1912 / 48 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 22 Feb 1912 18:00:01 GMT) scan diff

des Deutschen Reiches. Der [änd- lide Mittelstand darf nicht noch künstlich wes i Ee Steigerung der Produktionskosten gelhädigt meen e R EE sich also auf die Seite der Interpellanten! Wir a us e e: wen B Ee Br E E inter deut Berge zu halten: it unserer Ansicht in dieser ter d l G rit fih hier um Mittelstandspolitik im L A cie Mortes; wird keine Erleichterung geschaffen, so wird dieser S As Mittelstand weiter zurückgehen und der Sroßgrundbely 19 “e ai die Viehzucht legen. Der Großgrundbesig kann ¿fh A ‘pas ifier V agig fen N Sake ie erben industriellen angedeihen zu lassen, die erforder e große : etr ten, d Ben ern Ln Lat oen al bing ieten, den es verlangen fann; au) Qr. Ha) ¡ muten, daß solche Anstalten leiht in Schwierigkeiten geraten bl lust zu arbeiten gezwungen sind. Auch der, Me A O der zeitweiligen Aufhebung wäre nicht zu unterschäßen; O wt hat alle Ursache, den Schaß von Vertrauen, aag h S BVo Ae hat, nicht zu vergeuden, fondern e vermehren. Auch hier g C » Y : Bis dat, qui cito dat: / O : E Aba Bo (So;.) führt zur Begründung der A Albrecht aus: Im Jahre 1902 hat man bei den E G : vi debatten dem Volke den Anbruch einer segensrei Jen E prochen, die ebenso wie den Produzenten auch den uen We gute kommen würde. Was ist von jenen Prophezelungen ü Dig ge blieben ? Einen ganz besonderen Geniestreich haben En Welbet die Neat A E E aueiat: Ade Klagen und die Regierung war diesem Zoll nichk geneigt; ave Klage! l Moritellurigen es rate A E, Ie enige tar Negierung der Not und den Klage Dos N Teil der Aufmerksamkeit s{henken wollte, wie de Rat att Aber davon hört man nichts. Es gibt im I E er Distrikte, deren Bewohner von nichts als Kartoffeln e e C Vas Kartoffeln in allen Variationen Morgens, Mittags und Aben t dntige Nahrung bilden. - Nicht weniger als 20 e p cite \{en Bevölkerung baben ein Einkommen „von unter E A : ie Mißernte in Kartoffeln ist für diesen Teil des Bolkes fas Jg Ee Unheil, das sie treffen kann. Die Arbeiterklassen, as Beamten, die kleinen Bauerntagelöhner A O e A e Mit dem Hinweis auf die Steigerung der R, R nichts beshönigen E I Ren Z E A E sprechen zu deutli agegen. Die Löhne sind zwar avo}o!! Pren. q be gleichzeitige Steigerung Bet Mee preise beträgt das E und R A T ie w Ben e Die „Deutsche Tageszeitung“ ilt Gon empo er die en Er- wägungen det Regierung, den de Mg O Ma ören, daß die ausländishen Kartoffe ts taugen. Was oa 4 die C d Hunderttausende von Menschen elend A aliérbén \st würden fie bescheidenen Forderung dahinsterben, sonst würden sie der ganz n N der Aufhebung des Kartoffelzolles nicht N re M A Kartoffeln fsivd das armseligite Nahrungsmi! el, M GOR müssen fich Millionen _damit begnügen. Bei uns e „Erwägungen“ bei den MNegierungen. |

kommens der Viehzucht

Der Kartoffelkonsum hat in P Fo Ea ç «Dtr c l

Deutschland bedeutend g, Der t adpee E E, in i ‘anftreid 234, in Veftterretd) 245, In L [ch- in England 114, in Frankreich 234, 1 eid) 248, in DeutllQ- d G05 kg auf den Kopf. Die Engländer und ranzosen find Fleis land »D KZS e G cer Gto ilt das Syrichwort : „Wen esser, die Deutschen e L E gi L E ache Gd die Götter verderben wollen, den 1lrafen 11e L e I die Götter verder sen ne i Ee Aagrarier sind nicht zu belehren, und fo ist es denn gekommen, daß dic Agrarier sind nicht zu be ir fee E ea tete Zahl der bäuerlihen Stimmen für uns bei den egten Wabl ee erbeblid gestiegen ist. Es ist statistish nachgewiesen worden, daß von 100 Landwirten 81 9/9 gar keinen Nußen von den Getreide-

i Jahren kostete bei s in Thüringen das zôllen baben. Vor zwei Jahren kostete bei uns in hürinç

f S S K, Fett kostet es 16—18 „4. Linsen kosteten Pfund Sauerkohl 6—8 4. Jett kostet es 18 en kosteten ‘Abm 12, beute 24 4, Erbsen und Bohnen desgleichen. e unt

- H de Er A914 4 5 Frit ) « É Ld 24 Schmalz kostete früher 50 Fe jept 1 M, S A E Fine F i 5 Köpfe ite für die Woche e (ine Familie von 5 Köpfen hat heute die 2 olge L Cteiaerten Preise über 4 mehr zu pit Stier zt

ndern uber fer 10 Mann; der NKeichs ar wundern sch über unsere 1 E e 1 óstli s i en nur auf jene Tatsachen hinzu- darüber untröstlih. Ja, wir brauche „auf jene T en Hingu- weilen um ‘die Leute gegen die agrarische e i gabe Pa bringen Die Herren oben merken R von heben M L isen, geb ihrer Fr SBemahlin ein beiti! es Jen- Preisen, fie geben ihrer Frau Gemahl Bel G L dies ert fi cht ein wenig über die höheren eld; diese wundert \sih vielleih : g A | Preije aber die Herrschaften brauchen sich deshalb An fagen. Bei den kleinen Leuten handelt es sih aber um bedeult ende Bruchteile ihres Einkommens, die fie mehr bezahlen müssen, und da wundert man ih noch, daß sovicle en E wählt werden. Der preußische Staat läßt jene S, 1s e A E Z L 4 P C. 5 c »f A T ay 4 einem Einkommen von unter 900 steuerfrei, aber er Q Agrarier die Taschen derselben Einwohner leermaen., Die § E fe enthält na den Fors{ungen der Nahrungschemiker einen verhältnis- mäßig Jeringen Nährwert. Unsere Nacybarn wünschen E L nag Ger S D Felzolls bis 1. Mai. Das genügt nicht, Suspendierung des Kartoffelzolls bis 1. Vat. | gt nicht, bi La L Mai bis 1. August ist für den kleinen Mann die Kar- toffel am nötigsten, daher verlangen wir die vollständige „Aufhebung des Zolles hon deshalb, weil es sih nicht um eine vorübergehende Erscheinung handelt; damit rechnet auch unsere Regierung. He deutsche Arbeiterklasse hat durch opferreiche Kämpfe sih ein minima L Maß von Lobnerböbung erreiht. Diese Löhne reichen nur für normale Zeiten aus. Die Unterernährung im Thüringer Walde at eet Tuber- Fulose Vorschub geleistet. Man denkt an alle möglihen Mittel der Bekämpfung dieser Seuche, aber an das wirklich erfolgreihe Gegen- mittel eine gesunde, audreichende Ernährung, denken unsere ares A Ras die Futtermittel betrifft, so ist |\ vom Vorredner nach- Was die Futtermittel betrifft, ]o 11l |chon po! ner na- vielen worden daß ein großer Teil der bäuerlichen landwirtschaft- lidhen Bevölkerung aufs lebhafteste an ihrer Verbilligung Mr it. Ich habe bei den fleinen Bauern perfönlih darüber Er-

. A V L 9 , ocL ¿d N 8 f Á r. fundigungen eingezogen, die dle Ausführungen, des U E Wendorff ledialich bestätigen. Der Abg. von Arnim-Züsedom Ja in preußischen Abgeordnetenhause gesagt, die schwersten Folgen der vor- jährigen Dürre würden erst im nächsten Sommer fühlbar werden; das beißt mit anderen Worten, die Fleishpreise, besonders die Sthweinepreise, dürften eine bisher nit geahnte Höhe r Mit dem famosen Nat des Abg. ee E r n rf u

ird, i; en ni viel Fleti\ch", 1 2: Si

»urer wird, dann ißt man eben nicht fo viel Flei : e rig abgetan; und mit dem Beten „Unser täglich Brot, gib A beute“ allein ist den ärmeren Klassen nicht geholfen. Die 4 itif, die die Unterernährung der Arbeiterklasse zur Folge hat, if B t Naub am Besten des Volkes. Die Aufhebung des Kartoffelzolls wird vom arbeitenden Volk auf das dringendste gefordert.

Stellvertreter des Reichskanzlers, Staatssekretär des Jnnern Dr. Delbrü: Meine Herren! Die beiden Fnterpellationen, die uns heute be- schäftigen, nehmen einen Faden wieder auf, den wir vor es Monaten, und zwar im vorigen Oktober, hier im PeLIIage Me ig gesponnen haben. Die Frage, ob eine Ermäßigung der Zölle p - , f . oi , u "” es

Futtermittel angängig und geeignet sei, die Folge der Dürre 2 vorigen Sommers in etwas abzuschwächen, hat damals in unseren Er- örterungen einen breiten Naum eingenommen. Sie wissen aber auch daß das Neich und die Bundesstaaten {on im vorigen D bevor die Erörterung im Reichstag stattfand, alle diejenigen Maßnahmen ergriffen haben, die ibnen durchführbar und zweckdienlih erschienen. Fh erinnere an die Anordnungen, die das Reich, Preußen und auch die übrigen Bundesstaaten auf dem Gebiete der oa enge griffen und, wie allgemein zugegeben wird, mit Erfolg roi fit haben. Ih erinnere an die Erleichterungen, die den Brennere en durch die Erlaubnis der Verwendung von PVêais gge wurden. Fch will nicht die einzelnen Maßnahmen aufzählen, die die Bundesftaaten

der Verwaltung ergriffen haben. Ste wissen aber auch, daß die verbündeten Regierungen im vortgen Herts auf Grund ‘eingehender Erwägungen zu dem Ergebnis gekommen waren, daß eine zeitweilige Aufhebung der Zölle auf Futtermittel grundsäglih bedenklich und nicht geeignet sein würde, die Schwierigkeiten zu beheben, deren Vorhandensein auch von ihrer Seite anerkannt wurde. Ich kann es tropdem verstehen, wenn Sie wiederum auf diese Fragen zurückkommen. Niemand wetß besser als die verbündeten Regierungen, und niemand bedauert es mehr als die verbündeten Regierungen, daß die Ernteausfälle des vorigen Sommers für zahlreihe Kreise von Produzenten und für zahlreiche Kreise namentlich von kleinen Konsumenten mit beschränktem Ein- kommen erbeblihe Schwierigkeiten für ihre Lebenshaltung und die Führung ihrer Wirtschaft im Gefolge haben mußten. Dementsprehend haben auch die verbündeten Regierungen und hat der Herr Netichskanzler die Entwiklung der Dinge im Laufe der leßten Monate aufmerkfam verfolgt, und auch in den beteiligten Reichsressorts hat man immer erneut die Frage geprüft, ob etwa eine Aenderung in den Verhält- nissen eingetreten sei, ob sich neue Wege öffneten, um die von Ihnen und uns allen beklagten Mißstände zu beseitigen oder abzushwächen, oder ob früher erhobene -Bedenken etwa hinfällig geworden sein 0 « : Y a, möchte ih aber doch feststellen, daß seit dem vorigen Herbst eigentlich nichts gesche!hen ift (sehr richtig ! bei den Sozialdemokraten; Heiterkeit), was die Situation O lid verschoben hätte. Es ist nichts eingetreten, was die damalige Beurteilung der Dinge durch die VETDGN DETER Negierungen als unzutreffend erscheinen lassen ate Die Schäßungen, die wir Ses ausgesprochen haben, haben sih im vesentlihen als zutreffend erwiesen. 4 will A nit eingehen auf die umfassenden Darlegungen, die damals vom Negierungstisch aus gemacht find. Auch die Herren Vorredner haben es ja vermieden, im großen auf die “Spi im vorigen Herbste zurückzugreifen. Jch nehme aber auch an, daß die damaligen Erörterungen jedenfalls der Mehrzab[k unter Bhnen_in tos Haupt- und Grundzügen noch bekanut und erinnerlich find, sodaß 1ch ohne weiteres an sie anknüpfen kann. A H | Fch möchte bloß eins wiederholen, meine Herren. Wir anen im vorigen Herbst auf Grund von Statistiken, auf Grund von Schähungen, auf Grund von Material, das wir aus aller Welt O ange haben, festgestellt, daß tn Deutschland im Jahre 1911 die Grnte an Brotgetreide in der Quantität gut, in der MUgtGn E ausgefallen sei, und wir konnten feststellen, daß die Melternte JELULAg sei, daß ein Mangel an Brotgetreide unter keinen Umständen zu er- warten sei. Wir haben damals ferner restgestellt, daß die lie Gerste bei uns etwas besser als in den vorhergehenden A Fahren ausgefallen ist. Wir haben damals son feststellen PORnE L die Haferernte ungünstiger als in den beiden vorhergehenden Jahren war. Die Haferernte war im Vergleih zu den Grnten der gen Körnerfrüchte die s{lechteste, und ih will hinzufügen: us n Hafer produzierenden Ländern, beispielsweise in den Ie Staaten von Amerika und in Nußland ist die Haferernte im ver- gangenen Jahre eine außerordentlich ungünstige gewe S S(blecht bei uns und auch bei unseren Nachbarn ist a hs die Ernte an Rundgetreide und Hülsen früchten gewesen. Einen Ausfall haben wir gehabt bei einem großen Teil der Gem üse. Denselben Ausfall haben unsere Nachbarn gehabt. Am bedenklichslen aber von allem, meine Herren, ist es zweifellos bei den Halkfrüchten gewesen und unter den Hackfrüchten in erster Linie bet der Kartoffel. Wir haben im vorigen Herbste {on ausdrücklih darauf hingewiesen, daß der Ausfall an den Kartoffeln deswegen fo bedenklich war, M beinahe ein Drittel unseres Jahresbedarfs fehlte, weil wir M Fahresbedarf an Kartoffeln gewöhnt find zu 99 9% selbst zu produ- zieren und nur in ganz geringem Umfange aus den uns umgebenden und anderen kartoffelhautreibenden Ländern zu ergänzen. t Dazu trat eine weitere Schwierigkeit, die in der gan unzuläng- lihen Maisernte beinahe aller maisproduzierden Hinder lag, ion Unzulänglichkeit, die so groß war, daß nach unserer Auffassung nil darauf gerechnet werden konnte, irgend “nennerêswerte Quanten A9 Mais in das Land zu ziehen, um so wenigstens für Futterkartoffeln inen E zu beschaffen. : i E t A g das mödhte ih im Anschluß an die Ausführungen des Herrn Abg. Wendorff feststellen is von unserer Seite ausdrücklich betont und anerkannt worden, daß in verschiedener Nichtung diese s{chlechte Futterernte ganz besonders zu beklagen sei und verderblih wirken mußte im Hinblick auf die Verwüstungen, die die Maul- und Klauenseuche an unseren Viehbeständen angerichtet hat. Auf die Maul- und Klauenseuche will ih jeßt nicht weiter eingeben. Soweit notwendig, wird si vielleicht im Laufe der Debatte dazu Gelegenheit geben. Ih will nur das eige seslsielm!: daß in Deutschland am 31. Januar 1912 in 2427 Gemeinden d in überhaupt 5329 Gehöften die Maul- und Klauenseuche Ferie gegenüber dem Höchstbestand am 1d. November 1911 in 6302 Ge- meinden und am 31. August 1911 tn 38 250 Gehöften. Die Herren wollen hieraus entnehmen, daß im Laufe des Winters die Maul- und Klauenseuche zweifellos mit Erfolg bekämpft worden ist, daß ein er- bebliher Rückzang eingetreten ist, und daß zu hoffen steht, baß wir allmählih auch dieses Feindes wieder werden Herr werden. M Nun, meine Herren, ih habe Ihnen eben in allgemeinen Zügen die Feststellungen gegeben, die wir im vergangenen Herbst gs haben, und ich möhte meine Behauptung von vorhin, daß diese Fest-

ich im vergangenen Herbst meine Ausführungen gestügt habe.

daß sie für diesen und jenen von Ihnen von Interesse sind.

Brotgetreide verfügten. Dieselbe Nechnung

8 richtig erwiesen hätte, mit wenigen Zahlen be- igs e L O Sva ab, auf das überreiche Zahlenmaterial, welches unsere Verhandlungen im Herbst hier beherrscht hat, jeyt einzugehen. Ich seße voraus, daß diejenigen unter Ihnen, die sich en diese Frage interessieren, das dem Reichêtag dugegangene Heft mi Zahlen zur Hand haben, oder daß es ihnen zugänglich ift, auf das

Also, meine Herren, im Anschluß an die allgemeinen Feststellungen über den Stand der Ecnteverhältnisse im vergangenen Herbst und im Anschluß an die damals gegebenen Zahlen möchte ih folgende wenige Daten geben, von denen ich ausdrüdlich anerkenne, daß fie die Situation nicht erschöpfend illustrieren, von denen ih aber annehme,

i i | i ide des Meine Herren, wein Sie unsere Ernte in Brotgetrei Jahres E. und dazurechnen den Einfuhrüberschuß, so ergibt

i abre 1910 im Inlande über 16 Millionen Tonnen E L für das Jahr 1911

gerechnet in diesem Jahre, d. h. dem eben abgelaufenen Jahn, 16,9 Millionen Tonnen im Inland zur Verfügung hatten, also chy Mehr von 0,9 Millionen Tonnen. Für Gerste stellt si diese, Berechnung dahin, daß im Jahre 1910 im Inland zur Verfügun standen 5,9 Millionen Tonnen gegen 6,7 Millionen Tonnen in Fahre 1911, die sih teils auf eine bessere Ernte, in allererster Unk aber auf eine gesteigerte Einfuhr aufbauen und ein Mehr yy 0,8 Millionen Tonnen zugunsten des Jahres 1911 ergaben. Fir Hafer stellt sich dieselbe Berechnung dahin, daß für 1910 zur Ver fügung \tanden 7,9 Millionen Tonnen gegen 8 Millionen Tonnen in Fahre 1911, fodaß sich auch hier ein Plus von 0,1 Million Tonne ergibt, ein Ueberschuß, der troß der \{lechten Ernte und troy dy \{lechten Auslandternte erreicht werden konnte durch eine erheblg größere Einfuhr an Hafer, als sie das Jahr 1910 gebracht hz Weiter ergibt sich, daß an Mais 1911 gegen 1910 mehr tin: geführt sind 0,17 Milltonen Tonnen, daß an zollfreien Futte,, mitteln (außer Kartoffeln) mehr eingeführt sind gegen das Vorjzh

außer Futtergerste, Hafer und Mais, die ih eben besonders. angefüh habe, 0,03 Millionen Tonnen. Ich will dabei bemerken, daß unt den zollfceien Futtermitteln die größte Steigerung in der Ginfuhr bu Kleie aufzuweisen hat, darunter in erheblichem Umfange Kleie, tj aus Nordamerika kommt. Das ist um deswillen interessant, weil wh annehmen können, daß es sh hier in erster Linie um Maisklei g handelt hat.

stellungen geerntet 43,5 Millionen Tonnen im Jahre 1910; u , R A O

Einfuhrüberschuß im Jahre 1910 beläuft sih auf 0,006 Million

Tonnen, sodaß im Jahre 1910 zur Verfügung standen 43,5 Milli

T n Wonen n

1911 weniger vorhanden waren 9 Millionen Tonnen. _(Hôrt! bor Aber diese Zahlen können, abgesehen davon, daß detartige Schäßung immer etwas Unsicheres haben; auch nicht fo hingenommen ett wie sie hier gegeben sind. Denn wir können annehmen, daß y Prozentsay an kranken Kartoffeln, der 1910 89/0 betrug, 1911 y auf 1,3% zu beziffern war, sodaß also hterdur) das | Winter zur Verfügung stehende Quantum Kartoffeln si zwetfl um 3 Millionen Tonnen höher gestellt hat als im vergangenen J

6 Millionen Tonnen rechnen, wobei ih aber nicht vershweigen 1 daß in der Presse auch niedrigere Zahlen, unter anderem 1 3,5 Millionen Tonnen, angegeben werden. A

Es stecken ja in allen solchen Schäßungen und Berechnungen ÿ Reihe von {wer zu kontrollierenden Momenten; zum Beispiel f

P Ansatz gela

ih in meinen Berehnungen auch {on wieder außer Ansat welden S@Waden der plöulich und ganz unvermittelt e Frost des Januar für die eingemieteten Folge gehabt hat. Zu diesem Ausfall “an dann ein erheblicher Ausfall an Grünsutter, | : der überhaupt niht zu s{chäßen ist, und es tritt dann bi ein erbebliher Ausfall an Nauhfu iter, der sich nach der oft Statistik berechnen läßt auf 13 bis 14 Millionen Tonnen. Biel interessieren die Zahlen, die zu dieser Nechnung geführt har E sie im allgemeinen weniger beachtet werden als die Dahlen, auf Getreide, Fleisch und dergleichen beziehen. Wir haben geernil an Luzerne im Jahre 1910 1,7 Millionen Tonnen, IBIE 11 Ï i910 11,9 j IOIE L Ï 1910 28,3 L

L T 200 : „e N das gibt zusammen einen Ausfall von 13,7 Millioen Tonnen. F man dann noch berücksihtigt, daß wir im Jahre 1910 118 0002 und im Jahre 1911 132 000 Tonnen eingeführt haben, und n man wetter berücksihtigt, daß ein großer Teil unserer Nachbar auch \{chlechte Rauhfutterernten gemacht hat, so wird man, went gerecht sein will, hier, wie im Hinblick auf alle übrigen Zahlen, ih gegeben habe, feststellen müssen, daß unser Handel heran hat, was nach Lage der Verhältnisse herangeschafft werden x Daß das nicht zu normalen Preisen geschehen fonute, liegt 1 Natur der Dinge.

Kartcffeln | Weidefutl

v an Klee L p v

an Heu J z

der Preise, die ih Ihnen für die einzelnen Getreidearten im ich nur eins: daß Weizen und Yoggen der Natur der 20 hoch stehen, aber im Jahresdurhshnitt nicht höher stehen, a h ' {hon in früheren Jahren gestanden haben; daß Oase AA Preisen eine ganz abnorme Höhe erreicht —— denn er rei) e den Preis des Weizens —; daß ebenso der Maispreis ein A

Nichtig ist, daß, wie schon gesagt worden ist, die n preise in diesem Jahre außergewöhnlih hoh sind; aut haben wir noch nicht gehabt, sowohl für Fabrik- wie r E A Nichtig ist, daß an einzelnen Orten die hohen Satte ees J vorhin für den Detailhandel angegeben worden find, C sind; aber es muß demgegenüber festgestellt werden, daß e a Tendenz keine allgemeine ist, sondern daß wir, wie in andern an einzelnen Marktorten auch niedrigere, minder hohe und wf Preise festzustellen gehabt haben. i : l 2A Ua erheblicher Mangel an Ka A bestreitet niemand; am allerwenigsten habe ih den V dieser Hinsicht irgendwie \{chöôn zu

färben. Um ab i erartid Bild vollständig zu mahen und wenn eine dera

örterung hier überhaupt beliebt wird, müssen l O nähernd vollständig sein —, möchte ih nur noch bee A auch bezüglih des Viehes und des Fleisches die A Voraussagen, die wir im vergangenen Herbst gebrad 4 r wesentlichen als rihtig erwiesen haben. Ich M A ¿f auch hier, Zahlen zu geben die Herren, die mich A2 wissen, daß ih, wenn es nötig ist, sehr viel Za) fann (Zustimmung und Heiterkeit).

(Schluß in der Zweiten Beilage.)

in den Grenzen ihrer Kompetenz auf dem Wege der Gesetzgebung und

angestellt, ergibt, daß wir an Ernte und Einfuhrübers{Wuß zusammen-

0,4 Millionen Tonnen und an zollpflihiigen Futtermitte,

Was die Kartoffeln betrifft, so sind nah den jeßigen Fi

Dieselbe BereGnung für 1911 ergibt, daß uns nu „Wi Verfügung standen 34,9 Millionen Tonnen, sodaß also im Jus

So können wir alles in allem mit einem Kartoffelausfall y

Kartoffeln Wi

t Al A E Fch will Sie nicht belasten mit einer vergleihenden 28

Herbst gegeben habe, und der heutigen Notierungen. Feststellen F

zum Deutshen Reichsan

M 48,

(Fortseßung aus der Ersten Beilage.)

Ich beschränke mi auf die kurze Bemerkung, daß die Flei ch- prets e gegen den vorigen Herbst eine wesentliche Aenderung nit erfahren haben, daß der Auftrieb auf den 22 großen S{hlacht- höfen, deren Zahl ih Ihnen im vergangenen Herbst hier vorlegen durfte, sh für Rinder und Kälber nit wesentlich gegen den Herbst und die früheren Jahre modifiziert hat, daß nur ein sehr starker Auftrieb an Schweinen zu verzeichnen ift, Verhältnisse, die aber nur dann richtig gewürdigt werden können, wenn man gleichzeitig feststellt, daß die Viehzählung in Preußen troß des ungünstigen Jahres 1911 eine nicht unbeträchtlichße Steigerung des Nindviehbestandes gegen 1910 ergeben hat (hört! bört! im Zentrum), daß ferner eine sehr be- deutende Steigerung des Bestandes an Schweinen festgestellt ist, ein Umstand, der es vollständig erklärt, daß dte S@weinepreise im Laufe der leßten drei Jahre und au tim leßten Jahre ge- sunken find. Es ist vielleicht interessant hinzuzufügen, daß dieses Plus an Schweinen, das auf den Markt gekommen ist es hat sich im Jahre 1911 um 2!/, Millionen Stück gesteigert —, die Wirkung gehabt hat, daß der auf den Kopf der Bevölkerung ent- fallende Gesamtfleishverbrauch ich habe Ihnen auch darüber im vergangenen Herbst eine Tabelle vorgelegt niht unbeträhtlich höher war als im Jahre 1910. (Hört! hört ! rechts.) Es ergibt fih im Jahre 1911 ein Fleishverbrauch auf den Kopf der Bevslkerung von 53,71 kg gegen 51,94 kg im Sahre 1910. (Hört! hört! rechts und im Zentrum.)

Meine Herren, dîlese Zahlen sind interessant! Selbst wenn man berücksihtigt, daß der Fleischkonsum, der auf den Kopf der Bevölkerung errehnet ist, durh Scchchäßungen des Gewihts der zur Schlahtung gelangten Tiere ermittelt worden ist, und wenn man dabei berücksictigt, daß vielleicht im Laufe des leßten Jahres nicht überall vollreife Tiere geschlahtet sind, daß also die zugrunde gelegten Gewichte vielleiht zu hoh ge- wesen sind, (sehr rihtig! links) so bleibt immer bestehen, daß von einer Fleishnot zurzeit niht die Rede sein kann und, wenn man mit den Steigerungen der Viehbestände in Preußen rechnet, angenommen werden kann, daß die Anschauung, die die verbündeten Regierungen im vergangenen Jahre vertreten haben, daß wir über diese \chwere Klippe der Fleishversorgung des Volkes hinwegkommen würden, vor- ausfihilih die rihtige gewesen ist.

Nun, meine Herren, so liegen die Dinge. Die Herren Vor- redner haben etwas Ueberflüssiges getan, wenn sie versucht haben, den verbündeten Regierungen nachzuweisen, daß die Dürre des vorigen Jahres zu erheblichen und beklagen8werten Mißständen geführt hätte, und wenn fie versuht haben, uns nahzuweisen, daß die Preise für viele Lebensbedürfnisse und Lebensmittel erbheblich hoh find. Meine Herren, es dreht sich aber heute um eine ganz andere Frage: es dreht sich zunächst um die Frage, ob es zulässig und zweckdienlih ist, den Zoll auf Mats zu suspendieren. Es kann nicht bestritten werden, daß Mais sehr geeignet is, mangelnde Futtermittel, ins- besondere die Kartoffel zu erseßen, aber unter der einen Vor- ausfeßung, daß man welchen hat (sehr richtig! und Heiter- leit), unter der Vorausfeßung, daß man imstande ist, aus den Ländern, die Mats produzieren, Mais zu uns bereinzubringen. Nun hat der Herr Neichskanzkler bereits im vortgen Herbst gesagt: die Auf- hebung des Maiszolles is grund\äßlic bedenklih; es ist immer bes» denklih, plößlihe Störungen in einem in seinen einzelnen Teilen und Säßen sorgsam abgestimmten Zolltarif herbeizuführen. Er hat dabei darauf hingewiesen, daß solhe Versuche hâufig zu ganz anderen Er- gebnissen führen, als beabsihtigt gewesen ist. Er hat dabei hin- gewiesen auf die Erfahrungen, die Frankrei vor einigen Jahren gemacht hat, als es den W'izenzoll aufhob, um eine Ermäßigung des Welzenpreises zu erzielen, und dabet die Preise nit nur nit reduzierte, sondern vorübergehend und stellenweise sogar in die Höhe trieb. Aber der Herr Reichskanzler hat endlich auch darauf hin- gewiesen, daß, wenn man über alle folche Bedenken hinweggehe, eine Suspension des Maiszolles nicht helfen würde, weil es uns nicht gelingen würde, bei der \{le{chten Ernte, wie sie in fast allen mais- produzierenden Ländern vorlag, Mais hereinzubringen.

Meine Herren, ih habe mir gestattet, im Anschluß an diese Aus- führungen des Herrn Reichskanzlers mit einem ausgiebigen Zahlen- material nachzuweisen, daß die Maisernte in der ganzen Welt un- gewöhnlih \{chlecht und unzureihend war. Ich habe damals fest- gestellt, daß in Amerika der Ernteausfall größer gewesen war als das ganze Quantum, das Amerika im Jahre 1910 ausgeführt hat. (Hört! hört! rechts und im Zentrum.) Ich habe darauf hingewiesen, daß in der übrigen Welt kein Mais zu haben sei, daß Argentinien seit der Mitte des vorigen Jahres nichts gebraht habe; ih habe darauf hin- gewiesen, daß in Südafrika kaum der Bedarf des: etgenen Landes zu decken ist, und ih habe endlih festgestellt, daß diesem großen Manko in der Welt gegenüber nur ein Quantum von etwa 12 Millionen Doppelzentner in den Donauländern zur Verfügung stand für den Export nach dem gesamten Westeuropa, dessen Bedarf nicht annähernd mit diesem iu den Donauländern verfügbaren Quantum gededt werden konnte. Daraus haben wir gefolgert, daß, wenn wir uns wirkli entschließen würden, eine Suspension des Maiszolles eintreten zu lassen, damit wahrscheinlich niht ein Sack Mais mehr in das Inland gelangen würde. (Zuruf links: Aber legt?) Was jeyt kommt, werde ich Ihnen glei sagen, Herr Segter! Wohl aber haben wir gesagt wird cine derartige Verabseßung des Zolles in einem Zeitpunkt, wo alles nah Futter shreit, eine Steigerung der Preise herbeiführen (sehr richtig! rets Und im Zentrum), und der Zoll würde niemals haben wir ge- sagt den Viehhaltern zugute kommen, sondern er würde in der Hauptsache in den Händen des Handels fißen bleiben (sehr richtig! rechts und im Zentrum), wie das der Fall gewesen ist bei einem erheblichen Teil der Preisermäßigungen, die si aus den Reduktionen der Eisenbahntarife ergeben hatten. (Sehr rihtig! rechts und im Zentrum.)

Zweite Beilage

Berlin, Donnerstag, den 22. Februar

zeiger und Königlih Preußischen Staatsanzeiger.

1992,

der Natur der Dinge; es muß nur als eine Selbft verständlihkeit do immerhin von Zeit zu Zeit wieder einmal festgestellt werden.

Nun sagt der Abg. Fegter eben: „aber jeßt!" Darauf wollte ih gerade kommen. Die Entwicklung des Marktes hat nämlich zur Gvidenz bewiesen, daß wir recht gehabt haben, wenn wir gesagt haben: es gibt gar keinen Mais, den man na Deutschland \{chicken könnte. Wir haben von argentinischem Mais, soweit ich unterrichtet bin, in der zweiten Hälfte des vorigen Jahres in Europa und in Deutsch- land überhaupt fast nihts gemerkt. Ich bin nicht in der Lage, die Gründe dafür festzustellen; aber die Tatsache ist, glaube ih, un- bestritten, und des weiteren ergibt sihch folgende interessante Fests stellung.

Wir haben, wie ih vorhin ausgeführt habe, allerdings im Jahre 1911 eine Mehreinfuhr an Mais von 170000 t aechabt; aber von diesen 170 000 t ist der weitaus größte Teil im Anfang des vorigen Jahres eingegangen, er ist noch zu rechnen auf das Konto der Ernte bon 1910, wenigstens soweit die nördlie Halbkugel in Frage kommt. Die Maiseinfuhr von September 1911 bis Ende Dezember 1911 ist aber um 30 000 t niedriger gewesen als tim gleihen Zettraum des Vorjahres und die Einfuhr vom September vorigen Jahres bis Ende Januar dieses Jahres ist um 40000 t niedriger gewesen als die Ciufuhr im gleihen Zeitraum vor einem Jahre. Daraus ergibt sich aber ‘ganz sonnenklar, daß es keinen Mais gegeben hat, daß es keinen Mais gibt, daß wir zollpolitisGße Maßregeln treffen können, fo viel wir wollen, ohne etne stärkere Einfuhr von Mats zu erreichen, bevor die neue argentinische Ernte ihre Wirksamkeit äußert. (Aha! links.) Nun bitte ich aber zu beachten, daß die argentinische Ernte im großen und ganzen vor Frühjahr doch bei uns nit auf den Markt kommen kann; es wird in der Hauptsache sogar Mai, bis sie hier i. Aber troßdem macht \ich bereits ihre Wirkung bemerkbar. Der Mais wird heute mit 190 4 bezahlt. Er ist ich nehme an, es ist Berlin angeboten für März mit 167 U, für April mit 162 und für Jult mit 150 4. (Hört, hört!) Die neuestc Hamburger Notierung gibt für Auslandsofferten sogar noch geringere Zahlen ; die notiert für März/April 160, für La Plata April/Mai 150, für Mai/Juni 146 und für Juni/Juli 146,50 4 für 1 Tonne.

Die Maispreise sind also in einer natürlihen ck- bildung begriffen, und es würde, wenn wir jeßt in einer Zeit des absoluten Mangels an verfügbarer Ware dur etne Suspension des Zolls eine erhöhte Nachfrage herbeiführen würden, wahrsceinlich nicht eine Verringerung der Preise für die eben von mir angegebenen Termine eintreten, sondern dte gesteigerte Nachfrage würde wahrscheinliß preissteigernd für das Geschäft für die nächste Zeit wirken. (Sehr richtig! rechts und im Zentrum. Lachen bei den Sozialdemokraten und der Fortschrittlichen Volkspartei.) Ja, meine Herren, Sie lahen. Ich gebe Ihnen jedes Recht, mich zu widerlegen; Sie haben aber nicht das Recht, über tas, was ih sage, zu laben (sehr wahr! rechts; Unruhe bei den Sozialdemokraten) wenn ich mich auf Erfahrungen in ähnli§en Fällen berufe und wenn ih Gründe angebe.

Ich habe mich auf die Erfahrungen berufen, die Frankrei s\einer- zeit mit der Aufhebung des Zelles auf Weizen gehabt hat. (Sehr richtig! rechts und im Zentrum.) Jch will mi noch einmal auf Frankreih berufen. Soweit meine Informationen reihen und wenn die mir vorliegenden Zeitungsnachrichten zutreffend find, hat die Z#lltarifkommission der französishen Deputiertenkammer in diefen Tagen einstimmig bes{chlossen, den Antrag auf Suspendierung des Maiszolles abzulehnen, (hört, hört! rechts und im Zentrum), weil eine Wirkung von dieser Maßnahme nit erwartet werden könnte. (Lebhafte Nufe hört, hört! rets und im Zentcum.) Es sind also zweifellos doch Leute in der Welt vorhanden au außerhalb des deutschen Vaterlandes, die, ohne den Nuf als ernste Männer zu ver- lieren, dieselben Auffassungen vertreten können, wie ih das eben getan habe.

Aus alledem ergibt \ich, daß für uns keine Veranlassung vorliegt, von der Stellung, die wir im vergangenen Herbst eingenommen haben, heute zurückzugehen. Die grundsäßlihen Bedenken sind dieselben (Aha! bei den Sozialdemokraten) und die Zweifel an der Wirksamkeit sind auch dieselben; und daß wir im vorigen Herbst mit unserer Beurteilung der Lage ret gehabt haben, das, glaube ih, Ihnen durch das Material, das ich Ihnen vorgelegt habe, bewiesen zu haben. (Sehr richtig! rechts.)

Etwas anders liegt die Sache bei der Futtergerste. Hier sind in erster Linie für unseren nah wie vor ablehnenden Standpunkt die grundsäßlihen Erwägungen maßgebend, die der Herr Reiddskanzler im vorigen Herbst eingehend dargelegt hat. Ih will sie nit wiederholen; aber auch hier find wir der Meinung, daß eine Herabseßung des Zolles nicht nötig ist. Der Zoll von 1,30 4 ist an si niedrig, er ist niedrig im Verhältnis zum Werte des Produktes, und er hat zweifellos, wie die vorhin von mir angegebenen Zahlen gezeigt haben, es nicht verhindert, daß ungewöhnlih große Quantitäten Futtergerste aus dem Auslande eingeführt sind. Was also an Futtergerste vorhanden gewesen i, hat hereingebracht werden können. Jch habe aber ferner auf die Gefahr bin, daß Sie ncch- mals lachen, auch die Ucberzeugung, daß, wenn wir in einem Augenblick, wo die Futtergerste knapp werden muß, wo die Na(frage an si schon steigt, wo an sich {hon die Preise steigen, daran gehen würden, den Zoll zu sus8pendieren, wiederum nur etne gesteigerte Nachfrage eintreten und die Preise steigen würden.

Und nun komme ih zur Kartoffel. Die Frage des Kartoffel- zolls ist darin stimme ich mit den Herren Vorrednern überein bon vornherein auf einer ganz anderen Grundlage zu beurteilen, als die Frage des Zolls auf Mats und Futtergerste. Der bei uns geltende Kartoffelzoll i ein Saisonzoll, es is ein Zoll, der niht den Zweck hat, im allgemeinen die Einfuhr von Kar- toffeln zu ershweren oder die Kartoffeln im FJnlande zu verteuern, sondern ein Zoll, der den Zweck hat, die Früh -

eine Herren, . das is kein Vorwurf für den Handel, das liegt in

hohwertig ist, daß sie weder als Fabriffartoffel noch als Nahrungs- mittel ernstliß in Betracht kommt. (Sehr richtig! rechts und im Zentrum.) Die Frühkartoffel, die unter ten Namen „Malta- kartoffel“ aus Malta, Cypern, Frankrei und \onstwo herkommt, ist eine Luxus fkartoffel (sehr richtig! rechts und in der Mitte) und den fie treffenden Zoll zu beseitigen, haben wir keine Veranlassung. (Erneute Zustimmung.)

Aber abgesehen davon, trifft der Saifonzoll eventuell noch aus dem Auslande eingehende Saatkartoffeln. Das liegt in der Jahres- zeit seiner Geltung, nicht aber trifft der Zoll unter normalen Ver- hältnissen Kartoffeln vorjähriger Ernte, die für industrielle Zwecke oder für den mens{chlichen Konsum oder für Futterzwecke bestimmt sind. Das hat niht in der Absicht des Zolltarifs gelegen, und wenn besondere Momente eintreten, die troßdem dieje Wirkung hervorrufen, so ist nach meiner Ansicht unsere Pflicht, zu prüfen, ob man, ohne dem Zolltarif, ohne den grundsäßlihen Anschauungen, die einer Suetpendierung des Mais- zolles entgegenstehen, zu nahe zu treten, doch nicht in der Lage sein werde, hier Nemedur eintreten zu lassen.

Nun, meine Herren, liegen in diesem Jahre ganz besondere Ver- hältnisse vor. Unter normalen Verhältnissen kann man damit renen, daß die Mengen vorjähriger Kartoffeln, die bei uns hereingebracht werden follen, auch bis zum 15. Februar hereinkommen fönnen. Für dieses Jahr wissen wir aber ganz genau, daß eine erheblihe Menge von ausländischen Kartoffeln, die so verkauft und zum Versand be- stimmt waren, daß sie vor dem 15. Februar im Inlande sein mußten, infolge der Schnee- und Sroslverhältnisse niht rechtzeitig zur Ab- sendung gelangt sind. Für alle diese Sendungen würde, wenn der Nachweis einer höheren Gewalt u. dergl. geführt werden fönnte, die die rehtzeitige Einfuhr nicht ermöglihte, ohne weiteres der Bundesrat aus Billigkeitsgründen den Zoll erlassen können. Zu diesen Sendungen, in denen sh die Gründe, die einen Erlaß rechtfertigen würden, ohne weiteres nahweisen lassen, wird aber, so wie wtr die Dinge beurteilen, eine erheblihe Anzahl von Sendungen kommen, die nach dem gleichen Villigkeitsgrunde Anspruch auf Zollerlaß haben würden, die aber den Zollerlaß mangels hinreihender Beweise niht erreiden könnten. Das ist der Grund gewesen, weshalb die beteiligten Ressorts des Reis dem Bundesrat vor- geschlagen haben, darein zu willigen, daß aus Billigkeitsrücksichten für diejenigen Sendungen ausländischer Kartoffeln vor- jähriger Ernte, die nah dem 15. Februar und. bis zum 30. April eingehen, der Zoll erlassen werden darf. (Bravo! links.) Jch nehme an, daß ein entsprechender Beschluß des Bundesrats morgen gefaßt werden wird, möchte aber noch ausdrücklich feststellen: es handelt si hier nicht um eine Durchlöcherung unseres Zolltarifs, es handelt si niht um irgendwelche grundsäßlihe Abweihung von dem Standpunkt, den die verbündeten Regierungen in allen diesen Fragen oft genug und auch heute durch meineu Mund vertreten haben, sondern es handelt sich ledigli darum, eine Maß- nahme zu treffen, die im Sinne einer korrekten Hand- habung unseres Zolltarifs und unserer Zollgeseßtz- gebung liegt.

In welchem Umfange diese Maßnahme von Erfolg sein wird, das will ich dahingestellt fein lassen, wir können nicht übersehen, in welchem Umfange noch Kartoffeln voriger Ernte etwa eingeführt werden. Ih will au ohne weiteres zugeben, daß unter den Kartoffeln, die namentli aus dem Südosten Europas kommen, große Quantitäten sein werden, die für den menschlihen Genuß, vielleiht au sogar als Viehfutter nit ohne weiteres verwendbar sein werden. Immerhin werden diese Kartoffeln in der Industrie eine wertvolle Vermechrurg der Robprodukte geben, der Rohprodukte, aus denen niht nur Futtermittel, sondern in der Kartoffelflocke, wie mir gesagt worden ist, auch Nahrungsmittel für den Menschen geschaffen werden. Es wird sich viellciht, so wie die Ernten in einem Teile unserer Nachbarländer liegen, und so wie die Einfuhr sch unter dem Eindruck der besonderen Witterungsverbältnisse dieses Winters gestaltet hat, annehmen lassen, daß diese Maßnahme, wenn auch niht ein erheblihes Weichen ter Preise, fo doch wenigstens eine teilweise Er- leihterung in der Versorgung mit Kartoffeln herbeiführt. (Bravo !)

Auf Antrag des Abg. Stadthagen (Soz.) wird in die Besprechung der Jnterpellation eingetreten.

Abg. Herold (Zentr.): Die Begründer der Interyellation haben im allgemeinen gegen die Wirtschaftspolitik agitatorisch polemisiert, namentlich der Abg. Bock. Höhere Preise wünschen au wir nicht ; aber wenn der Abg. Bo behauptet, die Gesetzgebung ist {Guld an den hohen Preisen, fo ist das die beftigste Agitation, die fih nur denken läßt. Die Gesetßzzebung kann die Verhältnisse nicht regulieren ; sonst könnte der Abg. Bock auch noch behaupten, daß die Geseßzgebung an der vorjährigen großen Dürre und Mißernte \{uld ist. Auch Dr. Wendorff hat allgemeine Betrachtungen angestellt und ih zuleßt auf die moralisde Wirkung der Aufhebung des Zolles zurück- gezogen. Die ländlihe Bevölkerung wird davon wenig halten, weiß aber, daß dite Aufhebung einen Ausfall von 70 Millionen bedeuten würde, an dem sie doch entsprehend wieder mittragen müßte. Und soll etwa die Aufhebung des Zolles auch die Maul- und Klauen- seuche einshränken? (Zuruf links.) Ja, Sie haben doch die Seuche mit dem Verlangen der Zollaufhebung in die innigste Verbindung gebracht. Das kann ih zugeben, daß die Landwirtschaft Interesse am Bestehen billiger Futtermittelpreise hat. Darum haben wir dahin ge- wirkt und es erreicht, daß die eigentlihen Futtermittel zollfrei ge- blieben sind: Heu, Stroh, alle Abfallptodukte aus der Brauerei, Müllerei, Zuckerfabrikation und Oelmüllerei. (Zuruf links: Das find nur Surrogate!) Das ist ja etwas ganz Neues; diefe Dinge werden ja {on seit Jahrhunderten als Fut'ermittel verwendet. Auf Gerste haben wir nur einen Zoll von 1,30 4; selbst unter den Caprivishen Verträgen betrug er noch 2 4. Unter diesem Zoll ist eine erheblide Gersteecinfuhrsteigeruna von Jahr zu Jahr ein- getreten. Wir produzieren doch auch im Inland ganz erbeblih Futtergerste; hinzu tritt die Wintergerste, die fast ausschließlich zu Futter verwendet wird. Der Preis für Futtergerste hat aller- dings heute eine Höhe erreiht, die auch vom landwirtscaftlichen Standpunkte aus zu beklagen ist, aber wird die Aufhebung des Zolles eine Ermäßigung des Preises bewirken? Das bestreite ih

kartoffel zu treffen, eine Kartoffel, die an \i{ch so

mit aller Entschiedenheit. Den Nußen davon würde allein das Aus-

E Ee ARRZEE Ma

Le T E