1892 / 246 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 18 Oct 1892 18:00:01 GMT) scan diff

Paris und Valenciennes, errihtet werden. Das Genie hat ebenfalls die Beibehaltung des festen Plaßes Quesnoy, dessen Schleifung den großen Wald von Marmal unvertheidigt lassen würde, durhgeseßt.“

Spanien.

Aus Sevilla in Madrid heute eingegangene tele- graphishe Nachrichten bestätigen die in dem Befinden des Königs eingetretene Besserung.

Schweiz.

Der Bundesrath hat, wie man der „Frkf. Ztg.“ aus Bern berichtet, den Entwurf eines Uebereinkommens, betreffend die Gründung einer internationalen Union für Ver- öffentlihung von Staatsverträgen, publicirt. Außer den Staatsverträgen würden auch interne Gesegze, Ver- ordnungen, welche den Vollzug der Verträge bezwecken, ferner die bezüglichen Kreisshreiben und Jnstructionen, welche die Staaten an ihre diplomatishen Agenten richten, zur Veröffentlihung gelangen, und zwar in der Original- sprache. Eine französische Uebersezung würde jeweilen beigegeben werden. Die Union würde vorläufig für 5 Jahre abgeschlossen werden. Für das in Bern zu errihtende Bureau mit einem Budget von 100 000 Fr. würde der Bundesrath das nöthige Personal bestellen und überwachen. Namens des Instituts für Völkerreht habe der Bundesrath diesen Entwurf sämmtlichen Staaten der Welt zugesendet. Wenn die Staaten seiner Jnitiative zustimmen, so würde nächstes Jahr eine diplomatische Conferenz zusammentreten, der es obläge, sich mit der Schaffung der Union sowie eventuell mit der Organisation des internationalen Bureaus zu beschäftigen.

Niederlande. L : Die Königin-Regentin und die Königin Wil- helmine sind gestern Nachmittag von Burgsteinfurt wieder im Lustschloß Lo o bei Amsterdam eingetroffen. Türkei. . Auf der Jnsel Kreta ist es, wie hon telegraphisch be- richtet, neulih zu einem Zusammenstoß zwischen Kretensern und türkishen Truppen gekommen. Nach dem Amtsblatt des General-Gouverneurs ist dieser Zusammenstoß dadurch herbeigeführt worden, daß eine auf dem Marsche nah Sphafkia befindlihe Truppenabtheilung unterwegs aus einem Hinterhalt mit Schüssen überrasht worden sei und sodann das Feuer erwidert, sich aber nach anderthalb- stündigem Gefechte zurückgezogen habe. Drei angesehene Kretenser seien hierbei verwundet worden. Von anderer Seite wird, wie die „Pol. Corr.“ mittheilt, der Verlauf folgender- maßen dargestellt: Mehrere Notabeln des Bezirks Sphafkia hätten sich an einem historishen Punkte versammelt gehabt, um ein gemeinsames Vorgehen aller Bezirke bezüglich einer an den Sultan zu rihtenden Adresse zu berathen. Die gegen sie ausgesandte Truppenabtheilung habe fie angegriffen, und es habe sich ein mchrstündiges Feuergefeht ent- wickelt, nah welchem die Truppen das Feld räumten. Nach den legten, in der griechischen Hauptstadt eingetroffenen

Nathrihten hätte dieser Hrsammenfos die Gemüther lebhaft aufgeregt, und es sei infolgedessen in Apokorona zu einem Angriff auf die dortigen Militärposten gekommen. Da den türkishen Behörden daran gelegen ist, Unruhen zu vermeiden, lud der Pascha von Sphakia die Notabeln seines Bezirks ein, ihm ihre Beschwerden vorzutragen. Leßtere erwiderten jedo, daß sie nur mit dem General-Gouverneur selbst unterhandeln wollen. :

Griechenland.

Der Großfürst - Thronfolger von Rußland ist laut Meldung des „W. T. B.“ am Sonntag Abend in Corfu eingetroffen und wird sich nach Absolvirung einer fünftägigen Quarantäne nah dem Piräus begeben.

; Rumänien.

Die „Agence Roumaine“ schreibt: Der Beschluß der griehishen Regierung, die diplomatishen Be- ziehungen zu Rumänien abzubrechen (f. die am Schluß der gestrigen Nummer d. Bl. mitgetheilte Depesche aus Äthen) sei in feiner Weise gerechtfertigt. Die rumänishe Regierung müsse die Ordnung der das Testament Zappa's betreffenden Fragen den rumä- nishen Gerichten überlassen, welche allein competent seien, in Sachen des in Rumänien gelegenen unbeweglichen Eigen- thums Recht zu sprehen. Sie müsse dies umsomehr, als in dieser Angelegenheit bei den rumänishen Gerichten seitens zahlreicher legitimer Erben des Verstorbenen das Ansuchen um Ungültigkeitserklärung des Testaments desselben anhängig seien. Die rumänische Regierung sei daher nicht berechtigt gewesen, auf einen Vergleih oder einen Schiedsspruch einzugehen. Der bei den Gerichten s{chwebende Prozeß werde deshalb seinen weiteren Lauf nehmen. Wie „W. T. B.“ aus Bukarest vernimmt, hat die rumänische O dem Verfahren der gricchischen Regierung entsprechend, au ihren Geschäftsträger in Athen und die rumänischen Konsularvertreter in Griechenland angewiesen, Griechen- land zu verlassen. Der rumänishe Gesandte ist zur Zeit mit Urlaub von Athen abwesend. Auch die Honorarkonsuln werden ihre Functionen einstellen.

Serbien.

Wie der „Pol. Corr.“ aus Belgrad gemeldet wird, hat der russishe Gesandte Persiani gleih nah seiner Rück- fehr vom Urlaub dem Minister des Auswärtigen A va ku- movic die besten Wünsche der russishen Regierung über- mittelt, welche dem gegenwärtigen Cabinet allen Erfolg wünsche.

Amerika.

Wie dem „New-York Herald“ aus Valparaiso berichtet wird, ist der chilenishe Gesandte in Bolivia beauftragt worden, bezügli einer für das nächste Jahr in Aussicht ge- nommenen Abtretung der peruanishen Städte Mollendo und Arica en Boliva mit der bolivianishen Regierung Besprechungen einzuleiten. Der Zweck dieser her Da sei die

Schaffung eines neutralen Gebiets zwishen Peru und Chile.

Kunft und Wissenschaft. Der Königliche Regierungs-Baumeister Julius Hennicke if

wie der?,Nat.-3.* mitgetheilt wird, nah langem Leiden in Konstan j |

am Gehirnschlage gestorben. Ihm verdankt Berlin eine ganze Reibe bervorragender Prachtbauten. Als Schüler Hißig's leitete er die Aut: führung des Börsenbaues. Von ibm selbständig erbaut wurden der Kaiserhof, das Gebäude des Offizier-Vereins, das Lessing-Theater, das Central-Hotel und der Habsburger Hof. Sein letztes Werk, das große Club-Hotel an der Ecke der Dorotheen- und Schadowstraße, hat erx niht mehr selbst vollenden können.

Nach Shluß der Redaction eingegangene Depeschen.

Coburg, 18. Oktober. (W. T. B.) Prinz Alfred von Edinburg ist nah München zurückgereist; der Herzog von Edinburg wird sich heute Abend 11 Uhr nah Sig- maringen begeben und tritt von dort die Rückreise nah London an.

Bremen, 18. Oktober. (W. T. B.) Die Nettungs- station Kolbergermünde telegraphirt: Jn der Nacht vom 17. zum 18. Oktober bei heftigem Nord-Ost-Sturm von einem verunglückten Fischerboot vier Personen gerettet durh das Rettungsboot „Reichstelegraph“.

Paris, 18. Oktober. (W. T. B.) Wie die Morgen- blätter melden, beabsichtigt die Regierung nah Eroberung der Stadt Abomch das Gebiet der S eine Zeit lang beseßt zu halten und sodann unter einige den Franzosen befreundete Häuptlinge aufzutheilen, welhe unter der Suze- ränetät des Königs Tofas von Portonovo stehen würden.

Bern, 18. Oktober. (W. T. B.) Der Bundesrath. hat zum Director des internationalen Bureaus für Eisen- bahnfrahtrecht den Bundesrath Droz ernannt.

N S O L A der Beziehungen mit Numänien hat in hiesigen diplo- matischen Kreisen überrasht. Jndesscn wird in den der Re- gierung nahestchenden Kreisen versichert, die Absicht, die Beziehungen abzubrechen, habe bereits seit drei Monaten bestanden. Jn einer in der Deputirtenkammer am 13. Juli gehaltenen Nede habe der Minister des Auswärtigen Dragumis diese Eventualität bereits angedeutet. Ein Ende Juli gestelltes formelles Ultimatum sei troß drängender Vorstellungen von Seiten Griechenlands zwei Monate hindurch unbeantworitet geblieben. Die schließlich erfolgte Antwort Rumäniens sei negativ ausgefallen.

Köpenhaäen, 18. Vllober (W. D. B) Auf der Dampferlinie Gjedser—Warnemünde werden von morgen ab die Nachtfahrten eingestellt: von da ab wird täglich nur einmal und zwar sowohl in der Richtung Gjedser—Warnemünde wie in der Richtung Warnemünde— Gjedser Verkehr stattfinden. Zu Gjedser werden zwei bequeme dänishe Dampfschiffe stationirt, um den Reisenden während der Quarantänezeit zum Aufenthalt zu dienen.

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

vom 18. Oktober, Morgens.

Wind. Wetter.

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Temperatur

Anfang 7 Uhr.

Stationen.

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in 9 Celsius 59 &.=40°N.|

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Donnerstag:

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Text von W.

Bauern-Ehre.) Over in 1 Aufzug von Pietro

Schauspielhaus. stellung Lachen. Märchen-Schwank in 6 Bildern von Ernst von Wildenbruch.

Djamileh. Romantishe Oper in 1 Act von G. Bizet. Text vom Ober-Regisseur Teßlaff. Dirigent : Kapellmeister | \ a —, | Meingartner.— Alessandro Stradella. Romantische | stattung: Zum 11. Male: Gork,Queens- | Oper in 3 Acten mit Tanz von Fr. von Flotow.

Wegener. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus.

8 Uhr. 223. Vorstellung. Das heilige

Musik von Ferdinand Hummel. : Donnerstag: Die lustigen Opernhaus. 214. Vorstellung. | Windfor.

von L. Gallet, deutsch von L.

224. Vorsiellung. Der Sturm.

Lustspiel in 1 Act von Almásy E WAIGE, FDUA Mascagni. Text nah dem gleißnamigen Voltsftück | von Josef Jarno. In Scene gesezt von Sigmun ‘andes » Auältellanas G E Ron von Verga. In Scene geseht vom Ober - Regisseur | Lautenburg. Anfang 7# Uhr. Am Landes - Ausstellungs - Park (Lehrter Bahnhof}

Tetlaff. Dirigent: Kapellmeister Dr. Muck. Die Vorstellung von „Im Pavillon“ beginnt um

Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Kroll's Theater. Mittwoch: Abu Hassan. Tanz von Emil Gracb. In Scene geseßt vom | Darauf: Der Trompeter von Säkkingen. An- e E : Ober-Regisseur Max Grube. Musikalishe Direc- fang 7 Uhr. Anfang 77 Uhr. Concert von Helene Lieban-

tion: Herr Steinmann. Anfang 7 Uhr. Weiber von

Urania, Anftalt für volksthümlihe Naturkunde,

Geöôffnet von 12—11 Uhr.

Concerte. Saal Bechstein, Unkstraße 42. Mittwoch: Globig und Erust Wolff.

Concert-Haus. Mittwoch, Abends 74 Ubr:

fo. : A ( é

Hartmann. Tanz von E. Graeb. In Scene gesetzt Belle Alliance Theater. Ueue Denische 5000. Concert unter Direction des Kapellmeister

Oper. Mittwoch: Mit gänzlih neuer Aus- | Karl Meyder und unterMitwirkung des Königlichen Pandora, oder: | und Hof - Musikdirectors B. Vilse, der Kaiserlich Götterfunfen. Ballet - Pantomime von W. Hock. | österreichishen und Königlich preußishen Kammer- Friedrich. Dirigent: Musikdirector | Musik von Frit Krause. Choreographisches Arran- | sängerin Frau Etelka Gerster. Prolog, „gedichtet gement vom Balletmeister Giovanni Ambrogio. | von H. Lee, gesprochen vom Director C. F. Witts- Vorher: Die Nürnberger Puppe. Komische | mann.

Billets im Bureau des Hauses.

Sylt .….. | 763 |NNO 1\wolkenl.1) Gab. O2 N 2'bedeckt Swinemünde | 755 5 wolkig Neufahrwafser| | 4 Regen Memel. | 5 [N98 2sbeiter Münster . .. 1lwolfg Karlsruhe . . still halb bed.?)| Wiesbaden . | (9 2\wolkenl.2) Diet 7 S 1'Regen Gheinniß . . | 763 | 3 bedeckt*) D S 2 Regen Wien «760 N 2 wolkenlos Gielai. 7 | 3'bedeckt

Scien Bi 2'bedeckt 1) Reif. 2) Früh Reif. 3) Reif. 4) Reif. Uebersicht der Witterung.

Das barometris{e Marimum im Nordwesten hat an Höhe zugenommen. Eine Zone niedrigen Luft- druckes erstreckt sh von Lappland südwärts nah dem Schwarzen Meere hin mit einem Minimum über Nordfinland. Der Luftdruckvertheilung entsprehend wehen über Central-Eurova {wache bis frische nord- östliche bis nordwestlihe Winde, unter deren Einfluß die Temperatur erheblich herabgangen ist. In Deutsch- land liegt die Temperatur an der Küste bis zu 5X5, im Binnenlande bis zu 67 Grad unter dem Mittelwerthe, iu dem leßteren Gebiete fanden stellenweise Nacht- fröste ftatt, welhe sih demnächst wiederholen dürften. In Deutschland, wo seit gestern vielfach Regen ge- fallen ist, hat die Bewölkung abgenommen. In Swinemünde sind 25 mm Regen gefallen, Hannover

meldet Schneefall. Deutsche Seewarte. r E r A E 0 L R T S U 2 Mas

Theater- Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Mittwoh: Opern- haus. 213. Vorstellung. Djamileh. Romantische Oper in 1 Act von G. Bizet. Text von L. Gallet, deuts{ch von L. Hartmann. Tanz von E. Graeb. In Scene ge- seßt vom Ober-Regisseur Teßlaff. Dirigent: Kapell- meister nee Der Dorfbarbier. Komische Oper in 1_ Act. Musik von Schenk. In Scene ge- seßt vom Ober-Regisseur Teßlaff. Dirigent: Musik- director Wegener. Cavalleria rusticana.

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Zauber-Komödie in 5 Aufzügen von Shakespeare. Nach N. W. von Sgwlegel’'s Ueberseßung. Musik von Wilhelm Taubert. Tanz von Emil Graeb. Musikalishe Direction: Herr Steinmann. Anfang 7 UVE:

Deutsches Theater. Mittwoch: Der Misan-

throp. Jn Civil. Anfang 7 Uhr. Donnerêtag: Faust. e Freitag: Der Misanthrop. Ju Civil. Sonnabend: Galeotto.

Berliner Theater. Mittwoch: Ein Fallifse- ment. Anfang 7 Uhr.

Donnerstag: Das Käthchen von Heilbronn.

Freitag: 8. Abonnements - Vorstellung. Ein Fallifsemenut.

Lessing- Theater. Mittwoh: Zum 20. Male: Die Orientreise. Schwank in 3 Acten von Oscar Blumenthal und Gustav Kadelburg. Anfang 7 Uhr.

Donneréêtag: Die Orientreise.

Freitag: Die Orientreise.

Wallner-Theater. Mittwoch: Der Mann im Monde. Posse mit Gesang in 3 Acten (5 Bil- dern) von Eduard Jacobson. Anfang 7# Uhr.

Donnerstag: Neu einstudirt: Eine leichte Person. Posse mit Gesang in 3 Acten (8 Bildern) von Emil Pohl.

Friedrich - Wilhelmstädtisches Theater. Mittwoch: Vierter Abend im Offenbach. Cyclus. 4. Aufführung. Die \chöne Helena. Komische Operette in 3 Acten von Meilhac und Halévy, deutsh von I. Hopp. Musik von Jacques Offen- bah. Anfang 7 Uhr.

Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Residenz-Theater. Direction : Sigmund Lauten- burg. Mittwoch: Zum 11. Male: Jm Pavillon. (Le Parsum.) Schwank in 3 Acten von Ernest Blum und Raoul Toché. Deutsch von Ludwig Fishl. In Scene gelegt von Sigmund Lautenburg. Vorher: Zum 11. Male: Nach zwei Jahren.

Oper in 1 Act von Leuven und A. v. Beauplan. Musik von A. Adam. Anfang 7# Uhr. Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Theater Unter den Linden. Direction: Alois und Rudolph Ronacher. Mittwoh: Die Welt in Bild und Tanz. Phantastisches Ausstattungs-Ballet in 1 Vorspiel und 5 Bildern von F. Gaul und J. Haßreiter. Musik von J. Bayer. Ballet-Autoren der K. u. K. Hofoper in Wien. Inscenirung durch den Balletmeister Hrn. L. Gundlach. 9+ Uhr: Das grandiose chinesische Ballabile Ein Dracheufest. (Mitwirkende: 500 Personen.) Vor dem Ballet: Daphne. Operette in 1 Act von Hans Müller. Musik von A. Ferron. Inscenirt vom Ober-Regisseur Herrn C. A. Friese. Ueberdies: Hervorragendstes Variété:-Programm. Kafsen- Eröffnung 64 Uhr. Anfang 7 Uhr.

Café Nonacher, Neftaurants Unter den Linden. Nonacher.

Während des ganzen Tages und auch nach der

Vorstellung geöffnet.

Adolph Ernst-Theater. Mittwoch: Zum 44. Male: Die wilde Madonna. Gesangs- posse in 3 Acten von Leon Treptow. Couplets von G. Görß. Musik von G. Steffens. Mit neuen Costumen und neuen Decorationen aus dem Atelier des Herrn Lütkemeyer in Coburg. In Scene geseßt von Adolph Ernst. Anfan A Uhr.

Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Thomas-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30, Mittwoch: Gesammt - Gastspiel des Friß Reuter- Ensemble unter Direction von Auguft Junker- maun. Zum 41. Male: Onkel Vräfig. Lebens- bild in 5 Acten nah S Reuter's „Ut mine Stromtid* für die deutshe Bühne eingerihtet von August Junkermann. Anfang 7F Uhr.

Donnerstag : Dieselbe Vorstellung.

In Vorbereitung: Der Vereinspräsident.

[833701] Hohenzollern-Galerie Lehrter Bahnhof. L ÆÆ Sonntags 50 Gr. hiftor. Rundgemälde 1640—1890. Geöffnet 9 Uhr bis Dunkelh, Sonnt. 9—9D,

E S E E S E E L E I I S E I t E O C D Es E R S Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Hedwig Wahnschaffe mit Hrn. Prem.-Lieut. Ernst von Chrismar (Nosenfelde in Westpr.—Berlin). Frl. Anna von Zitewiß mit Hrn. Lieut. Bruno von Kußschenbach (Tech- lipp— Altenburg). Freiin Maria von Seherr- Thoß mit Herrn Prem.-Lieut. Hugo von Zimmer- mann (Neisse). Frl. Martha Hartwig mit Hrn. Gutsbesißer Carl Furbach (Schönau— Carlshof). Frl. Helene Behrends mit Hrn. Prem.-Ueut. Hans von Groeling (Kosel). ;

Verehelicht: Hr. Hermann Frhr. von Rotenhan mit Margarethe Freiin von Erffa (Wernburg). Hr. Prem.-Lieut. Carl Courth mit Frl. Aennt Crola (Düsseldorf). Hr. Reimar von Plefsen- Trehow mit Frl. Johanna von Voß (Neu- Streliß). Hr. Lieut. Frhr. von Verschner mit Frl. von Arnold (Wiesbaden). 5

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Kreis-Physikus Dr. Dütshke (Aurich). Hrn. Lieutenant Hans von Witendorff (Laucbstaedt). Hrn. Forst- meister Dr. Kohli (Wilhelmêwalde). ;

Gestorben: Hr. Erbberr Otto Friedrich Ehrenrei von Erxleben (Selbelang). Frl. Clara von Zieten (Schweidniß). Fr. Helene Gräfin Basse- wiß-Behbr, geb. von Kleist-RNeßow (Lüßow). Hr. Justiz-Rath Carl Robert Heinrich (Elbing)-

Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Bexlin:

Verlag der Expedition (Scholz).

Drutck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlag#- Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Sechs Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage),

sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent-

lichen Anzeigers (Commanditgesellschaften

auf Actien nud Actiengesellschaften) für die Woche vom 10, bis 15. Oktober 1892.

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

_MA¿ 246.

Statiftik und Volkswirthschaft.

Schwedens Volkszahl zu Ende 1891.

Das Königliche statistische Centralbureau zu Stockholm hat kürzlich eine Uebersicht über die Volkszahl der einzelnen Gemeindeeinhbeiten und Verwaltungsbezirke Schwedens nah dem Ergebnisse der Zählung vom 31. Dezember 1891 veröffentliht, der wir nah der ,„Statist. Corr.“ folgende Angaben entnehmen :

Die Volkszahl des Königreichs Schweden ist auf 4 802 751 Köpfe gestiegen. Sie betrug am 31. Dezember 1886 4 717 189 Personen, ist mithin in fünf Jahren um 85 562 oder im Durchschnitt jährlich um 0,36 9/6 gestiegen. Diese verbältnißmäßig geriage Volkszunahme wird durch die niedrige Geburtsziffer der Sfandinavier und deren starke Auswanderung veranlaßt; die Sterblichkeit ist dort keineëwegs boch, und in beiden Geshlechtern erreihen verhältnißmäßig viele Personen ein hohes Alter. S

Unter den 91 Städten des Landes zäblten aht mehr als 20 000 Einwohner, nämlih Stoholtn 250 528, Göteborg 106 518, Malmö 49 402, Norrköping 33 431, Gefle 24337, Upsala 21 441. Helsing- borg 20 897 und Karlskrona 20 892. Dann folgen zehn Städte mit ncch über 10 000 Bewohnern, und zwar Jönköping mit 19 776, Lund mit 15091, Oerebro mit 14674, Sundsvall mit 13780, Linföping mit 12968, Landskrona mit 12491, Halmstad mit 12282, Kalmar mit 11 822, Esfilstuna mit 11083 und Söderhamn mit 10054 Einwohnern. Von den kleineren Städten haben zwanzig mehr als 5000, fünf über 4000, sieben über 3000, zehn über 2000, zweiundzwanzig über 1000 und neun unter 1000 Bewohner. Wir theilen nur die Volkszahl einiger Hafenvläte und an den besuhtesten Bahn- und Kanalverbindungen gelegener Städte aus diesen Gruppen hierunter mit: Kristianstad 9652, Falun 8085, Uddevalla 7735, Viéby 7138, Venersborg 5565, Luleà 5032, Söder- telge 4795, Motala 2715 und Vadîtena 2213.

Die Landgemeinde Trollhättan (an den gleihßnamigen Fällen ge- legen) hat 5389 Einwohner.

Zur Arbeiterbewegung.

In Erfurt hielt der Geh. Neg.-Rath Prof. Dr. Wagner einen Vortrag im evangelischen Arbeiterverein über Socialismus und Socialdemokratie. Der Redner entwickelte, wie der „Magdb. Ztg.“ geshrieben wird, die Ursachen der socialistishen Bewegung, wies auf das Berechtigte in dieser Bewegung hin, tadelte aber sehr scharf die Vaterland®losigkeit der socialistishen Führer. Die Rede blieb ohne Erwiderung.

Aus Leipzig meldet ein Wolff’s{hes Telegramm, daß das RNeichsgericht gestern die Revision des \ocialdemokratishen Reichs- tagéabgeordneten Kunert - Breslau, der vom Magdeburger Land- geriht am 18. Juni zu einem Monat Gefängniß wegen Ver - leßung des Socialistengeseßes verurtbeilt war, verworfen hat.

Aus Carmaur berichtet ein Telegramm des „H. T. B.“ vom heutigen Tage: Die Beziehungen zwischen den Arbeitern und der Polizei gestalten sih etwas besser.

Zu dem drobenden Ausstand der Baumwollenindustrie- Arbeiter in Lancashire (vgl. Nr. 244 d. Bl.) berichtet die Lon- doner „Allg. Corr.“: Der Gewerkverein der Baumwollen- \spinner in Lancashire tagte am Sonnabend in Manchester. 126 Delegirte waren anwesend. Einstimmig wurde beschlossen, si gegen die beabsichtigte fünfprocentige Lohnherabsezung zu wehren. Am 5. November werden deshalb säammtlihe Mitglieder des riesen- haften Gewerkvereins die Arbeit niederlegen, wenn nicht inzwischen ein freundscaftlihes Einverständniß erreiht wird.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Cholera. __ Das Krankenhaus Moabit beherbergt, wie die „Nat.-Ztg.* be- rihtet, zur Zeit feinen an asiatisher Cholera Leidenden. Am Sonn- tag wurden wieder fünf Personen entlassen, darunter die leßten drei Arbeitshäusler aus Rummelsburg. Eingeliefert wurden nur zwei Kinder, die an Brechdurchfall leiden. Der Bestand auf der Cholera- Station war gestern auf 25 Personen heruntergegangen. _ Für die Nothleidenden in Hamburg sind durh eine Benefizvorstellung des Straßburger Stadttheaters über 1600 eingegangen. Aus Barmstedt sind für die Nothleidenden in Ham- burg 667 M, für Altona 300 M gesvendet worden. __ Wie die „K. Hart. Z.“ meldet, wären in der russishen Grenz- stadt Mlawa (Gouvernement Plozk) einige Cholerafälle vorgekommen. Der Regierungs-Präsident von Königsberg hat sh nach Îllowo be- geben und ermittelt, daß in Mlawa seit zehn Tagen act Personen an der Cholera erkrankt sind, von denen eine genesen is, zwei in der Genesung begriffen und fünf gestorben sind. Bei zwei von den letzteren sei asiatische Cholera festgestellt. Seit drei Tagen sei keine neue Erkrankung vorgekommen.

Nach Meldungen aus Dirschau von gestern ist in der Lazareth- baracke von Schillno an der Weichsel ein choleraverdähtiger Todes- fall vorgekommen.

Der „Schl. Z.* zufolge is in den in Russish-Polen an der preußishen Grenze belegenen Ortschaften Bobrek und Niwka amtlich die asiatische Cholera festgestellt worden. Der Grenzverkehr, der besonders zwischen Niwka und Myslowiß ein sehr reger ist, ist aufgeboben. :

__ Aus Notterdam werden unter dem gestrigen Tage zwei Cholera-Erkrankungen, aus Huissen eine Cholera-Erkrankung und ein Todesfall gemeldet.

__Da die Cholera-Epidemie in Antwerpen erloschen ist, so hat die Verwaltung der Civil-Krankenhäuser beschlossen, ein tägliches Ns übér den Gesundheitszustand der Stadt nicht mehr auszu- geben.

Angesichts des guten Gesundheitszustandes in Havre hat der Magistrat beschlossen, den außergewöhnlihen Sanitäts- dienst aufzubeben und die Sanatorien zu s{ließen. Von Sonntag 2 Uhr bis gestern 6“ Uhr Nachmittags sind in Marseille neun verdächtige Todesfälle zur amtlihen Meldung ge- langt. In der gestrigen Sitzung des Hygiene-Comités in Paris erstattete der Prâsident des Comités Brouardel Bericht über seine Reise nah Marseille. Brouardel theilte mit, es seien dort die er- forderlichen Maßnahmen getroffen und man könne das baldige Erlöschen der Cpidemie erhoffen. Die _ von verschiedenen Ländern ergriffenen ungerechtfertigten Maßnahmen gegen die Provenienzen aus Marseille hätten den Minister des Innern veran- laßt, den Minister des Auéwärtigen aufzufordern, bei den auswärtigen églerungen gegen diefe Maßregel Einspruch zu erheben, da alle arfeille verlassenden Schiffe einer strengen gesundheitlihen Prüfung Unkerworfen würden. Die Gesammtzahl der an der choleraartigen Epidemie in ganz Frankreich seit dem April dieses Jahres ge- orbenen Personen betrage 3184. k 6 urt Pest sind vom Sonntag Abend 6 Uhr bis gestern Abend qr 34 Erkrankungen und zehn Todesfälle an Cholera vorgekommen. Hr Sultan übersandte 100 türkishe Pfund zur Unterstüßung der “totbleidenden mit einem Sreiben, worin er seine Sympathie für

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Berlin, Dienstag, den 18. Oftober

die ungarische Nation auss\prehen lies. Von Sonnabend früh bis gestern früh sind in Krakau zwei Cholera - Todesfälle vorgekommen. Die Gesammtzabl der seit Ausbruch der Cholera in Krakau an der Seuche Erkrankten beziffert ih auf zwei- undvierzig, die der Verstorbenen auf neunzehn. In Plaszow ist eine Perfon erkrankt, in Mszecin eine Person gestorben; in Mielic ist eine aus Rußland eingetroffene Person unter verdächtigen An- zeichen erfranft.

Ein Fall asiatisher Cholera ist in Niwka (Russish-Polen)

amtlih festgestellt. Die Grenze zwis{hen Myslowitz, Dombrowka und Baingow is gesperrt, die österreihis{e Grenze is frei. Jm Auftrage des General-Gouverneurs Gurko begiebt sich ein Delegirter in die Grenzortshaften Congreßpolens, um genauen Bericht über den Stand der Cholera zu erstatten. ___ Nach den Nachrichten, die bei dem Sanitätsrath in Kon- stantinopel einlaufen; nimmt die Cholera in Erzerum zu. Jn Oodeida (Persien) ist die Epidemie in der Abnahme, doch kommen in Batum noch immer sporadische Fälle vor.

_ Ueber Choleragefahr und Absperrungsmaßregeln wird weiter berichtet :

Für Berlin hat das Königliche Polizei-Präsidium den § 3 der Polizeiverordnung vom 11. September d. F., enthaltend das Ver- bot der Ein- und Durchfuhr von Gegenständen aus dem hamburgishen Staatsgebiet und anderen von der Cholera ergriffenen Orten aufgehoben.- Dagegen wird die Ver- ordnung vom gleihen Tage, betreffend verschärfte Vors- schriften über die Meldepfliht, von neuem in Erinnerung gebraht, wonach alle aus dem hamburgishen Staatsgebiet und aus anderen choleraverseuchten Orten hier anlangenden Personen si binnen zwölf Stunden bei dem zuständigen Polizeirevier persönli zu melden haben.

Lüneburg, 16. Oktober. Der Regierungs-Präsident hat folgende Bekanntmachung erlassen: „Mit Nücksicht auf die Abnahme der Cholera-Epidemie hebe ich das unter dem 9. September d. F. erlassene allgemeine Verbot der Abhaltung von Märkten im vormaligen Amt Neuhaus a. E. htermit auf. Es wird daher am 25. Oktober in Neuhaus a. E. ein Krammarkt stattfinden.“

Kovenhagen, 17. Oktober. Der Justiz-Minister hat in Bezug

auf die Herkünfte aus den französishen Mittelmeerhäfen eine fün f- S

tägige Quarantäne angeordnet.

ODesterreih-Un garn.

Verordnung der K. K. österreihishen Ministerien des Innern, des Handels und der Finanzen vom 10. Oktober 1892, betreffend das Verbot der Ein- und Durchfuhr bestimmter Waaren aus Rußland, dem Deutschen Reiche, den Niederlanden, Belgien, Frankrei und Rumänien. Reichs-Geseßblatt für die im Neichsrath vertretenen Königreiche und Länder 1892 LX. Stück, S. 743. :

Wegen Gefahr der Einschlepvung der Cholera wird im Ein- vernehmen mit der Königlich ungarischen Regierung die Ein- und Durchfuhr der nachbenannten Waaren aus den Niederlanden, aus Belgien, Frantreih und Rumänien vérboten :

Zoll-Tarif Nr.

29) Weintrauben, frische, für den Tafelgenuß: Ananas.

31) Feine Tafelgemüse, fris. h ___92a) Gemüse und Obst, nicht besonders benanntes, frisch. in- sofern es nit der directen fabriksmäßigen Verarbeitung zugeführt wird (wie Zuckerrüben zur Zuckerfabrikation, Kartoffel zur Spiritus- erzeugung).

951) Fische, frishe; Fluß- und Bachkrebse; Schnecken, frische.

52) Muschel- oder Schalthiere aus der See (z. B. Austern, Hummern, Meerspinnen, Krabben), Schildkröten, nicht zubereitet.

54) Milch.

aus 60. Felle und Häute, roh (grün oder trocken, au gesalzen).

Anmerkung zu 60: Auf vollkommen trockene zur fabrikmäßigen Ledererzeugung bestimmte Felle und Häute findet das Verbot feine Anwendung.

aus 61. Haare aller Art, rob, und Borsten, roh.

Anmerkung zu 61: Auf trockene Haare und Borsten, die Fabriks- zwecken zugeführt werden, findet das Verbot keine Anwendung.

aus 62. Vettfedern, rohe.

aus 63. Blasen und Därme, frische.

aus 65. Butter, frische, gesalzene.

aus 66. Schweine- und Gânsefette, roh, ungeschmolzen: Speck.

aus 69. Talge, thierische, roh. i

Zoll-Tarif Nr.

83. Fleisch; frishes oder zubereitetes (und zwar gesalzenes, ge- trocknetes, geräuchertes, gepöfeltes).

84. Fleischwürste.

85. Käse.

86. Heringe, gesalzen oder geräuchert.

87. Fische, nicht besonders benannte, gesalzen, geräuchert, getrocknet.

____88. Fische, zubereitet (marinirt oder- in Oel eingelegt u. \. w.) in Fässern.

Anmerkung zu 86, 87 und 88: Auf die in diesen Tarifnummern begriffenen Fische findet das Verbot keine Anwendung, wenn sie in vershlossenen Tonnen eingehen und diese Tonnen vor der Beförderung äußerlich mit Kalkmilh desinficirt wurden oder vor dem Ausladen mit Kalkmilch desinficirt werden.

89. Caviar und Caviarsurrogate.

aus 99. Hörner, Klauen, Füße, Hufe, Knochen, soweit sie Abfälle der thierischen Schlachtung sind.

aus 123. Baumwollwatte, alte, gebrauchte, sogenannte Trennwolle.

aus 152. Wolle, roh.

Anmerkung zu 152: Auf trockene Wolle, welche zur fabrikmäßigen Verarbeitung bestimmt ist, findet das Verbot keine Anwendung.

aus 353. Dünger, thierishe; Knochen; Blut, flüssiges und ein- getrocknetes: Thierflehsen.

aus 355. Leimleder.

aus 356. Lumpen (Hadern) und andere Abfälle zur Papier- fabrikation, das ift leinene, baumwollene, seidene und wollene Lumpen; alte Netze, altes Tauwerk und alte Stricke; Charpie (ge- zupfte Leinwand).

Weiters ist die Ein- und Durchfuhr verboten von allen Gegen- ständen aus Tertilstofen, Kautshuk, Wachstuch, Leder und Pelzwerk, welche als Bekleidung, Wäsche, Bettzeug u. dgl. in Gebrauch ge- standen haben, insofern es sih nicht um Reisegepäck handelt, welches der vorschriftsmäßigen ärztlihen Revision und eventuell der Des- infection zu unterziehen ift.

Leere {hon gebrauchte Emballagen aus Tertilstoffen (Säe u. dgl.) find, insofern sie sich niht als Hadern darstellen, an der Einbruchs- station vor der Weiterbeförderung auf Kosten der Partei zu desinfi- ciren und als desinficirt zu marfiren.

Beim Einlangen von niht verbotenen Waaren in Emkallagen von hadernähnlicher Beschaffenheit oder verdähtiger Verunreinigung ist vom Bahnvorstande der Ausladestation die sanitätspolizeiliche Intervention der competenten Sanitätsbehörde zu veranlassen. Wird eine derartige Verpackung von Waaren schon in der Einbruchs- station wahrgenommen, so ist die Ausladestation hiervon dur das Zugbegleitungsperfonal eventuell auch telegravhisch avisiren zu lassen.

1892.

Von der Einfuhr ausges{lossene Verpackungêmaterialien sind am Bestimmungsorte nach erfolgter Auspackung unter sanitätspolizeilicher Aufsicht zn verbrennen.

Das Ministerium des Innern behält \sich vor, insolange das Grenzgebiet vollkommen frei von Cholerainfection ist, hinsihtlich des Bezuges von Bedarfsartikeln durch die Grenzbewobhner zur Be- friedigung der täglichen Bedürfnisse des Grenzverkehrs im Ein- vernehmen mit den betheiligten Ministerien Erleichterungen eintreten zu lassen. M D

Diese Verordnung findet auf Waarensendungen, welche aus anderen als den von derselben betroffenen Ländern stammen und durch letztere in plombirten Waggons ohne jede Umladung transitirten, keine An- wendung.

Durch diese Verordnung werden auch die gegenüber Rußland und dem Deutschen Reich mit den Verordnungen der Ministerien des Innern, des Handels und der Finanzen vom 15. Juli und 8. Augusfst, beziehungêweise vom 3. September l. F. (N.-G.-Bl. Nr. 108, 123 und 155) ausgesprohenen Ein- und Dur(fuhrverbote näher präcisirt. 2e

Diese Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Kundmachung in Wirksamkeit.

Die auf Deutschland bezüglihe Verordnung vom 3. September 1892 lautet:

Wegen der Gefahr der Einshleßpung dex Cholera wird die Ein- und Durchfuhr von Hadern, alten Kleidern, altem Tauwerke, ge- brauchter Leibwäsche, gebrauhtem Bettzeug, dann von frischem Obst und Gemüsen, sowie von nicht in Blehbüchsen conservirten Fischen und von rohen thierishen Producten aus dem Deutschen Reich ver- boten.

Griechenland.

Laut Königlicher Ordonnanz werden alle Dampf- und Segelschiffe, welche aus egyptiscchen Häfen kommen, vom 27. September ab einer fünftägigen Observationsquarantäne unterworfen, welcke sie in allen Häfen Griechenlands, wo Gesundheitsstationen bestehen, ebenso wie in den Lazarethen von St. Georges (Salamis) und Vido (Korfu) abhalten fönnen.

Rumänien.

Zufolge einer von der rumänischen NRegierung unter dem 21. September / 3: Oktober 1892 erlassenen Verordnung is Schiffen, welhe Cholerafranke an Bord haben, der Zutritt zu den Häfen und Ouarantäne-Stationen Rumäniens verboten.

Die gesundheitlihe Untersuhung, welhe bisher im Grenzort Burdujeni (Itcani) für Reisende angeordnet war, welhe Rumänien von der Bukowina aus betreten, ist durch eine in dem genannten Grenzort abzuhaltende Quarantäne von fünf Tagen erseßt worden.

Brasilien.

Die brasilianische Regierung hat mittels Erlasses des Ministers des Innern vom 16. September 1892 den Hafen von New-York als von der Cholera verseucht und alle Häfen der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika am Atlantischen Ocean als der Cholera verdächtig erklärt und verfügt, daß die aus diesen Häfendirect oder über Zwischenhäfen kommenden Schiffe in den Häfen Brasiliens nur zugelassen werden, nachdem sie der erforderlichen sanitären Behandlung im Quarantäne- lazareth auf Ilha Grande, wohin sih dieselben zuerst zu begeben haben, unterzogen worden sind.

Diese Maßregel soll auf alle seit dem 7. September aus den ge- nannten Häfen abgegangenen Schiffe angewendet werden. Ferner hat die Regierung durch Erlaß vom gleichen Tage die Ausschiffung aller in Brasilien anlangenden armenischen, persishen und fyrischen Einwanderer untersagt.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks l F Nuhr Wi E n der Nuhr find am 17. d. M. gestellt 10 032, nit rechtzeiti gestellt keine Wagen. Vena In Oberschlesien sind am 15. d. M. gestellt 3331, n!&t rechtzeitig gestellt 333 Wagen.

Zwangs-Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgeriht T Berlin ftand am 17. Oktober das Grundstück des Kaufmanns Emil Schröder, Am Grünen Weg 61 belegen, zur Versteigerung; Nußungswerth 8220 M, Mindestgebot 90450 4; für das Meistgebot von 108 000 A wurde der a ag Hans von Westernhagen, Bellevuestr. 14, Ersteher. Ferner das Grundstück der Handelsgesellschaft F. F. Nabe u. Comp., in der Urbanstraße 25 belegen: Nuztungs- werth 35 300 #, Mindestgebot 140 400 4; für das Meistgebot von 586 400 Æ wurde der Baumeister Mar Ziegra, Belle-Alliance- Platz 7, Ersteher.

Im Verlage der Actiengesellschaft „Neue Börsenhalle“ ift das illustrirte Erport-Handbuch „Hamburgs Handel und Verkehr“ in der dritten für 1892—94 bestimmten Auflage er- schienen. Das verdienstlihe Unternehmen hat den Zweck, die Bedeu- tung Hamburgs als Handels-, Industrie- und Hafenstadt dur ein- gehende sachliche Darstellung zu kennzeihnen, indem alle Zweige des Handels, der Industrie und der Verkehrsunternehmungen auf Grund des thatsählichen gegenwärtigen Zustandes abgehandelt werden. Da außer- dem die Entwickelung des großen Gemeinwesens in der Vergangenheit berücksichtigt ist, so vermittelt das Werk gleihsam ein Spiegelbild der gesammten Geschichte der alten Hansestadt und kann sogar je länger je mehr als ein Bild der gesammten deutshen Civilisation gelten, die hier als in einem der hervorragendsten Brennpunkte ihrer Bethätigung erfaßt wird. Das natürlich um- fänglißnhe Werk behandelt in seinem ersten Abschnitt Hamburgs Handel und Verkehr im allgemeinen. An der Hand der Statistik, und dur interessante Illustrationen erläutert, empfängt der Leser den Eindruck eines unaufhaltsamen Fortschreitens der größten deutschen Hafenstadt, die immer mehr die andern continentalen See- plâge überflügelt. Dabei sind natürlih die Hamburgische Rhederei und überseeishen Schiffsverbindungen, das Hamburger Affsecuranz-, Fonds- und Speditionégeshäft in besonderen Artikeln selbständig ab- gehandelt ; dann folgen besondere Darstellungen des Hamburger Waarea- geschäfts, der Brauindustrie und des Weingeschäfts. Verfasser der rein volkswirthschaftlihen Kapitel is der Redacteur der „Ham- burgischen Börsenhalle“, Herr Rudolf Singer. Als kleine bedeut- same Monographien sind aus dem reihen Inhalt des Export-Hand- bus ferner hervorzuheben eine Abhandlung „Die Elbe, Ham- burgs Lebensader*“ vom Wasserbau-Director }Chr. Nehls und MWasserbau-Inspector I. F. Bubendey, die in knapper, aber erschöpfender Form geograptilh historisch und technisch den

Elbstrom und die für die Schiffahrt getroffenen Einrichtungen zeichnet ;

ferner Abhandlungen über die Technik des Hamburger Han- delsverkehrs, über das Hamburgishe Erportgeschäft in den leßten Jahren und über die Hamburgischen Handels- niederlassungen und Factoreien im Auslande. Auch alle diese Artikel finden in bildlihen Darstellungen eine freund- lihe und willkommene Ergänzung. Ein ganz besonderes Inter- ese allerdings darf der zuleßt erwähnte Abschnitt über

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