1912 / 55 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 01 Mar 1912 18:00:01 GMT) scan diff

immer nur für einen Kreis die Kassenverwaltung ein- zurihten. So würde auch der Verkehr des Publikums mit den Behbörden niht erleichtert «werden, wenn für mehrere Landkreise eine Veranlagungsbehörde eingeseßt wird. Zudem würden dadurch mehr Kosten entstehen. Wir wollen deshalb, daß jeder Fall sahlich geprüft wird. In der Kom- O wünschte meine Fraktion, daß die Finanzverwaltung die ellen angeben möchte, wo fie neue Veranlagungskommi}are ernennen wolle, und wir behielten uns vor, unsere Bewilligung der neuen Stellen davon abhängig zu machen. Der Finanzminister erklärte aber, daß die Nennung der beabsichtigten neuen Stellen bisher nicht üblih gewesen sei, sondern daß immer nur eine gewisse Anzahl von Stellen bewilligt fei. Der Minister erklärte uns dana die Grundsäße, nach denen die Stellen errichtet werden, wobei besonders der gescbäft- liche Umfang des Veranlagungsgeschäfts eine Voraussegung ist. Nach der Erläuterung in dem vorliegenden Etat soll ebenfalis mit der Ein- richtung folher Stellen da vorgegangen wêrden, wo es der geschäft- liche Umfang erforderlih macht. Wir gehen in unserem Antrag noch etwas weiter, indem wir nickcht nur von dem geschäftlihen Umfang, sondern auh von den Stellen sprehen, wo Schwierigkeiten vorliegen. Wir wollen also in unserem Antrag ledigli das sachlich festlegen, was den Ansichten des Finanzministers entspriht. Wir wollen diefe neuen Stellen bewilligen, fsahlich wird also zwischen der Auffassung der Regieruna und der unserigen keine Differenz sein. h, stehe in dieser Hinsicht auf dem Standpunkt des Abg. von Zedliß. Sreilih, wenn wir uns einmal auf unsere etatsrechtlihen Befug- nisse einlassen, wird uns von der Linken immer der bittere Vor- wurf gemacht, als ob das mit dem Etat nichts zu tun bätte, und wir uns noch im Zustand des abfoluten Staates befänden. Wir greifen doch nicht in die Erekutive ein, wenn wir die Grundsäße festleaen, die für die Regierung nach ihrer eigenen Erklärung in der Kommission maßgebend sind. Der Abg. von dem Hagen will zur Erwägung der Bedenken des Ministers den Etatstitel an die Kommission zurück- verweisen. Ich stehe sahlih auf dem Boden unseres Antrages, aber wenn der Minister uns jeßt in der Kommission die beabsichtigten neuen Stellen nennen und uns das Material darüber vorlegen wollte, so würde für un}eren Antrag eigentli kein wesentlicher Grund mehr vorliegen, und man fönnte fi in der Kommission mit der Regierung einigen. Unter dieser Vorausseßung würde ih den Antrag von dem Hagen befürworten. : s Abg. Borchardt (Soz.): Auf Grund der Uebersicht über die Veranlagung der Einkommensteuer it in der Kommission gesagt worden, daß die Verelendungstheorie von Marx widerlegt ser Sn der Kommission ist ferner ge]agt worden, daß der höchste Zensit jeßt ein jährliches Einkommen von 14 Millionen habe, daß dieses Ein- tommen aber im vorigen Jahre nur 10 Millionen betragen , si also in einem Jahre um 4 Millionen vermehrt habe. Der Berichterstatter sagte darüber in der Kommission, das zeige wieder die Tatsache, daß, wo Millionen einmal find, Millionen leiht dazu kommen. Das entspriht der Marxschen Nerelendungstheorie, daß das Volk verelende, wo si aroße Neichtümer in den Händen weniger Personen ansammeln. 20 Millionen Personen sind in Preußen wegen zu geringen Einkommens überhaupt von der Steuer befreit, das sind 50,1 % der gesamten preußishen Bevölkerung. Also über die Hälfte der Bevölkerung hat noch 1911 Hunger leiden müssen. Vermöge des Z_283 des Cinkommensteuergeseyes können gerade die Armen und Aermsten s{härfer zur Steuer herangezogen werden als früher, und damit er es zusammen, daß eine große Vermchrung der Etn kommen über 900 6 stattgefunden hat. Nun rehnet man auf Ihrer Seite, daß Personen mit einem Einkommen von 1500 #4 an nicht mehr zu den „Armen“ gehören. Aus der Denkschrift ist nit zu ersehen, wieviel Personen unter 1500 baben ; aber aus den Veröffentlihungen des Kaiserlihen Statistischen Amtes geht hervor, daß 585% unter 900 4 und 26 9/6 von - 900 bis 1500 \# Einkommen haben, also 850°%/9 der Bevölkerung wären danach zu den „Armen" zu rechnen. Aber was bedeuten 1500 M, also 125 4 pro Monat und 29 M4 pro Woche? Nach den Berechnungen Calwers, die dur das Kaiserliche Statiitishe Amt be- stätigt sind, brauht eine Familie mit. zwei Kindern bei Zugrunde- legung der Nahrungsmittel, die ein deutscher Marinesoldat erhbâlt, und der Lebensmittelprelse von 175 Orten pro Woche 23,50 F, sodaß also nur 53 H übrig bleiben für Wohnung, Kleidung, Beleuchtung, Kulturbedürfnisse aller Art. Das beweist doch, day alle Kultur- bedürfuijse zurückgestellt werden müssen. Rechnen wir bei 3000 46 die Grenze, so sind 94/9 der Bevölkerung zu den Armen zu renen, und von den 6 9/9 gehen wieder 41 9/9 ab, die 3000 bis 6000 M Ein- fommen baben, fotaß 149% nur über 6000 4 haben, von denen man sagen fann, daß sie dauernd vön ihrem Leben etwas baben. Auch fagt man, wir wollen den Umsturz. Jawobl, wtr wollen au den Umsturz dieser Verhältnisse, wir wollen im Interesse der Nation eine Aendérung, im nationalen Interesse wollen wir den Umsturz. Sie stellen sih aber hin und sagen, die 139% find das Vaterland! Sie wollèn sogar die Herrschaft dieser 159/ mit Blutvergießen aufrecht erhalten. Eine folhe Gesinnung muß als geradezu verbrecerisch bezeichnet werden. Professor Delbrück hat nach- zuweisen versucht, wieviel an Steuern hinterzogen werde. Der Finanzminister hat ihm darauf hier im Hause geantwortet, aber nur bezöglih der Vermögenssteuer; auf die Hinterziehungen bei der Einkommensteuer ist er nit eingegangen oder doch uur sehr kurz, indem er einige wenige Beispiele herausgenommen hat. Professor Delhrück hat erzählt, daß er eine Konferenz im Finanzministerium gehabt habe, wo man erzählt habe, daß in einem einzigen Jahre dreizehn Fälle vorgekommen seten, wo Millionäre erklärt hätten, sie hâtten fein Einkommen. Bei der Nachprüfung habe ih dann herausgestellt, daß das ganz unzutreffend gewesen sei. Der Fehler liegt hier eben im System; darauf hat {hon Professor Delbrück b'ngewiesen, und darauf bat der Minister keine Antwort gegeben. Professor Delbrück schrieb in seinen Jahrbüchern : „Man hat fh auf demn Lande an einen gewissen Durchschnittssaß des Ertrages ge- wöhnt . . . Wollte auch cin Landrat die Erträge heraufseßen, so würde er den Widecspruh der Veranlagungskommisfion und dann den Widerspruch der Kreiseingesessenen zu erwarten haben. Der Landrat ist nun politischer Beamter, der feinen Kreis fübren fol. Wenn er sich mit seinem Kreise \hlecht steht, so ergibt sich bald der Schluß, daß er für sein Amt nicht geeignet ist. Eines Tags wird er als Negterungsrat_ wegverseßt und bleibt MRegierungsrat sein Leben lang. Das sind Dinge, die jedermann weiß, wer einmal mit der preußishen Verwaltung Füblung gehabt hat.“ Das ist geradezu die Behauptung, daß eine Korruption, ja sogar cin System der Korruption besteht, und dieser Vorwurf wird allen Behörden gemacht, vom Landrat bis binauf zum Minister. Auf diesen Vorwurf hat der Minister bisher nicht geantwortet. 1911 erflärte Professor Delbrück noth, daß er nihts zurückgenommen habe, sondern im Gegenteil noch weiteres Material zur sicheren Begründung seiner Behauptungen herbei- gebracht habe. (Abg. von der Osten (kons.): Nedensarten !) Das sind eine Redensarten: oder wollen Sie auch die Worte des Ministers als Redentarten bezeihnen? Denken Sie doch vur an den Erlaß des Ministers des Innern an die Landräte, den tas „Berliner Tageblatt“ veröffentliht bat. Millionen fließen jährlich dur die Zollpolitik und durch die Liebeegaben in die Taschen der Agrarier, Milliarden baben sie {hon dafür bekommen ; aber daß sie dafür Steuern zahlen, das fällt ibnen nit ein, so weit reiht der Familiensinn nicht. Nerscbärfte Strafbestimmungen gegen Steuerhinterziehung, Einführung fer Deklaration für das Vermögen usw., das find alles schöne Dinge, aber was nügen sie, wenn der Steuerzabler sich do ins Rufen laht und sagt: die Nürnberger hängen keinen, fie hätten ihn denn zuvor. Die Leute sind ja nicht gezwungen, Bücher zu fübren, daß man ihnen ihr Einkommen nahrechnen fann. Bei den amtlihen Stellen {eint nicht der gute Wille vorhanden zu fein, die Bisikenden zur Steuer heranzuzieben. Ich will das noch nicht gerade behaupten, sondern will erst die Antwort des Ministers abwarteu.

Finanzminister Dr. Lengye: Meine Herren! Der Herr Vorredner hat #ich mit zwei Fragen beschäftigt. Die erste Frage betraf die Statistik über die Steuer-

veranlagungen und die zweite eine Reihe von Beschwerden, die er auf dem Gebiete der Einkommenveranlagung zu erbeben hatte und die darin gipfelten, daß er meinte: die Regierung tue ihre Pflicht und Schuldig- teit niht und zöge nicht diejenigen voll zur Steuer heran, die zur Steuer herangezogen werden müßten.

Meine Herren, als ih den ersten Teil der Ausführungen des Herrn Vorredners hörte, da batte ich das Gefühl: so viele Worte, so viele Uebertreibungen. (Sehr richtig! und Bravo! rets.)

Der Herr Vorredner hat aus der Steuerstatistik den Schluß ge- zogen, daß 85 9%/% der Gefamtbevölkerung Preußens hungern. Meine Herren, ‘wenn ein Ausländer das liest, der noch niemals in Preußen gewesen ist, dann muß er eine Gänfehaut bekommen; er muß aus \olhen Ausführungen den Schluß ziehen, daß es mit uns in Preußen außerordentlich \{lecht bestellt ist und wir auf einer sehr niedrigen und tiefen Kulturstufe stehen. (Sehr wahr!) Aber wie man eigent- li die Stirn haben kann, das in Preußen felbst und hier im Ab-

geordnetenhause zu erzählen, das geht doch nach meiner Ansicht über

alles hinaus, was man je gehört hat. (Lebhafte Zuflimmung rets, im Zentrum und bei den Nationalliberalen. Wiederholte Zurufe bei den Sozialdemokraten: Die Stirn! ?)

Meine Herren, ich leugne in keiner Weise, daß es bei uns Armut und geringes Einkommen gibt; ih bin der allerleßte, der das in Abrede stellen wollte. Jh bin auh ganz ‘gewiß derjenige, der mithelfen will, wenn es gilt, Maßnahmen zu ergreifen, um der Not- lage der unteren Stände abzuhelfen. Aber nun hier zu behaupten, daß wir in einer so elenden Lage wären, daß 859% der gesamten preußis{en Bevölkerung hungern müssen dafür fehlt mir das Verständnis; da steht mir einfah der Verstand ill. (Sehr gut! und Bravo! rechts Zurufe bei den Sozialdemokraten : Das merkt man!) Meine Herren, gehen Sie doch einmal des Sonntags hier in Berlin und in der Umgebung in die Vergnügungslokale hinein (sehr richtig !), die sind voll und übervoll von Menschen. Ja, wenn 8509/0 der Bevölkerung hungern müßten, dann weiß ich wirklich niht, wer die Lokale so anfüllen foll; ih fann mir nit vorstellen, daß nur 15 %%o der Bevölkerung diesen gewaltigen Verkehr bringen.

Also, meine Herren, in allen Urteilen aus den Zahlen, die Herr Borchardt hier angezogen hat, liegen außerordentliche Uebertreibungen. Mane von den Zahlen waren rihtig, manche wieder vollständig anders gruppiert worden. (Abg. Borchardt: Es is ja Ihre Statistik!) Man kann aus ciner Statistik dies und das beraus- lesen. Jch bitte, mich nur ayzuhören; ih habe Ste ja auch ruhig angehört.

Meine Herren, alle Personen, welche kein Einkommen beziehen, sind deshalb doch noch nicht jetesmal arme Leute. Denken Sie, bitte, nur einmal an die große Zahl der Jugendlihen über 14 Jahre, die noch in der Ausbildung begriffen sind, die noch kein oder nur geringes Einkommen beztehen; denken Ste an die vielen Tausende, die {on älter sind, die sich aber noch wissenshaftlih ausbilden laffen und dem Vater auf der Tasche liegen. Vielen von diesen ist es ja gewiß un- angenehm, daß sie noch kein eigenes Einkommen haben ; aber sind denn das alles Hungerleider!? (Sehr wahr !) Alle diese Tausende muß man doch mit in Betracht ziehen und darf nicht einfach \o deduzieren: alle die Leute haben ketn Einkommen, fie sind alle arm, ste leiden Hunger.

Dann hat der Herr Vorredner sich darüber aufgehalten, daß in der amtlichen Statistik das Wort „zweifellos" gebraucht worden ist an der Stelle, wo dièvon die Nede ist, daß unter den zwei Fünfteln, die noch nit zur Einkommensteuer herangezogen werden und nach unserer Statistik haben ja ?/; ein Einkommen über 900 4, sich auch eine große Zahl von Personen befindet,

die durhaus nicht den unbemittelten Schichten zuzurehnen ift, fo ¿. B. Söhne und Töchter wohlhabender Bauern, die in fremder Haus- oder Landwirtschaft ein eigenes, aber 900 (4 niht über- \{chreitendes Arbeitseinkommen erwerben, oder Kinder reicher Leute, welche ein eigenes, der Verfügung des Familienhauptes nit unter- liegendes Zinseinkommen von nicht mehr als 900 besitzen, oder die zeitweilig erwerbslosen Militärpersonen und Strafgefangenen. Gewiß, meine Herren, wir haben darüber keine statistishe Fest- stellung ; aber man brauht doch nur etnmal darüber nahzudenken, um ohne weiteres zu dem Ergebnis zu kommen, daß es alle diefe Personen gibt, daß sie alle steuerfrei sind, und daß man beim Lesen der Statistik do auch in Betracht ziehen muß, daß solche Personen vorhanden find. Wie kann man da aus dem Worte „zweifellos“ s{hließen, daß das unbewiesene Behauptungen find?

Meine Serren, in dieser Tonart bewegte sih die ganze Polemik des Herrn Borchardt gegenüber der Steuerstatistik und gegenüber der ganzen wirtschaftlihen Lage der zur Steuer veranlagten Personen. Gott sei Dank hat sih doch das Einkommen im allgemeinen gehoben ; unsere Steuerstatistik weist ja nah, daß von Jahr zu Jahr der Kreis der Personen, welche zur Einkommensteuer herangezogen werden, größer wird, und daß auch von Jahr zu Jahr die Zahl derer größer wird, welche ein Einkommen über 3000 4 haben. Jn welcher Weise übrigens die Partei des Herrn Borchardt die Leistungsfähigkeit der Hungerleider einshäßt, das habe ich mir ja s{on im vorigen Fahre einmal auszuführen erlaubt (sehr gut! und Heiterkeit), indem ih darauf binwies, daß die Gewerkschaftsbeiträge, welche die einzelnen auch nicht immer freiwillig, sondern doch zum großen Teil gezwungen zahlen müssen (sehr wahr !), do einen sehr kräftigen Teil des Einkommens der einzelnen Personen bilden. Von Hungerleidern fann man aber derartige Beiträge niht erheben! (Sehr gut! und Heiterkeit rechts und im Zentrum. Zuruf bei den Sozialdemokraten : Sie haben ja im vorigen Jahre falshe Zahlen angegeben! Unruhe rets.) fa

Meine Herren, ich gebe nie falshe Zahlen. Die Zahlen stehen im „Korrespondenzblatt“ der Gewerkschaften. (Zuruf bei den Sozial- demokraten: Sie haben aber andere gegeben!) Ich lege sie auf den Tisch des Hauses; ih werde sie Jhnen beweisen. Ich streite ent- schießen ab, daß ih falsche Zahlen gebe. (Erneute Zurufe bei den Sozialdemokraten.)

Dann hat der Vorredner gefragt: was hat die Regierung getan gegen die Steuerhinterziehungen und was gedenkt sie gegen Steuer- hinterziehungen zu tun? Meine Herren, was die Negterung gegen Steuerhinterziehungen getan hat, die thr békannt geworden sind das kann ih bier positiv erklären —, ist dad, daß sie jedesmal auf das allershärfste eingeschritten ist und mit allen Mitteln denen zu Leibe gegangen ist, welWe ihrer Steuerpflich! niht genügt baben.

Der LWBorredner hat \sich auf die Veröffentlichungen des Herrn Professor Delbrück berufea und alles, was! Detr Professor De:brück

behauptet hat, als absolut erwiesen hingestellt. Meine Herren, die Königliche Staatsregierung hat \ich damals mit Herrn Professor Delbrück in Verbindung geseßt und ihn gebeten, er möchte der Negie- rung diejenigen Fälle mitteilen, die er angeführt hat weil ja alle Fälle ohne Namennennung angeführt find —, die Staatsregierung würde sofort dahinter fassen. Herr Professor Delbrück hat auch die Güte gehabt, in manchen Fällen die Namen mitzuteilen ; in anderen Fällen hat er es abgelehnt und gesagt: das könne cr nicht, die Fälle wären ihm so mitgeteilt. (Rufe rechts: Aha !) Die Königliche Staatsregierung hat die Fälle, die ihr genannt sind, nachgeprüft, und da hat si ergeben, daß in dem überwiegenden Teil dieser Fälle die Mitteilungen, die Herrn Professor Delbrüd gemacht worden waren, auf Irrtum beruhten (hört! hört! reckchts und im Zentrum) und nur wenige Fälle zutrafen. Und in diesen wenigen Fällen hat die König- liche Staatsregierung sehr fräftig eingegriffen.

Was die Staatsregierung in Zukunft tun will, können Sie fich eigentlih selbst beantworten. Ich habe dem hoben Hause einen Geseßentwurf vorgelegt, welcher gerade darauf abzielt, alle die- jenigen möglichst genau heranzuziehen, welche steuerpflihtig find, und zu verbindern, daß jemand Steuern hinterzicht. Denn, meine Herren, Steuerhinterzieher gibt es überall, es wird sie au in Zukunft geben, und ich mödte glauben, daß es auh in der sozialdemokratischen Partei gegenüber den Partet- und Gewerkfschaftsbeiträgen Steuer- hinterzieher gibt; da gibt es au Leute, die \sich gern davor drücken. Das kann man nit irgend einer Gesellschaftskasse zur Last legen. Aber, meine Herren, die Behörde, die Steuern veranlagt, muß die Mittel haben, um wirksam eingreifen zu können, und ih habe ja gerade jeßt von dem hohen Hause neue Machtmittel erbeten, um vorgeben zu können. Bewilligen Ste sie mir, dann werden wir diesen Uebelständen schon abhelfen. (Lebhaftes Bravo! rets.)

Dann hat der Herr Vorredner gesagt: weil die Delbrückschen Ausführungen alle zutreffen, ist auch der Erlaß des Ministers des &nnern an die Landräte ergangen. Dieser Erlaß ist ja in den Zeitungen wiederholt behandelt. Ich mötte bemerken, daß er gar nichts Neues enthält. Er ist auch gar nicht als Geheimerlaß ergangen, fondern als ein innerdienstliher Erlaß. Daß der innerdienstlihe Erlaß an die Oeffentlichkeit gelangt ist, ist ja an sih zu bedauern; aber die Königliche Staatsregierung weiß ja, daß leider manches Dienftlichke an die Oeffentlichkeit kommt. Den Erlaß selbst hat sie niht zu be- dauern. Wenn si bei Revisionen, die die Königliche Staatsregierung na allen Richtungen hin vornimmt, Uebelstände herausstellen, dann ist es allerdings üblih, daß diese Uebelstände innerhalb der Behörden sebr scharf und deutli zum Ausdruck gebracht werden, und daß dabei auf typishe Fâlle hingewiesen und gewünscht wirde- daß sie in Zukunft nit wieder vorkommen mögen. So ist der äFnhalt des Erlasses zu verstehen. Er beweist aber auf der andern Séité, daß die Königliche Staatsregierung ernstlih gesonnen ift, überall, wo {ih etwas als abänderungsbedürftig herausstellt, auch die Abänderung eintreten zu lassen, und ih verstehe niht, wie der Herr Abg. Borchardt am Sd@luß seiner Bemerkungen sagen konnte: ih klage die Regierung an, daß sie niht die Hand dazu bieten will, eine gerechte und an- gemessene Steuerveranlagung herbeizuführen, Meine Herren, er bâtte eigentliGh aus allem das Gegenteil folgern müssen. (Sehr richtig! rechts.) Er weiß, daß wir ein neues Steuergefeß vorgelegt baben, er hat darauf Bezug genommen, und er weiß auch aus den „Statistischen Mitteilungen“ oder den Anlagen zum Steuergeseßz, daß große Summen von Strafgeldern für Steuerbinterziehungen vom Staat eingezogen werden, und nichtédestoweniger klagt er die Staats- regierung an, sie wolle nit die Hand dazu bieten, daß Gerechtigkeit bei uns walte. Jh muß diesen Vorwurf auf das entschicdenste zurückweisen. (Bravo! rechts.) Die Staatsregierung wird mit aller Energie dafür sorgen, daß die Steuergeseze zur Durchführung kommen und die Veranlagungen in durhaus gerehter Weise vorgenommen werden. (Lebhaftes Bravo! rechts und im Zentrum.)

Abg. Dr. Zimme r (Zentr.): Mit der Verweisung unseres An- trages an die Budgetkommission sind wir einverstanden, Auf die Aus- führungen des Vorredners aus dem Hause einzugehen, habe ich feinen Anlaß, da ja hon der Minister gezeigt hat, daß fie auf reinster Phantasie beruhen. Im übrigen werden wir in der Kommission, die die Steuergefeße behandelt, Gelegenheit haben, über grundsäßlihe Fragen zu sprechen. Der Redner bringt im weiteren verschiedene Fälle von Veranlagungen landwirtshaftliher Besiter zur Sprache, in denen die Veranlagungskommission die Mitarbeit der Kinder auf dem Grundstück des Vaters zu boch einges{chäßt habe. Unter anderem sei im Kreise Oppeln bei der Schäßung der Ertrag von 45 M pro Hektar um die Hälfte erhöht worden, weil die Kinder in der Wirtschaft mitarbeiteten. Dies beruhe auf einer falscen Be- urteilung der Entscheidungen des Neichsgerichts. Denn dem Vater müsse abgezogen werden, was er von dem steuerpflihtigen Einkommen für die Grziehung der Kinder verwendet. Es liege doch so, daß die Kinder dem Vater die Arbeit leisteten und er ihnen dafür den Unter- halt gewährte. Nun gehe es nicht an, dem Vater einerseits die Pflicht des Unterhalts aufzuerlegen, während er anderseits den Verdienst der Kinder mitversteuern müsse.

Finanzminister Dr. Lenhe :

Der Herr Vorredner hat die Frage gestellt, ob die Staats- regierung die Hand dazu- bieten könnte, daß die Meinungsverschieden- beiten hinsihtlich des Antrags, der eingebraht ist, beseittgt werden. Ich habe gegen die Ueberweisung des Antrags an die Kommission nichts einzuwenden und hege die bestimmte Hoffnung, daß wir in der Kommission zu einer Verständigung kommen werden.

Dann möchte ih noch etwas nachtragen zu meinen Ausführungen gegenüber dem Abg. Borchardt. Herr Borchardt hat aus der Tat- sache, daß bei den Einkommen über 3000 #4 aus ländlihem Grund- besiy 1910 eine Mehreinnahme von 48,8 Millionen erzielt worden ist, den Sch{luß gezogen, es müßte 1910 eine Aenderung in den Ver- anlagung8grundsätzen eingetreten und besondere Weisungen von oben ergangen fein, daß die Normalsätßze geändert würden, und hat daraus gefolgert, daß, wenn dies zuträfe, die Staatsregierung selbst ver- \{huldet hätte, daß in früheren Jahren erhebliche Ausfälle an Einnahmen herbeigeführt worden wären. Daß 1910 eine höhere Einnahme aus ländlihem Grundbesiy von 48 Millionen eingetreten ist, ist durchaus zutreffend ; aber es ijt das auch gar nichts seltenes. Es ist keine Vorschrift der Negierung ergangen, daß andere Veranlagungs- grundsätze angewendet werden sollten, sondern diese Einnahme erklärt si ganz natürlih und zwanglos. Diese Einnahmen aus dem ländlichen Grundbesiß haben immer geschwankt, se haben auh geschwankt in den Jahren, wo nach Ansicht tes Abg. Borchardt die Normal- säße zur Anwendung gebracht find. Wenn früher lediglich die Normal-

sähe zur Anwendung gebraht worden wären, hälte in den früheren

l Erst 1897 ist das Einkommen aus ländlichem Grundbesitz gegenüber

} daß diese Steigerungen immer verschieden sind, mal ho, mal niedrig,

| chiedenen Meinungen in der Kommission kommen wird.

Fahren eine Gleihmäßigkeit in den Einkommen stattfinden müssen. Das ist aber niht der Fall gewesen.

Es liegen vor mir die Abschlüsse für die früheren Jahre, und zwar beginnend von 1893 ab. 1893 hat das Einkommen über 3000 4 aus ländlihem Grundbesip einen Minderertrag von 9,4 Millionen gegen das Vorjahr gehabt, 1894 ist das Ein- kommen noch mehr gefallen und hat einen Minderertrag gegen 1893 von 8,3 Millionen ergeben. 1895 ist das Einkommen sogar noch weiter um 17,9 Millionen gefallen, und 1896 ist ein Minus gewesen gegen 1895 um 1,7 Millionen gegenüber dem Jahre 1895-

dem Vorjahre gestiegen, und zwar um 7,9 Millionen, 1898 ist es weiter gestiegen um 8,6 Millionen, 1899 um 17,6 Millionen, 1900 um 185 Millionen und 1901 um 10,8 Millionen. Dagegen hat es 1902 und 1903 wieder eine fallende Tendenz. 1902 ist das Einkommen um 3 Millionen und 1903 um 6 Millionen ge- fallen. 1904 ist das Einkommen wieder um 12,9 Millionen gestiegen, 1905 um 23,1, 1906 um 37,8 also beinahe foviel wie 1910 —, 1907 um 8,7, 1908 um 20,8 Millionen, 1909 um 26,1 Millionen, 1910 um 48,8 Millionen, 1911 um 38,4 Millionen gestiegen.

Wenn Sie sich diese Tabelle vor Augen halten, werden Sie sehen,

und daß gar feine besonderen inneren Neranlafungen vorliegen ; d. b. unter inneren Veranlafsungen verstehe ih NVeranlafsungen im Sinne des Abg. Borchardt, daß die Staatsregierung neue Veran- lagungsgrundsäße und Veranlagungsverordnungen erlassen hätte“ Meine Herren, ganz genau auf Grund derselben Geseßze und des- selben Verfahrens haben sih diese Schwankungen ergeben. Infolge- dessen sind die Schlußfolgerungen, die der Herr Abg. Borchardt aus diesen Zahlen gezogen hat, nit zutreffend. (Sehr richtig! rechts.)

Ein Schlußantrag wird darauf gegen die Stimmen der gesamten Linken angenommen.

Persönlich bemerkt

Abg. Hir \ch (Soz.): Ih muß bedauern, durch den Schluß der Debatte verhindert zu sein, nahzuweisen, daß die Zahlen, die der Minister über die Gewerkschaftsbeiträge angeführt hat, tatsächlich un- richtig find.

Abg. Dr. von Heydebrand und der Lasa (fonf.) (zur Geschäftsordnung): Die Königliche Staatsregierung ist mit ihren Er- flärungen zwar niht auf die einzelnen Anregungen eingegangen, die reiberr von Richthofen gemaht hat. Ich )preche aber die bestimmte (Érroartung aus, daß es zu einer Nerständigung zwischen den ver- Da wir nicht geneigt sind, einer folhen Verständigung irgendwelche Hindernisse s Beratung in der Kom-

u bereiten, so werden meine Freunde für die mission stimmen.

Der Ausgabetitel, zu dem der Antrag gestellt ist, wird mit dem Antrag der Abgg. von Hennigs und Wallen- born an die Budgetkommission zurückverwiesen, die Einnahmen aus der Einkommensteuer werden genehmigt.

Rei dem Titel „Gebühren“ bemängelt

Abg. Veltin (Zentr.) die hohen Säße für die einfachen Katasterauszüge. Dabei handelt es sih um reines Schreibwerk, das viel billiger berechnet werden müßte.

Die Einnahmen werden bewilligt.

Bei den Ausgaben, und zwar bei der Grund- und Gebäudesteuerkataster, begrüßt

Aba. Heine (nl.) - die vom Minister insbesondere für die kleinen Besitzer in Auésicht gestellte Ermäßigung der Katastergebübren. Der Redner tritt weiter für die Katasterhilfszeichner ein, denen hoffent- lid, nachdem der Fonds für außerordentliche Nemunerierungen und Unterstüßungen für Zeichner, Kanzlei- und Unterbeamte von der Kommission um 12 000 # erhöht worden ist, jeyt Unterstützungen zuteil werden würden.

Abg. Dr. Sche pp (fortsr. Volksp.): Dem redners bezüglih der Katasterhilfszeihner {ließe ih Œs muß cin Uebergangsstadium geschaffen werden, damit die \hlimmsten Härten vermieden werden. Weiter wünschen die Katasterbilfszei{ner, daß sie nicht von den Katasterkontrolleuren ab- hängig find, fondern direkt aus der Staatskasse besoldet werden. Nachdem vor drei Jahren die Aufwandsentschädigungen für die Katasterkontrolleure abgeschafft worden find, nimmt es wunder, daß sie jet mit cinem Male wieder eingeführt werden sollen.

Bei dem Titel „Kassenverwaltung“ bringt

Abg. von Bülow - Stuthenen (kons.) vershiedene Wünsche der Königlichen Rentmeister, vor allem bezüglich der Wohnungs- verbältnisse, zur Sprache.

Bei dem Fonds zur Remunerierung von Hilfsarbeitern im Bureau- und Kassendienst unterstüßt

Abg. Heine (nl.) die vom Vorredner vorgebracht:zn Wünsche der Rentmeister, die übrigens erst recht spät ein ausreichendes Gehalt erbielten.

Abg. Reimer - Görliß (kons.) empfiehlt eine Petition von Schreibgebilfen bei den Neranlagungskommissionen um An- stellung : diese Beamten wünschten so behandelt zu werden wie die Kanzleigehilfen, die nah zehnjähriger Dienstzeit angestellt würden.

Gin Negierungskommissar erwidert, daß das Dienst- kostenaversum der Rentmeister so bo bemessen sei, daß diese Beamten ein ausreihendes Einkommen hätten. Bei den Veranlagungs8- fommissionen trete alljährlich ein Bedarf ein zur Annahme von außer-

ordentlichen Hilfskräften gegen einen Tagelohn von 3 bis 4 oder gegen Monatslohn in verschiedenen Abstufungen. Die Negelung der Tagelöhne oder Monatslöhne im einzelnen bleibe den Vorsiyenden der Veranlagungsfommissionen überlassen, und Klagen in dieser Hinsicht seien noch niht laut geworden.

Abg. G yßlin g (fortshr. Volksp.) wünscht dagegen, daß diese Schreibgehilfen bei den Veranlagungskommissionen nach einer be- E Anzahl von Dienstjahren einen Anspruch auf Anstellung erhielten.

Abg. F rit \ch (nl.) bringt gleichfalls Wünsche der Kassenbeamten zur Sprache.

Bei dem Fonds von 29820 # zu a A Remunerationen und Unterstüßungen für Zeichner, Kanzlei- und Unterbeamte hat die Budgetkommission 12000 H# zu- geseßt und zum Ausgleich dafür von dem Fonds von 8 500 6 für die Veranlagung der Gewerbesteuer den gleichen Betrag von 12 000 H abgeseßt.

Berichterstatter Abg. Schmeddin teilt mit, daß nach der Aufstellung des Etats sich die Notwendigkeit herausgestellt habe, den ersteren Fonds zu erhöhen, um die Steuerasfistenten ebenso wie die Gisenbahnassistenten denen im Reiche mögli st gleizustellen. Die Regierung wolle die Gleichstellung in der Form von Unterstüyung von Fall zu Fall herbeiführen. M

Abg. Dr. Schroeder - Cassel (nl.): In der Kommission ist die Frage einer Besserstellung der Assistenten bei dieser Gelegenheit von neuem angeschnitten worden. Die Gleichstellung der Assistenten in Preußen und im Reich ist sehr wichtia, weil es si j Anzahl von Beamten handelt. Der Finanzminister hat erklärt, daß die Cisenbahnassistenten und die übrigen Assistenten mit der Negelun dur Unterstüßungen si. zufriedengeben müßten; das ist forme ridtig, aber es ist früher von der 1

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Verwaltung der

Wunsche des Vor- mich voll an.

um eine sehr große

die bestimnite

werden müssen. Dann ist aber do im Reiche das Gehalt böber be- messen worden. Die preußishe Besoldungsordnung hat allerdings eltendes Necht gtléafsen, und deshalb hat sich das Haus im vorigen Rahre auf den Antrag geeinigt, der eine Gleichstellung in irgendeiner Form für die Eisenbahnassistenten verlangte. In Wahrbeit bedeutet ein solcher Antrag doch ein verschleiertes Nütteln an der Besokldungs- ordnung. Die Regierung will die Gleichstellung dur Unterstüßungen herbeiführen und dabei Unterschiede zwischen Junggesellen und verheirateten Assistenten und nach der Kinderzahl machen. Diese neue Norm ist bedenklih. Unser Antrag bielt an der Besoldungs- ordnung fest, wollte aber Zuwendungen na festen Grundsägen, 10- daß die Gewährung nicht von dem Belieben der Vorgeseßten abhing. Wenn nun die Zuwendungen bis zu 50 und 40 # hinuntergehen, 1) schafft das keinen nennenswerten Ausgleih. Allerdings ist die Löfung schwierig, aber meine Freunde wollen unter feinen Umständen, daß diese Frage mit dec Unterstüßungsfrage verquickt wird. Wenn wir dies schon bei den Altpensionâren verwerfen, so können wir es inner- halb der Besoldung der Beamten erst recht nicht zulassen. Meine Freunde können den Weg der Unterstüßung nicht für glüdlich halten, es muß versucht werden, einen anderen Weg zu finden, vielleiht in der Form von Stellenzulagen, obgleich au das ein circulus vitiosus ift.

Abg. Shmedding (Zentr.): Es ist bödst bedauerlih, daß es der Regierung nicht gelungen ist, den Unterschied zwischen den Reich83afsistenten und den Assistenten ‘in Preußen auszugleichen, aber nah Lage der Dinge und bei dem Stande der Finanzen war kaum mebr zu erwarten, als die Regierung nunmehr mit dem Fonds von 900 000 6 angeboten hat. Wir nehmen an, daß die von der Ne- gierung vorgeschlagene Regelung nur vorläufig Geltung haben und daß es der Regierung doch noch gelingen wird, einen besseren Weg zu finden, auf dem eine Zufriedenstelung der Assistenten erreicht werden fann.

a. die Gesamtzahl der Zensiten a, ohne Angehörige : in den Städten auf dem Lande überhaupt vom Hundert der Bevölkerung: tin: den Sidi, c T e E I auf dem Lande A 3,4 überhaupt E Ly 37 . mit Angehörigen : | in den Städten Köpfe 1698 799 auf dem Lande A s 2 631 906 überhaupt Ï s 4 330 705 vom Hundert der Bevölkerung : in den Städten . auf dem Lande v d überhaupt C b. da3 veranlagte Vermögen zua: in den Städten . . . « in Mill. Mark auf dem Lande .. S v überhaupt s ¿ im Durchschnitt auf einen Zensiten : in den Städten . auf dem Lande überhaupt S o c. a. deren Veranlagungsfoll: in den Städten . . . . in Mill. Mark auf dem Lande .. S l überhaupt . . iz v ß. deren Erhebungsfoll: in den Städten?) in Mill. Mark auf den Laue)... # v 5 überhaupt?) .. ..

1895

520 192

632 140 1152332

13,64

in Mark

é 6. E S

11,84 31,05

ab einshließlich der Zuschläge.

Hiernah is die Gesamtzahl der Zenfiten ohne Angehörige insgesamt um 53,3 v. H., um 17,6 v. H. gestiegen. beträgt nur 29,1 bezw. 4,6 v. H., sodaß auch im Verhältnis zu der ständig anwachsenden unbeträchtlich vermehrt hat, teilen der Bevölkerung in den im Berichtsjahre. Der Zugang an Zensiten im Bevölkerung ist in der leßten Veranlagungsperiode, den ersten Veranlagungsjabren und mehrmals fast ein Stillstand bisher beobachtete. Rechnet man

sih die Bevölkerung nit

rung gegenüber 1895 etwas geringer, über der leßten Benimggung dagegen etwas höber (20,0 v. H. bei den Zensiten ohne Angehörige. Auf einen Zenfiten entfa 1895 2,76 Angehörige. Bet Trennung na man, daß die ergänzungsfteuerpflichtige Bevölkerun

1905, 1908 sowie im legten auch dementsprechend nabme zu verzeichnen war.

ich seit 1895 das ge]amte steuerpflihtige seit 1908 indessen wäder (um 13,5 v: H.).

seit der leyten Veranlagung

Vermögen i Steuerstufen viele neue

bin, daß in den untersten Ster

Ergänzungössteuer herangezogen find.

dite Anzahl der Zensiten:

mit einem steuerpflihtigen Vermögen von mehr als

6 000 bis 20000 f 20000 , 52 000 , 52000 , 100000 , 100000 , %500000 , 500 000 „, 1000000 ,

1 000 000 4

Die vorstehenden absoluten Zahlen

Zenfiten zu d

v. Ô. der Gesamtheit 1908 1911 48,70 50,72 31,02 30,07 10,68 10/21

820 7,69

0,84 0,78

0,56

überhaupt

1908 1911 . . 731 729 896 208 .. 466 112 531 428 .. 160468 180 393 . 123 269 135 863 12625 13793 8377 . 9349

Porjahr durchgängig verringert haben. i i Das Veran lagungs[oll ist ungefähr in gleichem wachsen wie das steuerpflichtige Einkommen (seit 1895 um 1908 um 12,2 v. H.). Das Sollauffommen an Ergänzungssteuer petug 1,01, 1908 1,18 und 1911 1,27 46, ist al anlagungsjahre beträchtlich gestiegen.

Vermögensgruppen der Zensiten M überhaupt

bei einem Vermögen von mehr als Millionen Mark 1908 1911

6 000 bis 20000 3,85 4,59

20 000 , 52000 , 6,92 7,85 52000 , 100000 , 5,63 6,33 100000 , %00000 , 1228 13,50 500 000 „, 1 000 000 4,50 491 10,00

1 000 000 dh 11,83 13,37 26/28

62,7, |

in den

pv. H. des

1908 8,54 16,38 12,52 27,28

Erklärung abgegeben worden, daß die preußishen Eisenbahnassistenten mit den Assistenten der Reichseisenbahnen im Gehalt glei

estellt

nes bleiben hinter dem Ergebnis der vorkgen Bérantaguea tuppen der Zenfiten mit cinem Vermögen vön mehr äls 1

ergänzungssteuerpflihtigen setr dem ersten Veranlagungsjahre 1895 seit der legten Veranlagung für 1908 Die gleichzeitige Bevölkerung8zunahme ensitenzabl cht nâmlich von 3,74 bezw. 3,95 Hundert- Jahren 1895 und 1908 auf 4,44 Berhältnis zur nachdem in wiederholt sogar eine Abnahme zu verzeichnen war, der höchste r be die Angehörigen der Zensiten mit ein, so ist der reine Zuwachs der ergänzungssteuerpflichtigen Bevölke- nämlich nur 48,5 v. Ÿ., gegen-

s als [len im Berichtsjahre überhaupt durchschnittlich 2,64, im Jahre 1908 2,57 und ch Stadt und Land erkennt (einschließlich der Angehörigen) in den Städten nicht so {nell wächst wie die Gesamt- bevölkerung; auf dem Lande ist fie verhältniömäßig etwas größer als in den Städten und hat in den Veranlagungsjahren 1897, 1899, zugenommen, während in den Veranlagungtjahren 1896 und 1902 eine fleine Ab

Noch stärker als die Zensitenzabl, nämlich um 63,0 v. H., hat \ NVermögen vermebrt,

Der Rückgang, der sich demgemäß bei dem durhs{nittlich auf einen Zenfiten entfallenden ergibt, deutet {on daraus

Grupyenweise geordnet, beträgt

0,53.

weisen in allen Gruppen eine

Nermebrung der Zensiten nach, während \ich die Anteilziffern der Zensiten mit einem Vermögen von mehr as 20 000 # gegen das

Maße ge-

auf den Kopf der T ena Ee ahren

o set dem ersten Ver- An Steuer bringen die einzelnen

Gesamtsolls 1911 9,01

15,93

12 63

26,74 9.72

26,46.

000

1897/98

538 510 641 345 1179 855

740 497 Z2t 2695806 2765 4 436 303 )

13,29 14,38 13,93

39 790,24 25 886,68 65 676,92

er

nicht gelöst, ‘Rechtsanspruch y die preußi)hen Assistenten allerdî lischen Anspruch. wäre

Ab

G yßling (fortschr. die Unterstükungen : auf die Gleicstellung m!

1 eno der Be

Eine wirkliche Ó aber es bietet

besser als diese vershleierte Aenderung, zeit kein anderer Weg.

Das Haus beschließt nah den und bewilligt den Rest des Etats Debatte.

Schluß 41/4 Uhr. (Etat der Zölle und indirekten Steuern über Stadterweiterung von Elberfeld ; Marenhausfteuer).

Volksp.) : 1 find keine glüdli t den

nicht,

Nächste Sißung Frei : kleinere

Befriedigend ist die Frage che Lösung. Ein ihsbeamten baben wohl aber einen mora- foldungsordnung

sich zur-

Anträgen der Kommission der direkten Steuern ohne

tag 12 Uhr. Etats ; Geseß Antrag Hammer wegen

Etatistik und Volkswirtschaft.

Die Hauptergebnis in P

Im vergangenen Jahre hat in P Ergänzungssteuer für den Zeitraum wichtigste Ergebniffe wir denen der folgenden gegenüberftellen. der im König Ergänzungssteuerstatistik, die zusammcn „Reichs- und Staatsanzeigers“ vom 2 besprocenen Ginkommensteuerstatistif Landtag vorgelegt worden ist, betrug

Nach

1899/01 !) 569 596 657 987

1227 583

4,08 3,46 3,72

411 3,42 3,70

73 5 D 13,07

14,48 13,88

43 361,44 26 6830,76 70 042,20 2 4: / 05 21,84 12,39 34,18

21,84 1235

31,83 3418

ertrag der legten gestaltet.

Zu den Zensiten

Ziffer 2_ gäanzungs8|teuer

Zunahme,

eit

die

M inieb. Außerdem einem mit

auf die Stadt

Mysore,

seit dem 12.

gemeldet.

oben treten no mit mehr als 6000 „4 Vermögen, und 3 oder des § 19 Abs freigestellt find, n 900 L , Witwen, Waisen usw.) vorlie fäbigkeit beeinträhtigt 1 l ift gleihfalls noch auf

(Aus den „Veröff

Aegypten. Personen, davon 10. bis 16. Februar 26 (12), Tantah und Kuß, 2 (3) in

103 auf Burma NRaiputana mit Ajmer ongkong.

9 Todesfälle in Viktoria. British Südafrika.

it in Durban au der zweite P Januar war dort enschuppen des

den Ratten in den War ertilgt, die

Ratten wurden möglichst v Chile. Aus Pisagua wurden 8 Erkrankungen, aus Jquique

1902/04

616 917 680 568 1 297 485

4,10 3,49 3,76

47 581,43 28 076,04 75 657,48

2 25 31

i

1

1) Für die Veranlagungsperiode 1899/1901 gilt für die Hohenzollernschen Lande das erste Veranla

bis zu einer Million Mark mit ihren A zurück, während die und von mehr als einer Millio Auf Grund des Geseßes vom gänzungssteuer seit 1909 Zuî rihtenden Steuer erhoben, #0 Veranlagung (das Erheb

erwähnten ch 242.136 (1908 304 998, die jedo 2 des G } vo1 weil ihr \teuerpflichtige

fommen den Jahresbetrag vo nicht erreicht, besondere perfön-

liche Befreiungsgründe (für die wirtschaftlihe L 1 Besitze dieser Personen ges mehrere Milliarden zu bezi An (s\teuerpflichtigen wie mögen von mehr als 6000 4 t der Gesamtbevölkerung einschließli der {ließli der leßteren 50,5, Fahre 1905 170,6 bezw. Auch diese Ziffern zeigen die auf eine stei } sen Bevölkerung schließen läßt.

n Ma

96. Mai 1909 werden von 25 Hunder ch bierdurch der wi ungsfoll) no

läge daß

eiftungs rdliche Vermögen ern.

freigestellten) Pe entfallen im Ber

46,5

lihen Statistischen

mit der

1905/07 666 283 712938

1 379 221

4,10 3,96 3,80 2 062 678 2 934 214 4 996 892 12,69 14,66 13,78 L

83 9

52 121,7 30 288,5 82 410,2 78 22 24 975

8 t 1

i 5

26,16 14,11 40,27

26,16

14,11 40,27

1 767 034

tim Jahre und im Jahre 1895 1 für das Berichtsjahr aberma teigende Wohl

erg

se der Ergänzung8steuerveranlagung reußen im Jahre 1911. reußen eine Neuveranlagung zur 1911/1913 stattgefunden, deren früheren Veranlagungsjahre im

Lande8amt bearbeiteten

1908/10 729 107 773 463

1 502 570

4,13 3,80

3,95

2 208 376 3 149 020 5 357 396

12,50 15,47 14,09

58 446,43 33 208,87 91 653,30

80 162 42 933 60 998

29,42 15,59 45,01

29,42 15,59 45,01

1895

vom 28. Februar 1912.)

Vom 3. bis 9. 1 (1) in Galiu ) 12), davon 14 (6)

1978 auf den Staat Hyderabad mit Vorstädt Kalkutta), aft Madras, 34 iet, 205 auf

(davon 13 auf die Stadt i provinzen, 431 auf die Präsident) 247 auf das Punjabged (davon 4 auf die Merwara und bis 13. Jatuár 3

Zufolge Mitteilung vom 19. Jan eftfall tödlich verlaufen.

che Sterblichkeit unter beobachtet worden; die ereinigt und desinfiziert. m Laufe des November v. J. vom 1. bis 6. Januar 1 Erkrankung

Vom 7.

enare

Pest.

Abnub,

ist im Lager von Suakim am Achseldrüsenshwellung erkrankten Pilger festgestellt worden. j British Ostindien. Indien 14745 und star Todesfällen kamen 3919 auf di 1747 auf die Division B Bombay (davon 4 au Süddivision),

ben 12046 Personen an e Verétnigten 8), 2189 auf die Pr f die Stadt Bombay aat Hydéra

eine ungewöhnli Hafens

uppen

ift.

in Nr. 26 des 7. Sanuar d. I. (Erste Beilage) für das Steuerjahr 1911 dem für die Veranlagungtjahre

1911/13 808 130

958 904 1 767 034

4,29 4,58 444

2 431 248 3 998 658 6 429 906

12,90 19,11 16,17,

64 669,34 39 387,65 104 056,99

80 023 41 076 58 888,

32 41 18,10 50,51

40,46 22,96 63,02.

gungsjahr 1901. ?) von 1911

nteilziffern an dem Gesamtsoll Vermögen von mehr als 6000 bis 100 000 „é F ftärker daran beteiligt find.

bet der Er-

tteilen der zu ent- rfliche Steuer- ch weit höher

änzungssteuerpflihtigen 360 505) Personen ch auf Grund des § 17 eseßes von der

Er-

gen oder Das im

rsonen mit einem Ver- ¿tsjahre aufs Tausend Angehörigen 185,1, 1908 171,4 bezw. 47,5, 86,7 bezw. 49,1. ls eine erhebliche habenheit der preußi-

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten. entlidungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“ Nr. 9

gert erkrankten (starben) 2 (1) und 1 in Abnub, ferner vom

in Assuan, je 3 (1) in

Vom 14. bis 20. Januar erkran der Pest. Provinzen (da ästdentshaf d 1353 auf die bad (davon 179 en), 1562 auf Bengalen 1019 auf die 9 auf den Zentralindien Stadt Rängun), 42 au Coorg- Erkrankungen und

2 auf

un

2 (1) in Beba und 2 in

13. Februar bei bakteriologisch Pest

kten in Von den von

Zentral-

außg- im

Staat

uar