1892 / 253 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 25 Oct 1892 18:00:01 GMT) scan diff

I

Als der Morgen anbrac, zeigte sich ein lrauriges Bild. Sechs Orkt- en waren erft von dem irbelwind heimgesuht worden und hatten darauf von der Wasserfluth

haften mit einer Bevölkerung von 6000 See ‘zu leiden. 15 gkm standen unter Wasser. Elmas, Samaßai, San Sperate und sämmtlich überfluthet. Bei San Sperate gegen 100 Leichen gefunden.

Die aus unter. Die Nacht muß eine fur

schädigt worden.

St.: Petersburg, 25. Oktober. Jn der flis im Gouvernement Erivan wurde nah

n d Nei

dem Fund eine große Wichtigkeit beigemessen. Sevilla, 25. Oktober. Während des leßten

Stoß des rasenden Thieres tödtlich verwundet.

Stieres ist dem Unglücklichen tief in die Brust eingedrungen.

Jerusalem, 27. September. Dem „Pester Lloyd" ist fol-

gender Bericht zugegangen: Unfere sonst so stille

gehegte und feit mehr als zwei Jahren in Ausführung begriffene Projet der Verbindung der Hafsenstadt Jaffa, mit Jerusalem durch einen Schienenstrang sehen. Nachdem die vom Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Konstantinop:l entfendete Sachverständigen -

Augenschein auf der Vergfahrt vorgenommen

26. September die Eröffnungsfeier im Beisein des von dem Groß- herrn speciell entsendeten Commissärs, Flügel- Gelal-El-Din Pascha, in Gegenwart des General-Gouverneurs des

Mutesarriflik Palästina der Spißen der Militär-, lichen Behörden, der Stadtverordneten und einer der sehr bunten Bevölkerung Jerusalems und

statt. Nach dem_ üblichen Opfer (Courban) fuhr der Zug na Jaffa, um die Spitzen der dortigen Behörden und das Personal

des Eisenbahnbaues abzuholen. Abends fand

Die meisten Häuser, welhe aus

chilf gebauten Hütten gingen wenigstens nicht im Wasser

Sibare gewesen sein. hörte man das Geschrei der Ertrinkenden. Das Militär und die Gen- darmerie leisteten am Freitag werthvolle Hilfe. Der Präfect von Cagliari begab sih fofort, nahdem er die Nachriht von dem Unglück er- halten hatte, auf den Schauplaß der Katastrophe und leitete die Nettungsarbeiten. Die Zahl der Todten wird wahrscheinlich nie ganz genau festgestellt werden können. Manche Leichen werden von den Flüssen in die See fortgeschwemmt und andere im Erdboden be- graben worden fein. Die Cagliari-Iglesias-Eisenbahn ift stark be-

H. T. B.“ ein neues Lager von Manganerz von ungeheurer chaltigkeit entdeckt. Da es bis jeßt nur noch in den Gouverne- ments Jekaterinoslaw und Kutais Manganerzgruben giebt, so wird

der deutshen Templer-Colonie : l befindet, das Festbankett statt, Decimo, Assemini,

Bazzali waren

] biesigen Konfuln, Vertreter der allein hat man

Fortwährend esunden Fieberklima zum e werden

Nähe des Dorfes einer Meldung des

Breite überfluthet.

S tiergefechtes

Das Horn des | Kohlenzug statt, wobei sieben

fleinen Stationsgebäude „Jerusalem*, welches sich knapp neben

Kaiserlichen Delegirten, der General-Gouverneur Ibrahim Pascha, die

Festgeber, Vertreter der französi 1 : e wohnten. Die Bahn ift eine Gebirgs-Adhästonébahn, der Bahnkörper Thonerde gebaut waren, stürzten bald ein und wurden fortgeshwemmt. | mußte dem coupirten felsigen Terrain höchst mühsam durch Sprengung abgewonnen werden, und manchen Arbeiter aus der Fremde deckt das kühle Grab, da sie vielfah dem höchst un-

berührt; zu Jaffa nahe an der deutshen Colonie am Meeresstrand befindet sih die Aufnahmestation. Wer vor 23 Jahren den gefähr- lichen Saumweg der Maulthiere und Kameele kannte, auf dem in gefahrdrohender Weise die Reise 12 bis 15 Reitstunden erforderte, dann die gute Chaussee über Namlé, Bab El Ouad und Colonia als Ersaß sah, wird jeßt den Schienenstrang mit Freuden als

ortshritt begrüßen. Das rollende Material kam aus Frankreich, Belgien und den Vereinigten Staaten Nordamerikas.

New- York, 25. Oktober. E aus San Francisco ist China von einer furchtbaren Ueber - \chwemmung heimgesuht worden. Der Gelbe Fluß if ausge- treten und hat einen Landstrich von 150 Meilen Länge und 30 Meilen

i 9. Oftober. en _ Philadelphia, 24. Oktober. Heute Vormittag fand, wie wurde, wie „H. T. B.“ berichtet, der Torero Espartero, gerade als „W. D. D Melde auf der Stree Shamokin—Philadelphia er sih anschickte, den dritten Stier zu tödten, dur einen gewaltigen | ein Zusammenstoß zwishen einem Erxpreßzug und einem

Personen, zum theil lebensgefährlih, verwundet wurden. Die Trümmer der zerstörten Wagen fingen Feuer. Die Schuld an dem Unglück wird dem Maschinisten des Kohlenzuges zugeschrieben, der dem E / G Signal zuwider nicht auf dem Einfahrtsgeleise angehalten ' l Stadt war in den | hatte, bis der Erpreßzug vorübergefahren war.

leßten aht Tagen äußerst lebhaft bewegt. Galt es doch, das lang-

„Rephaim“ auf dem Plate Haririjé welchem außer der Commission, dem

Argen Bankiers und Kaufleute, die en Baugesellschaft aus Paris bei-

Opfer fielen. In dreistündiger | Emission

Nach Meldungen des „H. T. B.“

Personen getödtet und einundzwanzig station und

verwirkliht zu

Commission den hatte, fand am

Civil- und geist- zahllosen Menge der A

dagegen ausgesprochen.

Paris, 25. Oktober. blättern zufolge erklärte Nem, daj feine in dem äußerst )

Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.

London, 25. Oktober.

l z- | stimmung der Bergarbeiter der Grafschaft Durham über

Adjutanten Ferik | die Frage des obligatorishen Achtstundenarbeits-

tages haben sih 12684 Stimmen für und 28217 Stimmen

anze Expedition na G

ol: Sie ausstellung

S B) Vi œ Als (9 hänger des

(W. T. B.) Den Morgen- der italienishe Botschafter Aeußerungen, betreffend die Uns voi

IJnfanterie- Nummern 190 bis 193, sowie die Ernennungen der Comman- deure und Offiziere genannter Regimenter.

Bern, 25. Oktober. (W. T. B.) Der Bundesrath wählte zum Director des hiesigen Jnternationalen Post- bureaus den shweizerishen Ober-Postdirector Hoehn. Zum General-Sccretär (Stellvertreter des Directors) des Jnter- E E wurde der bisherige administrative Jnspector des Schweizeri- schen Eisenbahn-Departements Farner gewählt, N Ersten Secretär desselben Bureaus der Ingenieur Toussaint.

Kopenhagen, 25. Oktober. (W. T. B.) Der Minister des Jnnern FJngerslev brachte heute im Folkething eine Eisenbahnvorlage ein, in welher 30 Millionen Kronen gefordert werden, davon 16 Millionen zum Bau einer Central-

hagen. Der 4 Proz. verzinslihe Staatsanleihe aufgebracht werden. New-York, 25. Oktober. (W. T. B.) Der „New-York- World“ ist aus Buffalo eine Meldung zugegangen, nach welcher die Weichensteller in den Vercinigten Staaten einen großen Strike vorbereiten, welcher im Mai beginnen hoffen dadurh den Handel nah Chicago lahm zu legen und mit Rücksicht auf die bevorstehende Welt- ihre Forderungen durchzusezen. Wie der „New-Yorf-Herald“ aus La Guayra meldet, ist die Stadt Barcelona in Venezuela in die Hände der An-

dem Journal „Parti National“ unrihtig und entstellt wiedergegeben seien. Der Ober-Commandant der französischen Truppen in Jndo-China, Brigade-General Reste, kehrt wegen Meinungsverschiedenheiten mit dem General-Gouverneur de Lanessan nah Frankreih zurück. _St. Petersburg, 25. Oktober. „Börsenzeitung“ giebt, Reichsbank - Ausweis, der Meinung Ausdruck, daß die Gerüchte von “einer dieser Tage bevorstehenden nêEuen

D (W. T. B) Dis gestüßt auf - den gestrigen

von 25 Millionen Rubel Creditbillets

die Haltestationen Battir (Wasserstation), Il | nicht genügend begründet erscheinen. Der „Rusiki

Ct f i j T 4 i L S # z ; s ¿ „Russi

as, Sejed, Artuf (Kreuzungsstation der Züge), NRamlé, Lidda Invalid“ veröffentlicht die Formirung La Uin R euti. S

egimentern zu zwei Bataillonen unter den

Bureaus für Eisenbahnfrachtrecht

unterirdisher Eisenbahnverbindungen in Kopen- geforderte Betrag soll durch eine mit 31/2 oder

Generals Crespo gefallen. Diese haben

nunmehr auch in der Provinz Bermudez, dem leßten Stüß- punkt der früheren Regierung, dice Oberhand. Jaguaracuto, der dortige Führer der Anhänger der früheren Regierung, soll mit mehreren seiner Offiziere gefangen sein. :

(Fortsezung des Nichtamilichen in der Ersten Beilage.)

Wetterberi

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vom 25. Oktober, Morgens.

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red. in Milli

Stationen. Wind. Wetter.

in Celfius 59 T.=49R

*tullaghmore Aberdeen .. Ghristiansund FKopenhagen . Stodtholm .

O 4 wolkenlos | [WNW 2heiter | [SW 6|Schnee WSW 2|bedeckt WNW 2\wolkenlos Haparanda . N 2\bedeckt Sit. Petersburg SW 2hbedeckt

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D M E 3\bedeckt Dit... [O JEW 3ibededt Karlsruhe . . | 760 still bedeckt Wiesbaden . | 759 still |bedeckt Müden... | 761 |SSO vollig | Chemniy .. | 761 3\wolkig | Eli O8 W'bedet | Wien | 762 2i\wolkenlos | eslau... 109 2E | | l

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Uebersicht der Witterung.

Ein barometrishes Minimum liegt vorm Kanal, daselbst lebhafte Luftbewegung hervorrufend; im übrigen ist der Luftdruck gleihmäßig vertheilt und dementsprehend die Luftbewegung {wach. In Central-Europa dauert die fühle, vorwiegend trübe E mit gelegentlihen Nicderschlägen bei meist südlichen und südwestlihen Winden fort; im Binnenlande kommen wieder vielfa Nachtfröste vor. In West- und Südfrankreih hat Erwärmung statt- gefunden, welhe sich demnähst auch über unfere Gegenden ausbreiten dürfte. Matthieu und Scilly

meldete 24 mm Negen. Deutsche Seewarte.

R R R R C S R I A it OU R Edi A T T 7 S E I E T

LIDONNRPLO

Theater- Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern- haus. 220. Vorstellung. Djamileh. Romantische Oper in 1 Act von G. Bizet. Text von L. Gallet, deuts von L. Hartmann. Tanz von E. Graeb. Jn Scene ge- seßt vom Ober-Regisseur Teulaff. Dirigent: Kapell- meister Weingartner Cavallería rusti- cana (Bauern - ide Oper in 1 Aufzug von Pietro Mascagni. ert n dem gleich- namigen Volks\tück von Verga. n Scene ge- seßt vom Ober - Regisseur Tetlaff. Dirigent : Kapellmeister Dr. Muck. Slavische Braut- werbuug. Tanzbild von Emil Graeb. Musik componirt und arrangirt von P. Hertel. (Mit Ein- Iagen von J. Brahms.) Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 229. Vorstellung. Lydia.

lauderei in 1 Aufzug von O. F: Gensichen. In Scene geseßt vom Ober - Regisseur Max Grube. Die Prüfung. Lustspiel in 1 Aufzug von L. Clement. Der eingebildete Kranke. Lust-

der Baudisfin’schen Uebersezung. In Scene gesetzt vom Ober-Regisseur Marx Grube. Anfang 7 Uhr. Donnerstag : Opernhaus. 221. Vorstellung. Carmen. Oper in 4 Acten von Georges Bizet. Text von H. Meilhac und L. Halévy, nach einer Novelle des Prosper Mérimée. Tanz von Emil Graeb. In Scene geseßt vom Ober - Regisseur Teßlaff. Dirigent: Kapellmeister Weingartner. An- fang 7 Uhr. Schauspielhaus. 230. Vorstellung. Der Wider- spenstigen Zähmung. Lustspiel in 4 Aufzügen von William Shakespeare, nah der Ueberseßzung von Wolf Graf Baudissin (Schlegel-Tieck), für die deutsche Bühne bearbeitet von Nobert Kohlrausch. In Scene geseßt vom Ober-Negisseur Max Gruke. Anfang 7 Uhr.

Deutsches Theater. Mittwoch: Der Pfarrer von Kirchfeld. Anfang 7 Uhr. Donnerstag: Der Misanthrop. Jn Civil. Freitag: Galeotto.

Berliner Theater. Mittwoch: Ein Fallisse- meut. Anfang 7 Uhr.

Donnerstag: Das Käthchen von Heilbronn.

Freitag: 9. Abonnements-Vorstellung. Der Hütten- besitzer.

In Vorbereitung: Dora.

Lessing- Theater. Mittwoch: Zum 27. Male: Dic Orientreise. Schwank in 3 Acten von Oscar Blumenthal und Gustav Kadelburg. Anfang 7ck Uhr.

Donnerêtag: Die Orientreise.

Freitag: Die Orientreise.

Wallner- Theater. Mittwoch: Vorleßtes Auf- treten des Herrn Franz Guthery. Neu einstudirt: Eine leichte Person. Posse mit Gesang in 3 Acten (7 Bildern) von Emil Pohl. Musik von A. Conradi und V. fateineda (Hätschler: Herr Guthery.) Anfang 73 Uhr.

Donnerstag: Lebtes Auftreten des Herrn Franz Guthery. Der Mann im Monde. Posse mit Gefang in 3 Aufzügen (5 Bildern) von Eduard Jacobson. (Liebetreu: Herr Guthery.)

Freitag: Zum 1. Male: Joachim von Branden- burg. Schauspiel in 5 Acten von Max Meßner.

Friedrich - Wilhelmslädtishes Theater. Mittwoch: Vierter Abend im Offenbach. Cyclus. 11. Aufführung. Die schöne Helena. Komische Operette in 3 Acten von Meilhac und Halévy, deutsch von J. Hopp. Musik von Jacques Offen- bah. Anfang 7 Uhr.

Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Residenz-Theater. Direction : Sigmund Lauten- burg. Mittwoch: Zum 19. Male: Jm Pavillon. (Le Parfum.) Shwanf in 3 Acten von Ernest Blum und Raoul Toché. Deutsch von Ludwig Fishl. In Scene geseßt von Sigmund Lautenburg. Vorher: Zum 19. Male: Nach zwei Jahren. Lustspiel in 1 Act von Almásy Tihamér. Deutsch von Josef Jarno. In Scene geseßt von Sigmund Lautenburg. Anfang 7+ Uhr.

¿ nte Vorstellung von „Jm Pavillon“ beginnt um

Éi Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Îpiel in 3 Aufzügen von Molière, mit Benußung

.

Kroll's Theater. Mittwoh: Gastspiel der Frau Moran - Olden. Oberon. (Nezia: Frau Moran-Olden.) Anfang 7 Uhr.

Donnerstag: Abschieds-Benefiz der Frau Etelka Gerster. 2. Act Rigoletto. 2. Act Varbier von Sevilla. 3. Act Lucia von Lammermoor.

Freitag, Montag und Mittwoch: Ensemble-Gast- spiel der Mlle. Marcolini und der Mrs. Engel, Magnan und Miranda. Zum 1. Male: Philemeon et Baucis. Opéra comique en 2 actes. Mu- sique de Charles Gounod.

Belle-Alliance-Theater. Mittwoh: Mit gänzli neuer Ausstattung: Zum 18. Male: Pandora, oder: Götterfunken. Ballet-Pantomime in drei Bildern und einem Zwischenspiel von W. Ho. Musik von Friß Krause. Choreographishes Arran- gement vom Balletmeister Giovanni Ambrogio. Vorher: Die Nürnberger Puppe. Komische Oper in 1 Act von Leuven und A. v. Beauplan. Musik von A. Adam. Anfang 7# Uhr.

Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Theater Unter den Linden. Direction:

Alois und Rudolph Ronacher. Mittwoh: Die Welt in Vild und Tanz. Phantastisches Auéstattungs-Ballet in 1 Vorspiel und 5 Bildern von F. Gaul und J. Haßreiter. Musik von F. Bayer. Ballet-Autoren der K. u. K. Hofoper in Wien. Inscenirung durch den Balletmeister Hrn. L. Gundlach. 93 Uhr: Das grandiose chinesishe Ballabile Ein Drachenfest. (Mitwirkende: 500 Personen.) Vor dem Ballet (nur noch cinige Aufführungen): Daphne. Operette in 1 Act von Hans Müller. Musik von A. Ferron. Junscenirt vom Ober-Regisseur Herrn C. A. Friese. Ueberdies: Hervorragendftes Variété-Programm. Kassen-Eröffnung 64 Uhr. Anfang 7 Uhr.

Café Ronacher, Restaurants

Unter den Linden. Nonacher. Während des ganzen Tages und auh nach der Borstellung geöffnet.

Adolph Ernst-Theater. Mittwoh: Zum 91. Male: Die wilde Madonna. Gesangs- posse in 3 Acten von Leon Treptow. Coupl-ts von G. Görß. Musik von G. Steffens. Mit neuen Coftumen aus dem Atelier der Fr. Köpke und neuen Decorationen von Lütkemeyer in Coburg. In Scene geseßt von Adolph Ernst. Anfang 7 Uhr. Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Thomas-Theater. Alte Jakobftraße Nr. 30, Mittwoch: Gesammt - Gastspiel des Frit Reuter- Ensemble unter Direction von August Junker- mann. Zum 48. Male: Onkel Bräfig. Lebens- bild in 5 Acten nah L Neuter'ss „Ut mine Stromtid“ für die deutshe Bühne eingerihtet von August Junkermann. Anfang 7 Uhr.

Donnerstag : Dieselbe Vorstellung.

Di Vorbereitung: Die Franzosen in Deutsch- land. Nach Frit Reuter's „Ut de Franzosentid“.

[83701] Hohenzollern-Galerie

Lehrter Bab nhof. T # Sonntags 50 y. Gr. histor. Nundgemälde 1640—1890. Geöffnet 9 Uhr bis Dunkelh. Sonnt. 9—9®9.

Urania, Anstalt für volksthümlihe Naturkunde. Am Landes - Ausstellunas - Park (Lehrter Bahnhof).

C oncerte.

Concert-Haus. Mittwoh, Abends 7 Uhr:

Karl Meyder- Concert.

__Ouv.: „Ein Sommernachtstraum“ von Mendels- fohn. „Si j’étais roi“ von Adam. Polonaise von Stöhr. „Klänge aus Schlesien“, Walzer von Bilse. Potpourri über Offenbah's Melodien von Conradi. „Grand Fantasie Lestocg“ für Gello von Gervais (Herr Smit). „s Sträußli“, für Piston von Hoch (Herr Steffens).

Saal Bechstein, Linkstraße 42. Mittwoch), Anfang 7# Uhr: Lieder - Abend von Anna vou Jerebtzoff unter gefälliger Mitwirkung der Pianistin Frl. Alcxandrine Markoff.

E L E E E G R F E E E It B Bt BOME S 2 JEK E E E Familien-Nachrichten.

S Nachruf.

_Am 21. d. M. verschied in Bad Kissingen nah kurzem Leiden das Mitglied der Vorstände. unserer Genossenschaft und unserer Section 111., der Mühlen- besißer Herr

Uugust Ludwig Knönagel

Brandenburg a. Ÿ.

_Mit ihm reißt der Tod die erste Lücke in unserem, scit Beginn der öffentlich-rechtlihen Unfallversiherung wirkenden Vorstande. Wir verlieren in ihm einen rastlos thätigen Mitarbeiter und liebgewonnenen Freund. Ehre scinem Andenken!

Berlin, den 24. Oktober 1892.

Norddeutsche Holz-Berufsgenossenschaft.

P. Schramm,

Vorsitzender des Genos

jenschaftsvorstandes.

Verlobt: Frl. Helene Schroeder mit Hrn. Eber- §

hard von Breckhusen (Berlin).

Verehelicht: Hr. Dr. Kurt Treusch von Buttlar

mit Frl. Gertrud Lüder (Dresden). Hr. Amtéê- rihter Paul Polenêki mit Frl. Elise Harnisch (Kottbus—Berlin).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Licutenant von dem

Knesebeck (Hirschberg). Hrn. Landrath Frhrn. von Reichenberg (Neurode). Hrn. Rittmeister von Burgsdorff (Neuhaus). Cine Tochter: Hrn. Major von Hirs{feld (Braunschweig). Hrn. Oberst-Lieut. a. D. von Bornstaedt (Naum- burg a. S.).

Gestorben: Verw. Fr. General-Lieut. Marie von

Specht, geb. Günste (Cassel). Hr. Otto von Leers (Vietlübbe). Fr. Oberst Emma von Beaulieu, geb. Gräfin von Goeryß - Wrisberg. (Hildesheim).

Berlin:

Redacteur: Dr. H. Klee, Director.

Verlag der Erpedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags-

Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Fünf Beilagen (eins{ließliÞh Börsen-Beilage),

sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent- lichen Anzeigers (Commanditgesellschaften auf Actien und Actiengesellschaften) für die

Woche vom 17. bis 22, Oktober 1892,

Geöffnet von 12—11 Uhr.

Erfte Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M 2DD

Berlin, Dienstag, den 25. Oktober

1592.

E T O

Statistik und Volkswirthschaft.

Wirkungen der belgishen Schankstätten - Geseßgebung.

Nach kürzlich veröffentlichten amtlien Auêweisen bestanden, wie das „Social-yol. Centralbl.“ mittheilt, im Jahre 1889 in Belgien 185 036 Schankstätten. Die Wirkung des Gefeßes vom 19. August desselben Jahréès, däs jede neu zu cröffnende Kleinverkaufstelle geistiger Getränke je -nach Einwohnerzahl des Orts, wo sie gegründet wird, mit einer Erlaubnißsteuer von 60 bis 200 Fr. belegte, hatte folgende Wirkung: Ende 1890 war die Zahl der Wirthschaften auf 169258, bis zum 1. März 1891 auf 160399 und bis zum 1. März 1892 auf 155 141 gesunken. In kaum 23 Jahren waren alfo 29899 Wirth- schaften von der Bildflähe verschwunden. Während 1889 noch eine Schankstätte auf 32,9 Einwohner entfiel, kommt gegenwärtig etne folche auf 39,1 Einwohner.

ZUL Arbeiterbewegung, E

Der Streit zwishen den socialdemokratishen Führern von Vollmar und Liebknecht über die Bedeutung des „Staatssocialismus“ is in einer Versammlung des jocial- demokcratishen Volksvereins in Barmen zur Verhandlung gekommen und zu Gunsten von Vollmar's dur die Annahme folgender von der „Elbf. Ztg.“ mitgetheilten Resolution ent- {chieden worden : i

Die Versammlung is der Meinung, daß Vollmar durchaus auf dem Standpunkt unseres Programms, namentlich auf dem zweiten Theil desfelben steht. Die Versammlung glaubt daher, daß, falls die Thätigkeit Vollmar's der Parteitaktik widerspricht, niht Stellung gegen Vollmar, fondern gegen den zweiten Theil des Programms zu nehmen ist, und beauftragt daher den Delegirten, feine Stellung gegen Nollmar zu nehmen. : :

In Nürnberg sind, wie der „Vorwärts“ mittheilt, in der Eytinger’ schen Feingoldschlägerei Streitigkeiten zwischen der Geschäftsleitung und dem Personal entstanden. e

Aus Wilhelmshaven berichtet ein Telegramm des „D. B. H.“ vom gestrigen Tage, daß die dortigen Shuhmacher und die der oldenburgischen Nachbarorte gestern die Arbeit eingestellt haben ; sie verlangen eine Lohnerhöhung von 2d 9/9. ; :

In Wien legten einer Mittheilung des „Vorwärts" zufolge sämmtliche 52 Arbeiter der Hof-Böttchermeister Striegel u. Sohn die Arbeit nieder, weil ihnen eine von ihnen geforderte 4 bis 10 °%/6ige Aufbesserung der Löhne nicht bewilligt wurde. Die Wiener Holzdrehsler (vgl. Nr. 240 d. Bl.) haben ihre Forde- rungen bis jeßt in 164 Werkstätten durhgeseßt. In 60 Werkstätten wird noch gestrikt. Die Rohrdrechsler haben nun ebenfalls Forderungen an die Arbeitgeber gestellt. Sie verlangen 10 stündige Arbeitszeit, Erhöhung der Löhne, Einführung bestim mter Preise für Arbeiten, die früher gar nicht bezahlt wurden, Minimallobn von 9 Fl. für im Wochenlohne stehende Arbeiter und Nuézahlung der Löhne am Sonnabend Abend. /

Aus Carmau x meldet ein Telegramm des „D. B. H." vom beutigen Tage: Bürgermeister Calvignac und die sfocialistishen Abgeordneten sind hierher zurückgekehrt. Die Präfecten der Departe- ments Nord und Pas de Calais melden, die Bergarbeiter bereiteten einen allgemeinen Ausstand für den Fall vor, daß Loubet's Schiedsspruch für die Auétständigen ungünstig ausfalle. :

Aus Paris wird der „Ostsee-Ztg.“ unter dem 23. d. M. ge- \chrieben: Die Arbeiter der Firma C hristophle waren gestern in der Arbeiterbörse versammelt und häben folgende Tagesordnung an- genommen: Wenn die Firma nit vor dem 15. November die Forde- rungen der Arbeiter bewilligen sollte, so wird die Syndikatskammer in Saint Denis sh mit der Syndikatskammer in Paris verständigen, um eventuell einen Generalauëstand ins Werk zu seßen. Die Gold- arbeiter erflärten sich mit den Arbeitern der Fabrik Christophle voll- \tändig solidarisch. (Vgl. Nr. 248 d. Bl.) e

Aus Lüttich wird der „Rbein. Westf. Ztg." gemeldet, daß auf den Gruben Vinille-Marihaye und Momy 400 Bergleute am Sonnabend unter Forderung einer Lohnerhöhung die Einfahrt verweigerten. S i

Die Textilarbeiter der Nord\chweiz beschlossen einer Baseler Meldung der „Frkf. Ztg.“ zufolge in Liestal die Gründung eines s{chweizerischen Tertilarbeiterverbandes und die Ab- sendung einer Eingabe an den Basler Fabrikantenverein um eine Lohnerhöhung von 209/69 der bisherigen Ansäte. i :

Der Schwe izerishe Typographenbund hat, wie demfelben Blatt aus Basel vom gestrigen Tage berihtet wird, durch Urabstim- mung mit 778 gegen 45 Stimmen die Beschlüsse des internationalen Berner Buchdrucker-Congresses über die internationale Regelung des Viaticums, der Lohnbewegung und der Strikes durh Schaffung einer Centralstelle gutgeheißen.

Literatur.

Gesetze, Verordnungen 2c. E

Der praktische Erheber der Zölle und indirecten Steuern von Albert Schneider, Steuer-Nath und Dirigent des Haupt-Steueramts in Hildesheim. Dritte Auflage. Breslau, J. U. Kern’'s Verlag (Max Müller). Preis 2,50 A Die dritte Auflage dieses Buches trägt den inzwischen eingetretenen Aenderungen in der Geseßgebung des Zoll- und Steuerwesens sowie den darauf bezüglichen neuen Verwaltungéanordnungen volle Rechnung und wird sih auch nah dieser Umarbeitung als praktisch bewähren. Die älteren beiden Auflagen sind veraltet ; Beamte, die im Zoll- und Steuerwesen zu thun haben und sich vor Irrthümern bewahren wollen, werden -daher gut thun, sich die dritte Auflage anzuschaffen.

Nechts- und Staatswissenschaft.

Kr. Gentralblatt für Rechtswissenshaft, herausgegeben von Dr. von Kirchenheim. Leipzig, I. C. Hinrichs'she Buch- handlung. Der elfte Band dieser Zeitschrift liegt abgeschlossen vor und beweist die Kraft und Bedeutung des von dem Herausgeber mit anerkennenëwerthem Geshick und voller Sachkunde geleiteten Unter- nehmens, worin er von den namhaftesten Mitarbeitern des In- und Auslandes unterstüßt wird. Die Zeitschrift hat niht die Absicht, beurtheilend sih über die Neuerscheinungen im Gebiet der Nehtswissen- haft zu äußern, sondern es wird objectiv und zuver- lässig über den Inhalt berichtet. Das gerade ist bedeutsam und beactenswerth, denn jeder Leser ist damit in die Lage verseßt, sih über die Entwikelung der Rechtswissenshaft und den Stand der Streitfragen stets im Laufenden zu erhalten und später, wenn ihn sein besonderes Interesse hinleitet, das Werk selbst zur Hand zu nehmen. Es wäre wünschenswerth, wenn in allen Richter- collegien das Centralblatt in Umlauf geseßt würde, damit jeder Richter Kenntniß von dem Gang der Wi}jenschaft erhält. Zu dieser kleinen Auêgabe dürften die, wenn auch geringen Bibliothekfonds Oen Es bedarf nur der Durchführung; der Anstoß sei hiermit gegeben.

F Fei für öffentlihes Recht. Herausgegeben von Dr. Paul Laband, Professor der Rehte in Straßburg i. E., und Dr. Felix Stoerk, Professor der Rechte in Greifswald. Freiburg i. B. 1892, Afkademische Verlagsbuhhandlunz von I. C. B. Mohr (Paul Siebeck). Band VII. Heft 3 hat folgenden Inhalt : A. Klewiß, Die Entschädigungspflicht des Staats bei unschuldig erlittener Straf- haft im Lichte der nueucsten österreichishen Rechtsentwickelung.

C. Bornhak, Die vertragsmäßigen Grundlagen der Reichsverfassung. K. Preger, Die Ordnungéstrafe im Reichsreht. Entscheidung des Königlichen Ober - Verwaltungsgerihts vom 1. April 1892 zur Frage: Sind die Beamten des evangelischen Kirchenregiments in Breusen als Staatêbeamte anzusehen ? L. Fuld, Gemeindeverbände in Franfreih. Es folgen eingehende Besprehungen fahwissenschaft- liher Schriften.

Das Versammlungs- und Vereinsreht Deutsch- lands. Zusammengestellt von Dr. H. A. Mascher, Bürgermeister. Berlin 1892. F. F. Heine’'s Verlag. Kl. 8. S. 144 2 Æ Reichs- und landesgeseßlihe Saßungen sind übersichtlih zusammengestellt und mit erläuternden Anmerkungen versehen. Ein ABC-Negister bildet den Shluß. e

Hauptregister zu den Jahrgängen XXl1—XXXYÿ mit zwölf Beilageheften der Beiträge zur Erläuterung des deutschen Rechts. Bearbeitet von Marx Friedländer, Amtsrichter. Berlin 1892. Franz Vahlen. 8. 285 S. 5 M S. 1 bis 196 bringt ein ABC-Register mit gut ausgewählten Stich- worten: S. 199 bis Schluß giebt ein Verzeichniß der erläuterten Gesctzesstellen; in cinem Anhang sind die besprochenen Paragraphen des Entwurfs des bürgerlichen Geseßbuhs aufgeführt. Der reiche Inhalt der Zeitschrift unter der Redaction des Triumvirats Rassow, Künzel, Eccius wird durch das sorgfiltig gearbeitete Register immer weiter nußbar werden; der Bearbeiter hat dur seinen Fleiß vielen Collegen die Mühe des Suchens erspart. :

Der Commentar zum Strafgeseßbuh von dem Reichs-Gerichts-Rath Dr. Julius Olshausen (vierte Auflage), auf dessen einzelne Lieferungen wir wiederholt hingewiesen haben, liegt jeßt mit der 7. Lieferung abgeschlossen vor. Der Preis des voll- ständigen Werks, zwei Bände, beträgt 30 Æ, geb. 35. (Verlag von Franz Vahlen in Berlin W., Mohrenstraße 13/14.)

Volkswirthschaft.

Der OGOvoßbetrie), ein wWirlhsqhastlicher und socialer Fortschritt. Eine Studie auf dem Gebiete der Baum- wollindustrie von Dr. Gerhard von Schulze-Gaeverntß. Leipzig 1892, Verlag von Dunker und Humblot. Preis 5,60 Der unermüdlihe und überaus fruchtbare Verfasser macht es sich zur Aufgabe, der zuerst von Ricardo verbreiteten, später aber sowohl in sfocialdêmokratishen wie in \staats- socialistishen Kreisen allgemein anerkannten Meinung entgegen- zutreten, daß der Großbetrieb den Arbeiter zu einem elenden Sklaven mache und ihn unaufhaltsam herabdrücke. Er fucht zu beweisen, daß der Großbetrieb nicht nur ein wirkliher wirthschaftliher Fortschritt sei, sondern auch einen wirthschaftlihen und socialen Fortschritt, d. V: die Hebung der Lage der Arbeiter herbeiführe. Bekannt ist, daß die Socialdemokraten selbst \{chon auf ihrem Congreß in Halle 1890 das Ricardo’she eherne Lohn- geseß, welches die Unmöglichkeit der Hebung der Lage der Arbeiter behauptet, als unrihtig anerkannt und fallen gelassen haben. Gleihwobhl fehlt es auch heute nicht an der Erfahrung. daß der Großbetrieb vielfah die Lage der Arbeiter herabdrückt, ja daß ]ogar Lohnsteigerungen sich als nachtheilig für die Schaffenskraft der Arbeiter herausstellen und eine Abnahme der Arbeits- leistungen bewirken, was mit einem wirthschaftlichen und socialen Rückfschritt gleihbedeutend sein würde. Schulze führt einen Ausspruch des preußischen Handels-Ministers ‘bom 28. März 1876 an, der eine Abnahme der Arbeitsleistungen bei Lohnerhöhungen constatirt, und wir fönnen unsererseits auf die Statistik der Löhne und Productionen der Bergarbeiter in den leßten vier Jahren hinweisen, welhe jüngst im „R.- u. St.-A.“ in Nr. 229 unter „Statistik und Volkswirthschaft“ veröffentliht wurde und die diese Erfahrung zu bestätigen scheint. Der Verfasser führt zahlreihe Theoretiker und auch einzelne Praktiker an, die gegen- theiliger Ansicht sind. Er glaubt nun nicht, daß die eine Ansicht allein recht, die andere einfah unrecht hat, meint vielmehr, der Widerspruch sei nur so zu lösen, daß er als Ausdruck einer Entwickelung aufgefaßt wird. Dies soll heißen, daß „nur in Ländern mit Uebergangs- zuständen“" der Großbetrieb noch keinen focialen Fortschritt mit sich bringe, daß aber dort, wo „der wirthschaftlihe Umschwung fertig dastehe , pon Theorie und Praxis die gegentheilige Lehre anerkannt werde. “Ver Verfasser untersuht nun an der Baumwollindustrie, wie die wirth- schaftliche Entwikelung einmal den technischen, sodann den focialen Fortschritt bedeute und wie die Hebung der Arbeiterklasse mit ihr Hand in Hand gegangen sei. Im Gegensaß zu der bochentwielten englishen Baumwollindustrie, wo Wochen- verdient und Lebenshaltung der Arbeiter _hochstehen er die enalishe Woll- und - Kammgarnindustrie stark zurückgeblieben : in dieser berrshe noch Klafssenkampf und Klassenhaß, wie vor 50 und 60 Jahren in der Baumwollindustrie. Die _ shlechteste Lage der Arbeiter zeige die Seidenindustrie von Macclesfield, die auch technisch außerordentlich zurückgeblieben sci: „Die höchste Lebenshaltung der arbeitenden Klassen weisen hohentwielte exportirende Großindustrien nah.“ In wie weit es dem Verfasser gelungen ist, seine Theorie zu erhärten und zu befräftigen, bleibe dahingestellt : da wo die Großindustrie scheinbar nachtheilige Wirkungen auf die Arbeiterschaft und ihre Lage ausübt, werden diejenigen, die seiner Theorie huldigen, stets versucht sein, dies auf ein „Üebergangésstadium“ zurückzuführen, während fie die günstige Entwikelung als ein Zeichen des „fertigen Umschwungs“ aus- geben werden, wenn au vielleicht in beiden Fällen thatsächlich das Umgekehrte richtig ist. Aber der Werth der Abhandlung liegt niht in der Theorie und in der Tendenz, die verfolgt wird nah dieser Richtung bleiben vielmehr noch tausend Fragen

Kronland

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ofen, und die Entwickelung anderer Industrien könnte leiht zu anderen Ergebnissen führen: erwähnt mag auch werden, daß der augenscheinlih bevorstehende Ausstand in der Baumwollindustrie von Lancasfhire gerade nit dazu angethan ist, die Theorie des Verfassers zu bekräf- tigen; , der Werth seiner Arbeit liegt in der historishen Studie über die Baunw ollindustrie (der englischen wie der deutschen), die in den einzelnen Stadien der Entwickelung vorgeführt wird und so ein gutes Stück Wirthschaftsgeschichte oder eine Geschichte der socialen Ent- wicelung darstellt. Der Werth würde freilich noch größer sein ohne die der Schrift zu Grunde liegende Tendenz, welche, wie ge!agt, die Theorie des Verfassers noch durchaus nicht unanfetbar mad. ; Die Fachvereine und die sociale Beweglng in Frankreich, von Dr. jur. M. von der Osten (Sonderabdruck aus Schmoller's Fahrbuch für Gesetzgebung XV, 4). Leipzig, Duncker u. Humblot). Diese 104 Seiten starke Schrift unterrichtet aufs beste über die Entwikelung, welche die Arbeiterbewegung in Frank- reih feit 1870 genommen hat, und orientirt ]ómit genau über die treibenden Kräfte in der socialen Bewegung der Gegenwart in Frankreih. Der Verfasser glaubt auf Grund der allerdings wobl in ihrem Wesen etwas ovtimistisch oder niht ganz objectiv beurtheilten Zustände in Frankreich für Deutschlahs das Heil des socialen Friedens von der Bildung von Fachvereinen der Arbeiter wie der Arbeitgeber erwarten zu können und erhofft hierfür staatliche Mitwirkung. Ob aber gerade die neuere Bewegung in Frankreich mit ihrer politishen Auëartung der Einrichtung der Fachvereize das Wort redet, bleibe dahingestellt Militärisches. : : Das Königlich preußishe Cadettencorvs 1859 bis 1892 unter ven Kaisern und Köntges Wilhelm L, Friedrich IIL, Wilhelm Il, auf Veranlassung des Königlichen Commandos bearbeitet von von Scharfenort, Hauptmann a. D., Bibliothekar an der Haupt-Cadetten-Anstalt zu Groß-Lichterfelde und Lehrer an der Kriegs- Akademie. Berlin 1892. E. S. Mittler und Sohn. Preis 4 Æ# Im September d. I. blickte das Cadetten- corps auf eine 175 jährige ehrenvolle Geschichte zurück. Dieser Um- stand war die Veranlassung zur Entstehung der vorliegenden Schrift, die eine willfommene Ergänzung der bis zum Jahre 1857 reichenden Geschichte des Königlih preußischen Cadettencorps von Crou]az bildet, weil sie gerade die Zeit behandelt, in der das seit seiner Gründung durch König Friedrich Wilhelm I. am 1. Septsmber 1717 für das preußishe Öffiziercorps segensreih wirkende Institut seine durch die erhöhten Anforderungen an die allgemeine wissen- \chaftlihe Bildung und durch die großen Armeevermehrungen ge- botenen bedeutungsvollsten Veränderungen erfuhr. Schon zu Anfang der Regierung des Königs Wilhelm T. wurde es, wie der Verfasser erwähnt, klar, daß das Cadettencorps seinem doppelten Zweck als Wohlthätigkeitsanstalt für besonders in Kriegszeiten um das Vaterland verdiente Offiziere oder ihre Wittwen durch Erleichterung der Erziehungssorgen für ihre Söhne, sowie als Pflanzstätte zur Heranbildung eines geeigneten Offizier-Ersatzes zu dienen bei weitem niht mehr genügte. Es wurde deshalb eine erheblihe Ver- größerung beschlossen und zum Neubau der am 1. Juli 1878 bezogenen Haupt-Cadetten-Anstalt in Lichterfelde, sowie zur Errichtung der drei neuen Voranstalten in Plön, Oranienstein und Karlsruhe neben den schon bestehenden in Potsdam, Wahlstatt, Kulm (jeßt Köslin) und Bensberg @&fschritten, und damit die Zahl der auf- zunehmenden Zöglinge auf 2190, zum 1. April 1893 sogar auf 2500 (davon 1000 in der Haupt-Cadetten-Anstalt) erhöht. Gleichzeitig mußte aber auch in wissenshaftliher Beziehung die Anstalt den Anforderungen der Zeit entsprehend gehoben werden, da sie infolge der veralteten Lehrmethode, die sie in ihren Leistungen weder dem Gymnasium noch der Realschule erster Ordnung ebenbürtig erscheinen ließ, derart an Ansehen im Lande verloren hatte, daß im Jahre 1873 66 und 1876 240 Stellen nicht beseßt werden konnten und damit ein Einnahmeausfall von 151 350 4. veranlaßt wurde. * Durch eine bedeutende Vereinfachung des Lebrplans und Nückkehr zu den Erziehungsgrundsäßen des Generals von Brause aus den Jahren 1818 und 1822 wurde bald das Ver- lorene wieder gut gemacht, das Cadettencorps in allen seinen Klassen mit der Realschule erster Ordnung gleichgestellt und den Zöglingen Gelegenheit gegeben, entweder von Ober-Secunda aus die Fähnrichs- Prüfung oder von Ober-Prima aus die Abiturienten-Prüfung abzu- legen. Der Einfluß dieser Verbesserungen machte sih durch so ver- mehrte Anmeldungen fühlbar, daß schon im Jahr 1887 Hunderte von Bewerbern abgewiesen werden mußten. Zu einem gewissen Abschluß famen diese neuen Einrichtungen jedoch erst durch die Allerhöchsten Erlasse vom 1. Mai 1889 und 13. Februar 1890, wonach das Ca- dettencorps dazu auëersehen war, zuerst die von Seiner Majestät dem Kaiser geplanten Reformen des Unterrichts durchzuführen. Von beson- derem Interesse sind deshalb die eingehenden Mittheilungen des Verfassers über den Einfluß der in diesen Erlassen auëgesprochenen Bestimmungen auf die einzelnen Unterrihtsfächer. Aus dem reihen Zahlenmaterial dieser Schrift möge noch angeführt sein, daß zur Zeit des Feldzuges von 1870/71 90 Generale, 591 Stabsoffiziere, 738 Hauptleute und Nittmeister, 1842 Lieutenants, im ganzen 3286 Offiziere der Armee aus dem Cadettencorps hervorgegangen waren. Zum Schluß wird eine namentliche Liste der in den drei Feldzügen 1864, 1866 und 1870/71 auf den Schlachtfeldern gefallenen und der infolge

T des Krieges 1870/71 ihren Krankheiten erlegenen ehemaligen

Zöglinge des Cadettencorps gegeben. Das mit Liebe zum Gegenstande geschriebene lesenswerthe Buch wird siherlih dazu beitragen, in den auf die Wohlthaten des Cadettenhauses angewiesenen Kreisen das Vertrauen auf die dortige Erziehung zu befestigen.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs: Maßregeln.

N@PLiPhteNn : über die Verbreitung von Thierkrankheiten im Auslande. Oesterreich. 7. September.

Orte: Höfe: Orte: Höfe: Orte: 2 2 4 2

14. September. 21. September. 30. September.

Zahl der verseuchten Orte: 3 3 X 4 230 63 6 10 15

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Ungarn. 19. August.

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