1892 / 251 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 22 Oct 1892 18:00:01 GMT) scan diff

MERLIT 21. Oktober. (W. T. B. Mea kanische Pa etfahrt-Actiengesellshaft. Der Postdampfer „Kehrwieder“ ist heute Vormittag in New - Yorfk eingetroffen.

Theater und Musik.

Königliches Opernhaus.

Nach G. B izet's reizvoller Oper „Djamileh“ ging gestern Abend „Lucia von Lammermoor"“ von Donizetti neu ein- studirt in Scene. Die Oper erschien in etwas gekürzter Form, namentlich war die Balletnummer wegg fallen, damit die gewohnte Zeit eines Theaterabends durch die Auftäbruna der beiden Opern niht überschritten werde.

Die Nolle der Lucia, in der zahlreihe Größen des italienischen Kunstgesanges in Kroll's Sommerover das Publikum entzückt haben, sang auf der Königlichen Bühne Fräulein Dietrich. Die jugend- lihe Sängerin mit ihrer klaren Stimme, mit ihrer sicheren Tongestaltung und ihrer sauberen Technik wurde auch dieser Partie in anerkennenswerther Weise gerecht. Sie fang ausdrucksvoll und trug die forgfältig einftudirten Coloraturen an- muthig vor; über die spielende Leichtigkeit, die perlende Klarheit, die in der Stimmbehandlung der italienischen Kunstsängerinnen als größte Schönheit erscheint, verfügt Fräulein Dietrih gegenwärtig allerdings noch nicht. Man merkt dem Vortrag zuweilen noch die Vorsicht an, mit der die Läufe, Triller und Staccati ausgeführt werden; aber ein weiteres \orgfältiges Bemühen der Künstlerin wird ficher die shönsten Resultate erzielen. Ganz hervorragend brachte Herr Bet die Partie des Lord Ashton zu Gehör; der Sänger {ien besonders gut disponirt; vor allem klang die Stimme so jugendfrisch, als ob die Jahre an diesem Künstler spurlos vorübergingen; auch die Beseelung des Tons, der Wohllaut und die Wärme des Vortrags sind immer unverändert. Herr Nothmühl sang den Edgardo mit drama- tischer Kraft und mit ficherster Beherrshung aller seiner Tonregister. In seiner Stimme klagte die düstere S{wermuth besonders im Piano in ergreifenden S Tönen und grollte der wilde Grimm markig und schwer. Herr Mödlinger gab den väterlichen Freund tadellos im Gesang, würdevoll und milde im Spiel.

Wallner-Theater.

Gestern Abend erschien die alte Emil Pohl’she Posse „Eine leihte Person“ wieder auf der Bühne und fand mit ihrem Ueber- muth und ihrer ausgelassenen Lustigkeit so freundlichen und freudigen Beifall, wie er an dieser Stelle lange niht erklungen ist. Die „Leichte Person“ gehört zu der Gattung von Theaterstücken, bei der es die Verfasser lediglich auf die Unterhaltung und das Vergnügen der Zuschauer und Zuhörer absehen. Diesem Zweck werden alle scenishen Geseße untergeordnet, und selbs die Wahrscheinlichkeit der Vorgänge spielt für den Erfolg eine völlig untergeordnete Rolle. In solhen Possen gilt alles, was komisch, lustig, witig ist, und alles, was nit unterhaltend ist, wird ängstlichß vermieden; dabei kann etwas Edelmuth und Nührung den Zuschauern immerhin geboten werden, wenn sie dazu dienen, die Wirkung der lustigen Scenen zu erhöhen. Eine wesentlihe Vorbedingung für den Erfolg solcher Possen ist eine vorzüglihe Darstellung, und die freundlihe Auf- nahme, die Pohl’s „Leichte Person“ gestern fand, ist wohl an erster Stelle den fast unübertrefflihen Leistungen der Schauspieler zu danken. Neben Herrn Guthery, der mit seinem unverwüstlihen trotenen Oumor in allen denkbaren und unmöglichen Lebenslagen die Lacher auf seiner Seite hat, machte ih Fräulein Gartner als Soubrette fehr vortheilhaft bemerkbar, wenn ihr auch die Charakterisirung weniger sentimental als derb angelegter Naturen vielleiht noch besser gelänge. Frau Walther-Trost gab eine alte gehässige Klatsh- base mit immer siegreicher Zungenfertigkeit sehr charakteristish und die Herren Worlißsch und Meißner trugen in köstlihen Masken, der eine als stets heiserer Vorsteher eines Gesangvereins, der andere als Kleinbürger aus der Provinz, wesentlich zu dem Gelingen des Ganzen bei.

Sing-Akademie.

_ Der Chor der Sing-Akademie führte gestern unter Pro- fessor Blumner?s Leitung in Gemeinschaft mit dem Philharm o- nischen Orchester das feit dem Jahre 1885 nit zu Gehör ge- brahte Oratorium „Judas Maccabäus“ von Händel auf, das der Meister bekanntlich im Jahre 1745 componirte. Der Totaleindruck dieses Werkes war in dieser vollendeten Wiedergabe ein sehr erhebender und ergreifender, um so mehr, als die Schönheiten der Dichtung wie der Composition vom Anfang bis zum Schluß sich in einer fort- ge]eßten Steigerung befinden, sodaß der Zuhörer, immer wieder die fast überwältigende Machtfülle anstaunend, einen nachbaltigen, tiefen und unvergeßlihen Eindruck von der Aufführung behält. Der schöne, edle Stimmenklang des Chors, die musterhafte Präcision und das tiefe Cingehen in den wechselnden Inhalt, der theils Klage, theils Freude und Jubel ausdrückt, das sichere Enfemble mit dem oft sehr selbständig auftretenden Orchester und der Orgel, die energische und umsichtige Leitung vereinigten sich, diese Aufführung zu einem wahren Glanzpunkt unter den an dieser Stätte gehörten Werken zu erheben. Auch die Solisten trugen sehr wesentlih dazu bei. Fräulein Helene Oberbeck, die für ihre plöglich verhinderte Collegin Fräulein Schauseil eingetreten war, leistete Vorzügliches; ein Gleiches gilt von der Altistin Fräulein Kloppenburg, dem Tenoristen Herrn Dierich als „Judas Maccabäus“ und dem Bassisten Herrn Si fter - mans. Allen Betheiligten, besonders aber dem Dirigenten Herrn Professor Blumner gebührt Dank und Anerkennung. Am Todten- feste (20. November) kommen zwei Cantaten von Bach und das deutsche Requiem von Brahms zur Aufführung.

_ Mit Allerhöchster Genehmigung Seiner Majestät des Kaisers findet Sonntag, den 30. Oktober, Abends 6 Uhr, in der Hof- und Garnisonk irche eine geistliche Musik-Aufführung statt zum Besten der Kaiser Wilhelm-Gedächtnißkirhe. Es werden mit- wirken die Damen Müller-Ronneburger (Sopran), Adelina Herms (Alt), Elise Märcker (Harfe), die Herren Dr. Oscar Schneider (Bariton), Walter Cavallery (Violine), Musik-Director Otto Dienel (Drgel) und der Koßzolt’\he Gesangverein unter Leitung seines Dirigenten Leo Zellner. Das reichhaltige Programm sowie die Namen der ausübenden Kräfte versprechen einen wirklichen Kunstgenuß. Nicht unerwähnt wollen wir lassen, daß diese geistlihe Musik-Aufführung die erste in der Garnisonkirhe ist, in welcher die mächtige 70 stimmige, vom Königlichen Hof-Orgelbauer Wilh. Sauer neu erbaute Concert-Orgel gelptelt wird, und zwar von dem bekannten Orgel-Virtuosen Musik- Director Dienel.

_ Am Montag gelangt im Königlichen Opernhause „Der Freishüß“ mit den Damen Leisinger, Dietrich und Hellmuth-Bräm, den Herren Nitter, Mödlinger, Schmidt, Lieban, Stammer, Kraf und Fränkel zur Darstellung. In der Dienstags-Aufführung der „Walküre“ sind die Damen Sucher, Pierson, Goetze, Leisinger, Hiedler, Weiß, Lammert und Kopka, die Herren Sylva, Beß, Möd- linger beschäftigt. Am Sonnabend geht zum 400. Male „Die Po des E n S „wer Spielplan der Königlichen Oper für die Zeit vom 23. bis 29. Oftober lautet: Sonntag: „Die A fritanerins. Mora, „Der Freishüg“. Dienstag: „Die Walküre“. Mittwoch: „Djamileh“, nCavalleria rusticana“, „Slavishe Brautwerbung“. Donnerstag : „Carmen“. Freitag: „Cavalleria rusticana“, „Der Barbier von Sevilla“. Sonnabend: Zum 400. Mal „Die Hochzeit des Figaro“. H Königlichen chauspielhause findet am Freitag eine Vorstellung bon „Maria Stuart“ statt. Die Maria giebt Fräulein Poppe, die Elisabeth Frau Stollberg, den Leicester Herr udwig, Shrewsbury verr Neéper, Burleigh Herr Grube, Paulet Herr Kahle und den Mortimer Herr Matkowski. Die übrige Beseßung i die bekannte. Da zu der heutigen Festvorstellung der starken Nachfrage nah Billets niht genügt werden fonnte , bringt der Montag eine nohmalige E E vaterländishen Schauspiels „Die QUißow's“ von Ernst von Wildenbruch. Morgen is „Der Wider- spenstigen Zähmung“ ; diese Vorstellung wird Donnerstag wiederholt. Dienstag: „Donna Diana“. Sonntag: „Die Jungfrau von Orleans“,

Woche am Mittwoch „Lydia“, „Die Prüfung“ und „Der eingebildete Kranke“ zur Darstellung. Sonnabend: „Das Buch Hiob“, „Die Philofopin und „Meister Andrea“, worin Frau Konrad für das erfrantte Fräulein Kramm die Margherite spielt, während Fräulein Lázár die bisher von Frau Konrad gespielte Sylvia giebt. „Meister Balzer“ von Ernst von Wildenbruch, die nächste Neuheit des König- lichen Schauspielhauses, i für Montag, 31. d. M., festgeseßt.

Im Deutschen Theater geht am nächbsten Sonnabend «Lolo’s Vater“, Volks\tück in 4 Aufzügen von Adolph L'Arronge, zum ersten Mal in Scene. Morgen sowie am Dienstag und Donnerstag werden „Der Misfanthrop“ und „Jn Civil“ aufgeführt. Am Montag wird „Romeo und Julia“ gegeben. Auf Mittwoch ist „Der Pfarrer von Kirhfeld“ und auf Freitag „Galeotto“ angeseßt.

__ Im Berliner Theater gelangt Victorien Sardou's in Berlin seit Jabren niht mehr gegebenes Schauspiel „Dora“ am Sonnabend, 29. d. M, zur erstmaligen Darstellung. Das „Käthchen von Heil- bronn“, mit Agnes Sorma umd Ludwig Barnay in den Hauptrollen, gebt morgen, aen Dienstag und Donnerstag in Scene. Björnson?s eFallissement“ bildet die Vorstellung des morgigen Nachmittags und am Mittwoh; Moser's und Schönthan's Soldatenstück „Krieg im E ist für Montag angeseßt und am Freitag (9. Abonnements- Vorstellung) kommt der „Hüttenbesiger“ zur Aufführung.

__ Im Lessing-Theater wird auch in der laufenden Woche täglih der Shwank „Die Orientreise®“ von Oscar Blumenthal und Guftav Kadelburg gegeben werden. Inzwischen wird Hermann Suder- mann's Schauspiel: „Sodoms Ende“ in einer neuen Besetzung der Hauptrollen neu einstudirt, und zwar mit Emanuel Neicher als Willy ZJanikors, Elise Sauer als Clärhhen, Clara Drucker als Kitty und Albert Eckert als Dr. Weiße.

Im Wallner-Theater geht morgen Nachmittag 3 Uhr abermals „Kabale und Liebe“ zu bedeutend ermäßigten Preisen in Scene. Abends findet eine Wiederholung der neu einstudirten Emil Pohl’schen Gesangsposse „Eine leihte Person“ statt.

Mei Im Friedrich - Wilhelmstädtishen Theater wird die E LASIOE Operette „Die {chöne Helena“ auf dem Spielplan eiben.

Der Spielplan des Kroll’schen Theaters für die laufende Woche ist folgender: Sonntag: „Abu Hassan“, darauf: „Der Freishüß*, Montag: „Oberon“ (Rezia: Frau Moran-Olden), Diens- tag: „Vas Nachtlager in Granada“ (Prinz-Regent: Herr Alois Grienauer vom Stadt-Theater in Köln als Gast: Gabriele: Fräulein U, Gomez: Herr Mörs), Mittwoch: „Oberon* mit Frau Dtoran-Olden, Donnerstag: Il. Act „Rigoletto“, 11. Act „Barbier von Sevilla“ und II1. Act „Lucia von Lammermoor“ (Abschieds- Benefiz der Frau Etelka Gerster als Gilda, Rosine und Lucia), Freitag : „Philemon und Baucis* (Gastspiel von Fräulein Marcolini und den Herren Engel, Magnan und Miranda), Sonnabend: „Vie weiße Dame“.

Im Theater Unter den Linden is die erste Aufführung

des Gelegenheits-Schwanks „Die kleine Primadonna* von R. Genée mit Fräulein Sophie David als Gast auf Donnerstag festgeseßt. _ Im Thomas-Theater wird am Freitag „Onkel Bräsig“ zum fünfzigsten Male gegeben werden. Dazu bereitet Director Junker- mann einen Einacter „Onkel Bräsig's leßte Stunden" vor, der den Abschluß des Reuter’schen Lebensbildes darstellen wird.

Das Künstlerpaar Professor Felir Schmidt und Frau Marie Sc{midt-Köhne wird zu seinem hiesigen Lieder-Abend, am 25. d. M. im Saal Bechstein, altklassishe Arien von Händel, Haydn, Durante, Giordani und Paradies, Duetts von Schumann, von Sela Beer, Wilhelm Berger und A. Krug, ferner die Cornelius’s{hen Brautlieder,

neuere Liedcompositionen von Hans Sommer u. a. zum Vortrag bringen. Das Programm des Concerts, - das Frau Anna Goldbach und Fräulein Gertrud Grunow unter Mitwirkung des Baritonisten Verrn Emil Severin am 25. d. M. in der Sing-Akademie ver- anstalten, bringt Duette von Reinh. Becker, Georg Henschel, Alb. tens und Carl Reinecke und Lieder von Franz Ries, H. von Koß, ernsheim und Alfred Sormann.

_ Am Dienstag, 25. Oktober, Abends 7x3 Uhr, findet in der Drei - faltigkeits- Kirche, Mauerstraße beim Kaiserhof, zum Besten eines jeit mehreren Jahren erblindeten Familienvaters ein Ge if - lihes Concert statt unter Mitwirkung der Coucertsängerinnen Frau Marie Böhm und Frau Hedwig H. Wolfradt, der Königlichen Kammermusiker Herren Julius Nieselt (Violine) und Frit Maneke (Cello), sowie des Organisten Herrn Adolf Friedrih. Billets à 1 M sind zu haben in der Hof-Musikalienhandlung von Bote u. Bod, Leipzigerstr. 37.

Preußische Klafsenlotterie. (Ohne Gewähr.)

_ Vei der gestern fortgeseßten Ziehung der 4. Klasse 187. Königlich preußisher Klassenlotterie fielen in der Nachmittags-Ziehung :

1 Gewinn von 15000 #6 auf Nr. 112 030.

3 Gewinne von 10000 # auf Nr. 29298. 53 067. 149 836. _4 Gewinne von 5000 A auf Nr. 74 691. 105 688. 1399 (20. 16807. 30 Gewinne von 3000 M auf Nr. 1142. 4442. 6638. 15 562. 29300. 45045. 63752. 74322. 76754. 77 878. 01 208, 109 12 B Lo 1337723 187045. 140791. 143648. 1466542. 152720. 154935. 166687. 166 884. 169742. 169996. 174605. 182814. 185 709. 188 016. 189 803. 34 Gewinne von 1500 4 auf Nr. 870. 3833. 5782. 7976. 41 264. 48538. 53238. 64865. 83961. 84282. 07 676. 97 549. 103 298. 106 694. 108 220. 111 803. 1183 917. 1140600. 118326, 1190412 121989 128210 181632 134 983. 136008. 143229. 148614. 158962. 162381. 165 892. 168 544. 173 436. 185 881. 189 179. 47 Gewinne von 500 # auf Nr. 6230. 9009. 17086. 21 471. 23362. 23901. 24565. 28568. 34343. 384486. 39 436. 44759. 49868. 61345. 62581. 82445. 90784. 91 980. 93 218. 100 391. 101 739. 102 344. 106 603. 111 098. L LLEC. 1139709 117136, 120226 196 559 138 822. 140941. 142231. 146946. 153492. 154123. 104808, L61572. 167852. 170125. 170748 1719083 174 097. 177836. 184084. 188697. 188 847. Bei der heute fortgeseßten Ziehung der 4. Klasse 187. Königlich preußisher Klassenlotterie Slen in der Val mittags-Ziehung : 1 Gewinn von 300 000 M auf Nr. 167 471. 2 Gewinne von 30 000 46 auf Nr. 68 484. 104 103. 1 Gewinn von 5000 A auf Nr. 85 646. 33 Gewinne von 3000 #4 auf Nr. 12550. 17 187. 23476. 23585. 27897. 28 879. 29937. 32044. 39712. 41773. 42194. 43648. 45251. 46207. 491992. 64 301. 84 557. 91 434. 97 336. 104 484. 113 082. 118 216. 119 199. 120 613. 131 476. 137677. 150249. 160588. 165 224. 168 735. 170868. 170920. 176933. 29 Gewinne von 1500 4 auf Nr. 2691. 2871. 3953. 6621. 9248. 11114. 14253. 39687. 46796. 59 810. 62 555. 67 684. 70 282. 96 778. 103 754. 117 579. 124 094. 125 388. 133 147. 140327. 144986. 148251. 157795. 158 391. 162 048. 170 290. 171 521. 181 087. 183 820. 43 Gewinne von 500 #Æ# auf Nr. 2277. 9161. 9229. 9335. 21 720. 24511. 35 970. 36 493. 47 323. 52105.

mit Fräulein Lindner als Johanna. Außerdem kommen in dieser

69 038. 73146. 74938. 95497. 96323. 97 724. 102239. 104442. 115072. 118562. 130105. 137 756. 138396. 139677. 140643. 144169. Ie S 151 078. 163200. 166912. 169 527.

100 001 133 243. 145 0109. 175 266.

Jagd.

5 Dienstag, den ‘25. d. M., findet Königliche Parforce- Lags statt. Stelldihein: Mittags 1 Uhr zu Jagdschloß Stern.

Mannigfaltiges.

Heute, als am Geburtstage Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin, haben die öffentlichen Gebäude und viele Privat- häuser geflaggt.

__ Die Einweihung der Segenskirche in Reinickendorf foll am 10. November d. J. stattfinden. Die Weihe wird General- Superintendent D. Braun vollziehen.

Die Laterne auf der Kuppel des neuen Reichstags. Gebäudes ist nunmehr von dem Baugerüst vollständig befreit.

, Auf Grund eines Antrags des Stadtraths Marggraff beabsichtigt wie die „N. A. Z.“ berichtet, der Magistrat bei den zuständigen, Ressort-Ministern die Anfrage zu stellen, ob eine Veberljassung des Grunewalds an die Stadtgemeinde und unter welchen Bedingungen etwa in Aussiht genommen werden könnte.

Mit der Schließung des Ausstellungsparks ist für die benabart gelegene Hohenzollern -Galerie wieder ein starker Besuch ein- getreten, auch die Vereine und Verbindungen machen jeßt wieder viel von den ihnen gewährten Vergünstigungen Gebrau. Die Besuchs8- zisfer am leßten Sonntag war 2794. Die Hobenzollern-Galerie ift Sonntags von 9 Uhr Vormittags bis 9 Uhr Abends geöffnet, Wochen- tags nur bis zur Dunkelheit.

Aus Zehlendorf wird der „N. Pr. Ztg.“ geschrieben: In der Glockengießerei von Gustav Collier wurden am Donnerstag Abend in Gegenwart einer Klasse der Cadetten-Anstalt von Lichterfelde und einer Klasse des Luisen-Gymnasiums von Moabit, sowie vieler anderer Zuschauer sechs Kirchenglocken im Gesfammtgewiht von 90 Centnern gegossen. Der Guß, der unter der Leitung des Herrn Collier vorgenommen wurde, gelang aufs beste. Eine Glocke erhält die St. Nikolai-Kirche in Spandau. Die zweite Glocke kommt nah Erxleben bei Osterburg (Altmark). Die dritte Glocke ist für die katholische Kirche in Langenbielau (Schlesien) bestimmt. Ein O ac erhält die Gemeinde A. Trebis bei Kulm (West- preußen).

Thorn, 22, Oktober. In der vergangenen Nacht fiel, wie „D. T. B.“ meldet, bei 2 Grad Kälte viel Schnee, außerhalb der Stadt liegt eine 5 cm hohe Schneedecke. Auch in den Frübstunden war hier starkes Schneetreiben.

_ Glogau, 21. Oktober. Das hiesige Eisenbahn-Stationsgebäude steht laut Meldung des „W. T. B.* in Brand. Die Kassen ind in Sicherheit.

München, 20. Oktober. Die „M. N. Nahr.“ schreiben: Un- geheurer Schneedrudck _hat unter den zum größten Theil noch ihren ganzen Blätterschmuck besizenden Bäumen und Sträuchern der hiesigen Anlagen \chrecklich gehaust. In den Anlagen am Marimiliansplat, vor der neuen Pinakothek und an der Blumenstraße sind die s{önsten Bäume verdorben. Noh s{limmer sieht es in den Isar-Auen aus. Dort ist kaum zu gehen die Wege sind bede mit gebrohenen Aesten. Der heutige Polizeiberiht warnt vor dem Besuch des Englishen Gartens. Auch dort find die Bäume mit mächtigen Schneemassen bedeckt und der Aufent- halt für Fußgänger und Equipagen ist geradezu gefährlih, denn der Schnee fällt centnershwer ab, und die brehenden und herabstürzenden Aeste können Menschen und Thiere ers lagen. Ebenso \{limm und gefährlih sicht es in der Allec der Lindwurmstraße und in den an- grenzenden Anlagen vor dem Krankenbause aus, desgleichen in den Privatgärten. Während der leßten Naht krachten die Aeste unter der Last des Schnees fortwährend, und viele lagen am Morgen auf dem Boden.

_ Mannheim, 22. Oktober. sind in einem Steinbruch bei Dürkheim a. d. H. Steinrutsch fünf Arbeiter getödtet worden.

Wie die „N. Bad. Landesz.* meldet, dur einen

Wien, 21. Oktober. Eine Engländerin Fräulein Tomasson unternahm, wie dem „D. B. H." berichtet wird, in Tirol einen Distanzritt auf untrainirtem Pferde und legte binnen 674 Stunden 999 km zurück. Reiterin und Pferd sind vollkommen wohl. Am ersten Tage ging der Ritt von Innsbruck via Brennerpaß nach Bozen, am zweiten Tage über Meran nah St. Valentin, am dritten nach Landek und zurück nach Innébruck.

Rom, 22. Oktober. In ganz Italien is, wie „H. T. B.* meldet, eine empfindliche Kälte eingetreten. Neapel ist zum Theil dur einen wolkenbruchartigen Regen übershwemmt.

_ Cagliari, 21. Oktober. Ein heftiger Gewittersturm wüthete nah einer Meldung des „W. T. B.“ vergangene Nacht hier und în der Umgegend und verursachte bedeutende Ueberschwemmungen. An mehreren Punkten sind die Eisenbahn und die Telèpvaubenparhin- dung unterbrochen. In der Ortschaft Decimo sind acht Häuser eingestürzt, in Elmas gegen hundert. Der Prâäfect hat bei seiner Nundfahrt durch die heimgesuhten Gegenden die Ortschaft Assemini in einem trostlosen Zustande gefunden: un- gefähr ein Drittel der aus ungebrannten Ziegeln erbauten Häuser ist e.ngestürzt, wobei zwei Frauen umkamen. Heute wird sich der Prâäfect nah San Sperate begeben, wo die meisten Einwohner ohne Obdach sind und die Zahl der Opfer eine sehr große is. In San Sperato und Barrali sind arge Verwüstungen an- gerihtet. Zahlreihe Personen sind ums Leben gekommen, viele e zerstört. Da Cisenbahn- und Telegraphenverbindungen unter- orochen sind, stehen nähere Einzelheiten noch aus.

Bukarest, 16. Oktober. Dr. Hepites, Director des hiesigen meteorologishen Instituts, veröffentlicht einen Bericht über das vor- estrige Erdbeben (vergl. Nr. 244 d. Bl.), dem der „Hamb. Corr.“ olgende Einzelheiten entnimmt. Die Richtung der außergewöhnlich heftigen Erschütterung ging von Norden nah Süden. Aus zahl- reichen Orten werden Risse und Sprünge- in Gebäuden und andere Beschädigungen gemeldet, auch blieben viele Pendeluhren stehen. Im Gymnasium von Giurgewo, in dem sich auch die meteorologische Station befindet, fielen einige Zimmerdecken und Oefen ein. In der Stadt scheint eine niht geringe Panik ausgebrochen zu sein. Aber auch in Bukarest war die Aufcemina groß; viele Menschen stürzten halbangekleidet auf die Straße, weil sie den Eindruck hatten, als ob der Einsturz ihrer Wohnung unmittelbar bevorstehe. Jm meteorologishen Institut selbst wurden die daselbst befindlichen, be- sonders die freibängenden Instrumente in heftige Bewegung gesebt, eine Pendeluhr blieb stehen. Die große, {were Glocke der Metro- politan-Kirche gerieth in Schwingung.

52798. 06 859. 58 118. 61 872. 64 280. 64525. 66956.

M 231

Zweite Beilage j zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Slaats-Anzeiger.

Berlin, Sonnabend,

den 22. Oftober

Teile) E08 Be b

1892.

. Untersuchungs-Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl. . . Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. . Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. . Verloosung 2c. von Werthpapieren.

BDeffentlicher

. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gefellsch. . Erwerbs- und Wirthschafts-Genossenschaften. . Niederlassung 2c. von Nechtsanwälten. . Bank-Ausweise. . 10. Verschiedene Bekanntmachungen.

Anzeigev.

1) Untersuchungs-Sachen.

{42255] Steckbrief. e

Gegen den unten beschriebenen Post-Assistenten Reinhard Adolf Riemer von hier, welcher flüchtig ist, ist in den Acten V. R. I]. 435. 92 die Unter- suchungshaft wegen Unterschlagung verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Alt-Moabit 12a abzu- liefern.

Berlin, den 19. Oktober 1892.

Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgericht T.

Beschreibung: geboren am 21. April 1859 zu Karlsbach, Kreis Wirsiß, Größe 1,75 m, Haare blond, Bart blonder, ziemlich voller Schnurbart, Augen wässerige, bellblaue Augen, Nase ziemli groß, Gesicht voll und rund, Kleidung s{warzer Kammgarn- Gehrock und Weste, gestreifte Beinkleider, Cylinder- hut, Stock mit Nickelkrücke, Besondere Kennzeichen : nachlässige Haltung, etwas gebükt, \{chleppender Gang, etwas platte Füße.

{42252] Steckbricefs. Erneuerung. / Der unterm 10. April 1891 binter den Bäcker- gesellen Otto Kalz aus Berlin, in den Acten J. 501/91 erlassene Steckbrief wird erneuert.

Potsdam, den 15. Oktober 1892.

Königliche Staatsanwaltschaft. [42254] Stectbriefs-Erlediguung.

Das gegen den Wehrpflichtigen Heinrih Haase, geboren am 4. August 1862 zu Küllstedt, unterm 1. April 1886 in Nr. 83 erlassene Strafvollstreckungs- Ersuchen zu 1 ift erledigt. (A. II. 20/85.)

Nordhausen, den 18. Oktober 1892.

Der Erste Staatsanwalt. [42256] E

Der gegen die frühere Hebeamme Alwine Bertha Joachim, geb. Lux, wegen Verbrechens gegen das Leben unter dem 12. März 1886 in den Acten U. R. I. 655. 85. erlassene Steckbrief wird zurück- genommen.

Berlin, den 18. Oftober 1892. Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht T.

{42257

: 1) V Husar, Wehrmann Hugo Camillo Brand,

geboren zu Naumburg a. S. am 31. Oktober 1862, 2) der Webrmann Friedrich Karl Goette, geboren

am 10. August 1860 zu Naumburg a. S,,

beide zuleßt daselbst ortêangehörig, werden be-

\chuldigt, als Wehrmänner der Landwehr ohne Er- laubnit ausgewandert zu sein, Uebertretung gegen 8 360 Nr. 3 des Strafgeseßbuchs. Dieselben werden auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hier- selbst auf den 29. Dezember 1892, Vor- mittags 927 Uhr, vor das Königliche Schöffen- gericht hier, Amtsgerihtsgebäude, Zimmer 25, zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentshuldigtem Aus- bleiben werden dieselben auf Grund der nah § 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirls- Commando zu Naumburg a. S. ausgestellten Er- Élärungen verurtheilt werden. / Naumburg a. S., den 14. Oktober 1892. DOPPE,

Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. [42440]

K. Württ. Staatsanwaltschaft Ellwangen.

In der Strafsache gegen die abwesenden Militär- pflichtigen

1) Karl Blessing, Bäder, geboren den 18. Juni 1871 zu Brech, Gde. Pfablbronn, O.-A. Welzheim, zuleßt wohnhaft daselbst,

2) Iohann Karl Frey, geboren den 18. Oktober 1871 zu Höldis, Gde. Pfahlbronn, O.-A. Welzheim, nt in Schadberg, Gde. Kaisersbach, O.-A. Welz- veim,

3) Karl Airle, Mezger, geboren den 19. November 1870 zu Wäschenbeuren, O.-A. Welzheim, zuleßt wohnhaft daselbst,

4) Iohann Jakob Vührle, Knecht, geboren den 26. Juni 1869 zu St. Gotthardt, Gde. Holzheim, O.-A. Göppingen, zuletzt in Unterkirneck, Gde. Lorch, O.-A. Welzheim, wohnhaft,

5) Josef Hauber, geboren den 9. November 1869 zu Ußmemmingen, D.-A. Neresheim, zuleßt in Zipplingen, O.-A. Ellwangen, wohnhaft,

6) Friedrich Viehler, Schneider, geboren den 5. März 1869 zu Dorfmerkingen, O.-A. Neresheim, zuleßt wohnhaft daselbst,

7) Anton Wille, geboren den 27. August 1869 zu Baldern, O.-A. Neresheim, zuleßt wohnhaft daselbst,

8) Friedrich Jakob Gökeler, geboren den 15. Dezember 1869 zu Baldern, zuleßt wohnhaft daselbft,

9) Ludwig Steigerwald, Kaufmann, geboren den D. Juli 1869 zu Aufhausen, O.-A. Neresheim, zuleßt daselbst wohnhaft,

10) Wilhelm Karl August Burkhardt, Photo- graph, geboren den 30. September 1871 zu Aalen, zuleßt wohnhaft daselbft,

11) Matthäus Huber, Taglöhner, geboren den 14. Januar 1871 zu Adelmannsfelden, O.-A. Aalen, zuleßt daselbst wohnhaft,

12) Bernhard Klaiz, Taglöhner, geboren den 6. August 1871 zu Adelmannsfelden, zuletzt wohnhaft daselbst,

13) Bernhard Kopp, Gärtner, geboren den 14. August 1871 zu Essingen, O.-A. Aalen, zuletzt wohnhaft daselbst,

14) Aloys Rettenmaier, Eisengießer, geboren den 14 Oktober 1871 zu Attenhofen, Gde. Hofen,

8. Juli 1871 zu Hohenstadt, O.-A. Aalen, zuleßt wohnhaft daselbst,

1871 zu Reichertshofen, Gde Aalen, zuleßt wohnhaft daselbst, G

zu Pommertsweiler, O.-A. Aalen, zuleßt wohnhaft | de daselbst,

21. September 1871 zu Wasseralfingen, D.-A. Aalen, zuleßt wohnhaft daselbft, U

21. Mai 1869 zu Ernóbah, O.-A. Oehringen, zu- leßt in Abtsamünd, O.-A. Aalen, wohnhaft,

25. Januar 1869 zu Nürtingen, zuleßt in Gmünd wohnhaft,

der die Genannten möglicher Weise treffenden Geld- strafen und der Kosten des Verfahrens, gemäß § 326 St.-P.-O., mögen derselben, je bis zum Betrage von 600 4 durch

[42253]

4, Juni 1886 mögens Schuhmachers Johann Jakob Gentner von Reudern, O.-A. Nürtingen, ist durch Beschluß der hies. Strafkammer vom 24. September 1892 wieder aufgehoben worden.

Xaver Riek, Bauer, geboren den

15) Franz

O 16) Patriz Wagner, geboren den 12. Februar Gde. Hohenstadt, O.-A.

17) Alois Stark, geboren den 15. Oktober 1871 | S

O 18) Gottfried Mäurer, Schreiner, geboren den

19) Friedrich Wilhelm Wacker, geboren den | G

20) Karl Imanuel Ott, Etuismacher, geboren den

wegen Verleßung der Wehrpflicht, ist zur Dekung R das im Deutschen Reich befindlihe Ver- | m Beschluß der hiesigen Strafkammer vom | ar Juni 1892 mit Beschlag belegt worden. Ellwangen, den 20. Oftober 1892. H.-Staatsanwalt Mezler.

K. Staatsanwaltschaft Tübingen. Die wegen Verleßung der Wehrpflicht unterm Beschlagnahme des Ver-

verfügte m des am 16. November 1863 geborenen

Ce

t

Den 18. Oktober 1892. Yelin.

[42633]

Grundbuche von der Friedrichstadt Band 3 Nr. 149 auf den Namen des Maurermeisters Alfred Brandt hier eingetragene und zwar: 1) das in der Mark- grafenstraße Nr. 64a an der Ecke der Krausenstraße | t Nr. 20, 2) das îin der Markgrafenstraße Nr. 65 | f belegene Grundstü am 28. Dezember 1892, Vormittags 107 Uhr, vor dem Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., part., Saal 40, versteigert werden. Das Grundstü

n zur y aus der Steuerrolle,

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

Zwangsversteigerung. : Im Wege der Zwangsvollitreckung foll das im

unterzeichneten

ist weder zur Grundsteuer Gebäudesteuer veranlagt. Auszug beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abshätßungen und andere

Kaufbedingungen können in der Ge- ebenda, Zimmer 41, Realberechtigten

sondere rihts\chreiberei, werden. Alle fordert, die nicht von

werden aufge- selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuhe zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, inébefondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls die- selben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kauf- geldes gegen die berüdcksihtigten Ansprüche im Nange ¡urücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah er- folgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 28. Dezember 1892, Nachmittags 12? Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden. Berlin, den 14. Oktober 1892. Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 76.

(42632] Zivangsversfteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Friedrichstadt Band 22 Nr. 1547 auf den Namen des Kaufmanns Richard Bruck zu Berlin eingetragene, in der Kochstraße Nr. 49, belegene Grundstück in einem neuen Termine am 14. De- zember 1892, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichts\telle, Neue Friedrich- straße Nr. 13, Hof, Flügel C., part. Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist weder zur Grundsteuer noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund- buchblatts, etwaige Abschäßzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, so“ wie besondere Kaufbedingungen können in der Ge- rihts\hreiberei, ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle NRealberechtigten werden aufgefordert, die niht von selbs auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, tins- besondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Auf- forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und,

O.-A. Aalen, zuleßt wohnhaft daselbst,

falls der betreibende Gläubiger widerspriht, dem

Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots niht berüdck- sichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurück- treten.

erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das vom 6. Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am

[42634]

Grundbuche von den Umgebungen Band 166 Blatt Nr. 7203 auf

Dreger, jeßt im Konkurse befindli, eingetragene,

belegene, Grundstück in einem neuen Termine am 14. Dezember 1892, Vormittags 107 Uhr, vor dem unterzeihneten Gericht an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, versteigert werden. | L mit einer Fläche von 9,60 a weder zur Grundsteuer noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige

Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, werden. die niht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver- steigerungsvermerks nicht i i derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder- kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver- steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumeldeu und, falls der betreibende Gläubiger widerspriht, dem Gerichte glaubhaft zu inachen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des ] f b: DeS, J 1 geringsten Gebots nicht berücksihtigt werden und bei | der Allgemeinen Verforgungsanfstalt dahier Nr. 1351 Bertheilung des Kaufgeldes gegen die berüsichtigten | der Jahresgefkellschaft 1845 Klasse Ta vom 21. Sep- Ansprüche im i

welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Sc{luß des Versteigerungs-

Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die St-Ae des Grundstücks tritt. theilung des Zuschlags wird am 14. Dezember 1892, Nachmittags 12} Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden.

as Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie be- [42363]

einge]ehen Fenge in Bortfeld, No. ass. 29, Klägers, wider die Ehefrau des Bâers or Pohl, Doris, geb. Warmbold, in Denstorf, Beftlagte, wegen Foderung N o wird, nahdem auf Antrag des Klägers die Beschlag- 111. Stock, Zimmer Nr. nahme des der Beklagten gehörigen Anbauerwesens No. ass. 82 in Denstorf zum Zwecke der Zwangs- versteigerung durch Beschluß vom 26. September 1892 verfügt, au die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 26. September 1892 erfolgt ift, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 12. De- zember 1892, lichem Wirthschaft zu Denstorf angeseßt, in welchem die Hypothekgläubiger die reichen haben.

15. November 1889 gewährtes Darlehn von

70 der Gesellshaft verpfändet hat: auf den Antrag des Schuhmachers Wojciack Zaborqwsfi zu Chojnica bei Zlotnick¿ig Posen Diejenigen, welhe das Eigenthum des und der Marie Poliewacz, geb. Zaberowskfi, rundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor daselbst, der Depositalshein Nr. 8896, datirt chlüß dés Verfteigerungstermins die Einstellung Halle a. S., den 19. Juni 1879, Inhalts s Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nad dessen Zaborowski für ein Darlehn von ß 65 A den Versicherungsshein Nr. 89 935 April 1868 über 450 A Ver- ficherungssumme als Unterpfand gegeben hat ; g der Frau Louise Auguste Pönicke, der Deposital-

S., den

4. Dezember 1892, Mittags 12 Uhr, an 4) auf Antr

erichts\telle, wie oben, verkündet werden. geb. Werner, zu

Berlin, den 15. Oktober 1892. ein Nr. 2788, datirt Halle a. Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 76. 187 nhalts de

den Versicherungssche

M vom 4 Sul L ber 9500 Jbr. =

Zwangsversteigerung. 1500 4 BVersicherungsf ir ei

Im Wege der Zwangsvollitreckung soll das im lehn von 90 M verpf

auf Antrag des Pc

mann zu Neisse, erun;

Iduna Nr. 5114, datirt Halle a.

29. Oftober 1857, und. Nr. 9675,

Halle a. ©., den 23. Ulli 1859

deren die Crblasfserin des Antragstellers Caro

Hoffmann, geborene Keller, zu if

Leben in Höhe von 50 Thalern beziehung8we

500 Thalern versichert hat.

Das Grundstück ift Die Inhaber der vorgenannten Urkunden werden

aufgefordert, spätestens in dem auf den 12. April

1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unter-

zeichneten Gerichte an Gerichtsstelle leine

Steinstraße Nr. 8, Zimmer Nr. 31, anberaumten

Aufgebotstermine ihre Ansprüche anzumeldet und

die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos-

erflärung derselben erfolgen wird.

Halle a. S., den 15. September 1892. Königliches Amtsgericht. Abtheilung VIT.

den Namen der verehelichten Kauf- aún Ehrlich, Johanna Maria Wilhelmine, geb.

Av

Brunnenstraße Nr. 29a (nicht 29 c)

1geblich

Auszug aus der

das Grund- besondere

andere

Abschätungen und C sowie

üuck betreffende Nachwei|jungen, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen Alle NRealberechtigten werden aufgefordert, [41482] Aufgebot.

Nr. 34 702. Die Marie Josefine Kniebühler, jeßt Ehefrau des Martin Schwehr, Weinproducent zu Endingen am Kaiserstuhl, sowie Karl Heinrich Louis Kober, Kgl. Eisenbahn - Hauptkassenbuchhalter zu Halle a. S.! beide vertreten durch August Fischer hier, haben das Aufgebot und zwar:

a. Martin Schwehr Ehefrau: des NRentensckeins

bervorging, insbesondere

tember 1871“Tber 200 Gulden auf den Namen von Marie Iosefine Kniebühler von Endingen:

b. Karl Heinrich Louis Kober : des E rungévertrags mit der Allgemeinen Versorgungs- anstalt im Großherzogthum Baden dahier Nr. 8724 vom 21. Mai 1872, lautend auf den Namen und das Leben von Karl Heinrih Louis Kober, damals Eisenbahndiâätar zu Cassel, über ein Kapital von 1500 Thalern, zahlbar an dessen Nechténachfolger, beantragt. Auf der unter b. erwähnten Urkunde befinden sich Nachträge vom 9. Juli 1873, 9. Sep- tember 1878 und 6. April 1883 wegen Aenderungen hinsihtlih der Empfangsberehtigung und der Prâämienentrichtung. 5 Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 23. Mai 1893, Vormittags 9 Uhr, vor dem Großh. Amtsgerichte hierselbst, Akademiestraße Nr. 2, 22, anberaumten Termine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vor- zulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.

Karlsruhe, 8. Oktober 1892.

W. Frank,

Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Amtsgerichts.

Range zurücktreten. Diejenigen,

ermins die Einstellung des Verfahrens herbeizu- ühren, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das

Das Urtheil über die Er-

Berlin, den 19. Oktober 1892. - Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 75.

In Sachen des Brinkbesißers Johann Heinrich

Aufgebot.

Das Sparbuh der Kreissparkasse zu Nosen- berg O.-S. Nr. 3622 ist, lautend über einen Be- stand von 266,28 # und ausgefertigt für den Schuhmachergesellen Daniel Maron aus Skorkau, Herzogliches Amtsgeriht im Sommer 1890 dem damaligen Inhaber, Bauer S I Las Adam Nosfenblatt aus Stoberau, angeblich verloren

(Unterschrift.) Se 7 gegangen. : ——— —- Auf Antrag des Eigenthümers 2c. Maron soll dasselbe zum Zwecke neuer Ausfertigung für traftlos erklärt werden.

Es wird daher der Inhaber des gedahten Buches

Morgens 10 Uhr, vor Herzog- [42357] Amtsgerichte Vechelde in der Paes’schen | Hypothekenbriefe zu über-

Vechelde, den 14. Oktober 1892.

[42364] s In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des Grundstücks Umgebungen Band 166 Nr. 7201 Es w Jer de ; ] | der Frau Ehrlich, geb. Dreger, 75 K. 93. 92, wird | aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin den zur Bekanntmachung vom 6. September d. I. be- | 17. Mai 1893, Vormittags A1 Uhr, richtigend bemerkt, daß dasselbe in der Brunnen- Zimmer Nr. 11, seine Rechte bei dem unterzeih- straße angeblich 29 c., niht aber 29 a. belegen ist. neten Gericht anzumelden und das Buch vorzulegen, Berlin, den 19. Oktober 1892. widrigenfalls a: Kraftloserklärung deéselben erfolgen Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 75. wird. V, 11/92. O T : Rosenberg O.:S., den 17. Oktober 1892. Königliches Amtsgericht.

35546 Aufgebot. l h Aufgebot.

Auf den Antrag der Berechtigten werden die nah- | [42208] - E E A bezeichneten, angeblich verloren gegangenen, von der Das Sparkassabuch der hiesigen _Sparkasse Lebens-, Penfions- und Leibrenten-Versicherungs- | Nr. 3309 über 50 M, lautend auf ¡Schäferei- gesellshaft „Iduna“ zu Halle a. S. ausgestellten | Pächter, hier Caution“, d. d. 16. Februar 1884, Urkunden aufgeboten : 5 : ist zu Verlust gegangen. S

1) auf den Antrag des Friedrih August Prisky Auf Antrag des Schweinhändlers Georg Gut- und dessen Tochter Helene Prisky zu Neu- | mann von hier als Vorstand der Vereinigung hönefeld bei Leipzig der Versicherungsshein | sämmtlicher Schafhalter der Stadtgemeinde Weißen- Nr. 46 076, datirt Halle a. S., den 11. August | burg ergeht nun an den Inhaber dieses Sparkafsabuches 1862, Snhalts dessen die Erblafserin der An- | die Aufforderung, spätestens im Aufgebotêtermin tragsteller, damals unvercbelihte Emilie | Mittwoh, 3. Mai 1893, Vorm. 9 Uhr, Schindler zu Breslau ihr Leben in Höhe | seine Rechte hieran anzumelden und das Sparkassa- von 150 M. versichert hat ; buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung auf Antrag des Gastwirths Oskar Seifert | desselben erfolgen würde. _ , zu Breslau der Depositalschein Nr. 20 682, | Weiftenburg a. S., 17. Oktober 1892. datirt Halle a. S., den 19. November 1889, Königl. Bayer. Amtsgericht. íöInhalts, dessen der Antragsteller die auf das (Ua S) Mee y er.

Leben feines Sohnes Rudolph Arthur Seifert Beglaubigt:

zu Heide Gersdorf über 300 ( Versicherungs- Weiftenburg, 17. Oktober 1892. | summe nah Tab. VI. ausgefertigte Police Die Gerichtsschreiberei des Kgl. Amtsgerichts. Nr. 91 649 4. d. Halle a. S., den 16. Juli (L. S.) Angermann, Kgl. Secretär. 1868 für ein ihm laut Schuldscheins vom —_——_

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