eine Auffassung, die mir au direkt von führenden Leuten aus dem ‘ Ruhrrevier bestätigt wurde. (Hört! hört! im Zentrum und rechts.) Nun enthielt der „Vorwärts“ vom 9. März, der \sich mit dieser Frage beschäftigte, einen Passus folgenden Inhalts : „Unter diesen Umständen sah die Vorständekonferenz der an der Bewegung beteiligten Organisationen davon ab, die Arbeiter- aus\chüfse mit weiterem Vorgehen in der Lohnfrage zu beauftragen, zumal schon feststeht, daß die Arbeiteraus\{chüsse, abgeschreck dur die {chlechten Erfahrungen bei den Verhandlungen im Jahre 1911, ih weigern, nochmals über Lohnfragen mit den Zehenverwaltungen in Verhandlungen einzutreten. Den Aktionsausschüssen der Verbände und der am Sonntag stattfindenden Revier- fonferenz wird zwar ein Antrag, die Arbeiteraus\{chüfse mit den Verhandlungen zu beauftragen, vorgelegt werden; aber die Ab- lehnung dieses Antrags ist sicher.* Meine Herren, ih hatte unter diesen Umständen den Eindruck, daß es sih do empfehlen würde, alle Beteiligten noch cinmal darauf hin- zuweisen, wie notwendig und nüßlih ruhiges Blut, Abwarten und ein Verhandeln zwishen Zechenvorständen und Arbeiteraut\{chüfsen sei. Das gab Veranlassung zu dem Artikel in der „Norddeutschen“, der durch „Wolffs Telegraphenbureau“ verbreitet wurde, und der noch einmal den Zechenverwaltungen die Verhandlungen an das Herz legen und noh einmal den Arbeitern das Gewissen für die Verantwortung \chärfen follte, die sie übernehmen würden, wenn sie diese Verhand- lungen ablehnen sollten, und wenn sie gerade unter den obwaltenden Verhältnissen unter Kontraktbruch in den Streik eintreten würden. Darauf fanden am Sonntag, den 10. März, die Ihnen bekannten Verhandlungen der Bergarbeiter statt, die zu dem Streik führten. In diesen Verhandlungen wurde eine Resolution der Herner Nevier- fonferenz bekannt gegeben, in der es heißt: Die Konferenz sei darin einig gewesen, daß die bekannten Forderungen der Bergarbeiter mit allem Nachdruck einheitlich verfohten und zur Annahme gebracht werden sollten, was nah der erfolgten Ablehnung durch die Zechenherren nur durh den geseßlih zulässigen Streik erfolgen könnte. Selbst, wenn einzelne Zechen die Arbeiterforderungen bewilligen follten, so müßten deren Belegschaften den Streik doh fo lange fortseßen, bis die Revierkonferenz darüber entschieden habe. Um ganz gewissenhaft zu sein, muß ih feststellen, daß in den vorher- gehenden Tagen ein Teil, und zwar ein ganz kleiner Teil der Zechen- verwaltungen allerdings etne Verhandlung mit ihren Ausschüssen ab- gelehnt hatte. (Hört, hört! bei den Sozialdemokraten.) Das waren aber einzelne Fälle, die keineswegs zur Verallgemeinerung berechtigten, daß die Zechenverwaltungen überhaupt eine Verhandlung mit ihren Aus\chüfsen abgelehnt hätten. Daß das Gegenteil der Fall war, habe ih vorhin bereits ausgeführt. Nun begann am 11. März der Streik. Wie si die christlichen Gewerkschaften zu der Sache gestellt haben, hat der Herr Abg. Schiffer eben eingehend dargestellt. Ich habe seinen Ausfük rungen nichts hinzuzufügen. (Hört, hört! bet den Sozialdemokraten.) Sie bestätigen in dem für mich augenblicklih allein wichtigen Punkte die Richtigkeit der Anschauung, daß der Zeitpunkt für dem Streik noch nicht gekommen war, auch wenn man auf . den Standpunkt der ristlißen Bergarbeiter stand, die glaubten, eine Reihe erhebliher Forderungen an die Zechenverwaltungen stellen zu müssen. Eine ähnliche Stellung baben die evangelis{en Bergarbeiterverbände eingenommen. Ich bin “au heute noch der Meinung, daß, wenn es sich nur darum handelte, eine angemessene Erhöhung der Löhne herbeizuführen, der Streik niht notwendig war, und daß er jedenfalls begonnen ist, ehe die vor- kandenen Mittel und Möglichkeiten zu einer friedlihen Beilegung erschöpffft waren. (Sehr richtig! im Zentrum.) Ih will hier in feine Untersuhung darüber eintreten, was zunächst die Ursache dieses Streiks gewesen is, welhe Erwägungen und welche ohne Erwägung der Führer wirksam gewordenen Momente den Streik {ließli ausgelöst haben. Es ist rihtig, daß au die sozialdemokratishe Presse hingewiesen hat auf England, obwohl sie ausdrücklih verneint hat, daß ein Sympathtestreik beab- sichtigt sei. Auf der anderen Seite hat die Presse darauf hingewiesen, daß am 11. März — das war der Tag, an dem in einer Rethe von anderen Ländern die Sympathiedemonstrationen für die englischen Bergarbeiter beabsihtigt waren — (Hört, hört! rets) alle diese Länder ihr Auge auf das Verhalten der deutschen Bergleute gerichtet hielten. (Hört, hört! rechts.) Ich möchte feststellen, daß mir eine ganze Reihe von Protokollen über Aus\{hußverhandlungen vorliegen, in denen die Aus\{hußmitglieder des alten Verbandes erklärt haben, die Lohnverhältnisse threr Zechen seien so, daß man daran zweifeln könne, ob ein Streik notwendig sei (hört, hört! im Zentrum und rechts); es handle sich aber nicht um die Löhne, sondern um einen von der Organisation befohlenen Streik. (Hört! rechts und im Zentrum. — Lachen und Zuruf bei den Sozialdemokraten.) — Meine Herren, das steht in dem Protokoll mit Namensunterschrift. Aber ih erkläre hiermit ausdrücklich: die Frage, was den Streik veranlaßt hat, will ich heute und mag ih nicht entscheiden; es hat für mich auch im Augenblick kein Interesse. Was ih nur noch weiterhin dar- zulegen habe, ist die zweifellose Nichtigkeit der Auffassung, daß der Streik, wenn eine Lohnverbesserung erstrebt wurde, in diefem Augen- blick nicht notwendig war. (Sehr richtig! im Zentrum, Zuruf von den Sozialdemokraten.) — Ja, meine Herren, das ist meine Auf- fassung. Ih werde Ihnen diese meine Auffassung auch gleih näher begründen.
Meine Herren, wenn Sie sich einmal die Bewegung de Koblenpreise vom Jahre 1906 bis zum Jahre 1911 beziehungs- weise 12 ansehen, jo hat die durchschnittliche Jahresnotierung an der Effener Börse für die Tonne Kohlen ab Zeche betragen für Fett- foblen 1906 10,27, 1907 11,12, 1908 11,25 — das ist der Höhepunkt der Preise —, 1909 10,87, 1910 10,75, 1911 — hier kommen die Nichtpreise, die Durchschnittsnotierungen liegen mir niht vor — 10,50, 1912 11,25. Damit ist bei der Fettkohle der Preis des Fahres 1908 erreicht.
Für Hochofenkoks haben die Notierungen betragen 1906 15,87 1907 17,25, 1908 17,50 — der Höhepunkt —, 1909 15,13, 1910 14,37, 1911 15,50 — hier fommen wieder die Nichtpreise — und 1912 für den Monat Januar 16,50, woraus sich ergibt, daß die Koks- preise im vergangenen Jahre erheblich hinter den Höchslpreisen von 1908 zurüdstanden und au die Preise von 1912 bis jeßt die Preise des Jahres 1908 noch nit erreicht haben.
Nun, meine Herren, daneben die Löhne: der Schichtvertienst,
Häuer im Dezember 1911 5,76 4, im Januar 1912 6,14 4, im
Steigerung über das Musterjahr 1908 hinaus. (Zuruf links: 1907!) L Ja, verdient im Dezember 1911 5,80 4, im Januar 1912 5,96 4, im Februar und ih könnte Ihnen noch weitere Zahlen anführen, wenn ih nicht wüßte, wie unerwürsht viele Zahlen dem Reichstag zu sein pflegen. (Sehr richtig! rechts.)
und selbst wenn eine Reihe von Privatzehen — ih habe die be- sonders günstigen, die mir hier aufgegeben waren, {hon heraus- gelassen —, wenn die Privatzechea und der Fiskus tatsählih ihre Löhne so hoh gesteigert haben, so ist das kein Beweis, daß die anderen es auch tun werden. fennt, weiß, daß es ausgeschlossen ist, daß, wenn der Fiskus und die großen Zechen anfangen, die Whne steigen zu lassen, die anderen Zechen nicht folgen.
so, daß ein Streik notwendig gewesen wäre, um Löhne zu bekommen, die das Jahr 1907 erreichen bezw. übersteigen.
die Zechenverwaltungen bekommen haben, doch mit ihren Ausschüssen noch einmal zu verhandeln, diese Verhandlungen in allen Zechen, die das Ende der vorigen Woche niht mehc tun konnten, fast ausnahmslos im Laufe dieser Wohe nachgeholt find. gestern der weitaus größte Teil der Zechen verhandelt. 105 Zechen haben Sitzungen abgchalten; nur auf 21 Zechen haben keine Sißungen
1907 4,87, 1908 4,82 — die Löhne gehen 1908 {hon zurúück, wenn die Preise sich 1908 noch halten —, 1909 4,49, 1910 4,54, 1911 4,69. Für das laufende Jahr fehlen mir die Zahlen. Der Jahres- verdienst, der ja neben dem Schichtverdienst berücksichtigt werden muß, weil die Zahl der verfahrenen Schichten verschieden ist, hat betragen: 1906 1402; 1907 1562; 1908, bereits fallend, 1494; 1909 1350; 1910 1382; 1911 1446 6. Für das Jahr 1912 liegt mir kein Material vor. Dazu ist zu bemerken, daß die Zahl der Schichten im Jahre 1907, dem Jahre des höchsten Schichtverdienstes und des höchsten Jahresverdienftes, immer noch derselben Arbeiter- fategorie 321 betragen hat, während fie im Jahre 1911 nur 304 ge- wesen ist.
Für die Häuerklasse stellen sich dieselben Zahlen des Schicht- verdienstes, wie folgt: 1906 5,29, 1907 5,98 — Höhepunkt —, 1908 5,86, 1909 5,33, 1910 5,37, 1911 5,55 A Das Stetlgen seßt also bercits im Jahre 1910 ein und geht bis in das Fahr 1911 hindur weiter.
Der Jahresverdienst hat sich belaufen für dieselbe Kategorie : 1906 auf 1664, 1907 auf 1871, 1908 auf 1766, 1909 auf 1556, 1910 auf 1589, 1911 auf 1666 46, also auch wiederum steigend dur die Jahre 1910 und 1911 hindur.
Die Zahl der verfahrenen Schichten hat \ich bei den Häuern belaufen im Jahre 1907 auf 313, im Jahre 1911 auf 296, also auch wiederum 17 weniger — genau wie bei den an- deren Arbeiterkategorien, Zahlen, die man berüdsihtigen muß, wenn man die Differenzen im Verdienst rihtig einshägen will.
Aus diesen Zahlen, die ich Ihnen hier gegeben habe, ergibt si in der Kürze, daß die Preise bei der Fettkohle im Iahre 1911 gegen das Jahr 1907 zurückstanden um 5,5 9/0, beim Hochofenkoks um 10 9/0, daß dagegen die LWhne im Jahre 1911 gegen diejenigen des Jahres 1907 nur zurückstanden um 4 9/0, auf alle Bergarbeiter berechnet, während bei den Häuern die Löhne des Jahres 1911 gegen das Jahr 1907 um 7 °/% zurückstanden. (Zuruf bei den Sozialdemokraten : Lebensmittelpreise!) — Das möchte ih in diesem Zusammenhang nicht erörtern. (Zuruf bei den Sozialdemokraten: Es wäre aber sehr wünschenswert!) — Meine Herren, lassen Sie mich doch, bitte, aus- reden.
Meine Herren, um diese Zahlen zu würdigen, muß man si ein Bild machen, wie sih die Dinge im Jahre 1912 gestaltet haben bezw. nach der zum 1. April einseßenden Preiserhöhung der Kohlen voraussihtlich gestalten werden. Es liegen mir hier Zahlen vor für eine Reihe fisfalisher Zehen. Dret fiskalishe Zehen im Ruhrrevier mit etwa 12 000 Mann Belegschaft weisen folgende Zahlen auf : Möllerschächte SFanuar 1912 Hâäuernettolöhne 6,01 4, Februar 1912 6,26 M; Nheinbabenshähte Häuerlöhne Januar 6,27 4, Februar 6,33 H; Bergmannsglück, ebenfalls Häuerlöhne, Januar 5,85 4 — die Zahl ist wahrscheinli etwas zu niedrig — und im Februar 6,40 M. Daraus ergibt si, daß bei diesen Werken die hne jeßt schon den Höchststand des Jahres 1907 überschritten haben. (Abg. Sachse: Die Gefälle sind nihti abgezogen worden!) Die Gefälle find ab- gezogen meines Wissens, es sind Neltolöhne. Ja, mcine Herren, ih fann nur das Material angeben, was mir amtlich mitgeteilt ist. Ih habe vorhin auch ausdrücklich gesagt: Nettolöhne; also find die 20 bezw. 30 3 abgezogen, die als Knappschaftsgefälle usw. in Abzug fommen. Nun ist den Leuten auf diesen Zechen aber ferner in, Ays- ficht gestellt cine wettere Steigerung des Gedingeloses bei den Häuern bis auf 6,50 4 bezw. 6,60 A. Bei den Schichtlöhnen is eine Steigerung von 10—40 S§ in Aussicht gestellt vom 1. März bezw. 1. April 1912 an. Dazu möchte ih noch bemerken, daß über den Hâäuerdurhscnittslohn von 1907 mit 5,98 4 im Januar 1912 ver- dient haben auf den Möllershätten 40 °/% aller Häuer; darunter haben 15 9/% über 6,50 6 und 3,3 9/6 über 7 F verdient. Auf den Rheinbabenshächten haben über den Durchschnittslohn von 1907 ver- dient im Januar 1912 57,5 9/6, darunter 28,7 9% über 6,90 # und 7,3 9% über 7 M.
Nun, meine Herren, werden Sie mir sagen: das find die fiska- lishen Zechen und die fiskalischen Zehen pflegen in den Löhnen etwas vorauszustehen. Das ist rihtig, ändert aber an dem Maßstab der Steigerung nichts, weil die hohen Löhne in den fiskalischen Zechen im Ruhrrevier zu einem Teil zurückzuführen sind auf die Lage am Nand des Reviers.
Aber ih habe hier au eine Anzahl von Zahlen, die für die privaten Zechen eine ähnlihe Entwicklung der Löhne zeigen. Ste ergeben durhweg seit dem Jahr 1911 bis in das Jahr 1912, und zwar vom Januar bis zum Februar, weiter eine Steigerung der Whne, und auch hier weisen einzelne Zehen |chon Löhne auf, die dem Jahresdurchschnitt des Jahres 1907, auf den ja die Herren selbst immer Bezug nehmen, niht unbeträchtlih übersteigen. Um einzelne Zechen herauszugreifen: Auf „Augusta Viktoria“ haben verdient die
Februar 6,48 4. Also auch hier eine konstante, zum Leil erheblihere
1907, glaube id. In „Ewald“ haben die Häuer
624 M. Aehnlich liegen die Dinge in „Biémarck“,
Nun, meine Herren, werden Sie sagen: ia selbst wenn der Fiskus
Feder, der die Verhältnisse des Reviers
Also, meine Herren, die Entwicklung der Dinge ist gewiß nicht
Nun kommt aber noch hinzu, daß auf die Anregung hin, welche
Es hat meines Wissens
Nettolohn, aller Bergarbeiter hat im Revier betragen 1906 4,37,
stattgefunden; auf 103 Zechen waren alle Vertreter anwesend. Fn
allen Sitzungen is über dic Lohnfrage cingehengesprohen worden, und zwar auch von denjenigen Zehenverwaltungé, die grundsäßlih der Ansicht sind, daß Lohnfragen nicht zur KomYenz der Arbeiter- aus\{hüsse gehören. Allerdings ist — das will ih ausdrflic feststellen — etne fünfzehnprozentige Lohnerhöhung als uiht durdihrbar bezeihnet worden, teils aus tehnischen Gründen, die jeder mit n Verhältnissen des Gedingelohnes Vertraute zu beurteilen vermag —man kann bei einem Gedinge nicht ein gleihmäßig prozentuales eigen in Aus- ficht stellen —, teils mit Rücksichten auf die Höhe er Forderung, wie das den Mitgliedern der Ausschüsse in den einzelrn Fällen ein- gehend dargelegt worden ist. Die Zechen haben, wie ir mitgeteilt worden ist, die tatsählihen Verhältnisse dargelegt, wonch schon jeßt die Whne seit Monaten im Stetgen begriffen find, unt zugesichert, daß bei anhaltender Konjunktur ein weiteres Steigen einfeten werde. FInwieweit man dort Zahlen gegeben hat, wie fie der preuf\he Fiskus gegeben hat, vermag ich nicht zu übersehen; jedenfalls zeigt tas Material, das ich hier mitgeteilt habe, daß die Zechen in weites Entgegenkommen geübt haben, auch nach Ausbruch des Strefs.
Und, meine Herren, die Zechen sind noch weiter geganga. Die Zechen wären nach ihren Arbeitsordnungen in der Lage #wesen, sämtliche Arbeiter, die am Montag unter Kontraktbruch die Arbeit niedergelegt haben, nach dreitägigem Fehlen als entlafset an- zusehen und mit einem sechstägigen Schichtlohn zu \tafen. Die Zechen haben das niht getan, sondern sie haben den Ternin, an dem diese Folgen eintreten werden, hinauêgeshoben bis zuf nächsten Sonnabend, also die Zeit von dret auf sechs Tge verlängert, einmal, um den Belegschaften die Möglichkeit zu geba, die Ergebnisse der Besprehungen nochmals zu prüfen, und zweitens — das möchte ih ausdrücklih bemerken —, um denjenigen Arbeitern denjenigen Arbeitswilligen, die in der Unruhe der ersten Tage vermöge mangelnden Schutes (hört! hört! rechts — Unruhe bei den Sozial- demokraten) auf den Wegen zur Arbeit zurückgehalten find, die Mög- lichkeit zu hafen, ohne Verluste zu erleiden, sobald die Verhältniffe, die Wege zu den Zechen sicher und frei sind, wieder in die Arbeit einzutreten.
Meine Herren, ich kann damit diesen Teil meiner Ausführungen verlassen. Jch glaube, Sie werden mir darin zustimmen: das Verhalten der Zechenverwaltungen, der Stand der Löhne, die Lage der Konjunktur, und das alles verglichen mit den Kohlenpreisen, gab keinen bhinreichendcn Anlaß, einen Streik zu inszenieren, um die Löhne zu verbessern. (Zu- stimmung rechts. — Abg. Dr. Vebknecht: Anwalt der Zechenbesizer!) — Also, mir wird hier zugerufen: „Anwalt der Zechenbesißer!“ (Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten. — Lachen rechts und im Zentrum.) Nein, meine Herren, ih habe mi, folange ih ein öôffent- lihes Amt bekleidet habe, bemüht, die Dinge objektiv und ruhig dar- zustellen. (Sehr rihtig! rechts, im Zentrum und bei den National- liberalen.) Was ih Ihnen hier gesagt habe, sind keine Meinungen, sondern feststehende Zahlen, und ih halte mich für verpflichtet, vor dem Lande dieses mir bekannte Material bekanntzugeben, damit man in der Lage ist, sich ein unbefangenes Urteil zu bilden über die Not- wendigkeit der Bewegung. (Lebhafte Zustimmung.) Weiter, meine Herren, bin ih nicht gegangen. (Abg. Dr. Liebkneht: Und die Lebensmittelpreiserhöhung, warum wird die ausgeschaltet ?) — Die Lebensmittelpreise habe ih niht ausgeschaltet. Jh habe die Herren \chon darauf aufmerksam gemacht, daß die Löhne in einzelnen Zechen bereits über die Löhne des Jahres 1907 hinausgehen und weitere Steigerungen in Auesiht stehen. (Abg. Dr. Liebknecht : Lebensmittelpreise !)
Meine Herren! Wenn ih mir nun die Frage vorlege, was ih unter den obwaltenden Verhältnissen zur Beilegung des S treifs tun kann oder tun foll, so werden Sie mir zugeben, daß, wenn ich selbst geneigt wäre, im gegebenen Augenblick einzugreifen, dazu cigentlich die Vorausseßungen fehlen. (Sehr richtig! rets.) Sie, meine Herren, sind in den Streik eingetreten — — (lebhafte Rufe von den Sozialdemokraten : Wir?) — Jhre Leute, meine Herren, find in den Streik eingetreten, troß der Bereitwilligkeit der Zechenverwaltungen, zu ber handeln. Die Zechenverwaltungen haben weiter verhandelt, ob- wohl der Streik inzwisen begonnen ist. (Zuruf von den Sozial- demokraten: Zu spät!) Wir werden zunächst einmal abwarten müssen, zu welhem Ergebnis das Verhalten der Zechenverwaltungen führen wird. Geht der Streik weiter, meine Herren, so können Sie mit ziemliher Sicherheit annehmen, daß die Zehenverwaltungen nunmebr nicht bereit sein werden, zu verhandeln. (Abg. Dr. Liebknecht: Also Anwalt der Zechenverwaltungen!) — Nicht Anwalt der Zechen- verwaltungen, sondern ich prüfe die Chance einer Ver- mittlung. (Zurufe von den Sozialdemokraten.) Meine Herren, Sie wissen ganz genau, daß eine Vermittlung sans phrass einen Streik nit beendigt, sondern zu verlängern pflegt, daß eine Vermittlung nur mit Erfolg in Angriff genommen werden kann, wenn die Dinge zur Vermittlung reif find, wenn vor allen Dingen beide Teile cine Vermittlung nachsuchen. (Sehr richtig! recht3 und tra Zentrum. — Zuruf von den Sozialdemokraten: Beide!) Aber ein vorzeitige® Eingreifen in eine derartige Bewegung, namentlich wenn sie cinen Anfang genommen hat wie die diesjährige, würde ein direkter Fehler sein; das würde das Ende des Streikes niht beschleunigen, sondern würde das Ende des Streikes hinaussieben. (Sehr richtig! rets.) Meine Herren, wenn in der ganzen Entwicklung der Streik des Jahres 1912 ein vollständig anderes Bild bietet als wie der Streik 1905, so hat er auch auf ciner anderen Seite ein neues Bild geboten, ein neues Bild, das auch für die Behörden, in erster Linie für die Landesbehörden, eine Reihe neuer s{hwieriger Aufgaben gemach! hat. Die Arbeitseinstellung ist nur eine teilweise gewesen. Nicht nur eine große Menge Unorganisierter, der größte Teil der Unorganisierten hat sich bis jeßt dem Streik ferngehalten, sondern au große Organisationen, insbesondere die christlichen Gewerkschaften haben aus wohl erwogenen und zutreffenden Gründen erklärt, an dem Streik nicht teilnehmen zu wollen (Lachen bei den Sozialdemokraten), und diese große Mengen auch organisierter Arbeitswillige! stellen selbstverständlih an die Behörde die Anforderung eine? absoluten und siheren Schußes. (Lebhafte Zustimmung rechts und im Zentrum.) Sie müssen. den Anspruch erheben, daß die Wege zu den Zechen frei sind (sehr richtig! rechts), daß sie ohne Schädigung an ibrem Körper, ohne Schädigung an ihrer Ehre den Weg zu del Arbeit hin und zurück zurücklegen können. (Sehr richtig! rechts und im Zentrum.)
Meine Herren, die Behörden in Preußen sind sich der Bedeutuns
dieser Aufgabe jederzeit bewußt gewesen. (Abg. Dr. WUebknecht : Das
habe {on früher hier ausgeführt,
wußten wir!) Der S
: u bereitet. Es sind Mita E a vereinigt, und wir haben gehofft diesem Personal den Schuß der A
haben das und A x Disziplin bei Ihnen S “habe es ero ; Sgzialdemokraten. egi meine Herren! (La “e hie: auf den leßten Augenblig ri! im Sentrum.) Wir Faro, L ven j id 4 Att ir baben : der preußische Minister E Militär herbeizuziehen, E hs Ta f üblih ist, zur rt hat, e ; , 10fern es nit abfol Militär herbe; Streik ebt : : : rbei- L ea 2 nazellelpérfonal, au E A Verren, wo im willigen zu Süßen als hat, nicht ausreicht ga E kennt , da wird ohne 25 fiB6 e Arbeits, werden, (lebhafte Rufe: ch5: 1e Dôgern Militär Herb; und wir hoffen, ba fe: Hört, hört! erbe gelingen wird E
ß es uns auf d gs (Zuruf v ; auf diese Weis ba Meine Heer, Sotialdeinokraten: Auf Vater i Mutter f heit herauéftellen ! E ¡uerst geschossen hat, das wird E [ießen !) Auf Vat - (Erneuter Zuruf von den Sozt ei Gelegen- “uf Daler und Mutter wird nit o-\ n Boztaldemokraten.) —
M Aa A
gegen ihre Gesundheit, ges{chüßt R MRgrife“ yegen- wLe Wyic: (Bravo! rechts und im Zentrum!) Es wird ges{chüßt die öffentliche Ordnung, die zu {ügen die Aufgabe des Staates ist! -(Lebbaftes Bravo rechts und im Zentrum.) Wenn es zu Zusammenstößen fommt, die Ihnen unangenehm sind, metne Herren (zu den Sozial- demokraten), dann sind diejenigen daran \{uld, die für sich eine unbe- schränkte Freiheit in Anspruch nehmen (große Unruhe bei den Sozialdemokraten), die die Freiheit des Handelns dahin verstehen (große Unruhe bei den Sozialdemokraten), daß sie die Freiheit andercr unwürdig beschränken. (Lebhaftes Bravo! rechts und im Zentrum.)
Auf Antrag der Abgg. Gröber (Zentr.) und Haase (Soz.) findet die Besprechung der Interpellation statt.
Abg. Sah \e (Soz.): Als der Streik am Montag ausbrach, lag die Situation ähnlih wie 1889, wo der militärische Befehlshaber depeschierte: Es ist hier alles ruhig, bis auf die Zivilbehörden ; jeßt liegt es so, daß man sagen fönnte: Es ist hier alles rubig, bis auf das Zentrum und seine Helfershefer. Es ist doch jedenfalls auffällig, daß an demselben Tage, am Mittwoch, wo in der „Kölnischen Bolks- zeitung“ zu lesen war, daß auch hristlie Bergarbeiter fich dem Streik anschließen, hier die Zentrumsinterpellation einging. Die „Germania“ hat gestern bestätigt, daß auch im Necklinghäuser Revier, das der Kollege Schiffer vertritt, eine größere Zahl ristliher Bergarbeiter sich dem Streik angeschlossen bat. In Bochum i\t bisher kein Zusammenstoß gewesen, auch fein „Spießrutenlaufen" hat stattgefunden; troßdem haben Ihre christlichen Arbeiter auch bier ihre Meinung bekundet und sich dem Streik angeschlossen. Die christlihen Arbeiter haben eben dasselbe kameradschaftliche Gefühl wie 1905: nur daß sie von einer Anzahl Leute aus der München-Gladbacher Schule verheßt und irregeführt worden find. Von den streikenden Christlichen haben \ih sofort eine große Anzahl in den, Verband auf- nebmen lassen; der christlihe Führer ist sofort ershienen und hat ibnen abraten wollen, sie haben si aber nicht abhalten lassen. Mit welchem Recht hat eigentli der Abg. Schiffer gegen die „Gelben“ ge- \prohen? Die Organisationsleitung des ch;ristlichen Gewerkvereins hat gerade die „gelben“ Ansichten als sehr gesunde Ansichten und Grundsäße bezeichnet ; die Folgen sind eingetreten, die dem Abg. Schiffer unangenehm find. Der Staatssekcetär war ehrlicher als der Abg. Schiffer. Dieser sprach von einem Sympathiestreik, der Staatssekretär gab zu, daß die Lohn- bewrgung schon ein Jahr alt ist (Widerspruch des Abg. Shiffer) L dann verweise ih Sie auf Ihr unkorrigiertes Stenogramm! Ich daß die Lohnbewegung aus dem November 1910 stammt. In der „Kölnischen Volkszeitung“ findet ch heute ein Actikel, der die von dem Abg. Schiffer erwähnte Um- formulierung der Forderungen als in London vereinbart, also als internationale Mache hinstellt. Am 19. Februar _hat der „Drel- bund“, auf den Namen sind wir 0, Die Forderungen neu spezialisiert; am anderen Tage erst fuhren wir „nach London. Die Forderungen sind dann gedruckt und am 22. Februar in die Hände der Zechenverwaltung gegeben worden ; damit fällt die ganze PVerdächtigung. Dann heißt es, die Christlichen hätten deshalb nicht mitgemacht, weil fie sich nicht vom Verbande das „\chmerz- stillende Halsband“ anlegen lassen wollten. Die Abgg. Schiffer und Giesberts müssen wissen, daß an diejer Behauptung nichts MWabres ist ; ih wundere mich nur, daß man den traurigen Put hat, damit heute wieder zu kommen. Der Abg. Schiffer und der taatsfekretär erklären ih für volle Freiheit der Arbeiter, natürli nur derjenigen, die arbeiten wollen; wir fordern auch volle gretheit für die, die nit arbeiten wollen. Schamlos wäre es, das nicht zu gewähren ; der Oberbürgermeister von Essen hat das begriffen, er hat bekannt gemacht, beide Seiten müßten ges{üßt werden, auch die Streikenden vor Unterdrückungsversuchen von der anderen Seite. Auch von seiten des christlichen Gewerkvereins ist Terrorismus geübt, sind sogar Schießversuche gemacht worden. Noch vor kurzem hat hier im Hause der Abg. Giesberts seinen Kollegen î leisher aufs schärfste_ abfallen lasen, als der den Streikbruch predigte und den Schuß der Behörden dafür verlangte; heute ist im christlichen Lager eine völlige S{hwenkung vollzogen worden. Ich hoffe, „daß der Staatssekretär den Streikenden denselben Schuß zuteil werden lassen wird, wte den Arbeits- willigen. Heute redet man von Sympathiestreik, redet von verlorenen Absaßtzgebieten. Die Einfuhr engl-scher Kohle hat um 2 Millionen Tone abgenommen, unsere um A Miuionen Tonnen _zugenommen. L Mit dieser Ausrede ist es also auch nichts. In einem Flugblait der Christ- lichen ist zu lesen: „Die gerechten Forderungen der Bergarbeiter müssen erfüllt werden.“ Wie machen Sie das, Herr Behrens? Mit Ihrem Bettelbrief gewiß nicht! Nur dem Mutigen gehört die Zu- funft. Mit den Herren muß Frafktur geredet werden! Wie anders hat au der „Bergknappe“ 1926 sich über die Verhandlungen mit den Arbeiteraus\hüssen ausgelassen ! Damals gingen alle vie tit, gemeinsam vor. Sehr anschaulich schildert das Blatt der Christlichen
1906, wie es die Zechenbesißer bei diesen Verhandlungen zu machen pflegen ; es ist etwa dasselbe Bild, wie es heute der det n sefretär entrollte, um die Bergarbeiter ins Unrecht zu Ren, Auch der Abg. Giesberts selbst hat alle zehn Forderungen der Berg- arbeiter als berechtigt erflärt. Der Staatssekretär sa te, e sei nit geeignet. Wenn nicht die heutige Zeit die ri ne : t ita wird die richtige nie kommen. In der Konferenz beim A o meinte allerdings der Abg. Giesberts auch hon: E E Kragen geht, machen die Christlichen nicht Mit. j er R N lieder sind anderer Meinung ; Ihr Sekretär Boge la A {chon diese Entwicklung vorausgesehen und voraus8gesag N em \sozialdemokratischen Bergarbeitern w ürde ss Nichtsein der C hristlichen handeln. Wer be- t politishe Motive zugrunde Unwahrheit. Brust und eschlagen haben, gehen
fen ist in we Polizeimannschaften daß es uns geling rbeitêwilligen durchz
' igerufen Sozialdemokraten),
Kampf mit den as um Sein oder N A C LaiBéWean auptet, daß der jeßigen Lohne liegen, De auet N : IeGA Le feûber mbusch, zwei Brüder, d1e f : Dot V Arm in Arm; fie haben lr Leute f aufge de, sie sollten ch am Montag bewaffnen, feste Ee s E" Dis ringen mitnehmen (sehr gut! rechts) - also „Sehr g S bier ‘auf der Rechten gerufen; wenn das aber n, e übt, dann schreien Sie: Soldaten her ! Maschinengewe E. A Cin christlicher Vertrauensmann ist verhaftet worden, Bei E Streikende mit dem Revolver bedroht hatte. (PLO, E it fo “e Sogialtemokraten:) In Essen Vat ein lin lhm der Revolver von rauen mit dem Revolver bedroht. Mare Mi R O Polizei abgenommen war, wurde er wieder freigelassen. Fahren
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im Ruhrgebiet en würde, mit
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agt in seine m Thin Arbeiter rer streikenden Standesehre.
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muß anerkennen, eßt hat die On Au ‘rien. demselben Tage ht
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Belsen antwortete
warum hat dann Richtung getan? die dur die Zent Telegraphenbureau
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\chreitungen wärtigen Streik über die Sens Bürgersteigen in trieben, sodaß Auf der Treppe e Nevolver auf die
Blutvergießen ko
sei, an.) Wenn fich, zur Arbeit
Solingen hat di in einem Saal z
Soztaldemokraten
die „Rheinisch „blutigen Tatarennachrichte geteilt, daß die meiden.
ungeseßlihe etwas ist nur garantien“. Die alles ruhig - ble Polizei dringt ein.
dasselbe passierte
Daß „politische rihtia. Im Frrenhause! preußische Puttkamer eine sei nur ret u beteiligen, mit
im Nuhrrevier
Mäßigung zugu Dr. Weidtman
und dort wird d
1910/11 etwas
die Leistungen
waren bedeutend gessen, Handelskammer vereins mitgetei mittel 1910 um eine bedeutende
Aufstellung von einen Gesamtrei 192 634 000 die Kohblenpreise sehr gut 1509/0
| Sie (zum Zentrum
zur Verrichtun ju dann die ues Auge zu haben.
Jhren Reihen fein Militär ges „Kölnische n
der Konferenz die anwesenden Herren — der Staatz fretär einmal auf furze Zeit fortgegangen — gefragt, ob mein Kollege Hue
der Sizung nicht beiwohnen könne.
berghauptmann von Velsen, Freund und Landsmann.
„Nheinish-Westfälische Zeitung“, also das Zechenbesißerblatt, \chreibt in E vom 12. März, daß alles ruhig sei und nur inige kleine Reibungen vorgekommen
sind in keinem Revier vorgekommen ; ubig ihre Arbeitsstätten aufsuchen. in Hamborn
die Kinder auf
sofort in ihre Wohnung zurückgehen würde.
Polizei Cinhalt geboten wird. ler Ül : Falle in ate Polizei in der empörendsten Weise vorgegangen
Zusammenstößen“. Auch
Die Antwort auf diese Depesche lautete : - l ? Nuhrgebiet! Ebenso sind andere Beschwerden an die Behörden über Handlungen der
Wir baben immer Alkohols gemahnt. ( Disziplin, so sage ih ihm,
folhe Bluthunde. (Vizepräsident Dove: V je : Beamten als Bluthunde ist unzulässig; ich rufe Sie zu r Ordnung!) Nicht einmal der Mörder
Vizepräsident Institution
hat längst vor den Wahlen begonnen. ] : Weibtman im Herrenhause gemacht hat, haben die Bergarbeiter in
die größte Aufregung verseßt.
Ueberall Herrschsucht , Familienkrankenkasse errichtet, träge, sondern sie werden von Berggewerbegerihtswahlen
den Zechen haben eine aufgehört, dafür hat man ( eine Mea wieder eingeführt. wie vor in Blüte. Y weil sie von ihrem Kündigungsrecht Gebräuh gemacht hatten. “In Niederschlesien N die Verhältnisse besonders s{hlimm, im Bezirk Waldenburg. / ] Forderungen durchgedrückt, wenn die gelben Gewerkschaften uns nicht in den Arm gefallen wären. junktur muß ausgenußî werden. hat dies gebilligt; A Nec werden, die günstige Konjunktur auszunußen, wie jedem anderen. Der Staatssekretär hat selber in einem einzigen Jahre um 300 4 gefallen find.
die Teuerung der Lebensmittel in Betracht zu ziehen.
stehen die ungeheuren MWerksübershüsse gegenüber.
) nur so fort, dann wird im Vol
„Vertrauen auf eine unparteiishe Poli fe aud das leßte lleber -tialdemofraten sehen nit allein die Streirgerigren gehen. D ; die „Kölnische Volkszeitung“ schrieb am 15 reer als ein
en haben gezeigt, daß fi :
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illigen in der
zu}’am O werden si mensezen; an-
hergeben. Das ggy emals Der Abg. Hige (rig ip remente ein wah: QuuVe „Kapital und Arbeit“ : js idt hier sehe, ch Gelegenheit benugen, in die vaka a Schande, , Arbeitsgenossen einzutreten, 4 aulen Stellen
l ih diese Arbei
n zweifelhaftesten Elementen [rbeitsw geshulte Arbeiter von Streikarbeit Behörden, auf
f u , es l ei J eines Streikbre Sees „Baugewerkszeitung“ schreibt am Verrat der
und eines Landesverräters unter Die Motive
90 Moni Hüskes hat früher gepredi ¿nlerscheiden si gar 0 Millionen fammeln Une s A H i
rbeiter Be S Kampf lief bei zum Teufel geh Rechte verbilft, wenn auch die gange L
rbeiter müßten
S ie ganze Ind ¿e s ürde. Sie sehen (zum Zentrum), daß au e e Einigkeit herrscht. _Zeder vernünftige 20 E aß Ihre jeBige ie arbeiterfetndlih iff: einmal über das |
{en ute ree. Ge Ae rE nah ekretär war noch
en würde.
Eigentli s er in ges zu! G
Der Oberberghauptmann von . Aber bitte, bitte! Hören Sie nur den Ober- er wird es mir bestätigen, er ist mein Menn die Lohnerhöbungen eintreten sollten, die fiskalishe Verwaltung keine Schritte in dieser Die Schauernachrichten über angebliche Krawalle, rumspresse, den „Lokal-Anzeiger“ und das Wolffsche
verbreitet worden sind, sind unwahr. Die
seien. «In der Abendausgabe Ausschreitungen von Belang die Arbeitswilligen konnten Fm übrigen kann man die Aus- zum kleinsten Teil dem gegen- Die Bürgerschaft is empört Berliner Presse. Die
reibt das Blatt :
nur
zuschreiben. ationsmeldungen der
Polizei geht in der provozierendsten Weise vor : dàs Reiten auf den
der Nähe der Zehen wiro als Sport ge- ihrem Schulwege gefährdet sind. ines Ladens hielt ein Schußmann einer Frau einen Stirn und drohte, sie zu erschießen, wenn sie nicht
i E Wenn es us zum nmen soll, dann is es höchste Zeit, daß, der l (Der Redner führt eine Reihe weiterer einzelne Bergleute behauptet haben, sie fürchteten zu gehen, fo it das nur eine Ausrede ;
aus dem ganzen Bezirk der Bohumer Polizeidirektion sind bis jeßt nur zwei bis drei Anzeigen von Belästigung Arbeitswilliger eingelaufen. In
e Polizei auf eine Gruppe von Streikenden, die sich u einer Versammlung begeben wollten, aber wegen
i Z \forde er Polizei, von der des engen Eingangs des Saales der Aufforderung der Polizei, Straße zu ver]chwinden, nicht {nell genug Folge leisten konnte, von hinten mit der blanken Waffe eingehauen.
(Lebhafte Pfuirufe bei den . — Vizepräsident D o y e : Ich habe schon wiederholt
darauf aufmerksam gemacht, daß solche Pfuirufe hier im Hause nicht üblich sind.) Bei der Nad es fich um ziemlich
rüfung der aufgebaushten Fälle zeigt es nh, pa L n : handelte. Au
Zeitung“ schrieb allerdings von das sind weiter nichts als Neichskanzlec wurde telegraphisch mit- um Unruhen zu ver- Militär nah dem
harmlose Zusammenrottungen
- Westfälische
N, Wem f Verbandsleitung alles tue,
Polizei erfolglos geblieben. So in Deutschland möglich, dem Lande der „Rechts- Erfahrung hat au bei diesem Streik gezeigt, daß ibt, sobald die Polizei zurückgezogen A Me sogar in die polnischen Mitgliederversammlungen wieder zur Ruhe und zur Vermeidung des Wenn der Staatssekretär sagte, wir hielten keine lieber Hecr Staatssekretär, wenn Ihnen - fo würde auch Ihnen die Galle überlaufen gegen Das Bezeichnen der
des Hermann is gefunden worden. dem Streik geführt haben, is un- (Zuruf bei den Sozialdemokraten : Dove rügt diesen gegen etne gerichteten Angriff) .... hat von Rede gehalten, denn er sagte, es die Leute, die sich an dem Streik nach Hause geschickt würden.
Motive zu Herrenhause
blutrünstige nd billig, daß blutigen Köpfen
Es ist eine lächerliche Behauptung, daß wir den Kampf nur begonnen haben, um Unzufriedenheit zu erregen ; denn wir haben bei den Wahlen
55 000 Stimmen gewonnen, und die Lohnbewegung Solche Bemerkungen, wie sie Dr.
Wir find 1910 mit der größten aber gerade
nsten der Knappschaften vorgegangen, av ( zurückgewiesen.
hat unsere Forderungen zyniscch ( überall Willkür. Stinnes hat eine dazu zahlt er aber keine Bei- den Arbeitern aufgebracht. Die finden jeßt auf den Zechen statt, er größte Terroris8mus geübt. Die Strafgelder auf erschreckende Höhe erreiht. Das Nullen hat man es aber in Form der Strafgelder durch Die schwarzen Listen stehen nah In einem Falle wurden 18 Arbeiter ausgesperrt,
namentli Die Bergarbeiter hätten längst dort ihre
Die Zeit ist für uns günstig; die Kon-
Selbst der “ Siaapvélthe Courier“ dem Arbeiter müsse dasselbe Recht zugestanden bestätigt, daß die Bergarbeiterlöhne Wenn die Löhne so ist zu konstatieren, daß auch derselben Zeit gestiegen find; sie
Der Staatssekretär hat auch Ee ie in Essen hat eine Liste des Kruppschen Konsum- (t, aus der hervorgeht, daß in Efsen die Lebens- 1420/0 höher waren als 1907. Seit 1910 ist noch Nerteuerung der Lebensmittel eingetreten. Dem Wir haben eine 94 Zechen gemacht, die ergibt, daß die Werke 1910 nüberschuß von 163 562 000 6 hatten, 1911 dagegen hatten, und das bei denselben Kohlenpreisen! Wenn am 1. April weiter steigen, so können die Zechen Lohnerhöhung gewähren. Die Herren können fehr
gestiegen sind, der Arbeiter in höher als 1908.
mehr, das wêre o: abt ware ein Wort gewesen. hat zum S Frieden fehlten thm, Wenn der beitern e e vie es 1889 gesehen : 1 L geaeafommen Yai den Arbeitern finden, dann können Sie morgen den
daß wir Verhandlungen haben wollen, t Westfalen und Schlesien verhandeln nicht mit . wollen die Arbeiter als rehtlose Herren im U bleiben. uten Willen zeigen, i i Faktoren zu Serkanbein, dann wird Friede sein. Die Scharfmacher hoffen auf das Militär; es ist ja hon in Gestalt von mehreren Regimentern da oder unterwegs. Glauben Sie, wird niht gef dort
Und
| wobl, wenn sie nur woll :
hâtten, daß di iter orr if nicht i ntg V aß fefretá, eeiteraubsüsse Stn idt wied wir verhindert Arbeiteraus\{üfsen bestimante Mile Konferenz gefagt, dal dax
sie hâtten keine Lust gemacht 3 „Germania“ As er in E Ae
S Waff würd: beruhigend tee i lagen.
engètfommen wären,
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lassen fi is, plinlofigkeit!)"
iber Mont taus niht mehr halten. 5 E PEEA leg\haft von Kaiser T N Adele atn find der B er t
ehen vorangegangen 2 b F fiskalishen Gruben L berumgegangen wie erioden wollte er emacht, hätte man
en, müssen die Arbeiter Ja, ie Be-
wegen der
„ Forderung Sosinsfi a g S wegen der
_ Oberbergh Kotfio : gHauptman E, Brei, nur die Lobn, gesagt, man gebe zunächst Ens E „Borsläge Z „L. Prtl 10 0/ Uß adt“ e uroe eas eseben ist. ist, fein. bnd herbeizuführen, aber er sagte, die Vorausfetungen er müsse das Verhalten der Zechenverwaltung abwarten. ute Wille vorhanden ist, warum werden dann den Ar- Véilimmten Versprechungen gegeben, und zwar zu Protokoll, Geschieht das, dann werden Sie auch Ent-
aen fen
daß wir friedlihe Zustände, aber unsere Koblenbarone in den Arbeitern, sie Hunde behandeln, fie wollen Wenn die Arbeitgeber Vernunft annehmen,
mit den Arbeitern als gleihberechtigten
rieden haben. Wir haben gezeigt.
damit Kirchhofsruhe zu schaffen ? kfriehen ? Nein, das Mansfeld gesehen, wenn nicht wäre. wir (Abg.
Glauben Sie die Arbeiter werden zu Kreuze ehen, das haben Sie in Streik früher zu Ende gewesen, wi Militär mit seinen Maschinengewehren eingerüdckt nachdem das Militär eingezogen war, haben Ordnung gehalten, fragen Sie den Abg. Dr. Arendt Dr. Arendt: Alles wäre drunter und drüber gegangen!). Hat man unsere Ordnungsmänner mik der weißen Binde ver- Ist die Polizei nicht unglaublih rigoros vorgegangen die Aufregung der Massen. Troy des Militärs werden wir alles aufbieten, daß in Westfalen Ruhe, bleibt. Die Arbeiter find keine Sklaven mehr, sie lassen sich niht wie Hunde behandeln, sie verlangen ihr gutes Recht und einen menschen- würdigen Lohn. Ihre Forderungen sind gerecht. Ob die Lohnhöhe nun um 15, 14 oder 139/69 erhöht werden soll, darüber läßt sich reden. Die Arbeiter wünschen Ruhe und rit ER diese wird eintreten, enn thre beredtigien Forderungen erfuut ind. i j e a M oaalla L Bieberstein (dkons.): Die Rede dcs Abg. Sachse hat wahrhaftig nit den Cindruck einer Friedensrede ge- macht. Was soll man dazu sagen, wenn er behauptet, die Berg- arbeiter würden wie die Hunde behandelt. Jch für meine Person und wobl auch meine politischen Freunde begrüßen es mit lebhafter Freude, daß jeßt Militär nah dem Ruhrrevier geschickt wird, denn die Lat- sache beweist, daß die Polizei nicht ausgereicht hat, die Nukhe so her- zustellen, wie es notwendig ist. Vie Sozialdemokraten rollen natürlih, wie in Moabit, an allem unschuldig sein, nur die Polizei soll die Schuld tragen. Ich lege gegen die Verunglimpfung der Polizei, die nur gewissenhaft ihres. Amtes gewaltet hat, die \chärfste Verwahrung ein. Ver Vorredner hat auf eine Depesche an den Neichskanzler hingewiesen. Nach dieser Depesche sind aber viele andere Depeschen der Regierung zugesandt worden, in denen um Schuß der Arbeitswilligen gebeten wurde. Der Streik ist nah unserer Ansicht ein unberechtigter, vom Zaun gebrochener. Der Abg. Sachse bestritt, daß dem Streik politische Motive zu Grunde lägen. Der Streik ijt in der Tat aus politischen Gründen bervorgerufen worden. (Ruf bei den Sozialdemokraten : Lüge! Ruf rechts : Zur Ordnung ! Präsident Or. Kaemp}: Fch ersuche den Betreffenden, der diesen Zwischenruf getan hat, \ich zu melden, ih müßte ihn zur Ordnung _rufen. — Abg. Sachse meldet sich. Ich rufe den Abg. Sachse zur Dr dnung.) Der Streik ist nur eine Machtprobe, die Ihnen nicht ganz gelingen wird. Sie tragen dafür die Verantwortung. Es handelt sih ganz entschieden um einen Symyathiestreik für England. Das war eine große Dummheit, das hat auch Hue zugegeben, der Streik nte nur den englischen Grubenbesitern, die jeyt dem Ende des englischen Streiks mit Ruhe entgegensehen können ; wir aber sind verhindert, die verlorenen Kohlen- gebiete uns wieder zu erobern, und dadurch werden unsere Arbeiter geschädigt. Der Streik ist inszeniert aus Haß gegen die christlichen Gewerk\haften. Sie wollen die Mitglieder von ihnen trennen. War denn ein Grund zu diesem Streik vorhanden ? Im allgemeinen berrschte im Kohlenrevier Zufriedenheit. Nach dem 1. Januar ift in der loyalsten Weise von den Zechen eine Lohnerhöhung vorgenommen worden. Im Februar haben die Zechen sich zu weiteren Lohnerhöhungen bereit erklärt. Der Hirsh-Dunckersche und sozialdemokratische Verband wollten die christlichen Gewerkschaften zu einem gemeinsamen Vor- gehen wegen Erhöhung der Löhne g ez. Das lehnten diese ab, weil eine Erhöhung der Löhne von den Zechen in Aussicht gestellt war. Die drei Verbände, zu denen auch die Polen gehörten, stellten darauf die bekannten zehn Forderungen. Diese konnten die Gruben- besißer nicht bewilligen, es trat dann die Konferenz unter dem Staats- sekretär zusammen, zu dem Zwedck, den Streik möglichst zu verhindern. Der Staatssekretär hatte versprochen, darauf hinzuwirken, daß die Zechen mit den Arbeiterausshüssen verhandelten. Er hat deu Ver- sprechen in der loyalsten Weise gehalten, und die Zechenbesißer baben fortgesetzt“ mit den Ausschüssen verhandelt. Troßdem ist der Streik ausgebrochen. Die sozialdemokratishen Verbände tragen nah wie vor die Schuld an diesem Streik. Die christlichen Gewerkschaften haben vor der Inszenierung des Streiks gewarnt, weil sie dessen Er- folglosigkeit vorausfahen ; fe haben dies getan, obglei sie selber eine Lohnerhöhung wünschen. Ihr Verhalten verdient den wärmsten Dank. Feder verständige Arbeitgeber wird gewiß aus freien Stücken cine Lohnerhöhung eintreten lassen, wenn die Konjunktur dies ge- stattet. So weit find wir aber Gott je Dank noch nicht bei uns, daß die Sozialdemokraten womöglich geseßlich die Löhne festseßzen ; kämen sie damit dur, so würde es bald keine Arbeitgeber mehr geben. Mir haben Arbeiter wiederholt gesagt, sie hätten so viel gespart daß. sie selbständig werden könnten, fie wollten aber lieber Arbeiter bleiben. Die Leute im Ruhrrevier find \ystematisch auch bei den Wahlen unzufrieden gemaht worden (Zuruf von den Sozialdemo- fraten: Von den Grubenbesigern!) Nein, die Grubenbesißer haben loyal gehandelt. Biele Ärbeiter wollten gar nicht streifen, denn sie sind mit brutaler Gewalt an der Arbeit verhindert worden. Inzwischen ist der Streik abgeflaut, und es ist zu hoffen, - noch eine weitere Besserung eintritt. Den Schuß der Arbeitswilligen haben wir jahrelang gefordert, praktish ist aber ein Resultat noch nicht erzielt. Jch will darauf nicht näher etn- ehen. Hier handelt es sich um den Schuß der persönlichen Frei-- eit der Arbeitswilligen, auch der _christlichen Gewerkschaften und deren Angehörigen. Die Sache wird ja im preußischen Ab- geordnetenhause noch weiter verhandelt werden. Es ist gesagt worden, der Schuß der Polizei reicht nicht aus. Das Militär ist wiederholt
wäre der das