Die Assist. Aerzte 1. Kl. der Res.: Dr. Obermann, Dr. Seyffert I.,, Dr. Buchheim vom Landw. Bezfrk 1 Leipzig, Dr. Streubel vom Landw. Bezirk 1 Chemniy; die Assist. Aerzte 1. Kl. der Landw. 1. Aufgebots: Dr. Rauprich vom Landw. Bezirk Wurzen, Dr. Koerner vom Landw. Bezirk IT Chemniß, — zu Stabéärzten; die Unterärzte der Res.: Dr. Böttger vom Landw. Bezirk Annaberg, Vogel, Dr. Langebartels vom Landw. Bezirk 1 Leipzig, Dr. Weber vom Landw. Bezirk Plauen, — zu Assist. Aerzten 2. Kl., — befördert.
Kaiserliche Marine.
Neues Palais, 24. Oktober. Riedel, Corv. Capitän, Commandant S. M. Schiffsjungen-Schulschiff „Nixe“, zum Capitän zur See befördert.
Statistik und Volk3wirthschaft.
Ein- und Ausfuhr.
Aus den monatlihen Nachweisen über den Auswärtigen Handel des deutschen S für den Monat September 1892 (val. die gestrige Nummer d. Bl.) ist im einzelnen noch Folgendes zu bemerken: i
Die Einfuhr von Getreide und anderen Erzeugnissen des Land- baues betrug Januar/September 1892: 35 364 773 Doppel-Centner, die Ausfuhr: 1257 151 D.-C , es ergiebt sih demna eine Gesammt- Mehreinfuhr von 34 107 627 D.-C.; der Gesammt-Einfuhr-Ueber- {uß an Getreide und Erzeugnissen des Landbaues im Jahre 1891 hatte im ganzen 39 276 456 D.-C. betragen.
Da der Einfuhr-Uebershuß von Getreide betragen hat
im 1. Viertel 1892: 11 753 987 D.-C.,
D: ¿ 1892: 11 287029 *, und
5D 4 41892: 110666 so geht aus der allmählihen Verminderung der Gute ee beträge hervor, daß die Einfuhr an Getreide ab-, oder die Ausfuhr zunimmt. Demgemäß betragen auch die Einfuhr-Mehrwerthe für
Getreide : i im 1. Vierteljahr 1892: 191 515 000 ÆÆ, C L 1892: 181 474000 „ O 1892: 183 943000 „
Summe . . 596 932000 M i
Aus den Werthberehnungen geht hervor, daß im 3. Viertel des Jahres 1892 hauptsächlih höherwerthende Erzeugnisse der Landwirth- schaft eingeführt bezw. zur Einfuhr E worden sind, so beispielsweise Weizen im 1. Viertel: 83743 118 D.-C.,
A S 3 328 901 E L 4 734 149
die Ausfuhr an Weizen stellt \#ich ,„ au 4 é Ï 968
Summa 2119 D.-C.
An Steinkohlen, Braunkohlen, Koks 2c. wurden im 1. bis 3. Viertel 1892 cingeführt: 82825697 D.-C. und ausgeführt 76 972407 D.-C., sodaß ein Einfuhr-Ueberschuß von 5 853 290 D.-C. verbleibt. Dem Werthe nach repräsentirt die Einfuhr an Stein- und Braunkohlen 73 495 000 4, die Ausfuhr 107 891 000 Æ, sodaß troß der geringeren Ausfuhrmenge ein e A von 34 396 000 e verbleibt. Die 3. Stelle der Einfuhr hinsichtli der Menge nimmt die Nr. 13 des Zolltarifs „Holz und Holz- waaren“ ein; die Einfuhrmenge beträgt 26 704793 D.-C., die Ausfuhrmenge 3740946 D.-C, der Werth der Einfuhr 157 231 000 M, der Werth der Ausfuhr 64 168 000 (6 Es wurden demnach im 1. bis 3. Viertel 1892: 22 963 847 D.-C. Holz und 2 ae im Werthe von 93 063000 4 mehr eingeführt als aus- geführt.
An Erden, Erzen, edlen Metallen wurden 25 032787 D.-C. im Werth von 263 338 000 4 eingeführt, 26 383 182 D.-C. im Werth von 202 349 000 A ‘ausgeführt. :
Edelmetalle selbs wurden für 172 889 000 4 eingeführt und für 165 555 000 A ausgeführt, fodaß ein Einfuhr - Üeberschuß von 7334 000 M bleibt. ;
Für die anderen Waarenartikel verbleibt demnach ein Einfuhr- werth von 3203355000 Æ und ein Ausfuhrwerth von 2304820000 M Passiv-Bilanz: 898 529 000 4
Unfallversicherung.
Dem Verwaltungsberihte für das Jahr 1891 der Südwest deutshen Holz-Berufsgenossenshaft Stuttgart ent- nehmen wir, indem wir in Klammern die entsprehenden Zahlen des Vorjahres beifügen, folgende Angaben: Im Kataster geführt wurden 6728 (6484) Betriebe mit 38 772 (36 559) durchschnittlich das ganze Fahr hindurch versicherten Personen und einer der Beitragsumlage zu Grunde gelegten anrechnungsfähigen Lohnfumme von 20 173 684 4 (19 455 049 A). Es gelangten im Jahre 1891 zur Anmeldung 797 (769) Unfälle, von denen 226 (192) entschädigt wurden. Zur Auszahlung gelangten bereits an Entschädigungen 114 357 M 64 A gegen 89597 A 90. Z§ im Vorjahre. Dem Reservefonds wurden nach den gefeßlichen Bestimmungen 68 614 #4 58 A (71678 A 32 A) zugeführt, sodaß sich einschließlich der Verwaltungskosten, der Etats der Sectionen und des Auéfalles auf die Umlage des Vorjahres eine Gesammtumlage von 227 799 86 „4 (204531 Æ 46 4) ergiebt. Die Verwaltungskosten 42 291 M 79 S oder 18,5 % der Umlage seßen fih zusammen aus 2515 M 26 Z Aufwendung zur Verhütung von Unfällen, 4018 M 92 für A N derselben und für Arztatteste, 2744 4 77 H für die den Berufsgenossenschaften auferlegte Vorhaltung der Schiedsgerichte und 33 012 4 84 F für die allgemeine Verwaltung der Genossen- schaft und ihrer 4 Sectionen.
Zur Arbeiterbewegung.
__ Aus Solingen berichtet die „Fränk. Tagesp.": Von dem hiesigen Scheerenfabrikanten-Verein war den verschiedenen Kategorien von Arbeitern dieser Branche das mit ihnen vereinbarte Preisverzeichniß gekündigt worden, um eine Herabseßung der Löhne zu ermöglichen. Die Scheerenschleifer_beshlofsen, in Anbetracht der un- ünstigen Conjunctur von einem Strike abzusehen und nocbmals eine
ommission zu wählen, die wegen der „Regulirung“ der S(leifpreise unterhandeln soll.
_ Ueber den Shuhmacher-Ausstand in Wilhelmshaven wird dem „Vorwärts“ von der General-Commission in Dura ge- [SrAe alle Ne nnges mit den Unternehmern um Abstellung
er Mißstände seien vergeblih gewesen. Die Arbeiter fordern zehn- stündige Arbeitszeit und 16 # Lohn pro Woche; bei freier Station 7 M Es befinden sih 19 Arbeiter im Ausstand. Ein Meister hat die Forderungen bewilligt. — Ferner theilt die General-Commission mit, daß am Strike der Arbeiter der Schuhfabrik von Meyer in Bremen 93 Personen, darunter 24 verheirathet, betheiligt find.
In Leipzig fand am Mittwoh eine Versammlung der Graveur- und Ciseleurgehilfen statt, in der, wie das
„Chemn. Tgbl.*“ berichtet, mitgetheilt wurde, die Agitations- commission der Graveur- und Ciseleurgehilfen Deutschlands habe sih aufg elöst, weil sie keine Unterstüßung gefunden habe.
Die „unabhängigen“ Socialdemokraten, denen bisher alle socialistishen Gegner der socialdemokratishen Fraction ange- hörten, haben Zeitungsmeldungen zufolge, um eine grundsäßliche Scheidung herbeizuführen, ein eigenes Programm aufgestellt, das unter der Ueberschrift „Entwurf einer Principienerklärung“ gegen den Bestand von Staat und Gesellschaft gerichtete Säße enthält.
Aus Lüttich wurde der „Köln. Ztg.“ unter dem 25. d. M. ge-
_sérieben: Der Aus stand auf
den Gruben Vieille-Marihaye und Many in Seraing dauert fort. Die Socialistenführer 1 ihn: na Kräften zu s{hüren. — Unter dem 26. Oktober wird a der „Rhein.-Westf. Zta.“ geschrieben: Die Frübschicht auf den Gruben Vieille-Marihaye und Many in Seraing war heute vollzählig. Man erwartet die baldige Beendigung des Ausstandes. :
Aus London meldet ein Wolff’sches Telegramm vom gestrigen Tage: Eine Versammlung e Arbeiter, die heute Nachmittag beim Tower abgehalten wurde, beschloß, am 5. No- vember dg: Trafalgar Square eine Massenversammlung zu ver- anstalten, bei welher der socialistische Parlaments-Deputirte Keir Hardie eine Ansprache halten wird. “
In Paris liefen, wie „W. T. B." meldet, gestern Gerüchte um, nach welchen der Fo ti und die Bergwerks-Gesell- \chaft von Carmaux sich dahin verständigt hätten, daß die Arbeit am nächsten Mittwoch wieder aufgenommen werde. Gegen 400 Ar- beiter sollen zur Wiederaufnahme der Arbeit bereit sein.
Vom heutigen Tage wird aus Paris telegraphisch gemeldet: Von den Arbeitern is für heute auf der Place de la Concorde eine Kundgebung gegen die Stellenvermittelungs-Bureaus geplant. Die Polizei hat infolge dessen die zur Aufrechterhaltung der Ordnung nöthigen Maßregeln getroffen.
Nah Mittheilung des Statistishen Amts der Stadt Berlin sind bei ben Geg Standesämtern in der Woche vom 16. Oktober bis incl. 22. Oktober cr. zur Anmeldung gekommen : 535 Ebeschließungen, 861 Lebendgeborene, 26 Todtgeborene, 522 Sterbefälle.
Kunst und Wissenschaft.
A. B. Das aftrophysikalische Observatorium bei Potsdam. ___ Bericht über das Jahr 1891.
Wir geben im Folgenden einige Mittheilungen über die wissenschaftlihen Arbeiten, welche im Jahre 1891 auf dem Astrophysikalishen Observatorium bei Potsdam ausgeführt worden sind, indem wir auf unsere Berichte aus den Vor-
1 jahren verweisen a z. B. Nr. 260 vom 28. Oktober 1890
und Nr. 253 vom 27. Oktober 1891).
Jm Herbst des Jahres 1891 gelangte die von dem Director des Jnstituts, Geheimen Regierungs-Rath, Professor Dr. H. C. Vogel, unter Assistenz von Dr. F. Scheiner unter- nommene umfangreiche Untersuhung über die Bestimmung der Bewegung der Pixsterne in der Gesichtslinie mittels des Spectro- \fkops zu ihrem planmäßigen Abschlusse, sodaß mit der Drucklegung des Manuscripts begonnen werden konnte. Wir haben über diese Arbeit und ihre Bedeutung in den früheren Berichten Aus- führlihes mitgetheilt und erwähnen hier nur, daß sich die Be- wegungsbestimmungen auf 51 Sterne erstreckten. Wie früher chon angedeutet war, haben sich im allgemeinen für die Bewegung viel kleinere Werthe ergében, als man bisher nach den directen Beob- achtungen vermuthen fonnte; die Geschwindigkeit, mit der die
ixsterne sih unserer Sonne nähern, bezw. sih von ihr ent- ernen, übersteigt nur in wenigen Fällen den Betrag von vier geographischen Meilen in der Secunde. :
Mit den bisher erhaltenen Resultaten dieser Arbeit müssen wir uns einstweilen begnügen. Sämmtliche Sterne, welche den immerhin beschränkten optischen Hülfsmitteln des Observatoriums zugänglih waren, sind bei der Untersuhung berücksichtigt worden; doch ist ihre Zahl niht groß genug, um einiger- maßen sichere Schlüsse über weitere wichtige, die ir sternwelt betreffende Fragen, so z. B. über die Eigen- bewegung unserer Sonne, zuzulassen. Hoffentlich wird das Jnstitut in nit zu ferner Zeit über ein mächtigeres Fernrohr verfügen, welhes die Fortführung der so hoh interessanten Arbeit gestattet.
Das Jahr 1891 hat eine von jenen seltenen Er- Mengen gebracht, deren Erklärung den Astronomen und
strophysikern auch heute noch nicht in vollem Maße gelungen ist, nämlih das Aufleuchten eines sogenannten neuen Sterns. Im Sternbilde des Fuhrmanns, dessen hellster Stern Capella E solhen bekannt sein dürfte, die selten ihren Blik zum gestirnten Himmel richten, erschien an ciner Stelle, wo auch die mächtigsten Fernröhre
vorher keinen leuchtenden Punkt gezeigt hatten, ein Stern, der
ur Z.it seines größten Glanzes von scharfsichtigen Personen lar mit bloßem Auge gesehen werden konnte. Sind nun auch die Zeiten vorbei, wo man in dem plößlichen Aufleuchten eines Sterns eine Schöpfung aus dem Nichts erblickte, \#o genügen doch alle bisher aufgestellten Hypothesen nicht zur ershöpfenden Erklärung aller bei neuen Sternen beobachteten Erscheinungen. Hier vermag nun vor allem die spectroskopische Beobachtung die wichtigsten Aufschlüsse zu liefern. Die pho- tographischen Aufnahmen des Spectrums der Nova nen es höchst wahrscheinlih gemacht, daß der neue Stern sih aus zwei Sternen zusammenseßzte, die auf ihrer Bahn durch den Weltraum einander nahe gekommen waren und sih dann auf immer mit einer ganz außerordentlichen Geschwindigkeit von einander entfernten. Die wahrscheinliche Ursache des r ham de dürfte nun darin zu juchen scin, daß die Annäherung der beiden Körper so groß war, daz sie gewaltige Störungen in ihren Atmosphären verursachte, während gleichzeitig heftige Eruptionen glühender Gasmasjsen aus dem Jnnern der Sternkörper stattfanden. Leider nahm der Stern zu bald wieder an Helligkeit ab, als daß hier- über sichere Resultate hätten erlangt werden können; doch dürfte die weitere Bearbeitung der verhältnißmäßig zahlreichen Beobachtungen noch manchen interessanten Aufshluß Uber die Natur neuer Sterne ergeben.
__ Die Specialuntersuhung an Spectren hellerer Sterne ist von Dr. Scheiner weitergeführt worden ; über die Resul- e dieser Arbeit werden wir nach Beendigung derselben be- richten.
Spectroskopishe Beobachtungen von Sonnenprotuberanzen führten zu wenig bemerkenswerthen Ergebnissen; von großen Planeten wurde Jupiter von Dr. Lohse an ciner Reihe von Abenden beobachtet.
Die große photometrishe Durchmusterung der On
emisphäre, über deren Bedeutung und Ausführung die Be- richte aus den Vorjahren Aufshluß gaben, ist von Professor Müller, und Dr. Kempf im Jahre 1891 beträchtlich gefördert worden. Die Pnnaen der 144 Fundamentalsterne wur- den völlig zu Ende geführt; von eigentlihen Zonen wurden 148 mit 1800 Sternen beobachtet. Es restiren nunmehr für den ersten Theil der Arbeit, umfassend die Sterne von 0 Grad bis + 20 Grad Declination, nur noch 60 Zonen, sodaß derselbe im laufenden Jahre zum Ab- N gebracht werden wird. Ferner hat Professor Müller ie Bearbeitung seiner langjährigen photometrishen Beobach- tungen der Mlanétén vollendet; auf die Ergebnisse dieser
Untersuhungen wollen wir einstweilen niht näher ein-
gemeinerem Jnteresse sein dürfte. Die mittleren Helligkeiten einiger der großen Planeten zeigten nämlih Schwankungen in dem Sinne, daß dieselben von 1878 bis 1883 und 1884 be- ständig zunahmen und dann wieder langsam abnahmen. Diese cheinung würde sich am Agent durch Schwankungen in der Sonnenhelligkeit erklären lassen, und es würde folgen, daß_ zur Zeit der geringsten Sonnenthätigkeit, d. h. eines Sonnenfleckenminimums, auch die Lichtentwickelung am shwähsten gewesen ist, wahrenv sie ein Maximum zur Leit der größten Sonnenthätigkeit (Anfang 1884 war ein onnenfleckenmaximum) erreiht hat. — : Die fortlaufenden Beobachtungen der Sonne führten zu dem Ergebnisse, of die Sonnenthätigkeit rasch zunahm.
Während im verflossenen Jahre sich die Sonne noch an 125 von 281 Beobachtungstagen vollständig fleckenfrei zeigte, hat Professor Spórer, der die Sonne im Jahre * 1891 im ganzen an 278 Tagen beobachtete, dieselbe seit April 1891 an keinem Tage fleckenfrei gefunden. — Die Zahl der Sonnenphotographien von 10 cm Durch- messer hat Dr. Lohse im Jahre 1891 um 150 ver- mehrt; außerdem hat derselbe noch 15 Sonnen-Aufnahmen von 30 ecm Durchmesser E Die photographishen Aufnahmen zur Herstellung der Himmelskarte sind im verflossenen Jahre noch niht in Angriff enommen worden, da einige Punkte hinsichtlih dieser Arbeit Îine definitive Erledigung noch nicht gefunden hatten. Der photo- graphische Refractor konnte daher zu anderen Pet igcagen ver- wendet werden, von denenals besonders interessant folgende erwähnt werden mögen. Dr. Scheiner hat zwei ganz vorzüglich ge lungene Aufnahmen des großen Sternhaufens im Hercules erhalten und dieselben genau ausgemessen. Diese Unter- suhung hat einen Katalog der Positionen von 823 Sternen inmitten des Sternhaufens geliefert. Auf- nahmen, die derselbe von zwei hellen planetarischen Nebeln hergestellt hat, führten zu dem bemerkenswerthen Er- ebnisse, daß in den Photographien ein deutliher Kern sehr fark hervortritt, während er ep nur mit den mächtigsten JFnstrumenten eben zu erkennen ist. Ferner wurden noch Auf: nahmen zur Bestimmung der Parallaxe des Sterns 61 im Schwan angefertigt; über die Ergebnisse dieser Arbeit, welche Dr. Wilsing ausführt, werden wir später berichten.
Die regelmäßigen meteorologishen Beobachtungen wurden wie in den Vociabieen fortgeführt; von fleineren auf dem Observatorium angestellten Untersuchungen sei hier nur noch erwähnt eine Bestimmung der Wärmevertheilung auf der Sonnenscheibe, sowie der Wärmeausstrahlung von Sonnen- flecken relativ zu verschiedenen Theilen der Sonneaoberfläche. Diese Untersuchungen hat Herr Frost vom Dartmouth College, Hanover N. H., ausgeführt, der sih zu seiner Ausbildung in den hier gebräuchlichen Untersuhungsmethoden in Potsdam aufhielt und von Oktober ab vorübergehend als Hülfsarbeiter beschäftigt war.
Von den A D des Observatoriums wurden im verflossenen Jahre im Dru vollendet:
__ Das erste und das zweite Stück des VIIT Bandes:
Nr. 27. G. Müller, Photometrishe und Spectroskopische
Beobachtungen auf dem Säntis;
Nr. 28. O. Lohse, Beobachtungen des Planeten Mars.
__ Der erste Theil des VII. Bandes: G
Nr. 25. H. E. Vogel, Sternbewegungen im Visionsradius ;
und das dritte Stück des VIII. Bandes:
Nr. 29. P. Kempf, Beobachtungen von Nebelflecken und
Sternhaufen befanden sich am Schlusse des Jahres im Dru.
— Der Wirkliche Geheime Rath, Professor Dr. Hermann von Helmholy, Präsident der Physikalisch - tehnishen Reichsanstalt, begeht, wie die „Voss. Z.“ berichtet, am nächsten Mittwoch, 2. No- vember, das fünfzigjährige Doctor-Jubiläum.
__— Der Elektrotechnische Verein in Berlin hielt am 25. d. M. feine erste Sißung nah den im Sommerhalbjahr unter- brochenen Vereinsversammlungen ab. Der Vorsitzende, Wirkliche Geheime Ober-Regierungs-Rath Elsasser leitete die Sißung ein dur einen Rükblick auf die Fortschritte in der Anwendung der Elektricität im verflossenen Jahre. Im allgemeinen is der Verlauf der Arbeiten ein ruhigerer gewesen, als im Jahre zuvor, in welhem die Frankfurter Ausftellung alle auf dem Gebiet der Elektrotehnik wirkenden Kräfte außerordentlich «angespannt hatte. Die Ce Anstrengungen und Aufwendungen für die Aus- stellung find E nicht vergebens gewesen. In erfreulihem Maße
mehren sich die Fälle, in welhen Eisenbahnwerkstätten , E
und Straßenbahnen den elektrischen Betrieb einführen. Die elektrische
Beleuchtung gewinnt ein im:ner weiteres Feld, selbst in kleineren Städten werden Elektricitätswerke geschaffen. Große Projecte werden erörtert zur Einführung der elektrischen Kraft für den Betrieb der Eisenbahnen und zur Schleppschiffahrt. Nah Ermittelungen der Reichs-Post- und Telegraphenverwaltung bestanden am 1. Juli an eleftrishen Anlagen im Deutschen Reih (Bayern und Württemberg ausgenommen) 4272 Anlagen für eleftrishe Beleuhtung mit 733 025 Glühlampen und 39 945 T geouipen: außerdem wurden 20 Anlagen für elektrolytische und 53 Anlagen zu Kraftübertragungs- zwecken benußt. Zur Aa Leute als Monteure der Elektro- tehnik is auf Anregung des Elektrotehnishen Vereins, Dank dem Entgegenkommen des Berliner Magistrats, in Verbindung mit der städtischen Handwerkershule eine Monteurschule eingerihtet worden. Das Telegraphenneß im Deutschen Reih umfaßt 109 724 km Linie mit 382 310 km Leitungen und 18 573 Telegraphen-Betriebsstellen. 324 Städte besißen allgemeine Fernspreh-Einrichtungen mit 68 800 Ha Mgulgppes Die Stadt-Fernsprehanlage in Berlin nimmt eit Jahren unter den sämmtlichen gleichartigen Einrichtungen der Erde mit 18 100 Theilnehmern den érflei lag ein. Dem Fernspreh- verkehr zwischen verschiedenen Städten dienen 340 Verbindungs- aulagen mit 25 000 km Leitungen. Auf den Fernsprechleitungen der Reichs-Telegraphenverwaltung werden täglich 753 000 Gespräche abgewidckelt. An der Verbesserung und Vervollkommnung der Betriebs- mittel für Telegraphie und Fernsprehwejen wird, wie sich aus den näheren Ta des Redners ergab, unausgeseßt und mit Erfolg gearbeitet. Zum Schluß sprach der Vereinsvorsigende die offnung aus, daß, wie aus dem Bestehen des im laufenden Jahre in Kraft ge- tretenen Telegraphengeseßes sih Schwierigkeiten nicht ergeben hätten, auch das in Aussicht stehende Cleftri.itätegeseg in emer allseitig befrie- digenden und - die Gegenstände aussöhnenden Form demnächst aus dem Stepe der gesetzgebenden Körperschaften hervorgehen werde. Nach diesen Darlegungen folgte der Vortrag des Privat- docenten Herrn Dr. du Bois über eine E Wage- Der in der Sißzung vorgezeigte und erläuterte Apparat dient dazu, die magnetischen Eigenschaften des in der Elektrotehnik zur Anwen- dung kommenden Schmiedeeisens, Gußeisens, Stah!s u. f. w. zahlen- mäßig rasch und sicher zu bestimmen. Herr Geheimer Rath Grawin kel hielt fodann den gers Vortrag über die Gefahren und {chäd- lichen Einwirkungen blanker Starfstromleitungen. An den Vortrag {loß sih eine lebhafte Diécussion, deren Fortseßung mit Nücksicht auf die vorgerückte Zeit bis zur nächsten, am 22. November stattfindenden Sitzung vertagt wurde.
— Der abend für Glasmalerei, den der Verein deutshes Kunstgewerbe Mittwoh Abend im Architektenhause ver- anstaltete, bot durch eine reihe Ausstellung ausgeführter Glasgemälde und Entwürfe eine überraschende Uebersicht über den blühenden Betrieb dieser Kunst in Berlin. Das Königliche Institut “a Glasmalerei hatte eine .Wand mit alten und neuen Scheiben gefüllt. Von Privat-
rmen waren besonders Paul Gerh. Heinersdorf, M. Auerbach,
uis Jessel, O. Vittali mit größeren oder kleineren Scheiben, Cartons und Skizzen vertreten, wie sie hier im Pie etats noch nie vorgeführt worden sind. Cabinetgemälde hatte Fräulein Luise Menzel, Skizzen auch die Firma Oidtmann in Linnig ausgestellt. Die Geschichte und Tan der Glasmalerei erläuterte Herr Direcior H. Bernhard. Im Anschluß an die Ausftellung sprah Herr Regie- rungs-Baumeister F. Jaffé über „Beleuchtung, eine werdende Kunst" und berührte die mannigfachen und entwickelungsfähigen künstlerischen Wirkungen, zu denen insbesondere die verschiedenen Formen des elektrischen Lichts zu verwerthen sind.
Land- und Forstwirthschaft.
Ernte.
Von Mitte Oktober liegen Ernteberihte aus dew Regierungs- bezirken Lüneburg und A uri ch vor.
In Lüneburg hat die VEEge Ernte die in sie geseßten Erwartungen im ganzen erfüllt und ist befriedigend ausgefallen. ÎIns- besondere lieferten Weizen und Roggen fast in allen Kreisen eine gute Mittelernte, cbenso Hafer und Gerste in den niederen Theilen des Bezirks, und nur auf trockenem Boden ließen sie zu wünschen übrig. Dem Buchweizen haben die kalten Nächte im Juni und die heißen Tage im August geschadet. Hinwiederum sind die Kartoffeln gut, zum theil sfogar vorzüglich eta , sodaß die reise gegen das Vorjahr {hon um die Hälfte gesunken sind. Die übrigen Hakfrüchte, namentlich die immer mehr angebauten Zuckerrüben, haben O von der Einwirkung der heißen Tage noh völlig wieder erholen
önnen und versprechen einen mittleren Ertrag. Die nicht überall be- friedigende Quantität der Futterkräuter wird dur ihre vorzügliche Qualität einigermaßen ausgeglichen. An Obst ist die Ernte nur eine geringe ewesen. .
uch in Aurich sind die Ernteergebnisse der Hauptfruchtarten, vorzugsweise des Roggens, allgemein zufriedenstellend und übersteigen, mit Ausnahme von Hafer, durhweg eine Mittelernte. Hafer war stellenweise (auf der Marsh) zu dünn bestanden, und ist der Ertrag desselben gegen den einer Mittel- ernte etwa 20 bis 30 9/6 zurückgeblieben. Der Strohertrag fommt nicht ganz einer Mittelernte gleich. Kartoffeln versprehen einen ausgezeihneten Ertrag bei vorzüglicher Qualität. Der Stand der übrigen Knollen- und Wurzelgewächse sowie des Ge- müses ist zufriedenstellend. Die Weiden waren durchweg dauernd gut, wennschon sie infolge des anhaltend trockenen Wetters im August stellenweis etwas gelitten haben.
Zur Lage des Getreidehandels in Spanien.
Einem angesehenen Fachblatte in Barcelona zufolge stellt sich die diesjährige Roggenernte in Spanien auf 5,8 Millionen Hektoliter, sodaß der Ertrag derselben dem der vorjährigen Ernte entspricht. Dagegen dürfte Spanien derselben Quelle zufolge, da an Weizen nur 22 Millionen Déiolitee eerntet worden sind, von dieser Stol etwa 8 Millionen Hektoliter faegen 417 bezw. 37 Millionen Hektoliter in den beiden Sil t importiren ne Von anderer Seite wird der Werth der überhaupt erforderlihen Getreideein®uhr auf 100 bis 110 Millionez Pesetas veranschlagt.
Der Handel ist damit beschäftigt, das in den einzelnen Landes- theilen überaus verschiedene Ernteergebniß durch Ab- und Zufuhr aus- zugleichen, doch gehen diese Operationen nah Maßgabe der Ent- widckelung der dortigen Verkehrsverhältnisse nur langsam vor sich, wie 1h aus einer für die erste Septemberhälfte alifactleltten. . nah den pâteren Einzelmeldungen auch jeßt noch im wesentlichen zutreffenden Le für Weizen, Gerste und Roggen ergiebt. Hiernach zeigen ih nicht bloß bezüglih der 49 einzelnen Provinzen, fondern auch hinsichtlih der Maximal- und Minimalpreise innerhalb derselben Provinz Differenzen, die nicht nur der in diesem Jahre allerdings be- sonders hervortretenden Verschiedenheit der Qualität, sondern haupt- fächlih dem zeitweiligen Mißverhältniß zwischen Angebot und Nach- frage zuzuschreiben sind. Was die Preisbildung im allgemeinen be- trifft, so stellt sich die inländische Frucht vielfach theurer als die ausländishe. Durh die erwähnten Preiëunterschiede wird die Speculation zu immer neuen Importen ver- anlaßt, sodaß z. B. die Weizeneinfuhr in Barcelona während des Monats September 7 298 954 (gegen 2352 987) kg im Monat Tei O hat, und dort wenigstens zur Zeit Ueberschuß vor-
anden ift.
Inzwischen ist der Landwirth {hon wieder bei der Ausfaat, die die sih nah den vorliegenden Nachrichten in den meisten Provinzen unter günstigen Witterungsverhältnissen vollzieht.
Der Spätsommer 1892 hat Egypten eine ähnliche Ueber- \{wemmung durch den Nil gebraht wie das Jahr 1887. Nach un- ewöhnlih niedrigem Wasserstand in den ersten Monaten begann der trom Ende Juni zu wachsen und stieg dann stetig, um, nach einer kurzen Unterbrehung gegen Ende August, am 19. September in Wadi Patsa den gefahrdrohenden Stand von 9,06 m zu erreichen. Doch schon am nächsten Tage trat ein Fallen ein und seit Ende September ist der Strom in stetiger Abnahme begriffen.
Abgesehen von den Verlusten, welhe durch Zerstörung von Dämmen, Wegen und Behausungen verursaht worden sind, hat der hohe Wasserstand besonders die Ernte der ärmeren eingeborenen Be- völkerung an Ferien und Mais (Dari) wie au die Dattel- pflanzungen geshädigt. Die Baumwollenernte {eint wenig gelitten zu haben. Für Getreide ist zu besorgen, daß die Bestellung nicht rechtzeitig wird erfolgen können und daß das Getreide wegen seiner hierdurd verursachten späten Entwicklung im Frühjahre unter den heißen Chamsinwinden leiden wird. Der Getreidepreis ist denn auch in Kairo bereits gestiegen.
Literatur.
Colonialpolitik. ; : Geschichte des Araberaufstandes in Ost-Afrika, seine Entstehung, seine Niederwerfung und scine . Folgen, von Rochus chmidt. Crantiat a. O. Verlag der Königlichen Hofbuch- druckerei von Trowißsh und Sohn. — Der dur“ seine Thätigkeit als Chef in der Kaiserlihen Schußtruppe bei verschiedenen Kämpfen gegen die Eingeborenen in Deutsch-Ostafrika wie durh sein Verwal- tungsgeshick als Stations-Chef in Bagamoyo bekannte, seit dem 12. Februar 1891 aus der Schußtruppe nach wieder- holten, theils recht \{weren Verwundungen aus Gesundheits- rüdsihten ausgeschiedene Verfasser hat es mit den ihm zu Gebote stehenden reihen Erfahrungen im vorliegenden Werke unter- nommen, eine zusammenhängende historische Darstellung der kriege- rischen Ereignisse in Deutsch-Ostasrika, ihrer Ursachen und ihrer fe gen zu geben, die troß der vielen über Ost-Afrika erschienenen erke bisher immer noch fehlte. Zur Einführung in sein Thema und um das Bertgnviri für die späteren Gre gnisse zu erleichtern, erinnert er zunähst an die Bildung der am 3. April 1884 gegrün- deten „Gesellshaft für E Colonisation“ und der aus ihr hervor- angene „Deutschen ostafrikanishen Gesellschaft Karl Peters und eno Umstände, die zur Errichtung des Commissariats d. h. zur Ernennung des jeßigenMajors vonWissmann zum NReichöcommissar von Deutscß-Ofstasrika geführt haben. Mit ruhiger Sachlichkeit und großer Klarheit schildert er sodann die Kämpfe um Bagamoyo, Dar-es-Salam, Pangani, Tanga und Sadani, ferner die Kämpfe gegen Buschiri, Bana Heri und die Mafiti, die Unterwerfung des Südens und die unglücklichen Unternehmungen der Herren von Zelewski und von Bülow, sowie
für | die umfassende . Thâtigkeit
en“, gedenkt der Ertheilung des Kaiserlichen Schußbriefs und der -
des Reichscommissars g ; Stationen und den politishen Verhandlungen mit den Häuptlingen der Eingeborenen. Als warmer Verehrer der Person des Reichécommissars sucht der Verfasser ihn gegen die Vorwürfe, die in der deutschen Presse gegen die Wissmann'sche Colonialpolitik laut geworden sind, in Schuß zu nehmen, twvährend er die von der Regierung durch das deutsh-englishe Abkommen und die Ernennung des Freiherrn von Soden zum Gouverneur von Deutsch- Ostafrika eingeschlagene Richtung în der Colonialpolitik als dem Interesse _ des Reichs nachtheilig beklagt. Die anerkennens- werthe Objectivität, die den sahverständigen Verfasser bei allen seinen Schilderungen über die Kämpfe gegen die Eingeborenen und thre Behandlung auszeichnet, weiß er fd nicht zu bewahren, fobald er sich auf das Gebiet der großen Politik begiebt, um die Maß- nahmen der Regierung und die Persönlichkeit des Gouverneurs w beurtheilen. Seine Ansichten über das deutsch - englische bkommen und über die Thätigkeit des Freiherrn von Soden decken sich ungefähr mit den auch in Deutschland häufig Mg ronen und bei den Verhandlungen über die Colonialpolitik im Reichstage vom Reichskanzler und den anderen Regierungsver- tretern wiederholt widerlegten Ausführungen, sodaß ein weiteres Ein- geben darauf an dieser Stelle nicht erforderlich erscheint. Troy dieser Ausstellungen muß jedo anerkannt werden, daß der Verfasser selbst da, wo er die Negierungs8maßregeln bekämpft, fich stets eines maß- vollen Tons vornehmer Sachlichkeit befleißigt.
Handel und Gewerbe.
__ Der Kaiserliche Senat für Finland hat laut einer Ver- öffentlihung vom 21. Oktober bestimmt, daß sowohl für unge- mahlenen wie gemahlenen. Mais, welcher bis 1. Juli 1893 nach Finland eingeführt wird, weder Zoll noh Seefahrtsabgabe zu erlegen ist.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Nuhr und in Oberschlesien. An der Nuhr sind am 28. d. M. gestellt 10 883, niht rechtzeitig gestellt 75 Wagen. In Oberschlesien sind am 27. d. M. gestellt 4232, nicht rechtzeitig gestellt 640 Wagen. :
: _Zwangs-Versteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgeriht 1 Berlin standen die nachverzeihneten Grundstücke zur Versteigerung: Bremerstr. 56/57 dem Architekten Alfred Bornemann, hier, gehörig, Nutungswerth 23 880 M; Mindestgebot 1000 4; für das Meistgebot von 332 101 M wurde die Handlung Schulze u. Hildebrandt zu Werder a. H. Ersteherin. — Antonstraße, dem Malermeister Nobert Wagner, hier, gehörig ; Fläche 6,03 a; das Mindestgebot wurde auf 300 festgeseßt; für das Meistgebot von 20700 #4 wurden die Kaufleute S. Neiche und J. Margoniener zu Berlin Ersteher. — Auf- gehoben wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung wegen des Hermann Loewe’ schen Grundstücks Swinemünderstr. 44.
Beim Königlichen Amtsgericht 11 Berlin stand am 28. Oktober das im Grundbuh von Weißensee Band 45 Blatt Nr. 1312 auf den Namen des Malermeisters Wilhelm Müller eingetragene, zu Neu-Weißensee, Rölkestr. 9, belegene Grundstück zur Versteigerung; 1,89 4( Reinertrag; mit einer Fläche von 5,66 a zur Grundsteuer veranlagt ; Mindestgebot 379 M; für das Meistgebot von 44 000 4. wurde der Bauunternehmer Ernst Schilling zu Weißensee Ersteher.
Berlin, 28. Oktober. (Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Shmalz.) Butter. (Ïm Großhandel ftass Berlin an Producenten bezahlte Abrehnungspreise.) Hof- und Ge- nofsenshafts-Butter Ta. 121—124 #, Ila. 118—120 Æ, Ill a. 114— 117 M, do. abfallende 108—113 A, Land-, Preußische 102—107 M, Nebbrücher 102—107 4, Pommersche 102—107 #, Polnische — M, Bayerische Sennbutter 115—120 Æ, do. Landbutter 98—102 A, Sqhlesishe 102—110 #, Galizishe 85—90 A Margarine 40— 70 M — Käse: Schweizer, Emmenthaler 83—87 #, Bayerischer 60—70 #4, Oft- und Westpreußischer 1a. 60—65 Æ, do. Ila. 50— 60 M, Holländer 80—84 Æ, Limburger 36—42 4, Quadrat-Mager- fäse Ia. 20—25 A, do. ILa. 12—15 A — Schmalz: Prima Western 1709/9 Tara 56,00 #, reines, in Deutschland raffinirt 55,00—56,00 Æ, Berliner Bratenschmalz 58,00—60,00 (A — Fett, in Amerika raffinirt 40,00—41,00 4, in Deutschland raffinirt 41,50— 42,00 A (Alles pr. 50 kg). Tendenz: Butter: Vielseitig ab- fallende Qualitäten und naclassender Bedarf wirkten ungünstig auf die Preise. Schmalz: fest. i
— Vom oberschlesischen Eisen- und Metallmarkt berichtet die „Schl. Par In der verflossenen Woche hat si die Lage auf dem oberschlesischen Eisenmarkt nur wenig geändert. Die Werke haben den Betrieb in der bisherigen Stärke noch aufrecht erhalten, und der Absaß an Handelê- und Feineisen ist bis jeßt no.% befriedigend. Als Uebelstand macht sich auch bei den Hüttenwerk-u der Wagenmangel geltend; fie können die bestellten Waggons in der gewünschten Weise niht mehr gestellt erhalten, sodaß eilige Aufträge erst nah vier bis fünf Tagen zur Erledigung gelangen , wodur den Werken namhaste Verluste entstehen und die Abnehmer, infolge der unpünklichen Erledigung ihrer Aufträge ungeduldig, bei weiterem Bedarf der westfälishen Concurrenz in die Hände getrieben werden. — Jn I LEa N hat die Nachfrage nah den groben Sorti- menten nachge P do ist der Begehr nah den feineren Handels- eisenforten hier sowohl wie aus dem Auslande noh ziemlih rege, sodaß die Werke in diesen Sortimenten vorauésihtlich noch mehrere Wochen genügend beschäftigt werden können. Etwas ungünstiger hat sich die Lage im .Blechgeshäft gestzlte, da die Ordres auf Feinbleße nachgelassen und die Grobblehe fast ganz aufgehört haben. Leßteres liegt an der zu geringen Beschäftigung der Schiffswerften, Eisenbahnwaggon- sowie der Kesselfabriken. Bei den Stahlwerken dauert die unzulänglihe Beschäftigung der Schienenstrecken weiter fort, und nur die Anfertigung von kleinerem Eisenbahnmaterial und von kleineren Stahlrädern ist noch mäßig. — Die Eißengießereien klagen im allgemeinen über Mangel an Aufträgen; mehrere von ihnen arbciten bereits aufs Lager. Die An- fertigung von Handelsguß ist bedeutend eingeschränkt worden, und auf das fertiggestellte Fabrikat ist nur geringer Absaß. Selbst diejenigen Gießereien, welche stets für die eigenen Werke gut beschäftigt waren, klagen dieses t über Mangel an Arbeit. Die Röhrenwalzwerke sowie
raht- und Nägelwerke in Gleiwiß haben ihren vollen Betrieb bis jeßt beibehalten und sind mit Aufträgen noch für Wochen gedeckt. — Im Zin kgeschäft blieb die Tendenz auh in dieser Woche eine ne O war namentlich nah Zinkblechen aller Stärken ein reger egehr.
— Die „Köln. Ztg.“ erhält eine Meldung aus Düsseldorf, wonach die außerordentlihe Hauptversammlung der Bergwerks- Gesellschaft Vereinigter Bonifacius bei Gelsenkirchen den Verwaltungsrath einstimmig ermächtigt habe, wofern ihm eine Betheiligung aller Zechen angemessen ersheine, auf Grund der um-
earbeiteten Satzungen den Beitritt der Gesellshaft zum Kohlen- fondikate zu erklären. :
— Das „Gewerbeblatt für das Großherzogthuñi Hessen“, Zeitschrift des Landesgewerbyereins, hat in der Nr. 43_ vom Oktober 1892 folgenden Inhalt: Betr. : Vorträge bei. den Orts- gewerbvereinen. engen bezüglich des zu Pte zu ver- wendenden Papieres. — Die Einwirkung von Kalk, Gips und Cement auf Eisen. — Zu unserer Abbildung. — Ueber Flanschendichtung. — Aus den Ortsgewerbvereinen. Darmstadt. Gießen. — Verschiedene Mittheilungen. Patente und Gebrauhsmuster von im Großherzog- thum Hessen lebenden Erfindern. ertreibung der Holzwürmer. Trinkgelderunwesen. — Literatur. i
Leipzig, 28. Oktober. (W. T. B.) Kammzug-Termin-
handel. da Plata. Grundmuster B. per November 3,575 A,
bei Ein- | per
Dezember 3,60 4, per Januar 3,60 per Februar 3,625 M, März 3,65 M, per April 3,67} M, Mai 3,675 A, per
uni 3,70 M, per Juli 3,70 6, per August 3,7Œ7, per Sep- tember 3,70 Æ, per Oktober — #Æ, Umsay 115 000 f
Pa ed 28. Oktober. - (W. T. B.) Der Aufsichtsrath“ der Elbshloßbrauerei Nienstedten hat beschlossen, der General- versammlung die Vertheilung einer Dividende von 10 % — gegen 13 % im Vorjahre — vorzuschlagen.
Wien, 28. Oktober. (W. T. B.) Dem „Fremdenblatt“ zu- folge hat heute vor dem Bagatellrihter des Wiener Handelsgerichts
ie Verhandlung über eine Klage stattgefunden, welche ter Besißer eines Coupons von einer 3% Staatsbahn-Priorität auf die volle Bezahlung von 7# Fr. angestrengt hatte. Nach durchgeführter Verhandlung wurde die Klage mit Rücksicht auf die erfolgte Bestel- lung eines Curators für sämmtliche Prioritätenbesißer abgewi esen.
London, 28. Oktober. (W. T. B.) An der Küste 3 Weizen- ladungen angeboten.
Manchest er, 28. Oktober. (W. T. B.) 12r Water Taylor 5, 30r Water Taylor 74, 20r Water Leigh 63, 30r Water Clayton 71, 32r Mok Brooke 7, 40r Maysll 74, 40r Medio Wilkinfo#ck 85, 32r Warpcops Lees 63, 36r Warpcops Rowland 7è, 36r Warp- cops Wellington 84, 40r Double Weston 84, 60r Double courante L a 32* 116 yards 16 X 16—grey Printers aus 32r/46r
i elt.
Glasgow, 28. Oktober. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 360 047 Tons gegen 499 233 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betriebe befind- lihen Hochöfen beträgt 76 gegen 76 im vorigen Jahre.
New-York, 28. Oktober. (W. T. B.) Die Börse er- öffnete fest, wurde im Verlaufe matt, {loß aber wider fest. Der Umsay der Actien betrug 289 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 2 000 000 Unzen geschäßt. Die Silberverkäufe betrugen 70 000 Unzen.
Weizen anfangs niedriger und den ganzen Tag abgeschwächt auf große Angebote; Schluß kaum behauptet. — Mais nah Er- öffnung \{chwächer, ging noch weiter zurück in Uebereinstimmung mit dem Rückgang in Weizen. Schluß {hwach.
Baumwollen-Wo S Zufuhren in allen Unions- hâfen 285 000 Ballen. Ausfuhr nah Großbritannien 114 000 Ballen, Ausfuhr nah dem Continent 59 000 Ballen. Vorrath 929 000 Ballen.
Chicago, 28. Oktober. (W. T. B.) Weizen {chwächte [9 nah Eröffnung infolge anhaltender großer Zufuhren ab; Schluß
chwach. — Mais anfangs niedriger, für einige Zeit unbestimmte Tendenz, später wieder rückgängig auf Wetterberichte ; Schluß s{chwacch.
Verkehrs-Anstalten.
Jm Anschluß an frühere Mittheilungen wird bekannt ge- a daß die Ein- und Durchfuhr von frischen Fischen, aviar und Schalthieren nah der Schweiz mit der Post wieder gestattet ist. Derartige Sendungen müssen je- doh von einem amtlichen Ursprungszeugniß begleitet sein, in welchem zugleih bescheinigt ist, daß die Gewässer, aus welchen die Fishe und Schalthiere stammen, von der betreffenden Landesbehörde nicht als mit Cholerakeimen inficirt angesehen
werden, und daß der Absendungsort cholerafrei ist.
Im Anschluß an eine frühere Mittheilung wird zur Kenntniß gebracht, daß in Belgien jeßt die nahbezeichneteñ Gegenstände zur Ein- und Durchfuhr mit der Post bezw. in Messageriestücken wieder zugelassen sind:
die unmittelbar aus Spinnereien, Webereien, sowie aus Sre und Wäschegeschäftzn herrührenden Abfälle neuer
toe;
Leinwandfeßen, Wollen- und Baumwollen-Ballen, sofern diese Gegenstände den Spinnereien oder Wäschereien direct entjtammen. /
Derartige Sendungen müssen jedoh in jedem Falle von einem Ursprungszeugnisse begleitet sein, welhes von dem Fabrikleiter ausgestellt und durch die Ortsbehörde beglaubigt ijt. Die den Packeten mit -Lèinwandabfällen, Wollen- und Baummwollen-Ballen beigegebenen Zeugnisse haben außerdem die Bescheinigung zu enthalten, daß an den Aufgabeorten der Sendungen in den leßten zwei Monaten vor dem Tage der Auflieferung ein Cholerafall niht vorgekommen ist.
Bremen, 28. Oktober. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer „Trave“, am 18. Oktober von New-York abgegangen, ist am 27. Oktober Nachmittags auf der Weser ange- fommen; er überbringt 214 Passagiere und volle Ladung. Der Schnelldampfer „Lahn“, am 18. Oktober von Bremen angegangen, ist am 26. Oktober Abends in New-York angekommen. Der Schnelldampfer „Spree“ hat am 26. Oktober Nachmittags die Reise von Southampton nach New-York fortgeseßt. Der Post- dampfer „Ohio* hat am 26. Oktober wegen starken Nebels erst 7 Uhr Abends die Reise von Antwerpen nah Bremen fortgeseßt. Der Postdampfer g A am 13. Oktober von Bremen ab- gegangen, ist am 26. Oktober Mittags in New-York angekommen. Der Postdampfer „Graf Bismarck“, nah Brasilien bestimmt, ist am 27. Oftober Vormittags in Antwerpen angekommen. Der Neichs-Postdampfer „Bayern“ hat am 27. Oktober Morgens die Reise von Antwerpen nah Bremen E Der Reichs-Post- dampfer „Danzig“ is am 27. Oktober Morgens mit der für Ost- Asien bestimmten Post von Brindisi nah Port Said abgegangen.
— 29. Oktober. (W. T. B.) Der Schnelldampfer „Fulda“,
am 15. Oktober von New-York abgegangen, is am 27. Oktober Morgens in Genua angekommen. Der Postdampfer „Ohio“, vom La Plata kommend, ist am 27. Oktober Nachts auf der Weser an- ekommen. Der Reichs-Postdampfer „Hohenzollern “, von Austra- ien kommend, ist am 27. Oktober Nachmittags in Colombo angekommen. Der Reichs-Postdampfer „Bayern, von Ost-Asien kommend, ist am 28. Oktober Morgens auf der Weser angekommen. Der Reichs-Postdampfer „Sachsen“, nah Ost-Asien bestimmt, ist am 28. Oktober Vormittags in Hongkong angekommen.
La 28. Oktober. (W. T. B.) Hamburg- Amerikanische Packetfahrt-Acticngesell haft. Der Post: dampfer „Slavonia“ hat, von New-York kommend, heute Morgen Lizard passirt. Der Schnelldampfer „Augusta Victoria" ift, ver New: York kommend, heute Morgen in Southampton an- gekommen. j
London, 28. Oktober. (W. T. B.) Die Uniondampfer „Nubian “ ift heute auf der Heimreise von den Canarischen Inseln abgegangen. ;
Preußische Klafssenlotterie. (Ohne Gewähr.)
Bei der gestern fortgeseßten Ziehung der 4. Klasse 187. Königlich preußischer R Nl terie fielen in der Pen :
____ 1 Gewinn von 50 é. auf Nr. 57 908.
6 Ae von 10000 4 auf Nr. 197. 6084. 67 477.
2 Gewinne von 5000 auf Nr. 7727. 22930.
28 Gewinne von 3000 A auf Nr. 21612. 28427. 30071. 33421. 38534. 50366. 51 294. 566983. 61 446. 103 294. 103965. 107028. 107732. 110318. 115852. 116719. 119426. 127780. 132595. 144674. 149563. pes E 159725. 163754. 171006. 174157. 178571.