede des städtishen, Bauamt1s. eine Ansicht des Gebäudes nebs einem Grundriß angefertigt werden, wozu die Stadtverordneten die Mittel gleichfalls be- willigt haben. Diese Blätter sind zu einem Geschenk bestimmt, das die Stadt Braunschweig der Stadt Wien machen wird. Der dortige Stadtmagistrat hatte um eine Ansicht des Gebäudes für seine Sammlung berühmter Nathhäuser gebeten. Im nächsten Jahre foll auch das vollendetste gothishe Bauwerk der Stadt, die aus dem Fahre 1434 stammende Annen- Kapelle an der Südseite der Mart ini-Kirche, cine Wiederherstellung erfahren. Sie hatte, wie altc Abbildungen zeigen, ursprünglih ein mit Schiefer gedecktes Helmdah. S :

Ein französisches Urtbeil über deutsche' Wissen - [chaft theilt die „Nation“ mit. Sie berihtet: Ein junger fran- zösischer Historiker, Herr Ferdinand Lot, erörtert die Frage der Reform des französischen Unterrichtswesens in einer umfangreichen Broschüre, welhe auch für Deutschland von Interesse ist. „In dem Maße, in welchem ih die Organisation der französishen Facultäten genauer ftudirte“ heißt es S. 8 „und sie mit der der fremden, namentlich der deutschen Universitäten verglich, hat sich mir die trost- lofe Gewißheit unferer Schwäche und die niedershmetternde Ueber- legenheit Deutschlands nach und nach aufgedrängt. Die wissenschaft-

lihe Hegemonie Deutschlands in allen Zweigen der Wissenschaft ohne Ausnahme i} gegenwärtig von allen civilisirten Völkern anerkannt. Es ist ein notorisches Factum, daß Deutschland allein wissenschaftlich mehr producirt als der ganze übrige Nest der Welt. Seine Ueber- legenheit in den Wissenschaften bildet das Pendant zu der Englands auf den Gebieten des Handels und der Secfahrt. Vielleicht ift sie verbältnißmäßig noch größer.“ Z

_ Einen sehr interessanten arhäologischen Fund hat, nach den St. Petersburger „Nowosti“, kürzlich der Professor N. I. Wesse- lowsfki, Mitglied der Kaiserlih russishen Archäologischen Com- misfion, bei seinen Kurgan-A usgrabungen in der Krim ge- macht. Er fand nämli unter einem Kurganhügel auf dem Gut des Verrn Passmak ein uraltes scythisches Grab. In einer Tiefe von ca. 2 Faden unter der Kuppe des Hügels lag das Skelett cines Krtegers, daneben ein goldener Köcher mit Pfeilen und ein eisernes Schwert. Ferner fand man in dem Grabe einen Speer, 5 große Thongeschirre und einen cisernen Panzer. Alle eisernen Gegenstände waren ftarf verrostet.

Land- und Forftwirthschaft.

__ Aus Galag wird uns über die diesjährige Ernte in Rumänien noch Folgendes berichtet (vgl. „R.-Anz.“ Nr. 190 vom 13. Augujt):

Ein festes Urtheil über das hiesige Ernte-Ergebniß in Körnerfrüchten läßt fich zur Zeit noch nicht abgeben. Kauf- männische Kreise bestreben sih, die Ernte als nicht befriedigend hinzustellen. Jn gewissem Maße mag dies hinsichtlih der Qualität besonders bei Weizen und Gerste zutreffen, weil Zur Zeit der Ernte reihlihe Regengüsse niedergingen die bei dem Mangel an Feldarbeitskräften in dieser Hinsicht Schaden angerichtet haben. Was aber die Quantität anbetrifft, so ist das Interesse, welches jene Kreise daran haben, das Ernte-Ergebniß zur Zeit dem Auslande gegenüber herab- zusehen, hierselbst zu groß, um diesen Angaben besonderen Werth beizumessen. Es is noch' in Berücksichtigung zu ziehen, daß noch erhebliche Mengen von vorjährigem Weizen si unverkauft bei Producenten im Lande befinden. Fortgeseßt muß angenommen werden, daß das diesjährige Ernte- Ergebniß im allgemeinen das Mittel überschreiten werde. Die Mais ernte verspricht eine vorzügliche zu werden, wie fie das

Land hier lange nicht gehabt hat.

Gesundheit8wesen, Thierkrankheiten und Absperrungs&-Maßregeln. NaGriGten s über die Verbreitung von Thierkrankheiten im Auslande. Oesterreich.

30. Juni.

Orte:

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Maul- und Klaucnseuche it Lat Maul- und Klauenscuche LUngen ele Maul- und Klaucnseuche Lungen X Maul- und Klauenfeuche Lungenfeuche . ;

Nieder-ODesterreich Ober-ODesterreih .

Böhmen

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Ungarn.

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j : Komitate : s i Komitate : Maul- und Klauenseuhe . 13 : 12 LUNgC e E O

Rußland. Rinderpest. Im Moconat April 1892. Zabl Gebiete: des des getödteten gefallenen Viekbs:

S A 1 E E Schweiz. Maul- und Klauenseuche. 16.—30. Juni. 1. —15. F Zahl der verseuchten Kantone: te: Ställe : Orte: Zürich . 3 Luzern Md Appenzell a. Nh. Appenzell i. Rh. C S E Oa S Velgien. Im Monat Mai. Lungenscuche: in 7 Provinzen, 13 Gemeinden, 17 Ställen.

Paris, 18. August. Nach Meldungen aus Havre sollen dort ¿wölf Fälle von choleraähnliher Erkrankung vorgekommen sein. An jedem der leßten Tage seien drei der Erkrankten ge- storben. L

St. Petersburg, 18. August. Die Cholera hat sich, dem „W. T. B.* zufolge, nunmebr auch auf den Landkreis von S t. Petersburg ausgedehnt. Nah amtliher Mittheilung sind in diesem Kreise gestern sieben Personen an der Cholera erkrankt. Wie dem „W. T. B.* zufolge aus Wiborg über Helsingfors gemeldet wird, ist ein aus Nußland dort eingetroffener Offizier von der Cholera befallen worden und ihr erlegen.

…_ Athen, 18. August. Seit vorgestern ist von neuem eine elf- tâgige Quarantäne für die Herkünfte aus den Häfen des Schwarzen Meeres zwischen Kertsh und der rumänischen Grenze angeordnet tworden.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks

an der Nuhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 17. d. M. gestellt 10022, nit rechtzeitig gestellt keine Wagen; am 18. August sind gestellt 9619, nicht recht- ¿eitig gestellt keine Wagen. G

In Oberschlesien sind am 17. d. M. gestellt 4238, nicht rechtzeitig gestellt feine Wagen. '

Zwangs-Versteigerungen. )

Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin stand am 18. August das Grundstück in der Oranienstraße 97 a, der falliten Commanditgesellschaft Hugo Loewy zu Berlin gehörig, zur Ver-

eigerung. Nußungswerth 14 070 A, Mindestgebot 95000 X; es bot der Kaufmann H. Bellien, Holzmarktstraße 49, für die ses Bellien’shen Erben 339 000 . und erbielt für sie den Zuschlag.

9, Juni 16. Juni.

00079) agere Kohlen: 1 Kohle

Zahl der verseuchten : Dôse: Komitáte: te: Höfe: 43 11 : 8

Komitate : : Hofe? 13 s 99

14 69 200

VomoberscchlesischenEisen-undMetallmarkt berichtet die „Schl. Ztg.“: Das NRoheisengeshäft ist in Anbetracht des geringen Absatzes sehr matt, und nur eine wesentliche Steigerung des Verbrauchs von Roheisen im nächsten Quartal dürfte die Hochofen- werke vor weiteren Betriebéeinshränkungen s{üßen. Infolge der geringen Zahl der in Feuer stehenden Oefen is auch der Bezug in- und ausländisher Erze sehr zurügegangen, und wird beab- sichtigt, die Erzförderung dementsprechend einzus{chränken. Bei den Wa lzwerken dauert die ungleilmäßige Beschäftigung fort. Der Preis für Walzeisen is nach wie vor 132,50 Æ für 100 kg; in Rücksicht auf die, wenn auch vorläufig noch geringe, Aufbesserung im Walzeisengengeshäft is anzunehmen, daß dieser Preis auch pro IV. Quartal bestehen bleibt. Auf Stab-, Rund- und Formeisen gehen die Specificationen reihlich, bei einigen Werken sogar recht zahlrei ein, dagegen hat die Nachfrage nach Baucisen und Trägern bedeutend nachgelassen. Für Feineisen is der Begehr mäßig, und sind die Feineisenstrecken augenblicklich s{chwach beseßt. In Feinblechen bis zu 12 mm Stärke hat sh die Nach- frage in leßter Zeit gehoben, in Grobblehen jedoch ift dieselbe sehr gering, weil den Dampfkesselfabriken große Aufträge niht vorliegen und auch der Schiffbau nachgelassen hat. Die Eisengießerceien klagen fortgeseßt über zu geringen Eingang von Aufträgen: die

oder sind für eigenen Bedarf beschäftigt. Poterie liegt ganz darnieder, da sie durch das emaillirte Blehgeschirr eine sehr wesent- lihe Concurrenz erhalten hat. Für Handelsguß sind in den leßten Tagen die Aufträge etwas zahlreicher eingegangen. Maschinen-" und Kesselfabriken sind zumeist nur mit Anfertigung fleinerer Objecte und mit Reparaturen beschäftigt. Ebenso ergeht es den Eisenconstructions- Werkstätten. Das Nohbzinkgeshäft war in der Berichts- woche unverändert, in Walzzink dagegen besser bei bisherigen Notirungen.

Börse zu Düsseldorf. (Amtliher Preisberiht vom 18. August 1892.) Der Kohlenmar kt ist der Jahreszeit entsprehend still. Der Eisenmarkt ist steigend. (Berechnung in Mark für 1000 kg und, wo nicht anders bemerkt, ab Werk.) Kohlen und Koks. 1) Gas- und Flammfkohlen: Gasfoble für Leuchtgasbereitung 11,50— 12, Generatorkohle 10,50—11, Gasflammförderkohle 9,50—10; 2) Fettfkohlen: Förderkfohle 8,50, beste melirte Kohle 9,50, Kokskoble f Förderkohle 8—8,90, melirte 9—9,50, Nußkoble Korn I1 (Anthracit) 18,00—20,00; 4) Koks: Gießereikoks 14,50—15, Hochofenkoks 12, Nußkoks, gebrohen 15,50—17; 5) Briquets 11,00—13,00. Erze: 1) RNobspath 7,50—8,50, 2) Geröfteter Spatheisenstein 11,20—12,50, 3) Somorrostro f. o. b. Rotterdam —, 4) Nasjauisher Noth- eisenstein mit ca. 509% Eisen 8,50—9,20, 5) Rascnerze franco —. Roheisen: 1) Spiegeleisen Ta 10—12 9/9 Mangan 59, 2) Weißstrah- liges Qualitäts-Puddelroheisen : rhein.-westf. Marken 51—52, Sieger- länder 48—49, 3) Stahleisen 52—53, 4) Engl. Bessemereisen ab Verschiffungshafen —,—, 5) Spanisches Bessemereisen Marke Mudela cif. Notterdam —,—, 6)“ Deutsches do. —,—, 7) Thomaseisen franco Verbrauchs\telle 50, §8) Puddeleisen (Luxemburger Qualität) 38,80, 9) Engl. Roheisen Nr. I1IT ab Ruhrort 59—60, 10) Luremburger Gießereieisen Nr. III 48,50, 11) Deutsches Gießgreieisen Nr. 1 65, 12) do: Nr. 11 13) do: Nr. 111 57, ‘14) do. Hämatit 66, 15) Spanisches Hämatit Marke Mudela loco Nuhrort 72—73. Stabeisen: Gewöhnliches Stabeisen —,—. Bleche: 1) Ge- wöhnliche Bleche 145, 2) Kesselblehe 160, 3) Feinblehe 135—145,

Draht: 1) Eisenwalzdraht —, 2) Stahlwalzdraht —.

besser beschäftigten Werke erledigen entweder noch frühere Ordres *

Frankfurt a. M., 18. August. (Getreidemarktberiht von Ioseph Strauß.) Weizen war fortgeseßt reichlich angeboten, sodaß die vorhandene Bedarfsfrage dem Angebot nicht gleihkam und der Artikel eine neuerlihe Einbuße von ca. 25 8 zu verzeichnen hat. Am vergangenen Montag war der erste Cuks Vormittags 94 Uhr für hiesigen Landweizen Parität Frankfurt a. M. 17} Æ auf dem Lande abzunehmen 177 (Qualität läßt nichts zu wünschen übrig) bei sehr großen Umsäßen; gegen 11 Uhr meldete Berlin flaue Curse, wodurch biesige Handelsmüßhlen im Einkauf zögerten und fremde Käufer (haupt- sählih aus Baden, Württemberg und Elsaß) ihren Bedarf zu 177 6 Parität hier deckten. Für fremde Weizenforten is augenblicklich hier tein Markt. Roggen: die meisten Berichte betonen die Wider- standsfähigkeit des niedrigen Preisstandes, Käufer treffen hier einen guten Markt; man notirt 154 . In Gerste sind maßgebende Abschlüsse noch nicht erfolgt; man fordert 162—17} M; exquisite Sorten. darüber. Hafer: Der Consum griff nur mit großer Zu- rückhaltung cin, infolgedessen herrschte matte Tendenz; 14:—151 M Mais hatte feinen regelmäßigen Charafter, anwesende Käufer fanden die Forderungen zu hoch, man verlangt für exquisites etwa 13 M, beschädigtes soll mit 12 und gesundes La Plata zu 122 M ge- handelt sein. Raps. zeigt fortgeseßt matte Haltung? *31—2 A6 nominell. Spelzenspreu (Ersaß für Roggenstroh)“ öhne Preis- änderung, pr. Ctr. 1—1} A Roggenkleie ca. 11 , Weizen - fleie 9—{ Æ; der Consum ist offenbar bei den günstigen Aussichten für Kartoffeln zu Ankäufen wenig geneigt. Mehblmarkt: Die Umsäße in Roggenmehl waren ungewöhnlich umfangreih, großen Realisationen und Blancoabgaben für Berliner Rechnung standen ebenbürtige Deckungen und Meinungskäufe gegen- über. Für Weizenmehle haben die benahbarten Handelsmühlen die Führung übernommen und beherrschen den Markt. Hiesiges Weizen - mehl Nr. 0 29:—304 4%, Nr. 1 27—28 4, Nr:2 26—27 c, Nr. 3 24—25 Æ, Nr. 4 19—197 4, Nr. 5 14—147 Æ Milchbrot - und Brotmehl im Verband 51—52 @ Norddeutsche und westfälische Weizenmehle Nr. 00 24—25 A Roggenmehl, loco bier, Nr. 0 2526 e, Ne. 0/1 231—241 e, Nr. 1 29 23 A (Obige Preise’ verstehen si pro 100 kg ab hier, häufig jedo auch loco auêwâärtiger Stationen und bei Partien von mindestens 10 000 kg.)

Leipzig, 18. August. (W. T. B.) Kammzug-Termin - handel. La Plata. Grundmuster B. per August 3,775 4, per September 3,80 #, per Oktober 3,80 (, per November 3,825 #, per Dezember 3,85 4, per Januar 3,85 M, per Februar 3,871 4, per März 3,872 , per April 3,877 #4, per Mai 3,90 4, per Iuni 3,927 K, per Juli 3,923 #4 Umsatz 40 000 ks.

London, 18 August. (W. T. B) Wie aus Börsenkreisen verlautet, entbehrt das Gerücht, cine mit Indien in Geschäftsver- bindung stehende Bank habe die Bank von England um Unter- stüßung angegangen, der Begründung.

London, 18. August. (W. T. B.) An der Küste 4 Weizen - ladungen angeboten.

Bradford, 18. August. stetig, ordinâre Alpacca fest; in Stoffe unverändert.

New-York, 18. August. (W. T. B.) Die Börse eröffnete matt zu niedrigeren Cursen und {loß nach vorübergehender Befesti- gung im allgemeinen matt. Der Umsay der Actien betrug 155000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 2040000 Unzen geschäßt. Die Silberverk äufe betrugen 50000 Unzen.

Weizen anfangs stetig, später anzichend auf Deckungen der Baissiers. Schluß stetig. Mais anfangs ‘s{chwach, dann befestigt und fest den ganzen Tag auf Käufe der Hausfsepartei. ;

Chicago, 18. August. (W. T. B.) Weizen anfangs stetig, im Verlaufe unverändert. Schluß stetig. Mais anfangs stetig,

1n nachgebend; später Reaction auf ungünstiges Wetter. Schluß fest.

VerZehrs-Anstalten.

Laut Telegramm aus Aachen ist die zweite englische Post über Ostende vom 18. d. M. ausgeblieben. (Grund: Zugverspätung in Belgien.

(W. G B) Wolle hig ber Garnen Durlhschnittsgeschäft,

Zur bequemen Einlieferung von Packeten ist in Berlin, abgesehen von den zahlreihen Stadt-Postanstalten, auch dur die Paetbestelleinri(tungen und -Packetwagen der Post Gelegenheit geboten.

Sämmtliche im Dienst befindlihen Packetbesteller sind zur Ent- gegennahme gewöhnlicher Pakete behufs Weiterbesorgung zur Post vervflichtet. Sie nchmen die Pakete entweder innerbalb der Hâuser selbst, welche sie zum Zwecke der Bestellung oder Abholung betreten, oder an denjenigen Stellen entgegen, wo ihr Fuhrwerk jeweilig hält.

Auf scriftlide Bestellung mittels Bestellshreibens oder Be- stellfarte an das Kaiserlihe Paket-Postamt in Berlin N. (Oranien- burgerstraße 70) findet die Abholung von Packeten durch die Packetbesteller auch aus den in den Verlangschreiben bezeichneten Wohnungen ftatt.

Die Bestellshreiben und Bestellkarten werden unentgeltlih be- fördert: für die von den Packetbestellern auf ihren Bestellfahrten ein- gesammelten gewöhnlichen Packete kommt außer dem Porto allgemein eine Gebühr von 10 zur Erhebung.

Hamburg, 18. August. (W. T. B) Hamburg- Ameri- fanishe Padcketfahrt-Actiengesellshaft. Der Postdampfer „Slavonia“ ist, von Hamburg kommend, heute Morgen in New - Vort eingetroffen.

London, 18. August. (W. T. B.) Der Union-Dampfer „Mexican“ is auf der Heimreise heute von Madeira abgegangen.

Theater und Musik. :

Kroll’s Theater.

Als Nenato in Verdis „Maskenball“ begann gestern Abend Sgr. Vittorio Edmondi ein Gastspiel und hat mit seinem ersten Auftreten auf der Kroll’shen Bühne einen hübschen Erfolg zu verzeichnen, den er in erster Reihe seinem warmen, wohlklingenden und gut geschulten Organ verdankt. Zu voller Wirkung gelangte das fünst- lerische Vermögen des Sängers erst im vierten Act in dem Duett mitAmelia und in der sih anschließenden Arie; wenn der Künstler in Gesang und Spiel den Empfindungsgehalt seiner Rolle natürlicher und darum ergreifender widerspiegeln könnte, würde die Leistung unein- geshränkte Anerkennung verdienen, denn Kraft des Ausdrucks, Klar- heit des Vortrags und Wohllaut der Stimme war ihm durhweg eigen. Bis jeßt wird die volle Wirkung der Leistung namentlich durch eine gewisse Steifheit der Bewe- Zngen beeinträchtigt; auch fönnte der Sänger der zärtlichen Liebe, dem Seelenshmerz und glühenden Haß cine stärkere Betonung angedeihen lassen. Die Partie des Grafen Nichard sang Herr Alma ges{chmadckvoll, doch. hätte die Canzone des zweiten Acts eindrucksvoller vorgetragen werden fönnen; im folgenden Ouartett aber erfreute Herr Alma durch seine Gefjangskunst, durch die sorgfältige und sichere Beherrshung des Organs und durch ansprechende Frishe des Vortrags. Fräulein Beuer als Ulrica leistete recht Tüchtiges durch fraftvolle Darstellung und das voll quellende, wohlgeshulte Organ. Fräulcin Prosky’s Vortrag litt anfänglih etwas durch cin auffälliges Tremoliren der Stimme; im Duett mit Richard gewann das Organ aber an Festigkeit, obne an Kraft zu verlieren, todaß auch dieser Sängerin lebhafte An- erkennung zu theil wurde. Fräulein von Pessic sang ihre Pagenliedhen zierlich und klar, und die Herren Lurgenstein und P oppe als Verschworene vollendeten das trefflihe Ensemble.

Im Lessing-Theater wird in Felix Philivpi’s Schauspiel „Das alte Lied“, das, wie {hon gemeldet, am Montag zur ersten

Aufführung kommt, Maria Reifenhofer wieder die Rolle der Leonie spielen, mit welcher sie seiner Zeit im Deutschen Theater einen