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zwar als Don Juan verabschieden. Durch das gleichzeitige Auftreten L der Frau Moran-Olden als Donna Anna erhält die Vorstellung be- | Borussia-Brauerei veranstalteten Obst-Ausfstellung hat so viele nnere des Hotels, das 120 größere und kleinere Zimm 1 j _di Preise erbeblih | allen seinen Räumen auf das Geshmatvollste ausgestattet. Alle gegen den Voranschlag hat erhöht werden müssen. Es erbielten Zimmer des Hotels gruppiren \sich um einen inneren Schmudchof, durch welchen - einerseits und durch die Straße „Unter den Linden® anderer}eits fämmtlihe Räume volles Tageëliht erhalten. Die Ueberladung und in voller Rück- aglihkeit der Reisenden eingerichtet.
fondere künstlerische Bedeutung. Mit dem morgigen Tage beginnt die Winterspielzeit, die sih künstlerish niht von der Sommerspielzeit unterscheiden wird. Auch für die Winterspielzeit ist ein künstlerisches Ensemble verpflichtet und mit bervorragenden Gästen sind Gastspiel- | und Carl Matthieu-C Verträge abgeshlossen worden. In den Preisen der P
Ausnahme derjenigen Abende, an denen besondere Gäste mitwirken, bronzene Medaillen vertheilt.
eine dem Princip der Errichtung einer Volksoper entsprehende Er- maäßigung ein, worüber der Theaterzettel das Nähere enthalten wird. Morgen bleibt das Belle Alliance - Theater
Die Jury der vom preußischen Gartenbauverein in der vortreffliche Leistungen gefunden, daß die Zahl der goldene Medaillen die pem Commerzien-Rath Späth, Mar Bunzel
1 i [ : arlottenburg für ihre Gefammtleistungen im lâte tritt mit | Obstbau. Außerdem wurden große und kleine silberne sowie mehrere
Die am Distanzenritt Berlin—Witen theilnehmenden deut- (Neue | shen Offiziere versammelten sih, wie die „N. Pr. Z.* berichtet,
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Deutsche Oper) wegen der Generalprobe zu der Oper: „Der | auf Einberufung dur den Delegirten des Berliner Comités Obersten | Das Café Weiberkrieg*® geschlossen. Am Sonntag gelangt diese Oper zur erst- Freiherrn von Bissing am
maligen Aufführung. Die Hauptrollen befinden sich_ in den Händen | Saale des Kaiserhofes und der Damen: Galfy, Wuschke, Tomschik, Matenauer, Hedinger und der 1) Das Richteramt wird an
Herren: Schinkel, Richard, Schmidt, Nückauf und Montada. Dirigent | geübt, bis höchstens dreißig
ift Kapellmeister Nobert Erben.
mann als Brâsig auch für Sonntag und Dienstag angeseßt ist.
Mannigfaltiges.
Reiter dasfelbe passirt ha niht mehr als sechsmal 24 Stunden nah der leßten Startzeit in
Vei seiner Wiederaufnahr1e hat „Onkel Bräsig“ im Thomas- | Berlin: bezw. Wien für den Distanzritt gebrauht haben; unter ihnen Theater einen folchen Erfolg gehabt, daß er mit À ugust Junker- | kommen die Geldpreise ¿zur Vertheilung. 2) Auf den Ehrenpreis | hen Theehauses, darstellend, von dem Wiener Maler Veit ge-- [ (Erinnerungs-Medaille oder Erinnerungs-Becher) hat jeder Reiter malt, theils mit Spiegeln verziert. Die Fensterwände sind ire auch nach Aufhebung des | orangegelben Seidenstof decorirt. In dem nah dem Theater zu ge- Richteramtes, in Berlin bezw. Wien durchs Ziel geht. | legenen Theil des Cafés sind ses Billards, von Dorffelder in An Geldpreisen sind zweiundvierzig ausgeseßt und zwar je | Mainz aufgestellt. Das ganze Café enthält gegen 1000 Sigtpläte,
Anspru, der überhaupt, also
Mittwoch Nachmittag im großen | von den Seiten um den Schmuckhof herum ;
Zimmer sind alle elegant, ohne sicht auf die Bedürfnisse und Beh Auch sonst ist für jeden erdenkli
ormen ‘des Barostils vortheilhaft präsentirt, so ist auh das
faßten folgende Beschlüsse: | in reihster Stuarbeit ausgeführt, sind in weiß, creme und gold
jedem Ziel so De aus- | getönt und werden von prächtigen Marmorstucksäulen und Pilastern en, die | getragen. Die Wände sind theils
Caféhautes, —
In der gestrigen Sißung der Stadtverordneten-Ver- | einer zu 20000, 10000, 6000, 4000, 3500, 3000, 2500, | die aud bei ganzer Füllung die bequemsten Zwischenräume und Durch-
sammlung erfolgte, wie wir der „N. A. Z.* entnehmen, die Wahl des Dber-Bürgermeisters. Es wurden 117 Stimmzettel ab- gegeben, von denen 22 ungültig, da fie unbescrieben waren. B Ürger-
2000, 1800, 1600, 1400, 1200, 1000, 900, 800, 700 und 600 Á. und änge freilassen. Erbaut wurden Hotel und Cafs nah den fünfundzwanzig zu je 500 ; außerdem find noch zwei Conditions- preise zu je 5000 M ausgescßt: für das in Wien bezw. in Berlin in
länen der hiesigen Architekten-Firma Cremer & Wolffenstein. Die gesammte bauliche Ausführung hatte, gleihwie beim Theater, die
meister Zelle erbielt 94 Stimmen, der Stadtv. Neumann eine | bester Condition während der Ausübung des Nichteramtes ein- | hiesige Baufirma Held & France,
Stimme. Bürgermeister Zelle ift demna gewählt. Darauf wurden getroffene Pferd der deutschen, die unbesoldeten Stadträthe Beeliz, Haak, Mamroth, de Nève, | Offiziere. Dadurch, daß auf Vorschlag des Obersten éFreiberrn von Noestel, Schaefer, Dr. Weigert auf sechs Jahre in einzelnen Wahl- | Bissing zahlreichere und größere Gruppen von Distanzreitern gebildet je sind, ist es gelungen, denStart in Berlin (am Steuerhäuschen) auf ul K Petition wegen der unentgeltlichen Lieferung von Gas und Wasser für | dret Tage vom 1. bis 3. Oftober — zu bes{tänken. Wie dem Zwece der Ausstellung von Wohnungs-Einrichtungen dem Magistrat zur Berücfsihtigung zu überweisen. Dies geschah. Von | die Startgruppen bei dem Distanzritt Wien— Berlin gestern fstatt-
eo wiedergewählt. Stadtverordneter Scheiding empfahl, die
Verfammlung Kenntniß und genehmigte die Vorlage über die Ge- währung einer Beihilfe von 300 M an den Spreeborn-Verein zur Errichtung eines Monumentalbaues über der Spreequelle. Die | der deutschen Offiziere sind folgende Einzelheiten bekannt geworden ; ‘am Athen, 2 Bewilligung von Vergütungen für das Dienstversonal der städtischen Flußbadeanstalten für den ihnen durch den vor-
zeitigen Schluß der Anstalten aus Anlaß der Choleragefahr - ent- sihtigung von Wiener Sehensw
standenen Schaden wurde bes{hlossen.
verordneter niedergelegt hat, ist die dadurch nothwendig gewordene : Ersaßwahl vom Magistrat auf Dienstag, 25. Oktober d. J,, von | Opern - Vorstellung; — 9. Oktober: Abends Empfang bei Franz Josef; — 10, Oktober:
Burg-Theater: — 8. Oktober :
Vormittags 10 Uhr bis Nachmittags 5 Uhr festgeseßt worden. Boesche | Seiner Majestät dem Kaiser
war vom 13. Wahlbezirk, 11. Abtheilung, gewählt, der aus Fahrt nah Kisbér und Besichtigung des dortigen Königlich ungarischen Bei der großen | Staatsgestüts. — 11. Oktober: Besichtigung der Spanischen Schule in Wien, der Hoffstallungen und des Militär-Reitlehrer-Instituts. — An einem der Tage wird noch ein großes Mittagsmahl unter Be- theiligung der hohen militärischen Würdenträger Oesterreih-Ungarns
den Stadtbezirken Nr. 218 bis 269 besteht.
Ausdehnung dieses Bezirks soll die Wahl in zwei Unterabtheilungen und zwar Stadtbezirk 218 bis 226 und 237 bis 250 in der Turnballe der höheren Bürgerschule, Weißenburgerstraße 4 a und Stadtbezirke 227 bis 236 und 251 bis 269 in der Turnhalle der Gemeindeschule,
Akerstraße 28 a erfolgen.
Aus Anlaß des Schlusses des Gottesdienstes im alten Dom | päishen Hof“) den Beschluß.
wird, wie die heutigen Morgenblätter melden, am Sonntag daselbst
ein Festgottesdiensst abgehalten. Die Kirche
Oof- und Domprediger, Dber-Consistorial-Nath D. Kögel spricht den leßten Segen. Die Einweihung der SInterimskirhe soll am 30. Of- tober stattfinden. Bis dahin wird der Gottesdienst im Domcandidaten-
stift abgehalten werden.
wird reih ge-
„»W. T. B.“ aus Wien gemeldet wird, hat dort die Ausloosung für
6. Oktober: Abends kamerad|chaftli des Militär-Reitlehrer-Instituts : ürdigkeiten; Abends Vorstellung im
Mit dem Theater Unter den Linden zu gleicher Zeit ift s{chmüdt sein. Domprediger Faber hält die Festpredigt. Der Ober- | unter derselben Direction und Verwaltung und auf demselben Grund- stücke, aber räumlih vom Theater getrennt, auch das nach der Seite der Straße „Unter den Linden“ errihtete Hotel „Der Lindenbof“ und das damit verbundene, in den Parterreräumen belegene Café Nonacher eröffnet worden. Wie das Gebäude sih {hon äußerlich durch seine prächtige, in Sandstein ausgeführte Facade in den s{chönen
bezw. österreichi] - ungarischen
ar Ta L
che Zusammenkunft im Nitter/aale | der Nähe des K
— 7. Oftober: Vormittags Be- | Nr. 230 d. Bl.) vom „Oesterreichischen Lloyd“ wurden von dem
j gsschiffe „Aktion“ aufgenommen, das nach Volo zu-
Parforce-Hirschjagd in Holics (im | rückehrte. Der Capitän der „Thebe“ erklärte, er bedürfe feiner —— ungarischen Comitat Neutra, am linken Ufer der March, südwestlih | weiteren Hilfe.
Nachdem der Fabrikbesißer B oesche sein Mandat als Stadt- | von Skalißz) mit der Meute des Militär-Reitlehrer-Instituts und j
auf den von der Regierung gestellten Gestütspferden : — Abends:
Essen, 28. September. Die | / «Koln, 3. Ein der Theilung der Stadtbezirke 78, 107, 112, 180 und 254 nabm die gefunden. Der Start erfolgt gruppenweise, jedo au einzeln. Er | valide Arbeiter ; beginnt am 1. und 2. Oktober um 6 Uhr Mo gens und | ausgeseßt.
dauert zwei Stunden. — Uebcr die Wiener Festlichkeiten zu Ehren 99.
griechishen Krie
arnowiß. Wie der „K. Z.* gemeldet wird, hat Seiïne-
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t der Kaiser bei dem siebenten Sohn des Bergmanns 1prez die Pathenstelle übernommen.
Firma Krupp erläßt nach der
Preisaué schreiben für Wohnhäuser für in- sür die besten Entwürfe sind 1000, 600 und 400 4
September. Die Neisenden sowie die Post des in ap Sipias gescheiterten Dampfers „Thebe“ (vergl.
Nach Schluß der Redaction eingegangene
Depeschen.
Czernowiß, 30. September. (W. T. D) n d gestrigen Sißzung des Landtags der Bukowina fam es stattfinden. — Am 12. macht dann das gemeinsame Festmahl der | anläßlih der Budgetdebatte zu heftigen Auseinander- deutschen und österreihish-ungarishen Distanzreiter mit dem Offizier- | )eßungen zwishen den Rumänen und den coalirten Deutsch- Corps des Garde-Reiter-Regiments in Dres den (im „Euro- | lib.ralen über die Verhältnisse in der Bukowina.
St. Petersburg, 30. September. (W. T. B) Die
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Zahl der im Jahre 1892 einzuberufenden Wehrpflich tigen ijt auf 262 000 aus der örtlihen Bevölkerung des Ter- und Kuban-Gebiets und Transkaukasiens, durch welche die im Kaukasus besonders- formirten Heeresabtheilungen zu ergänzen sind.
festgeseßt, niht miteinbegriffen 2400 Mann
(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
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vom 30. September, )r Morgens.
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Uebersicht der Witterung.
Das barometrische Minimum, wel{ches gestern nordwestlich von den Hebriden lag, ist nah Schott- land fortgeschritten und veranlaßt am Kanal, sowie an der südlichen Nordsee vielfah stürmische südliche bis westlihe Winde, deren Ausbreitung nach der westdeutshen Küste hin wahrscheinlih is. Am höchsten ist der Luftdruck über Südost-Europa. Das Wetter ift in Deutschland im Norden heiter, im Süden trübe und regnerisch bei durchschnittlih nahezu normalen Wärmeverhältnissen. Bei der gegen- wärtigen Wetterlage scheint für Norddeutschland oft- wärts fortschreitend trübe, regnerishe und windige Witterung demnäcst zu erwarten sein.
Deutsche Seewarte.
G E EE E R R S Cte H 2 G L R E P E II S T ZIEETNE! Theater-Anzeigen.
Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern- haus. 197. Vorstellung. Zum 1. Male: Wem die Krone? Oper in 1 Act. Musik und Text von A. Ritter. In Scene geseßt vom Ober- Regisseur Teblaff. Dirigent : Kapellmeister Wein- artner. — Zum 1. Male: Djamileh. Romantische Dper in 1 Act von G, BVizet, Text von L, Gallet,
3 wolkig 1ibeiter 4'bedeckt
4 wolkenlos illwolfenlos 4'bededckt | 1\wolfig
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deutsch von L. Hartmann. Tanz von E. Graeb. In Scene geseßt vom Ober-Regisseur Tetlaff. Dirigent : Kapellmeister Weingartner.— Zum 1. Male : Slavische Brautwerbung. Tanzbild von Emil Graeb. Musik componirt und arrangirt von P. Hertel. (Mit Einlagen von J. Brahms.) Anfang T Ur,
Schauspielhaus. 206. Vorstellung: Donna Diana. Lustspiel in 5 Aufzügen, nah dem Spanischen des Don Augustin Moreto, von West. Fn Scene geseßt vom Ober-Regisseur Max Grube. Anfang ( UNT.
Sonntag: Opernhaus. 198. Vorstellung. Wem die Krone? Oper in 1 Act. Musik und Text von A. Ritter. In Scene geseßt vom Ober- Regisseur Teßlaff. Dirigent: Kapellmeister Wein- gartner. — Djamileh. Romantische Oper in 1 Act von G. Bizet. Text von L. Gallet, deutsch von L. Hartmann. Tanz von E. Graeb. In Scene gesetzt vom Ober - Regisseur Teblaff. Dirigent: Kapell- meister Weingartner. — Slavische Vrautwerbung. Zanzbild von Emil Gracb. Musik comvonirt und arrangirt von P. Hertel. (Mit Einlagen von F. Brahms.) Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 207. Vorstellung. Romeo und Julia. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Shake- speare, überseßt von Aug. Wilh. von Schlegel. In Scene geseßt vom Ober-Regisseur Marx Grube. Anfang 7 Uhr.
Deutsches Theater. Sonnabend: Zum 1. Male: Der Misarthrop. Schauspiel in 5 Auf- ¿Ugen von Molière. In deutschen Versen von Lud- wig Fulda. — Zum 1. Male: Das Wunderkind. Lustspiel in 1 Aufzug von Ludwig Fulda. An- fang 7 Uhr.
B T lnlag: Der Misanthrop. — Das Wunder- in . Montag: 4, Goethe-Cyclus. 7. Abend. Faust.
Berliner Theater. Sonnabend: Neu ein- studirt: König Richard Ux. Anfang 7 Uhr.
Sonntag: Nachmittags 24 Uhr. Die Goldprobe. Abends 73 Uhr: Krieg im Frieden.
Montag: Der Hüttenbefißzer. (Nuscha Bugte, Agnes Sorma, Ludw. Barnay, Ludw. Stahl.)
Lessing- Theater. Sonnabend: Zum 3. Male: Die Orientreise. Schwank in 3 Acten von Oscar Blumenthal und Gustav Kadelburg. Anfang 7x Uhr.
Sonntag: Die Orientreise.
Montag: Die Orientreise.
Wallner-Theater. Sonnabend: Erste volks- thümliche Vorstellung zu über die Hälfte ermäßigten Preisen. Die Vraut von Messina. Trauerspiel mit Chören in 5 Aufzügen von Fr. Schiller. An- fang 74 Uhr. E
Sonntag: Neu einstudirt in neuer Bearbeitung: Der Maun im Monde. Posse mit Gesang in 3 Aufzügen (5 Bildern) von Eduard Jacobson.
Friedrich - Wilhelmstädtisches Theater. Sonnabend: Zweiter Abend im Offenbach- Cyclus, 10. Aufführung: Mit neuer Ausstattung: Schöuröschen. Komische Operette in 3 Acten von Hector Cremieux und Ernest Blum. Deutsch von Carl Treumann. Musik von Jacques Offenbach. Für die hiesige Bühne eingerihtet von L. Herrmann. In Scene gefeßt von Julius erißsche. Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. Anfang 7 Uhr.
Sonntag: Dieselbe Vorstellung.
Residenz-Theater. Direction : Sigmund Lauten- burg. Sonnabend: 3. 101. Male: Der selige Tou- pinel. Schwank in 3 Acten von Alerandre Bisson. Deutsh von Gustav von Moser. Vorber: Zum 7. Male: Schlittenreht. Lustspiel in 1 Act von Burghard von Cramm. Anfang 71 Uhr.
Sonntag: Dieselbe Vorstellung.
Sonntag, Mittags 12 Uhr: Matinée zum Besten der Nothleidenden in Hamburg, unter gefälliger Mit- wirkung der Königl. Hofopernsängerin Frau Rosa Sucher, des Königl. Hof-Kapellmeisters H:.rrn Sucher, des Fräulein Agnes Sorma, des Herrn Directors Ludwig Barnay vom Berliner Theater, des Hof- Theater-Directors Herrn Friedri Haase und anderer geshäßter Künstler und Künstlerinnen.
ßKroll's Theater. Scnnabend: Der Frei- shüß. Anfang 7 Uhr.
Sonntag: Lettes Gastspiel des Sgr. d’Andrade und Gastspiel der Fr. Moran-Olden. Don Juan. (Don Juan: Sgr. d’Andrade; Donna Anna: Fr. Moran-Olden.)
Täglich, bei inlgem Wetter: Großes Concert im Sommergarten. Anfang an Sonn- und Festtagen 4 Uhr, an den Woghentagen 54 Uhr.
Belle- Alliance-Theater. Neue Deutsche
Oper. Sonnabend: Wegen Vorbereitung zu „Weiberkrieg“ geschlossen.
Sonntag: Zum 1. Male: Der Weiberkrieg. Komische Vper in 3 Acten von Felix von Woyrsch. In Scene geseßt von W. Hock. Dirigent: Kapell- meister Nobert Erben. Anfang 735 Uhr.
Theater Unter den Linden. Direction: Alois und Nudolph Ronacher. Sonnabend: Daphne. Operette in 1 Act von Hans Müller. Musik von A. Ferron. Inscenirt vom Ober-Negisseur Herrn C. A. Friese. Die Welt in Bild und Tanz. Phantast. Ausstattungs-Ballet in 1 Vorspiel und 5 Bildern von F. Gaul und J. Haßreiter. Musik von J. Bayer. Ballet-Autoren der K. u. K. Hofoper in Wien. Inscenirung durch den Balletmeister Hrn. L. Gundlach. Während der Pause: Promenade-Concert des Theater- Orchesters. Anfang 74 Uhr.
Adolph Ernst-Theater. Sonnabend: Zum 26. Male: Die wilde Madonna. Gesangs- posse in 3 Acten von Leon Treptow. Coupl-ts von G. Görß. Musik von G, Steffens, Mit neuen
Costumen und neuen Decorationen aus dem Atelier des Herrn Lütfkemeyer in Coburg. In Scene geseßt von Adolph Ernst. Anfang 7x Uhr.
Sonntag: Dieselbe Vorstellung.
Thomas-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Sonnabend: Gefammt-Gastspiel des Friß Nenter-- Ensemble unter Direction von August Junker- mann. Onkel Bräfig. Lebensbild in 5 Acten nah Friß MNeuters „Ut mine Stromtid® für die deutsche Bühne eingerihtet von August Junkermann. Anfang 71 Uhr.
Sonntag: Dieselbe Vorstellung.
(6141) Sohenzollern-Galerie 9 Vorm. — 10 Ab. Lehrter Bahnhof. — Gr. histor. Rundgemälde 1640—1890. — L Sountag 50 ». Finder die Hälfte,
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Concerte.
Concert-Haus. Sonnabend: Karl Meyder-
Concert. Anfang 73 Uhr.
Ouv.: „Nosamunde“ von Schubert. „Martha* von Flotow. „Aufforderung zum Tanz“ von Weber. Ange d’amour“, Walzer von Waldteufel. ,Musi- kalishe Täuschungen“, Potpourri von Schreiner. Serenade für Flöte und Horn von Titl. „Wiegen-- lied“ von Brahms.
R N R E B D E S 9A I E E S E R P E Familien - Nachrichten.
Verlobt: Frl. Anna Gehrling mit Hrn. Pastor Moritz Otto (Berlin—Wilds{chüß bei Mockrehna). — Frl. Anna von Gilgenheimb mit Hrn. Regierungs- Rath Paul Amelung (Ratibor—Danzig). — Frl. Toni Stober mit Hrn. Emil Dietrih von Stein (Loßwitz—Breslau). — Frl. Gabriele von Blancken- see mit Hrn. Geh. Ober-Regierungs-Rath von Kügelgen (Stolp—Berlin). -
Verehelicht: Hr. Lieut. Frhr. Werner von Senden mit Gräfin Wanka zu Ëi lenburg (Prassen).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hauptmann z. D. von Griesheim (Hildesheim).
Gestorben: Hr. Rittergutsbesißer Oscar Gersba" (Adolphswalde). — Hr. Commerzien-NRath Wilbelm: Bartels (Gütersloh).
Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin:
Verlag der Expedition (Scholz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlag? Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sieben Beilagen (einshließli4 Börfen-Beilage).
er enthält, in
; zen Comfort, wie Centralheizung, eleftrishe Beleuchtung, Perfonenaufzüge, Speise, Rauch- und Conversationszimmer in reihstem Maße Sorge etragen. Nonacher im Parterre des Hotels zieht id die Decken des Cafés,
getragen. J } eils mit Bildern: den Wein, eine- italienishe Trattoria, — den Kaffee, das Zimmer eines arabischen: den Thee, eine Abendgesellschaft eines japani=-
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Erste Beilage
zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.
2 231.
Statistik und Volkswirthschaft.
Fürsorge für Arbeiter. : :
In Hanau haben vie städtishen Behörden den Bau einer großen Speisehalle für die von auswärts kommenden Arbeiter be- [chlosfen. Hunderte von Arbeitern — namentli der Cigarrenfabriken — die aus den nahen Orten Auheim, Steinheim, Nüingen u. f. w. täglih nah Hanau kommen, werden nun nit länger gezwungen sein, die mitgebrahten oder ihnen zugetragenen Speisen während der
Arbeitspausen auf offener Straße, in Thorgängen u. \. w. zu ver- zehren.
Zur Arbeiterbewegung.
Die Verwaltungsshäden, die im Nechts\huß verein im Saarrevier, dessen Vorsißender Herr Warken ist, herrschen, werden durh folgende Versammlungsbeschlüsse be- leuchtet, die die „Saarbr. Ztg.“ auf Ersuchen veröffentlicht :
„Düttersdorf, 26. September. Jn der am 19. September in Buprih abgehaltenen Nechts\chußvereins - Versammlung wurden folgende Beschlüsse einstimmig gefaßt: 1) Der Kassirer soll kein Geld ausbezahlen ohne Anweisungen, die niht von vier Vorstandsmitgliedern unterschrieben sind. 2) Die Einnahmen der Vereinsgelder sowie Ausgaben sind monatlich in der Zeitung „Schlägel und Eisen“ bekannt zu machen. 3) Die Tagesordnung der Generalversammlungen ist mindestens drei Wochen vorher im Ver: inéblatt bekannt zu machen. Der Vertrauensmann Lehnert, die Beisißer Steffen, Steimer. :
Da nun die Beschlüsse vom 19. September in der Zeitung „Schlägel und Eisen“ nicht aufgenommen wurden, tagte am 25. Sep- tember eine zweite Versammlung, die einstimmig beschloß, ferner beizu- fügen: 1) Beschlüsse beider Versammlungen sind in der „Saarbrücker Beitung“ und der ,St.Johanner Volkszeitung“ bekannt zu machen. 2) Eine Neuwahl des Vorstandes soll stattfinden. 3) Nah Neuwahl des Vorstandes erfolgt Reform des Statuts. 4) Die Beiträge follen beim Ver- trauensmann in Verwahrung bleiben, bis der Vorstand neu geregelt ist. 5) Der Vorstand soll am Statut B 1 Absatz 3 festhalten. Der Vertrauensmann Lehnert. Die Beisißer Steffen, Pontius, Klinkner, Wilhelm. —
Der Vorstand des Arbeiter-Sängerbundes Berlins und Umgegend erläßt in dem socialdemokratishen Centralorgan „Vor- wärts“ einen Aufruf an alle Arbeiter-Sängervereinigungen Deutsch- lands, durch den die Vorstände zur Herbeiführung einer „Lieder- gemeinschaft“ aller dieser socialdemokratishen Vereinigungen veranlaßt werden follen. i L
Hier in Berlin war, wie die „Voss. Ztg.“ berichtet, zu gestern Vormittag 9§ Uhr eine Versammlung aller arbeitslosen Maurer und verwandten Berufégenossen Berlins und Umgegend zum Zwecke einer außerordentlichen Demonstration unter den Berliner Bau- handwerkern von dem Herausgeber des socialdemokratischen Bauarbeiter- Organs „Der Bauhandwerker“, MaurergesellenWilke, nah dem „Feen- palast“ einberufen worden. Erst gegen 11 Uhr wurde die Versammlung von Herrn Wilke mit der Anfrage eröffnet, ob man überhaupt tagen wolle, weil faum hundert arbeitslose Bauhandwerker versammelt waren. Gleichwohl faßte die Versammlung den Beschluß, in die „Verhandlung“ einzutreten. Nach einer großen Agitationsrede des Oerrn Wilke, die im voraus auf einen Besuch von 3—4000 Arbeits- loser zugeshnitten war, faßte die Versammlung eine Resolution im Sinne des Redners.
Eizx Pariser Telegramm des „Wolff’{hen Bureaus" meldet aus St. ETkienne vom gestrigen Tage: Der hier tagende Bexgarbeiter- Congreß beschäftigte sich in seiner heutigen Abendsißung mit der Frage der Bildung eines Verbandsaus\chusses. Nach lebhafter Debatte wurde beschlossen, daß niemand Mitglied dieses Aus\husses sein könne, der nicht selbst Bergmann sei oder gewesen sei. Ferner wurde die Frage der Unterstüßungs- und Pensionskassen berathen. Es wurde ein Auss{huß gewählt, um dieses Project zu studiren. — Eine Note des Ministers des Innern erklärt die Meldung des „Figaro“, wonach der deutsche Reichstags - Abgeordnete Liebknecht von der franzöfishen MRegierung ausgewiesen worden sei, für un- rihtig. — Der „Voß. Ztg.“ wird aus Paris unter dem 28. d. M. geschrieben : Der Arbeits-Minister Viette hat die neuesten Vor- {läge der Ausständigen von Carmaurx (vgl. die gestrige Nr. 230 d. Bl) dem Vorstand der Grubengesellshaft mit einem em- pfehlenden Begleitshreiben übermittelt. Die Gesellschaft [läßt nun in der Presse erklären, daß sie einer Erörterung der Streit- frage niemals „abgeneigt gewesen sei. Indessen geht aus diejen Erklärungen noch nit hervor, wie die Hauptschwierigkeit be- seitigt werden Éönnte; denn nach wie vor besteht die Gesellschaft darauf, daß sie ihr Necht nicht antasten lassen könne, den Bürger- meister Calvignac von ihren Arbeitern auszuschließen. Sie gesteht demselben nur eine Pensionsberehtigung für seine bisherige Dienstzeit in der Grube zu.
Wie der „Köln. Ztg.“ aus London geschrieben wird, wurden am leßten Montag in Manchester zwischen dem Verbande der Baum - wollenspinnerei-Besitzer und den Vertretern der Arbeiter über die von dem ersteren angeordnete fünfprocentige Lohnherabseßung eine Besprechung abgehalten. Die Arbeiter weigerten \ic, die Lohnherab- leBung anzunehmen und s{lugen dagegen vor, die Arbeitszeit zu ver-
kürzen. Da die Meister darauf nicht eingehen können, s\teht ein all-
gemeiner Ausstand in Südost-Lancashire bevor.
Handel und Gewerbe.
Fondsbörse, Geld- und Kapitalsmarkt. __ Berlin, 29. September. Die Fondsbörse verkehrt seit Wochen wieder in einer höchst unerfreulichen Stimmung. Jn- mitten des Sommers hatte sih eine, soweit man erkennen tonnte, wirthschaftlich wohl begründete, feste Tendenz heraus- gebildet. Die Ernte in Deutshland und in Europa erfüllte zumeist die günstigen Erwartungen: aus verschiedenen Zndustriezweigen lagen Nachrichten einer allmählichen Besserung vor; der Geldmarkt zeigte unverändert die Slüssigkfeit, die ihn seit langer Zeit kennzeichnet ; die mit der Einführung der Goldwährung in Oesterreih-Ungarn nothwendig verbundenen umfangreichen Finanzgeschäfte stellten der Börse im besonderen einen Aufshwung in Aussicht, und alle diese freundlichen Symptome fanden einen Rückhalt an der in den Handels- kTreifen herrshenden Hoffnung, daß es gelingen werde, die wirthschaftlihen Beziehungen Deutschlands zu Rußland zum Vortheil beider Länder in einen festen vertragsmäßigen Rahmen zu fassen. Diese freundlichen Vorbedingungen bestanden fort, als die Cholera ins - Land fam und wie ein Sturmwind alle jungen Blüthen fortfegte. Die verheerenden Wirkungen, die die böse Krankheit in Deutsch- lands größter Sechafen- und Handelsstadt anrichtete und die Gefahr der Verschleppung, die, wie die vereinzelten Opfer der Seuche an verschiedenen Orten in Deutschland zeigten, überall bestand, lähmten den Handel niht nur vorübergehend. Es kann niht Wunder nehmen, daß der gesammte deutsche Wirthschaftskörper leidet, wenn ein so hervorragendes
Berlin, Freitag, den 30. September
1892,
Glied, wie es Hamburg ist , wirthschaftlih {wer darniederliegt; es fann auch nicht zweifelhaft sein, daß das Boörsengeschäft von dieser örtlihen Calamität stark in Mitleidenshaft gezogen wird; aber immerhin würde * die große Prüfung nicht ausreichen, gegenüber den für das Boörsengeschäft günstigen Erscheinungen eine fo tiefe Verstim- mung und Geschäftsenthaltung an der Börse hervorzurufen, wenn nicht, wie es erfahrungsmäßig zu geschehen pflegt, die Speculation in solhen Zeitläufen für alle Gründe, die einer Befestigung günstig sind, taub und blind erschiene. Jene Speculanten aber, die aus Angewöhnung oder Naturanlage es immer vorziehen, Verkäufer zu sein, erfinden nöthigenfalls neue Angriffspunkte, um die Preisbewegung in ihrem Sinne zu beeinflussen. Daß der gesammte Handel und die Zndustrie noh niht zu einem neuen Aufschwung gelangt ist, kann niemand leugnen, aber jeßt versucht man die Ansicht zu ver- breiten, daß eine Besserung in der Lage der heimischen «ndustrie überhaupt kaum Hervorgetreten sei, und glaubt be- haupten zu dürfen, daß die Lasten, die der Jndustrie aus unserer socialen Gesezgebung neu erwachsen, einen Auf- shwung dauernd beeinträhtigen werden. Die Börse allerdings ist immer geneigt, den Augenblick aus- uben uno e für: in oder für eine ein- zelne Unternehmung - geltenden Wahrheiten zu verallge- meinern. Jn diesem Falle übersicht sie, daß die Ausgaben für das Arbeiterwohl auf den gesammten Wirthschaftskörper wohlthätige Wirkungen auszuüben bestimmt sind, die im Laufe der Entwickelung rückwirkend auh der Jndustrie wieder zu gute fommen müssen, ganz abgesehen davon, daß der Einfluß der Ausgaben für die neuen Zwecke auf die Schlußergebnisse der industriellen Unternehmungen ein berehtigtes Maß wohl s{hwer- jih überschreiten wird. Die Unterstüzer der ungünstigen Borsen- stimmung machen ferner geltend, daß die Preise der Actien hervorragender Banfinstitute zu hoch seien, weil das Bank- geschäft bei der Theilnahmlosigkeit des Publikums um so weniger Gewinn verspreche, als auch das von den großen Jnstituten gepflegte Emissionsgeschäft in diesem Jahre einen kaum er- wähnenswerthen Umfang erreiht habe und erreichen werde; aber die Börse oder vielmehr jene Speculanten berücksichtigen nicht, daß gerade die großen Bankinstitute und die großen Privatbankfirmen noch am meisten in der Lage sind, sei es im Commissionsgeschäft, sei es durh die Stüßze, die sie der Speculation als Gelddarleiher darbieten, eine verhältnißmäßig günstige Verzinsung ihres Kapitals herauszuarbeiten ; aller- dings ist hierbei mit dem Umstande zu renen, daß die großen Actienbanken kurz vor Beginn der Mißconjunctur ihre Arbeitskapitalien bedeutend erhöht haben. Für den fleineren Banquier und Wechsler ist das Geschäft jedenfalls verhältnißmäßig fnehr beschränkt worden durch die shlimmen Vorgänge im Herbste des vorigen Jahres, die das Publikum zu besonderer Vorsicht bei der Wahl seiner Banquiers veranlaßt haben werden. Mit welchen Erfolgen die großen Actienbanken in diesem Jahre bisher gearbeitet haben, ist natürlih nur den Betheiligten bekannt, aber man darf immer- hin darauf verweisen, daß das einzige große Jnstitut, das eine Seme/tral-Bilanz veröffentlicht hat, die Dresdner Bank, im ersten Halbjahre des laufenden Jahres unerwartet günstige Ergebnisse erzielt hat. Für die Bewerthung aller großen, solide fundirten, auf Erwerb gerichteten Gesellshaften fommt, richtig betrachtet, die gegenwärtige Lage doch nur als ein Moment in Betracht, während die Vergangenheit und die nach dieser zu erwägende wahrscheinliche Zukunft eines solchen Unternehmens für den dauernd Betheiligten von ausschlag- gebender Bedeutung sein sollten. Wie ganz allgemein, so kann es besonders für unsere deutschen Verhältnisse nicht zweifelhaft sein, daß der Abwärtsbewegung der Conjunctur die steigende Bewegung folgen wird, und der Anlauf hierzu, der im Sommer erkennbar hervortrat, ist, wenn die Zeichen nicht trügen, wohl nur durh die Seuche auf einige Zeit unterbrochen und ver- zögert worden.
Auf dem internationalen Geldmarkte nehmen die mit der Einführung der Goldwährung in Oesterreih-Ungarn verbun- denen Erscheinungen und die Bewegungen des Silberpreises die Aufmerksamkeit fortgeseßt am meisten in Anspruch. Der Goldbedarf des benachbarten Doppelstaats kann zwar sehr allmählich gedeckt werden, aber jedenfalls müssen sih große Goldbewegungen zu seiner Deckung vollziehen, die in den An- fängen, z. B. hon durh den wachsenden Goldvorrath der Oesterreichish-Ungarishen Bank, äußerlich erkennbar und die sh noch erhebliher bemerkbar machen werden, sobald die Währungsanleihen Oesterreich - Ungarns zur Realisation gelangen. — Der Silberpreis hat sih nah dem neuen erheblichen Rückgang, der um die Mitte des August- monats zu dem Tiefstand von 377/15 d für die Unze Silber am Londoner Markt führte, wieder etwas, aber wenig gehoben. Das Bedenkliche solcher großen Schwankungen und plögßlichen Werthverminderungen besteht namentlih für die Silberländer in der Unmöglichkeit, mit einiger Sicherheit Vorausberech- nungen vorzunehmen, auf die der Handel seine Unternehmungen stügt. Die großen Jnteressen, die hierbei in Betracht kommen, werden am besten durch die heftige Bewegung gekennzeichnet, die sich in Jndien für die Einführung der Goldwährung erhoben hat. — Jm übrigen zeigt der internationale Geldmarkt eine ruhige und normale Entwickelung. Die Bank von England hat ihren Goldvorrath im September niht unwesentlih erhöhen können, und die Bankrate, die im vorigen Jahre so häufigen Veränderungen unterworfen war, hält sich unverändert auf 2 Proc., während der Discont am offenen, Markt in London etwa um 1 Proc. shwankt. Die Bank von Frankreih hat ihren großen Gold\haß gleichfalls erhöhen können, und unsere Reichsbank befindet sich troy eines fkleinen Nückganges des Metallbestandes fortdauernd in der günstigen Position der Ueberdeckung des Notenumlaufs, hinter dessen Betrag der Metallbestand allein nur um 185 Millionen Mark zurückbleibt. Der deutsche Geldmarkt zeigt überdies unveränderte Flüssigkeit; selbst in“ den des September Ultimo- tagen, in denen mit der Quartalswende gewöhnlich erhöhte Anforderungen an den Geldmarkt gestellt werden, hat si der Zinsfuß für Wechsel im offenen Markt niht über 2 Procent erhoben.
Was den Kapitalsmarkt anbetrifft, so hat die Börse ver- hältnißmäßig günstige Haltung für die besseren ausländischen Staatsfonds, wie Oesterreich-Üngarische Renten, Russische An- leihen, Jtaliener, gezeigt, während die Sorge um die Staats- finanzen der fleinen Staaten fortdauert und in weiteren Werth- rückgängen der portugiesischen, serbischen, griechischen Papiere Ausdruck gewann. Die inländishen soliden Anlagepapiere unterliegen in, leßter Zeit nur unwesent{lihen Schwankungen und halten sih iroß der allgemeinen Verstimmung der Börse gut im Preise. :
Bemerkenswerthe Einzelheiten aus dem Boörsenverkehr liegen wenige vor. Jn den legten Tagen hat sich das Ge- schäft auf Grund größerer Preis)chwankungen namentlih in Montanwerthen und Bankactien etwas lebhafter gestaltet. Der industrielle Markt zeigt bei der Theilnahmlosigkeit des Privat- publifums fortdauernd das Bild der Unthätigkeit; Schiff- fahrtsactien, die infolge ihrex durch die Cholera ver- minderten Güter- und besonders Personen - Transporte starke Preisrückgänge erfahren hatten, konnten in den leßten Tagen wieder etwas an Curswerth gewinnen. Der inländische Eisenbahnactienmarkt liegt gleihfalls sehr still, während von ausländischen Papieren dieser Gattung die shweizerishen und italienishen Bahnen mehr Beachtung finden und in größerem Umfange gehandelt werden.
Zur Kennzeihnung der allgemeinen Preisbewegung seien folgende Notirungen der Berliner Börse angeführt:
‘31. Juli 31. Aug. 15. Sept. 29. Sept. 4 proc. deutshe Reichs-
Anleihe. : 10000 C25 107 00 107,10 31/5 proc. preuß.Consols 10080 100,90 100,30 100,30 3 proc. preuß. Consols 87,90 S7 60 87,10 87,20 5 proc. griech. Anleihe 72,00 67,10 62,50 64,00 D PVOC al. Meile. 9130 92 40 92,60 93 20 41/5 proc. portug. Anl. 33,90 34.30 33,20 54 80 # Proc. rus. Anl. v.
O E80 95,50 96/30 96,75 4 proc. ung. Goldrente 94,30 94 90 95,40 95,40 Darmstädter Bank. . 13800 13810 13595 134,10 DeUGe Ba. 16210 1646 1680 160,50 Disc.-Comm.-Anth. O Lo 18910 186,50 Oesterr. Creditanstalt . 16680 16760 166,50 167,10 Gardbian 14260 36 ho 155,30 Jtal. Mittelmeerbahn. 99,75 * 10410 10440 107,30 Harpener Bergwerk . 148,00 150,60 14450 136,70 Königs- u. Laurahütte 117,00 12230 11650 115,00 Hamb.-Amer. Packetf. 123,00 11950 102,80 107,90 Nordd. Lloyd 10090 L640 10970 113,00
Durch Kaiserlihen Ukas vom 11. d. M. ist das im ver-
gangenen Jahre erlassene russische Verbot der Ausfu hr von Weizen aus dem Transkaspigebiet nah Persien auf- gehoben worden.
Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks
an der Nuhr und in Oberschlesien.
An der Ruhr sind am 29. d. M. gestellt 10 253, nit rechtzeitig gestellt keine Wagen.
In Oberschlesien sind am 28. d. rechtzeitig gestellt feine Wagen.
— Dem Aufsichtsrath der N wurde gestern die Bilanz, sowie zewinn- und Verlustrehnung für das Geschäftsjahr 1891/92 vorgelegt. Es wurde beschlossen, bei ° nahme der statutenmäßigen Ak ngen und Einstellunc Neserven der Generalversammlung die Vertheilung einer von 5 9%/% vorzuschlagen.
— Der „Rhein. Westf. Ztg.“ z1 des Kohlenverkaufs vereins vo der Zeche Hibernia gemachten Ausgl C anlagen in}ofern entgegenzukommen, als diesen Zechen, die eine Mindestförderung von 400 t nicht erreicht haben, diese Ziffer als Ziffer für gestanden wird. Als Endtermin für die Beitr der 31. Oktober festgesetßr.
- Der Verwaltungsrath und der Aufsichtsratk Fabriken Harburg-Staßfurt, vormals ( mann, Actiengesellschaft, haben die Dividende für das 1891/92 auf 10 9/6 festgeseßt.
— Vom oberschlesischen Metallmarkt berichbtet ein Breslauer Telegramm des „D. B. H.“: In der letzten Woche hat
tiengesfellschaft
i. O eid T-
lieshäftsjahr
sich auf dem heimishen Walzeisenmarkt ktine wesentlihe Aende- rung vollzogen. Nachdem die für das dritte Quartal laufenden Ab- \hlüsse im wesentlihen aus|pecificirt sind, it der in den leßten Wochen recht lebhafte Eingang neuer Aufträge auf ein der Eifenmarktlage entsprehendes Maß zurückgegangen, das die durhweg befriedigende Beschäftigung der Walz- werke — namentlich der Fein- und Mittelstraßen — auf der bis- herigen Höhe erhält. Besonders lebhaft ist noch immer Fe ineisen gefragt, doch tritt auch die Nachfrage nah Grobeisen wieder etwas mehr hervor, nahdem die Abschlüsse für das dritte Quartal, auf die noch Feineisen-Nabatte gewährt wurden, abgelaufen sind. Die günstige Witterung und die dementsprehend für diese Jahreszeit noch unge- wöhnlich regsame Bauthätigkei gestalten die Nachfrage nah Eisen zu Bauzwecken noch günstiger, als sie sonst zu dieser Zeit zu sein pflegt. — Für das vierte Quartal find bereits belangreichere Posten zum Franco-Grundpreise von 135 M pr. Tonne verkauft, und größere Abschlüsse dur den Verband Ober- {hlesisher Walzwerke mit Großhändlern sind für die nächste Zeit ab- zuwarten. Die Stahlwerke haben eine kleine Besserung der Be- schäftigung zu verzeihnen. Die Beschäftigung der Gießereien ist unverändert wenig befriedigend, von verschwindenden Ausnahmen ab- gesehen. Die Betriebe der Hochofenwerke sind auf der bisherigen Oóöhe geblieben. Der Blechmarkt ist unverändert, desgleichen die Lage der Nâgel- und Drahtwerke, welche leßteren jeßt bereits um- fangreihe Verkäufe für das nächste Frühjahr abgeschlossen haben, sodaß sie auf ein lebhaftes Frühjahrsgeschäft hoffen. — Auf dem Zinkmarkt hat sich in der abgelaufenen Woche wenig geändert. Die heimischen Werke fahren fort, fih threr Bestände an Rohzink zu entäußern und sollen si diese Bestände bereits niht unwesentlich gelichtet haben. Das Preisniveau für Robzink hielt sh in der verflossenen Woche auf ca. 18 M frei Waggon Breslau.
Frankfurt a. M., 29. September. (Getreidemarktberiht von Joseph Strauß.) Weizen: Das Geschäft in hiesigem Weizen war infolge sehr geringen Angebots geringer und Reflectanten mußten etwa 10—15 Z höhere Preise bezahlen; für ausländishe Sorten Preife stramm, jedoch zur Notiz übrig; ab Umgegend 17 4, frei hier,
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