1892 / 220 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 17 Sep 1892 18:00:01 GMT) scan diff

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Brunhilde Säuberlih, LHandarbeitslehrerin n arie Scheele in Caffel, Elisabeth Schmidt, Handarbeitslehrerin in Glagß, Elise Schrödter, geb. Krause, desgl. in Berlin, Roi SITL desgl. in Haynau, ! Mathilde Schulße, geb. Bernhardt, desgl. in Bollstedt i. Thür., j - Marie Schulze in Magdeburg-Sudenburg, . Hulda Seidel, wissenschaftliche und Handarbeits- lehrerin in Trachenberg, E : Meta Seiffert, Lehrerin in Berlin, (s Marie Siebert, Handarbeitslehrerin in Cassel, Bertha Siebert, Lehrerin daselbst, Anna Siegfried in Königsberg i. Pr., : Bertha Siegmund, Handarbeitslehrerin daselbst, Margarethe Sonnenburg in L ORET Helene Starcke, Handarbeitslehrerin in Landsberg a. W., Hermine Steinike, Lehrerin in Berlin, PeEE Stobbe in Königsberg i. Pr., lsa Stoige daselbst, | Elsbeth SÚß, Lehrerin in Berlin, Luise Thieme in Körbelig, Gertrud Tischler, Handarbeitslehrerin in Liegnig, Lydia Uhle, Lehrerin in Königsberg i. Pr., Marie Vogell, Handarbeitslehrerin in Caffel, Marie Wagner, desgl. in Halle a. S,, Gertrud Wolf, desgl. in Lüben. Berlin, den 30. August 1892. _ Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten. Im Auftrage: Schneider.

Bekanntmachung.

Nach Vorschrift des Geseßes vom 10. April 1872 (Gefez-Samml. S. 357) sind bekannt gemacht: :

1) das am 2. Mai 1892 Allerhöchst vollzogene Statut für die Entwäfserungs-Genossenschaft zu Weinsfeld im Kreise Prüm durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Trier Nr. 23 S. 271, ausgegeben den 10. Juni 1892; ê

2) das am 18. Juli 1892 Allerhöchst vollzogene Statut für die Entwäfserungsgenofsenschaft der unteren Hanerau zu Hademarschen im Kreise Rendsburg durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Schleswig Nr. 40 S. 427, ausgegeben den 27. August 1892;

3) das am 25. Juli 1892 Allerhö vollzogene Statut für die Entwässerungsgenossenshaft zu Kerpen im Kreise Neustadt O.-S. durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Oppeln Nr. 35 S. 259, ausgegeben den 26. August 1892.

Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Offiziere, Portepee-Fähnriche 2. Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Im Beurlaubten- stande. Potsdam, 13. September. v. Madeyski, Sec. Lt. von der Ref. des Ulan. Regts. von Kaßler (Schl.) Nr. 2, von dem Commando zur Dienstleistung bei dem Cür. Regt. Herzog Friedri Eugen von Württemberg (Westpreuß) Nr. 5 entbunden.

Beamte der Militär-Verwaltung.

Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 2. Sep- tember. Wadcker, Neumann, Intend. Registratur- Assistenten, von der Intend. des Garde-Corvs, zu Intend. Registratoren, Böhl, Bureaudiâtar von der Intend. des 11. Armee-Corps, zum Intend. Registratur-Assistenten, ernannt.

_7. September. Schulz, Roßarzt vom 2. Leib-Hus. Regt. Kaiserin Nr. 2, zum Ober-NRoßarzt beim 3. Garde-Ulan. Regt. er- nannt. Barth, Roßarzt vom Magdeburg. Drag. Regt. Nr. 6, zum Schleswig. Feld-Art. Regt. Nr. 9 verseßt.

9, September. Sperber, Zahlmstr. vom Hus. Regt. von Zieten (Brandenburg.) Nr. 3, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versezt. Blasenhauer, Zablmstr. vom 1. Bat. Inf. Regts. Graf Werder (4. Rhein.) Nr. 30, auf seinen Antrag zum 1. November d. I. mit Pension in den Ruhestand versetzt.

Kaiserliche Marine.

Dffiziere 2. Ernennungen, Beförderungen, Ver- seßungen x. Sqchußtruppe für Deutsch - Ostafrika. Marmor-Palais, 13. September. Ram say, Comv. Führer à la suite der Shußtruppe für Deutsh-Ostafrika, unter Entbindung bon dem Commando zum Auswärtigen Amt, mit dem 1. Oktober d. X. in die Schußtruppe wiedereinrangirt. Langheld, Sec. Lt. a. D. nes rig Schußtruppe für Deutsh-Ostafrika, derselben definitiv zus getheilt.

Statiftik und Volkswirthschaft.

Genossenschaftswesen.

Nah dem Jahresberiht für 1891 über die Erwerbs- und Wirthschaftêgenossenshaften , aus welhem die „Correspondenz des Allgemeinen Deutschen Genossenschaftsverbandes* einen Auszug giebt, bestehen nunmehr 8418 Geno}senschaften (7608 im Vorjahre). Davon Tommen auf Creditgenossenshaften 4401 (3910), Genofsen!chaften in einzelnen Gewerbszweigen 2840 (2664), Consumvereine 1122 (984), Baugenofsenschaften 55 (50). Wie schon in früheren Jahresbericten, Fat auch in dem vorliegenden die Genossenschaften nach dem System

aiffeisen, soweit sie bekannt geworden sind, aufgenommen, da der Bericht eine möglichst vollständige Darstellung der ganzen deutschen

ea eren e soll. lid

Me unbeschränkte Haftpflicht nah dem Genossenschafts- gese vom 1. Mai 1889 haben 4019 Creditgenossenschaften, 1964 Ge: nofsenschaften in einzelnen Gewerbszweigen, 506 Confsumbvereine, 17 Baugenossenschaften, zusammen 6506 Genossenschaften.

Die beschränkte Haftpflicht haben 210 Creditgenofsen- schaften, 304 Genossenschaften in einzelnen Gewerbszweigen, 469 Consum- vereine, 36 Baugenossenschaften, zusammen 1019 Genossenschaften.

Die unbeschränkte Nahshußpfliht haben 22 Credit- genosfenschaften, 29 Genossenschaften in einzelnen Gewerbszweigen, 9 Consumbvereine, zusammen 56 Genossenschaften.

._Als nicht eingetragene Genossenschaften bestehen 150 Creditgenofsenschaften, 543 Genoffenschaften in einzelnen Gewerbs- zweigen, 142 Consumvereine, 2 Baugenossenschaften, zusammen 837 Genossenschaften.

._ Die Mehrzahl der bestehenden Genossenschaften is zu Verbänden zusammengetreten. _

Die Geschäftsergebnifsse der Creditgenossenshaften im Jahre 1891 werden im II. Abschnitt des C ahresberichts behandelt. Es berihteten zu der umfangreichen Statistik über diese Genossen- schaften 1076 Creditgenossensaften (1072 im Vorjahre), aus\cliezlich Genossenschaften nah dem System von Schulze-Delibsh. Die be- rihtenden 1076 Creditgenossenshaften hatten 514 524 Mitglieder; sie gewährten 1561 610530 Credite, durdscnittlih auf die Genossenschaft 1 451 319 4, auf das einzelne Mitglied 3035 M

Das Gesammtbetriebskapital der berihtenden Creditgenofsen- schaften betrug Ende 1891: 582981 717 Æ; davon entfielen auf das eigene Vermögen der Genossenschaften 114 484 504 4 Geschäfts- guthaben der Genoffen, 29 474 032. Reserven, zusammen 143 958 536; auf die fremden, angeliehenen Gelder kamen 439 023 181 4 Das Verhältniß des eigenen Vermögens zu dem fremden Kapital betrug Ende 1891: 32,79%. Die Gesammtausgaben von 1073 zu dieser Colonne der Statistik berihtenden Genossenshaften beliefen sich im Jahre 1891 auf 2612 937 967 A Den niedrigsten Betrag, bis zu 6000 Æ, E Ia. zwei Genossenschaften, die höchsten Be- träge hatte eine Genofsenshaft mit 90 Millionen Mark, eine andere mit rund 105 Millionen Mark; mit rund 2 Millionen Mark Ge- sammtausgaben erscheinen die meisten Genoffenschaften, 181. Die Verzinsung des Betriebskapitals stellte sh in 1891 auf 5,34% (5,45%) in 1890). Für die fremden Gelder wurden im Durchschnitt 3,62%» Zinsen gezahlt (3,64%, in 1890). Die Ge- hälter, Unfoften, Grundstück- und Inventarabschrei- bungen der 1076 berihtenden Creditgenossenschaften beliefen si in 18311 auf 6250859 Æ 421 Genoffenschaften (449 * in 1890) hatten im Jahre 1891 Verluste zu verzeichnen, deren Höhe 1237653 A betrug (1545794 Æ in 1890). Als Ursachen diefer Verluste werden Cursrückgänge von Werthpapieren, Infolvenzen, Wechselfälshungen u. f. w. angegeben. 23 Genossenschaften verwendeten ibren ganzen Geshäftsertrag aus 1891 zur Deckung diefer Verluste, 398 dieser von Verlusten betroffenen Genoßenschaften fonnten troß dieser Verluste Dividenden an ihre Mitglieder vertheilen. Der Gefammtreingewinn der berihtenden Genoffenschaften, nah Ab- rechnung- aller Verluste, betrug für 1891: 8840489 #, wovon 6 402037 Æ an die Mitglieder als Dividende zur Vertheilung ge- langten, 1 987 317 Æ den Reservefonds zugeschrieben und 398 070 M auf neue Nehnung übertragen wurden. Für Volksbildungs- und andere gemeinnüßige Zwecke wurden von dem angegebenen Reingewinn 93 065 # verwendet. 26 Creditgenossenschaften traten in Liquidation, 10 geriethen in Konkurs. 2 Creditgenossenschaften lôften sich auf, um fich als Actiengesellshaften neu zu errichten. Zu einer Mitgliederstatistik des Jahresberichts sandten 1001 Credit- genossenschaften Material ein. Diese Genossenschaften hatten nah einem Zugang von 41 725 und einem Abgang von 33 564 Mitgliedern Ende 1891! einen Bestand von 476 250 Genoffen. Darunter waren 30,1 9% selbständige Landwirthe, 27,4 °%/% selbständige Handwerker, 8,59% selbständige Kaufleute 2c., 7,3 2%, Rentiers, Pensionäre x., 6,2% Aerzte, Apotheker. Lehrer, Staats- und Gemeindebeamte 2c., 9,6% Fabrikarbeiter, Handwerksgesellen 2., 4,7% Fubrhberren, Schiffseigenthümer, Gast- und Schankwirthe, 3,2% Gehilfen und Arbeiter bei der Land- und Forstwirthschaft 2c., 3,1% Fabrikanten, Bergwerksbesizer 2c., 2,2 9/6 Briefträger, untere Eisenbahn-, Post- 2c. Beamte, Eisenbahnarbeiter, unselbständige Schiffer, Kellner, 0,9 % Dienstmänner, Dienstboten, 0,8 9/5 Handlungscommis 2c.

Die Genossenschaften in einzelnen Gewerbszweigen werden im IIT. Abschnitt des Jahresberichts besprochen. In den Listen des Jahresberichts für 1891 sind 110 (110) gewerbliche, 1020 (980) landwirthschaftliche Robstoffgenossenshaf:en, 13 (8) gewerbliche, 299 (286) landwirthschaftlihe Werkgenossenschaften, 59 (61) gewerbliche, 7 (7) landwirth[caftlihe Magazingenossenschaften, 151 (151) gewerb- lihe, 1087 (974) [landwirthschaftliche Productivgenossenschaften, Molkerei-, Winzer-, Obstverwerthungs-, Züchter-Genossenschaften 2c. und 94 (87) Versicherungs- und fonstige Genossenschaften aufgeführt.

Abschnitt TV des Jahresberichts besvriht die Geschäftsergebnifse der Consumvereine im Jahre 1891. Es bestanden bei Ver- öffentlihung des Jahresberihts in Deutschland 1122 Consumvereine (984 im Vorjahre) als Genossenschaften, außerdem als Actiengesell- schaften 13 folcher Vereine. Zu einer Statistik über die Geschäfts- ergebnifse in 1891 berihteten 302 Consumvereine (263 für 1890). Diese 302 Confumbvereine hatten 229 126 Mitglieder. Die Summe des Verkaufserlöses ‘belief ih auf 63 292875 A Die Geschäfts- guthaben der Mitglieder hatten den Betrag von 4461 329 erreiht, die MReserven beliefen #sch auf 2360726 M Fremde Gelder waren 4788122 # im Geschäft thätig. Vie berihtenden Genoffenschaften batten 988 122 #4 Waaren- shulden. Die Ausstände bei den Mitgliedern für auf Credit ab- gegebene Waaren beliefen sich Ende 1891 auf 209 834 (e bei 75 Ge- nossenshaften. Diese Genossenshaften werden gemahnt, das Credit- geben an die Mitglieder bei deren Waarenentnahme zu beseitigen. Die berihtenden Conjumbvereine gewährten 5 155 699 #( Kapital- und Einkaufs-Dividenden; auf die angesammelten Geshäftsguthaben ergiebt dies eine Dividende von 115,5 9%. Grundbesiß hatten Ende 1891: 134 der berihtenden Genossenschaften ; derselbe stand mit 4 690 471 M zu Buch, sein Werth ist aber ein bedeutend höherer, da regelmäßig Abschreibungen daran vorgenommen werden. 1 662 343 4 Hypotheken [asteten auf dem Grundbesiß. Für Bildungs- und gemeinnützige Zwette wurden von den berihtenden Confumbvereinen in 1891 23 313 M

aufgewendet.

Im leßten Abschnitt des Jahresberihts werden die Bau- genossenshaften behandelt. Es sind 55 Baugenofsenschaften in den Listen des Jahresberichts für 1891 nachgewiesen, gegen 59 im Jahresberiht für 1890. 8 Baugenossenschaften lieferten statistische Nachweise über ihre Geschäftsergebnisse im Jahre 1891. Es sind alle Anzeichen dafür vorhanden, daß die Baugenossenshaften sich in der nächsten Zeit mehr, als dies bisher gesehen ist, entwickeln werden. Die Baugenoffenschaften haben durch ihre bisherigen Leistungen den Beweis geliefert, daß auch auf der Grundlage der Selbsthilfe das Bedürfniß nah guten und billigen Wohnungen zu befriedigen ist, und daß auch die Minderbemittelten durch genossenshaftlihe Vereinigung sich die Woblthat eines eigenen Heimes verschaffen können.

Arbeiterfürsorge.

_ Die Sthlesischen Kohlen- und Kokswerke lassen, wie die Schweid- nißer „Täglihe Rundschau“ berichtet, um den Bergleuten Gelegen- heit zur Erwerbung eines eigenen Gründstücks zu geben, Baupläte zu finn Bedingungen an Bergleute ab. Bereits haben drei Berg- eute in diefem Jahre mit dem Aufbau von Wohnhäusern begonnen. Weiter ist die Verwaltung bemüht, auch Arbeitergärten anzulegen.

Die Erfolge der Elberfelder Armenpflege von 1853—1891.

Der Jabhresberiht der Elberfelder Armenverwaltung für das Rechnungsjahr 1890/91 enthält u. a. eine bei der Hauptversammlung der städtischen Armenverwaltung gehaltene Ansprache des Vorsitzenden der Armenverwaltung, in welcher die geschihtlihe Entwickelung der Elberfelder Armenpflege vor Augen geführt wird. Die „Social- Corr.* schreibt darüber: „Der finanzielle Nußen, den die Stadt Elber- feld infolge der Reform ihrer Armenpflege gehabt hat, erhellt klar und deutlich aus folgender Erwägung. Das leßte Jahr vor dem Ins- lebentreten der jeßigen Armenpflege-Einrichtungen, das Jahr 1852, war ein in jeder Beziehung günstiges Jahr; die arbeitende Bevölkerung hatte vollauf Beschäftigung und Verdienst, die gesundheitlichen Ver- hältnisse waren günstig und die Lebensmittelpreise wohlfeil. Dennoch erforderte dieses Jahr allein für die offene Armenpflege eine Ausgabe von 178 645 M bei einer Bevölkerung von 50 364 Seelen, während im Jahre 1889/90 bei einer Bevölkerung von ca. 123 000 Seelen dafür nur 227 470 M verausgabt wurden. Würden die Kosten der offenen Armenpflege nur in demselben Verhältniß gestiegen sein, wie die Be- völkerung gewachsen ist, fo würden für die Jahre 1853—1890/91 10 224 429 Æ erforderlih gewesen fein. Thatsächlih sind aber nur 9 019413 Æ gebraucht worden, sodaß die Elberfelder Armenpflege infolge der Reform in dem genannten Zeitraum gewissermaßen 9 215 016 4 erfpart hat! Während im Jahre 1852 auf 1000 Ein- wohner 67,08 Unterstüßzte kamen, beträgt deren Zahl im Durchschnitt der verflossenen 38 Jahre nur 23,29 und während die Kosten der offenen Armenpflege im Jahre 1852 auf den Kopf der Bevölkerung 3,99 H betrugen, sind fie im Dur(schnitt der verflossenen 38 Iahre unter der Herrschaft der neuen Ordnungen auf 1,84 gesunken. Deutliher fann die finanzielle Tragweite des individualisirenden Armenpflegesystems wobl nicht illustrirt werden.“

: Weltausstellung in SEICoE , Ein Hauptanziehungspunkt in der deutshen Abtheilung auf der Chicagoer Weltausstellung wird das Deutsche Haus bilden. Das- selbe ist vollständig in Deutschland hergestellt. Die Ueberführung des Baumaterials war naturgemäß mit großen Schwierigkeiten verbunden. Sie hätten sich aber, zumal unter den obwaltenden Quarantäne- Schwierigkeiten, noch bedeutend vermebrt, wenn nit der hiesige ame- rifanishe General-Konsul Mr. illiam H. Edwards wie bei alla Fragen, welhe eine officiele Mitwirkung be- dingen fönnen, seine Vermittelung bei der Erledigung der Zollformalitäten in Nord-Amerika zur Verfügung gestellt hätte. Jn- folge seines Eingreifens ist das gesammte Material für das Deutsche Haus ohne Verzögerung vom Schiff auf die Eisenbahn verladen worden. Dafür, daß auch auf der Eisenbahn kein Aufenthalt ent- stände, hatte der befannte Deutsch - Amerikaner Henry Villard seine Vermittelung angeboten. Nunmehr if das Material größtentheils an Ort und Stelle angelangt oder doch unterwegs. In nächster Zeit werden auch die ersten Arbeiter nah Amerika geschickt, um bei der

Aufstellung des Deutschen Hauses mit thätig zu sein.

E pur Arbeiterbewegung.

Der Vorstand der socialdemokratischen Partei richtet an die Parteigenossen an der Spigze der heutigen Nummer des „Vorwärts“ die Mittheilung, daß der Vorstand die Ver- legung des auf den 16. Oktober nah Berlin berufenen Parteitages beschlossen habe. Ein fester, späterer Zeitpunkt für den Parteitag ist noch nicht bestimmt; es wird nur erklärt, der Zusammentritt des Partei- tags werde erfolgen, sobald in allen Wahlkreisen die Möglich- feit gegeben sei, Delegirte zu wählen und zu entsenden. Sie von sollen die Parteigenossen rechtzeitig benahrihtigt werden.

Ein Congreß der Textil-Arbeiter und -Arbeiterinnen Württembergs foll der „Vos. Ztg.“ zufolge am 9. Oktober in Eßlingen stattfinden, um unter den Arbeitern dieses Industrie- zweiges eine lebhaftere Agitation einzuleiten. Außer den üblichen Situationsberihten der Vertreter und des Agitationsaus\hufses sollen Beschlüsse gefaßt werden, welche die Hebung der Terxtilarbeiter- Organisation in Württemberg und den Anschluß an den deutschen Tertilarbeiterverband bezwedcken.

Aus Paris meldet ein Telegramm des „D. B. H." vom heutigen Tage: Der Minister des Innern habe eine Untersuchung eröffnet über die Streitigkeiten zwishen den belgishen und französi]hen Ar- beitern; er habe deshalb die Präfecten der Departements Nord und Pas de Calais berufen und sich von verschieden:n socialistishen Abgeordneten die Sachlage vortragen lassen. Der „Köln. Ztg.“ wird über den namentlih unter den Bergleuten herrshenden Unfrieden geshrieben: In Wingles steht der Bürgermeister an der Spitze der Unfriedenstifter. Eine Versammlung der Bergleute des Ortes beschloß: Die Bergwerke seien zu verstaatlichen, die Steinkoble sei Kriegsgut ; der Mitbewerb der Belgier um den Förderlohn shädige die französishen Arbeiter, brave Leute, die ihre Wehrpflicht er- füllen, während die Belgier sih der Gestellungspfliht entzogen hätten ; Ausländer dürften im Kriegsfall keine Bergwerke leiten. Mithin hätten die Bergwerksgesellschaften sämmtliche belgishen Arbeiter und Betriebs: beamten zu entlassen. Ferner wird dem Blatt aus Paris telegraphirt : Die Bergleute von Wingles bestehen auf der in ihrer Versammlung vom leßten Sonntag erhobenen Forderung der Entlaffung aller Belgier aus den Berg- werken, mit der Drohung, Gewalt anzuwenden, falls dieser Forderung bis Sonnabend nicht willfahrt sei. In der Naht zum Donnerstag zog in Liévin eine Bande französisher Arbeiter umher; wie ge- wöhnlich wurden dabei die Fenster der Wohnungen belgischer Arbeiter eingeworfen. Wie ein Pariser Telegramm des „H. T. B.“ vom beutigen Tage meldet, ist der Streit zwischen den französischen und belgishen Arbeitern in Béthune noch nit beendet; gestern Abend baben neue Unordnungen und Kundgebungen stattgefunden.

In Swansea hielt, wie die Londoner „Allg. Corr.* berichtet, der Gewerkverein der Dodckarbeiter am Mittwoch eine Conferenz ab. In seiner Rede erklärte der Präsident des Vereins, Tom Mann, der ursprünglihe Zweck der Gewerkvereine sei gewesen, den Uebergriffen des Kapitals zu steuern. Jett bildeten sie die Schule für den Arbeiterstand zur Lösung der sfocialen Frage, die nah John Stuart Mill darin bestände, die größte individuelle Freiheit mit dem Gesammteigenthum an den Rohmaterialien der Erde zu vereinigen und gleichen Antheil an den Resultaten der gemeinsamen Arbeit herbeizuführen. Wenn man sage, daß in England der Achtstundentag nicht eingeführt werden fönne, bis ein internationales Ab- Tfommen erzielt sei, so sei zu bedenken, daß daraus, daß in einem Lande zwölf Stunden gearbeitet würde, nit folge, daß in einem anderen Lande nicht nur aht Stunden gearbeitet werden könnte. Entscheidend seien die Productionskosten und deshalb habe O von der Einführung des Achtstundentages nichts zu be- fürchten.

Im District Monongahela bei Fairmount (Nordamerika) striken, wie der „Vorwärts“ mittheilt, 4000 Bergleute, weil die Unternehmer ihre Gewerkschaft nicht anerkennen wollten.

Nach Mittheilung des Statistishen Amts der Stadt Berlin e bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 4:- bis incl. 10. September cr. zur Anmeldung gekommen: 245 Ebe- \chließungen, 892 Lebendgeborene, 39 Todtgeborene, 683 Sterbefälle.

Kunft und Wissenschaft.

4+ Der Kunstsalon von Schulte eröffnete am 11. September die Wintersaison mit einer reichhaltigen Meuuug von alten und modernen Gemälden. Die „Sammlung von Gemälden alter Meister aus Privatbesiß“ ruft den modernen Malern ein grausames memento mori zu. Was hier unter \tolzen, vielfah falschen Namen an Schövfungen der alten Kunst ausgestellt ist, fällt meist unter denselben Begriff billiger Marktwaare, der auch das Gros der modernen Aus- stellungsbilder deckt. Wie weniges davon hat in zwei Jahrhunderten seit seiner Entstehung auch nur noch decorativen Werth behalten !

Die irrige Vorstellung, daß die Kunst vergangener Zeiten sich durchweg auf einem höheren Niveau gehalten habe, als die heutige, ist auf die Anschauung der erlesenen Meister- werte zurückzuführen, welche in unseren öffentlihen Sammlungen jene Epochen vertreten. Unwillkürlich grupvirt auch der Privat- sammler seine namenlosen Schâße unter die Namen von Klang, und nicht selten verfehlt er dabei völlig die Richtung. Gewöhnlich handelt es sich um Arbeiten von Schülern oder Nachahmern bedeutender Meister, die deren Auffassung und Technik wie ein chwahes Echo wiedergeben. Auch das Verzeichniß der hier ausgestellten Privat- fammlung bietet zahlreiche Beispiele hierfür. So wird ein an ih niht unbedeutendes Bild der fränfkishen Schule auf Wohlgemuth's Namen getauft, ein niederrheinischer Nachahmér der flandrischen Meister erhält den Namen Jsrael van Meckenem, obwohl von diesem als Kupfersteher geshäßten- Künstler überhaupt feine malerishe Thâtigkeit nahweisbar ist, eine sienesishe Werkstattarbeit wird Vittore Pisanello genannt u. f. w. Am s{limmsten vielleiht geht es dem großen Giorgione, dem ein ret robes Porträt aus der Mitte des XVI. Jahrhunderts ohne den E Anhaltspunkt zugeschrieben wird. Die heroische Landschaft vonPoussin ist auch flir seinen Nachahmer Millet noch zu {chwach, und die Grotte mit Nymphen von Bartholomäus Breenbergh rührt ohne Zweifel von Dominicus von Tol her, der sonst allerdings nur als Sittenmaler im Stile Gerard Douw's einen Namen hat.

, Die Thatsache, daß oft die Werke von Meister und Schüler einander zum Verwehseln ähnli sehen, findet au in der modernen Abtbeilung der Ausftellung eine merkwürdige Illustration. Das Bild L. Feldmann'’s „Christus als Tröster der Leidtragenden“ würde man sicherlih auf den ersten Blick für eine Arbeit E. von Gebhardt's

so eng shließt es sich in Auffassung und Ausführung an den P ei an. dem Thor einer mittelalterlihen Stadt schreitet das Trauergefolge eines von vier Männern getragenen Sarges. Zu der Wittwe des Verstorbenen, in deren Zügen und Haltung Auëdruck völliger Gebrochenheit mit wunderbarer Kraft sh auêédrückt, tritt Christus heran, ihre Hand fafsend und seinen Blick fest, fast starr auf ihr Antliy rihtend. Ueberrascht und neugierig blickt das Töchterchen an der Hand der Mutter zu dem fremden Manne empor. Auf dieser Gruppe ruht die ganze Wirkung des Bildes, dessen ernste ausdrucksvolle Charakteristik durchaus die Züge Gebbardt'sher Kunst trägt. Das an derselben Wand bängende, von der dieëjährigen Ausstellung bekannte Bild des Meisters „aus der Reformationézeit“ fordert förmlich zum Vergleiche heraus. Es zeigt ‘einen Gelehrten mit den Zügen Pirkheimer's in feinem Studirzimmer, dem ein fahrender Schüler mit lebhafter Geberde Kunde von den geistlihen Händeln der Zeit über- bringt. Die gleiche Concentration der Empfindung in den gefpannten Gesichtszügen, der gleihe Ernst vertiefter Charafterschilderung, die leihe Tracht, das gleihe Colorit und die gleihe marfige Pinfel- ¡ibrung, wie in Feldmann's Bild. Troßdem darf man den leßteren nit einen geistlofen Nachahmer selten. Vor der Gefahr, dereinst als Atelierbild aus der Werkstatt in die zweite Reihe gestellt zu werden, schüßt seine Schöpfungkdie bewundernswerthe Selbständigkeit in der Durhdringung der dargestellten Charaktere. E Die Düsseldorfer Schule is in Schulte's Ausstellungen ftets bevorzugt, von den Altmeistern begegnen uns Andreas und Oswald Achenbach mit einer größeren Anzahl neuerer Werke, unter denen besonders eine Ansicht von Emden aus Dollaert von Andreas und eine römische Parkicene von Oswald die bekannten Vor- züge threr Virtuosenkunst- zeigen. Das gleiche gilt von zwei Land- haften von G. von Canal und den Thierstücken von Kröner. Vautier ift mit einer kleinen Genrescene vertreten, deren Gegen- stand und Behandlung, ein Kinderbad, den Vergleich mit Knaus ähnlichem Bilde, das wir im vorigen Frühjahre am gleichen Orte sahen, nahelegen. Mar Volckhart's „Abschied von der Braut in der Tracht der Empirezeit hat gelegentlich feiner Ausstellung in Düsseldorf zahlreihe Bewunderer gefunden, was angesichts der allzu glatten und süßlichen Behandlung nicht gerade gerechtfertigt erscheint. Von Berlinern seien L. Noster und Robert Warth müller sowie der Marinemaler Hans Bohrdt genannt, der in feinem Segelschiff bei bewegter See sein Talent in einem neuen vortheilhaften Licht zeigt. Sehr beachtenswerth sind au die breit und farbensicher emalten Aquarellen des jeßt in Berlin ansässigen Norwegers H. Romin, der auch auf der leßten akademischen Ausstellung mit seinen großen nordishen Strandlandshaften berehtigtes Aussehen erregte. i : E “Aus München bringt die Ausstellung eine der beliebten Klofter- scenen Grüßner's, eine stark an Gabriel Mar erinnernde Madonna O S und eine Schafheerde des hoh begabten Heinrich

ügel. Die in München arbeitenden Polen Kowalski und Sikierz verleugnen ihre etwas einseitige Vorliebe für violett- \himmernde Schneebilder in den beiden auëgestellten kleineren Bildern in feiner Weise. Unter den übrigen Ausländern verdient befonders Alma Tadema'’s „fête intime“ Aufmerksamkeit als catakteristisches Beispiel seiner Behandlung antiker Stoffe, die über ein fühles Archaisiren niemals hinauskommt und doch durch die Vornehmheit der Malweise immer wieder neue Bewunderer wirbt. Pradilla?s Italiene- rinnen, die an den umbusd,ten Ufern eines Bergwassers Wäsche spülen, zeigen im Gegensaß zu den beiden Meisterstücken, welhe dem Künstler auf der diesjährigen Ausstellung die goldene Medaille eintrugen, eine etwas manierirte weihlice Behandlung, die die Gesammtwirkung des mit coloristisher Virtuosität gemalten Bildes beeinträchtigt. Freilich überragt Pradilla auch in diesem Bilde noch weit jene spielerischen Leistungen seiner Landaenofsen Benlliure und Mas y Fonde- villa fowie der Italiener A. Cechi und Marchetti, die mit den Feinpinseleien von Hamza, Merode und Loewith eine für den modernen Liebhabergeshmack charakteristische Gruppe bilden.

Eine plastische Leistung des Leipziger Bildhauers zur Straßen erweckt doppeltes Interesse; es handelt sch um den Versuch einer Ergänzung der milonischen Venus zu einer Gruppe mit dem Kriegs- gott Mars, welhe weniger auf archäolpgische als auf fünstlerische Zustimmung Anspru erheben darf. Die in Bronze ausgeführte Gruppe is nah einem neuerfundenen Verfahren des Berliner Bronze- fabrifanten Frie fünstlih patinirt worden. Der dur die Einwirkung der Atmosphäre und der Niederschläge auf Bronzebildwerken gebildete natürlide Edelrost ist chemisch als fohlensaures Kupferoryd analyfirt worden, und Herrn Fritze ist es gelungen, auf künstlihem Wege einen ähnlichen Ueberzug herzustellen und mit der Bronze in eine dur den Einfluß der Witterung niht veränderliche Verbindung zu bringen. In der That kommt diese Patina der natürliGen ungemein nahe, wenngleich ihr die intenfive Wärme des Tons, wie fie namentli altitalienischen Bronzen eignet, fehlt. Insbesondere dürfte das Ver- fahren für die im Freien aufgestellten Erzbildwerke bedeutsam werden, und angestellte Versuche in Bremen und Charlottenburg seinen einen guten Erfclg dafür in Ausficht zu stellen.

Vom Kyffhäuser wird dem „Hann. Cour.“ unter dem 14. September geschrieben: Bei den Aus\shachtungsarbeiten zum Kaiserdenkmal find bereits im vorigen Jahre zahlreiche interessante Funde gemaht worden. Jeßt sind wieder einige Gegen- stände auêgegraben worden. Innerhalb der bloßgelegten Trümmer der mittleren Burganlage, da, wo ehemals die gene Kaiserburg gestanden, fand man einige Quaderstücke einer Thurmwohnung; ferner eine eiserne Angel, Schieferstücke mit Nägellöchern, den Unterarm- knochen eines etwa zwölfjährigen Kindes und namentlich viele hervor- ragend s{öône Bruchstücke versteinerter Bäume. Diefe leßteren werden bei der Aufstellung des Denkmals der Studirenden für Kaijer Wilhelm am Nordostabhange der oberen nah der unteren Terrasse zu verwendet. i E :

Zum Ludwig Richter-Denkmal in Dresden beab- sihtigt das Comité, demnächst ein Preisausschreiben zu er- lassen. Seine Majestät der Kaiser hat nach einer Mittheilung der „N. A. Z.* ein Geschenk von 500 Æ gespendet. —_

In Brüssel wurde am 14. d. M. ein Congreß für Ge- burtshilfe und Gynäkologie unter dem Vorsiß des dortigen Universitäts - Professors Dr. Kufferath eröffnet. Namhafte Fach- männer aus allen Ländern sind zur Theilnahme erschienen. Der Minister für Landwirthshaft und öffentlihe Arbeiten, De Bruyn, erschien der „Köln. Ztg.“ zufolge in der See - Sißung und theilte dem Congreß mit, der König, der den Arbeiten der Ver- Sni T reges Interesse entgegenbringe, werde der nächsten Sitzung beiwohnen.

X 2 Die Stadt Basel soll, wie man Münch. „N. Nachr.“ meldet ein großartiges Museum erhalten: man will die alte, im rein gothishen Stil erbaute Barfüßerkirche, die bislang zu einer Niederlage entwürdigt sei, zur Aufnahme der Schäße des Basler Museums herstellen. Das riesenhohe Schiff dieser alten Kirche foll zur Aufstellung von Architektur- und Sculpturstücken, sowie als Waffen- balle dienen. Die Seitenschiffe sollen die Einzelsammlungen, dieStaats-, Raths- und Zunftalterthümer, die Umsungrenen Collectionen von Haus- geräth, Porzellan, Glas, die Costümsammlung, die leßten Refte des Basler Todtentanzes, die musikalishen Instrumente u. }. w. aus der von Wadckernagel begründeten, mittelalterlichen Sammlung aufnehmen, die bis jeßt in éinem Nebengebäude des Münsters aufgespeihert sind.

ie Gefammtkosten des Üidbaues und der Einrichtung _werden auf 460 000 Franken veranschlagt, wovon 300 000 Franken aus der Staats- kasse und 160 000 Franfen durch Private aufzubringen wären. -

Aus Stockholm wird dem „Hamb. Corr.“ gemeldet, daß die Enthüllung des Scheele-Denkmals auf dem 5lorahügel für den 9. Dezember, den 150. Jahrestag der Geburt des großen Chemifers, in Aussicht genommen worden ift. Die von „Protcias Nordenskjöld gesammelten Briefe und Handschriften Scheele's werden kurz vorher herausgegeben werden.

- ——

Land- und Forftwirthschaft. Butter, wenn die Milch von tuberculosen Kühen abstammt, für die s L Z s Gesundheit des Menschen vorhanden ift. Dies veranlaßte die ge- - Gegen die Perlsucht. nannte Molkereigenofsenshaft, mit dem Oberamts-Thierarzt Model Die Molkereigenossenschaft in Gerabronn hat be- | eine Uebereinkunft zu treffen, daß er den Viebftand der Genofsen- \{lofen, den Viebstand ihrer Genossenschafter, insbesondere im Hin- schafter jährlih viermal und eine neu erworbene Kuh fofcct beim An- blick auf die in Deutschland stark zugenommene Perlsuht, unter thier- | kauf einer genauen Untersuhung auf Perlsucht unterzieht, und muß3 ärztliche Aufficht zu stellen. Die Perlsuht (tuberculose - Krankheit) | der Genofsen)chafter eine Kuh, die als tuberculos befunden worden ift, hat in allen Viehzucht treibenden Ländern und fo auch “béi uns in | sofort abschafen. besorgnißerregender Weise zugenommen. Es beschäftigen s deshalb in den leßten Jahren die berufenen Kreise in erhöhtem Maße _—— i damit, diese heimtückishe Krankheit auf irgend einem Wege Die Ernte in Frankreih. zu bekämpfen. Außer dem wirthschaftlichen Schaden wird dadur Die amtliche Erntestatistik von Frankreich für das Jahr auch die Gesundheit der Menschen gefährdet. Insbesondere | 1892 beziffert, wie ein Pariser Telegramm des „W. T. B.“ meldet, erhöht sich die Gefahr, wenn bei Kühen die Euter- | das Ergebniß der Getreideernte auf 109 264421 hl auf einer tuberculose eintritt. Wenn die Mil eine Zeit lang auf 90 bis | bebauten Bodenfläche von 6 979 911 ha. Das Ergebniß des vorigen 100 0 C. erwärmt worden ift, bietet sie nah vorgenommenen wissen- | Jahres betcug 77 265828 hl auf einer bebauten Flähe von schaftlichen Versuchen keine Gefahr, während eine folche bei Rahm resv. ! 5759 599 ha.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs-Maßregelnu. Nachrichten Ï über die Verbreitung von Thierkrankheiten im Auslande.

Oesterreich.

31. Juli. 7. August. 19. August. 31, August. . Zahl der verseuchten

Orte: Hôfe: Ae D Höfe: E: Höfe : Maul- und Klauenseuche 11 32 ° 29 7 E Lac E e Maul- und Klauenseuche 17 190 A 245 Ce ee 49 57 ) 54 Maul- und Klauenseuche 2 : : 2 Lungenfseuche . E

Kronland

Nieder-Oesterreih . .. Böhmen . .

Mähren .

Ua. A Tirol-Vorarlberg

1197 62

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Maul- und Klauenseude 4 Z 10 a, 18 187 Lingenlene.. « + : 3 : 3 Ungarn.

6; chSRIL 14. Juli.

Seen O Ober-Oesterreih .

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20 qu. Zahl der verseuhten Komitate: Orte: Höfe: Komitate: Orte: Höfe: Komitate: Orte: Höfe: Komitate: Maul- und Klauenseue . 10 20 96 9 18 125 J 18 120 6 mgen «14 7D 210 14 (6 163 14 76 167 14

Rußland. um den Preisrückgang aufzuhalten. Davon unabhängig NRindervest: bestand eine Preiêvereinigung rheinisher und schlefisher Hütten, Fm Monat Mai 1892. Robzink nicht unter 22 Pfd. Sterl. cif London zu verkaufen. Diess t Zahl Preisvereinigung, die am 30. Juni d. J. ablaufen sollte, am 25. Jünt Gouvernements : des des unter Beitritt englisher und belgisher Hütten bis zum 30. September getödteten gefallenen verlängert und nur als vorübergehende Maßregel betrachtet war, Viehs: deren vorherige Aufhebung bereits im Protokoll vorgeseben wurde, ist

Orenburg 270 i 1 jeßt aufgehoben worden. i

Gebiete : Leipzig, 16. September. (W. T. B.) Kammzug-Termin- Ural —— 921 handel. La Plata. Grundmuster B. per September 3,725 , Kuban (Kaukasus) 424 per Oktober 3,725 4, ver November 3,79 #, per Dezember 3,75 , Terek (Kaukasus) 513 per Januar 3,773 #, ver Februar 3,775 4, per März 3,80 4, per

A April 3,80 Æ#, per Mai 3,80 #4, per Juni 3,80 4, per Juli 3,80 Æ, ver August 3,80 A Umsay 30 000 kg.

Wien, 16. September. (W. T. B.) Die Brutto-Einnahmen der Orientbabnen betrugen in der 34. Woche (vom 19. bis 25. August) 257 683,26 Fr., Abnahme gegen das Vorjahr 2 112,67 Fr., seit Beginn des Betriebsjahres vom 1. Januar bis 25. August 1892 be- trugen die Brutto-Einnahmen 7 323 187,98 Fr., Zunahme gegen das Vorjahr 604 648,93 Fr. E i j

London, 16. September. (W. T. B.) Wollauction. Wolle fest zu S BE E Uy Merino und En starker

Maul- und K enseuche. Begehr, namentlich. seitens des Auslandes, gute scoured starker Vor- R M f E August. rath, e reg Ng, Mittelsorten und feblerhaftz eber chwäher, Zahl der verseuchten ebhaftere Betheiligung. n A @ o: Orte: Ställe: Weiden: Orte: Ställe: Weiden : ink: gewöhnlihe Marken 175 infolge der Meldung, daß Syn- E ci Sea int Ls S L i ppe id Gr R a seien. Specielle Marken 184 nominell. _ 3 Manchester, 16. Sevtember. (W. T. B.) 12r Water Taylor 53, 30r Water Taylor 7, 20r Water Leigh 53, 30r Water Clayton 6§, 12 32r Mock Brooke 63, 40r Mayoll 64, 40r Medio Wilkinfon 72, 32r Warpcops Lees 64, 36r Warpcops Rowland 7, 36r Warp- 10 cops Wellington 74, 40r Double Weston 73, 60r Double courante 2 Qualität 105, 32“ 116 yards 16X16 grey Printers aus 32r/46r 140. Stramm. : : f ; : Gla8gow, 16. September. (W. T. B.) Die Vorräthe von 2 VGREen Ce Nohbeisen in den Stores belaufen sich auf 386 737 Tons gegen E E Juli. 501 678 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betriebe befind- Zahl der versehen Ge- lihen Hochöfen beträgt 78 gegen 74 im vorigen Jahre. Md E _ Sille: A os e t Ställe: Konstantinopel, 17. September. (W. T. B.) Die Einnahmen s e s meen 9 i d 19 O der Türkischen Tabackregie-Gesellshaft betrugen im Lungenseuche ; cs 3 2 130 494 Monat August 1892 20 000 000 Piaster gegen 18 000 000 Piaster MOGINe 2 a i M : in der gleihen Periode des Vorjahres. | E

New-York, 16. September. (W. T. B.) Die Börse war anfangs sehr stark befestigt, nah einer theilweisen Reaction {loß sie = lustlos, aber fest. Der Umsay der Actien betrug 265 000 Stü.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks Der S ilbervorrath wird auf 1 920 000 Unzen geschäßt. Silber -

an der Ruhr und in Oberschlesien. | verkäufe fanden niht statt. Die Silberankäufe für den Staats-

An der Ruhr sind am 16. d. M. gestellt 10 516, nicht rehtzeitig | Pag betrugen 356 000 Unzen zu 83,35 à 83,65. i gestellt keine Wagen. : 4 i Weizen anfangs fest, dann nachgebend, später Reaction auf

In Obersle] ien sind am 15. d. M. geftellt 3380, nit | Fäufe der Haussepartei. Schluß matt, aber stetig. Mais anfangs rehtzeitig gestellt keine Wagen. fest; später anziehend auf Deckungen der Baissiers. Schluß matt, aber

e stetig. Zwangs-Versteigerungen. O

Gouvernements : Orenburg / Stawrovol (Kaukasus)

Gebiete :

Ural Kuban (Kaukasus) Terek (Kaukasus)

Bern E Unterwalden a. d. W. Basel-Stadt Appenzell a. Rh. Apvenzell i. Rh. . E Gallen. Graubünden . ..

l o bogen | i

Handel und Gewerbe.

Amtsgericht 1 Berlin stand am Bau mwalten S L E a n S ne i igli Lgeri : s äfe Ballen. Ausfuhr na roßbritannien 2 }

16. September as Grunkstc, dem Rentier Nane lar S Ar Ausfuhr 4a Le Cantinent 12000 Ballen: Vorrath 481 000 Ballen. jeßt unbekannten Aufenthalts, gehörig, in der Ptauerstraze Chicago, 16. September. (W. T. B.) Weizen anfang Und Wilhelmstraße 62 belegen, zur Bersteigerun In Oliener stetig, dann nachgebend, später Reaction. Schluß rubig. 1 Mats ey L L O Hremier ai E D anfangs stetig im Verlaufe steigend auf ungünstiges Wetter. Meistgebot von wurde de u 1 L SMIAR TUDIg:

S Eon Westernhagen, i tre a aonanies ai : Su s Aufgehoben wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung, i betreffend das Grundstü in der Grünstraße 7/8, der Frau Minna Verkehrs-Ansftalten : Traeder gehörig. Wegen der in Griechenland angeordneten Quarantäne-

i iSfests ü f Î s bensendungen i S : tlihe Preisfeststellung für | maßregeln können Postpackete und Waarenpro E "B Ae a Großhandel ftanco dahin bis auf weiteres zur Beförderung nicht angenommen Berlin an Producenten bezahlte Abrehnungspreise.) Hof- | werden. | 5 &, do. abfallende 105—110 4, Land-, Preußische 95—100 , | getroffenen Maßnahmen muß die Beförderung von Post- Netbrücher 95—100 4, Pommersche 95—100 #4, Polnische #, | yacketen nah Salvador bis auf weiteres eingestellt Baverishe Sennbutter #, do. Landbutter 95—100 A, verden Slesishe 100—105 M, Gan e E Tw E E cifiber A 70 M RKâse: Schweizer, Emmenthaler 33—0t A, A L B ora E T i G Á, do. II a. 50— Bremen, 17. September. (W. T. B.) N t\ch 60 L iländer und ep 3642.6, Quabrat.Ma er- | Lloyd. Der Reichs-Postdampfer „Salier“, von Australien ay S %, do. Ia. 12—15 A Smalz: a | fommend, ist am 15. September Nachmittags in Suez angekommen. West n 17% Iara 47,50 Æ, reines, in Deutschland raffinirt | Der Reichs-Postdampfer „Bayern“, von Ost-Asien Ee 48,50——50,50 Berliner Bratenshmalz 50,50—52,50 Fett, in L a A September E gs D L E Amerika raffinirt 38,50 4, in Deuts land raffinirt 39,50— | Der Po ampfer „Frank}) e e l Mile n 41,50 A (Alles pr. 50 kg). Tendenz: Butter : Geringe Zufuhren, | ist am 16. September Nach fburg“ a 1040 A Vlata Le §

- - : j isftei ._— …… Der Postdampfer „Stra E Spa. Ek Ri iaE Sv Midan Weite Pre nd ‘init hat E ér September Morgens Dover passirt. Der

i i Ï ichs- fer „Sachsen“ Ost-Asien bestimmt, ist am Di öln. L bt: Die Meldung der Blätter von | Reichs-Postdampfer „Sachsen“, nah D Î L einer M N atioualen Zinkvereinigung ist | 17. September Vormittags in E OLS T Let E SEEA irrthümlih. Die europäische Vereinigung, welche die Production dem dampfer „L eipzig“, von AIEE ommend, hat am 15. September Verbrauch gemäß regelt, hat wegen reichlicher Vorräthe die | Abends Las Palmas passirt.

E B ; G0 eingeschränkt, Hamburg, 17. September. (W. T. B.) Hamburg-Ameri- Stun E ober 1898 bis zum rtobde 91893, fanische Padetfahrt-Actiengefellshaft. Der Postdampfer