1892 / 254 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 26 Oct 1892 18:00:01 GMT) scan diff

f

Rolle der Diana das neuverpflichtete Fräu”ein Christine Schneider

auftreten.

Am Freitag wird im Th omas- Theater „Onkel Bräsig" mit

dem Nachspiel „Onkel Bräsig's leßte Stunden“ zum

Scene gehen. Die Clavier-Virtuosin Frau Margarethe Ste

veranstaltet am Freitag_in der Sing-Akademie ein Concert mit

dem Philharmonishen Orchester. Die bekannte Fräulein Marie Ber

C-moll-Quintett von Herzogenberg die zweite Violine

Prenßische Klafsenlotterie. (Ohne Gewähr.)

Bei der gestern fortgeseßten Bo der 1 Klasse 187. Königlich preußischer Kla senlotterie fielen in

der Nachmittags-Ziehung :

3 Gewinne von 10000 A auf Nr. 26 54 805.

1 Gewinn von 5000 #4 auf Nr. 97 773.

38 Gewinne von 3000 #4 auf Nr. 10 089. 10 221. 108320. 22344. 26 941. 30 44 384. 48 634. 51026. 52979. 53 951. 55 87 801. 91 074. 91754. 94711. 101 158. L089 119 100. 130441. 139 607. 150 328. 1614 156 693 159867. 167 945. T1 900: 1761 181 329. 184 892. 184 989.

95 Gewinne von 1500 4 auf Nr. 446.

97 120. 35 747. 40177. 42 892. 47 361. 48 177. 50 484.

74 838. 95 370. 113 594. 116 297. 122 373. 123 127 701. 135 367. 137 962. 176 535. 186 751.

36 Gewinne von 500 / auf Nr. 5339. 1104 14417 241907. 20 809. 28 884. 32 44997, 47410. 50220. 67 28. 68 308. 68

197/073. 131807. 137390. 199/062. 146 991. 151 488. 154452. 159229.

Bei der heute fortgeseßten Ziehung d 187. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen mittags-Ziehung :

1 Gewinn von 30 000 6 auf Nr. 32 005.

4 Gewinne von 15 000 4 auf Nr. 47 158 911. 171 846.

1 Gewinn von 10 000 M auf Nr. 10 814.

5 Gewinne von 5000 # auf Nr. 46 645. 46 670. 70399.

40 Gewinne von 3000 4 auf Nr. 1220. 17498. 25 158. 29762. 35548. 45 579. 56197. 6 501. 60541. 69734. 69 992.

vom 26. Oktober, Morgens.

Wetterberi

Stationen. Wind. Wetter.

in 9 Celsius

Temperatur T. =409R.

Bar. auf 0 Gr.|

OSO dlhalb bed. SW 2 heiter S 2lhalb bed. | WNW 1 wolkig!) {till wolkenlos | | till Nebel | |[SO Usbedeckt_ NNW 1 bedeckt?)

Mullaghmore A verdeen .. Christiansund Kopenhagen . Stockholm Haparanda . St.Petersburg Moskau . (orf, Queens- ton Cherbourg eider. Sylt Hamburg .. Swinemünde Neufahrwafser| Memel . .. |

Here dis Münster . . . Karlsruhe . . Wiesbaden . München .. Chemniy

Derlin «- «| e e ed | | Breslau . . - | NNW P2Regen | Gle d'Ait . ch | NO 4'bedeckt | Nizza . «.. | 7566 |SW 1wolkenlos | t 56 | till Regen |

1) Abends und Morgens Dunst. ?) Gestern Abend und Nachts Schnee und Regen. ?) Reif. 4) Nachts starker Regen. *) Gestern Schnee. 2 QEN Schnee, Nahts Regen. 7) Nachts Regen. ) Nebel.

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Uebersicht der Witterung. : Die Luftdruckvertheilung Europas if eine sehr leihmäßige und daher die Luftbewegung fast überall {wah in barometrishes Maximum liegt über England und scheint sih rasch ostwärts auszubreiten, sodaß für unsere Gegenden demnächst ruhiges, theils heiteres, theils nebliges, sonst trockenes Wetter mit Nachtfrösten zu erwarten sein dürfte. Bei meist \{chwachen, vorwiegend nördlihen bis westlichen inden ist das Wetter über Deutschland kalt, an der Küste meist heiter, im Binnenlande trübe. In Süddeutschland sind außerordentlih große Nieder- {läge gefallen: Bamberg 28, Mühlhausen 30, Kaiserslautern 48, Karlsruhe 80 mm, andererseits melden Arlon 25, Paris 53 mm Regen. In Fin- land und Nord-Schweden herrsht strenge Kälte,

Haparanda meldet minus 19 Grad. Deutsche Seewarte.

S4 C S A H? S S E T: E R I A S R GE S Theater- Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Donnerstag: Opern- haus. 221. Vorstellung. Carmen. Oper in 4 Acten

g giebt am 28. d. M. im Saal Bechstein einen Liederabend. Am nästen 11. Quartett-Abend der Herren Seis Foachim und Genossen am Sonnabend übernimmt Herr

oncertmeister S in dem u. a. zur Aufführung gelangenden

149190. 155 612. 156 990.

69 989. 83 192. 88012. 90472. 94469. 125 368. 126 165. 146 648.

172 444.

7922. 38 595.

45 678. 52 080. 75 092. 75 T4.

143 238. 162 128.

legten Mal in | 179 673.

rn aus Dresden

105 170. 140 120. 161 097. 170 928.

102 797. 136 142. 154 282. 170 509.

102 595. 135 112. 147 157. 169 115.

Concertsängerin

21 596.

120 591. 132134. 139282.

144 315.

726. 39 309.

s A 903. 65 832. 659. 110 065. 89. 152913. 19. 179 963.

9943. 19491. 434. 127 243.

8485. 9937. 525. 36 072. 70. 69 010.

146 832.

172711. | chors begleitet.

er 4. Klaße in der Vor-

289. 88 190:

9080. 14 206.

find willkommen.

Halévy, nah einer Novelle des Prosper Mérimée. Tanz von Emil Graeb. In Scene geseßt vom Ober - Regisseur Teylaff. Dirigent: Kapellmeister Weingartner. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 230. Vorstellung. Der Wider- spenftigen Zähmung. Lustspiel in 4 Aufzügen von William Shakespeare, nah der Uebersetzung von Wolf Graf Baudifssin (Schlegel-Tieck), für die deute Bühne bearbeitet von Robert Kohlrausch. In Scene gesezt vom Ober-Regisseur Mar Gruke. Anfang 7 Uhr. Freitag: Opernhaus. 992. Vorstellung. Ca- valleria rusticana. (Bauern-Ehre.) Oper in 1 Aufzug v Pietro Mascagni. Text nah dem aleihnamigen Volks\tück von Verga. In Scene ge- seßt vom Ober-Regisseur Tetlaff. Dirigent : Kapell- meister Dr. Muck. Der Barbier von Sevilla. Komishe Oper in 2 Acten von G. Rossini. Dichtung nah Beaumarchais, von Cesar Sterbini, überseßt von Ignatz Kollmann. Dirigent : Kapell- meister Weingartner. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 231. Vorstellung. Maria Stuart. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Schiller. Anfang 7 Uhr.

Deutsches Theater. ODonnerêtag: Der Misanthrop. In Civil. Anfang 7 Uhr.

Freitag: Galeotto.

Sonnabend: Zum 1. Male: Lolo’s Vater. Volksstück in 4 Aufzügen von Adolph L’Arronge.

PGerliner Theater. Donnerstag: Das Käthchen von Heilbroun. Anfang 7 Uhr. Freitag : 9. Abonnements-Vorstellung. Der Hütten-

besitzer. Sonnabend: Zum 1. Male: Dora.

Lessing- Theater. Donnerstag: Zum 28. Male: Die Orientreise. Schwank in 3 Acten von Oscar Blumenthal und Gustav Kadelburg. Anfang 74 Uhr.

Freitag: Die Orientreise.

Sonnabend: Die Orientreise.

Wallner-Theater. Donnerstag: Letztes Auf- treten des Herrn Franz Guthery. Zum lehten Male: Eine leichte Person. Posse mit Gesang in 3 Acten (7 Bildern) von Emil Pohl. Musik von A. Conradi und V. Holländer. (Hätschler: Herr Guthery.) Anfang 7# Uhr. :

Freitag: Zum 1. Male: Joachim von Branden- burg. Schauspiel in 5 Acten von Marx Meßner.

Friedrich - Wilhelmstädtisches Theater. Donnerstag: Vierter Abend im Offenbach-Cyclus. 12. Aufführung. Die schöne Helena. Komische Operette in 3 Acten von Meilhac und Halévy, deutsch von I. Hopp. Musik von Jacques Offen- ba. Anfang 7 Uhr.

Freitag: Dieselbe Vorstellung.

Residenz-Theater. Direction : Sigmund Lauten- burg. Donnerstag: Zum 20. Male: Im Pavillon. Le Parsum.) S(hwank in 3 Acten von Ernest

77 315. 80955. 93 752. 95 780. 109 371. 121 581. 129 648. 143 434. 146 367. 150 684. 164 121. 168640. 168979. 183 304. 186 869. 189516.

33 Gewinne von 1500 (4 auf Nr. 3830. 17 570. 29 689. 40 371. 58949. 77496. 82016. 86 328. 87 389. 92 935.

42 Gewinne von 500 4 auf Nr. 4095. 12757. 14 658. 30751. 32541. 32719. 35677. 36951. 37 592. 38 535. 41198. 42032. 45968. 52448. 53799. 56 818. 58 408. 70 493. 104 614. 107 842. 113 919. 114 731. 115 880. 139 624. 151 481. 154 326. 157 507. 162 619. 174 176. 180 137. 184 218. 184794. 186 797.

JFagd.

Freitag, den 28. d. M., findet Königliche Parforce- Stelldichein: Mittags 1 Uhr am Jagdschloß

Mannigfaltiges.

Anläßlich des fünfzigjährigen Springbrunnen-Jubiläums im Park von Sanssouci wurdeSeiner Majestät dem Kat]er am Sonntag Vormittag, als Allerhöchstderselbe den Gottesdienst in der Friedenstirhe zu Potsdam verließ, ein Buch überreicht, das eine mit zahlreichen Photographien versehene Geschichte der Springbrunnen von Sanssouci enthält und vom Ingenieur und Königlichen Dber- Maschinenmeister Paul Artelt in Potsdam verfaßt ist. Das Buch wird nah ciner Mittheilung der „Voss. Ztg.“, da es nur in dreißig Eremplaren gedruckt wurde, 1m Handel nicht zu haben sein.

Die Kirche zum guten Hirten in Friedenau it wie biesige Blätter melden, am Sonntag gerichtet worden. Ihre Majestät die Kaiserin, die Protectorin des Kirchbaues, hatte eine Depesche geshickt; die Feier wurde durch Gesänge des Kirchen-

In den Parterresälen des Herrenhauses ist heute der zweite Bazar dieses Winters, zum Besten der Armen der Elifabeth- gemeinde bestimmt ist, eröffnet worden. Der Bazar enthält eine große Menge nütlicher Sachen, die von den Armen der Gemeinde angefertigt sind, und deren Erlös die Mittel bieten soll, die Armen- beschäftigung fortzuseßen ; er wird auch morgen noch geöffnet sein.

veranstaltet Freitag, den 28. Oktober, Abends 8 Uhr, im großen Saale des Architektenhauses, Wilhelmstraße 92, einen Vortragsabend, an welchem Professor von Pflugk-Hartung über „Die Entdeckung und Eroberung Amerikas" sprechen wird. Damen und cingeführte Gäste

155 768. | siegte in dem

53 673. 1 175 907. | Gradi ß F.-St.

175 572.

109 308. 111973. 128 837. 141 863. 144644. 145 878. 164252. 165 103. 166 168. 183 319. 188 598.

141 612. 160 255.

140 650.

159 897. ist der hier im

Bei dem in Breslau am -24. d. M. abgehaltenen Rennen „Eröffnungsrennen“ des Königlichen Hauptgestüts „Wahlstatt“, in dem „Jungfern-Rennen“ desselben

br. H. „Leuchtkäfer“.

Danzig, 2%. Oktober. Am Montag fuhren sechs Fischer aus Karwen auf die hohe See hinaus, um ihre Nepe zu bergen. In- folge plößlich entstandenen Windwechsels schlug, wie die „Danz. Ztg." berichtet, das Boot voll Wasser. Einer der Insassen wurde sofort vom Sdélage gerührt, während die anderen, unter ihnen ein früherer Ober-Matrose der Marine, ihre Geistesgegenwart verlierend, ins Wasser sprangen ; i retteten sh dur

dex Strandbewoh i E eira und die Hinterbliebenen befinden sich in den dürftigsten Verhältnissen.

drei von ihnen ertranken, die anderen zwei Anklammern an Theile des Bootes und durch Hilfe ner. Sämmtliche Ertrunkene waren verheirathet,

Bergen, %. Oktober. Nach einer Meldung des „W. T. B.“

Fahre 1891 erbaute Dampfer „Normand“ von

4600 t béi der Inselgruppe der Pescadores (China) gestrandet und

völlig wrack geworden. schaft sind nur zwei Mann gerettet worden.

Ron der aus 27 Personen bestehenden Mann-

NRostock, 26. Oktober. In der dh! Maschinen- und Schiffsbauanstalt brah dem „W. T. B.“ z heute

eine Feuersbrunst aus, dur welche die Sägerei und die Tischler- werkstatt in Asche gelegt wurden. Das Hauptgebäude blieb verschont.

zufolge heute früh

Christiania, 25. Oktober. Eine Gesellshaft zur Anlage einer eleftrishen Bahn hier in der Stadt ist, wie „D. B. H.“ meldet, in der Bildung, nachdem die Communalverwaltung und die Regierung ihre Genehmigung ertheilt haben. Die Bahn wird vorläufig 6 km lang, die Anlagefkosten sind zu 800 000 Kron. berechnet.

Fis{hl. In Scene gesezt von Sigmund Lautenburg. Vorher: Zum 20. Male: Nach zwei Jahren. Lustspiel in 1 Act von Almásy Tihamér. Deutsch von Josef Jarno. In Scene gefeßt von Sigmund Lautenburg. Anfang 7 Uhr.

z a Vorstellung von „Im Pavillon“ beginnt um

T Freitag: Dieselbe Vorstellung.

Kroll's Theater. Donnerstag: Abschieds- Benefiz der Frau Etelka Gerster. 2. Act Rigo- letto. 2. Act Barbier von Sevilla. 3. Act Lucia von Lammermoor. (Gilda, Rosine, Lucia: Frau Gerster.) Anfang 7 Ubr. 4 E

Freitag, Montag und Mittwoch: Ensemble-Gast- spiel der Mlle. Marcolini und der Mrs. Engel, Mayan und Miranda. Zum 1. Male: Philemon et Baucis. Opéra comique en 2 actes. Mu- sique de Charles Gounod.

Nelle-Alliance-Theater. Donnerstag: - Mit gänzlich neuer Ausstattung: Zum 19. Male: Pandora, oder: Götterfunfken. Ballet-Pantomime in drei Bildern und einem Zwischenspiel von W. Ho. Musik von Frit Krause. Choreographishes Arran- gement vom Balletmeister Giovanni Ambrogio. Norkber: Die Nürnberger Puppe. Komische Oper in 1 Act von Leuven und A. v. Beauplan. Musik von A. Adam. Anfang 7 Uhr.

Freitag: Dieselbe Vorstellung.

Theater Unter den Linden. Direction: Alois und Rudolph Ronacher. Donnerstag: Die Welt in Bild und Tanz. Phantastisches Ausstattungs-Ballet in 1 Vorspiel und 9 Bildern von F. Gaul und J. Haßreiter. Musik von J. Bayer. Ballet-Autoren der K. u. K. Hofoper in Wien. Fnscenirung dur den Balletmeister Hrn. L. Gundlach. 9x Uhr: Das grandiose cinesishe Ballabile Ein Dracheufest. (Mitwirkende : 500 Personen.) Nor dem Ballet (nur noch einige Aufführungen) : Daphne. Operette in 1 Act von Hans Müller. Musik von A. Ferron. Inscenirt vom Ober-Regisseur Herrn C. A. Friese. Ueberdies: ervorragendstes Variété-Programm. Kassen-Eröffnung 65 Ühr. Anfang 7 Uhr. Café Ronacher, Restaurants Unter den Linden. Ronacher. Während des ganzen Tages und auch nah der

Vorstellung geöffnet.

Adolph Ernst-Theater. Donnerstag: Zum 52. Male: Die wilde Madonna. Gesangs- posse in 3 Acten von Leon Treptow. Cou lets von G. Görß. Musik von G. Steffens. Mit neuen Costumen aus dem Atelier der Fr. Köpke und neuen Decorationen von Lütkemeyer in Coburg. In Scene geset von Adolph Ernst. Anfang 72 Uhr.

Freitag: Dieselbe Vorstellung. j

Thomas-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Donnerstag: Gesammt-Gastspiel des Frit Reuter- Ensemble unter Direction von Auguft Junker-

Darmstadt, 26. Oktober. herzog wird der feierlichen Einweihung der Schloßkirche in Wittenberg in Person beiwohnen. i

Paris, 26. Oktober. (W. T. B.) 4 gangenen S chieds\prucch des Minister-Präsidenten Loubet bezüglich des Strikes in Carmaux werden die vorgekom- menen Gewaltthätigkeiten und Geschesverleßungen in keinerlei Beziehung entschuldigt spruch beschränkt sich auf folgende drei Punkte: Calvignac wird in seinen Posten als Arbeiter der Grubengesellschaft wieder eingeseßt, ihm für die ganze Dauer seiner Amtsthätig- feit als Maire von Carmaux aber Urlaub ertheilt; die Gruben- Die Deutsche Colonial-Gesellschaft, Abtheilung Berlin, | gesellshaft nimmt alle strifenden Arbeiter mit Ausnahme der

durch den Gerichtshof von Albi verurtheilten wieder in Arbeit; Director Humblot bleibt in seiner dienstlichen Stellung.

Nach Schluß der Redaction eingegangene

Depeschen.

(W. T. B.) Der Groß-

Jn dem nunmehr er-

oder gut geheißen. Der Schieds-

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Onkel Bräsig. Lebensbild in 5 Acten nah Frit Reuter's „Ut mine Stromtid“ für die deutsche Bühne eingerichtet von August Junkermann. Anfang 72 Uhr. Freitag : Dieselbe Vorstellung.

Fn Vorbereitung: Der Vereinspräfident.

[33701] Hohenzollern-Galerie

Lehrter Bahnhof. L #4 Sonntags 50 Gr. histor. Rundgemälde 1640—1890. Geöffnet 9 Uhr bis Dunkelh. Sonnt. D9—D.,

Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes - Ausstellungs - Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12—11 Uhr.

Concerte.

Sing-Akademie. Donnerstag, Anfang 73 Uhr : Concert von Lydia Müller unter gütiger Mit- A des Vicolin - Virtuosen Herrn Waldemar Meyer.

Concert-Haus. Donnerstag, Abends 7 Uhr: Karl Meyder-Coucert. Gesellschafts-Abend.

Saal Bechstcin, Linkstraße 42. Donnerstag, Anfang 8 Uhr: Concert des Pianisten Moriß Meyer - Mahr unter gütiger Mitwirkung von Louisa Nitita sowie der Herren Hof-Concertmeifter Mar Grünberg (Violine) und Königlichen Kammer- musiker O. Lüdemann (Cello).

a

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Wilhelmine von Zißewiß mit Hrn- Rittergutsbesißer von Boehn (Zezenom Lojow). Verehelicht: Hr. Felix Graf von Voß-Giewiß

mit Frl. Esther Lawrence (Dresden). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Prem eut von

Schleicher (Perleberg). Hrn. rem.-Lieut. von der Osten (Neu-Ruppin). Cine Tochter: Hrn. Oberlehrer Dr. Röhlecke (Magdeburg). Hrn. Kreis-Physikus Dr. Dietrich ( iebenwerda).

Gestorben: Fr. Geh. Ober - Regierungs - Nath Catharina Hauschild, geb. von Stutterheim (Straßburg i. E.). Hr. Großherzogl. Sächs. Wirkl. Geh. Rath Carl W. Chr. Frhr. von Fritsh (Dresden).

Nedacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin:

Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlag8- Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sechs Beilagen

(einshlicßlih Börsen-Beilage).

pon Georges Bizet. Tert von H. Meilhac und L.

Blum und Raoul Toche. Deutsch von Ludwig

mann. (Leßte Bräsig - Woche.) Zum 49. Male:

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M 254.

Literatur. Geschichte.

ff Urkunden und Actenstücke zur Geschichte des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg. (Auf Veranlassung Seiner Hochseligen Majestät des Kaisers Friedrich als Kronprinzen von Preußen. 12. Band. Politische Verhandlungen. 8. Band. Herausgegeben von Dr. Ferdinand i Dir. Derlin, O. Neimer/ 1892) /

, Diese große Publikation ist in den legten Jahren rüstig gefördert worden. Sie betrachtet die Regierungsthätigkeit des Großen Kurfürsten nah zwei Richtungen: seine Beziehungen zu den auswärtigen Mächten und seine inneren Kämpfe mit den Ständen. Die Schilderung der auswärtigen Politik, die uns hier allein interessirt, war bereits durch einen 1890 ershienenen Band (besprochen an dieser Stelle in Nr. 172, Juli 1890) bis. zum Jahre 1675 fortgeführt, es fehlte nur noch die Geschichte der zweiten Hälfte der sehziger Jahre. Diese Lücke füllt der vorliegende Band aus.

Jn dieser Zeit befand ich Brandenburg niht mehr in der Zerrüttung, in die es der dreißigjährige Krieg gestürzt hatte; der Kurfürst hatte sih ein kleines, aber zuverlässiges Heer ge- schaffen und den ersten Grund zu eincr geordneten Finanz- politik gelegt, ferner hatte er den Ständen gegenüber seine landesherrlihe Macht zur Geltung gebraht und endlich Preußen von der polnischen Lehnshoheit befreit. Gestüßt auf diese materiellen und moralischen Erfolge durfte er hoffen, in den Welthändeln eine selbständige Stellung zu behaupten. Die Lage seiner Staaten, die von der Weichsel bis zum Rhein hin zertheilt waren, brachte es mit sih, daß cr von jeder größeren europäischen Verwickelung berührt wurde und daher den Blick zugleih nah Osten und Westen zu richten hatte. In der Epoche, die dieser Band behandelt, nimmt nicht wie im vorhergehenden Jahrzehnt ein großer Krieg das Haupt- interesse in Anspruh; wir hören nur von geringfügigen militärischen Unternehmungen, und die diplomatische Thätigkeit des Kurfürsten ist zwar außerordentlich lebhaft, aber ohne jede kriegerische Tendenz und nur auf die Sicherung des Vater- landes bedacht. Jn folgenden Abschnitten führt uns Hirsch die Bezichungen Brandenburgs zu dem Ausland in jener Zeit vor Augen: E

1) Die Unterwerfung von Magdeburg 1666. Jm westfälishen Frieden hatte Friedrih Wilhelm als Ent- schädigung für Vorpommern die Anmwartshaft auf Magdeburg erhalten, nah dem Tode des regierenden Administrators sollten ihm Stadt und Erzstift zufallen, zur Sicherung seiner An- sprüche aber fogleich die Eventualhuloigung leisten. Troßdem verweigerte der Magdeburger Rath im Vertrauen auf die Hilfe des Kaisers und der Schweden, die beide dem Kurfürsten die wichtige Stadt nicht gonnten, den Huldigungseid, und wirklich gelang es ihm, eine Zeit lang unabhängig zu bleiben, da Friedrich Wilhelm, mit dringenderen Angelegenheiten beschäftigt, nicht einschreiten konnte. Erst im Jahre 1666 erlaubte die politische Lage ein ernstliches Vorgehen gegen Magdeburg: von Schweden war kein Widerstand zu erwarten, da es brandenburgischer Hilfe gegen Bremen bedurfte, und der Kaiser durfte ebenfalls nicht wagen, sich durch eine offenkundige Verlegung des westfälischen Friedens mit dem mächtigsten RNeichsfürsten zu verfeinden. Die Stadt allein war zum Widerstande unfähig, und so ging die Huldigung nah kurzen Verhandlungen mit dem Nathe ohne Schwierigkeit vor sich. /

2) Der bremische Krieg, die Quadrupel [lianz unddie engere VereinigungzuBraunschweig 1665 bis 1668. Auf Bremen erhob die Krone Schweden seit dem west- fälischen Frieden ähnlihe Ansprüche wie der Kurfürst auf Magdeburg, konnte aber aus denjelben Gründen nicht vor 1665 ihre Rechte geltend machen. Bremen leistete Widerstand, und beide Theile riefen Brandenburg nun um Hilfe an, das eine vermittelnde Stellung bewahren wollte. Die Verhältnisse wurden dadurch schwieriger, daß zu gleicher Zeit Holland und Frankreich gegen England Krieg führten, Schweden auf die Seite Englands zu treten drohte, wogegen sih Holland mit Däne- mark, Braunschweig und Brandenburg verbündete. Doch ge- lang es endlich, cinen Krieg zu verhüten und auch zwischen Bremen und Schweden einen Vertrag zu stande zu bringen, der einstweilen beide Theile befriedigte. Wie Hirsh aus den Acten nachweist, verfolgte hierbei Friedrich Wilhelm stets eine gemäßigte und auf die Erhaltung des Friedens zielende Politik; seine Bündnisse waren alle defensiven Charakters. __3) Brandenburg und Polen 1664—73. Für Friedrih Wilhelm’'s Politik gegen das FJagellonenreih war der Gesichtspunkt maßgebend, nie eine \hwedish-polnische Allianz zu dulden. Der Feindschaft dieser beiden Staaten verdankte cr die Unabhängigkeit seines preußischen Landes, ihrer Vereinigung hätte er crliegen wüssen. Als daher die polnische Hofpartei noch bei Lebzeiten des Königs Johann Kastmir mit Unterstüßung Ludwig's XIV. einen französischen Prinzen als zukünftigen Throncandidaten aufstellte, wider- sezte er -fich diesem „Plane mit aller Energie, denn bei der traditionellen Freundschaft zwischen Schweden und Frankreih wäre dieser französische Prinz auf dem Thron Polens unbedingt Schwedens Bundesgenosse geworden. Anstatt dessen brachte er den Pfalzgrafen von Neuburg in Vorschlag und suhte auch - Ludwig XIV. dafür zu ge- winnen, der in der That, mit Plänen gegen die spanischen Niederlande beschäftigt, gegen das Versprechen, franzosenfeindlichen Truppen den Durchzug durch branden- burgishes Gebiet nah den Niederlanden zu verwehren, seine polnische Politik aufgab. Allerdings gelang es troßdem nicht, dem Pfalzgrafen die Krone zu verschaffen, als Johann Kasimir bald darauf abdankte, und zu der folgenden Regierung ge- stalteten sih die Beziehungen höchst ungünstig, bis ein Türken- krieg und Magnatenaufstände den König zwangen, bei Branden- burg Hilfe zu suchen. : d 4) Brandenburg und Desterreih 1666—68. Jn Ne Verhandlungen mit dem Kaiserhofe steht ebenfalls die

egelung der polnischen Thronfolge im Vordergrund. Der Kurfürst bemühte sich wiederholt vergebens, den Kaiser zur

Berlin, Mittwoch, den 26. Oktober

Unterstüßung des Pfalzgrafen zu gewinnen, da Leopold T. d Herzog von Lothringen die polnishe Krone zu erf E

suchte.

5) Brandenburg und England 1664—69. Mit England hatte Friedrih Wilhelm 1661 einen Handelsvertrag geschlossen, der aber ohne weitere politische Annäherung ge- blieben war. Als nun England den Krieg gegen Holland be- gann (1664), warb es um die Hilfe des Kurfürsten, der si aber keiner Partei anschließen, sondern zwischen beiden ver- mitteln wollte. So bewog er den Bundesgenossen Eng- lands, den Bishof von Münster, zum Frieden und becinflußte auch das england-freundlihe Schweden im friedlihen Sinne. Durch diese Vorgänge waren zwar die english-brandenburgishen Beziehungen etwas gelockert, aber nah dem Angriff Ludwig's XIVY. auf Flandern machte England wiederholte freilih vergeblihe Versuche, ein engeres Einvernehmen mit Brandenburg wiederherzustellen.

__6) Brandenburg und Frankrei ch 1666 —69. Das Ziel Friedrih Wilhelms war, mit Frankreich, dem mäctig- „sten Staat Europas, der namentlih in Polen und Schweden

“großen Einfluß besaß, gute Beziehungen zu pflegen, sich aber

nicht zum willenlosen Werkzeug der französischen Politik, wie etwa der Kurfürst von Köln, machen zu lassen. Daher trat er dem unter, französishem Protectorat stchenden Rhein- bunde “bel, fux aver zuglei fort, die seinem Interesse widerstreitende französishe Candidatur in Polen aus allen Kräften zu bekämpfen. Wie die polnische Frage fernerhin den Kurfürsten zum Nachgeben in der flandrischen Angelegenheit nöthigte, haben wir oben gesehen. Die Folge davon war, daß er eine Zeit lang in Gegensag zu England und Holland, die die Eroberung Flanderns durch Ludwig XI1V. nicht dulden konnten, geriêth und an dem Ver- theidigungsbunde zwischen Holland, England und Schweden (1668) nicht theilnahm. :

O VOR Hirsch veröffentlichten Acten bestehen zum großen Theil in Correspondenzen des Kurfürsten mit seinen Gesandten Brandt, Blumenthal, Jena, Schwerin, Crockow, Hoverbeck, Blaspeil u. a., sowie dem Briefwechsel mit dem Kaiser und anderen deutschen Fürsten.

E. Namentlich sei hier aufmerksam gemacht auf 41 Briefe Friedrih Wilhelm's an den Ober-Präsidenten Otto von O aus den Jahren 1668—71, die Hirsh im Wortlaut publicirt. °

 „ffÆ. Deutsche Geschichte. Von K arl Lamprecht. 3. Band. Berlin 1893, R. Gaertner. 6 4 Der zweite Band des vor- liegenden Werks hatte geshlossen mit dem Tode des.ersten staufischen Königs Konrad IILk., der das Reich in tiefster Zerrüttung hinterlassen hatte, der dritte beginnt mit einem neuen Aufschwung der deutschen Königsmacht in der zweiten Hälfte des 12. &Fahrhunderts, um mit ihrem völligen Niedergang am Ende des staufishen Zeitalters zu schließen. Die politische Geschichte dieses Zeitraums, die italie- nishe und deutshe Politik Friedrihs 1., Heinrichs VI. Universalpolitik seit der Besiznahme Siciliens, die Folgen der doppelten Königswahl nah Heinrih's frühem Tode, das wechselvolle Ringen Friedrichs Il. gegen Papst und Lombarden und endli den Zerfall des Reiches unter seinen mat- [osen Nachfolgern \kizzirt Lampreht in knappen Zügen, ohne neue Ideen und Gesichtspunkte zu bieten ; der Hauptwerth des Buches liegt in der Schilderung des inneren nationalen Lebens, das im 12. und 13. Jahrbundert außerordentliß bewegt und reihhaltig war. Leider müssen wir hier cin Bedenken wiederholen, das wir bereits bei Be- sprechung des zweiten Bandes (am 16. Juli d. I.) geltend gemacht haben: Die fachlih vortrefflihen und zum theil mit dichterischer Begeisterung geschriebenen Ausführungen werden dem Laien, der nicht gründliche historische Kenntnisse besitzt, nur schwer verständlich sein. Der Verfasser beginnt mit einer Schilderung des Städtewesens zur Stauferzeit. Er überblickt die Geschichte der deutshen Städte seit den Karolingern, seßt auseinander, wie sie im Anschluß an Märkte emporkamen und wie ihre Verfassung von faufmännischen und marftrechtlichen VSnstitutionen beeinflußt ward eine Anschauung, die, so sehr sie auch von manchen Forschern noch bekämpft wird, doch wohl die meisten Anhänger zählt und legt dann dar, wie fich das Bürgerthnm unter den Saliern und Staufern, gestüßt auf seine Wehr- und Steuerkraft, eine hobe politishe Bedeutung zu erringen wußte, ja sogar die Hauptaufgabe der Centralgewalt, den Schuß des Land- friedens, zeitweilig übernehmen fonnte. Nicht minder wichtige Ver- änderungen gingen in den ländlichen Verhältnissen vor sih. Die bäuerlihen Glemente, die ihre Freiheit- noch über die Karolingerzeit hinaus bewahrt batten, traten in der olgezeit ebenfalls wie ihre Standesgenossen in den früßeren Jahrhunderten in ein Schußverhältniß zu großen Grundkberren und ver- {molzen allmählich mit den älteren abhängigen Landsassen, den Grundholden, die selbst wiederum aus der Verschmelzung mehrerer Klassen von abhängigen Leuten entstanden waren. Das Abhängig- feitêverhältniß dieses neuen unfreien Standes wurde je länger je weniger drüdend; ihre Abgaben wurden mit der Zeit fixirt und blieben unberührt von der stetigen Steigerung ihrer Einnahmen, per- \önlih waren sie nit eigentli unfrei, sondern nur zu einer gewissen Unterordnung im “öffentlichen Leben verpflichtet. Ein Theil der unfreien Elemente, die vom Herrn zu Hof- und Kriegödienst' ver- wendet wurden, die Ministerialen, ieg im Laufe der Zeit zur vollen Freiheit empor und ging in der Stauferzeit in den Stand der freien Lehnéêträger über. Durch diese Entwickelung, welche den Stand der alten freien Bauern beseitigte, verlor der König den Zufammenhang mit den niederen Klassen der Be- völkerung: sie hörten auf, der öffentlichen Gewalt verpflichtet zu sein, und der König war dafür auf die Dienste der großen Lehnêträger, der Fürsten und Herren angewiesen. Ein Gegengewicht gegen deren wachsende Macht suchten die ersten Staufer in den Ministerialen des Neichs- und Kirchengutes, denen sie mit Vorliebe ihre Beamten ent- nahmen, aber ohne dauernden Erfolg. Bei der naturalwirthschaft- lien Grundlage des staatlichen Lebens erhielt der Ministeriale als Besoldung ein Lehnsgut, das er dann bald erblich zu machen wußte und hierauf aus dem Königlichen Dienst ausschied. So sank die Königsmacht immer mehr, während die der Fürsten beständig wuchs. Sehr eingehend bespricht Lamprecht die geistige Kultur in der Stauferzeit. Wie er hon am Schlusse des zweiten Bandes andeutete, begann im Beginn des 12. Jahrhunderts das Interesse an religiösen Fragen ab- zunehmen, und ein neues Zeitalter nationaler Laienbildung kam herauf. Auch die geistlihen Fürsten traten in den weltlichen Sdeenkreis ein und hörten mehr und mehr auf, Seelenhirten zu sein wie im 11. Jahr- hundert : Die bedeutendsten Staatsmänner Friedrih's T., Rainald von Köln und Christian von Mainz, waren Erzbischöfe. Bezeichnend für den Geist der neuen Weltanshauung war die Ausbildung des Nitter- standes mit seinem streng geregelten Ceremoniell in Waffenspielen und Zweikampf, mit seiner durchaus weltlichen, epishen und lyrischen Poesie, die zum theil nah französishem Muster die Minne als yödftes

1892.

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Ideal pries. Ein anderes Zeichen der Zeit war das beginnende Eindringen der deutschen Sprache in das Nechtsleben, sowie ihre Anwendung i Dichtungen und Predigten durh den besseren Theil des Klerus, während niedere geistlihe Elemente, die sogenannten Vaganten oft entlaufene Mönche und Klosterschüler die Reste der ottonischen Renaissance zu erhalten suchten. Diese Vaganten wurden bald in den Hintergrund gedrängt dur die Sptelleute, die, fahrend wie jenes den in Westdeutshland heimischen Heldensang von Siegfried uts“ Dieterih nah dem Süden und Of gen, w ) 6 Viet Osten trugen, wo er von den höheren Kreisen aufgenommen wurde und seine heutige Gestalt erhielt. So zeigt sih überall auf allen Gebieten der weltlihe Charakter der Zeit. Zum Schluß berührt Lamprecht die Colonisation im Slavengebiet und beschreibt hier das allmählihe Vordringen der Deutschen zwischen enau uw insbesondere die Groberung Oesterreichs und T U sowie die Gründung des Ordensstaats in Preußen

__ 44 Mit der unlängst erschienenen dritten Abtheilung ließt der erste Band der „Kunstgeschichte des deutschen Volkes von 2. Denne am Rhyn“ (Verlag von G. Grote, Berlin) ab. Die Darstellung wird darin bis an den Schluß des Mittelalters geführt und behandelt insbesondere das an neuen, die kommende Reformations- zeit vorbereitenden Culturerscheinungen so reiche fünfzehnte Jahrhundert. E le Zeit hat jüngst auch in einem großen Prachtwerk von Alwin Schult eine eingehende Schilderung erfahren, die begreiflicher- weise in dem Rahmen der größeren Aufgabe, welche sich Henne am NKhyn gestellt hat, niht überboten werden fonnte. Während in dem Buche von Schul der Nachdruck auf eine möglichst exacte Wieder- gabe der Einzelheiten, aus welchen sih das vielfarbige Bild des fünf- zehnten Jahrhunderts zusammenseßt, gelegt ift, die bildlichen und literarischen Quellen in ihrer Originalfafsung dem Leser zugäng- lih gemacht werden sollen, betont Henne am Rhyn mehr die Zu- sammenhänge und Ergebnisse der einzelnen Erscheinungen. Von der Fülle des so in objectiver Form dargebotenen Stoffes geben \hon die Kapitelüberschristen der leßten Lieferung eine Vorstellung: Volksleben in Stadt und Land, Kriegswesen und Rechtspflege, Handel und Wandel, die Verfolgten, die Schulen und der Humanismus, Schrift- thum und Kunst am Ende des Mittelalters, das Neich und die Aus- breitung der deutschen Cultur, Sitten und Gewerbe am Ende des Mittelalters. Gerade in dieser Epoche ift die feste Gliederung der scheinbar nach zwei Zeitaltern ausblickenden Culturphänomene eine besonders schwierige. Der Verfasser hat es indeß verstanden, diesen Schwierigkeiten nach Möglichkeit zu begegnen. Durch eine regere Verbindung von Tert und Bild ließe sich vielleiht noch größere Anschaulichkeit erzielen. Was das JIllustrationsmaterial anan [0 nd M größerem Umfange die besonders ergiebigen Holzschnittwerke, welche im Auftrage Kaiser Marimilian?s entstanden, herangezogen worden, fodann die Kupferstiche des fo lebendig schildernden „Meisters von 1480“, der übrigens aller Wahr- scheinlichkeit “nach auch das in Woslfegg (nit, wie der Tert angiebt

n Nürnberg) befindliche „Hausbuch“ illustrirt hat, die Miniaturen des Breviario Grimani in Venedig (nicht von Memling, fondern nah neuerer Forshung von Simon Beninck), NRichenthal’'s mit Miniaturen gezierte Chronik des C#tniter Concils und die Olden- burger Handschrift des Sachsenspiegels. Die Ausstattung hält sich in typographischer und illustrativer Beziehung durchaus auf der Höbe der bisherigen Publikationen des bewährten Verlags und übertrifft sogar die erste Auflage des Werkes in mancher Beziehung. Da noch vor Weihnachten dieses Jahres der zweite Band vollendet werden foll wird dasselbe siherlih in seiner neuen Gestalt vielfach als willkommene Festgabe begrüßt werden. e

E Militärischchs.

Geshihte des Königlich preußischen 2. Garde- Regiments z. F. 1813 bis 1892 von Otto Freiherrn von Lüdings- hausen gen. Wolff, Major im Großen Generalstabe, comman- dirt zum Stabe der V. Armee-Inspection. Zweite Auflage. Berlin 1892 E. S. Milller Und Sohn. Preis 17,50 M Auf Ber- anlassung des kürzlich als Abtheilungs-Chef in den Großen General- stab verseßen bishertgen Commandeurs des 2. Garde-Regiments z. F. Obersten Freiherrn von Gayl ift der im Jahre 1882 erschienenen und jeßt vollständig vergriffenen ersten Auflage die zweite Auflage gefolgt. Bei dieser Gelegenheit wurde die Geschichte des Feldzuas von 1866 namentli die Schlacht von Königgräß, nah dem inzwischen besonders in österreichischen Regimentsgeschichten veröffentlichten mannigfachen neuen Material umgearbeitet, während der Feldzug von 1870/71 fast unverändert bleiben mußte, da bisher von französischer Seite wenig für weitere Aufklärung geschehen ift. Unter den Ereignissen der leßten zehn Jahre, über die auf wenigen Seiten urz berichtet wird nehmen die Mittheilungen über die Beziehungen Seiner Majestät des Kaisers zum MNMegiment das besondere Interesse in Anspruh. Mehrere Ansprachen, mit denen der Allerhöchste Kriegsherr bei festlihen Anlässen, wie beim sechzigjährigen im Offizier-Casino des Garde - Regiments gefeierten Dienst- Jubiläum des à la suite des Regiments stehenden Ober-Comman- direnden in den Marken, General-Obersten von Pape, das Offiziercorps ausgezeichnet hat, sind hier dem Wortlaute nah wiedergegeben. Die zahlreichen Abbildungen, mit denen das Werk geshmüdt ist, sind noch vermehrt durch wohlgelungene Bildnisse Seiner Majestät des Kaisers und des hochseligen Kaisers Friedri. Auf den die ruhmreichen Fahnen des Regiments darstellenden Abbildungen find den für Tapferkeit im Kriege verliehenen Auszeihnungen die mohnfarbenen goldgestickten, an die Coms- mandoführung Seiner Majestät des Kaisers als Commandeurs der 2. Garde-Infanterie-Brigade vom 27. Januar bis 15. Juni 1888 er- innernden seidenen Fahnenbänder hinzugefügt. Die werthvollen biographischen Nachweisungen über sämmtliche Offiziere, die seit Errichtung des Regiments im Jahre 1813 ihm angehört haben, sind bis zum 1. Junt 1892 vervollständigt und haben sich seit der ersten Ausgabe von 579 auf 656 Nummern erhöht. Die Herausgabe dieser neuen, von der Verlagébuchhandlung prachtvoll ausgestatteten Auflage wird niht nur von den Angehörigen des Regiments, sondern in der ganzen Armee mit Freude begrüßt werden.

Kunz (Major a. D): Die SWwlacht von Notssevillé am 31. August und 1. September 1870. Mit einem Plane in Steindruck. Pr. 3 A E. S. Mittler u. Sohn, Königliche Hof- buhhandlung. Berlin SW. 12, Kochstraße 68—70. Der Ber- asser erörtert nah einer furzen und klaren Darstellung der Schlacht alle taftisch wihtigen Ereignisse derselben, um so am besten den Leser anzuregen, dieselben zu durchdenken und fich ein eignes und nußzbrin- gendes Urtheil zu bilden. :

Unterhaltung.

S Das erste Heft des neunten Jahrgangs der Illustrirten Octavhefte von „Ueber Land Und Meer? (Stuttgart, Deutsche Verlagsanstalt) enthält die Anfänge zweier neuen Romane, Schuld“ von Wilhelm Berger und „Schloß Brendissen“ von Jenny Dalden. Dann besucht der Leser an der Hand ortskundiger Führer das Müglißthal in Sachsen, ferner Goslar, die alte Kaiserstadt am Harz, und die Klammen des Pongau. In einem anderen Artikel wird er über die Ursahen der Blißschläge in die Bâume aufgeklärt, während ihn ein weiterer Aufsaß einen Blick hinter die Coulifsen des Panoptikums in Berlin thun läßt. Das Heft enthält ferner sechs werthvolle Kunstbeilagen. Jedes Heft kostet 1 Das erste Heft A 0 Verlangen von jeder Buchhandlung zur Ansicht ins Haus gesandt.

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