1892 / 195 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 19 Aug 1892 18:00:01 GMT) scan diff

e are Lai E E E I I A E RERE N E E

Das Recht der Zurückforderung dauert in dem Falle zu a bis zur Einlösung der betreffenden Zinsscheine, in dem Falle zu b bis zur Wiederherstellung des unterbrochenen Betriebes, das Recht der Kündigung in dem Falle zu c drei Monate von dem Tage ab, an weldem die Zahlung der Tilgungssumme hätte erfolgen follen. Die Kündigung verliert indessen ihre rechtlithe Wirkung, wenn die Gesfellshaft die niht innegehaltene Tilgung naGholt und zu dem Ende binnen längstens dreier Monate nach erfolgter Kündigung die Einlöfung der ausgeloosten Anleihescheine nachträglih bewirkt. E

§

Bis zur Tilgung der Anleibescheine darf die Gesellshaft keine zur Eisenbahn und zu den Bahnhöfen erforderlichen Grundstücke ver- Taufen. Dies bezieht \ih jedoch nit auf die außerhalb der Bahn und der Bahnhöfe befindlihen Grundstücke, auch niht auf solche, welche innerhalb der Bahnhöfe etwa an das Reih oder den Staat oder an Gemeinden zur Herstellung von Post-, Telegraphen-, Polizei- oder steuerlichen Einrichtungen, oder welche zu Packhöfen oder Waaren- niederlagen abgetreten werden möchten.

Für den Fall, daß Unsere Gerichte einen Nachweis darüber er- fordern sollten, ob ein Grundstück zur Eisenbahn oder zu den Babn- böfen erforderli sei oder nit, genügt eine Bescheinigung des Eisen- bahn-Commiffariats.

Die vorstehende Bestimmung foll sich jedoch auf diejenigen An- [eibescheine niht beziehen, die, zur Nücfzahlung fällig erklärt, nicht innerhalb fechs Monaten nach Verfall zur Einlösung vorgelegt werden.

8 11.

Alle in diesem Privilegium vorgeschriebenen öffentlichen Bekannt- machungen müssen in dem „Deutschen Reichs- und Preußi- schen Staats-Anzeiger“ und in einer in Soldin erscheinenden Zeitung abgedruckt werden. Zu Urkund dessen haben Wir das gegen- wärtige Privilegium Allerhöchsteigenhändig vollzogen und unter Unserm Königlichen Insiegel ausfertigen lassen, ohne jedoch dadurch den Inhabern der Anleihescheine ihre Befriedigung von Seiten des Staats zu gewährleisten oder Nechten Dritter vorzugreifen.

Das gegenwärtige Privilegium is durch das Amtsblatt der Regierungen in Frankfurt a. O. und in Stettin bekannt zu machen und cine Anzeige davon, daß dieses geschehen, in die Gesez-Sammlung aufzunehmen. 4

Gegeben Cowes, den 6. August 1892.

(L, S) WilhelmRK. Miquel. Thielen.

Muster A. O eat : E Vierprocentiger Anleihefchein der Stargard-Küstriner Eisenbahn-Gesellschaft, Ausgabe vom Jahre 1892, N A über 200 Mark.

Inhaber dieses Anleihescheines hat auf Höhe von 200 Mark Antheil an der in- Gemäßheit des umstehend abgetruckten Allerhöchsten Privi- Tegiuu1s aufgenommenen Anleihe der Stargard-Küstriner Eisenbahn- Gesellschaft von 1200000 4 Die Zinsen sind gegen Rückgabe der ausgegebenen Zinsscheine zahlbar.

Soldin, den . . . ten 1892.

(Trockene r Stempel.) Die Direction der Stargard-Küstriner Eisenbahn-Gesellschaft. (Zwei Unterschriften eigenhändig oder facsimilirt.) Ausgefertigt: (Unterschrift eigenhändig.)

Diesem Anleihesheine sind 8 Zinsscheine 1. Reihe für die 4 Jahre vom 1 189 . b 189. mit Zinsschein-Anweisung beigefügt.

Muster B. O a S N! Vierprocentiger Anleiheschein der Stargard-Küstriner Eisenbahn-Gesellschaft, Ausgabe vom Jahre 1892,

N Bes über

500 Mark.

Inhaber dieses Anleihescheines hat auf Höhe von 500 Mark Antheil an der in Gemäßheit des umstehend abgedruckten Allerhöchsten Privilegiums aufgenommenen Anleihe der Stargard-Küstriner Eisen- bahn-Gefellshaft von 1 200000 A Die Zinsen sind gegen Nückgabe der auêsgegebenen Zinsscheine zahlbar. i

Soldin, den . . . ten

(Trockener Stempel.) Die Direction der Stargard-Küstriner Eisenbahn-Gesellschaft. (Zwei Unterschriften eigenhändig oder facsimilirt.) Ausgefertigt : (Unterschrift eigenhändig.)

Diesem Anleihescheine sind 8 Zinsscheine 1. Reibe für die 4 Jahre vom 1 189 bis 1 . mit Zins\chein- Anweisung beigefügt.

Muster C. 1A Zinsschein 1. Neibe zu dem vierprocentigen Anleihescheine der Stargard- Küstriner Eisenbahn-Gesellschaft, Ausgabe von 1892, Nr. A Lee Inhaber dieses hat vom 1. April (1. Oktober) 18 . . ab die halbjährlichen Zinsen für die Zeit vom S auf den oben genannten Anleiheshein über 200 Mark bei unserer Gesellschaftskasse zu erheben mit , Soldin, den . . ten (Trockener Stempel.) Die Direction der Stargard-Küstriner Eisenbahn-Gesellschaft. (Zwei Unterschriften eigenhändig oder facfimilirt.) Ausgefertigt : (Unterschrift eigenhändig.)

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YVerjährt am .

Muster D. dib v5 v 0A - Zinsschein 1. Reihe zu dem vierprocentigen Anleihescheine der Stargard- Küstriner Eisenbahn-Gefellschaft, Ausgabe von 1892, N B Inhaber dieses hat vom 1. April (1. Oktober) 18 . . . ab die halbjährlichen Zinsen für die Zeit vom bis -.. . « « (Uf den oben genannten Anleiheschein über 500 Mark bei unserer Gesellschaftskasse zu erheben mit . M. Soldin, den . . . ten 1892, (Trockener Stempel.) ; Die Direction der Stargard - Küstriner Eisenbahn-Gesellschaft. (Zwei Unterschriften eigenhändig oder facsimilirt.) Ausgefertigt : (Unterschrift eigenhändig.)

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Verjährt am

Muster E. Anweisung zur Ens neuer Zinsscheine für den vierprocentigen Anleiheshein der Stargard-Küstriner Eisenbahn-Gesellschaft, . Ausgabe von 1892, Me As über 200 Mark.

Inhaber empfängt gegen Rückgabe dieser Anweisung bei unserer Gesellschaftskasse die folgende Reihe von 8 Stü Zinsscheinen zum vorbezeichneten Anleihescheine der Stargard - Küstriner Eisenbahn- Gesfellshaft, sofern nicht von dem Inhaber des Anleihescheins gegen diese Auereihung Widerspruch erhoben i. Im Falle eines solchen Widerspruchs oder wenn die Anweisung überhaupt nicht beigebracht werden fann, erfolgt die Ausreichung der Zinsscheine an den Inhaber des Anleibescheins.

Soldin, den (Trockener Stempel.) : Die Direction der Stargard-Küstriner Eisenbahn-Gesellschaft. (Zwei Unterschriften eigenhändig - oder facsimilirt.) Ausgefertigt : (Unterschrift eigenhändig.)

Muster F. Anweisung zur Abhebung neuer Zinsscheine für den vierprocentigen Anleiheshein der Stargard-Küstriner Eisenbahn-Gesellschaft, Ausgabe von 1892, B über 500 Mark.

Inhaber empfängt gegen Nückgabe dieser Anweisung bei unserer Gesellschaftskasse die Fot ende Reihe von 8 Stück Zinsscheinen zum vorbezeichneten Anleiheshein der Stargard - Küstriner Eisenbahn- Gesellschaft, sofern niht von dem Inhaber des Anleihescheins gegen diese Ausreihung Widerspruch erhoben ist. Im Falle eines solchen Widerspruchs oder wenn die Anweisung überhaupt niht beigebracht werden kann, erfolgt die Ausreichung der Zinsscheine an den Inhaber des Anleihescheins.

Soldin, den .

(Trockener Stempel.) Die Direction der Stargard-Küstriner Eisenbahn-Gesellschaft. (Zwei Unterschriften eigenhändig oder facsimilirt.) Ausgefsertigt : (Unterschrift eigenhändig.)

Statistik und Volkswirthschaft.

Die deutsche überseeishe Auswanderung über deutshe Häfen, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam stellte fih nah den Ermittelungen des Kaiserlichen Statistischen Amts im Ju li 1892 und im gleichen Zeitraum des Vorjahres folgendermaßen: Es wurden befördert im Juli über 1892 1891 Bete s. 0 4088 39500 Dm. a 80009 2486 andere deutshe Häfen (Stettin) 133 119 deutsche Häfen zusammen . . 7240 6460 Zern 1 390 1341 ILSTTCTOA N S 389 147 Amen 0e 65 Ueberhaupt 9119 (8013 Aus deutschen Häfen wurden im Juli d. J. neben den vor- genannten 7240 deutschen Auëwanderern noch 17 316 Angehörige sremder Staaten befördert. Davon gingen über Bremen 5322, Hamburg 11 701, Stettin 293.

Die Dampfkessel und Dampfmaschinen in Preußen zu Anfang 1892,

Wenn auc die Benußung der Dampfkraft allein für die gewerb- liche Leistungsfähigkeit eines Landes einen siheren Maßstab abzugeben niht im stande ist, so lassen doch größere Unterschiede in der Zu- oder Abnahme ihrer Verwendung Schlüsse auf das wirth- schaftlihe Gedeihen eines Landes zu, und zwar um so mehr, je ärmer das betreffende Land an Wasserkräften ist. Jn Preußen überwiegen die Dampfmotoren alle übrigen Krafterzeuger bei weitem; da fich nun hier auf Grund der Ermittelungen des Königlichen Statistischen Bureaus die Zahl der Dampfkessel und Dampfmaschinen (mit Aus- {luß der seitens der Armeeverwaltung und Kriegsmarine benußten) wie die Leistungéfähigkeit der Dampfmaschinen von Jahr zu Fahr vermehrt bezw. erhöht hat, so darf daraus gefolgert werden, daß troß der vielbeklagten Ungunst der Zeiten die gewerbliche Thätigkeit des Landes dennoch eine Verringerung nicht erfahren hat. Es betrug nämlich, wie wir der „Statist. Corr.“ entnehmen, im preußischen Staat -

die Zahl der

ll feststehenden beweglihen Schiffs-Dampf-

Anfang O anut der Jahre Dampfkessel Di, Dampfkessel Kessel Maschinen

1885 41 421 38 830 9191 T2141 1 048 1886 42 956 40 308 10 101 Loe 1887 44 207 41 736 10 891 1 408 1888 45 575 43 370 TLSTL 1451 1889 47 191 45 192 12 177 1836 1890 48 538 46 554 12822 2 046 1891 49 914 48 440 13 769 2115 1892 51 470 50 491 14 706 2 246

Auf den Fortschritten, welche neuerdings sich in der zweckmäßigeren Bauart und vollkommneren Ausnußung des Dampfes bei den Dampf- maschinen immer mehr geltend machen, beruht es vornehmlich, daß die Leistungsfähigkeit der Maschinen in einem weit stärkeren Maße stieg als ihre Zahl. Während nämli die Anzahl derjenigen fest- stehenden Dampfmaschinen, deren Leistungsfähigkeit zu Anfang 1885 genau ermittelt werden konnte, 38202 und die Leistungsfähigkeit derselben 1 221 884 Pferdestärken betrug, wurden zu Beginn des Jahres 1892 bei 50 035 Maschinen 1 838 622 Pferdestärken ftacitellt: einer Zunahme der betreffenden Zahl der feststchenden Maschinen um 31,0 9% steht also eine Erhöhung ihrer Leistungsfähigkeit um 50,47 9/0 gegenüber. Die zu Anfang 1892 gezählten 14 370 beweglihen Dampf- maschinen (Locomobilen) wiesen eine Gesammtleistungsfähigkeit von 141 266 Pferdestärken auf, sodaß auf eine derartige Maschine im Durchschnitt nahezu 10 Pferdestärken entfielen.

Von den Schiffs-Dampfkesseln und -Maschinen gehörten zu Anfang 1892 1315 Kessel und 1217 Maschinen mit einer Leistungsfähigkeit von 107 915 Pferdestärken der Binnen schiffahrt, 550 Kessel und 403 Maschinen mit einer Leistungéfähigkeit von 111 677 Pferdestärken dagegen der S ee schiffahrt an; endlich dienten zur fraglichen Zeit noch 761 auf Wasserfahrzeugen befindlihe Maschinen mit 9745 Pferde- stärken nicht zur Fortbewegung von Schiffen, sondern zu Krahn-, Winde-, Bagger- und anderen Zwecken.

Das Wachsthum der Stadt Frankfurt a. M. *)

Die Bevölkerung E hat sih innerhalb der leßten 75 Jahre, für welhe Periode man auf dem Gebiet des jeßigen Deutschen Reichs eine Verdoppelung beobachtet hat, mehr als vervier- faht und namentlich innerhalb der r Jahrzehnte einen ungemein großen Aufs{chwung genommen. Die Zeit, wo die jeßt über 180 000 Seelen zählende Stadt das erste Hunderttausend überschritten hat, liegt nur um 15 bis 20 Jahre zurück. Während die Bevölkerung von- 1817 (41458 Einwohner) bis 1867 (78277 Einw.) verbYtuiluuäüig nur langsam wuchs, zeigte sich von da ab eine sehr starke Vermehrung, die in der Zeit von 1875/80 ihren Höhepunkt erreihte (21,59 9/6). 1880/85 trat dann ein bedeutender Nückshlag ein (die Zunahme betrug nur 12,87 9/0), während si in 1885/90 wieder eine erhöhte Bevölkerungêzunahme (um 16,56 9/0) bemerkbar mahte. Faßt man die Bevölkerung der einzelnen Stadtbezirke für die beiden Perioden 1880/85 und 1885/90 ins Auge, fo ergiebt si, daß die nordöstlihe Außenstadt verhältniß- mäßig glei stark (18,9809/gund 20,21 9/6) am gesammten Bevölkerungs- zustand der Stadt betheiligt blieb, auch für den Nordwesten (11,68 % und13,93 9/0) zeigten fi nur geringe Unterschiede. Dagegen entwickelten si die Bevölkerungsgruppen des Nordens (9,88 °%/6 und 20,3096) und Süd- westens (2,23 %ound 11,25 9/0) erst 1885/90. Die Altstadt zeigte eine auf- fallend starke Zunahme (14,26 9/6) in 1880/85, die aber in der fol- genden Periode auf 2,75 9% zurückging. Diese Verdichtung der Alt- stadt zu Beginn der 80er Jahre war eine directe Folge der berrsen- den Wohnungénoth der unbemittelteren Klassen, und erklärt \ih der Nückgang in der zweiten Hälfte der Dekade aus der gesteigerten Bauthätigkeit und der Beschaffung kleinerer Wohnungen zu drei Zim- mern in einzelnen Theilen der Außenstadt. Was die Bauthätigkeit anbetrifft, so steigerte si diese von 94 Grundstücken in 1880/81 auf 255 in 1889/90 und 309 in 1890/91. Mit diesem Jahrgange dürfte sie aber ihren Höhepunkt erreiht haben, da sih aus der Zabl der im lau- fenden Jahre begonnenen Rohbauten mit ziemlider Sicherheit darauf schließen läßt, daß die Zahl der 1890/91 vollendeten Nohbauten nicht überschritten werden wird. War nun die Bauthätigkeit, nament- lih seit 1887, eine gegen die früheren Jahre sehr gesteigerte, so hat sie sich auch in vollständig anderer Richtung bewegt, indem die Zahl der auf ein Gebäude treffenden Wohnungen sich erheblih vergrößert hat und daher auf die größeren Mieths- bäuser in neuerer Zeit ein erhöhter Antheil entfiel. Während bis 1886/87 die Häuser mit vier Wohnungen, ausnahmsweise auch die Einfamilienhäuser, vorherrschend waren, traten in den letzten Jahren solche mit fünf Wohnungen in den Vordergrund und au die Grund- stücke mit aht bis zehn Wohnungen erschienen \{härfer vertreten. Es handelt sih bei dieser Zunahme weniger um eine Vermehrung der Grundstücke mit mehrfachen Häusern, als vielmehr um eine größere Ausnuzung des Bauterrains in verticaler Richtung. Ebenso zeigt sich, daß der zu Anfang des verflossenen Jahrzehnts fehr fühlbar gewordene Mangel an kleineren Wohnungen die Bauspeculation veranlaßt hat, ihr Augenmerk in erhöhtem Grade auf die Befriedigung dieses Be- dürfnisses zu rihten. Insbesondere waren es Wohnungen mit drei Zimmern, deren Herftellung angelegentlicher betrieben wurde, do fanden auch in geringerem Maße Wohnungen von ein bis zwei Zimmern Berücksichtigung. Während 1880/85 die Häuser mit vier Dbergeschossen (höhere sind, soweit es sich um bewohnbare Gelafse handelt, nah der Frankfurter Bauordnung nicht zulässig) wenig mehr als ein Viertel aller neuentstandenen Wohnhäuser umfaßten, betrugen sie 1885/90 nahezu die Hälfte. Andererseits machte die Zahl der kleineren Wohnungen bis zu drei Zimmern in der leßt- genannten Periode mehr wie die Hälfte des gesammten An- gebots aus, während fie sich in der früheren Periode nur auf wenig mehr als ein Drittel * belief. Die Miethspreise - stellten sih natürlih je nah der Größe, dem Stockwerk und der Gegend verschieden, doch waren die Schwankungen in den durhschnittlichen Preisen bei fleinen Wohnungen geringer, als bei den mittleren und großen. Besondere Beachtung verdient, daß gerade bei den Wohbnun- gen mit zwei Zimmern die Parterrewohnungen ebenso tbeuer zu stehen: kommen, als die in den zwei oberen Stocfwerken. Unter den Woh- nungen von drei Zimmern sind die im Erdgeschoß am billigsten, unter den größeren rangiren solche zwischen denen im zweiten und dritten Stockwerk. Im allgemeinen stellen \sich die mittleren normalen Preise (d. i. als Mittel zwischen den besseren und billigeren Lagen) für eine Wohnung von einem Zimmer mit Zubehör auf 180 bis 300 (, von zwei Zimmern auf 300 bis 400 4, von drei Zimmern auf 500 bis 600 4, von vier Zimmern auf 700 bis 800 46, von fünf Zimmern auf 1100 bis 1350 6 und von scchs Zimmern auf 1500 bis 1700 ( Für größere Wohnungen is ein folher Durchschnittspreis nicht gut an- zugeben, da die Preise dafür infolge der sehr versciedenartigen Aus- stattung zu s{wankende sind. Was Frankfurt in hehem Maße von anderen Großstädten unterscheidet, ist sein Charakter als Villen- und Gartenstadt. Nicht weniger als 29,88 9/6 aller Gebäude sind frei- stehende, und 55,6 9/9 haben Gärten; nämlich 10°/4 Vorgärten, 15,6 9% SHintergärten und 29,7 9/9 Vor- und Hintergärten. Die Dichtigkeit der Bevölkerung stellt sih in den einzelnen Bezirken sehr verschieden und wechselt von 4,3 bis zu 22,9 Bewohnern auf 100 qm Hausfläche, im Durchschnitt stellt sie sich auf 8,4 Bewohner per Ar.

Zur Arbeiterbewegung.

Als Beitrag zu der im Gange befindlihen Lohnbewegung unter den Scheerenschleifern in Solingen (vgl. Nr. 172 und 178 d. Bl.) kann folgende Mittheilung gelten, die dem „Vorwärts“ aus Solingen zugeht :

Die hiesigen Tafelmesser- Fabrikanten stellten beim: Tafelmesser-Schleiferverein den Antrag zur Abhaltung einer Vergleichs- kammer-Sißung behufs Revision des vereinbarten Preisverzeichnisses,. das einer dreimonatlihen Kündigungsfrist unterliegt. Die Sißung hat bereits stattgefunden und ein für beide Theile befriedigendes Ne- sultat geliefert, da im eigentlihen Sinne des Worts eine Neduction der Schleiferpreise nicht stattgefunden hat. In dem sehr umfang- reichen Preiéverzeihniß wurden nur drei Sorten Messer Stahl- heftemesser, Nichrather - Kurzerlmesser und Tafelmesser mit gedrehten Angeln in cine andere Rubrik gebraht. Diese Messer, die von außerhalb des Vereins stehenden Schleuderfabrikanten zu fast: unglaublich niedrigen Preisen hergestellt werden, sind im Preis- verzeihnisse etwas beruntergeseßt worden: dafür darf ihnen aber das bisherige äußere Ansehen fehlen, welches . viele Zeit in Anspru nahm. Ob es bei den Scheerenarbeitern auch fo glatt wie bei den Messerschleifern abgehen wird, ob auch dort mit wenigen Ab- änderungen es bei dem Alten bleibt, vermögen wir heute nit zu entscheiden. Die Zeit ist ernst, das Geschäft ist hier so flau, wie es seit Menschengedenken niht war, weshalb äußerste Besonnenheit und Vorsicht am Platz ift E

Aus Bochum wird der „Frkft. Ztg.“ über die schon scit den leßten Delegirtcnversammlungen erkennbare rückläufige Bewegung in der Entwicklung des Verbandes deutscher Bergarbeiter geschrieben : :

Der Verband deutsher Bergarbeiter \{milzt unter der jeßigen Leitung bedenklih zusammen. Schon die leßte Generalversammlung, offenbarte einen bedeutenden Rückgang der Bewegung und die in- zwischen im Verbandsorgan erlassenen Bekanntmachungen deuten nicht darauf hin, daß seitdem etwa ein Stillstand oder gar eine Besserung cin- getreten sei. Die Abmeldungen scheinen {hon gruppenweise vor- genommen zu werden, wie aus einer Erklärung des Verbandsschrift- führers hervorgeht, worin die Vertrauen8männer darauf aufmerksam gemacht werden, daß sie nicht befugt sind, ohne weiteres ganze Zahl- stellen abzumelden ; es befänden si in diesen immer Mitglieder, die von einem Austritt nihts wissen wollten. . .

*) Statistische Beschreibung der Stadt Franfk- furt a. M. und ihrer Bevölkerung. Im Auftrage des Magistrat®- herausgegeben dur das Statistishe Amt. 1. Theil : Die äußere Ver- theilung der Bevölkerung. Frankfurt a. M., in Commission bek J. D. Sauerländer's Verlag.

In einer Mittheilung der „Voss. Ztg.“ aus Hamburg werden die Vorgänge, die zu der Aus sperrung der Brau- arbeiter in 16 Hamburger Brauereien führten, kurz folgendermaßen dargestellt :

Die im Vororte Barmbeck belegene Barmbecker Brauerei A.-G. entließ E, einen Arbeiter, der keineswegs als hervorragendes Mitglied der Socialdemokratie gilt. Die Lohncommission des Brauer- Fachvereins forderte alsbald die Wiedereinstellung des Entlassenen, was von der Brauereidirection verweigert wurde. Darauf wurde von der Lohncommission eine Anzeige im „Hamb. Echo“ erlassen, worin der Boycott über die Barmbecker Brauerei, sowie über vierzehn größere Wirthschaftslocale verhängt wird, die Bier aus der boy- cottirten Brauerei beziehen. Als troß vorhergegangener Aufforderung der Boycott nicht zurückgenommen worden war, erfolgte am Dienstag die Entlaffung von etwa 1600 Brauern in etwa 16 Brauercien, die sih unter einander solidarisch erklärt hatten. , L :

Zur Lohnbewegung unter den Tisch lergesellenStettins berichtet die „Ostsee-Ztg.“:

In einer am Mittwoch Abend abgehaltenen Versammlung der Tischler-Innung wurde festgestellt, daß fast in sämmtlichen Werk- stätten von den Gesellen und theilweise auch von den Meistern die Arbeit gekündigt ist, so daß nah Ablauf der Kündigungsfrist von 14 Tagen der Ausstand, falls niht inzwischen eine Einigung erfolgt, ein ziemlich allgemeiner sein wird. Es wurde eine aus drei Mitgliedern bestehende Controlcommission gewählt und sodann beschlossen, auch mit den Besißern der Fabriken, die vorläufig von dem Strike nicht berührt werden, in Verbindung zu treten und sie aufzufordern, keinen der Gesellen, die bei hiesigen Meistern striken, ia Arbeit zu nehmen.

Aus Kolomea (Galizien) wird dem „N. W. T“ berichtet, daß der Ausstand der Tales- (Gebettuch-) Weber fortdauert. Es \triken gegenwärtig 400 Weber, unter deren Familien große Noth berrscht. Der in Kolomea eingetroffene Gewerbe-Inspector sucht zu vermitteln und unterhandelt mit dem Führer der Strikenden. Da einige Weber den Strike brachen und doch arbeiteten, kam es zu einem Exceß, bei dem zwei Arbeiter verhaftet wurden. 1

Wie ein Telegramm des „D. B. H.“ aus Paris meldet, ver- läuft der Auéstand der dortigen Lohnfkutscher ruhig. Die Syndicatskammer der Droschkenkutscher bes{loß, fobald die Kutscher bis 20. August die Arbeit nicht aufgenommen hätten, fämmtlihe Wagendepots zu {ließen Nach Meldungen des „Wolffshen Bureaus“ aus Carmaux beabsichtigen die Ausständigen, einen allgemeinen Strike sämmtlicher Arbeiterverbände in den Departements Tarn, Aude und Herault zu organisiren. Die Arbeiter-Abgeordneten Baudin, Noche und Lafargue wurden gestern in Carmaur erwartet.

Ueber den Ausstand der Eisenbahnarbeiter in den Ver- einigten Staate: von Amerika wird aus New - Y ork vom gestrigen Tage telegraphisch weiter berichtet: Nach den heute vorliegenden Nach- richten ift die Lage in Buffalo unverändert ; weitere Zerstörungen von Eigenthum sind nicht vorgekommen, doch befürhtet man eine weitere Ausëdehnung des Strikes. Zur Sicherung der Eisenbahnen sind 8000 Mann Miliz in Buffalo zusammengezogen. Einige Frachtzüge sind heute unter militärishem Schuße abgelassen worden. Aus Knorville wird berichtet, daß in Coalcreek die Bergleute zweimal das Militär angegriffen hätten, aber beide Male na blutigem Gefechte zurück-

nationale Uebereinkommen über den Se Eer Nr: einen Aufsaß von Dr. W. Tröltsh über Getreidezol und Identitäts- nachweis, sowie das definitive Ergebniß der Volkszählung im Deut- schen Reich vom 1. Dezember 1890, nah den Zusammenstellungen des Kaiserlichen Statistischen Amts.

Heft Nr. 58 der „Verhandlungen, Mittheilungen und Berichte des Centralverbandes deutscher» Industrieller" enthält einen Bericht über die Sißung des Aus\{husses vom 11. Juni cr., aus welchem besonders die Benbinnzgen über die Beschäftigung von jugendlichen Arbeitern in Spinnereien hervorzuheben sind. Ferner bringt das Heft die Ueberseßung einer englischen Abhandlung „Eine Kritik der Theorie der Gewerkvereine“. Der Verfasser dieser vor der Oekonomischen Abtheilung der Philosophishen Gesellschaft von Glaëgow zur Verlesung gelangten Abhandlung is der Engländer T. S. Cree. * Mr. Cree, welcher die Wirksamkeit der Trade unions seit Jahren mit Aufmerksamkeit verfolgt, ist ein energisher Gegner der Gewerkvereine. Sein Standpunkt kommt am \{ärfsten in dem Schlußsaß seiner Abhandlung zum Ausdruck, in welchem er sagt, daß, wenn es dem neuen Unionismus gestattet werde, die Oberhand zu gewinnen, nicht nur unsere Industrie und unser Handel, sondern un}ere ganze Civilisation in Gefahr kommen werde. „Civilisationen haben [hon vordem Schiffbruch gelitten, und nach meiner Meinung Ut es weder unmöglih noch unwahrscheinlich, daß der Trade- untonismus der Felsen is, an welchem die unsrige in Stücke zer- schellen wird.“ Mr. Cree ist der Ansicht, daß die Stärke der Arbeiter nicht in ihrem Zufammenschluß, sondern in der Concurrenz der Arbeit- geber um ihren Dienst liegt. Die Schrift von Mr. Cree wird im gegenwärtigen Auaenblick, wo die Frage der Organisation der Arbeiter auch bei uns im Vordergrunde der öffentlichen Discussion fteht, um- somehr von Interesse sein, als jene Schrift keineswegs als der Aus- dru ciner in England vereinzelt dastehenden Meinung aufzufassen ist, sondern auf Veranlassung der unter der Leitung des Earl of Wemyß stehenden, in London domicilirenden Uberty & Property Defence League verfaßt wurde.

_ Von dem „Arbeiterfreund “, Zeitschrift für die Arbeiter- frage, herausgegeben von Dr. Böhmert und Dr. von Gneist, ist das 2. Vierteljahrsheft des XXX. Jahrganges erschienen. Es bringt eine Abhandlung von Böhmert - über die Conferenz der Berliner Centralstelle für Arbeiter - Wohlfahrtseinrihtungen vom 25. und 26. April, worin der Verfasser unter Anerkennung der Tendenz der Conferenz vielfah seinen eigenen, von ihm auf der Conferenz ent- wickelten Standpunkt vertritt. Weiter liefert Abgeordneter Dr. Schneider einen Aufsaß über die geseßliche Regelung der Berufs- vereine, welher den von dem Abg. Dr. Max Hirsh über diesen Gegenstand im NReichëtag eingebrachten, aber unerledigt gebliebenen Antrag behandelt; der Verfasser führt zur Empfehlung der geseßlichen Regelung der Berufsvereine die englis{en Trade Unions an, über die aber bei uns so manche irrthümlihe Vorstellungen herrshen. Der Befürwortung der Trade Unions durch Brentano und Dr. von Schulze-Gäverniß ist neuerdings nicht nur die von Industriellen im Herbst 1889 nah England zur Untersuchung der Arbeiterverhältnisse ent- tandte deutsche Commission, sondern auch ein englischer Nationalöfonom Mr. Cree entgegengetreten (vgl. dessen Aufsatz in den „Mittheilungen des Centralverbañndes deutscher Industrieller“ Nr. 58). Weiter tritt der frühere Dirigent des Provinzial-Schulcollegiums der Provinz Brandenburg Ed. Reichenau lebhaft für Bildung ländlicher Fort- bildungsschulen ein. In dem Heft werden ferner wieder Materialien

Frankreichs der großen Revolution mit der leuhtenden Frauengestalt der s{önen und geistvollen“ Gattin des Gelehrten und späteren Ministers Roland als Mittelpunkt. In dem- sih anreibenden Auf- saße des vorliegenden Augusthefts: „Die drei Epochen der modernen Aesthetik und ihre heutige Aufgabe“ sucht Professor Dilthey, der be- kannte Philofoph und Literarhistoriker, nahzuweisen, in welher Form die Aesthetik in ein gesunderes Verhältniß zu den lebendigen Kunst- bestrebungen der Gegenwart treten fönne; da es, wie er sagt, „unter die lebendigsten Aufgaben der gegenwärtigen Philosophie gehöre, durh Fortbildung des ästhetishen Denkens das natürliche Verhältniß zwischen Kunst, Kritik und einem debattirenden Publikum wiederherzustellen“. Es folgt dann derx Schluß der „Römischen Briefe von Karl Stauffer- Bern*, dem begabten, leider in der Blüthe seines Schaffens heim- gegangenen Künstler, deren Herausgabe Otto Brahm beforgt hat. Weinhold Steig veröffentliht einen Aufsaß über Bettina Brentano. Der Abdruck einiger Originalbriefe verschafft dem Leser einen Einblick in die Art ihres dichterishen Schaffens und läßt erkennen, wie sie ihren Briefwechsel und die Fülle der wieder belebten Erinnerungen zu ihren Werken: „Clemens Brentano's Frühblingskranz“, die „Sünderode“ und „Goecthe's Briefwechsel mit einem«- Linde“ ver- [hmolzen hat. Professor Anton Dohrn giebt unter, dem Titel „Aus Vergangenheit und Gegenwart der Zoologischen Station in Neapel“ eine anregende und fesselnde Schilderung von der Gründung und Entstehung dieser Anstalt, wel sein Werk ist, und weiht den Leser dann in die Technik des gesammten, vielumfassenden Betriebes ein. Von den übrigen Beiträgen des Augusthefts seien noch erwähnt: „Die Talleyrand-Anecdoten“, von Lady Blennerhassett; „Blätter aus einem Nachlaß“ und „Chopin“, von F. Gustav Jansen.

Das Augustheft von „Nord und Süd“ (Breslau, S{hle- sishe Buchdruckerei, Kunst- und Verlags-Anstalt vormals S. Schott- länder) bringt den Schluß der JIensen’schen Novelle „Hunnenblut“, welche eine tragishe Begebenheit aus dem alten Chiemgau erzählt. Franz Hermann (Meißner) veröffentliht eine Studie über den Zeich- ner C. W. Allers, dessen cyklishe Bleistiftstudien „Club Eintracht“, „Die silberne Hodzeit“, „Mikado“, „Die Meininger“, „Unsere Marine“ \o vielen Beifall“ gefunden haben. Paul Lindau giebt eine Fortseßung seiner „Bilder aus dem Nord- westen der Vereinigten Staaten“, diesmal den. Staat Montana behandelnd. Ludwig Fuld “&örtert ein Capitel aus dem Völkerrecht, nämlich „Die Auslieferung von Verbrechern“. Karl Theodor Gaedert veröffentliht in seiner Abhandlung „Hoff- mann von Fallersleben und sein Berliner Gönner“ interessante Er- innerungen aus dem Leben des Dichters nebs mehreren werthvollen literarishen Documenten. Aug. Wunsche macht uns mit dem Inhalt und der Bedeutung des finnischen Volksepos „Kalewala“ vertraut. Den Schluß der umfangreicheren Artikel bildet eine Studenten- geschihte, „Besuch am Abend“, von Hermann Nückner. Dem Heft istt das Porträt des Zeichners Allers in vortrefflißer Nadirung bei- gegeben. i

In dem neuesten Hefte (27) von „Zur guten Stunde“ (Berlin W. 57, Deutsches Verlagshaus Bong u. Co.) entwirft der Maler I. F. Engel ein interessantes Bild von dem eigenartigen Treiben, das sich in den Tagen des Fischerfestes in Memmingen abspielt. Von dem weiteren Inhalt dieses Heftes heben wir die Abhandlung von A. Bornstein über die „Pflege der Milchzähne“ hervor. Ein bemerkens- werther Artikel ist ferner „Die Wetterpflanzen“ von E. Falkenhorft, in dem die verschiedenen Vorstellungen über die Brauchbarkeit der

geschlagen worden feien. Es seien 500 Mann Miliz nah Coalcreek

geschickt worden.

Literatur.

Volkswirthschaft.

_— Nr. 8 und 9 der „Annalen des Deutschén Reihs* für | Reiseführer in losen B Gefeßgebung, Verwaltang und Statistik, herausgegeben von Dr. Georg | zy machen, welder im Hirth und Dr. Mar Seydel (Verlag von G. Hirth in München | :

Chronik.

Frankenberg i. Sachs.

und Leipzig), bringen Fortseßung und Schluß der in Nr. 7 begonnenen | alles, was die übrigen

Abhandlung E nas Born gas über S deutsche A ret. Diese andlung ist in dem gleihen Verlage auch als | dur {ne Berageaenden 2. Separatabdruck EEROVGO von D P E _Bornhak untersucht Ÿ ‘CrBgeg in einem ersten Abschnitt: „Die arbeitenden Klassen und die Staats- | dazu gehörige Beschreibung mit Stadtplänen, Karten und Ab- | Rhön. Kaiser Wilhelm T und e A Rechial e r des Mittel- A : E

alters, 2) die staatlichen Rechtsbildungen der absoluten Monarchie, | Bänden auf der Reise nit mitzunehmen braudt. Stange's Reise- 3) die Begründung der individualistischen Staats- und Gesellschafts- E | i t ordnung, 4) den Charakter des Arbeitsverhältnisses in der individua- listishen Wirthschaftsordnung, 5) die Reaction der Arbeiterschaft gegen den Individualismus und 6) die Stellung von Staat und Gesellschaft zur focialen Reform. Im zweiten Abschnitt wird der Schutz des Kleingewerbes gegen den Großbetrieb behandelt ; schnitt enthält die eigentlihe systematishe Darlegung des Arbeiter-

rechts auf Grund der Arbeiterversicherungsgesete,

giebt eine Darlegung des Arbeiterschußrehts. Weiter enthält Nr. 9 einen Aufsaß des Regierungs-Naths Dr. Gg. Eger über das inter-

Praktish ist es, daß man

e

der dritte Ab-

für praktishe Versuche zur Lösung der Arbeiterfrage mitgetheilt. Weiter berihtet es über neue literarische Erscheinungen auf dem Gebiete der Arbeiterfrage und bringt wie üblih ein? Vierteljahrs-

ria Gr. l P ll O _Reise-Handbücher bieten. Keine Sebenêwürdigkeit in den Städten is übergangen. Die Touren

zu jeder beliebigen Reise die bildungen geliefert erhalten fann und alles Ueberflüssige an dickleibigen

führer in losen Blättern umfaßt weit über 1000 Theilstrecken Mittel- ] Den : A A Europas, und zwar von Deutschland, Oesterreih-Ungarn, Schweiz, | aus dem Wiener Findelhause. 4 Abbildungen. Nach Zeichnungen Ober-Jtalien und Dänemark. Er kann durch alle Buchhandlungen oder direct vom Verleger umgehend bezogen werden. Bei der Be- L L D nd O e stellung genügt die Angabe der wichtigsten Punkte der Reise. Unterhaltung. : : 3 Figuren. und . der vierte Die in der „Deutschen Rundschau“ (Herausgeber : Julius Rodenberg, Verleger : Gebrüder Pätel in Berlin) ecscheinende Novelle „Frauenrecht“ von Karl Frenzel entrollt ein Zeitgemälde des

Die

find ausführlich beschrieben.

von R. Völkel. von M. Engels Kriechthiere und Ostafrikanischer Kurzkopf. Brutstätten der Bakterien im Haus.

Pflanzen zur Wetterbestimmung auf das richtige Maß zurückgeführt werden. Eine Militärhumoreske „Der Dopvpelgänger“ von Hermann Fershfe wird neben den Nomanen „Roland“ von Hans Werder und h : „Die Brautschau" von Sophie Junghans dem Leser willkommen

Neisebücher. sein. Unter den Kunstblättern verdient Stahl's elegantes Farbenbild Während der Reisesaison verfehlen wir nicht, auf Stange's aller A 9 4 ausmertiam Verlage von Carl Stange in

„Beim Rennen" hohes Lob.

soeben erschienene Nummer 2564 der Leipziger „JIllustrirten Zeitung“ (I. J. Weber) enthält folgende Ab- vereinigt in sich | bildungen: William EwArt Gladstone. Der Merwede-Kanal. é (Karte.) Das neue Haupt-Postgebäude in Genf. Die Ovation für den Fürsten Biëmarck auf dem Stettiner Bahnhof in Berlin am 6. August, Originalzeihnung von E. Hosang. Bilder von der Delagoa-Bai, 3 Abbild. Das Kloster auf dem Kreuzberg i. d.

L.

auf der Walfishjagd am 15. Juli

1892, Originalzeihnung von C. Salßmann. Kanone mit Harpune, s{ußbereit für die Walfishjagd. Melonenesser am Strande von Santa Marta bei Venedig.- Bemälde von Ettore Tito. Bilder

Luxemburg aus der Vogelschau, Originalzeihnung

. Aus Brehm's Thierleben, siebenter Band: Die

Lurhe. 3 Abbild.: Pipa. Großkopfschildkröte.

Unterf e N achen.

Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

Unfall- und Inbvaliditäts- x. Versicherung. Verkäufe, Verpachtunaen, Verdingungen 2c. Verloofung 2c. von Werthpapieren.

L f po D b

6. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesellsh. 7. Erwerbs- und Wirthschafts-Genossenschaften.

D Anzei . Niederlassung 2c. von Rechtéanwälten. efffentlicher Anzeiger. | 5

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Untersuhungs-Sathen.

[30582] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Barbier Otto Hermann Paul Geisler, geb. am 25. September 1871 zu Gußhlau, evangelisch, welcher aus dem Straf- gefängniß zu Rummelsburg entwichen ift, foll eine durch Urtheil des Königlihen Schöffengerichts I. zu Berlin vom 12. Juli 1892 erkannte Rest-Gefäng- nißstrafe von 2 Monaten und 3 Tagen vollstreckt wer- den. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Gerictsgefängniß abzuliefern.

Berlin, den 12. August 1892.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 129.

Beschreibung: Alter 21 Jahre, Größe 162 cm, Statur kräftig, Haare dunkelblond, Stirn hoch ge- wölbt, Augenbrauen blond, Augen braun, Nase ge- wöhnlih, Mund gewöhnlih, Zähne vollständig, Kinn oval, Gesicht länglih oval, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsch. Kleidung: Anstaltsfahen (blau Beiderwand). Besondere Kennzeichen : blau tätowirt.

(i S) Dr. Ascher.

[30432]

Der hinter den Arbeiter Peter Trawicki aus Osterwitt unterm 16. Juni 1892 in Nr. 146 er- lassene Stebrief wird hierdurch zurückgenommen.

Brüsfsow, den 16. August 1392.

Königliches Amtsgericht.

[30516] Beschluß. :

Auf Bericht des Landgerichts-Rath Walther, auf Antrag der Kaiserlichen Staatsanwaltschaft, wird das im Deutschen Reiche befindlihe Vermögen des Fahnenflüchtigen Josef Wine, Bäergeselle, geboren den 6. Juli 1871 zu Gereuth, Kreis Schlettstadt, bei Be Höhe von dreitausend Mark mit Beschlag elegt.

Gleichzeitig wird die Veröffentlichung dieser Ver-

fügung im „Deutschen Reichs-Anzeiger“ sowie in den „Elsässishen Nachrichten“ verordnet. Colmar, den 8. August 1892. Kaiserl. Landgericht. Strafkammer. (gez). Nauschko lb. Prinz. Walther. Beglaubigt : Der Lndgerichts-Secretär: (L. 8.) Diebels.

[30583]

Die am 2. April 1892 im Deutschen Reichs- Anzeiger vers ügte Beschlagnahme des Vermögens des am 13. April 1867 in Großenhain geborenen Otto William Meißner ift wieder aufgehoben worden.

Dresden, am 16. August 1892.

Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht.

Dr. Gensel.

9) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[30596] Ztvangsversfteigerung. : Im Wege der Zwangsvollstreckung foll das im Grundbuche von der Königstadt Band 50 Nr. 2893 auf den Namen der verehelihten Kaufmann Berth, Marie Dorothee, geborene Burghardt, eingetragene, zu Berlin in der Pallisadenstraße Nr. 59 be- legene Grundstück am 9, November 1892, Vor- mittags 10: Uhr, vor dem unterzeihneten Gericht an Gerichtsftelle Neue Friedrichstr. 13, Hof, Flügel C., part., Saal 40, versteigert werden. Das Grundstüdck ist bei einer Fläche von 02 a 61 qm mit 6170 6 Nutungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abshäßungen und andere das Grundstü betreffende Nachwei}ungen, sowie be- sondere Kaufbedingungen können in der Gerichts- schreiberei, ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle NRealberechtigten werden aufgefordert, die niht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus

dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver- steigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder- fehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver- steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspriht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des eringsten Gebots nit berücksihtigt werden und bei Nertheilung des Kaufgeldes gegen die berücsihtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen,

werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungs- termins die Einstellung des Verfahrens verbeizu- führen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Er- theilung des Zuschlags wird am D. November 1892, Nachmittags 12? Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden.

Berlin, den 10. August 1892.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 76. [30482] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung foll das im Grundbuche von der Hasenhaide und den Weinbergen Band 27 Nr. 981 auf den Namen des Bildhauers Gustav Beyrih zu Berlin ade in der Gneisenaustraße angeblich Nr. 60 belegene Grundstück am 4, November 1892, Vormittags 10? Uhr, vor dem unterzeihneten Gericht, an Gerichtsftelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., part., Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 4,38 4 Reinertrag und einer Fläche von 9 a 33 qm zur Grundsteuer und vomEtatsjahr1893/94 ab mit 15 500.6 Nußungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund- buchblatts, etwaige Abschäßungen und andere das Grundstü betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Zimmer 41, * eingesehen werden. Alle Nealberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An-

sprühe, deren Vorhandensein oder Betrag aut dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung det Versteigerungsvermerks nicht hervorzing, ins besondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Auf- forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widersvriht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nit berüdck- sichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurück- treten. Diejenigen, welhe das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vur Schluß des Versteigerungstermins die Einstellun des Berfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nad erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 4. November 1892, Nachmittags 12! Uhr, an Gerichts\telle, wie oben, verkündet werden. Berlin, den 10. August 1892. Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 76.

[30481] Zwangsversteigerung.

Auf Antrag der Benefizialerben des Conrectors Carl Friedri Lange zu Buckow foll das zum Nach- lasse des Leßteren gehörige, im Grundbuche von Bucow Band V. Blatt Nr. 244 auf den Namen des Conrectors Carl Friedrih Lange eingetragene, zu Buckow belegene Grundstück, am 13, Okto- ber 1892, Vormittags 9 Uhr, vor dem unter- zeichneten Gericht im Central-Hotel zu Bukow zwangsweise versteigert werden. Das Gdstück ist mit 1,05 Thlr. Reinertrag und einer Fläche von 17 a 90 qm zur Grundsteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschägungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, fowie befondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche