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e e Anita Lu Ì TSOLIQT Von 2
xonig nahmen 5 a yenyen Könlihen Schlosse die Vorträge inisters, Generals ir Jnfanterie von Heeringen, s Generalstabs der Anee, Generals der des Generalinspeburs des JIngenieur- und ontertorps, Generalleutnants Nudra und des Chefs des Militärkabinetts, Generals der Jn|nterie Freiherrn von Lyncker
des Kriegsm des Chefs de von Moltke, Pionierkorps ,
vuïisren}ten Infanterie
i Sig ;
13) zum 21. Stellvertret ichtständi Mitglieds eter des ersten nichtständigen der Oekonomierat August Bawinkel, Kreis Lingen; 14) zum 22. Stellvertreter des Mitglieds der Rittergutsbesizer, von Oer auf Schloß
23. Stellvertreter
Degen in Plankorth, Post
ersten nichtständigen hre Kaiserlichen und Küiiglichen Hoheiten der prinz und die Kronprinzssin sind, wie „W. T. B.“ meldet, gestern nachmittag von hier ah der Schweiz abgereist.
Ehrenamtmann Adolf Freiherr Egelborg bei Legden, Kreis Entwurf für das Kriegsbudget von 1912 mit Hinzuziehung der 54 Millionen militärischen Milliarde
Mitglieds nichtständigen
der Landwirt und Nezbach, Post Hanst
Bürgermeister Karl Schön in ätten (Unterlahnkreis) ;
Bundesrat zum 24. Stellvertreter des ersten nichtständigen
i versammelt« sich Plenarsizung; vorher hielten die vetinigte Rechnungswesen und für Eisenbahner, sowie die vereinigten Aus
und Verkehr Sißungen.
ten Ausschüsse für ; Post und Telegraphen schüsse für Juüzwesen und für Handel
Mitglieds der Königlihe Kämmerer und Graf von Ler Moosham, Bezir
Gutsbesißer Ma chenfeld auf Sankt Gilla, á fsamt Regensburg ; A “4 zum 19. Stellvertreter des zweiten nichtständigen gtleDds Nah der im RNeichsversiherungsamt Zusammenstellung, die au der Versicherungsanstalten und tungen beruht, betrug die Zahl d einshließlich 31. Dezember 1911 anstalten und den 10 vorhandenen Kissenein willigien Jnvalidenrenten (88
i gefertigten ungen der Vorstände der zugelassenen Kasseneinrich- er seit dan 1. Januar 1891 bis Versicherun richtungen
der Privatier, Bür Hausner in Elling ) zum 20. Stellvertreter des zweiten nichtständigen
ßherzoglihe Forstmeister Karl of (Seide e stmeister Karl Rau
germeister und Landrat Johann den Mitte!
Mitglieds der Gro
9, bsaß 2 und 10 des
‘[tersversicherungsgeseßes und 15 Absayz 2 pungsgeseßes)) . .…,. . . 1980949,
E A ‘¿lge Todes oder Auswanderung “Ziedererlangung der Erwerbs-
1 Unfallrenten oder aus anderen S . 1 040 073,
1912 liefen . A gegen 936 229
{hrend desselben Zeitraums be- iten S 9 Absay 4 des Jn- rsversicherungsgeseßes und 15 bènversicherungsgeseßes) betrug lge Todes oder Auswanderung 7 aus anderen Gründen weg-
504 582.
A 411 213, 93 369
1912 liefen . 94 452
gegen
en gemäß § 16 des Jnvaliden- rFrankenrenten) wurden seit a A olge Todes, Wiedererlangung oder aus anderen Gründen
127 234.
C LO LOS
1912 liefen . 16 173
gegen
gen sind bis zum 31. Dezember 1911
e Versicherte, die in die Ehe getreten E E . 2264 534 gegen . 2214 882, e Personen, die durch l dauernd erwerbs- Sinne des Jnvaliden-
8geseßzes geworden find 6 965
gegen 6 856, terbliebenen von Ver- : O11 199 gegen 502 129, zusammen . . 2782698 gegen . 2/723 867
ver 1911.
rteljahr3s vom 1. Oktober bis 31. Dezember chiffe (gegen 12744 Schiffe in demselben t einem Nettoraumgehalt von 2 460 640 2199336 Registertons) den Kaiser benußt und, nah Abzug des auf die ehnung zu bringenden Elblotsgeldes, an A M (1910: 1059989 M) entrichtet.
den Monat Dezember: 4293 Schiffe von 726 942 Registertons (1910: 683 381 4181 M (1910: 328 673 A6) Gebühren. ahre 1911 stellte sich der Verkehr auf : 43 328 Schiffe) mit 8558 213 Register- S Registertons). Die Gebühren betrugen 3417 059 M).
Baden.
n Sizung der Zweiten Kammer be ster Dr. Rheinbol dt, daß das Jnteresse eine feste Regelung der finanziellen Reiche verlange, und sagte laut Bericht
3 si die Kreditfähigkeit des Reiches auf die e, könne er nicht teilen Die Kreditfähigkeit vielmehr auf eine solide Finanzgebarung, auf » Ergiebigkeit seiner“ Steuerquellen und nit kraft und seinen industriellen Fortshritt. Die n unbedingt den Einzelstaaten überlassen bleiben. andere Einnahmequellen.
éFrankreih.,
anzösischen und der italienischen Regierung . T. B.“ meldet, Besprechungen behufs
derjenigen Punkte der Zwischenfälle [lche dem Haager Schiedsgericht unterbreitet
zur Feststellung der Jdentität der türkischen nuba“ hat sich gestern nah Paris begeben,
uan v) Cegebnisse der Untersuchung dem Ministerpräsidenten Poincaré zu unterbreiten. bleiben, bis die Entscheidung der Regierung gefallen ist.
— Die Senatskommission zur Prüfung des Geseß- entwurfs, betreffend das Vorkaufsrecht Frankreichs auf den belgischen Congo, hat, obiger Quelle zufolge, dem von der Kammer angenommenen Geseßentwurf zugestimmt, in dem die Aufrechterhaltung des Vorkaufsrechts festgeseßt wird, nah- dem zwischen den beiden Regierungen über eine Anzahl noch shwebender Fragen eine Verständigung erzielt worden ist.
— Der Senator Milliès-Lacroix erklärt laut Meldung des „W. T. B.“ in seinem Bericht über das Kriegs- halte nicht
Die Türken sollen in Le Frioul
den von der Regierung - vorgelegten ausreichend und sei der Ansicht, daß
Ausgaben von Marokko über ; betrage, wobei etwaige Nachtrags- oder außerordentlihe Kredite niht mitgerehnet seien. Milliès-
Lacroix bespricht in seinem Berichte auh die Frage der Ver- wendung der Senegalschüßen und meint, diese Truppen seien in Ländern im Kriegszustande oder bei Aufständen sehr ver- wendbar, aber man dürfe sie nicht als Garnisontruppen in Ländern im Friedenszustande verwenden, da sie bei der Be- völkerung Anstoß erregen müßten.
Rußland.
Der Reichsrat hat gestern, wie „W. T. B.“ meldet, in der von der Duma gebilligten Fassung die Vorlage an- genommen, durch die den Sen Untertanen in Finn- land die gleichen Rechte wie
en finnishen Bürgern verliehen
Spanien.
Jn der Deputiertenkammer erklärte gestern laut Bericht des „W. T. B.“ der Führer der Konservativen Maura, die Verfassung habe eine ungewöhnliche Krise durhgemacht; die Nachgiebigkeit der Liberalen gegenüber den Revolutionären sei ein Anzeichen des Untergangs und--des -Falls -der Mare, Sodann tadelte Maura die Regierung, daß sie das Budget noch nicht vorgelegt und noch niht eintal auf- gestellt habe, und sagte, die Konservativen seien nicht gesonnen, die Verantwortung, welche die Regierung übernehme, zu teilen. Der Ministerpräsident Canalejas erwiderte, er wünsche, daß Konservative wie Liberale dem Lande nach besten Kräften dienen möchten. Die Liberalen hätten eine klar um- schriebene Politik und seien keineswegs geneigt, diese zu ändern, wie auch immer die Konservativen darüber dächten.
Portugal. ¿
Die Regierung hat gestern eine Note in der Stadt ver- breiten lassen, in der über den Verlauf der Ereignisse be- richtet wird. Nah Aufhebung der konstitutionellen Garantien, heißt es laut Meldung des „W. T. B.“ in der Note, habe man bestimmte kompromittierte Persönlichkeiten verhaftet und in den Wohnungen der Führer der Syndikalisten Bomben beschlagnahmt. Das Gebäude der Vereinigung der Syndikate sei von Feldartillerie und Jnfanterie be- lagert worden. An die Syndikalisten sei die Aufforderung gerichtet worden, sich binnen einer Viertelstunde zu ergeben, widrigenfalls Gewalt angewendet werden würde. Darauf hätten sih die Syndikalisten ergeben, und etwa 600 von ihnen seien auf Kriegsschiffe gebraht worden. Die Note besagt weiter, daß die Bewegung, in die man die ehrlihen Arbeiter von Lissabon habe verwickeln wollen, von den Syndikalisten, die in innigen Beziehungen zu den Anarchisten ständen, vorbereitet und mit monarchistishem Gelde unterstüßt worden fei.
Die Stimmung hat *sich nach dem Erfolg der von dem Divisionskommandanten von Lissabon getroffenen Maßnahmen
wieder beruhigt. Auch gestern durchzogen Streifwachen die Straßen der Stadt, die wieder den gewohnten Anblick bieten. Die Zahl der in der Nacht vornehmlich in der Nähe des Sitzes des Arbeitersyndikats vorgenommenen Verhaftungen beträgt etwa tausend. Jn den Geschäftsräumen des Arbeitersyndikats wurde eine Werkstatt zur Herstellung von Bomben entdeckt; die Behörde beshlagnahmte dort Sprengstoffe, Revolver und Dolche.
Jn Coimbra überfielen die Ausständigen eine Fabrik und bewarfen die einschreitenden Polizeibeamten mit Steinen. Es gelang, die Ruhe wiederherzustellen.
Amerika.
Ein zehnstündiges Gefecht hat gestern laut Meldung des „W. T. B.“ bei Zuernavace, 36 Meilen von der Stadt Meriko entfernt, zwishen Anhängern Zapatas und Re- gierungstruppen stattgefunden. Die Zapatisten wurden in die Flucht geschlagen und ließen 30 Tote zurück. Jn einer Reihe von Gefechten, die seit dem vorigen Donnerstag statt- gefunden haben, hatten die Regierungstruppen einen Verlust von 27 Toten und Vermißten und ihre Gegner einen solchen von über zweihundert.
Der Ausstand der Eisenbahner in Argentinien dauert noch immer an. Die Gesellschaften haben der Regie- rung mitgeteilt, daß der Verkehr der Güterzüge wieder normal ist. Auch die Personenzüge verkehren bereits nah dem von der Regierung genehmigten vorläufigen Fahrplan.
Asien.
Nach einer Meldung des „W. T. B.“ hat gestern das erste russishe Schüßenregiment aus Täbris den Rück- marsch nah Rußland angetreten.
- Das chinesische Auswärtige Amt teilt, dem „Reuterschen Bureau“ zufolge, mit, die Kaiserin-W .itwe habe das Kabinett davon unterrichtet, daß sih der Thron für den Frieden entschieden hätte, und habe die Minister angewiesen, entsprechende Maßnahmen zu treffen.
Yuanschikai läßt zur Aufrechterhaltung der Ordnung weitere chinesische Truppen nah Peking kommen, wo sich gegen- wärtig 11 000 Mann befinden. Zehntausend Mann Kaiser- licher Truppen sind auf dem Wege nach Hsiaukan, nördlich von Hankau. Der Rest verbrüderte sich mit den Revolutionären.
Eine nah Mukden einberufene Versammlung der Fürsten der Ostmongolei, die zur Frage der Unabhängigkeit der Nordmongolei Stellung nehmen sollte, ist, wie die „St. Peters- burger Telegraphenagentur“ meldet, nicht zustande gekommen, da die Mehrzahl der Fürsten unter verschiedenen Vorwvänden nicht erschienen war.
Aus Anlaß der Verhaftung mehrerer Japaner, die der Revolutionspropaganda verdächtig sind, ist gestern, obiger Quelle zufolge, eine japanishe Truppenabteilung zum Schuße von Leben und Eigentum der Japaner in Mukden einmarschiert. Vorgestern und gestern sind 37 Nevolutionäre hingerichtet worden. Jn der Stadt herrscht große Erregung. Die Geschäfte sind zum Teil ‘geschlossen, viele Einwohner ver- lassen Mukden.
Wie „W. T. B.“ aus Schanghai meldet, haben die Eisenwerke von Hanyang auf Anweisung der republi- kanishen Regierung und durch Vermittlung der Yokohama Specie Bank einen vorläufigen Vertrag mit japanischen Finanzleuten unterzeichnet, dessen Zweck die Zulassung japanischen Kapitals in die Gesellschaft unter Bedingungen ist, die die chinesischen Jnteressen sicherstellen. Die Gesellschaft wird später der republikanischen Regierung eine Anleihe .von fünf Millionen Taels gewähren.
Afrika.
Gestern ist in Massaua der italienishe Torpedobootszerstörer „Versagliere“ mit einer Motorschaluppe im Schlepptau an- gekommen, die eine Barkasse des Kreuzers „Piemonte“ in Giubbana bei Nas Ketib, von ihm unterstüßt, beschlag- nahmt hatte. Wie die „Agenzia Stefani“ berichtet, waren die Barkasse des „Piemonte“ und der „Bersagliere“ unter
weißer Flagge auf der Fahrt nah Giubbana gewesen, um dort
die Blockade bekannt zu geben. Nachdem die Barkasse diesen Auftrag ausgeführt hatte, kehrte sie zum „Bersagliere“ zurü, beide Schiffe zogen die weiße Flagge ein und zeigten nur noch die Nalionalflagge. Dann näherte sih die Barkasse von neuem dem Lande und beschlagnahmte die Motorschaluppe, die die englische Handelsflaage gehißt hatte, aber am Bug und Heck das türkische Wappenschild, den Halbmond mit weißem Stern in rotem Felde, zeigte. Auf Deck befanden sih zwei Gestelle mit Lafettengabeln, die offenbar für kleine Kanonen oder Maschinengewehre bestimmt waren, ferner auch elektrische H Bed A Widerstand wurde bei der Beschlagnahme nicht geleistet.
S Parlamentarische Nachrichten.
Der Schlußbericht über die gestrige Sizung des Hauses b Abgeordneten befindet sih in der Ersten und Zweiten eilage.
— In der heutigen (5.) Sißung des Hauses der Ab- geordneten, welcher der Minister für Handel und Gewerbe Dr. Sydow und der Finanzminister Dr. Lenge beiwohnten, wurde die erste Beratung des Staatshaushalisetats für das Rechnungsjahr 1912 fortgeseßt.
Abg. Gyßling (forts{r. Volksp.): Der Minister des Innern hat gestern vergeblih die späte Cinberufung des Landtags zu rechtfertigen gesucht: Auch die Erklärung der Regierung in der Uebersicht ihrer Entschließungen auf Beschlüsse des Hauses bewegt sich in einem befremdlihen circulus vitiosus; es beißt darin: „Die Ein- berufung des Landtags im Herbst wird in der Regel nur dann er- folgen können, wenn die Tagungen nit zu weit ausgedehnt werden, da nur in diesem Falle den Ressorts und dem Staatsministerium die nöôtige Zeit dazu bleiben würde, die frühzeitig dem Landtage zu unter- breitenden größeren Geseßesvorlagen forgfältig vorzubereiten.“ Die Vorbereitung der Vorlagen erstreckt fich aber niht auf ein Jahr, die Regierung hat mehrere Jahre Zeit dazu; ferner ist die Ausdehnung unserer Tagung gerade damit verknüpft, daß wir zu spät berufen werden und die Einbringung der Vorlagen zu spät erfolgt. Gerade das s{chwterige und umfangreiche Wasserge|eß wäre diesmal genügender Anlaß zw früherer Einberufung des Landtags gewesen, damit es {on vor Weihnachten hätte beraten und in eine Kommission verwiesen werden können. Wir warten schon lange auf dieses wichtige Geseg, ebenso wie auf das Fischereigeseg. Ebenso hâtten vor Weihnachten Initiativanträge und Petitionen, die fonst so stiefmütterliÞh behandelt werden, beraten werden fönnen. Wir werden alles tun, um den Etat rechtzeitig fertigzustellen, aber wir erheben Widerspruch gegen eine Durchpeitshung. Gerade dieser Etat bedarf wegen der Vorlage über die dauernde Cinkommen- steuererhöhung einer genauen Prüfung. Die formellen Aenderungen des Etats find Verbesserungen, der Etat gewährt von vornherein einen besseren Ueberblick und erleihtert das Studium, das durchaus nicht leiht“ ist. Matertell gewährt ver Etai wie die Rede des Finanzministers das Bild einer glänzenden Finanzlage, und die Worte des Finanzministers, daß die Staatswirtschaft Pumhens auf Grund- lagen beruhe, wie fie günstiger niht gedaht werbën können, können als Motto über diesen Etat geshrieben werden. Die Staats- \{uld von 9,4 Milliarden hat nur einen Zinsfuß von 35 9%, der bei ter allgemeinen Erhöhung des Zirsfußes, in den leßten Jahren mäßig ist. 95% unserer Staatss{huld sind für werbende Anlagen aufgenommen, nur 5% zur Deckung des Defizits; genau gerechnet, find es sogar 95,4 9% und 4,6 9/0. - Von der französischen Staatsschuld sind nur 2509/9 und von der englischen gar nur 7 9/9 für werbende Anlagen aufgenommen. Wenn man dazu die Neichs\chuld und die Staatsschulden der anderen deutschen Einzel- staaten hinzunimmt, fo sind tnsgesamt 66% aller dieser Schulden für werbende Zwecke aufgenommen. Noch eger stellt fich das Bild, wenn wir unjere staatlihen gewerblichen Unternehmungen ansehen. Die Aktiva übersteigen bedeutend die Passiva. Wir deden in weit höherem PVeaße als Frankreißh und Eng- land unsere Staatsausgaben durch die staatseigenen Betriebe. Die Angaben des Finanzministers bestätigen die Nichtigkeit derjenigen Anschauungen, die die Etatsredner meiner Fraktion wiederholt vertreten haben gegenüber den Schwarzsehereien und -malereien aller früheren Finanzminister. Gewiß find die altgerühmte Sparsamkeit und die Pflihttreue unserer Veamten zum Teil die Veranlassung für diese glänzende Finanzlage, aber die Hauptsache liegt in der Tatsache, daß wir die Gegenwart viel zu sehr belastet haben zu gunsten der Zukunft. Die Ee finanzielle Lage in Preußen beruht niht auf dem finanziellen Ergebnis der leßten zwei Fahre sondern auf dem von Jahrzehnten. Wenn wtr die Frage vrüfen, ob wir dauernd eine Einkommensteuererhöhung bewilligen sollen, fo müssen wir ebenfalls die Sachlage vom Standpunkt nicht weniger Jahre, sondern von Jahrzehnten betraten. Unter diesem Gesichtspunkt kann man gewiß kein Loblied auf dite Neichsfinanzreform anstimmen. Steuern zu schaffen, ist an und für sich nicht so \{chwer, wenn man wahllos vorgeht; die Schwierigkeit besteht darin, richtige und gerechte Steuern zu schaffen, und hierin haben Konservative und Zentrum die Grundsäße der Gerechtigkeit ganz gröblich verleßt. Der Finanz- minister hat zur Begründung der Steuervorlage eine Denkschrift vor- gelegt. Man kann daraus ebenso gut beweisen, daß wir eine dauernde Erhöhung brauchen und daß wir fie niht brauen. Man muß die finanzielle und wir!shaftlihe Lage unseres Landes doch unter höheren Gesichtspunkten betrahlen, als e“ in der Denk- chrift gesehen ist. Das Defizit von 1910 war auf 92,8 Millionen veranschlagt, tatsächlich betrug cs uur 33 Millionen. Außerdem konnten 71,2 Millionen in den Ausgleihsfonds gebracht werden. Für 1911 war der Fehlbetrag auf 239 Millionen ge- hät. Nah der Schäßung auf Grund des? Ergebnisses der ersten neun Monate berechnet er sich aber nur huf 6 Millionen, und in den Ausgleihsfonds haben wir nicht weniger als 110 Millionen bringen fönnen. Es ift also für. 1910 und 1911 eine Besserung von 232 Millionen eingetreten.4, Dazu hat in erster Linie die günstige Entwicklung unserer Eisenbahnverwaltung bei- getragen. Dem Abg. von Pappenheim gegenübex möchte ih aber der Eisenbahnverwaltung gerade den Ausbau unsere? Wasserstraßen ans Herz Tegen. Der Finanzminister hat gesagt, das sich die Verhältnisse von 1912 nicht übersehen ließen. Damit i| uns wentg geholfen. Ein Finanzminister, der einen Etat aufstellt ‘und mit einer dauernden Vermehrung der Einkommensteuer begründet, muß-ein klareres Bild der zukünftigen finanziellen Entwicklung geben, als er es getan hat. Zur Heilung der tiefen Wunden, welhe die Maul- und Klauenseuhe geschlagen hat, find wir bereit, der Regierung die erforderlihen Mittel zu bewilligen. Es müßte ein größerer Betrag in den Etat für den Zweck eingestellt werden, die Ursache der Maul- und Klauenseuche wissenshaftlich zu erforshen. Die monatelange Dürre hat gewiß ungünstig auf unser Wirtschaftsleben gewirkt, aber ih glaube, daß die ungünstigen Wirkungen, wie sie an- fänglich in der Presse und au hier im Hause geschildert wurden,
ein wenig übertrieben waren. Aus dem Artikel, den mein Parteifreund Dr. Ehlers in einem Berliner Blatt hat er- sheinen lassen: „Das [landwirtshaftliße Barometer“, geht
hervor, daß die Getreideernte gegenüber der von 1910 mehr Erträge ebraht hat. Auch die Kartoffelernte hat \sich besser ge- Futet, als es zuerst schien. Hier müssen mit Freuden die Maß- nahmen der Eisenbahnverwaltung begrüßt werden, die es er- möglichten, daß ein Ausgleih zwischen dem Osten mit seiner guten Kartoffel. und Gemüseernte und dem Westen geschaffen werden konnte. Wenn der Minister hervorgehoben hat, daß die Alarmnachrihten der Zeitungen etne unnatürlihe Höhe der Kartoffelpreise hervor- gerufen haben, so übershäßt er die Presse. Die Weinernte ist in diesem Jahre außerordentlich gut gewesen. Wir begrüßen dies besonders, weil dadurch der Landwirtschaftsminister zu einem mehr optimistishen Standpunkt kowmen wird; und wenn erst im Finanz- ministerium das elektrische Licht statt der Petroleumlampen eingezogen sein wird, dann wird der Finanzminister bet dem bellen Lit und dem guten Wein fröhliher werden, sodaß er etwas optimistischer wohl auch binsihtlich der Steuerzuschläge in die Zukunft blicken wird. Die Ausführungen des Handelsministers über das Koblensyndikat haben uns erfreut, denn er ist von guten Grundsäßen dabei aus- egangen, die ich {on im vorigen Jahre hier vertreten habe. Den bg. von Pappenheim hat der Ritt der Konservativen nah dem Westen über das Kohlensyndikat wohl au besser informieren lassen, sodaß ein Wechsel in seinen Anschauungen eingetreten ist. Bei dem Kohlensyndikat kommt nicht nur das Interesse des Pro- duzenten, sondern auch das der Konsumenten in Betracht. ber gerade das Interesse der Konsumenten ist in den leßten Jahren weder auf steuerlihem noch auf wirtshaftlihem Gebiete genügend gewahrt
worden. Die äußerste Zurückhaltung in den Ausgaben des Ek isi bei der glänzenden Finanzlage des Staats Sicht am Plate,
(Schluß des Blattes.)
Statiftik und Volkswirtschaft.
Schulbildung der Jura Studierenden in Preußen.
__ Nach einer von dem Landgerichtspräsidenten, Geheimen Ober- justizrat Lindenberg (Berlin) in der - „Deutschen Juristenzeitung“ (Jahrgang 1912, Heft 3) veröffentlichten Statistik hatten von den 5596 Studierenden der juristishen F=t:ltät, die im leßten Sommer- semester auf Grund eines Reifezeugnisses an den preußischen Uni- versitäten immatrikuliert waren, 4565 das Zeugnis auf einem Gymnasium, 772 auf einem Realgymnasium __ und 259 auf einer Obecrealshule erworben. Die Gymnasialabiturienten waren also an der Gesamtzahl mit 81,6 9/2, die Nealgymnasialabiturienten mit 13/8 9%, die Oberrealshulabiturienten mit nur 4,6 %%/ beteiligt. Berücksichtigt man nur die im ersten Semester stehenden Nechtsbeflissenen, so verschiebi sid das Verhältnis * wesentlich ugunsten der NRealgymnasial- und Oberrealshulabiturienten. - Es atten nämli von 713 Studierenden ihr Reifezeugnis erlangt: auf einem Gymnafium 520 oder 72,9 9/6, auf einem Realgymnasium 134 oder 18,8 9/9 und auf einer Oberrealshul- 59 oder 8,39%. Danach scheint die Zahl der Jura Studierenden, die thr Reifezeugnis nit auf einer humanistiscken Bildungsanstalt erworben haben, in der Zunahme be- griffen zu sein. Allerdings is, wie Landgerichtspräsident Lindenberg mit Necht bemerkt, zu berücksihtigen, daß ein großer Teil der preußt- hen Studenten im ersten Sommersemester an eine außerpreußishe Universität geht, und daß vermutlih unter diesen außer Landes Studierenden mehr Gymnasialabiturienten sind als NRealgymnasial- und Oberrealschulabiturienten.
Zur Arbeiterbewegung.
Die ausständigen und ausgesperrten Lithographen und Stein- drucker Leipzigs nahmen, wie die „Lpz. Ztg.“ berichtet, am 29. Fa- nuar den Bericht über die in Berlin gepflogenen Einigungsver- handlungen zwishen der Gehilfenorganisation und dem Unter- nehmerverband entgegen, die zu fclaendem Ergebnis geführt haben : Die Arbeitszeit für Steindrucker beträgt wöchentlich 53 Stunden (gefordert waren 52 Stunden), die der Lithographen 48 Stunden. Bestehende kürzere Arbeitszeiten sowie Einlaufs-, Anfkleide- und Waschzeiten bleiben unberührt. Der Lohn für Aus- gelernte im 1. Gehilfenjahre ist um 250 # (für Leipzig von 19,50 6 auf 22 4) erhöht worden. Alle Löhne bis zu 5 #4 über den Mindêstlohn erfahren eine Au|besserung. Die Lehrlingsfrage ift dahin geregelt worden, daß später auf je 1 bis 4 Steindrucker und auf je 1 bis 5 Uthographen nur 1 Lehrling gehalten werden darf. In der Auto-, Lichtdruck- und Photochrombranche wirb die Lehrlings- frage erst nah einer bis 1. Juli d. I. vorzunehmenden Prüfung ge- regelt. Desgleichen ist bis dahin die Arbeitsmusterfrage und ter
_Garantielohn für Akfordarbeit zu regeln. Verbesserungen im Sinne
der Gebilfenforderungen sind ferner in der Feiertagsbezahlung, im Bronzedruck und bez. des Arbeitsmaterials und der -Kündigungs- fristen erzielt worden. Zur Schlichtung von Streitigkeiten sind be- sondere Instanzen vorgesehen. Die vollzählig versammelte Gehilfen- schaft Leipzigs stimmte den Vereinbarungen zu. Wie anderwärts, so wird nunme auch in Leipzig in allen Betrieben im Laufe dieser Woche die Arbeit wieder aufgenommen. Maßregelungen dürfen nit vorgenommen werden. Bis 1. Mai dürfen die Betriebe nur Aus- ständige, soweit solhe noch vorhanden sind, einstellen.
Die Grubenbesißer im Borinage haben gestern, wie „W. T. B.* meldet, die neuen Vermittlungsvorschläge des Ministerpräsidenten zur Beilegung des Bergarbeiterstreiks ebenfalls ab gelehnt. (Val. Nr. 29 d. Bl.)
Wohlfahrtspvflege.
Der Verein Genesungsheim Idstein für Familien- mitglieder von Angehörigen der Königlih Preußischen Armee sieht nah Abschluß seiner Tätigkeit in dem Jahre 1911 auf eine fiebenjährige Wirksamkeit mit einem stets steigenden Erfolg zurück. Die Zahl der Aufnahmen von Frauen und Kindern der Unter- offiziersfamilien ist im Jahre 1910 auf 373 Personen, 212 Frauen und 161 Kinder, zusammen mit 9864 Verpflegungstagen gettiegen, denen im Jahre 1911 420 Personen, 238 Frauen und 182 Kinder, zusammen mit 12878 Verpflegungstagen folgten, sodaß in den sieben Jahren der Tätigkeit des Vereins eine Leistung von 49 852 Ver- pflegungstagen erreiht wurde. y
Kunft und Wissenschaft.
Friedri der Große in der Kunst.
Ausstellung der Königlihen Akademie der Künste
zu Berlin.
Unter den Körperschaften, die in diesen Tagen das Andenken des großen Königs feiern, durfte die Akademie der Künste nicht fehlen. Ihre am 24. Januar eröffnete Ausftelung erhält ein besonderes Ge- präge durch die lebendige Anteilnahme Seiner Majestät des Kaisers und Königs, der die Anregung gegeben und den größten und wichtigsten Teil der Gegenstände aus seinem Besiß dargeliechen hat. Dadurch war es ermöglicht, für manche Gebiete, wie die der bildlihen Dar- stellung des Königs, zwar nicht Vollständigkeit, aber doch eine Ueber- ficht über alles Wesentliche zu geben, was die zeitgenöfsishe und was die spätere Kunst zu dem Thema „Friedrich der Große" zu sagen hatte.
Voran stehen die Maler. Ihre Bildnisse geben eine Art Lebens8geschihte des Königs. Die Darstellungen des Kindes sind mehr geshichtlich als fünstlerish von Bedeutung. Bald tritt als bevorzugter Künstler Antoine Pesne hervor, der fein Bestes als Schilderer des Kronprinzen und des jugendlichen Königs gegeben hat. Seine Kunst, nicht frei von böfisher Glätte, ‘nicht tief grabend in der Heraus- arbeitung des Geistigen, aber: sier und geschmackvoll in allem Aeußeren, unterscheidet sfich von dem vorausgehenden pompösen Barok durch eine [eEs menshlich ansprehende Wiedergabe des Persönlichen. Hervorgehoben seien das bekannte Brustbild Friedrichs aus dem Kaiser Friedrih - Museum, das Selbstbildnis des Malers sowte ein paar trefflihe Stücke im „Grünen Saal“: der Prediger Jordan und der Chevalier de Chasot, beide niht nur farbig rei¿voll, sondern auch zeitgeshichtlich ungemein harakteristisch. Die Grenze ‘seiner Begabung oder do seinen Ab- stand von den berühmten Franzosen der Zeit zeigen zwei dekorative Wandbilder aus dem Potsdamer Stadtshloß, Gruppenbilder der Königlichen Theaterkünstler. Neben Pesne bemerkt man Knobels- dorff, den Maler und Architekten. Sein Profilbild- Friedrichs - ist eine Bereicherung unfeter gewohnten Anschauung. Vielleiht am
etreuesten geben zwei Kniestück des Dänen Johann Georg Zies enis die Erscheinüng des Königs im besten Mannesalter, ‘Ein Vergleih mit dem Herzog Ferdinand von Braunschweig desfelben Künstlers zeigt, wie gerade die Partie im Gesicht des Königs, die sich am stärksten einprägt, das mähtige Auge und die energische Nase, braunschweigisdes Familiengut ist. Im 19. Jaähr- hundert hat Menzel die Gestalt des „alten Frip“, so wie sie uns allen geläufig ist, aus einem genialen Nacherlebnis der Person wie der Zeit nd neu geschaffen. enzels H ene wie seine graphischen Blätter für das Kuglersche Werk bilden natürlih au
auf dieser Ausstellung einen Glanzpunkt. Außer dem großartigen Nachtstück „Friedrih und die Seinen bei Holhkirh*" begegnet man den bekannten Perlen unserer öffentlichen Sammlungen. Auf das Bres- lauer Bild: „Die Huldigung der Stände Schlesfiens* f besonders hingewiesen; es gehört maler zu seinen besten und ist vielen späteren Arbeiten überlegen. Neben Menzei haben die Maler des 19. Jahr- hunderts, die Stoffe aus Friedrihs Geschihte behandeln, einen