1892 / 234 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 04 Oct 1892 18:00:01 GMT) scan diff

Nr. 18 des „Archivs für Post und Telegraphie* (Beiheft um Amtsblatt des L A R 4 herausgegeben im Se eo eihs-Postamts) hat folgenden Inhalt: 1. Actenstücke und Aussäge: Das Post- und Télegrinhenteles in den Colonien Neu-Südwales, Neuseeland und Queensland (Schluß). Die amerikanishe Ex- pedition nach Nord-Asien in den Jahren 1865 bis 1867 zur Her- stellung einer telegraphishen Ueberlandverbindung zwischen der alten und neuen Welt (Schluß). Mittheilungen aus der Geschihhte des Königlichen Ober-Bergamts zu Dortmund und des Niederrheinisch- Westfälishen Bergbaues. Die Londoner Untergrundbahn. 11. Kleine Mie ugen: Proere Trctrcischer Polt von Singen Baden). Geschäftsbere er s{weizerischen Postverroaltung. E Malte des Verkehrswesen: Briefsteller für alle Lebens- lagen. 1646.

Statik und Volkswirthschaft. n, Ç Inyvailis) bests- und Altersversicherung.

In Bayern Miavali auf Grund der Invaliditäts- und Alters- versicherung im Ii 1891 überhaupt 17 964 Rentengesuhe ein- gereicht, und zwar 17+) auf Altersrente und 225 auf Invalidenrente. Von ersteren wurden 17 040 und bezüglih der Invaliditätsrente 98 erledigt, und zwar durch Genehmigung von 12586 Alters- renten- und 26 JInbvalidenrentengesuhen, ferner durch Ab- weisung von 3770 Alters- und 61 Invalidenrentengesuhen und durh anderweitige Erledigung von 684 bezw. 11 Gesuchen. Die Gesammtsumme - der genehmigten, nah Jahresrenten berechneten NRentenbeiträge bezifferte sich auf 1544261 Æ 20 4 für Altersrente und auf 2951 Æ 40 4 für Invaliditätsrente. Berufungen sind im ganzen 1879 bei den aht Schiedsgerihten anhängig geworden. Von diesen wurden 1604 Fälle erledigt, 275 waren am Schluß des Jahres noch in Instruction begriffen.

Deutsche Gemeindebeamten.

Eine Statistik der Anstellungs- und Gehalts- verhältnisse der deutshen Gemeindebeamten im Jahre 1892 ift soeben, nah amtlichen Angaben bearbeitet von Dr. Klin ck- müller, dem Herausgeber der „Deutschen Gemeinde-Zeitung“ (Berlin, Verlag von P. Stankiewicz, Buchdruckerei), herausgegeben worden. Diese Statistik ist eine Fortseßung der bereits in den Jahren 1872 und 1882 herausgegebenen Ermittelungen. Die neue Statistik ist gegenüber der leßten wesentlih erweitert: die lezle umfaßte nur 290 deutshe Städte, die gegenwärtige umfaßt rund 1000 deutsche Städte. Zweck der Zusammen- stellung ist eine Orientirung über die wirthschaftliße Lage der Gemeindebeamten im Vergleih zu einander und zu den Staats- beamtenklassen. Ob ein solcher Vergleich aus dem angegebenen Zahlen- material allein möglich ist, da die besonderen örtlichen Verhältnisse, die oft große Verschiedenheiten bedingen, in dieser Statistik naturgemäß nit berüsihtigt werden konnten, bleibe dahingestellt. Immerhin bieten die Zahlen eine Grundlage, die sih als brauchbar erweist, wenn die Zahlen mit Urtheil und unter Würdigung der örtlichen Ver- schiedenheiten, über die man sih auf anderem Wege orientiren muß, benußt werden. Das Zahlenmaterial is \orgfältig zusammengestellt und überhebt die Stadtverwaltungen der Mühe, sich nach den Ver- hältnissen in anderen Gemeinden durch Rückfrage zu erkundigen. Die Gemeinden sind nah Staaten und innerhalb dieser zweckmäßig nach dem Alphabet geordnet.

Zur Arbeiterbewegung.

In Solingen fand, wie die „Elbf. Ztg.“ berichtet, am Sonn- tag eine Socialistenversammlung statt, die nah heftigen Aus- einanderseßzungen zwischen dem socialdemokratischen Neichstags- Abgeordneten Shumacher und „unabhängigen“ Socialdemokraten polizeilich aufgelöst wurde.

Der socialdemokratisde Reichstags - Abgeordnete Liebknecht spra am Sonntag în Mannheim, gestern, wie „D. B. H.“ meldet, in Frankfurt a. M. vor etwa 2000 Personen über die Grundsäße des Socialismus. (Vgl. Nr. 230 flgd. d. Bl.)

Aus Stockholm wird dem „D. B. H.“ gemeldet: Der \ocial- demotfratishe Districtsvorstand hat, wie die „Ny Tid“ be- richtet, an mehrere hervorragende ausländishe Socialdem o- kraten die Aufforderung gerichtet , nah Schweden zu kommen und Vorträge zu halten. Eingeladen sind u. a. Bebel und Liebknecht, Burns und Hardie.

Wie der „Vorwärts“ mittheilt, haben die Maler und Färber der Firma A. Kirchhof in Asch - Forst am 1. Oktober die Arbeit niedergelegt.

Der Ausstand der 400 Arbeiter der mechanischen Holz- fâägerei von Göß u. Co. in Galat ist nah demselben Blatt zu Gunsten der Arbeiter beendet worden. (Vgl. Nr. 221 d. Bl.)

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Nuhr und in Dberschle sien. An der Nuhr sind am 3. d. M. gestellt 9876, niht rechtzeitig gestellt keine Wagen. - In Oberschlesien sind am 1. d. M. gestellt 3100, nit rehtzeitig gestellt keine Wagen.

Zwangs8-Versteigerung.

Beim Königlichen Amtsgericht I1 Berlin wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung wegen des Grundstücks des Brunnenmachermeisters Gustav Kramer zu Stegliß, Birkbusch- {traße 4 belegen, eingestellt, da die Anträge zurückgenommen wurden.

In Bonn ist am 1. Oktober eine neue Reichsbank- Nebenstelle eröffnet worden. Reichsbank-Director Richter aus Köln übergab, wie die , Köln. Ztg.“ mittheilt, dem Vorsteher Dr. Brosfin das Amt in Anwesenheit des Vorstandes der Handels- kammer Zur Feier dieses für den Handelsstand der Stadt Bonn und ihrer Umgebung bedeutungsvollen Ereignisses findet am nächsten Montag ein Festessen statt.

Leipzig, 3. Oktober. “(W. T. B.) Kammzug-Termin- handel. La Plata. Grundmuster B. per Oktober 3,574 4, per November 3,574 A, per Dezember 3,574 4, per Januar 3,62; 4, per Februar 3,65 #4, per- März 3,65 #4, per April 3,674 M, per 2car 3,00 6, Per Junt 3/24 M, per Juli 3725 M, ber August 3,727 A Umsay 75 000 kg. :

Wten, 0 DIlober. (W C. B) Ver „Pol. Korr.“ zusolae hat der Handels-Minister als eine staatliche Hilfsaction bei den schwierigen Verhältnissen in Triest eine zehn- bis fünfzehn- procentige Tarifreduction auf den Staatsbahnen für Fracht- sendungen von und nach Triest gewährt.

Wien, 4. Oktober. (W. T. B.) Ausweis der Südbahn in der Woche vom 23. bis 29. September 945 343 Fl, Mehr- einnahme 33 281 F[. ;

London, 3. Oktober. (W]T. B.) Wollauction. Stim- mung freundlih, Preise unverändert, fest. Croßbreds eher besser gegen vorige Woche.

An der Küste 3 Weizenladungen angeboten.

Bradford, 3. Oktober. (W. T. B.) Wolle fest, Export - garne belebter, Botanywarps { theurer; in Stoffen mehr Geschäft.

New-York, 3.. Oktober. (W. T. B,) Die Börse er- öffnete fest, war auch im weiteren Verlaufe fes und lebhaft und {loß sehr fest zu den höchsten Tagescursen. Der Umsay der Actien betrug 357 000 Stück. Der S ilbervorrath wird auf 1 800 000 Unzen geshäßt. Die Silberverkäufe betrugen 136 000 Unzen. Die ania für den Staatsschaß betrugen 650 000 Unzen zu 83,45 a 09,90,

Weizen anfangs stetig, im Verlauf wenig verändert. Schluß matt, aber stetig. Mais anfangs fest, dann besser, später Reaction auf günstiges Wetter. Bus lei

Visible [upt an Weizen -47 902 000 Busbels, do. an Mais 10 945 000 Bushels. i :

Chicago, 3. Oktober. (W. T. B.) Weizen anfangs stetig, dann befestigt, später Reaction auf Realisirungen der Haussiers; S{luß stetig. Mais anfangs kaum behauptet, im Verlauf ab-

geschwächt auf große Zufuhren; Schluß stetig.

Verdingungen im Auslande.

Dänemark.

L, 7. Oktober, 10 Uhr V. Den Commiterede for Statsbanerne i Jyland—Fyen, Aarhus. Lieferung von: 195 000 Stück rothe Façade-Mauersteine, 330 000 Stü geflammte, ganz gebrannte Mauersteine, 39 000 Stü geflammte, hartgebrannte Mauersteine, 48 000 Stück gelbe, gutgeformte Klinker für die Jütland—Fünenschen Staatsbahnen. Bedingungen zur Einsicht an Ort und Stelle sowie auf den Stationen Fridericia und Kolding. Schriftlihe Angebote mit der Aufschrift: „Tilbud paa Leve- ring af Mursteen“. I,

14. Oktober, 12 Uhr. Kjóbenhavns Stadsingenieur, Laven- delstraede Nr. 1, Kopenhagen. Lieferung einer Partie gußeiserner Wasser- und Gasröhren für das St. Hans-Hospital.

Bedingungen zur Einsicht an Oct und Stelle. Schriftliche Angebote mit der Aufschrift: „Tilbud paa Levering af Stó bejernsrór“, g

Verkehrs-Anstalten.

London, 3. Oktober. (W. T. B.) Der Union-Dampfer „Scot“ ist am Sonnabend auf der Ausreise von Southampton abgegangen. Der Union-Dampfer „Moor“ ist auf der Heim- reise am Sonntag in Southampton angekommen.

Theater und Musik.

Das Deutsche Theater veranstaltet auënahmsweise am

Sonntag eine Nachmittags-Vorstellung zu ermäßigten Preisen, deren Grtrag zum Besten der Nothleidenden Hamburgs bestimmt ist. Zur Aufführung kommt „Faust“ 1. Theil. Die Vorstellung beginnt um 25 Uhr; der Beginn der Abend-Vorstellung ist für dieses eine Ma! auf 75 Uhr festgeseßt. Der Verkauf der Billets zur Wohlthätigkeits- Borstellung findet von beute ab statt. __ Im Berliner Theater geht morgen Kleist’s „Käthchen von Heilbronn“ in der bereits mitgetheilten Besezung zum ersten Male in Scene. Am Donnerstag, Freitag und Sonntag Abend finden die ersten Wiederholungen ebenfalls mit Agnes Sorma und Ludwig Barnay in den beiden Hauptrollen statt.

Die nächste Neuheit des Nesidenz- Theaters, der dreiactige Schwank „Im Pavillon“ (Le parfam) von Ernest Blum und Raoul Toché, ift zuerst im Jahre 1888 am Palais Royal in Paris auf- geführt und seit dieser Zeit über vierhundert Mal gegeben worden. Die erste Aufführung des Stückes, dessen deutsche Uebersezung von Ludwig Fischl besorgt ist, findet am Sonnabend statt.

Mit dem Beginn der Winterspielzeit sind im Kroll’ schen Theater folgende Preise eingeführt worden: Fauteuil 3 M, I. Parquet 2 6, IL. Parquet 1 4 50 4, Balcon 1 X 50 , Logensiße 1 4 25 § und Stehplägße 75 F, welche indessen beim Gastspiel besonders hervorragender Künstler eine kleine Steigerung erfahren. , Morgen wird Frau Etelka Gerster ihren Gastspiel-Cyklus in der Titelpartie von Donizetti’s „Linda von Chamounix“ beginnen. Außerdem wirken in der Oper noch mit die Damen JIppen und Detschy, sowie die Herren Aranyi, Bertram, Gura und Poppe.

Die Direction des Belle- Alliance- Theaters (Neue Deutsche Oper) hat, zahlreichen aus allen Kreisen an sie ergangenen Wünschen entsprechend, beschlossen, die Eintrittsvreise von jeßt ab wie folgt festzuseßen: Fauteuil 3 Æ#, Parquet 2 4, Mittelbalcon 1.1 50 4, Seitenbalcon 1 A Die Preise der Logenpläte bleiben unverändert.

Im Verlauf des Junkermann’schen Gastspiels im Thomas- Theater, das nur bis Mitte November \sih ausdehnen kann, werden noch einige Neuheiten zur Aufführung gelangen, zunächst ein vier- actiger Schwank des Amerikaners Fricke: „Der Verei-ns- präsident“.

Die kleine Pianistin Frida Simonson wird in ibrem am Sonnabend in der Sing-Akademie stattfindenden Concert Beet- hoven’s Clavier-Concert in C-dur mit Begleitung des Philharmo- nischen Orchesters, sowie eine Reihe Bach’scher, Händel’scher, Mozart’scher, Raffscher und Chopin’scher Soli zu Gehör bringen.

Der Saal Bechstein, im Auftrage des Herrn Hermann Wolff in der Linkstraße 42, nahe dem Potsdamer Thor, im Frühjahre und Sommer 1892 vom Königlihen Baurath Fr. Schwechten erbaut, soll hauptsählid) Concerten, die einen intimen Charafter tragen, wie Klavier-, Lieder-, Kammermusik-Abende, sowie Vorträgen 2c. dienen. Der Eingang zum Saalgebäude ist ein provisorischer, da das Vorderhaus, durch welches dieser Gang führt, erst im nächsten Sommer umgebaut werden fann. Durh zwei mit gepolsterten Windfängen versehene Thüren gelangt man zum Vestibül, welches eine Höhe von 4} m und einen Flächenraum von 250 qm hat. Mehr als die Hâlfte des Vestibüls wird von der Garderobe eingenommen. Durch eine Glaswand von der Garderobe getrennt, ist der andere Theil des Vestibüls zu einem Zimmer für die Presse und einem kleinen Restaurant eingerihtet. Das Künstlerzimmer befindet sich neben dem Restaurant. In der Mitte der Glaswand ist die Billetkasse. Das ganze Vestibül, einfa gehalten, hat zwei Reihen {lanker Säulen, die eine massive Cassettendecke tragen. Der Kasse gegenüber führen zwei nur durch eine Balustrade getrennte Trexpen von je 1,80 m Breite rechts und links über Vorpläße zum Saal. Dieser ist in freier Behandlung italienisher Renaissance gehalten, hat eine Höhe von 8+ m, eine Länge von 237 m, bei einer Breite von 11,60 m. Der Saal hat eine rei gegliederte, vom Bildhauer Ernst Westpfab[l ausgeführte Cassetten-Decke; die Wände sind durch cannelirte korinthische Pilaster gegliedert und nach unten dur ein Holzpaneel abgeschlossen. Das Mittelfeld über dem Podium enthält eine in Marmor ausge- führte Nische, in der eine vom Professor Calandrelli modellirte A hymnia aufgestellt ist. Dem Podium gegenüber befindet sich der Balcon, der 100 Perjonen faßt. Der Saal selbst enthält 420 Klappsiße. Der Eingang zum Balcon (die Garderobe hierfür befindet sh im Vorraum zum Balcon), welcher in diesem Winter nur ein provisorischer ist, wird im nächsten Winter durch ein besonderes Treppenhaus bewerk- stelligt werden, in dem sih auch die Garderobenräume für die Balcon- besucher befinden werden. Die Beleuchtung des Saales und sämmt- licher Nebenräume wird durch elcktrishes Glühlicht, die Erwärmung dur Central:Warmwasserheizung, die Ventilation dur Hineinpressen vorher erwärmter Luft bewirkt. Der hierzu nöthige Ventilator wird dur cinen Elektromotor in Betrieb geseßt.

Jagd.

Beranntmah Una

Die Jagd auf Nebhühner im Regierungsbezirk Potsdam wird mit Ablauf des Donnerstags, 17. November 1892, geschlossen. Potsdam, den 26. September 1892. Der Bezirksaus\huß zu Potsdam. Dewiß.

Mannigfaltiges.

Der Königlihe Ober-Landesgerichté-Präsident, Wirkliche Ge- heime Ober-Justiz-Rath Eltester in Marienwerder ist am 2. Ofk- tober, 11 Uhr Vormittags, auf der Rückkehr von einer Urlaubsreise im Hause seines Sohnes hierselbst verstorben. Die Trauerfeierlichkeit findet am Donnerstag, den 6. d. M., Vormittags 11 Uhr, im Sterbe- hause v. d. Heydtstr. 5 statt. Ober-Landesgerichts-Präsident Eltester hat kürzlih sein fünfzigjähriges Amtsjubiläum gefeiert.

Im städtishen Obdach befanden sih am 1. September 65 Fa- milien mit 243 Personen darunter 19 Säuglinge. Am 1. Oktober war der Bestand 72 Familien mit 250 Perfonen, darunter 21 Säug- linge. Das Asyl für nähtlihe Obdachlose daselbs wurde im _Laufe des Monats September von 8875 Perfonen und zwar 7680 Männern und 1195 Frauen benußt. Von diesen Personen wurden 30 dem Krankenhause Friedrihshain und 3 dem Krankenhause Moabit, 35 der Charité, 6 nach Nummelsbura, 1 nah Dalldorf überwiesen, 365 (347 Männer, 18 Frauen) der Polizei vorgeführt.

‘Nachdem die „Volks-Kaffee-und Speise-Hallen-Ge)ell- \chaft“ zuerst im Jahre 1889 eine der billigen Volksernährung und dem Kampfe gegen den Alkohol dienende Halle (Nr. 1) in einem mieth-

weise erworbenen Local in der Niederwallstraße Nr. 31 errichtet

und im Jahre darauf auf einem eigens erworbenen Grundstück den Bau einer Halle (Nr. 2) in der Neuen Schönhauserstraße Nr. 13 zur Ausführung gebracht hat, ist es ihr in diesem Jahre möglich ras eine dritte Halle auf einem gleichfalls eigens erworbenen rundstück in der Chausseestraße 98a zu errihten. Diese Halle (Nr. 3) ift heute ihrer Bestimmung übergeben worden. Die Ge- fellshaft hat es vorgezogen, mit dem Bau eigener Gebäude vor- zugehen, weil gemiethete Locale sh erheblich theurer stellen würden und weil überhaupt für die Zwecke vollständig geeignete Räumlichkeiten {wer oder gar nicht zu finden sein würden. Bei dem Bau der neuen Halle konnten ebenso wie bei Halle Nr. 2 die Einrichtun- gen fo getroffen werden, daß sie den Zween vollständig entsprechen. Das Grundstück, auf dem Taue Nr. 3 errichtet ist, umfaßt 1250 qm,

das Gebäude bedeckt einen Flächenraum von 940 qm. Bei dem Bau wurde vor allem das Augenmerk darauf gerichtet, daß die Küche im Niveau der Halle sich befindet und in so unmittelbarer Verbindung. mit dieser steht, daß die Speisen direct von dem Küchenpersonal a dem Buffet gebraht werden können, von wo sie die Gäste direct selbst entnehmen. Hierdurch wird der Betrieb durch Kellner vermieden, und so ist auch die Möglichkeit gegeben, das Essen zu möglichst billigen Preisen zu verabfolgen. Das Buffet hat eine

solhe Lage, daß von ihm aus der Speiseraum für die

Männer und der für die Frauen gleichzeitig bedient werden

können. Der Speiseraum für die Männer is wie dies dem thatsählihen Bedürfniß entspriht erheblih größer als der für die Frauen: ersterer enthält 164 qm, leßterer 60 qm. Am hinteren Theil der Halle befindet \sih außerdem noch ein für Familien reser- virter Naum. Sämmtlihe Räume sind in einfahßer Weise aus- gestattet. Aus praktischen Rücksichten sind die Wände in erreichbarer Höhe mit Holzpaneelen bekleidet, darüber sind sie in lihtem Ton ge- strihen und mit Sprüchen decorirt. Eine einfahe Voute vermittelt: den Uebergang zur Dee, die hell gestrichen ist; Stuck ist vermieden.

Die Küchenanlage besteht aus dem eigentlihen Küchenraum, der in den Hof eingebaut ist und Oberlicht und Seitenlicht hat. In vier gewaltigen Kesseln von einem Inhalt von circa 100 bis 400 1 werden die Speisen zubereitet, welhe für den Mittagsverkehr gebraucht werden. Ein anderer Herd dient zum Braten und Herrichten der Abendspeisen, während für die Bereitung des Kaffees ein Gasherd e ist. Gas wird auch zur Nösteinrihtung des Kaffees ver=- wendet.

Neben der Küche befinden sich ein geräumiger Spülraum mit Speise- kammern, sowie ein Raum zur Bereitung der Butterbrote mit einer daran anschließenden kalten Speisekammer. Für die Wirthschafterin, der das Ganze unterstellt ist, ist ein Naum derart angelegt, daß von ihm aus sämmtliche Wirthschaftsräume übersehen werden können. In den ausgedehnten Kellereien befinden sih die Vorräthe, Kohlen, Eis u D.

Der übrige Theil des Gebäudes is für Wohnzwecke hergerichtet.

Die äußere Erscheinung des Gebäudes ist, im Einklange mit der früher in der Neuen Schönhauserstraße Nr. 13 erbauten Halle (Nr. 2),. in den frühen Formen der deutschen Renaissance gehalten; es ist hier- mit beabsichtigt, den Bauten der Gesellschaft în ihrer Erscheinung etwas Gewandtes zu geben. Der zur Verblendung -des Erdgeschosses- und zu dem Erker, wie den Fensterumrahmungen verwendete rothe Sandstein stammt vom Main. Den Bau hat der Regierungs- Baumeister Mesf el ausgeführt.

Der Senior der Berliner Aerzte, der Geheime Sanitäts-Rath Dr. Martin Steinthal ist, wie das „Kl. Iournal" meldet, an Sonnabend Abend in einem Alter von nahezu 94 Jahren gestorben.

Die Redaction des „Berliner Adreßbuchs“ hat die Haus-- listen pro 1893 allen Hauteigenthümern bereits zugeben lafsen und beginnt nunmehr mit dem Abholen dieser Listen. Man unterlasse daher nicht, die erforderlihen Angaben s{leunigst einzuschreiben.

In der Tabakfabrik von Wilhelm Ermeler u. Co. feierte, wie die „Voss. Z.“ berichtet, am Sonnabend die Arbeiterin Johanna Thiele, Frau des Shuhmachergehilfen Thiele, Mulakstraße Nr. 3, ibr fünfzigjähriges Arbeiterjubiläum. Im geshmückten Fabrifsaal, von dem Gesang der Arbeiterinnen empfangen, hielt Prediger Arndt von der Petri-Kirche eine Ansprache an die Jubilarin und die versammelten Arbeitêgenossen. Die jeßt 69 Jahre alte noh rüstige Frau wurde von dem Fabrikbesißer Herrn Richard Ermeler und der Ermeler’schen Familie sowie von ihren Mitarbeitern reidp durch Geld und Andenken beschenkt.

Bei den am 2. d, M. in Leivzig abgehaltenen Rennen siegte in dem Eröffnungs-Rennen des Kêniglichen Hauptgestüts Gradi t, br. O. „Sten «

Marburg, 2. Oktober. Professor Dr, Nasse in Rostock hat, wie der „Nat.-Z.“ berichtet wird, für \sich und im Namen seiner Geschwister der Stadt Marburg zum Andenken an seinen am 1. Juli hierselbst verstorbenen Vater, Geheimen Medizinal-Rath, Professor Dr. Hermann Nasse, welher 55 Jahre lang der hiesigen Stadt als Bürger angehörte, eine Schenkung im Be- trage von 6000 M überwiesen, und zwar soll diese Wobhlthätigkeits- stiftung den hiesigen Armenanstalten, sowie verschiedenen Wokhlthätig= keitsanstalten zu gute fommen. Ferner hat Herr Professor Dr. Nasse auch mehrere hiesige Privat-Wohlthätigkeitsanstalten mit Schenkungen bedaht. Das der Stadt überwiesene Kapital soll in erster Linie zum Bau eines städtischen Armenhauses verwendet werden, die Zinsen bis dahin aber vershämte Arme crhalten.

Paris, 3. Oktober. Nach weiteren Meldungen des „,W. T. B.“ aus Tarbes (vergl. Nr. 233 d. Bl.) sind von den bei dem gestrigen Unfall zu Schaden gekommenen Kindern drei ihren Verleßungen erlegen. Die Gesammtzahl der Verleßten beträgt gegen 100.

Sevilla, 3. Oktober. Der General - Capitän von Andalusien Marin y Gonzales wurde, wie dem „W. T. B." be- richtet wird, gestern Abend durch ein Individuum, das unter dem Nufe: „Es lebe die Nepublik!*“ in fein Zimmer eingedrungen war, dur einen Nevolvershuß an der Schulter leiht verwundet. Man: hâlt den Verbrecher für geistesgestört.

1. Untersuhungs-Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

3. Unfall- und Inbvaliditäts- 2c. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. 5, Verloosung 2c. von Wcrthpapieren,

Oeffentlicher Anzeiger.

6. Kommandit-Gesellshaften auf Aktien u. Aktien-Gesfellsh.

7. Erwerbs- und Wirthschafts-Genofsenschaften. 8. Niederlafsuna 2c. von Rehtsanwälten#

9, Bank-Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen,

1) Untersuchungs-Sachen.

[38328]

Erneuerung des Strafvollstreckungs8ersuchens. Das gegen den Einlieger Hermann Gomolka aus Ludwigsthal, zuleßt in Psaar wohnhaft, in Stück 105 Nr. 8240 des Deutschen Neichs- und Königlih Preußischen Staats-Anzeigers pro 1891 unter dem 29. April 1891 erlassene offene Straf- vollstreckungs8ersuchen wird hierdurch erneuert. Lublinitz, den 26. September 1892. Königliches Amtsgericht.

38329] [ Das im Deutschen Reiche befindlichße Verm ögen der wegen Majestätsbeleidigung angeschuldigten Marie Dehlinger, Wittwe von Nicolaus Binz, aus Ißlingen is durch Beschluß der Strafkammer beim Kaiserlichen Landgericht hierselbst vom 28. Sep- tember d. I. in Gemäßheit des § 332 St.-P.-O. mit Beschlag belegt worden.

Saargemünd, den 30. September 1892.

er Kaiserliche Erste Staatsanwalt.

2) Ausgebote, Zustellungen und dergl.

38416] Zwangsversteigerung.

l Das im Grundbuche von Berlin Mie 16 Blatt Nr. 1179 auf den Namen des Bierverlegers August Fritsch und dessen Ehefrau Auguste Fritsch, geborene Nogat, hier eingetragene, in der Kleinen Stralauer- straße Nr. 9 belegene Grundstück soll auf Antrag der Frau Auguste Fritsh, geborenen Rogat, zu Berlin zum Zwecke der Auseinanderseßzung unter den Miteigenthümern am 29. November 1892, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichts\telle, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal 40, zwangsweise versteigert werden. Die Größe des Grundstücks ift niht bekannt. Dasselbe ist mit 690 4 Nußungs- werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschäßungen und andere das Grundstü betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf- bedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 42, eingesehen werden. Diejenigen, welhe das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, wetden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstüs tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 29. November 1892, Nachmittags 127 Uhr, an Gerichtsstelle verkündet werden.

Berlin, den 26. September 1892. Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 77.

[38347] Bekanntmachung.

In Sachen der Wittwe des Waldarbeiters Zacharias Querfurth, Friederike, geb. Prinzler, zu Allrode, Klägerin, wider den Waldarbeiter Wilhelm Querfurth zu Allrode, Beklagten, wegen Forderung, wird, nachdem auf Antrag der Klägerin die Beschlag- nahme der dem Beklagten gehörigen Grundstücke, als:

1) des Wohnhauses No. ass. 94 sammt Zubehör

zu Allrode, È 2) De 7 qm obere Brunshals, Nr. 74þ. des Lans, 3) Vi a 6 qm im Langenhaufen, Nr. 229 des ans, 4) 142 Ruthen 50 Fuß Herbstwiese am Stieger Fußwege Nr. 9,

zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 19. September 1892 verfügt, auch die Ein- tragung dieses Beschlusses im Grundbuche an dem- selben Tage erfolgt is, Termin zur Zwangsverstei- gerung auf den 13. Januar 1893, Nachmit- tags 3 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte hie- selbst in der Lerche’shen Gastwirth\chaft zu Allrode angeseßt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.

Hasselfelde, den 22. September 1892.

Herzogliches Amtsgericht. egener.

[38476] Bekanntmachung.

Das Verfahren der Zwangsversteigerung, betreffend das Bonne-Weidner’she Grundstück, Grundbuch von Neu-Köln Band 2 Nr. 102, Wallstraße 26/27 und die Termine am 14. Dezember 1892 werden auf- gehoben.

Verlin, den 1. Oktober 1892.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 76.

[8co00 Aufgebot. Nücksichtlih der nachbenannten angebli abhanden gekommenen Urkunden:

I. der von der Deutschen Lebens- Versicherungs- Gesellschaft in Lübeck am 15. Juni 1866 über das Leben des Heinrih Ostertag, Gerichts- vollzieher in Barmen und der Frau Johanne Elise Ostertag, geb. Beer, in Barmen auégestellten, auf den rechtmäßigen JIn- baber lautenden Police Nr. 38345 groß 2000 Thlr. Ct.,

. der von derselben Gesellschaft am 7. Sep- tember 1860 über das Leben der Frau Emilie Caroline Ulrich, geb. Bünte, in Magdeburg ausgestellten, auf den Inhaber lautenden

/ Políce Nr. 22 267 groß 300 Thlr. Ct., ist das Aufgebotsverfahren beantragt worden und ¿war : ad I. von dem früheren Gerichtsvollzieher Heinrih Ostertag und dessen Ehefrau Johanne Elise Ostertag, geb. Becker, in Bernburg, , ad IL. von der Frau Emilie Caroline Ulrich, geb. Bünte, in Magdeburg, [sammtlich vertreten durch den Rechtéanwalt Dr. Feh- ling in Lübe. , Diesem Antrage gemäß werden alle, welche an die bezeihneten Urkunden Ansprüche zu haben ver- meinen, aufgefordert, solche Ansprüche spätestens in dem auf Donnerstag, den 20. April 18983,

Vormittags A1 Uhr, anberaumten Aufgebots- termine bei dem unterzeihneten Amtsgerichte anzu- melden und die Urkunden vorzulegen, unter dein Rechtsnachtheile, daß die gedahten Urkunden für kraftlos erflärt werden sollen. Lübeck, den 23. September 1892. Das Amtsgericht. Abth, T.

[38352]

Das K. Amtsgeriht München T. Abth. A. f. Civil-Sachen: hat am 28. d. M. folgendes Aufgebot erlassen: - ,

Es ift angeblich zu Verlust gegangen der Renten- schein der Rentenanstalt der bayer. Hyp.- und Wechsel- bank dahier vom 31. Dezember 1844 Nr. 140 Fa. 14, unterzeichnet von Director Xaver, Frz. Riezler und Administrator Jos. Niezler, wonah Sofie Euvhro- sine Gleih in Kaufbeuren durch Einlage von 100 Fl. zur I. Klasse der V. JIahreszgesellschaft 1844 der Rentenanstalt genannter Bank, Mitgkied der Ersteren geworden is. Auf Antrag des Rechts- anwalts Heichlinger, als bevollmächtigten Vertreters der Sofie Gleich, später verehelihten Speiser, Bäckers- wittwe in Kempten, wird nun der Inhaber obigen Mentenscheines aufgefordert, längstens im Aufgebots- termine am Montag, den 24. April 1893, Vormittags 9 Uhr, im diesgerichtlihen Geschäfts- zimmer Nr. 40/11. (Augustinerstock) seine Rechte an- zumelden ‘und den Rentenschein vorzulegen, widrigen- falls dessen Kraftloserklärung erfolgen wird.

München, 29. September 1892.

Der Königl. Gerichtsschreiber: (L. S.) Störrlein.

[38349] Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der \tädtishen Sparkasse zu Thorn Nr. 11 8412 über 16,67 , ausgefertigt für den Unteroffizier Grabow, ist angebli verloren gegangen und foll auf den Antrag des Polizei-Com- missars Kircher zu Höchst a. M. als des Rechts- nafolgers des Grabow zum Zweck der neuen Aus- fertigung amortisirt werden. Es wird daher der Inhaber des Buches aufgefordert, spätestens im Auf- gebotêtermine den 27, April 1893, Vormittags 41 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloserklärung desfelben erfolgen wird.

Thorn, den 20. September 1892.

Königliches Amtsgericht.

[27729] Aufgebot.

Auf den Antrag des Kaufmanns Theodor Hoyer in Insterburg wird der Inhaber des angeblich ver- loren gegangenen Wechsels de dato Insterburg, den 29. September 1891, über 700 4, zahlbar am 29. Dezember 1891, ausgestellt von der Frau Ida Stahr an eigene Ordre, acceptirt von Nudolf Stahr, hierdurch aufgefordert, spätestens im Aufgebots- termine den 16. März 1893, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeihneten Gerichte Zimmer Nr. 22 seine Nehte anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung desselben erfolgen wird.

Insterburg, den 23. Juli 1892.

Königliches Amtsgericht.

[27956] Aufgebot.

Auf dem Anwesen Hs.-Nr. 45 (alter Nummcrirung) in Stadtbergen, dem Oekonomen Josef Schaller gehörig, if im Hyvothekenbuch für Stadtbergen Bd. II[. S. 206 seit 4. Februar 1831 für Mathias Kuhn ein Wohnungsrecht bis zur Versorgung ein- getragen.

Da die Nachforshungen nah dem rechtmäßigen Inhaber dieses Wohnungérechtes fruchtlos geblieben und seit der leßten hierauf bezüglihen Handlung mehr als dreißig Jahre verstrichen find, wird auf Antrag des Oekonomen Josef Schaller in Stadt- bergen als hypothekenbuhsmäßigen Alleinbesitzers obigen Anwesens Aufgebotstermin auf Dienstag, den 6. Juni 1893, Vormittags 9 Uhr, dahier (Zimmer Nr. 12 rets) bestimmt und ergeht an diejenigen, welche auf den oben bezeichneten Wohnungêrehtsanspruch ein Necht zu haben glauben, die Aufforderung, ihre Ansprüche innerhalb sechs Monaten, spätestens aber am Aufgebotstermin dahier anzumelden, widrigenfalls das fragliche Wohnungs- recht für erloshen erflärt und im Hypothekenbuch gelöscht würde.

Augsburg, den 25. Juli 1892.

Königliches Amtsgericht. Grün.

[27917] _ Aufgebot.

Im Hypothekenbuh des Kgl. Amtsgerichts Fürth für Fürth Band RXIV. S. 17 ff. findet si sub Ziffer 4./1[1. der 3. Rubrik folgender Hypothekeintrag :

„7. Juli 1827. Drei Hundert siebzig fünf Gulden, welche Simson Weinschenk auf sein z tel Haus als Jllatenforderung für die Terz Weinschenk sicherte laut Sypotbekenbriets vom 10. September 1821.“

Da die Nachforschungen nah dem rechtmäßigen Inhaber dieser Hypothekforderung fruchtlos ge- blieben und vom Tage der leßten auf diese Forderung sich beziehenden Handlung an gerechnet 30 Jahre verstrichen sind, fo ergeht hiemit auf Antrag des Rechtsanwalts Dr. Wittelshöfer in Fürth, welchen derselbe in seiner Eigenschaft als Verwalter in dem über den Nachlaß des Kaufmanns Bernhard Ober- länder, eines Mitbesißers der für die fragliche For- derung hypothecirten Sache, eröffneten Konkurse ge- stellt Vat an Diejenigen, welche auf diese Forderung ein Recht zu haben glauben, die Aufforderung, das- selbe innerhalb fsechs Monaten beim unter- fertigten Gerichte anzumelden, widrigenfalls die Forderung für erloschen erklärt und im Hypotheken- buche gelöscht würde.

Fürth, Es Ties dn B

tönigliches Amtsgericht. (L, S) K

reß. Zur Beglaubigung : (L. 8.) Hellerich, K. Secretär.

[38351] Aufgebot.

Auf Antrag der Besigzer Wilhelm Schiwy zu Gr. Spalienen und Adam Marchewit zu Farienen, vertreten dur) Nechtsanwalt Ostermeyer zu Ortels-

burg ergeut das Aufgebot des Grundstücks Farienen, Kreis Ortelsburg, Band 2 Blatt Nr. 28, bestehend aus dem Plan C. II. mit 1,31,30 ha und 1,66 Thlr. Reinertrag und dem Plan C. II. mit 1,21,50 ha und 1,595 Thlr. Reinertrag, welche Parzellen an die Antragsteller von den Wirth Michael und Rosine, e Placzek, Jendrzeyewéki’schen Eheleuten verkauft 1n . e - Alle diejenigen Personen, welche Eigenthums- ansprüche an die genannten Parzellen geltend aen zu dürfen glauben, werden aufgefordert, dieselben spätestens in dem Aufgebotstermin, welcher auf den 24, April 1893, Vormittags 11 Uhr, auf Zimmer Nr. 18 des unterzeihneten Gerichts ans beraumt wird, daselbst anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren Rechten und Ansprüchen an die genannten Parzellen ausgeschlossen werden und die Eintragung als Eigenthümer für die Antragsteller erfolgen wird.

Der Termin und die öffentlihe Sitzung zum Erlaß des Aus\{lußurtheils wird auf den 24. April 1893, Vormittags 11 Uhr, Zimmer Nr. 18, anberaumt.

Ortelsburg, den 22. September 1892.

Königliches Amtsgericht.

[38350] Anfgebot.

Der Häusler Franz Walla zu Przzwos is Be- sißer einer daselbst belegenen Hauslerstelle, wozu eine Hofraum-Parzelle von 13 a 80 qm gehört. Das Grundstück, welches im Grundbuch bisher nicht eirgetragen ift, ist in der Gebäudesteuerrolle von Przewos unter Nr. 12 verzeihnet und bildet, nah M ane den Abschnitt 42 Karten-

att 3.

Franz Walla hat das Aufgebot dieses Grund- stücks zum Zwecke der Anlegfking eines neuen Grund- buchblattes beantragt. Deshalb werden die unbe- kannten Eigenthumsprätendenten aufgefordert, \pä- testens in dem auf den 22. Dezember 1892, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeihneten Ge- rihte, Zimmer 6, anberaumten Aufgebotstermine ihre Nechte anzumelden, widrigenfalls sie mit den- selben werden ausgeschlossen werden.

Kosel, den 28. September 1892.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung IL.

[38355] Oeffentliche Ladung. In Sachen, betreffend die Anlegung des Grund- buchs für die Gemeinde Franzenheim, hat sich er- geben, daß im Cataster als Eigenthümer ein- getragen sind: : 1) In Artikel 63: Kranz, Bernard, und Conforten zu Olewig: 1) Franzenheim Flur 5 Nr. 5, unter dem Trauf, Wiese, 3,26 a,

2) Franzenheim Flur 5 Nr. 6, unter dem Tcauf, Wiese, 1,42 a,

3) Franzenheim Flur 5 Nr. 17, unter dem Trauf, Wiese, 3,80 a,

4) Franzenheim Flur 5 Nr. 30, unter dem Trauf, Wiese, 6,54 a,

9) Franzenheim Flur 5 Nr. 37, unter dem Trauf, Wiese, 8,58 a,

6) Franzenheim Flur 5 Nr. 42, unter dem Trauf, Wiese, 3,83 a.

2) In Artikel 80: Michels, Nicolaus, der Junge, zu Franzenheim strittig mit mehreren Consorten zu Krettnach:

Flur 9 Nr. 61, in der Katharinenwiese, Wiese, 0,19 A.

Als Eigenthümer dieser Grundstücke haben \ich in Gemäßheit des § 57 des Gesetzes vom 12. April 1888, betreffend das Grundbuchwesen und die Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen im Geltungsbezirke des Rheinischen Rechtes legitimirt, und zwar:

a. Von den unter 1 benannten. Grundstüen :

aa. Ehefrau Ackerers Michael Kordel, Marga- retha, geb. Kranz,

_þb. Ehefrau Wagners Josef Naumes, Anna, geb. Kranz

ce. Barbara Kranz, ledig und geschäftslos,

dd. Angela Kranz, ledig und geschäftslos,

ee. Ackerer August Horsch, alle zu Olewig.

b. Von dem unter 2 benannten Grundstü:

ß Aerer Nicolaus Michels, der Junge, zu Franzen- eim.

Alle dicjenigen, welhe Eigenthuansansprüche an den vorangeführten Grundstücken geltend zu machen haben, werden zwecks Anmeldung derselben hiermit vor die unterzeichnete Gerichtsstelle, Zuckerbergstraße Nr. 1, unter der Verwarnung vorgeladen auf den 22, Dezember 1892, Vormittags 10 Uhr, daß, wenn ein Anspruch an die Grundstücke in diesem Termine niht angemeldet wird, die Ein- tragung .der oben benannten Personen erfolgen wird.

Trier, den 22. September 1892.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung V. b.

[38356] Oeffentliche Ladung.

In Sachen, betreffend die Anlegung des Grund- buchs für die Gemeinde Liersberg, haben die Ackerer

deter Classen und Georg Joseph Classen, beide aus Langsur, die unter Artikelnummer 36 der Grund? steuermutterrolle auf den Namen ihres Vaters Joseph Classen zu Langsur verzeichneten Parzellen Flur 8 Nr. 187, In den Reihen Bäumen, Aer, Flur 9, Parzelle 158, auf dem Leim, Wiese, Flur 10, Par- zelle 61, im Kellerhaus, Garten, mit einem Gesammt- flächeninhalte von 28 a 12 qm zu Eigenthum be- ansprucht.

Der dem Wohn- und Aufenthaltsorte nah unbe- kannte Johann Classen aus Langsur, welcher als geseßliher Erbe des im Flurbuche verzeichneten Josef Clajjen aus Langsur in Frage kommen könnte, bezw. dessen unbekannten Erben, sowie etwa fonst noch vor- handene, der Person und dem Aufenthalte nach nicht bekannte Erben und Rechtsnachfolger des genannten Joseph Classen aus Langsur werden hiermit zu dem auf den 30. “Dezember 1892,- Vormittags 10 Uhr, bestimmten Termine vor die unterzeichnete Gerichtsstelle öffentlih geladen, mit dem Bemerken, daß, falls in diesem Termine ein Anspruch an die Grundstücke nicht angemeldet wird, die Eintragung der Ackerer Peter und Georg Joseph Classen aus

Langsur als Eigenthümer der oben aufgeführten

Grundstückte, ohne Einwilligung der Geladenen in das Grundbuch p Trier, den 27. September 1892. Königliches Amtsgericht. Abtheilung V e. ; Schmit.

[37764]

Der Musikus Johann Christian Ludwig Rusft, geboren am 15. September 1822 hierselbst, welcher im Jahre 1858 von hier nah Amerika ausgewandert ist und seither weder von si noh von seinem Auf- enthalte Nachricht gegeben hat, wird, da ex, falls er nohch am Leben wäre, das 70. Lebensjahr §ollendet haben würde, zwecks Auflösung der für ihn ange- ordneten Abwesenheits - Vormundschaft hiermittelst aufgefordert, binnen 6 Monaten a dato dieser Edictalien sih zu melden und seinen Aufenthalts- ort anzuzeigen unter dem Nachtheile, daß er für todt erklärt und den \sich meldenden und legiti- mirenden Erben auf Antrag das Erbenzeugniß aus- E und die Erbschaft ausgeantwortet werden wird.

Zugleih werden die unbekanntèn Erben des vor- genannten Verschollenen aufgefordert, binnen gleicher Frist ihre Erbrehte anzumelden und nah- zuweisen, unter dem Nachtheile, daß die sich Mel- denden „und Legitimirenden für die rechten Erben angenommen, ibnen *als solhen der Nachlaß über- lassen und das Erbenzeugniß ausgestellt werden soll, daß ferner die sih nach der Praclusion meldenden näheren oder gleich nahen Erben alle Handlungen und Dispositionen desjenigen, welher in die Erb- schaft getreten, anzuerkennen und zu übernehmen schuldig sein sollen.

Das hier verwaltete Vermögen des Verschollenen beträgt 147 Thlr. 388 Sch.

Neustrelitz, den 22. September 1892.

Großherzogliches Amtsgericht, Abtheilung T. G: acob,

[38417] Aufgebot. Auf Antrag ?

I. der Testamentsvollstrecker der verstorbenen un- v rehelihten Lucy Elizabeth Albers, nämlich des Kaufmanns A. Heinrih Albers —Schönberg und des Amtsrichters Dris, jur. Gottfried Gustav Friedrih Beer, und

. des Kaufmanns Hermann Beer, der ver- wittweten Pastorin Lucia Brünning, geb. Becker, der Chefrau Emma Stalmann, geb. Becker, im Beistande ihres Ehemannes, der Ehefrau Agnes Seidel, geb. Becker, im Bei- stande ihres Chemannes, der verwittweten Entîna Stuhblmann, geb. Albers, und des Amts- rihters Dris. jur. Gottfried Gustav Friedrich Beer,

sämmtlih vertreten durch den Amtsrichter Dr. jur.

Gottfried Gustav Friedrich Becker, wird- ein Auf-

gebot dahin erlassen: Alle, welhe an den laut Bescheinigung des hiesigen Amtsgerichts vom 23. September 1892 abseiten der sub I[. genannten Antragsteller mit der Nechtswohlthat des Inventars angetretenen Nachlaß der hierselbst am 28. August 1892 verstorbenen unverehelihten Lucy Elizabceth Albers Erb- oder fonstige Ansprüche zu haben vermeinen oder den Bestimmungen des von der genannten Erblasserin am 16. Dezember 1885 errichteten, mit 2 Nachträgen vom 16. Oktober 1888 und 7. Mai 1892 versehenen, am 8. Sep- tember 1892 hierselbst publicirten Testaments, sowie der Ernennung der sub I. genannten An- tragsteller zu Testamentsvollstreckern und den denselben ertheilten Befugnissen, namentlich der Befugniß, auf Namen der Erblasserin oder ihres Testaments geschrieben stehendes Grundeigenthum, Hypotheken oder auf Namen lautende Werth- papiere zu veräußern und mittelst alleinigen Consenses auf einfache Vorzeigung des Testaments umzuschreiben, einzuschreiben und zu tilgen, \o- wie Clauseln anzulegen und zu tilgen, wider- \sprehen wollen, werden hiermit aufgefordert, folhe An- und Widersprüche bei dem unter- zeichneten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, 1. Stock, Zimmer Nr. 17, spätestens aber in dem auf Freitag, den 18, November 1892, Nachmittags L Uhr, anberaumten Aufgebotstermin, daselbst Parterre, Zimmer Nr. 7, anzumelden und zwar Auswärtige unter Bestellung eines hiesigen Zustellungsbevoll- mächtigten bei Strafe des Aus\{lusses und unter dem RNechtsnachtheil, daß “die nicht angemeldeten Ansprüche gegen die obgenannten Beneficialerben niht geltend gemacht werden können.

Hamburg, den 28. September 1892.

Das Amtsgericht Hamburg. Abtheilung für Au szobotoiaben. (gez.) Tesdorpf Dr. Veröffentlicht: Ude, Gerichts\chreibergehilfe.

[38474] Bekanntmachung.

Folgende Geschäftêantheilsheine des landwirth= schaftlihen Creditvereins Augsburg, cingetragene Ge- nossenschaft :

a. Nr. 32 301 vom 10. Oftober 1884 über 100 M,

auf Mang Müller, Oekonom in Langenwald, als Gläubiger lautend, nebst jährlichen Divi- dendencoupons vom 31. März 1887 Nr. 15 bis. 31. März 1903 Nr. 31 und Talon:

. Nr. 35 448 vom 8. September 1886 über 100 ., auf Aaton Grauvogl, Söldner in Sinning, als Gläubiger lautend, nebst jährl. Dividenden- coupons vom 31. März 1887 Nr. 15. bis. 31. März 1903 Nr. 31 und Talon ;

. Nr. 36 933 vom 18. Mai 1887 über 100 M, auf Moriz Nuber, Müller in Fermittenhausen, als Gläubiger lautend, nebst jährl. Dividenden- coupons vom 31. März 1888 Nr. 16 bis 31. März 1903 Nr. 31 und Talon;

. Nr. 20 633 vom 1. September 1877 über 100 6, auf Nemig Lutz, Privatier in Hauschenkel, als Gläubiger lautend, nebst jährl. Dividenden-. coupons vom 1. Januar 1886 Nr. 14 bis 1. Januar 1903 Nr. 31 und Talon:

. Nr. 27 440 vom 3. September 1881 über 100 4, auf Johann Schärringer, Bauer in Plailing, als Gläubiger lautend, nebst jährl. Dividenden--

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