1892 / 226 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 24 Sep 1892 18:00:01 GMT) scan diff

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Maßstab anlegen: man wird in das Theater „Unter den Linden" s n in später Stunde gehen, und wer spät fommt, foll eben aud n Zerstreuung finden; wer niht bis zum Schluß aushbält, kann vorher geben, ohne etwas einzubüßen, und wer von Anfang bis zu Ende bleibt, kann dort auch seine Bedürfnisse für leibliche Nahrung voll befriedigen. Stellt man sih auf diefen Standpunkt und gewöhnt man ih an den Charafter des Theaters, so wird man das Unternebmen als eine Nenerung für Berlin begrüßen dürfen, das si gestern mit Erfolg eingeführt hat.

Am Montag gelangt im Königlichen „Mignon“ mit den Damen Mothauser und Di Philipp, Bet, Schmidt, Lieban und Krasa zur Vorstellung der Over „Rigoletto“ am Dienstag sin Herzog, Lammert, Hellmuth - Bräm und Hönsch, die mübl, Bulß, Schmidt, Krolop und Krasa beschäftig bringt drei Neuheiten : die einactige Oper „Wem Alex. Nitter, die einactige Oper „Djamil i Ballet „Slavishe Brautwerbung“ von Emi arrangement von Hertel. *

Der Spielplan der Königlichen Oper für die Zeit v 25. September bis 1. Oktober lautet: Sonntag: „Tannhäufe Montag: „Mignon“. Dienstag: „Cavalleria rusticana“, „Ri letto“. Mittwoch: „Götterdämmeruna“. Donnerstag: „Fre Friß", „Die Pupvenfee“. Freitag: „Der Barbier von Sevil Sonnabend: Zum erften Male: „Wem die Krone?*, „Djamile „Slavische Brautwerbung“.

Der Spielplan des Königlihen Schauspiels Mittwoch die erste Wiederholung der neueinstudirten „Br Messina“ an. Morgen sind „Die Räuber“, Dienstag ist „* der Weise“. Freitag findet ein Gastspiel statt: Eine junge un Künstlerin, die zur deutshen Bühne übergeht, Fräulein Lázár, Louifein „Kabale und Liebe“, Herr Klein giebt den Präsidenten. S ist „Donna Diana“, Montag und Donnerstag werden durch Wie bolungen der „Anne Liese*“ und „Wohlthätige Frauen“ ausgefüllt Sonntag kommt nach längerer Zeit „Romeo und Julia® zur Au führung : Herr Klein spielt die früher von den Herren Kraufe und Grube gegebene Nolle des Capulet.

Im Deutschen Theater geht am nächsten Sonnabend „Der Misanthrop“ von Molière, in deutschen Versen von Ludwig Fulda, sowie desselben Verfassers eigenes Lustspiel in einem Act „Das

Wunderkind“ zum ersten Mal îin Scene. Morgen sowie am Diens- tag kommen „Die beiden Leonoren“, am Montag „Don Carlos“ zur Ausführung. Die Wieterholung von „Ipbigente auf Tauris“ mit Frau Johanna Schwartz als Gast und Iosef Kainz in der Rolle des Orest findet am Mittwoch außerhalb des Abonnements-Cyklus ftatt. Als 6. Vorstellung des Goethe-Cyfkflus folgt am Freitag „Torquato Tasso“. Für Donnerstag ist „College Crampton“ angeseßt.

Im Berliner Theater findet die erste Aufführung des tebnisch und scenisch vollständig neu ausgestatteten Kleist’shen Schau- sviels „Das Käthchen von Heilbronn" am Sonnabend statt: Frau Sorma wird die Titelrolle, Herr Barnay zum ersten Male den Wetter von Strahl darstellen. Für morgen Abend und Donnerétag ist „Der Hüttenbesißer“ mit Agnes Sorma, Nusha Bute, Ludwig Barnay und Ludwig Stabl in den Hauptrollen angeseßt. Am Montag geht „Dorf und Stadt“ in Scene mit Agnes Sorma als Lorle. Richard Voß’ Schauspiel „Wehe den Besiegten" (Napo- leon) kommt neu einstudirt am Dienstag zur Aufführung und wird am Freitag (5. Abonnements-Vorstellung) wiederholt. „Krieg im Frieden", Moser und Schönthan's Soldatenstück, ist für Mittwoch angeseßt. Morgen Nachmittag kommt „Wilhelm Tell“ zur Dar- stellung.

Im Lessing-Theater geht am Donnerstag der neue Shwank „Die Orientreise“ von Osfar Blumenthal und Gustav Kadelburg zum ersten Male in Scene und wird am Freitag und Sonnabend wiederholt. Der Vorverkauf für die ersten vier Vorstellungen beginnt am Dienstag an der Tagesfasse. Paul Heyfe’s neues Lustspiel „Ein unbeschriebenes

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Blatt“ wird am Montag und Mittwoch wiederholt, während am Dienstag die leßte Aufführung des Schauspiels „Der Fall Clémen- ceau“ stattfindet, das nah dem Ausscheiden von Lilli Petri aus dem Spielplan des Lessing-Theaters vershwinden wird.

Morgen findet im Wallner-Thbeater die erste Aufführung der neuen dreiactigen Posse „Papa Finder“ von Conrad Jabn statt. Die Hauvrtrollen liegen in den Händen der Herren Guthery, Meißner, Worlißsh und Krauß. H i :

Im Friedrih-Wilhelmstädtischen Theater wird die Offenvach’sche Operette „Schönröëchen“ bis zum Schluß der Woche auf dem Spielplan bleiben. Z

In der Woblthätigkeits-Vorstellung am Dienstag im Kroll schen Kénigsfaal singt Herr Hofopernsänger Niehmaun- Darmstadt, dem zu diesem Zweck Urlaub bewilligt wurde, die Partie des Basilio. Frau Moran-Olden wird voraussihtlich die Partie der Marzelline übernehmen. Der Spielplan des Kroll’shen Theaters für die neue Woche stellt sih wie folgt: Sonntag: „Die Hochzeit des Figaro“ (Figaro: Herr d’Andrade, Gräfin: Frau Moran-Olden als Gaste). Montag: „Ein Maskenball“ (Renato: Herr - Herm. Gura). Diens- tag: „Barbier von Sevilla“ Mosine: Frau Sembrich, Figaro : Herr d’Andrade, Almaviva: Herr Anton Erl, Basilio: Herr Riemann). Mittwoch: „Fidelio“ (Leonore: Frau Moran-Olden). Donnerstag : „Der Trompeter von Säckingen“. Darauf: „Abu Hassan“. Freitag: „Die Hochzeit des Figaro“ mit Herrn d’Andrade und F Moran-Olden. Sonnabend: „Das Glöchen des Emeri

Im Belle-Alliance-Theater (Neue D gelangt morgen nochmals die Oper „Joseph in Egypten führung. Als Beigabe wird dazu das Ballet-Divertissement Shawls“ gegeben. Am Montag wird noech einmal „Fi theilweise neuer Beseßung aufgeführt. Fräulein Ullmann fin Leonore und Fräulein Lenz die Marzelline. Die Oper i gelangt im Laufe dieser Woche zur ersten Aufführung.

Im Thomas- Theater kommt morgen das Volfksshaufpiel „Kein Hüfung* zur Wiederholung, am Montag wird auf allgemeines Verlangen wieder „Onkel Bräsig“ aufgeführt.

Das Concert der kleinen Pianistin Frie fe des Sommers in Kissingen wiederho en, findet am 8. Oktober in der Si

Mitwirkun:

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in diejem Concert 1s Richter, ein ge Kapellmeister 1876 D wo sei Außerdem i Wien unî ‘annten gegenwärtig im 49. Leben: e Uebernahme der ing“ in dem ersten Concert des J

H f 15 y . November zuge!agt.

eutshen V1 C ule der Frau Elsa Ern nt demnächst neuer Cursus (vgl. In! in der Ausbildung der. Vortragskunit er Schauspiel: und Gesangskunst widmen, Formen der deutshen Spracbe beherrschen weise erlernen wollen, Inländer wie Ausländer, bereit des en durch sffentlihe Veranstaltungen ihrer Schule

Taae «otrotoz;; QAge geireielil

Mannigfaltiges.

Nach § 11 der Gerüstordnung vom 14. September 1855 sind die bei den Stangengerüsten benußten Streichstangen durch Kreuz-

bänder von Strängen zu befestigen und gegen den Erdboden abzusteifen.

Die Aksteifung hat von Streichstange zu Streichstange bis zum Erd- boden auf ein festes Aaeriages zu erfolgen. Es ift die Wahrnehm gemacht worden, daß diese Vorschrift baufig niht beahtet wird, daß die Streichstangen vielmehr anstatt abgesteift, in unzuläffiger Weise nur dur Knaggen unterstüßt werdén. Da bierdur bereits zu wieder- bolten Malen Unfälle verursacht wurden, so sind die Polizeiorgane neuer- dings angewiesen worden, auf die Befolgung dieser sowie der übrigen Vorschriften der erwähnten Gerüstordnung ftreng zu achten, die Be- nußung vorschriftswidriger Gerüste bis na erfolgter Abstellung der Mängel zu verhindern und gegen die Zuwiderhandelnden Strafanzeige zu erstatten. Es fann daber dem bauenden Publikum nur dringend empfohlen werden, zur Vermeidung von Zeitverlust und Bestrafung für eine ordnungsmäßige Absteifung der Streichstangen zu forgen, auch jede eigenmähtige Abweihung von den Vorschriften der Gerüft- ordnung in Zukunft zu vermeiden.

ctoria rogia des Botanischen (

Die V i s T; ck ontfalto;; î iume entfaiten.

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Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.

Berlin, 24. September. (W. T. B.) Gegenüber der von mehreren Blättern aus Lissabon vom 23. d. M. gebrachten Meldung, daß an Bord des dort aus Hamburg eingetroffenen Dampfers „Reichstag“ aht Todesfälle an Cholera vorgekommen seien, wird von dem hiesigen Vorstande der Deutsch-ostafrikanischen Ge- sellshaft mitgetheilt, auf ergangene Anfrage fei von Lissabon die Rückantwort erfolgt: „Reichstag“, Mittwoch, 21. September, weitergegangen, an Bord alles wohl.“

Aachen, 24. September. - (W. T. B.) Bei der heutigen Landtags-Ersazwahl im zweiten Aachener Wahlkreis (Eupen-Aachen-Stadt Aachen) wurde der bisherige Abgeordnete, Ober-Landesgerihts-Rath Spahn (Centrum) wiedergewählt.

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Wien, 24. September. (W. T. B.) Auf der gali- zishen Strecke Zwardon—Saybusch—Zablocte der osterreihishen Staatsbahnen wird von morgen ab der Per- sonen- und Gepäcckéverkehr aus sanitären Rücksichten bis auf weiteres eingestellt.

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t. Petersburg, 24 September. (W. T. B.) Die „Börsenzeitung“ erwähnt das Gerücht, daz von dem neuen Leiter des Finanz-Ministeriums die Wiederherstel- lung der Salzsteuer und die Einführung des Taback- und Branntwein-Monopols sowie die Erhöhung der Naphtha- Accise geplant werde. Die hierdurch zu erzielende Vermehrung der Einnahmen solle zur Beseitigung des Deficits im Staatshaushalte beitragen.

Athen, 24. September. (W. T. B.) Der heutige Jahrestag des Ablebens der Prinzessin Alexandra wurde in allen Landeskirhen durch Trauergottesdien gangen. Der König wird sich bei seiner Rücke Triest einer fünftägigen Quarantäne an „Sphaktieria“ unterziehen.

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(Fortisezung des Nichtamtlichen in der Ersten Bei

vom 24. September,

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in 9 Celsius 5 C. =409N.'

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2/Regen 13 Kapellmeister W 1ibedeckt 14 Oper in 4 Act 2!bedeckt1) 12 3/balb bed. 10 mi 1\wolfenlos 13 Mau! vie 2¡Dunsft 13 Weise, V still!bedeckt?) 16 G. E. Lsfsing. 2\wolkenl.3) | 13 3|balb bed. 15 still bedeckt 14 1\beiter 14 tillNebel 16

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Wetterleuchten. Hüttenbesitzer.

Uebersicht der Witterung.

Eine tiefe Depression nordostwärts fortschreitend S: : liegt nördlih von Schottland, Wind und Wetter im | den Besfiegten.) Nordseegebiet beberrschend, während der Luftdruck über Nordwestrußland am höchsten ist. Ueber Central- Europa ist die Luftdruckvertheilung andauernd gleih- abg und daher die Luftbewegung leiht meist aus | Anfang 7# Ubr. Ei zer und südwestliher Richtung. In Deutsch-

and ift das Wetter ziemlih trübe, theilweise neblig und außer im Nordosten mild; stellenweise ist Regen | Clémenceau. E In Südfrankreih, Süddeutschland und

Nordösterreih fanden Gewitter statt.

Deutsche Seewarte.

Theater- Anzeigen.

haus. 191. Vorstellung. Tannhäuser und der | Jahn. Anfang Sänugerkrieg auf der Wartburg. Romantische Oper in 3 Acten von R. Wagner. Ballet von

Emil Graeb. Jn ‘sett gisse )r Morgens. Tetlaff. Dirigent: Kapellmeister Sucher. Anfa

Schauspielhaus. T C A E L O Ls * z + f ditt h R E o L J Trauerspiel in 5 Aufzügen von Schiller. (Maximilian | von Hector Cremieur und Ernest Blum. Deutsch | Heimstätte.) Volksstück in 3 Acten und einem Nach-

Meister's Lebrjahre“ von Michel Carré und Jules Barbier, deutich von Ferdinand Gumbert. Ballet von Paul Taglioni. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. tese. Schauspiel in 5 Aufzügen erih. Anfang 7

Italienischen des Taglioni. Anfang 7 Uhr. :Thaus. amatishes Gedicht in 5 Aufzügen vor

Anfang 7 Uhr. Deutsches Theater. Sonntag: Die beiden

Montag: Don Carlos.

Dienstag: Die beiden Leouoren. T von Med! L Mittwoh: Außerhalb des Abonnements. Jphi- | Hock. Dirigent: Kapellmeister Hierauf: Ballet-Divertissement. Pas de Shawls. Arrangirt vom Balletmeister G. Ambrogio, aus- ; geführt von der Prima Ballerin \ ] Berliner Theater. ntag: 9 der Solotänzerin Fräulein Antonie Reimanz und

1) Nachts Regen. 2) Nahts Gewitter. ?) Abends 2x Ubr: Wilhelm Tell. ÀA 5 (5 UNT: 12

genie auf Tauris.

Ludw. Barnav, Ludw. Stabl). e Montag: Dorf und Stadt. Anfang 7 Ubr. Dienstag: Neu einstudirt: Napoleon.

Lessing- Theater. Sonntag: Der Lebemann.

Montag: Ein unbeschriebenes Blatt. Dienstag: Zum letzten Male:

beginnt Dienstag an der Tageskasse.

Montag: Dieselbe Vorstellung.

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on oi D 7 or Mos Scene gesetzt vom Ober-Regi

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Friedrich - Wilhelmstädtisches Theater. | Thomas-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Sonntag: Zweiter Abend im S Cyclus. 4. Aufführung: Mit neuer Ausstattung: | Ensemble unter Direction von Auguft Junker-

Offenbach: | Sonntag: Gesammt - Gastspiel des Fris Reuter-

200. Vorstellung. Die Räuber. | Shöuröschen. Komische Operette in 3 Acten | mann. Zum 2. Male: Kein Hüsung. (Keine

Dieselbe Vorstellung.

2 7: Dieselbe Norftelluna Montag: Dieselbe Vorstellung.

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5 ßroll's Theater. ; E Sgr. d’Andrade und der Frau von G. Verdi. Text nach dem | ch2 ; S: Q, F M. Piare, L Hochzeit des Figaro. (Figaro: a Montag: Ein Maskenball. 202. Vorstellung. Nathan de Täglich, bei günst

im Sommergarten. 2

inzerinnen. Anfang 7# Uhr. (Nuscha L ; k ; Montag: Fidelio.

Ubr Adolph Ernst. Anfang 74 Uhr. Montag: Dieselbe Vorstellung.

| Refsidenz-Theater. Direction : Sigmund Lauten- 201. Vorstellung. Die Anna: | burg. Sonntag: Neu einstudirt: Der selige Tou- i von Vermann | pinel. Schwank in 3 Acten von Al Zis Uhr. Deutsh von Gustav von Meser. Cork, Queens- Dienstag: Opernhaus. 193. Vorstellung. Ca=- | 2. Male: Schlitteurecht. Lustspiel i i valleria rusticana. (Bauern-Ehre.) Oper | Burabard von Cramm. Anfang 75 in 1 -Aufzug 3on Pietro Mascagni. Tert nah dem gleitnzmigen Volfsftück von Verga. In Scene ge- 1l'bededckt 14 lest vom Ober - Regifseur Teblaff. Dirigent: eingartner. Hierauf: Rigoletto.

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anz Von Paul Gr5fin- Fr S R. e S : Gräfin: Fr. Moran-Olden.) Anfang 7 Uhr.

os Weiter: Großes C Anfang an Conn- und Feîttagen Infana 6 Ub 4 Ubr, an den Wochentagen 5# Uhr. is Concert. Anfang 6 U

Q ref } 2 a Loutle Youi!lon,

Theater Unter den Linden. Alois und Rudolph Ronaher. Sonntag: Daphne. E in 1 Act von Dass E E von A. Ferron. JInscenirt vom Ober-Regifseur Herrn C. Fr: Gla Mori q on s A Friese. Die Welt in Bild und Tanz. Phautalt. | «S, Qiara von Werder, geb. uon Naucthaup! Auéstattungs-Ballet in 1 Vorspiel und 5 Bildern von F. Gaul und J. Haßreiter. Musik von J. Bayer. Der Fall Ballet-Autoren der K. u. K. Hofoper in Wien.

Inscenirung dur den Balletmeister Hrn. L. Gundlach.

Die erste Aufführung des Schwankes „Die S A F grenade-Goncer! deé Theater- Orientreise“ von Oscar Blumenthal und Gustav Ea Ri E Bct fe Ca, fien C Beriteliunien i Adolph Ernst-Theater. Sonntag: Zum

posse in 3 Acten von Leon Treplew Conmtcig Oa | D der Norbdentsgen Bulbbrulerei und Varsags- Wallner-Theater. Sonntag: Zum 1. Male: | Costumen und neuen Decorationen aus tem Atclioe tes

L : V ad T us dem Atelier des Königliche Schauspiele. Sonntag: Opern- | Papa inder. Posse in 3 Acten von Conrad | Herrn Lütkemeyer in Coburg. In Scene gesetzt von

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von Moor: Herr Vischer, als Gast.) Anfang 7 Uhr. | yon Carl Treumann. Musik von Jacques Offenbach. | spiel nah Frit Reuter. Anfang 7+ Uhr.

Montag: Opernhaus. 192. Vorstellung. Mignon. | Für die hiesige Bühne eingerihtet von L. Herrmann. Oper in 3 Acten von Ambroise Thomas. Text mit | In Scene gefeßt von Julius Frißsche. D Goethe'shen Romans: „Wilbelm | Herr Kapellmeister Federmann. Anfang 7 U

Montag: Kein Hüsuug. rigent : Der Sommergarten ift

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864] Sohenzollern-Galerie 9 Vorm. 10 Ab. Lehrter Bahnhof. Gr. bistor. Rundgemälde 1640—1890. L Sonntag 50 «4. Kinder die Hälfte.

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Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes - Ausstellungs - Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12—11 Ußr.

Concerte.

Concert-Haus. Sonntag: Karl Meyder- hr.

_ Symphonie „Ländliche Hochzeit" von Goldmark. Ouv. „Anakreon“ von Cherubini. „Don Fuan“ von

Belle- Alliance-Theater. Ueue Deutsche | Mozart. A-dur-Quintett von Mozart. Oper. Sonntag: Joseph in Egypten. Over Montag: Karl-Meyder-Concert. Anfang 7 Uhr.

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in 3 Acten von Mehül. Ju Scene geseyt von W. | C A

Kellermann.

Familien-Nachrichten

Direction: ren: Ei Hrn.

R A Scierstaedt (Schwartow). ä Verw. Fr. Helene von Waldow- geb. von Podewils (Frankfurt a. O.).

gisdorf bei Reideburg). Hr. Superinten- dent und Kreis-Schulinspector Theodor Heinrich (Dalldorf bei Berlin).

Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin:

Verlag der Expedition (Scholz).

Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32, Fünf Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage),

und das Verzeichniß uneingelöfter Schlefischer landschaftlihher Pfandbriefe.

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M2 226.

Statiftik und Volkswirthschaft. Sachsengängerei.

Die wirthschafilihe Lage der ländlichen Lohnarbeiter im Regie- rungsbezirk Königsberg muß als eine befriedigende bezeichnet werden, da Gelegenbeit zu einem guten Verdienste in hinreihendem Maße vorhanden ist. Troßdem suchen ländliche Arbeiter noch vielfah wäh- rend der Sommerzeit lobnenderen Verdienst im Westen, 1o0eshalb von den Landwirthen über Mangel an Erntearbeitern geklagt wird. Der unbedeutende Zuzug russisher Arbeiter vermag diesen Mangel nur zum geringsten Theile zu erseßen. Im Vergleich zu früheren Jahren Tann indeften eine fleine Abnahme der sogenannten Sachsengängerei verzeichnet werden. Infolge der im Norden und Westen ausgebroche- nen Cholera macht sich übrigens bereits eine Rückehr der Arbeiter bemerkbar.

Güterverkehr auf dem Rhein.

Nach den von der Centralcommission für Rhbeinschiffahrt mitgetheilten Aufzeihnungen, die in den nacstehend genannten deutsihen Häfen und Ladeftellen: Kehl, Lauterburg, Marau, Marimilianéau, Leopoldshafen, Speyer, Mannheim, Ludwigshafen a. Nhb., Worms, Gernsheim, Oppenheim-Nierstein, Gustavéburg, Mainz, Kastel, Biebrih, Schierftein, Budenheim, Bingen, Binger- brück, Oberlabnstein, Koblenz, Bonn, Köln, Deutz, Neuß, Düsseldorf, Uerdingen, Hochfeld, Duisburg, Duisburger Rheinufer, Ruhrort, Haúpt- bafen und Cifenbahnhafen, Wesel, sowie in Lobit über den Rbeinverkehr von und nach Deutschland, für die Häfen von Arnheim, Nym- wegen, Tiel, Gorkum, Dortrecht, Rotterdam, Amsterdam und andere niederländishe und belgishe Häfen gemaht worden sind, beziffert fih, wie wir der „Frkf. Ztg.“ ninéhmen, der Gesammtgüter- verktebr auf dem Nhein im Jahre 1891 auf 19 695 699 t gegen 19 534 148 t im Jahre 1890. Es ergiebt sh mithin eine Zunahme von 161551 t, der noch 563 075 & binzuzurechnen sind, weil der im Vorjahre mit dem erwähnten Betrag eingestellte Güterverkehr im Hafen zu Frankfurt nah dem auf Anregung der dortigen Handels- tammer gefaßten Beshluß în Wegfall gekommen ift. Die Zunahme berechnet sih sonach im ganzen auf 724626 t = ungefähr 32 9%.

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Die Gesammtzahl aller Locomotiven in Europva äuft sih nah dem „Centr.-:Bl. d. Bauv.“ auf nabe an 61 000 und der übrigen Länder auf 43 000. Auf jede 100 km Bahn besißen gland und Belgien je 50, Deutschland 33, Frankreich 29, Nußland 25, iterreih 20, Stalizn 18, Indien 14 und die Vereinigten Staaten Locomotiven. Im ganzen haben England 15552, Deutsch- 1d 12811, Frankreich 9747, Rußland 9591, Oesterreih 4610, alien 2286, Belgien 2332, die Vereinigten Staaten 29398 und isch Indien 3234 Locomotiven.

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Zur Arbeiterbewegung.

Der Unterstüßungsverein deutsher Buchdrucker (Arbeitnehmer) hatte den Entshluß gefaßt, sich aufzulösen, um, wic die „Lpz. Ztg.“ hervorhebt, in einem den social- demokratishen Fachvereinen nachgebildeten Verbande wieder zu erstehen. Der Zweckck dieser Metamorphose war der, die Organisation der Gehilfen von der Controle des Staates zu befreien, der der bisherige Verein als eine Versicherungs- gesellshaft unterstand. Der Verein Leipziger Buchdrucker- gehilfen hat in diesem Sinne seine Auflösung bej\chlossen, worüber das angezogene Blatt berichtet:

Am 17. September fand in Letpzig die Urabstimmung unter der Mitgliedern des „Vereins Leipziger Buchdrucergehilfen" statt, in der dieser Gauverein des Unterstüßungêvereins sih darüber zu erklären batte, ob er sich gleihfalls auflösen und dann dem neuen Verband beitreten, oder ob er selbständig weiter bestehen wollte. Bei d

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eser Urabstimmung fällt zunächst die geringe Anzahl von

Stimmen auf, „die abgegeben wurden. Es wurden nur

immen gSählt. Der Verein, der vor dem großen Aus-

2000 Mitglieder zählte, muß also einen sehr erheblicher

avon eingebüßt haben. Der Rückgang des Vereins war jeden-

niht obne Einfluß auf das Ergebniß der Abstimmung: Es

wurden 1040 Stimmen für die Auflösung abgegeben und damit eine

der ältesten gewerkschaftlihen Organisationen Leipzigs zu Grabe ge- tragen.

Vom Gewerktschaftscongreß der französischen social- demokratischen Arbeiter in Marseille berihtet ein Telegramm des „D. B. H.“ vom gestrigen Tage: Der Congreß stellte die Forde- rung des Frauenwahblrechts auf für die Wahl aller Schiedsämter und Arbeitsinspectoren sowie das Wahblrecht und die Vertretungs- fähigkeit in allen Wahlkörpern. Aus der gestrigen Abendsißzung berihtet ein Telegramm des „H. T. B.*“, daß mehrere Delegirte direct zur Anwendung von Gewalt aufforderten. Unter großem Lärm wurde die Sitzung aufgehoben, nahdem sämmtliche Resolutionen vom Congreß angenommen waren.

Aus Carmaurx meldet ein Telegramm des „D. B. H.* vom beutigen Tage: Zahlreihe Arbeiter erklärten fich angeblih dem Präfecten gegenüber zur Wiederaufnahme der Arbeiten und zur Herbeiführung einer Verständigung bereit, damit die allgemeine Arbeitsaufnahme ermögliht werde. Der Präfect sagte ihnen den um- fassendsten militärishen Schuß zu. Demgegenüber berichtet ein Telegramm des „H. T. B.* aus Carmaur: Seit gestern ist in den Arbeiterkreisen eine neue Gährung wahrzunehmen. Die Polizei war gezwungen, größere Gruvpen Auëständiger gewaltsam zu zerstreuen.

Aus Brüssel wird der „Voss. Ztg.“ geshrieben: Der Verband der belgischen Metallarbeiter hielt gestern seinen Congreß ab; 58 Abgefandte, die 34 Gruppen vertraten, waren erschienen. Der Congreß beschlos den Fortbestand der Ausstandskafse, zu der fortab jedes Mitglied 15 Centimes monatlich beizusteuern bat. Vertreter. der „Ritter der Arbeit nabmen zum ersten Mal an diesem Congresse Theil. Ueber die Beendigung des Ausstandes in den Zünd- bölzchenfabrifen zu Grammont (vgl. Nr. 223 d. Bl.) wird demselben Blatte berihtet: Der siebenwöhige Ausftand in den Zündbölzchenfabriken zu Grammont is beendet. Die Lohn- türzungen, welche die Fabrik Mertens einführen wollte und durch die der Auéstand hervorgerufen worden war, sind zurückgezogen worden. Auf Betreiben der Ortsbehörden haben sich Fabrikbesißer und Arbeiter verständigt; in allen Fabriken wird zu gleichen Löhnen gearbeitet.

Nah Mittheilung des Statistishen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 11. bis incl. 17. September cr. zur Anmeldung gekommen: 264 Ebe- [hließungen, 1027 Lebendgeborene, 28 Todtgeborene, 710 Sterbefälle.

Literatur.

Gesetze, Verordnungen 2c. : Das preußische Stempelgeseß vom 7. März 1822, bearbeitet von dem Provinzial-Steuersecretár Leo Labus in Breslau, ift jeßt in fünfter Auflage ershienen. (I. U. Kern's Verlag, Max Müller, in Breslau; Pr. 6 4). Diese neue Auflage ist dem gegenwärtigen Stande der Stempelgesetgebung entsprechend dargestellt: die praktische Brauchbarkeit dieser Bearbeitung ist hinlänglih bekannt.

Berlin, Sonnabend, den 24. September

RNechts- und Staatswissenschaft.

Klostermann: Das Allgemeine Berggeseß für die preußischcn Staaten vom 24. Juni 1865 nebst Einleitung und Com- mentar. Berlin, J. Guttentag, Verlagsbubhandlung. 5. Auflage. Seitdem die 4. Auflage dieses in der Praris hochgeschäßten Com- mentars im Jahre 1885, furze Zeit vor dem Tode des Verfassers, erschienen ift, find eine Reibe NReichs- und Landesgeseße in Geltung getreten, durch welche der Rechtskreis des Allg. Berggeseßes mannigfache Einwirkungen erfahren hat. Abgesehen von civilrechtlihen Materien, z. B. der Grundbuchgeseßgebung für den Geltungsbereih des rbeiniscen- Rechts, kommen namentlich in Betracht : das Reichsgeseß vom 1. Juni 1891, betreffend Abänderung der Gewerbeordnung, durch welches die zum theil auch auf den Bergbau Anwendung findenden Vorschriften über gewerbliche Arbeiter in vielen Punkten Aenderungen erfahren baben, jowie neuerdings die preußische Berggeseßnovelle vom 24. Juni 1892. Die baldige Herstellung einer neuen, diefe Umstände berüdck- sichtigenden Auflage dürfte um so mehr dem Interesse der mit der Auslegung und Anwendung des Berggeseßzes befaßten Kreise entgegenkommen, als die umgearbeiteten Arbeitéordnungen für die Bergwerke noch vor dem 1. Januar 1893, die neuen binnen vier Wochen nach Eintritt der Geltung der Berg- geseßnovelle, also bis zum 28. Januar 1893, erlassen sein müßen. Aus diesem Grunde wird es besonders den Bergwerks-Industriellen willkommen sein, möglihst frühzeitig in den Besiß einer Erläuterung zu denjenigen Bestimmungen der Novelle, welhe für die Abfassung der Arbeitsordnungen maßgebend find, zu gelangen. Von der neuer Auflage, deren Herausgabe der Geheime Bergrath Dr. Fürst, vor- tragender Rath im Ministerium für Handel und Gewerbe, über- nommen hat, wird in den nächsten Wochen eine Lieferung erscheinen, welche die §S 80—134 des Gesetzes enthalten foll, also u. a. die durch die Novelle abgeänderten Vorschriften des Abschnitts: „Von den Bergleuten und den Betriebsbeamten“.

Verkehrswesen. warte: Segelhandbuh für den In- . Mit 41 in den Tert gedruckten Figuren und

n und einem Atlas voñ 35 Karten. Hamburg, 1891 Deutsche Seewarte zu Hamburg hat durch die Éürz- Herausgabe eines „Segelbandbuhs für den Indischen Ocean“ (der dazu gehörige Atlas konnte {hon vor Jahresfrist fertig- gestellt und herausgegeben werden) einen weiteren, bedeutsamen Schritt in der Richtung vorwärts getban, die deutshen Schiffsführer, welche bisher lediglich auf Sailing - Directions und Ocean - Pilots anderer Nationen angewiesen waren, auch in dieser Hinsicht frei und selbständig zu machen. Es bedarf wohl faum der Erwähnung, daß es fich hier nicht allein um die Sprache oder gar um eine Ueber- seßung handelt. Im Gegentheil, man fann wohl sagen, daß zur Zeit keine andere Nation ein Segelbandbuch im engeren Sinne be- fit, welches binsihtlich der Reichbaltigkeit der darin niedergelegten wissenschaftlichen und vraktishen Erfahrung dem vorliegenden Hand- buch in Verbindung mit dem dazu gehörigen Atlas an die Seite ge- stellt werden fönnte. In den wesentlihsten Theilen dieses Werkes hat ebenso, wie -in * dem {hon 1885 erschienenen Segel- handbuch für den AltlantisWen Ocean, * deutshes Material zu Grunde gelegt werden fönnen, und fonnten neue Gesichtêpunftte oder neuere Resultate Anwendung finden. Die Zahl der zur Zeit bei der Seewarte gesammelten, sorgfältig geführten Journale (bezw. Auszüge) deutscher Kriegsschiffe beträgt etwa 900, diejenige deutscher Kauffahrer ctwa 6000, darunter 2000 von Dampfern. Die Reisen vertheilen ih natürli über alle Oceane. Die Zuverlässigkeit der Beobachtungen ist durch die Prüfungen der Instrumente und Vergleiche mit Normalinstrumenten erhöht. Wenn ein derartiges Material der wissenschaftlichen und den neuesten Forschungen und An- s{hauungen entsprehenden Bearbeitung zur Verfügung stand, dann ersien die bervorragende Bedeutung der leßteren für unsere, immer mebr si entwidelnde Oceanschiffahrt und zwar im Interesse möglichst kurzer und sicherer Routen, nicht nur der Segelschiffe, sondern auch der Damvfer, von vornherein gewährleistet. Die bei der Abfassung des Segelhandbuhs für den Atlantishen Dcean be- folgte Methode der Darstellungsweise ist, natürlichß unter Berücksich- tigung des Fortschrittes der Wissenschaft 2c., auch hier wieder durh- geführt.

Das neue Werk zerfällt in die beiden Haupttheile: I. Physi- kalisher Theil. II. Segelanweisungen. Abweichend von anderen Werken ift der eingehenden Besprehung der Stürme ein vesonderes Gewicht beigelegt, während der Darlegung über mittlere Wind- und Wetterverhaältnisse vergleihsweise eine einfahe und knappe Behandlung zu theil wurde. Dies ist im Il. Theil bei den einzelnen Segelanweisungen nahgeholt. Da ferner wver- mieden ist, für Cyclone Manöverregeln in der früher viel- fach beliebten vositiven Form zu geben, andererseits für eine größere Zabl von Fällen die Größe des „NRichtungswinkels“, bezw. die Peilung des Centrums und der Verlauf der Stürme nach Zeit, Ort und neueren Erfahrungen näher bestimmt find, so muß allerdings ein eingebhendes Studium auch des I. Theils des Werkes seitens der Schiffsführer vorausgeseßt werden. Nur dur ei i Verständniß der bei Stürmen besonders bervo Betracht kommenden Erscheinungen wird es dem Schi ein. sih ein Bild der jeweiligen Wette 3 ie richtige Entscheidung über den zu wählenden Curs bezw. ob gelenz der beigedreht werden mu nerwartetes intritt. Aber auch in andere Hergebrachten bervorzubeben. find in einem befonderen „Anwendung der Lehre v Schiffs-Chronometer, de und endlich „die und ihre Verbreitung in ¿

Nr. 35 des Atlas beleuchtet Das Werk

faßt daher mit Ausnahme der eigentliden Navigations- lehre thatsählich alles das, was der Schiffsführer auf See zu wiffs und anzuwenden hat. Eine gelegentlihe Wiederholung des immer no niht genügend Bekannten oder in Svecialwerken Erschienenen ift gewiß sehr am Plate. Dagegen sind die mit folhen Werken bis- weilen verbundenen Küstenbeshreibungen fortgelaffen, weil diese Auf- gabe erst seit 1892 der Seewarte übertragen ist, und die Schiffsführer bleiben für dieses Gebiet zunähst noch auf die vorhandenen aus- ländishen Bücher angewiesen. Wenn troßdem dieses Werk ein recht umfangreihes (etwa 800 Seiten) geworden, ift, so muß betont werden, daß die vhysikalishen und meteorologischen Erscheinungen des Indischen Oceans sehr verwidckelter Natur sind, sowie, daß es aus praftishen Gründen nüßlich ersien, die chinesischen Gewässer mit in den Bereich der Bearbeitung zu ziehen, wodurch die an fich schon große Zahl der zu beschreibenden, auch mit der Jahres- zeit wechselnden Routen erbeblich vermehrt worden ist. Zum Gebrauch und Studium des Segelhandbuhs ist natürlih der schon früher er- schienene Atlas erforderli, welcher vieles Neue gebracht hat.

Der Atlas enthält nah einem furzen Vorwort “und erläuternden Bemerkungen zu den einzelnen Karten des Atlas 35 Tafeln im Quer- folioformat. Tafel 1 und 2 bringen eine Tiefenkarte des ganzen Oceans und eine s\peciellere des australishen Mittelmeeres. Die Tafeln 3 und 4 sind zwei Karten der Meeresströmungen und Treibproducte (Eis und Tang) für die Monate Dezember bis

1892.

Februar einerseits, Junt bis August andererseits. Tafel 5 stellt das specifishe Gewicht des Meerwafsers an der Oberfläche im Jahre8mittel dar. Tafel 6, bis 9 enthalten die mittleren Ssothermen des Meer- wafffsers an der Oberfläche für die Monate Februar, Mai, August und November, Tafel 10 bis 14 diejenigen der untersten Luftshicht für dieselben vier Monate und das Jahr. Tafel 15 bis 18 bringen die Ifobaren für die gleihen Monate, jedoch aus Nücksicht auf die Karten 20 bis 21 unter Ersaß der Werthe von Februar und August auch die Mittel Januar-Februar und " Juli-August. Tafel 19 *&thält vier ausgewählte fynoptishe Wetterkarten einzelner Tage für den Südindishen Ocean. Tafel 20 und 21 ftellen die Windverbältnisse der Monate Januar und Februar einer- seits, Juli und August andererseits in derjenigen Weise dar, welche bei den Kärthen zu S. 41 des Segelhandbuches für den Atlantischen Ocean zuerst Verwendung fand; Tafel 22 die hierauf ge- gründete Eintheilung des Oceans in Windgebiete: Tafel 23 bis 26 die Hâufigkeit der Winde und Windstillen in Relativwerthen für die Monate Januar, April, Juli und Oktober nach der. Methode der Tafeln 22 bis 2% des Atlas vom Atlantishen Segel- handbuch. Die Tafeln 27 bis 29 geben die

gebiete nah der Vertheilung der Niederschläge

Jabr und die Größe der Negenbäufigkeit in den Vierteljahr Januar bis März und Juli bis September. Die Tafeln 30 bis 32 sind der Vertheilung des Erdmagnetiznmius im Gebiet des Indischen Oceans im Jahre 1890 nah Variation, Inclination und Horizontal- intensität gewidmet; Tafel 33 und 34 stellen die mittleren Schiffs- wege in den ertremeu Monaten Dezember bis Februar und Juni bis August dar; endlich behandelt Tafel 35 die Verbreitung und die Hauptfangplätze der wichtigsten Walarten.

Katechismus der Deutschen Handelsmarine. Von Richard Dittmer, Capitän zur See z. D. Mit einer Karte und 65 in den Tert gedruckten Abbildungen. 391 Seiten. In Original- Leinenwand 3 Æ 50 4. Verlag von J. I. Weber in Leipzig. Dem mit so großem Beifall aufgenommenen Katehismus der deutschen Kriegsmarine hat sein Verfasser einen mit gleiher Sachkenntniß be- arbeiteten Katechiémus der deutshen Handelsmarine folgen lassen. Das Buch gliedert sich - in vier Abschnitte: Die Benennung und Takelung der Schiffe, die geseßlichen Bestimmungen und Verordnurfgen für die Handelsmarine in materieller Hinsicht, das Personal der Handelsmarine und die für dasselbe geltenden geseßlihen Bestim- mungen, Verschiedenes (Völkerre{t zur See, Lootsenwesen, Seesischerei, Internationales Signalbuh, Schiffsgesellschaften u. \. w.). Das gu ausgestattete Buch ist wohl geeignet, mit der Seeschiffahrt nicht ver- traute lia mit den Einrichtungen derselben bekannt zu machen, Ie Rhedern und Seeschiffahrttreibenden gls Nachschlagebuh zu

ienen.

Unterhaltung.

Drei Lebensepisoden von Helene von Hülserk. Berlin W. 9. Verlag von Richard Estein Nachfolger (H. Krüger. Preis brochirt 3 , geb. 4,50 A Die unlängst verstorben Gemahlin des ehemaligen General-Intendanten der Königlicher Schauspiele Frau Helene von Hülsen, geborene Gräfin von Haeseler, hat in diesem ihrem leßten, Shrer Majestät der Kaiserin gewidmeten Werke drei Erinnerungen aus ihrem Leben erzählt. In der ersten „Ein Königsidyll“ wird ein Aufenthalt in dem von dem dänischen König Christian VIII. und seiner Gemahlin Caroline Amalie bevorzugten und fast alljährlih besuhten Seebade Wyck auf Föhr im Jahre 1847 geschildert. Mit lebhaften Farben werden die enußreihen Erlebnisse ausgemalt, welhe der damaligen jugendlichen Coouelse von Haeseler durch die Beziehungen ibrer Eltern zum dänischen Königspaare und durch die gewaltigen Eindrüte der greßartigen Natur troß der Entbehrungen in den gewohnten Be- quemlichkeiten des täglihen Lebens auf diesem dem Verkehr noch wenig ers{lossenen Eilande bereitet wurden. Die zweite Episode „Ein Dichterheim“ ist eine Erinnerung an die über vierzig Jahre hindurch mit ungewöhnlihem Erfolge als Schauspielerin aufgetretene und später als Theater-Schriftstellerin in noch höherem Grade g:- feierte Frau Charlotte Birch-Pfeiffer, welher die Verfasserin in warmer Freundschaft zugethan war. Die dritte Evisode ,Ein Drama“ enthält die der Frau von Hülsen auf einer Reise nah Paris im Jahre 1885 zum theil von der Heldin erzählte, zum theil miterlebte ergreifende Lebensgeschihte einer vornehmen Französin, die, getäuscht durch glänzende Aeußerlichkeiten, an einen dem Spiel un deren Lastern ergebenen englishen Lord verheirathet war und bei ihre Scheidungsprozeß im Gerichtssaal von ihrem Gatten Nevolver]|chuß {wer am Kopf verleßt, aber geheilt wurde, er selbst im Gefängniß seinem Leben durch Gift ein Ende Die in anziehendster Weise geschriebenen drei Lebensepisoden werden den zahlreichen Verehrern der verstorbenen F Oülsen einen neuen Beweis für ihre bekannte Herzensgüte lieferr dazu bei- tragen, das Andenken an diese edle Frauennatur weit über das Grab binaus wah zu erhalten.

Der Gott des alten . Erz Franzos. Zweite Auflage. Berlin, Ve on ntane u. Co. Auch in der vorliegenden Erz tf f in schriftstellerishes Talent durch den meisterhaften Aufba el enden Gang der Handluy und deren feine pvsychologishe Motivirung. Weniger kann man fich mi Tendenz einverstander [ ._ die im Der fatalistishen Wel a gipfelt: „Es kommt Alles, wie es

- ° T E e - 1-H E. E ommen muß; thue wie Du follst und was Du fkannst.“ Eine solche Qr Den M Mm D rets T D E L Ei Ansicht mag n 1 durch funstvolle Verknüpfung eigen- C TT E a SUA I anbhaf ;

ümlicher *

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darstellen lassen, als deren Richtig- ‘eben bewiesen wird. neinen Mußestunden, Gedihte von Maria Stuttgart 1891. Verlag von I. Fink. Preis #4 Die allen Besuchern der Karlsbader Heil- Frau Maria Pupy-Mattoni, die Gattin des Be- C und Kaffeehäufer in äußerlid gut ausgeftatteten Buch in Naturschönbeiten des böhmishen Bades, seiner der Erde entsprudelnden Waffer ver- ingen aus ihrer 25 jährigen Ehe nieder- tiefempfundenen, eine zarte Frauenseele und ische Begabung offenbarenden Verse werden befonders denen eine iziebende Unterhaltung gewähren, die in diesem Kurort die gesuchte Befreiung von ihren Leiden gefunden haben. l N Durch ein Jahrhundert. Drei triegsgeshichtliche Romane von Tanera. 1. Aus s{werer Zeit. Rathenow 1892. Verlag von Mar Babenzien. Preis 1,50 # Der uns zunächst vorliegende erfte dieser drei Romane „Aus s{hwerer Zeit“ spielt am Ende des 17. Jahrbundert in der ehemaligen freien Neichsstadt Speyer und \{ildert die Leiden dieser Stadt und der Rheinpfalz bei der von den französfishen Generalen Graf von Melac und Monclar im Jahre 1689 ausgeführten grausamen Verwüstung, von der Stadt und Land nur \hwer sich wieder haben erholen können. Die mit den historischen Ereignifsen geshickt verwebte Geschichte eines heldenmüthigen Brautpaares verleiht dem von Vaterlandsliebe eingegebenen Werk einen eigenen Reiz, der noch größer fein würde, wenn die an und für sich gewandte Schreib- weise ih sorgfältiger rein hielte von unshönen Ausdrücken und Wendungen, und wenn der von feiner Liebe für das Vaterland begeisterte Verfasser niht manchmal sich verleiten ließe, in seinem Haß gegen den damaligen Feind zu weit zu gehen.

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