1892 / 209 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 05 Sep 1892 18:00:01 GMT) scan diff

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allen Momenten sch künstlerisch ebenbürtig zeigte. Herr Panfa spielte den Lebemann Baron Brendel in feiner Zeichnung, der Natur diéses Charakters nachspürend und zumeist das Richtige treffend. Fräulein Drucker als Liddy Vahl- berg spiegelte durch thr frishes, munteres Auftreten das Wesen der Naiven glücklich wider und wirkte auch durch Anmuth und Grazie des Auftretens. Herr Neicher is für Rollen wie die des Freiherrn von Mettenborn besonders beanlagt und brachte tas eigenthümliche Gemisch von Vornehmheit der Erscheinung und Verschlagenheit der Seele, die endlich doch vor der sittlihen Reinheit einer Frau die Segel streichen muß, vollkommen zur Geltung. Kroll's Theater.

Signor d’Andrade sang als zweite Gastrolle gestern den

„Rigoletto“. Gesang und Spiel waren wieder meisterhaft und eugten von der Kraft der Stimme wie des schauspielerischen Könnens. Als Gilda trat zum ersten Mal Fräulein Lydia Hollm aus Weimar auf; die Dame hat offenbar viel Technik, aber ihre Stimme ift klein, sprôde und scharf; in dem Duett mit Rigoletto am Du des dritten Acts bot fie eine recht annehmbare Leistung. Von den übrigen Kräften seien rühmend hervorgehoben: Fräulein Beuer als Madda- lena, Herr Poppe als Sparafucile und Herr Lurgenstein als Monterone. Herr Araniy ift noch zu wenig fertig, um die Nolle des Herzogs wirksam zur Geltung bringen zu können. Thomas-Theater.

Herr August Junkermann brachte mit feiner Gesellschaft am gestrigen Abend eine dramatische Bearbeitung von Fritz Reuter?’s „Hanne Nüte un de lütte Pudel“ zur Aufführung. Junker- mann nennt die Erzählung in dem scenischen Aufbau ein Volksftü, das er in vier Acte mit sieben Bildern eingetheilt hat. Durch einige Gesangseinlagen Handwerkerlieder und Wanderlieder gewinnt die Scene an Leben: auch einige melodramatishe Actschlüsse mit Musikbegleitung hat der Bearbeiter geschaffen; aber die wirklichen Reuter’shen Verse, die er in die Prosasprahe der handelnden Personen bei besonders stimmungsvollen Gelegenheiten einmisct, stehen seltsam durch dichterishe Fülle und warmherzige Frische von der matten Umgebung ab. „Hanne Nüte“ eignet sih zu einer dra- matischen Bearbeitung viel weniger als „Ut mine Stromtid" und die Éleinen humorvollen Reuter’ {hen Gedichte; die Handlung weckt ernste Stimmung in jedem fühlenden Herzen: der fröhlihe Scherz, der frei spielende naive Humor tritt hinter wehmüthigen, leidvollen Empfindungen zurück. Der Bearbeiter hat zwar die robe Umrisse der Ereignisse, von denen die Erzählung handelt, auf die Bühne übertragen, aber es fehlt ihnen der zarte poetishe Duft, der bei Neuter die harten That- sachen mildernd verschleiert. Das heitere Element tritt in der Um- arbeitung nur evisodish in den Nebenfiguren der wandernden Hand- werlsburshen hervor, und auh diesen fehlt die ungezwungene Fröhlichkeit.

Herr Junkermann spielte den alten Snut und zeigte als alter biederer Dorfshmied seine Begabung für die Verkörverung einfacher, derber Handwerkergestalten; Bravheit und Tüchtigkeit, Ehrlichkeit und Warmherzigkeit zeihnet er stets treffend und unge]chminkt; nur in den Augenblicken tiefer Rührung wählt er zuweilen einen zu gedehnten, weinerlihen Ton, der die Wirkung etwas beeinträchtigt. Herrn Willy Peters gebührt Anerkennung für die glückliche Darstellung des Hanne Nüte; er zeichnete in wirksamer Weise, wie der junge Bursche, frisch und unbefangen, mit treuberziger Bescheiden- heit vom Vaterhause Abschied nimmt und nach seinem freudvollen und leidvollen SchiÉsal mit reinem Herzen wieder in das Heimaths- dorf zurückkehrt. Einen sächsishen Handwerksgesellen spielte Herr Hansen recht geshickt: Herr Ferd. Meyer machte aus feinem Berliner Maurergesellen eine mehr als derbe Karifatur, die ebenfo laute wie lebhafte Bewunderer fand. Fräulein Hocke als de lütte At trat nicht besonders hervor, ebensowenig Fräulein P indner als eirathslustige junge Wittwe. Unter den Damen gebührt am meisten Anerkennung Fräulein Busse in der Rolle der alten praktischen Tage- Töhnerfrau, die ibre Tochter mit Schelten und Püffen dem reichen alten Bäcker in die Arme treiben möchte.

Sn der Vorstellung des „Tannhäuser“ am Mittwoch imKönig- lihen Opernhause sind die Damen Sucher, Leisinger und Hell- muth-Bräm, die Herren Gudehus, Mödlinger, Bulß, Krolop, Lieban und Krasa beschäftigt. ;

Durch das Eintreffen der für das Kroll’ sche Theater neu verpflichteten Kräfte und die damit verbundenen Proben ift eine Ber- änderung des aufgestellten Spielplans nothwendig geworden. Morgen wird der „Freishüßz“ gegeben mit Fräulein Pazoféky als Alactbe, Fräulein Wenzel als Aennchen; den Ottokar singt Herr Moor. Am Mittwoch gelangt „Der Troubadour“ mit folgender neuen Beseßung in den Hauptrollen in Scene: Leonore Fräulein Lange, Manrico Herr Araniy, Luna Herr Gura. Am Donnerstag

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bereits gemeldet, in deutsher Sprache, und am Freitag wird der Wilds E zur gf api mag Ain 6 pi

Alle Anfragen betreffs Vermiethung des neuen „Säàales B ech- stein“ (für Goncerte, Vorlesungen ?c., welher am 4. Oktober durch einen Klavier-Abend Dr. Hans von Bülow's eröffnet wird, find vor der Hand an die Concert-Direction Hermann Wolff, Berlin W., Am Karlsbad 19 I., zu richten.

Frau Marie Hellwig, eine tüchtige Darstellerin von Typen aus dem Hamburger Volksleben, ist nah dem „H. C.“ in Hambur von der Cholera in wenigen Stunden dahingerafft worden. Na dem Tode der unvergeßlichen Lotte Mende war Frau Hellwig die be- rufenste unter den Pplattdeutschen Künfstlerinnen in der Wiedergabe humoristisch-gemüthvoller Rollen.

Mannigfaltiges.

Das Kirchen fest der Taubstummen hatte gestern über 200 Taubstumme aus allen Theilen der Mark nach Berlin geführt. Be- reits am Sonnabend hatte im Locale des hiésigen Vereins in der Landsbergerstraße Nr. 31 eine gesellige Feier stattgefunden. Gestern Bormittag besichtigten die fremden Taubstummen das Haus Elisabeth- straße Nr. 45 a, das im Februar d. J. die Berliner Taubstummen aus eigenen Mitteln erworben haben und in dem sich jeßt das Vereinsbureau befindet. Um 12 Uhr begann dann in der Dorotheenstadt-Kirche der Festgotteëédienst. P. Schönberner predigte in der Zeichensprahe über das Evangelium des Tages, das von der Heilung des Taubstummen handelt. Der gestrige Nachmittag und der heutige Tag sind der Besichtigung der Sehenswürdigfeiten Berlins gewidmet. Die städtishe Gewerbedeputation hatte den Taub- stummen freien Eintritt in die Auéstellung im Landes - Ausstellungs- palast gewährt, au der Zoologische Garten, das Aquarium, das Passage-Panoptikum, die Hohbenzollern-Galerie und die Panoramen von Konstantinovel und Neapel waren den Taubstummen unentgelt- lih zugänglich.

Die Victoria regia des Botanischen Gartens hat gestern Nachmittag ihre erste chneeweiße Blüthe entfaltet. Heute er- \heint die Blume von rosenrother Färbung und strömt einen {chwachen, süßlihen Geruh aus. Schon morgen, spätestens übermorgen wird sich die zweite Blüthe öffnen, auch die dritte Knospe ist bereits sicht- bar und wird noch in dieser Woche erblühen. Die Pflanze, deren erbsengroßer Samen Ende Januar in einem kleinen Wasserkajten ausgesäet war, hat si recht kräftig entwickelt. Auch sonst bietet das Victoria regia-Haus jeßt manches Sehenswerthe. In den Bassins sieht man die rothe asiatishe und die blaue egyptische Wasserrofe, die lang- gestielten, schildförmigen Blätter der Lotosblume, das in wunderbarer Üeppigkeit gedeibhende, fein zertheilte Myriophyllum, die im Waffer \{hwimmende Eichhornia. mit ihren blasfig verdickten Blattstielen, die Ceratopteris mit ihren zierlih zershlißten Blättern u. a. Als kletternde Pflanzen findet man hier u. a. einen Wein (Vitis pterophora) mit geflügeltem Stengel und langen Luftwurzeln. Auch die Mimosa mit ihren für die leifeste Berührung so empfindlichen Blättern und eine kleine, aber erlesene Sammlung Kannenträger find im Hause untergebracht.

Die Eg des in den Alpen verunglückten Banquiers Georg Bro hat gestern auf dem Sophienkirhhof in der Berg- straße unter zablreiher Betheiligung stattgefunden.

Breslau, 5. Sevtember. Heute Vormittag trat hierfelbst, wie „D.-B. Hd." berichtet, der Allgemeine deutsche Bergmanns- tag zusammen. In der Aula der Universität fanden die ersten

Vorträge statt. Der Besuch ist der Choleragefahr wegen fehr {chwach.

Erfurt, 2. September. In dem herrlichen Steigergarten hatte sih gestern Abend ein zahlreihes Publikum versammelt, um dem an- läßlih des Sedantages arrangirten patriotischen Coneert der Kapelle unserer 7ler beizuwohnen. Auf dem Programm stand, wie Erfurter Blätter erzählen, auch das bekanute große Schlachten- gemälde von Saro: „Deutschlands Erinnerungen aus dem Kriegs- jahre 1870/71“, dessen plastische Composition die ganze Entwickelung einer Schlacht enthält. Der Generalmarsch schmettert am Morgen des Schlachttages durch das Bivouac, die Krieger springen auf und nehmen die Gefechts\tellung ein immer mehr entfaltet fich der Schlachtenlärm, bis er, durch Nottenfeuer einer Abtheilung Infanterie markirt, seinen Höhepunkt erreiht, worauf die Klänge des Preußenmarsches und der Kaiserhymne die Victoria künden. Auch gestern ershollen die Concert-Alarmsignale, diesmal hatten sie jedoch eine ganz unbeabsihtigte Wirkung. Der frische Abendwind trug

nämlich das Echo “des Generalmarshes in die Stadt,

allwo ein Hornist der 36er, ter von dem- Concert keine Ahnung hatte, die Klänge vernahm. Hurtig sprang der Mann in die Kleider und kurz nachher donnerte das Signal: „Das Ganze fammeln!“ dur die nähtlih stillen Straßen der Stadt ; andere Hornisten nahmen den Nuf ab, die Tambours folgten und bald war die ganze Garnifon in vollster Bewegung. Die im Steiger concertirende Kapelle, die natürlih noch keine Kenntniß hatte, daß sie die unmittelbare Ursache des Generalmarsches gewesen, mußte sammt der militärishen Unterstüßung \{leunigst den Concertgarten verlassen und im Laufschritt den Sammelpläßen zueilen, woselbst {ih die Regimenter bereits zu formiren begannen. Binnen furzem ftanden die Truppen bereit: die 36er auf dem: Wilhelms- plaß, die 7ler und die Artillerie auf dem : Hornwerk des Petersberges, zum Ausmarsh fertig. Doch dieser unterblieb, denn beim Anlangen der erstaunten Generalität, welher von einem an- gefagten Generalmarsh natürlih nihts befannt war, klärte sih unter gemeiner Heiterkeit das Mißverständuiß auf und die Truppen rüdten wieder in ihre Quartiere ab. Das übereinstimmende Urtheil der Offiziere geht jedoh dahin, daß das Sammeln der Abtheilungen noch niemals fo s{hnell und präcis stattgefunden habe, wie gelegentlih dieses unbeabsichtigten Generalmarshes. Der Alarm hatte für die Garnison den Vortheil, daß sie heute statt um 4, erst um 6 Uhr früh zum Brigade-Ererciren ausrücken durfte.

_ Baden-Baden, 2. September. Bei dem heutigen Nennen siegte im Jugendhandicap des Königlichen Hauptgestüts Gradiß „Auerhahn“ und im Karlsruher Handicap dessen „Geheimrath“.

Wien, :9.Septembebs Bier isl, wie „H. T. B.* meldet: ein vollständiger Witterungsumschlag eingetreten; die Temperatur ist bis auf NRéaumur gesunken. Aus I\chl wird Schneefall gemeldet.

London, 4. September. Nach einer Meldung des „B. R.“ aus Pittsburg riefen gestern Abend Fahrgäste eines Vergnügungs- dampferé bei der Vorbeifahrt bei Homestead den auf den Carnegie- schen Werken freiwillig Arbeitenden Beleidigungen zu. Infolge dessen seßte eine Anzahl der dortigen Truppen fofort in einem Boot dem Dampfer nah, gingen an Bord und machten einen Bajonett- angriff gegen die Fahrgäste. Bei der hierdurch hervorgerufenen Panik wurden eine Frau und mehrere Kinder {wer verleßt. Einige zwanzig Fahrgäfte wurden verhaftet und sollen wegen des Versuchs, Unruhen hervorzurufen, vor Gericht gestellt werden.

Rom, 3. Septeniber. Aus Trapani wird dem „W. T. B.“ gemeldet, daß der vor etwa 14 Tagen von Räubern gefangene und fortgeschleppte Gutsbesißer San Giorgi beute von Sicherheits- beamten zwischen San Vito und Trapani befreit worden fei. Zwei der Räuber seien dabei verhaftet worden.

cach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.

Paris, 5. September. (W. T. B.) Der Präsident

Carnot ist heute Mittag von Chambéry nah Aix les Bains abgereist. _ Amsterdam, 5. September (W: D D) Nf Vor stellung des Obersten Sanitätsraths hat die Königin- Regentin die Reise, welche sie mit der Königin Wil- helmine am nähsten Mittwoh nah Haarlem zu unter- nehmen beabsichtigte, bis auf weiteres verschoben.

Hannover, 5s. September. (W. T. B.) Bei den am Sonnabend in das hiesige Krankenhaus eingelieferten, aus Hamburg zugereisten Personen ist Cho lera festgestellt. Neue Erkrankungen an Cholera liegen hier nicht vor.

Karlsruhe, 9. September. (W. L. V) Fn Sins=- heim sind, wie die „Badische Landeszeitung“ meldet, drei aus Hamburg zugereiste Personen an der Cholera erkrankt und eine derselben verstorben. Das Ministerium hat die um-

„fassendsten Maßregeln getroffen, um eine Ausbreitung der

Seuche zu verhüten.

Havre, 5. September. (W. T. B.) Am Sonnabend sind hier 18 Todesfälle an Cholera vorgekommen, gestern 27 Erkrankungen und 9 Todesfälle.

(Forisezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

singt d’Andrade die Titelpartie in Marschner's „Hans Heiling“, wie

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1) Thau. *) Gestern Regen. ?) Nachmittags Regen. 4) Thau. 5) Nachts Regen. s) Mittags Negen. 7) Gestern Gewitter.

Uebersicht der Witterung.

Das barometrisde Marimum, welches gestern westlich von Irland lag, hat sich etwas südwärts verschoben, sodaß jeßt vorm Kanal der Luftdruck am höchsten ist, während eineDevression westlih von Schott- land herannaht. Bei meist {wacher vorwiegend nörd- licher bis nordwestlicher Luftströmung ist das Wetter in Deutschland kühl und veränderlih, vielfa ist

Negen gefallen, in Süddeutschland stellenweise in ergiebiger Menge. Die Temperatur liegt an der Küste bis zu 4 Grad, im Binnenlande 1 bis 52 Grad unter dem Mittelwerthe.

Deutsche Seewarte.

Theater- Anzeigen. Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern-

haus. 172. Vorstellung. Cavalleria rusticana (Baueru-Ehre). Oper in 1 Aufzug von Pietro Mascagni. Text nah dem gleichnamigen Volfsftück von Verga. In Scene gesezt vom Ober-Regisseur Tetzlaff. Dirigent : Kapellmeister Weingartner. Prometheus. Musik von Beethoven. Nach einer mythologishen Tanzdichtung E. Taubert's in 2 Acten von Emil Graeb. Dirigent: Musikdirector Hertel. Anfang 7+ Uhr.

Schauspielhaus: 181. Vorstellung. Clavigo. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Goethe. Jn Scene g vom Ober-Regiffeur Marx Grube. Anfang (7 Uhr.

Mittwoch: Opernhaus. 173. Vorstellung. Tann- häuser und der Sängerkrieg auf der Wart- burg. Nomautische Oper in 3 Acten von N. Wagner. Ballet von Emil Graeb. Jn Scene geseßt vom Ober-Regisseur Teßlaff. Dirigent: Kapellmeister Sucher. Anfang 74 Uhr.

Schauspielhaus. 182. Vorstellung. Faust von Goethe. Der Tragödie erster Theil. Die zur Handlung gehörende Musik von Anton Fürsten Radziwill und von Peter Ioseph von Lindpaintner. In Scene ge- Po Ober - Regisseur Max Grube. Anfang 7 Ir.

Deutsches Theater. Crampton.

Mittwoch: Prinz Friedrich von Homburg.

Donnerstag: Der Compaguon.

Dienstag: College

Berliner Theater. Dienstag: Krieg im Frieden.

Mittwoch: Nora.

Donnerstag: Der Hüttenbesitzer.

Lessing- Theater. Dienstag: Ein Tropfen Gift. Schauspiel- in 4 Acten von Oscar Blumcn- thal. Anfang 73 Uhr.

Mittwoch: Der Lebemanu.

Donnerstag : Zum 1. Male: Die arme Lötvin. Schauspiel in 5 Acten von Emile Augier. Die Tageskasse ist von 9 bis 2 Uhr geöffnet.

Friedrich - Wilhelmstädtisches Theater. Dienstag: Der Bettelstudent. Operette in 3 Acten von F. Zell und N. Genée. Musik von Carl Millöcker. Regie: Herr Binder. Dirigent: Herr Kapellmeister Stolz. Anfang 7F Uhr.

Mittwoch: Der Bettelstudent.

Residenz-Theater. Direction : Sigmund Lauten- burg. Dienstag: Denise. Schauspiel in 4 Acten von Alexander Dumas, Sohn. Deutsch von Emerich Bukowics. In Scene geseßt von Sigmund Lauten- burg. Anfang 74 Uhr.

Mittwoch und die folgenden Tage: Denise.

Kroll's Theater. Dienstag: Der Freischüt.

Mittwoch: Der Troubadour.

Donnerstag: Gastspiel des Sgr. Francesco d’Andrade. Hans Heiling. Anfang 7 Uhr.

Täglich, bei gegen Wetter: Großes Concert im Sommergarten. Anfang an Sonn- und Festtagen 4 Uhr, an den Wochentagen 54 Uhr.

Adolph Ernst-Theater. Dienêtag : Zum 1. Male: Die wilde Madonna. Gefangspofe in 3 Acten von Leon Treptow. Couplchts von G. Görß. Musik von G. Steffens. Mit neuen Costumen und neuen Decorationen aus dem Atelier des Herrn Lütkemeyer .in Coburg. In Scene ge]eßt von Adolph Ernst. Anfang 74 Uhr.

Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

Der Sommer-Garten ist geöffnet.

Thomas-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30, Dienstag: Gesammt - Gastspiel des Friß Reuter- Ensemble unter Direction von Aug. Junkermaun. Zum 3. Male: Hanne Nüte un de lütte Pudel. Volks\tück mit Gesang in 4 Aufzügen (7 Bildern) frei nah Fritz Reuter bearbeitet. Musik von Max Seifriz. Anfang Uhr.

Mittwoch: Dieselbe Vorstellung. _

Der Sommergarten ist geöffnet.

Ronacher - Theater Unter den Linden. Eröffnung Mitte September. Direction: Alois und Nud. Ronacher.

(141) Sohenzollern-Galerie 9 Vorm. 10 Ab. Lehrter Bahnhof, Gr. histor. Rundgemälde 1640—1890. L Sonntag 50 „. Kinder die Hälfte.

Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes - Ausstellungs - Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12—11 Uhr.

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Auguste von Krohn mit Hrn. Lieutenant zur See Fritz Kölle (Wilhelmshaven).

Verehelicht: Hr. Regierungs-Baumeister Richard Gerstenberg mit Frl. Trude Prümm (Berlin). Hr. Landgerichts-Präsident Toussaint mit Frl. Thusnelda von Koschißky (Patschkau). Hr. Assessor Arthur Schwabe mit Frl. Louise von Jaensch (Dessau).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Gerhard von Dewitz (Wussow b. Daber). Hrn. Second-Lieutenant von Tresckow (Lüben). Hrn. Negierungs- Assessor von Kienitz (Tborn). Eine Tochter: Hrn. Polizei-Lieutenant von Kop (Berlin), Hrn. von Platen (Poppenhof). Hrn. Pastor Dr. Mauff (Osterode a. H.). Hrn. Amtsrichter RNeinking (Geestemünde). Hru. Prediger Bowien (Mohrungen). L

Gestorben: Hr. Professor Dr. Hermain Richard (Hamburg). Fr. Majgr Franziska de Beaulieu, eb. Reuleaux (Karlsruhe i. B.). Hr. Ge- Fier Sanitäts-Rath Dr. Ernst Delbrü (Halle a. S.). Fr. Geheime Commerzien-Rath Pauline Schlutow, geb. Schnäckel (Stettin). Hr. Geheimer Regierungs-Rath Dr. theol. et phil. Professor Alwin Baier (Greifswald).

Nedacteur: Dr. H. Klee, Director.

Berlin: A Verlag der Expedition (I. V.: Heidrich).

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlaç3- Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Fünf Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage).

(14305)

zum Deutschen Reichs-Anz

M 209.

Königreich Preußen.

39/0 Anlehen der vormals FreienStadt Frankfurt a.Main von 2000000 Fl. vom 2. Januar 1844.

Bebufs Tilgung des Restbetrages des 3 9/6 Anlehens der vormals Freien Stadt Frankfurt a. M. von 2 000 000 Fl. vom_2. Januar 1844 werden sämmtliche biéher noh niht verloosten Obligationen dieses Anlehens zur NRückzahlung auf den 1. Dezember 1892 gekündigt. Es sind dieses die folgenden Nummern:

3 Obligationen à 1000 Fl. = 1714 M 29 4: Ir. 458, (42. 987 = 51422. 0T S. 4 Obligationen à 500 Fl. = 857 M 14 4: tr. 1399, 1316 1914 196 = 3429 M 96 A. ZObligätionen à 300 Fl: = 914 M 29 4: . 2165, 2719, 2913 = 1542 M 87 A. 9 Obligationen à 100 Fl. = 171 M 43 9: . 3009, 3336, 3976, 4092, 4134, 4510, 4750, 4788, 4916 E M. 87 A. 19 Stü über 11 657 M 17 ».

Die Inhaber dieser Obligationen werden hiervon mit dem Bemerken in Kenntniß gesetzt, daß die Kapitalbeträge, deren Vers zinsung nur bis zum Rükzahlungstermine stattfindet, bei folgenden Stellen, nämlich: b i

bei der Königlichen Kreiskasse in Frankfurt a.Main,

bei der Königlihen Staatsschulden-Tilgungskasfe in Berlin sowie bei allen Königlichen Negierungs-

Hauptkassen i gegen Rückgabe der Obligationen erhoben werden können.

Soll die Einlösung von dergleichen Obligationen weder bei der Königlichen Kreiskasse in Frankfurt a. Main, noch bei der Königlichen ‘Regierungs-Hauptkasse in Wiesbaden, sondern bei einer der anderen bezeichneten Kassen erfolgen, so find die betreffenden Obligationen durch diese Kasse einige Zeit vor dem Nückzahlungstermin an den Unterzeichneten zur Prüfung einzusenden.

Nückständig sind noh aus früheren Verloosungen:

pro 1. Dezember 1869: Nr. 3585.

pro 1. Dezember 1883: Nr. 4419.

pro 1. Dezember 1890: Nr. 817, 1464, 1636, 3085, 3422, 4181.

pro 1. Dezember 1891: Nr. 1524, 2056, 2188, 2220, 3611,

789, 3800, 3877, 3943, 4391, 4536, 4539, 4635 und 4827. »

Die Inhabck& dieser Obligationen werden zu deren Einlösung wiederholt aufgefordert.

Wiesbaden, den 10. August 1892.

Der Regierungs-Präfident. In Vertretung: Opit.

33/4 Anlehen der vormals Freien Stadt Frankfurt a. M. von 2090000 Fl. vom 1. Februar 1858.

Bei der am 8. d. M. stattgefundenen 33. Verloosung des An- lebens der .vormals Freien Stadt Frankfurt a. M. von 2 000 000 Fl. vom 1. Februar 1858 wurden nachverzeihnete Nummern Litt. J. zur Rückzahlung auf den 1. Dezember 1892 gezogen:

a. 35 Obligationen à 1000 Fl. =-1714 M 29 K:

Nr; 1, 23, 140/146 165,194 234, 243..-339, 880, 438, 490, 027 089 684. G81. O9 (21, (D0, 002-837, 899 996, 939, 997; 1018 1106, 1229: 1208 1297, 1300 1497 LOLC 1949; 1592 .= 60 000 M 15 s.

b: 12 ODbligationon à 00 Fl. = 857 M 14 A:

Nr. 1640 1677, 1679 1767, L787 175, 18117 1863 1888, 1946. 2071 2089 = 102859 6 68 A.

c. 9 Obligationen à 300 Fl = 514 M4 29 S:

Mt 2194 2107, 2222, 2240, 2308, 2386, 2403, 2426 2493 = 4628 4 61 S.

(A9 Dbligattonten & 10S = 171 46/43 S:

Nr. 20989, 2093 20608, 2010, 2012 = S807 M6 1D S

61 Stück über 75 77L M 59 „.

Vie Inhaber dieser Obligationen werden hiervon mit dem Be- merken in Kenntniß gefeßt, daß die Kapitalbeträge, deren Verzinsung nur bis zum Nückzahlungstermine erfolgt, bei folgenden Stellen er- hoben werden können: bei der Königlichen Kreiskasse in Frankfurt a. M., bei der Königlichen Staätsschulden- Tilgungskasse in Berlin, sowie bei jeder Königlichen Regierungs-Hauptkas fe.

__ Die Auszahlung erfolgt gegen Rückgabe der Obligationen nebst Zinsscheinen Reihe 111. Nr. 4 bis §8 und Zins\chein-Anweisungen. Der Geldbetrag der etwa fehlenden unentgeltlich abzuliefernden Zinsscheine wird von dem Kapitalbetrag der Obligationen abgezogen. __ Soll die Einlösung von dergleichen Obligationen weder bei der Königlichen Kreiskasse in Frankfurt a. M., noch bei der Königlichen Negierungs-Hauptkasse in Wieebaden, sondern bei einer der anderen bezeichneten Kassen erfolgen, so find die betreffenden Obligationen nebst Zinsscheinen und Zinsfchein-Anweisungen durch diese Kasse an den Unterzeichneten, und zwar einige Zeit vor dem Rückzahlungstermin zur Prüfungs einzusenden.

Rückständig sind noch: Aus der Verloosung :

pro 1. Dezember 1883: Nr. 2594.

pro 1. Dezember 1890: Nr. 102, 2048, 2656, 2677.

pro 1. ‘Dezember 1891: Nr. 180, 581, 1088, 1511, 2300.

Die Inhaber dieser Obligationen werden zu deren Einlösung wiederholt aufgefordert.

Wiesbaden, den 10. August 1892.

Der Negterungs-Präsident. In Vertretung; Opit.

Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Offiziere, Portepee-Fähüñrihe x. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im activen Heere. Pyriß, 2. September. Sallbach, Gen. Lt. und General- Inspecteur der Fuß-Art., zum Gen. der Art., v. Werder, Gen. Lt. und commandirender General des 1. Armee-Corps, zum Gen. der Inf., v. Kaltenborn-Stachau, Gen. Lt. und Kriegs-Minister, zum Gen. der Inf., Erbgroßherzog von Sachsen, Königliche Hoheit, Gen. Lt. à la suite des Hannov. Hus. Regts. Nr. 15 und des 5. Thüring. Infanterie-Regiments Nr. 94 (Großherzog von Sachsen), zum General der Kavallerie, befördert. von Fischer, General - Lieutenant und Gouverneur von Mey, der Charakter als Gen. der Inf. verliehen. Hoyer v. Rotenheim, Major vom Kaiser Alerander Garde-Gren. Regt. Nr. 1, Graf v. Schlippenbach, Major aggreg. dem 2. Garde-Regt. zu Fuß,

Erste Beilage

eiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger. 0892.

Berlin, Montag, den 5. September

v. Schenck, Major aggreg. dem Kaiser Franz Garde-Gren. Regt. Nr. 2, v. Rohr, Major und persönlicher Adjutant des Fürsten zu Schwarzburg-Sondershausen Durchlaucht, v. Westernhagen, Major vom 1. Garde-Regt. zu Fuß, v. Wegnern, Major à la suite des Königin Augusta Garde-Gren. Regts. Nr. 4 und commandirt als Adjutant bei der General - Inspection des Militär - Erziehungs- und Bildungswesens, Graf v. Bünau, Major vom Kaiser Franz Garde-Gren. Regt. Nr. 2 und commandirt als Adjutant bei dem General-Commando des Garde-Corps, ein Patent ihrer Charge verliehen. Frhr. v. Lüdinghausen gen.“Wolff, Hauptm. und Comp. Chef vom 2. Garde-Regt. z. F., dem Negt., unter Ver- leibung des Charakters als Major, aggregirt. Frhr. v. Strombeck, Pr. Lt. vom 4. Garde-Regt. z. F., unter Beförderung zum Hauptm. und Comp. Chef., in das 2. Garde-Regt. z. F., v. Barby, Pr. Lt. vom 1. Garde-Regt. z. F., in“ das 4. Garde-Regt. z. F., verseßt. Graf Finck.v. Finckenstein, Pr. Lt. à la suite des 1. Garde- Regts. z. F., unter Wiedereinrangirung in dieses Negt. zum 1. Of- tober d. Is. von dem Commando bei der Unteroff. Schule in Weißen- fels entbunden. v. Thiesenhausen, Hauptm. und Comp. Chef vom 3. Garde-Regt. z. F., dem Negt., unter Verleihung des Charakters als Major, Aertgirt, v. Lauhn, Hauptm. von demselben Negt., zum Comp. Chef ernannt. v. Bülow, Pr. Lt. von demselben Regt., zum überzähl. Hauptm., Graf Fin v. Finckenstein, Sec. Lt. von demselben Regt., zum Pr. Lt, befördert. v. Rohrscheidt, Hauptm. und Comp. Chef vom Kaiser Alexander Garde-Gren. Negt. Nr. 1, dem Regt., unter Verleihung des Charakters als Major, agaregirt. v. Loeper I., Pr. Lt. von- demselben Negt. zum Hauptm. u. Comp. Chef beförd. Frhr. v. d. Heyden-Ry n \ch, Pr. Lt. v. Garde- Schüten-Bat., in d. Kaiser Alexander Garde-Gren.-NRegt. Nr. 1 verseßt. Frhr. v. Lüttwiß, Hauptm. und Comp. Chef vom 3. Garde-Gren. Negt. Königin Elisabeth, dem Negt., unter Verleihung des Charakters als Major, aggregirt. v. Holleuffer, Pr. Lt. vom Rhein. Jäger- Bat. Nr. 8, unter Beförderung zum Hauptm. und Comv. Chef, in das 3. Garde-Gren. Negt. Königin Elisabeth verseßt. v. Leipziger, Hauptm. und Comp. Chef vom 1. Gorde-Regt. z. F., v. d. Knese- beck I[., Hauptm. und Comp. Chef vom Garde-Füs. Regt., v. Schack, Hauptm. und Comp. Chef vom Kaiser Alexander Garde- Gren. Regt. Nr. 1, v. Kampt, Hauptm. à la suite des Königin Augusta Garde-Gren. Negts. Nr. 4 und Comp. Führer bei der Unteroff. Vorschule in Neubreisalh, ein Patent ihrer Charge ver- liehen. v. Gontard, Pr. Lt. à la suite des Königin Augusta Garde-Gren. Regts. Nr. 4, unter Beförderung zum überzähl. Haupt- mann und unter Belassung in dem Commando als Adjutant bei der 2. Garde-Inf. Brig., in das Regt. wiedereinrangirt. v. Malyan Frhr. zu Wartenberg u. Penzlin, Sec. Lt. vom 4. Garde- Negt. zu Fuß, zum Pr. Lt., Frhr. v. Bothmer, Sec. Lt. vom Kaiser Franz Garde-Gren. Regt. Nr. 2, Blecken v. Schmeling, Sec. Lt. vom Garde-Füs. MNegt., zu überzähl. Pr. Lts., be- fördert. W olff, Hauptm. à la suite des 5. Westfäl. Inf. Negts. Nr. 53 und Adjutant des Directors des Allgemeinen Kriegsdepartements im Kriegs-Ministerium, unter Verleihung des Charakters als Major, als aggreg. zum 2. Nassau. Inf. Regt. Nr. 88 verseßt; derselbe ver- bleibt bis Ende September d. J. als commahdirt beim Kriegs- Ministerium. Bacmeister, Hauptm. und Comp. Chef vom Inf. Regt. Prinz Moriß von Anhalt-Dessau (5. Pommersches) Nr. 42, unter Stellung à la suite dieses Regts., zum Adjutanten des Directors des Allgemeinen Kriegs-Departements im Kriegs- Ministerium, Matthies, Hauptm. von demselben Negt., zum Comp. Chef ¿nan v: Prittwtg u Gaffron, Nr: Lt, vom 2. Garde-Regt. zu Fuß, in das Inf. Negt. Prinz Moriß von Anhalt- Dessau (5. Pomm.) Nr. 42 verseßt. v. Hülsen I[., Sec. Lt. von demselben Regt., zum überzähl. Pr. Lt. befördert. Gronen, Major à la suite des Inf. Regts. von der Gol (7. Pomm.) Nr. 54 und Eisenbahn-Linien-Commissar in Köln, ein Patent seiner Charge ver- lieben. Graf y. Brühl, Rittm. à la suite des Negts.- der Gardes du Corps und Adjutant des Kriegs-Ministers, zum überzähl. Major befördert. Schalscha v. Ehrenfeld, Major und Escadr. Chef vom Drag. Regt. König Friedrich IIl. (2. Schles.) Nr. 8, Graf v. Brühl, Major und Escadr. Chef ‘vom 1. Garde-Ulanen- Negt., Frhr. v. Leny, Major und Escadr. Chef vom 2. Garde- Drag. Regt., v. Dewiß, Major vom Leiib-Garde-Hus. Regt. und commandirt als Adjutant bei der Garde-Cav. Div., v. Keller, Major vom 3. Schles. Drag. Negt. Nr. 15 und commandirt als Adjutant bei der 1. Cav. Insp., v. Arnstedt, Major und Escadr. Chef vom 2. Westfäl. Hus. Regt. Nr. 11, v. Klißing, Rittm. und Escadr. Chef vom Leib-Garde-Hus. Negt., v. Keudell, Rittm. und Escadr. Chef vom Regt. der Gardes du Corps, Graf v. Posa- dowsky - Wehner, charakteris. Nittm. vom Garde-Cür. Regt., ein Patent ihrer Charge verliehen. v. Blumenthal, Rittm. aggreg. dem Oldenburg Drag. Regt. Nr. 19 und commandirt als Adjutant bet dem Stabe der 111. Armee-Insp., der Charakter als Major verliehen. Graf v. Haslingen, Major und Escadr. Chef vom 2. Garde-Ulan. Regt, dem Negt. aggregirt. Frhr. Thumb v. Neuburg, Rittm. von demselben Negt., zum Escadr. Chef ernannt. v. Bernuth, Sec. Lt. von demselben NRegt., zum Pr. Lt., vorläufig ohne Patent, v. Bülow, Sec. Lt. vom 1. Garde-Ulan. Regt. und commandirt als Adjutant bei der 3. Garde-Cav. Brig., unter Belassung in diesem Commando und unter Stellung à la suite des Negts., zum Pr. Lt., vorläufig ohne Patent, v. Rauch, Sec. Lt. vom 2. Garde-Drag. Negt., ‘v. Arnim, Sec. Lt. vom Garde - Cür. NRegt., Frhr. v. Moeller-Lilienstern, Sec. Lt. vom 1. Garde-Drag. Negt. Königin von Großbritannien und Irland, zu überzähl. Pr. Lts., befördert. v. Bychelberg, Pr. Lt. vom 1. Garde-Feld-Art. Regt., in das 2. Garde-Feld-Art. Negt. verseßt. Frhr. v. Buddenbrodck, Pr. Lt. vom 2. Garde-Feld-Art. Regt. zum überzähl. Hauptm. be- fördert. v. Unger, Pr. Lt. vom 2. Garde-Feld-Art. Negt. unter Beförderung zum überzähl. Hauptm., in das 1. Garde-Feld-Art. Regt. verseßt. Knoch, Sec. Lt. von der 2. Ingen. Insp., v. Held, Sec. Lt. vom Garde-Pion. Bat.,, zu überzähl. Pr. Lts. befördert. Koehler, Pr. Lt. vom Eisenbahn-Regt. Nr. 1, Zennig, Pr. Lt. vom Eisenbahn-Regt. Nr. 2, ein Patent ihrer Charge verliehen.

Abschiedsbewilligungen. Im activen Heere. Pyriß, 2. September. v. Sobbe, Gen. Lt. z. D., zuleßt Gouverneur von Straßburg i. E., der Charakter als Gen. der Inf. verliehen.

Statistik und Volkswirthschaft.

Arbeiterwohnungen.

Auf der Grube Bindweide im Kreise Altenkirchen baut die Firma Krupp für ihre Bergleute, mie dies auh im vorigen Jahre der Fall war, sechs einstöckige Häuser, welche in das Eigenthum der Bewohner übergehen. Leßtere zahlen hierfür jährlich 24% Zinfen und 2s 9/o Abtrag des Baukapitals.

Natural-Verpflegungsstation.

In Weßlar wird zum 1. Oktober d. J. eine Herberge zur Heimath in Verbindung mit einer Arbeit erfordernden Verpflegungs- station eröffnet und. damit dieser Kreis dem Neße der über Deutsch- land verbreiteten Verpflegungsstationen eingegliedert.

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Hochseefischerei. E

_ Wie aus Danzig geschrieben wird, ist die Hochseefischerei in er- höhtem Aufshwunge begriffen. Wenn auch wiederum 67 s{chwedishe Kutter unsern Fischecn starke Konkurrenz bereiteten, waren doch die Erträge dauernd gute. Während in den Monaten Februar, März und April die Hochseefischerei von 123 selbständigen Fishern mit 48 Booten, zu deren Anschaffung das Reich die erforderlichen Mittel durch Dar- lehnsgewährung bereitgestellt hat, * betrieben wurde, sind uf #èn Monaten Mai, Juni und Juli 31 neue Anträge auf Ge- währung von MReichsdarlehen zur Beschaffung von eben- soviel Booten und den dazu gehörigen Neßen eingegangen, bei welchen 66 selbständige Fischer als Darlehnsnehmer erscheinen. Es sind nunmehr fast aus allen Fischerortshaften der Seeküste und der Haffküste der Frischen Nehrung Darlehnsgesuche eingegangen, und es steht zu erwarten, daß si bei einem einigermaßen günstigen Aus- fall der nâhstjährigen Lachésfangperiode der größte Theil derjenigen Fischer, denen nicht das Alter oder sonstige Umstände den Betrieb der immerhin s{hwierigen und anstrengenden, dagegen aber auc lohnenden Hochseefischerei verbieten, diesem Betrieb zuwenden wird.

Zur Arbeiterbewegung. Der Verband dev tin der Textilindujtrte beschäf- tigten Arbeiter und Arbeiterinnen Deutschlands will sih, wie die „Voss. Ztg.“ mittheilt, von der auf dem- Halberstädter Gewerkschaftscongreß eingesezten Generalcommission wieder loslósen und die Agitation unter den Textilarbeitern Deutschlands selbst betreiben. Als Hauptgrund für diese gegen die Centralorganisation gerichtete Maßregel wird an- geführt, daß bei den Arbeitseinstellungen im Textilgewerbe die Unterstüßungen von den mit der Generalcommission ver- bundenen Organisationew fast ganz gefehlt, und daß nur die Localorganisationen ihre Pflicht gethan hätten. An Stelle des Textilarbeiterverbandes wird ein Jndustrieverband für alle in der Bekleidungs-, Leder- und Textilindustrie beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen geplant. ?

Der Ausstand der Hennigsdorfer Töpfer ift einer Mit- theilung des „Vorwärts* zufolge zu Gunsten der Arbeiter beendet worden. (Vgl. Nr. 190 u". 204 d. B.)

In Fürth haben nah demselben Blatte die Socialdemokraten über die Mailänder’ he Brauerei wegen Verweigerung des Bergbräu-Saales den B oycott verhängt.

Die Berliner „Volksztg.“ berichtigt ihre Bohumer Meldung über die Begründung des Consumvereins „Flora“ (vgl. die Nr. 208 d. Bl.) dahin, daß die Berufsthätigkeit der Begründer nicht angegeben sei und daß der Consumverein in dem von Bochum cine Stunde entfernt liegenden Dorf Eickel errihtet worden sei.

In Wien fand, wie ein Wolff’sches Telegramm meldet, am Sonnabend eine von etwa 2000 Personen besuchte socialdemo- kfratische Versammlung statt, in der der socialdemokratische Neichstags-Abgeordnete Bebel über die Entstehungsgründe und die Ziele des modernen Sociali8#us im allgemeinen und die Stellung der deutshen Socialdemokratie im besonderen sprach. Den österreichischen Socialisten wurde von Bebel die An- \trebung des allgemeinen Stimmrechts anempfohlen. Die „Frkf. Ztg.“ führt aus der Rede die Bemerkung an, daß Revolutionen, wie fie früher vorgekommen, für die Zukunft unmöglich seien; man werde niht mehr Barrikaden bauen, die Armee werde niht mehr auf das Volk schießen, doch werde ein voraussichtlich kommender großer euro- päischer Krieg Aenderungen im Wirth!chaftsleben herbeiführen.

Aus Brüssel wird der „Voss. Ztg.“ unter dem 2. d. M. ge- \hrieben: In Grammont (vgl. Nr. 205 d. Bl.) wächst die Gährung, da die Besißer der Zündhölzchenfabriken in der Lohnfrage nicht nach- geben und die Arbeiter zu den gekürzten Löhnen nicht arbeiten wollen. - Die Fabriken find geschlossen. Dreihundert feiernde Arbeiter zogen gestern im geordneten Aufzug nach dem Nachbarorte Lessines und sammelten, von Haus zu Haus ziehend, Gaben für die Aus- ständigen ein.

Aus London schreibt man der „Köln. Ztg.“ : Unter den Arbeitern der Salzunion bei Chester ist ein Ausstand ausgebrohen. Es handelt sich um die Beschäftigung von „freien“ Arbeitern, das heißt solchen, die nicht der Arbeiterverbindung angehören. Die Aus- ständigen thun ihr Möglichstes, um die freien Arbeiter an der Arbeit zu verhindern. Die Kesselmachher und Locomotivführer der Blarnavon-Eisen- und Stahl- gesellshaft in Wales sind seit dem 1. September aus- ständig; sie verlangen eine Lohnerhöhung. Die Stahlindustrie in ganz Südwales und Monmouthshire liegt fo sehr darnieder, daß man eine Krisis befürhtet. Ein Telegramm des „H. T. B.“ meldet: Auf dem in diesem Jahre stattfindenden Arbeitercongreß soll der Achtstundentag, vom internationalen Standpunkte aus be- trachtet, erörtert werden. Auch wird eine Resolution eingebracht, die bezwecken soll, daß ein internationaler Arbeitercongreß einberufen werde, der sich mit dec Verkürzung des Arbeitstages in allen Ländern beschäftigen soll. |

In Tours ist, wie „H. T. B." meldet, gestern der S ocialiften- congreß eröffnet worden. Die Versammlung nahm den Bericht über die Revision der Lohnverhältnisse, sowie die Beziehungen der Arbeiter zu den Arbeitgebern entgegen. Der Delegirte von Blois empfahl die Abschaffung der Stückarbeit und die Ersetzung der Geld- steuer durch Arbeitsteuer. Ein anderer Abgeordneter empfahl die Organisation der Arbeiter in den einzelnen Departements.

Aus Lissab on meldet ein Wolff’sches Telegramm vom gestrigen Tage: Ein Trupp besch äftigungsloser Arbeit er zog gestern vor das Arbeits-Min isterium und forderte Lebensunterhalt und Arbeit. Als der Minister erklärte, daß ihm die Erfüllung ihrer Forderungen unmöglich sei, versuchten die Manifestanten gewaltsam in das Ministerium einzudringen. Die Polizei nahm zahlreihe Ver- haftungen vor und stellte die Ruhe wieder her.

Land- und Forftwirthschaft.

Saatenstand in den Vereinigten Staaten

von Amerika.

Dem von dem landwirthschaftlihen Departement der Vereinigten Staaten von Amerika am 11. v. M. veröffent- lihten Saatenstandsberiht entnehmen wir Folgendes: :

Mais. Der Durchschnittsstand hat sich etwas gebessert und ist 82,5 gegen 81,1 im Juli; die Aussichten sind am O in den hauptsächlih Mais producirenden Staaten. [m besten stehen die Pflanzen in den südlichen Staaten.

Sommerweizen. Der Stand hat sih verschlechtert. Er war am 1. August 87,3 gegen 90,9 im Juli, und 8 Points unter dem Stande am 1. August 1891, aber besser als in den Jahren 1889 und 1890. Jn Wisconsin ist der Stand von 90 auf 86, in Minnesota von 92 auf 87 und im nörd- lihen Dakota von 90 auf 85 gefallen. Süd-Dakota und Nebrasfa zeigen eine kleine Verbesserung, während Jowa un- verändert 1ist. Jn Washington und Oregon ist die Verschlech-

terung eine bedeutende.