1892 / 241 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 12 Oct 1892 18:00:01 GMT) scan diff

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un, in kleinen Kreisen zu unterstüßen. Die Bevölkerung von Berlin foll nit vergessen, daß die Cholera noch da ist: Wer die Gefahr sieht, wird sie leichter verm-iden.“ h

Das „Hamb. Tagebl.“ hatte sih mit der Anfrage an das Kaiserlihe Gesundheitsamt gewendet, ob es für die vor der Cholera aus Hamburg Geflobenen rathsam sei, jeßt {on zurüdck- zukehren, und darauf folgende Antwort unter dem 8. d. M. erhalten: Der Redaction beehre ich mich auf die gefällige Vorfrage vom 9. Oktober d. I. ergebenst zu erwidern, daß die Frage, ob die vor der Cholera aus Hamburg geflüchteten Personen bei ihrer Nükkehr der Ansteckungsgefahr in erhöhtem Maße ausgeseßt seien, von der im Kaiserlichen Gesundheitsamt errichteten Cholera-Commisfion auf meine Veranlassung in C poaÚ gezogen worden is und zu folgender Erklärung Veranlassung gegeben hat: „Es ist häufig beobahtet worden, daß an einem von der Cholera betroffenen Orte die bereits im Erlöschen befindlihe Seuche wieder aufflackert, sobald die aus dem verseuchten Orte ge- flüchteten Personen in großer Anzahl zurückehrten. Es empfiehlt sich daher, daß seit Mitte August d. I. aus Hamburg geflüchtete Per- sonen, soweit es angängig ist, ers dann in ihren Wohnort zurück- kehren, wenn die Cholera in Hamburg vollkommen erloschen ist.“ Der Director des Kaiserlichen Gesundheitsamts. Köhler.

Director Franz Renz hat für die Nothleidenden Hamburgs 3000 M gespendet und außerdem zwei Wohlthätigkeitsvorstellungen in Hornhardt's Etablissement und im Konventgarten arrangirt, die einen großen Ertrag lieferten. Das Rheinish-Westfälishe Kohlen- und Cokes-Lager Hamburg, Bahnhof Sternschanze, hat dem Erecutiv- Ausschuß des Hilfscomités für Hamburg 2000 A und sechs Doppel- waggons Kohlen frei Magazin, und dem Magistrat der Stadt Altona 1060 A und vier Doppelwaggons Kohlen frei Magazin zur Ver- fügung gestellt. Der Geheime Commerzien-Rath Krupp hat zur Linderung des Notbstandes in Hamburg und Altona der Sammelstelle der „Nheinish-Westfälischen Zeitung“ 10000 M überwiesen, wovon 7500 Æ für Hamburg und 2500 Æ für Altona bestimmt sind.

Aus Nieuwendyk und Krimpen an der Jssel wird je ein Todesfall an Cholera gemeldet. In Alkemade (Südholland) ift eine Person an Cholera erkrankt. Nach einer Veröffentlihung des Ministeriums des Innern sind innerhalb der leßten sieben Tage 43 Fälle von asiatisher Cholera festgestellt.

In der vorwiegend von Armen bewohnten Straße Krodenbourg in Antwerpen, wo in den leßten Tagen mehrere Cholerafälle vor-

ekommen sind, haben gestern Vormittag gegen die sofortige Ueber- ührung der Leichen nah dem Kirchhof gerichtete lärmende Kund- gebungen stattgefunden, sodaß die Polizei zur Wiederherstellung der Ordnung einschreiten mußte. R

Unter choleraverdähtigen Symptomen sind in Marseille drei Personen gestorben. Aus Houdreville werden 17 Cholera-Erkran- fungen und sechs Todesfälle binnen zwei Tagen gemeldet.

In Pest sind von Montag Mitternacht bis gestern Mitternacht 27 an Cholera erkrankte Personen in die Baracken gebraht. QDrei- zehn Personen sind während dieser Zeit gestorben und elf als geheilt entlaffen worden. Die Zahl der Cholerakranken, die sich zur Zeit in den Baracken in ärztliher Behandlung befinden, beziffert fich auf 104. Von Montag Mitternacht bis gestern Mittag sind vier Cholera- Todeéfälle gemeldet worden. In derselben Zeit sind in die Pester Barackten zehn, in die Ofener Baracken vier Cholerakranke ein- geliefert worden. Nach dem amtlichen Cholerabericht sind in Pest am 8. Oktober 33 Erkrankungen und 11 Todesfälle vorgekommen, in Szegedin eine neue Erkrankung, in Dunaföldvar, Bicske und Sziget Monostor je ein Todesfall. Am 9. Oktober sind in Pest 41 Erkrankungen und 13 Todesfälle, in Szegszard, Racalmas je “eine, in Sziget-Szent-Miklos und Kisharta je zwei, in Tököol fünf choleraverdähtige Erkrankungen, in Tala-Aszod, in Szent-Istvan-Csaba, in Domb ori- Ocseny und Dunavocse je ein, in Sziget-Szent-Miklos und Töofköôl je drei verdächtige Todesfälle vorgekommen. Der Prä- fident der Cholera-Commission in Pest erklärte in der gestrigen Sitzung, auf einem von Wien gekommenen Schleppschiffe befinde fich ein chcoleraverdähtiger Kranker. Das Schiff sei unter Quarantäne ye- stellt worden. Von Montag Abend 6 Uhr bis gestern Abend 6 Uhr erfrankten zwei Personen in Szegedin an Cholera. In Krakau sind von Montag zu Dienstag früh feine Cholera-Erkrankungen und kein Todesfall vorgekommen, ebenso fist in Niepolomice, wo sich die Erkrankten auf dem Wege der Besserung befinden, kein neuer Fall bekannt geworden. Der Bezirksphysikus von Krakau hat sich nah Michalowice begeben und daselbst ermittelt, daß in dem ganzen russishen Grenzbezirke Olfkusz feine Cholera berrsche: nur in zwei Gemeinden des Troszower Bezirks in der Nähe der österreihishen Grenze sollen vier Personen an der Cholera er- Érankt fein.

In dem Petersburger Gouvernement sind am 7., 8. und 9. Oftober feine Cholera-Erkrankungen mehr vorgekommen. Die Epidemie ist fast überall dem Erlöschen nahe. Im Dongebiet kamen am 7. und 8. Oftober 46 Erkrankungen und 15 Todesfälle vor,

in Odessa am 8. Oktober 2 Erkrankungen und 1 Todesfall, in Kiew am 9. Oktober 24 Erkrankungen und 5 Todesfälle, in Nischni- Nowgorod vom 3. bis 10. Oftober 20 Erkrankungen und 8 Todes- fälle. Stärker tritt die Cholera nur auf in dem Gouvernement Saratow, wo am 9. Oktober 116 Erkrankungen und 59 Todes- fälle vorkamen, und im Gouvernement Samara, wo vom 3. bis zum 10. Oktober tägli durchschnittlich 214 Personen erkrankten und 90 starben. i

__ Ueber Choleragefahr und Absperrungsmaßregeln wird weiter berichtet :

Der Landrath von Waldow erläßt unter dem 10. d. M. fol- ende Bekanntmachung: Auf Grund der von dem Herrn Ober- Präsidenten ertheilten Ermächtigung wird der Kram- und Vieh- markt in Liebenwalde am 17. d. M. aufgehoben.

Portugal.

__ Dur eine im „Diario do Governo* vom 1. Oktober 1892 ver- öffentlihte Verfügung des Königlich portugiesishen Ministeriums des Innern wird bekannt gemacht, daß für die Häfen von Grangemouth und Gravesend die Klassifikation als „verseucht“ aufrecht erhalten wird, während die Häfen von London, Falmouth und Liverpool der Cholera „verdächtig“ bleiben und die übrigen Häfen Großbritanniens für „rein“ erflärt werden.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks

an der Nuhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 11. d. M. gestellt 10 410, nit rechtzeitig n e Wa de

n ershlesien sind am 10. d. M. gestellt 4227, ni&t rechtzeitig gestellt keine Wagen. gel s

_— Der Aufsichtsrath der Schultheiß Brauerei Actien- Gesellschaft in Berlin hat gestern beschlossen, der General- n O ciner ena von 16 9/9 auf die aiten und von 8°%/% auf die neuen Actien für das Geschäftsjah 1891/92 vorzuschlagen. | E

Der Aufsichtsrath der Brauerei zum Waldschlößchen Actien-Gesellschaft in Dessau hat bes{lossen, der General- versammlung wiederum die Vertheilung einer Dividende von 10 9/9 für das Geschäftsjahr 1891/92 vorzuschlagen.

Die Einnahmen der Lübeck-Büchener Eisenbahn be- trugen im Monat September 1892 provisorisch 325 867 \ gegen 424 166 im Monat September 1891, mithin weniger 98 299 A Die Gefammteinnahmen vom 1. Januar bis ultimo September 1892 be- trugen provisorish 3 527 857 Æ gegen 3 628 136 im gleichen Zeit- raum des Vorjahres, mithin weniger 100 279 M

Leipzig, 11. Oktober. (W. T. B.) Kammzug-Termin- handel. La Plata. Grundmuster B. per Oktober 3,50 4, per November 3,90 #, per Dezember 3,52} 4, per Januar 3,55 M, per Februar 3,55 #4, per März 3,574 #4, per April 3,60 M, per

Mai 3,625 M, per Juni 3,65 #Æ, per Juli 3,65 #6, per August 3,65 A Umsay 35 000 kg. p

tuttgart, 11 Ditober. (W.DB) In der gestrigen Sitzung des Aufsichtsraths der deutschen Verlagsanstalt, vor- mals pSes allberger, wurde beschlossen, eine Dividende von 129%, nach den Abschreibungen zu vertheilen.

London, 11. Oktober. (W. T. B.) Wollauction gut besucht, Tendenz eher fester.

An der Küste 1 Weizenladung angeboten.

Manchester, 11. Oktober. (W. T. B.) 12r Water Taylor 51, 30r Water Taylor 7, 20r Water Leigh 62, 30r Water Clayton T7F, 32r Mock Brooke 62, 40r Mayoll 73, 40r Medio Wilkinson 8#, 32r Warpcops Lees 62, 36r Warpcops Rowland 74, 36r Warp- cops Wellington 837, 40r Double Weston 8}, 60r Double courante Qualität 11, 32* 116 yards 16 X 16 grey Printers aus 32r/46r 148. Stramm. : E

Rom, 11. Oktober. (W. T. B.) Die Zeichnung auf die vom „Credito mobiliare italiano“ neu aufgelegten 25 Millionen Lire hat ein fehr ganniges Resultat ergeben. Von den hunderttausend alten Actionären haben sich 9% 000 daran betheiligt.

Rotterdam, 11. Oktober. (W. T. B.) Die heute von der Niederländischen Handelsgesellschaft abgehaltene Auction über 26111 Ballen Java- und 62 Ballen Padang-Kaffee ist wie folgt abgelaufen. Es wurden angeboten: 611 Ballen Java W. J. B. Tare 61# à 65 Cent, Ablauf 63i à 654 Cent, 2947 B. do. Preanger blank Taxe 62 à 65 Cent, Ablauf 627 à 65È Cent, 1038 B. do. do. grünlich Taxe 5954 à 552 Cent, Ablauf 585 à 59 Cent, 237 B. do. Japara Taxe 62 Cent, Ablauf 62 Cent, 3404 B. do. blaß-grünlich Tare 53§ à 58 Cent, Ablauf 54} à 63 Cent, 3441 B. do. Tagal Tare 58 à 615 Cent, Ablauf 617 à 63 Cent, 1732 B. do. Probolingo Tare 54 à 56#§ Cent, Ablauf 575 à 594 Cent, 11761 B. do. Pasoeroean Taxe 55 à 57 Cent, Ablauf 564 à 594 Gent, 33 B. do. Liberia Tare Cent, Ablauf Cent, 897 B. do. Ordinair u. Triage Taxe 29 Cent, Ablauf 32 Cent, 72 B. do. B. S. und Diverse Taxe Cent, Ablauf Cent, zu- sammen 26 173 Ballen. :

New-York, 11. Oïtober. (W. L. B) Die: Borse war anfangs und im weiteren Verlaufe gut befestigt, zum Schlusse lustlos, aber recht fest. Der Umsay der Actien betrug 201000 Stü. Der Silbervorrath wird auf 1700000 Unzen geschäßt. Die Silberverkäufe betrugen 10 000 Unzen. —— N

Weizen anfangs fallend, Verkehr durhweg s{chwächer auf gün- stige Ernteberichte. Schluß stetig. Mais anfangs niedriger, an schwankend, doch \{chwächer auf günstige Ernteberichte. Schluß tetig.

Der Werth der in der Le Monen Woche ausgeführten Producte betrug 9891 568 Dollars gegen 5 483 540 Dollars in der Vorwoche.

Weizen - Verschiffungen der leßten Woche von den atlantishen Häfen der Vereinigten Staaten nach Groß- britannien 178 000, do. nach Frankreich 3000, do. nach anderen Hâfen des Continents 82 000, do. von Californien und Oregon nah Großbritannien 71 000, do. nah anderen' Häfen des Continent® Orts,

Chicago, 11. Qllober. (B. D D) Weizen durdwel \{chwächer auf Verkäufe der Haussiers. Schluß stetig. Mais an- fangs niedriger, dann fortdauernd {wächer infolge großer Zufuhren. Schluß stetig.

Verkehrs-Anstalten.

Nach einer Mittheilung der Russishen Postverwaltung ist wegen der Cholera die Einfuhr von Lumpen, alten KletduUngSituUten Un BellzeuUg (einschmlteßlickch Daunen, Federn, Noßhaar U: st: v.) nach Rußland bis auf weiteres verboten.

Laut Telegramm aus Herbesthal ist die dritte englische Post über Ostende vom 11. d. M. ausgeblieben. (Hrund: Zugverspätung.

Bremen, 11. Oftober. (W. T. B.) Nord deutscher Lloyd. Der Schnelldampfer „Saale“, am 1. Oktober von New-York abgegangen, hat am 9. Oktober Abends von Southampton die Reise nach Bremen fortgeseßt; er überbringt 146 Passagiere und volle Ladung. Der Schnelldampfer „Elbe“ ist am 8. Oktober Mittags von New - York via Southampton nach der Weser abgegangen. Der Schnelldampfer „Fulda“, am 28. Sep- ember von Genua abgegangen. l amt 9 Ditober Nachmittags in New - York angekommen. Der Schnell- dampfer „Ems“ hat am 9. Oktober, Abends, die Reise von Southampton nach New - York fortgeseßt. Der Postdampfer „Weimar“, von Valtimore kommend, ist am 9. Oktober, Abends, auf der Weser angekommen. Der Reichs-Postdampfer „Karls - ruhe“, nach Australien bestimmt, ist am 8. Oktober, Nachmittags, in Genua angekommen. Der Neichs-Postdampfer „Sachsen“, nah Ost-Asien bestimmt, ist am 8. Oktober, Abends, in Aden an- gekommen. Der Postdampfer „Hannover“, nah dem L Plata bestimmt, hat am 10. Oftober, Vormittags, St. Vincent passirt.

London, 11, Okttober. (W. D. B) Der Unton-Dampfer „Nubian“ ift gestern auf der Heimreise von Capetown abge- gangen.

Mannigfaltiges.

Heute Vormittag um 8 Uhr sind die österreihischen Distanzreiter auf dem Anhalter Bahnhofe in drei Salonwagen nah Dresden abgereist. Die österreichischen Delegirten sowie die Mitglieder des hiesigen Comités befanden sih ebenfalls im Zuge. Viele preußische Offiziere waren bei der Abreise zugegen ; das Publikum brachte den Abreisenden stürmische Ovationen dar.

Die deutschen Distanzreiter verließen gestern Abend um 94 Uhr in einem Sonderzuge Wien und trafen heute Vormittag in Dresden ein. Unter ihnen befinden sich auch der Herzog Ernst Günther zu Schleswig-Holstein sowie die Mitglieder des österreichischen Comités. Bei der Abfahrt aus Wien waren der Cavallerie-Inspecteur Feldzeugmeister von Gagern sowie zahlreiche österreihishe Offiziere anwesend, die den deutschen Kameraden lebhafte Ovationen bereiteten, welche mit den Nufen : „Hoch Wien!“ und auf „Wiedersehen in Berlin!“ erwidert wurden. Seine Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Leopold hatte furze Zeit vorher Wien mit dem Courierzuge verlassen. Gestern Nachmittag hatte die Vertheilung der Preise durch den Feldzeugmeister von Gagern stattgefunden, wobei in Erwiderung der Abschiedsworte einer der deutschen Offiziere für die liebenswürdige Aufnahme dankte, die sie in Wien erfahren hatten. In Dresden wurden die deutshen Offiziere und die Mitglieder des österreichischen Comités von verschiedenen Offiziers-Deputationen und dem öster- reihischen Gesandten Grafen Chotek auf dem böhmischen Bahnhof empfangen. Herzog Ernst Günther zu Schleswig - Holstein stieg im Prinzen- Palais ab.

Sein fünfzigjähriges Bestehen feierte gestern in festliher Weise der Verein für CEisenbahnfkunde. Der große Festsaal des Architektenhauses war vom Regierungs - Baumeister Jaffe in reihster Weise ges{chmückt. An der Hinterwand hatte die Kaiserbüste Senn gefunden. Im vorderen Saale war eine interessante Ausstellung von Modellen und Zeich- nungen veranstaltet, die von der Technischen Hochschule, von den König- lichen Eisenbahnwerkstätten u. a. beshickt war. Das Reichs-Eisenbahn- amt war durch Präsident Dr. Schulz, das Ministerium der öffent- lichen Arbeiten durch * den Geheimen Ober-Baurath Schröder, das Ministerium für Handel und Gewerbe durch Ministerial-Director Freund vertreten. Unter den übrigen Anwesenden befanden si der Chef des Ingenieur- und Pionier-Corps, General-Lieutenant Golz, der Präses des Ingenieur-Comités General-Major Schulz, der Commandeur der Eisenbahn-Brigade General-Major Knappe,

der Vorsitzende des Königlichen Eisenbahn-Com missariats, Gehei Ober-Regierungs-Rath Bensen, sowie Delegirte des P litefteedeime des Ingenieurvereins, des Vereins der Maschinen-Ingenieure u. a Geheimer Ober-Regierungs-Rath Streckert gab einen Rückblick auf die Geschichte des Vereins, der von 18 Mitgliedern am 11. Of, tober 1842 begründet wurde. Bei der ersten Generalversammlung, am 22. November 1842, war die Mitgliederzahl bereits auf 63 gewachsen Insgesammt sind in den 50 Jahren über 1000 Mitglieder aufgenommen, von denen 440 den jeßigen Mitgliederbestand bilden ; darunter befinden sih 282 hiesige, 150 auswärtige, 6 sind correspondirende, 2 Ehren- mitglieder. Der erste Vorsißende war Geheimer Rath Severin, der bis 1847 den Vorsiß führte. In den vergangenen 509 Jahren sind 456 Versammlungen mit 713 größeren Vorträgen abgehalten. Den ersten Vortrag hielt August Borsig über die Construction eines von ihm gefertigten Locomotivschornsteins, der das Funkensprühen ver- meiden sollte, eine Frage, die noch jeßt der Lösung harrt. Preisaufgaben hat der Verein fünf gestellt, von denen aber nur eine befriedigende Lösung gefunden hat. Auch der aus Anlaß des 50jähri- gen Bestehens ausgeseßte Preis in Höhe von 2000 M. für einen Bei- trag zur Geschichte des gesammten Eisenbahnwesens oder eines Theils davon hat nur eine einzige ungenügende Bewerbung gefunden. Dar- auf erfolgte die Proclamirung der folgenden Ehrenmitglieder : Dr. Werner von Siemens, Ober - Baudirector Weishaupt, Civil - Ingenieur Veitmeyer, Berlagsbuhhändler Wilhelm Ernst, Maschinenfabrikant Pollenz in Köln-Ebrenfeld, Geheimer Commerzien- Rath Grufon in Magdeburg, Hütten-Director Lueg in Oberhausen, Ge- heimer Regierungs-Rath a. D. Plathner in Warmbrunn und Eisen- bahn-Director Dr. Benda in Lübeck. Director Kolle schilderte sodann die bisherige Entwickelung des Eisenbahnwesens, in dem zur Zeit ein Vermögen von 131 Milltarden Mark angelegt ist und das ein Neg von 617 000 km umfaßt. Zum Schluß folgte ein Festmahl.

___ Der gestern {on kurz erwähnte Vortrag „Eine Amerika- fahrt 1492 und 1892“ von Dr. M. Wilhelm Meyer, der zur Feier der vierhundertjährigen Entdeckung Amerikas durch Christoph Columbus heute Abend zum ersten Mal im wissenschaftlichen Theater der Urania von Herrn Bergmann gehalten wird, gliedert sich in vier Acte, die mit Pausen von fünf bis sechs Minuten vorgeführt werden. Im ersten Act werden nah einer kurzen historisGen Ein- leitung der Hafen von Palos, die nah {werem Kampf dem spanischen Königspaar Ferdinand und Isabella abgerungenen Schiffe, die Cara- velle „Santa Maria“ und die beiden kleinen Schiffe „Nina“ Und „Dn U cli e am 12 Dftober 1492 auf dem neu gefundenen Continent vnter dem Staunen der eingeborenen Bevölkerung erfolgte Ankunft in farbenprächtigen Wandelbildern gezeigt. Mit dem zweiten Act beginnt die wiederum durch Abbildungen erläuterte Schilderung einer modernen Seereise nah Amerika. Man sieht im Hafen von Nordenham die „Saale“, einen der bedeutendsten Riesendampfer des Norddeutschen Llovd, der 130 m lang, 14 m breit und 10 bis 11 m hoch ist. Dieses drei- stôckige Haus hat einen Inhalt von 5000 t, die Maschine entwickelt eine Kraft von 7500 Pferden und verbrauht täglich an Feuerung 3400 Ctr. Kohlen, sodaß eine Stunde Fahrt 150 M. koste. In sieben bis acht Tagen führt dieser Dampfer außer seiner 200- bis 300 köpfigen Mannschaft 1000 bis 1200 Fahrgäste über das Weltmeer. Bei langsamer Auf- bellung werden den Reisenden zunächst der Leubtthurm von „Nother Sand“, ein Segler, eine Fischerflottille, das Leuhtshiff vom South Sand-Head, ein Wrack, dann ganz in der Ferne die englishe Küste sichtbar, die sich immer mehr über den Wasserspiegel erhebt, bis end- lich Dover über den {rof abfallenden Kreidefelsen mit scinem Castell und dem Leuchtthurm deutlih zu erkennen ist. Gegen Abend bei immer dihter werdendem Nebel gewahrt man die Signallichter eines hart an der „Saale“ vorüberziehenden anderen Schiffes, mit dem ein Zusammenstoß nur mühsam durch fortgeseßzte Nebelhorn-Signale abgewendet wird. Der dritte Act bringt die Reisenden nah der lieblißen Insel Wight, die von Southampton aus auf einem kleinen Dampfer in einer Stunde erreidt wird. Es erscheinen die Needles mit dem Leuchtthurm zuerst in dämmernder, dann in Mondscheinbeleubtung. Zwei große Dampfer ziehen anein- ander vorüber und tauschen Lichtsignale mit einander aus. In den folgenden Bildern lernt der Zuschauer „Die Tafelrunde im Speise- saal des Schiffes“ kennen, wo bei ansprehenden Melodien der Schiffs- musif die feinsten materiellen Genüsse angeboten werden, und „Das Promenadendeck*, wo sich auf einem 50 bis 60 m langen windgeshüßten Raum, der Leeseite, ein buntes Gewühl von Menschen aller Gattungen und Nationen munter her- umbewegt. Zum SgHluß dieses Acts wird ihnen auch die Aufregung eines Sturmes auf hoher See, einer regelredten „Cyklone“ niht erspart und der vom Capitän auf der Commando- brücke mit Festigkeit und Ruhe geleitete und siegreih beendigte Kampf gegen die Elemente vor die Augen geführt. Im vierten Act -ge- langen die Reisenden nach Amerika. Zuerst wird die imposante Statue der Freiheit sichtbar, deren Größe so bedeutend ist, daß man in ihren aufgehobenen rechten Arm auf einer bequemen Wendeltreppe hinaufsteigen und aus einem ihrer Finger einen Mann in Leben8größe anfertigen kann. Dann ersheint Brooklyn mit seiner be- wunderungswürdigen Hängebrücke, dem Werk eines Deutsch- Amerikfaners Nöbling, die einen Kilometer oder 3460 Fuß lang, 135 Fuß über dem Wasser {webt und so den höchsten Segelschiffen genügenden Naum zur Durchfahrt gewährt. Endlich sieht man die Riesenstadt New-York in einem lebensvollen Bilde vor sh liegen und die unter den Klängen des Preußenliedes erfolgende Ankunft in Hoboken beschließt die Fahrt, bei der die Zuschauer in Zeit von anderthalb Stunden die Freuden, Entbehrungen und Aufregungen einer Seereise kennen gelernt haben. Dur raushenden Beifall

zeigte die zur gestrigen Generalprobe aus Actionären dieses Instituts

und Vertretern der Presse bestehende geladene Gesellschaft sich er- kenntlich für den genußreihen und belehrenden Vortrag.

Am 27. Oktober, dem Gedenktage der Uebergabe von Mes, wird, wie hiesige Blätter berihten, wiederum im Kaiserhof ein Ge- däâchtnißmahl zu Ehren weiland Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Carl stattfinden. i

Am Grabe Heinrich von Kleist’s, auf der Waldeshöhe bei Wannfee, beabsichtigen, wie wir der „Nat.-Z.* entnehmen, Freunde und Verehrer der Kleist'shen Muse eine Marmorbüste des Ge- feierten zu errihfen. Die Anregung dazu geht von dem Vercin der Literaturfreunde zu Berlin „Die Klause“ aus und soll verwirklicht werden, sobald die Familie von Kleist die Zustimmung zu dem Bor- haben gegeben hat.

Eine Schaar wilder Gänse zog. wie die „N. Pr. Z.* reibt, estern früh in der bekannten s{hrägen Dreiecksformation, von Norden fommend, über den Westen Berlins weg, gen Süden. Die Schaar flog dabei so niedrig, daß man das eigenartige, klagende Geschrei der einzelnen Thiere deutlich vernehmen fonnte. Derartige Wanderzüge deuten an, daß in den hoben, sfandinavischen Regionen, woher die Gänse kommen, bereits eine derartige Kälte herrscht, da die Vögel

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die nöthige Nahrung, Süßwasserfishe und die zarteren Sräserarten, niht mehr vorfinden: Eis und Schnet haben beide Nahrungsmittel unzugänglih gemacht.

Hamburg, 11. Oktober. Der Hamburger Pacificdampfer „Desdemona“, von der Westküste Süd- und Central. Amerikas nach Hamburg bestimmt, is nach einem der hiesigen Rhederei A. Kirsten aus Valparaiso zugegangenen Telegramm im Smyth Channel in der Magelhaens-Straße gestrandet. Der Dampfer wirft seine Ladung über Bord. Da er auf diese Weise wieder abzukommen hofft, hat er fremde Hilfe abgelehnt.

__ New-York, 12. Oktober. Während des jüngsten Orfans scheiterten, wie „H. T. B." meldet, in New-Foundland zehn Schiffe und ertranken 34 Personen.

T, E E

2. Aufgebote, Zustellungen u. dere

3. Unfall- und Inbvaliditäts- 2c. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. erthpapieren.

5, Verloosung 2c. von

Oeffentlicher Anzeiger.

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6.- Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesellsck, 7. Erwerbs- und Wirthschafts-Genossenschaften.

8. Niederlassung 2c. von Nechtêanwälten. 9. Bank-Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

«.

1) Untersuchungs-Sachen.

[40110] Steckbriefsrücknahme. : Der unterm 2. Dezember 1887 hinter den Kauf- mannslehrling Hermann Ball, geboren am 3. De- zember 1869 zu Berlin, in den Acten J. I. A. 659. 87 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen. Berlin, den 5. Oktober 1892. : Königliche Staatéanwaltschaft beim Landgericht T.

E A L E L, R R C L E E R R N E RE G AIILEZE A

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

40213 Zwangsverfteigerung.

[ Im ) ege der MoanaMolltreitig foll das im Grundbuche von der Louisenstadt Band 12 Blatt Nr. §06 auf den Namen des Tischlermeisters Hugo Gustav Kunibert Neumann zu Berlin eingetragene, in der Alten Jacobstraße angebli Nr. 8 belegene Grundstück am S. Dezember 1892, Vor- mittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Ge- riht an Gerichtéstelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof , Flügel C., Erdgeshoß, Saal 40, versteigert werden. Die Größe des Grundstücks ist nicht bekannt. Dasselbe is mit 17530 (A Nuztungs- werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund- buchblatts, etwaige Abschäßungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, fo- wie besondere Kaufbedingungen können in der Ge- richtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 42, einge- sehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefor- dert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, ins- besondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Auf- forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerfpriht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berück- sichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berüdcksihtigten Ansprüche im Range zurück- treten. Diejenigen, welhe das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls _nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtbeil über die Ertheilung des Zuschlags wird am S. Dezember 1892, Nachmittags 127 Uhr, an Gerichtéstelle, wie oben, verkündet werden.

Verlin, den 28. September 1892. : Königliches Amtsgericht T1, Abtheilung 77.

[40212] Zwangsversteigerung. i

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 89 Nr. 3639 auf den Namen des Technikers Anton Schmidt hierselbst eingetragene, an der Straße Nr. 5, nah dem Kataster Emdener- straße Nr. 45, belegene Grundstük am 7. Dezember 1892, Vormittags 107 Uhr, vor dem unter- zeichneten Geriht an Gerichtsstelle Neue Friedrichstr. 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, versteigert werden. Das Grundstück ift mit 1,59 Reinertrag und einer Fläche von 6 a 83 qm zur Grundsteuer, mit 10609 Æ- Nußungswerth zur Gebäudesteuer für das Etatsjahr 1894/95 veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätßungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingeschen werden. Alle Rbalberbligten werden aufgefordert, die niht von felbst auf den Er- steher übergehenden Ansprüche, deren Vorhanden- fein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Beit der Eintragung des Versteigerungsvermerks niht hervorging, insbesondere derartige Forde- rungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, ipätestens im Ver- steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumclden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksihtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berüc{sichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgeferdert, vor Schluß des Versteigerungs- termins die Cinstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grund- \stüdcks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 7. Dezember 1892, Nach- mittags 123 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden.

Berlin, den 1. Oktober 1892.

Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 75.

[9546] Aufgebot.

Aux; Antrag des Landwirths Franz Carl Weiß zu Graudenz wird der Inhaber der Police Nr. 17 945 der Lebensverficherungêgesellshaft Providentia, Frank- furter Versicherungsge]ellschaft in Frankfurt vom 3. Dezember 1866 über 1000 Nthlr. (tausend Thaler) Lebensversicherungskapital, zahlbar nah dem Tode des Buchhalters August Wilhelm Weiß zu Grau- denz hierdurch aufgefordert, den D. Dezember 1892, Vorm. 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 13, seine Rechte auf die Police anzu- melden und dieselbe vorzuzeigen, widrigenfalls fie für kraftlos erklärt werden wird.

Graudenz, den 29. April 1892.

Königliches Amtsgericht.

[40217] Aufgebot.

Es ift das Aufgebot L A. des Sparkassenbuhs der hiesigen Städtischen Sparkasse Nr. 298 998 über noch 605 M 51 , lautend auf Hans Thiel, Sohn des Directors Thiel, Mcriystraße 2, von dem lezteren,

b. zweier auf Wilhelm Pickenhagen in Berlin, Nordhafen 3 und 4 gezogenen und von demselben acceptirten an „die Ordre von mir selbst“ zu zahlen- den Wech'el ohne Ausftellungëdatum und ohne Unterschrift, per 15. April 1892 zablbar, der eine über 12 000 Æ, der andere über 5000 Æ lautend, von den Erben des Rentiers Kunibert Spies bier,

c. cines auf G. Shmerzler in Berlin, Kaiser- straße 32a, gezogenen und von demselben acceptirten Wechsels 4. d. Greiz, den 3. Februar 1892, zahlbar 3 Monate nach Dato an „die Ordre von uns selbst“, jedoch ohne Unterschrift, lautend über 249 M 55 S, von dem Kaufmann Georg Wiener bier,

d. eines von O. von Los in Langfuhr ausge- stellten, von I. Goldfreund acceptirten Wechsels, d. d. 20. November 1891, zahlbar am 1. März 1892, über 250 Æ, mit dem Giro des O. von Losch und des G. Weimar, nebst zugehöriger Protest- urkunde vom 2. März 1892 von Paul Schweizer hier,

e. der Actie Nr. 724 des Actien-Vereins des Zoologischen Gartens zu Berlin, über 100 Thlr. lautend, auf den Regierungs-Rath Meitzen hier von dem Geheimen Regierungs-Rath und Pkofessor Dr. Meiten bier,

f. des von dem Lombard-Comtor der Neichs- hauptbank bier unter dem 11./12. Suni 1891 aus- gestellten Pfandscheines Nr. 19 525 über die dem Kaufmann Fr. Richter in Brandenburg gegen Sicherheitsleistung von 4000 Æ 4°%/gige Consols geliehenen 3100 A von dem 2x. Richter in Brandenburg,

g. der Ausloosungëscheine zu den von der Pom- merschen Hrpotheken-Actienbank zu Berlin aus- gegebenen d °/gigen Pfandbriefen Serie I. Nr. 271, 1340, 1341 über je 15(0 Æ, verloost per 2. Januar 1892, und Serie II. Nr. 2958 über 600 A, ver- looft ver 1. Juli 1891 von dem Vorstande der genannten Gefellschaft,

h. folgender Depotscheine des Comtors der Reichs Hauptbank für Werthpapiere hier :

1) Nr. 632 773 vom 6. April 1891 über 4000 32 %oige Preußische con. Staatsanleihe nebst Zins- scheinen per 1. Oftober 1891 flg. und Anweisungen ; Nr. 632772 vom 6. April 1891 über 700 M 4 9/ige Preußische conf. Staatsanleihe nebst Zins- scheinen per 1. Juli 1891 flg. und Anweisungen ; Nr. 691 123 vom 8. April 1892 über Fl. 1300 4 °/6ige Ungarische Goldrente nebst Zinsscheinen per 1. Juli 1892 flg. und Anweisungen; Nr. 702534 vom 90. Junt 1892 über 2000 Æ 49/6oige Prioritäts- Anleihe der Kurék-Kiewer Eisenbahn-Gefellshaft mit Zinsfcheinen per 1. August 1892 flg. und Anweisungen, sammtlich übergeben von Frau Priewe, Selma, geb. Thoms von der leßteren,

2) Nr. 420 891 vom 13. Juli 1887 über 3000 41 0/0 ige Berliner Pfandbriefe von 1874 mit Zins- scheinen per 2. Sanuar 1888 flg. und Anweisungen; Nr. 420 892 vom 13. Juli 1887 über 2300 4 40/9 ige Preußische con\. Anleihe mit Zinsscheinen per 1. Oktober 1887 flg. und Anweisungen; Nr. 420 894 vom 13. Juli 1887 über 27 500 49/0ige Preußische cons. Anleihe mit Zinsscheinen per. 1. Januar 1888 flg. und Anweisungen; Nr. 603 247 vom 22. September 1890 über 4500 # 31 9/ige Preußische conf. Anleihe mit Zinéfcheinen per 1. April 1891 und Stückzinsscheinen, sämmtlich übergeben von Frl. Emmy Rossel von der leßteren,

3) Nr. 691 519 vom 11. April 1892 über 300 349% ige Berliner Stadtanleihe mit Zinsscheinen va 1 Qui 18922 fla und Amwellungen: Nr. 677 487 vom 15. Januar 1892 über 100 M 49/6 ige Hypotheken- Antheile Certificat der Preußi- shen Hypotheken - Versicherungs - Actien - Gesellschaft mit Zinéscheinen per 1. April 1892 flg. und An- weisungen ; Nr. 677 486 vom 15. Januar 1892 über 200 49/6ige Preußische con. Anleihe mit Zins- anweisung: Nr. 677 485 vom 15. Januar 1892 über 100 M. 349/oige Pfandbriefe der Ostpreußischen Landschaft von 1886 mit Zinsscheinen per 1. Juli 1892 flg. und Zinsanweisung; Nr. 677 484 vom 15. Januar 1892 über 500 Æ 49/6 ige Pfand- briefe der Naticnal - Hvpotheken - Credit - Gefell- haft in Stettin mit Zinsscheinen per 1. Juli 1892 flg. und Zinsanweisungen; Nr. 677 483 om 19 Saar 18092 über 1000 4 9% ige Hypotheken - Antheile Certificate der Preußishen Hypotheken- Versicherungs-Actien-Gefsell- schaft mit Zinsscheinen ver 1. Juli 1892 flg. und Anweisungen; Nr. 677 482 vom 15. Januar 1892 über 600 Æ 49/0 ige Pfandbriefe der Hypotheken- bank in Hamburg mit Zinsscheinen per 1. Juli 1892 flg. und Anweisungen; Nr. 677 481 vom 15. Januar 1892 über 400 M 4 9/6 ige Pfandbriefe der Deutschen Hypothekenbank in Meiningen mit Zinsscheinen per 1. Juli 1#92 flg. und Anweisungen; Nr. 677 480 vom 15. Januar 1892 über 300 Æ 49/9 ige Hypo- theken-Antheile Certificate der Preußischen Hypo- theken-Versicherungs-Actien-Gesell]/chaft mit Zins- scheinen per 1. April 1892 flg. und Anwei)ung, \ämmtlih übergeben von Iohann Siepert, von leßterem. :

4) Nr. 239 895 vom 12. Juli 1883 über 1200 M 4 9%/cige Berliner Stadtobligationen mit Coupons Nr. 4 resp. 3—8 und Talons, übergeben von Frau Adelheid Meyer, geb. Helbing, hier, beantragt. :

Die Inhaber der Urkunden werden aus- gefordert, spätestens in dem auf den 9, Juni 1893, Mittags 12 Uhr, vor dem unter- zeineten Gerichte, Neue Friedrichstraße 13, Hof, part, Zimmer 32 anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzu- legen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Berlin, den 4. Oktober 1892. |

Das Königliche Amtsgericht 1. Abtheilung 73.

[40218] Aufgebot. /

Die unverebelichte groß¡ährige Caroline Sprenger zu Bromberg, vertreten durch den Rechtsanwalt Halbe hierselbst, hat das Aufgebot des unter Nr. 2877 auf den Namen der Antragstellerin ausgestellten Sparkassenbuhes der Sparkasse des Landkreises Bromberg über die von der Genannten eingezahlten Spareinlagen in Höhe von 161 4 98 K, welches der Antragstellerin im April 1892 abhanden ge- fommen ift, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestcns in dem auf den 20. Mai

1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unter- zeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 9 des Landgerichts- gebäudes anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Bromberg, den 6. Oktober 1892.

Königliches Amtsgericht.

[40220] / Aufgebot.

__ Das Sparkassenbuh der Niederlausitzer Ständi- schen Nebensparkasse zu Sorau Litt. F. Nr. 34872, über 104 A 72 „4 am 31. Dezember 1890 lau- tend, ist angeblih verloren gegangen.

Auf Antrag der verehelihten Fabrikarbeiter Neu- mann, Auguste, geb. Röhnish, zu Sorau wird ein Jeder, der an diesem Sparkassenbuche irgend ein Anrecht zu haben vermeint, aufgefordert, seine An- sprüche und. Nehte spätestens inr Aufgebotstermine, den 25, April 1893, Vormittags 11? Uhr, bei dem unterzeihneten Gerichte, Terminszimmer Nr. 111., anzumelden, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung des Sparkassenbuches erfolgen wird.

Sorau, den 6. Oftober 1892.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung I.

[32767] Aufgebot. Nachstehende Urkunden :

1) Das Einlagebuch der Kreissparkasse zu Dessau Nr. 23 322 über 1270 A 12 »„, auf den Namen des Tapetendruckers August Schmidt in Dessau lautend,

2) das Einlagebuch des Sparvereins zu Dessau Nr. 15 504 über 153 54 », auf den Namen des Bâermeisters Friedrih Gruneberg in Dessau lautend,

3) das Einlagebuch der Kreissparkasse zu Dessau Nr. 13 430 über 105 A 23 K, auf den Namen des Schneidermeisters Leopold Graul in Naundorf lautend,

4) das Einlagebuh der Kreiésparkasse zu Dessau Nr. 23 030 über 68 c 24 „, auf den Namen der unverehbelihten Louise Boas aus Kakau, jetzt ver- ehelihten Maurer Wilhelm Mohs in Dessau lautend,

5) der als Forderungêdocument für den Maurer Wilhelm Günther, derzeit in Alten, jeßt in She- bogan, Wisconsin, Nord - Amerika, ausgefertigte notarielle Kaufvertrag vom 6. Mai 1881, laut dessen die Ehefrau des Handelsmanns Gottlieb Pukting, Wilhelmine, geb. Beer, in Alten unter bypothe- farisher Verpfändung ibrer durch den gedachten Kaufvertrag erworbenen, im Grundbuche von Alten Bd. I. Bl. 49 und Bd. I1. Bl. 55 eingetragenen Grundstücke die Summe von 1425 Æ dem 2. Wil- helm Günther als rüdständige Kaufgelder ver- \{uldet,

6) die als Forderungédocument für den Kossathen August Dietze in Elênigk ausgefertigte Hyvothek- verschreibung vom 7. Juni 1832, wonach für den 2c. Dietze aúf den im Grundbuche von Reppichau Bd. I. Dl 24 Und Ddo. V. Bl Ol nesübrtet Grunde stücken 200 Thlr. = 600 Æ eingetragen steben,

7) der Schuldschein der Anbalt - Defsauischen Landeébankt- d. d. Deffau, den 11. Juli 1885, ÎIn- balts dessen dieselbe bekennt, vom Vollspänner Aug. Woepe in Mühlstedt ein Kapital von 1500 M baar erhalten zu haben,

sind abhanden gekommen und baben 1 1) der Tapetendrucker August Schmidt in

Deffau,

zu 2) der Bâätermeister Friedrih Gruneberg da- selbst,

zu 3) der Schneidermeister Leopold Graul in Naundorf, zu 4) die verehelihte Maurer Louise Mohs, geb. Boas, in Dessau,

zu 5) die verehelichte Handclémann Wilhelmine Puting, geb. Beer, in Alten, :

zu 6) der Kossath Franz Nabe und dessen Ebefrau Sophie, geb. Picht, in Reppichau,

zu 7) der Vollspänner August Woepe in Mühl- stedt,

die Einleitung des Aufgebotsverfahrens zum Zwecke der Kraftloéerklärung diejer Urkunden beantragt.

Den Anträgen ist stattgegeben worden, und werden daber die etwaigen Inhaber der oben bezeichneten Urkunden zu dem auf Dienstag, den 18. Oktober 1892, Vormittags 10 Uhr, an biesiger Amts- gerichtéstelle, Zimmer Nr. 4, anberaumten Aufgebots- termine mit der Aufforderung geladen, spätestens in diesem Termine ihre Rechte und Ansprüche anzu- melden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls diese Urkunden durch das am Schluß des Aufgebots- termins auf Antrag zu erlassende Ausschlußurtheil für fraftlos werden erflärt werden.

Deffau, den 30. August 1892.

Herzoglich Anhaltishes Amteégericht. (gez.) Ga t. Ausgefertigt:

Deffau, den 30. August 1892. Der Gerichtsschreiber des Herzoglichen Amtsgerichts:

(T, S.) Schumann, Secretär.

o C A)

[40221] Bekanntmachung.

Der Banquier Siegismund Pringsheim aus Bres- lau und die Handelsgesellshaft D. Schlesinger und Sohn aus Gleiwiß haben das Aufgebot der angeb- lih getilgten, auf Nr. 91 Hermsdorf st., Kreis Landeshut, Abtheilung II1. Nr. 14 für die verwitt- wete Bleichermeister Dorothea Wiedermann, geb. Pohl, aus der Urkunde vom 9. Juli 1863 eingetra- genen, zu d 9% verzinélihen Erbgelderforderung von 763 Thaler 27 Silbergroshen 9 Pfennig behufs deren Löschung beantragt.

Die eingetragene Gläubigerin bezw. deren Nechts- nachfolger wêrden—aufgefordert, ihre Ansprüche und Nechte auf die Post spätestens—in_ dem auf den 3. Februar 1893, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte anberaumten Termine anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen auf die aufgebotene Post würden ausges{lofsen und die Post selbs würde gelösht werden.

Liebau, den 4. Oktober 1892.

Königliches Amtsgericht.

[40256] x

In Sachen, das Aufgebot des Hypothekenbriefes bezüglih der im Grundbuche von Barmfe Band I. Seite 74 auf der Braunkohlengrube „Bertha“ für den Premier-Lieutenant Ludwig Suder in Glatz ein- getragenen Cautions-Hvypothek von 45 000 Æ betr., wird der auf den 12. April 1893 angeseßte Auf- gebotstermin auf Antrag des 2c. Suder hiermit auf- gehoben.

Helmstedt, den 8. Oktober 1892.

Herzogliches Amtsgericht. Krufe.

[40219] i

Auf Antrag des Kaufmanns August Schmakbl in Wandsbek als-Vormund des unbekannt abw#senden SFohann Joachim Wilhelm Denckter wird“ der am 26. September 1810 zu Hamburg geborene Johann Joachim Wilhelm Dencker, welcher in den Jahren 1850 bis 1860 zu Wandsbek gewohnt hat und Insasse des Werk- und Armenhauses gewesen, seitdem aber verschollen ift, aufgefordert, sih spätestens im Auf- gebotétermin am 31. Januar 1893, Vor- mittags L1L1¿ Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle zu melden, widrigenfalls derselbe für todt erflärt und mit seinem Nachlaß nach den Etseßen verfahren werden wird.

Wandsbefk, den 5. Oktober 1892.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung Ik.

[40222] Aufgebot.

Auf Antrag des pensionirten Lehrers Eduard Schulz in Rogasen wird dessen Sohn, der Tischler- geselle Eduard Emil Aron Ludwig Schulz, geb. am 28. September 1843, der sich bis zum 24. Fe- bruar 1867 in Oberaußmaß, Kreis Kulm, auf- gehalten, von dort nah Amerika ausgewandert und seit dem Fahre 1872 verschollen ist, aufgefordert, ih spätestens im Aufgebotstermin bei dem unter- zeichneten Amtsgericht, den 23. Ofkftober 1893, Vorm. 11 Uhr, Zimmer Nr. 3, zu melden, widrigenfakls seine Todeserklärung erfolgen wird.

Kulm, den 7. Oktober 1892.

Königliches Amtsgericht. Ausfertigung. Aufgebot.

Johann Martin Wüst, geboren am 12. Mai 1815, Maurer von Grafenrheinfeld ist im Jahre 1849 nah Amerika ausgewandert und ist seit dieser Zeit keine Nachricht über dessen Aufenthalt und Leben mehr vorhanden.

Da Über dessen Vermögen“ eine Pflegschaft geführt wird, so haben seine nächsten Verwandten den An- trag gestellt, Aufgebot zum Zwecke der Todeserklärung zu erlassen. : i;

Es wird demgemäß Aufgebotstermin auf Diens- tag, den S8. August 1893, Vormittags 9 Uhr, anberaumt und ergeht hiermit an Johann Martin Wüst die Aufforderung, spätestens im Auf- gebotstermin versönlich oder schriftli bei dem unterfertigten Gerichte sh zu melden, widrigen- falls er für todt erflärt und sein curatelamtlich verwaltetes Vermögen nah Maßgabe der geseß- lien Erbfolge hinaus gegeben würde.

Zugleich werden die Erbbetheiligten aufgefordert, ihre Interessen im Aufgebotsverfahren wahrzunehmen, und werden endli alle diejenigen, welche über das Leben des Verschollenen Kunde geben fön1ên, ver- anlaßt, Mittheilung hierüber bei Gerichte zu machen.

Schweinfurt, den 8. Oktober 1892.

Königliches Amtsgericht. S) Gent:

Für den Gleihlaut der Ausfertigung mit dem Original.

Schweinfurt, den 10. Oftober 1892.

Gerichtsschreiberei des Königlichen Amtsgerichts.

(1. 8) Gberth, Kal. Secrelär.

[40226]

[40224] Aufgebot. _ Auf Antrag des Kaufmanns I 5}

J 4

ulius Hermann Hammer, Namens seiner Ebefrau Bertha Dorothea, geb. Mietsch, geschiedenen Schweitzer, vertreten dur den Rechtsanwalt Dr. E. Boecckelmann , wird ein Aufgebot dahin erlassen :

I. Es wird der am 24. August 1836 zu Erfurt geborene Georg Richard Heinrih Friedri Schweitzer, welcher im Jahre 1872 von hier nah Chile auêgewandert ift, fi zunächst in Valparaiso, dann in Santiago aufgehalten hat, später nah Valparaiso zurückgekehrt und scit dem Jahre 1880 verschollen ift, bhierdurch aufgefordert, fich bei dem unterzeichneten Amtsgericht, Damm- thorstraße 10, 1. Stock, Zimmer Nr. 17, spätestens aber in dem auf Freitag, den 14. April 1893, Nachmittags 1 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin, daselbst Parterre, Zimmer Nr. 7, zu melden, unter dem Rechts- nachtheil,- daß er werde für todt erklärt werden.

. Alle unbekannten Erben und Gläubiger des genannten Verschollenen werden hierdurch auf- gefordert, ihre Ansprüche bei dem unterzeichneten Amtsgericht, spätestens aber in dem ob- bezeichneten Aufgebotstermin anzumelden und zwar Auswärtige unter Bestellung eines hiesigen Zustellungsbevollmäcbtigten bei Strafe des Ausschlusses und ewigen Stillschweigens.

Hamburg, den 1. Oktober 1892.

Das Amtsgericht Hamburg Abtheilung für Aufgebotsfachen. (gez.) Tesdorpf Dr.

Veröffentlicht: U de, Gerichts\chreibergebilfe.

[5814] Aufgebot.

Bei dem unterzeihneten Amtsgericht ist die Todes- erklärung des am 11. September 1826 zu Golpa geborenen, bis zum Jahre 1847 in der Brückmühle bei Oranienbaum aufbältliÞh gewesenen Müllers Christian Lebrecht Liesche, welcer angeblih im Jahre 1847 nach Amerika ausgewandert und seit 1881 verschollen ist, sowie das Aufgebot der etwaigen unbekannten Erben und Vermächtnißnehmer des- selben von dem Rentier Gottlieb Liesche in Oranien- baum, einem Bruder des Verschollenen, beantragt worden.

In Genügung dieses Antrages werden daher der vorgenannte Müller Christian Lebrecht Lieshe und seine etwaigen unbekannten Erben und Vermächtniß-