1912 / 75 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 25 Mar 1912 18:00:01 GMT) scan diff

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Notwendigkeit, und ich kann es nur bedauern, daß nit gestern und heute bier in diesem hohen Hause aber sonst gelegentlih aus diesem Anlaß dem Meichsversiherungsamt ein. Mangel an sozialem Verständnis und an fozialem Gefühl vorge- worfen ist. Meine Herren, das trifft niht zu, und es ist auch nit berechtigt, wenn man aus Anlaß einzelner Entscheidungen, die zu kritisieren ih ja bter völlig außerstande bin, die aber vielleicht im einzelnen Falle den Rentenempfänger \{merzlich berührt haben, glaubt, wie das im Laufe der Debatte geschehen ist, den Schluß ziehen zu können, daß es dem Reichsversicherungsamt an dem richtigen Verständnis für die ibm obliegenden sozialen Aufgaben gebricht. Im Gegenteil, meine Herren, ih halte mih für verpflihtet, hier ausdrücklih fastzustellen, daß das Reichsversicherungsamt von jeher und au heute noch von dem aufrihtigen Streben erfüllt ist, die sozialen Aufgaben angemessen zu lösen, die ihm durch die Gesetzgebung übertragen sind, ih hoffe, daß das auch in Zukunft der Fall sein wird, und ih hoffe, daß der- artige allgemeine abfällige Kritiken an seinen Maßnahmen, wte sie gelegentlich auf Grund von Einzelfällen gefällt worden find, in Zu- kunft nit wieder vorkommen werden, weil die Herren sh davon

überzeugen werden, daß sie unbegründet sind.

Auf die Frage der Wob nungsfürforge überhaupt glaube ih des näheren nicht eingeben zu brauen. Jh habe am 29. Februar eingebend über die Frage der Wohnungsbeshaffung und alle damit zusammenhängenden Fragen der Wohnungsfürsorge gesprochen. Das, was ich damals ausgeführt babe, ist zu einem großen Teil auch von verschiedenen Rednern dieses hohen Hauses, gesiern u. a. auch von dem Herrn Grafen von Posadowsky in vielen Punkten gebilligt worden. Meine Herren, ich kann nur versihern: ih werde bestrebt fein, die Angelegenheit zu fördern, und werde felbstverständlih gern bereit sein, an den Verhandlungen Ihrer Kommission, wenn sie ge wäblt werden sollte, teilzunehmen, um mit Jhnen gemeinschaftlich die Grundsäße zu erörtern, nah denen wir den zweifellos bestehenden Mißständen auf dem Gebiete des Wobnungswesens entgegentreten wollen. (Bravo!)

Abg. Götting (ul.): Der Abg. Graf Posadowsky hat gestern die Frage eines Reichswohnungsgeseßes aufgeworfen. Jm allgemeinen stimmen wir seinen Ausführungen zu, balten sie aber nit für konkret genug. Wir müssen ein Reichswohnungsgeseßz baben, das einen weiten Spielraum für Verfügungen der Bunde®- staaten und Gemeinden läßt. Das Gefeß foil nur gewisse Mindest- forderungen, die man insbesondere auf bygienishem Gebiete stellen muß, gewährleiften. Das Erbbaureht muß wenigstens als dispositive Bentirnmung îin das Geseg bineingebraht werden. Das Erbbaurecht selbst muß auf breitere Bafis gestellt werden: der Eigentümer und der Kreditgeder müssen verschiedene Personen fein dürfen. Auch in diesem Rahmen kann eine gewisseMündelsicherbeit konstruiert werden. Wir wollen zum Ausbau des Erbbauredtes die Gelder der Spar kassen, der Lebensversiherungen und au der Hvpothbekenbanken in verstärktem Maße hberanziehen. Diese Institute balten mit ibren

alien zurüdck, weil fie das Risiko, weit über die Mündelsicher- beit binauszugeben nicht übernehmen können. Mit Rückficht auf den großen Zweek möchte atsfekretär bitten, daß die Kapitalien der Landesverfi c ôrde des Kleinwodnungsdaues nicht ü Wir müssen also für diese Neichäwodnungsgeseß und erläklich. N : S

Adg. von Morawski (Pole) befürwortet die Annahme der don seiner Partei vorgeschlagenen Resolution : „die verbündeten Re- gierungen um Vorlegung eines Gesetzentwurfs, betreffend Regelung des Wohnung2wesens, zu ersuchen.“ Gr weist besonders auf die Schwierigkeiten bin, die in den polnischen Landesteilen den Polen ge- mat werden, sich überbaupt anzusicdeln. ; e

Abg. Fischer - Hannover (Soz.) : Die Wobnungsênot ist so groß, daß, wie mir bekannt geworden ist, eine Arbeiterfamilie in derm Armenhause einer Ortichast Unterkunft nebmen mußte. Der Raum war dort so beiränkt, daß die 5 Kinder in einem Bette s{lafen mußten, fär de üdri Familienmitglieder ftand nu weites Beti zur Verfügung. Graf Posadewskv hat ganz handelt fh bier um cine Kulturfrage erften Ranges.

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uf warten sollten, wesen kommen. Sie Vobnungs- und Boden- sind nicht bin- retär zusehen,

erfügung gestellt fortdauernd. Es

für [leine Leute; für bemittelte

z bei fleinen Ein- verwendet werden muß. uf man für Miete aus- In Eßlingen wohnen

è zwei Näumen ;

ie Sittlichkeit lafgängerwesen ;

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Ich selbst

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keiten führen muß, Wenn die betreffenden Unterbeamten in die Prüfung gehen und die Probe gut Nen haben, dann erhalten sie

die Auszeichnung als gehobene Unter

eamte, bekommen tun sie aber

keinen Pfennig. Wo sind die 60 000 #4 geblieben, die hon im vorigen Jahre für diese Beamten bewilligt worden sind? Was nugt da das Examen? Einen Teil des Dienstes der mittleren Beamten können

rubig gehobene

Unterbeamte versehen. Die Beamten haben ihre

Hoffnung auf den neuen Reichstag gesetzt, denn nur von hier aus

können fie ihre Wünsche aussprechen.

sation gestattet. {weren Dienst.

Pause zu machen. i auf eine Viertelstunde geschlo}en werden können.

Jst ihnen doh keine Organi- Die Pest chalterbeamten haben auch einen sehr Ihnen ist es zeitweilig nicht vergönnt, eine kleine Wo zwei Schalter vorhanden find, muß der eine So müssen die

Beamten im Dienst ihr Frübstück Aen mit vollem Munde mit dem Publikum verkehren und mit denselben Fingern ihr Brot und die

Briefiachen anfassen. Ti, Die Postbehörde muß erst aufgefordert werden, dem

Krankheiten.

Reinlichkeit ist doch der beste Schuß gegen

Ml rang, en Beamten Genüge zu tun. Zu Weihnachten und i

Neujahr nimmt

Da werden die Dienstpläne dann so aufgestellt, daß

e Arbeit auf allen Postämtern ganz ungeheuer zu. der größte

Teil der Beamten tatsähliG kaput gehen muß. Auch mit dem System der Gratifikationen muß gebrochen werden, und ebenso muß man die Ueberstunden abschaffen. So steht es im Belieben der Vor- geseßten, die Gratifikationen zu geben, wem fie wollen. Die Kom mission sollte fich einmal die Liste derer vorlegen lassen, die bedacht worden find. Die Unterbeamten und Assistenten bekommen dabei am wenigsten ab. Wenn man sparen will, fo möge man bei den oberen Stellen

anfangen. Daß

der Unterbeamten Stellen ist man zurückgegangen.

alle diese Verhältnisse nicht zur Zufriedenheit beitragen können, ift selbstverständlih. An einzelnen in leyzter Zeit au mit den Weibnachtêégratifikationen Aber auch da hat man den böheren Beamten ge

ringere Abzüge als den unteren gemaht. Nötig ist auch eine Herab- seßung der Arbeitszeit, um die Arbeitsfreudigkeit der Beamten zu L Denn nur die Ueberbürdung veranlaßt es, daß von den Unter- beamten verbältnismäßig wenige das Höchstgehalt errethen im Gegen-

saß zu den oberen Beamten.

Man hat das Unterbeamtenpersonal

auch nicht in demselben Maße vermehrt, wie der Dienst aewachsen ist. Auch die Teuerung übt auf dieses einen großen Einfluß aus. Bei den ungeheuer hohen Mietspreisen für die kleinen Wohnungen ist auch der Wohbnungsgeldzushuß noch ganz unzureichend für die Postunterbeamten bemessen, mindestens für 95 9/ dieser Kategorie. Der Direktor des Postamts C2 in Berlin, der sons ein ganz origineller Herr sein foll, kann die Kranken unter seinen Beamten niht leiden: er gibt ihnen keinen Urlaub, und so s{leppen si die Beamten bin, bis es abîolut nit mehr geht. Der Postschaffner Schulenburg, dem er {ließli nur zebn Tage gab, kebrte in den Dienst nicht mebr zurück, denn er war {on vor dem Ablauf dieser

zebn Tage eine L zeitweise unmensch| amts Reinke leistêt

eihe, Auf dem Postfubramt werden die Postillione chlich überanstrengt. Der Direktor des Postpaket si in der Scurigelung der Unter»

beamten das Menschenmögliche; man sollte Mittel in den Etat ein- stellen, um den Direktoren Knigges Umgang mit Menschen zu Weih naten zu schenken. Der Staatssekretär Kraetke follte ih mit seinem

Stabe, der thm bekümmern und

babe, daß er ode

zur Seite sißt, etwas mehr selbst um die Leute nch nicht damit begnügen, wenn ih geendet r seine rechte Hand, die neben ibm sißt, bierher

tritt und alles, was ih vorgetragen babe, für unrihtig erklärt und

zurückweist.

der Geschäfte jeß

Auf dem abgr sind troß der riesigen Zunahme

t 110 Beamte weniger beschäftigt als 1907. Es

scheint bei den meisten Direktoren ein Uebereinkommen getroffen zu sein, in der Quâälerei der Unterbeamten einander zu überbieten. Eine

Lil,

Reibe von Beschwerden richtet der Redner gegen den Direktor und den Inspektor des Postamts 48 îin der Friedrichstraße in Berlin, wo na seiner Ansicht die Schikanierung der Unterbeamten auf die Svißze ge-

trieben wird.

Auf einem Charlottenburger Postamt bat der Direktor

verfüat, daß die Briefträger in ihrer freien Zeit mit Bindfadenknüpfen desâäftigt werden ; als fie darüber unter sh ibrem Unwillen Luft machten, kam das zu Obren des Direktors; sie wurden gerügt und gegen ehn der Beamten foll eine Anklage wegen Aufruhrs erhoben werden. Ist denn aber überbaupt Bindfadenknüpfen eine Beschäftigung für Briefträger? Bisher war diese minderwertige-Beschäftigung do nur in Gefängnissen übliG. Aub für die Ueberbürdung der Bahnpost- beamten find mir ungebeuerlide Mitteilungen gemacht worden :

mande Beamte legendeit, ordent

T2 D d 42) T», lid etwas zu effsen.

baben tagelang keine Na(trube und kaum Ge- Auch diese Beamten bitten

dringend um Abstellung dieser Mißstände. Die Markenverkäuferinnen

haben Wi

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idren engen Kio8en einen sehr langen, {weren und L

erhalten tägli nur 2,75 F Diâten. âuferinnen nur fieben Postbeamtenwitwen erz; alle übrigen sind alleinstehende von 3 K täglih niht zu boch.

an ibnen Beamtenqualität geben, Pension kommen können. Es

angen, daß es den Postunter-

gegen die Poft sich eines

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an, der si eines

vurde vom Staatssekretär direkt mit den Beamten mitgeteilt, ße hätten fi eines nichts mitzuteilen, das sei

? Unterbeamten find also

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15 bis 30 # bestraft. Diese trafung wegen des Annebmens von

Schmiergeldern ift eine gerechte.

Sie hbâtte müssen. Statt ausgeführt. Erlaß seinen diesem Erlaß Anforderungen frübzeitig aus postdirektion i von 15 #4 beim

amten den Betr

sache, daß die Uniformen Sas angefertigt werden, Zwischenmeister abgibt ; aus. Die Postpakete ge. Ich habe Ÿ

ch was, geben furiosum, das

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Gnadensfold auf Solange der jeß

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mit der Firma geschehen ? gen Bestechung von Beamten angeklagt werden wie vor von ibr einen geheimen gemacht. Jn en besonderen möglichst

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ngebeuer schledcht Hand zu Hand stdirektor sagte: Noch ein Posft- von Berlin nah te f j endungen mebr rch einen Zufall erf: on einem Bekannten,

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ostsahen als unbestellbar zurüdgegc waren. Er be-

der ftamt und erhi später den Besuch eines : ie war in Steglitz, wenn

ollen, dann müssen Sie ein Teil von Steglitz in Zopf \{limmster zweimal

zugezogen: er

ist mit 15 4 monatli bgespeist worden. in2 Bitte, daß sein

30 Æ erbôóht wir niht unbescheiden. ige Staatésefretär an feiner Stelle steht, wird nah i T niht viel heraus-

t verstanden, h ze Tätigkeit ift, l rsamfkeit einzu- ch rechts) weifen die Unterbeamten auf ibren Eid 2e ie Ueberzeugung, daß ihre

Vorgeseßten kein Herz für sie haben, und daß sie niht verpflichtet sind, diese alte Ueberlieferung zu halten.

Präsident Dr. Ka em pf: Herr Abg. Zubeil, ih glaube, Sie be- leidigen die gesamte Beamtenschaft, wenn Sie sagen, daß sie keine Lust haben, den Eid zu halten. Wegen dieser Aeußerung rufe ih Sie zur Ordnung. :

Nach dieser zweistündigen Rede wird die Weiterberatung auf Dienstag, den 26. März, Nachmittags 1 Uhr vertagt. Vorher dritte Lesung der Zuckerkonvention und Wahl- prüfungen.

Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 44, Sißung vom 23. März 1912, Vormittags 10 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphishem Bureau.)

Ueber den Beginn der Sißung ist in der vorgestrigen Nummer

d. Bl. berichtet worden.

Das Haus seßt die zweite Beratung des Etats des Ministeriums der geistlihen und Unterrichtsange- legenheiten im Abschnitt „Elementarschulwesen“ fort.

Bei dem Titel der Ergänzungszuschüsse führt

Abg. Dr. Schmitt Düsseldorf (Zentr.) aus: Bei der Neu ordnung des Mittelshulwesens ist der Religionsunterriht zu kurz ge- kommen. Mir sind viel Klagen von den Religionslehrern zu Ohren gekommen. Für die Ober- und Mittelstufe sind wöchentlih nur zwei NReligionsstunden angeseßt. Die Gehaltsverhältnisse der an den Mittelschulen angestellten Lebrer sind oft mehr oder weniger unsicher, auch die Gehälter der Direktoren der Mittelschulen sind außerordent lih schwankend. Bei den Orten, die zur Ortsklasse A gehören, finden sich Schwankungen bis zu 1800 Æ im Höchstgehalt. Die Mittelschullebrer an den höheren Lehranstalten erreihen ihr Höchst- gehalt {on mit 21 Jahren, die Mittelshullehrer an den Mittel \chulen aber erst mit 32 Jahren. Dadurch werden die besten Kräfte den Mittelschulen entzogen.

Abg. Marx (Zentr.): Die Ergänzungszushüsse sollen geseß lih an bedürftige Schulverbände gegeben werden. Wenn in Städten katholishe Minderheiten sich befinden, so werden Zuschüsse aus diesem Fonds zur Errichtung einer besonderen Schule sebr oft abgeschlagen. Uns ist in Bütow durch die Negierurg in Köslin ein Zuschuß verweigert worden, obwohl dort 200 katholische Kinder vorhanden sind. Aehnlich liegt es in anderen Städten. Die katholischen Eltern füblen #ch in ihrem Gewissen verpflichtet, für ihre Kinder konfessionellen Unterriht zu verlangen. Es hat niemand das Necht, auf die Eltern einzureden, um sie davon abzuhalten, einen Antrag auf Errichtung einer katholishen Schule zu unterschreiben. Die Eltern nehmen nur ein geseßlihes Reht damit in Anspruch. In etner ganzen Reibe von Orten im Kreise Neumark sind Taae, troßdem fkatholishe Mebrbeiten vorhanden sind und nicht die ge- nügende Anzahl evangelisher Kinder vorhanden i}, evangelische Schulen eingerichtet worden. Ich bitte den Minister, seinen ganzen Einfluß dahin aufzuwenden, daß überall für die katholische Minder- beit eine Schule errihtet wird, wo der geseßliche Anspruh begründet ist. Wir müssen nachdrücklich diesen berechtigten Anspruch erheben.

Ministerialdirektor Dr. von Bremen leat dar, daß die Schul- verwaltung in allen den gerügten einzelnen Fällen alles tue, was gescheben fann, um die gefseßlihen Ansprüche zu erfüllen; das gelte intbesondere von dem Bütower Fall.

Abg. Freiberr von Wolff-Metternih (Zentr.) bittet, den Erlaß, wonach die Nektoratss{ulen auf Wunsh der Kommunen der Aufficht eines benahbarten Gymnasialdirektors unterstellt werden können, nit zurüdckzuziehen, wie es eine Versammlung von Haupt lehrern im ®rhbeinish - westfälishen Industriebezirk gewünscht habe. Ferner bittet der Redner, den durch Schullasten ohnebin {on stark belasteten kleineren Landstädten, wo solche Nektoratsschulen bestehen, Staatszushüsse zur Unterhaltung dieser Schulen auch weiterhin zu gewähren.

Abga. Tourneau (Zentr.): An vielen Orten müssen noch katbolishe Privatshulen bestehen, weil die evangelishen Gemeinden niht genügendes Entgegenkommen zeigen, wäbrend umgekehrt die evangelishen Privatshulen durch das Entgegenkommen katholischer Gemeinden beseitigt werden könnten. Die Lehrer an den Priva schulen sind in s{wieriger Lage, weil fie bet der Uebernahme in den Volks\sculdienst bebufs Anrechnung ihrer Dienstjahre in den Privat schulen bobe Beiträge für die Alterszulagenkasse nachzablen müssen. Allerdings gibt der Staat für diesen Zweck Unterstützungen, aber der Fonds reiht nit aus, und ich bitte den Minister, böbere Mittel dafür zur Verfügung zu stellen.

Zu dem Fonds für die Entschädigungen an Lehrer und Lehrerinnen für die Teilnahme an amtlihen Kreiskonferenzen liegt ein Antrag des Zentrums vor, der eine Erhöhung des Fonds wünscht, um höhere Tagegelder und Fahrkosten gewähren zu können.

Der Antrag wird auf Vorschlag des Abg. Marx (Zentr.), dem die Abgg. Dr. von Campe (nl.) und Graf Clairon d'Haussonville (kons.) zustimmen, der Budgetkommisfion überwiesen.

Abg. Student (freikons.): In der Mark Brandenburg, dicht vor den Toren von Berlin, gibt es noch Orte, wo 50 Kinder aus wärtige Schulen besuchen müssen. Dadurch werden die Arbeiter- verbältnisse derartig verschoben, daß man dorthin überhaupt keine Arbeiter bekommen fann. Nun follen bei 40 Kindern in einer Ge- meinde selbständige Schulen errihtet werden, und diefer Bestimmung nahzukommen versäumt die Regierung. Ich bitte dringend, diesem Uebelstande abzuhelfen.

Bei dem Fonds für die Ostmarkenzulage und die besonderen Remunerationen für die Lehrer in den ehemals polnischen Landesteilen bemerkt

Abg. Stanke (Zentr.): Hätte man in Oberschlesien die polnishe Muttersprache in der Vo!keshule mebr berücksichtigt und nicht den Chauvinismus in die Schule getrieben, so hätten wir jext niht den traurigen Zustand, daß Tausende polnisher Mitbürger in Oberschlesien zwar deuts sprechen, aber deutsch{feindlich find. Hâtte man nach unserem Vorschlage verfahren, so bätte niemals eine solhe Feindschaft in Oberschlesien gegen das Deutschtum entstehen können. Der Oitmarkenverein fpriht nur von einer Förderung des Deutschtums, tatsählih handelt es sih aber bei uné nicht so um die Förderung des Deutshtums als vielmehr um die Unterdrückung der polnishen Sprache. JInfolgedessen hat jeut die Sozialdemoftratie, die früher bei uns auf dem Lante ganz unbekannt war, Eingang gefunden. Lebrer, die Organisten sind, haben die Kirchenlieder niht einüben wollen, wohl in der Besorgnis, daß ihne: die Oftmarkenzulage entzogen werden fönnte. Wenn in dieser Weie die Germanisationspeolitik noch auf die Kirhe übertragen wird, fo werden die Zustände in Oberschlesien unhaltbar. Die Reichétagé- wahlen haben uns die Mißerfolge einer solhen Politik gezeigt.

Abg. Faltin (Zentr.): Der Oberschlesier ist von Natur religiss. Es darf lediglich nach den Interessen des Staates, der Kirche und der obershlesishen Bevölkerung verfahren werden. é ist allerdings rihtig, daß die Schule nationale Tendenzen verfolgen und den Zusammenhang mit der Mona: chie aufrechterhalten soll, aber es ist dennoch von der größten Wichtigkeit, daß sie, namentlih beim Religionéunterriht, die Muttersprache berücksihtigt. Die Schule it eine fi ligièse Erziehungsanstalt, aber feine Besserungsanstalt. Mutteriprahz \priht min zum Herzen des Kindes unt aufnahmefähig für die Religionsroahrheiten. Deshalb mu?

î der Muttersprache erteilt werden. Andern-

ze poloishe Bewegung neue Nahrun mehr zur Sozialdemokratie. Man

ckvolnische Begenten gd idt, die

Lehrer waren natürli gar niht in der Lage, in polnischer Sprache p unterrihten. Die Autorität der Kirche mia 2 AEE, e ietât gegen die Eltern {chwindet, die Noheitsverbrehen nehmen zu, die nationalen Gegensäße werden verschärft. Daß das System der Regierung kein richtiges ist, hat auch dieses Haus ófter anerkannt. Ich weise z. B. auf eine Rede des Abg. Friedberg von 1907 bin, worin dieser Herr, dem man wahrhaftig keine Bilen- freundshaft zumuten kann, sagte, daß das polnishe Kind in der erie Aan: f pugeiprage ercees Werten ine; auf den- elben andpun aben \i e . Graf Limburg-Sti Stöcker, von Heydebrand gestellt. E | S Zu dem Titel „Dispositionsfonds für das Elementarschulwesen“ beantragen die Abgg. Dr. Aronsohn (fortshr. Volksp.) u. Gen. :

„die Regierung zu ersuhen, den Volksschullehrern den Zutritt zu den akademischen Studien in ähnlicher Art zu gestatten, wie dies im LLRTERO Sachsen, in den Großherzogtümern Sachsen, Hessen, Oldenburg und in den Königreichen Bayern und Württem: berg geschehen ist“.

Die Abgg. Dr. von Campe E u. Gen. beantragen :

„Die Regierung wird ersucht, im Interesse des Volks\cul- mesens Einrichtungen zu treffen, durch welche Volks\{ullehrern eine iehere Möglichkeit zu einer wissenschaftlihen Fortbildung an preußischen Universitäten zum Zwecke der Vorbereitun auf den Dienst an den Mittelschulen, in der Leitung von Volks\cchulen, in ter Lehrerbildung und Schulaussicht gewährt wird.“

L Abg. Dr. von Campe (nl.): Jn dem Lehrplan für die Seminare heißt es, daß den Schülern der Zusammenhang Goethes und C mit ihren Zeitgenossen dargelegt werden soll; wenn das geschehen soll, dann müssen aber diejenigen, die darüber dozieren, auch eine gute wissenschaftliße Vorbildun ge- nossen haben. Dieses Ziel verfolgt unser Antrag. Mit Rücksicht darauf, n unserer Lehrershaft immer neue hohe Aufgaben gestellt werden, i es unbedingt notwendig, daß den Lehrern die Möglichkeit zu einer f iensGastlichen Vorbildung gewährt wird. Der Beschluß des deutshen Le rertages geht allerdings über das Ziel hinaus; das mögen vielleicht Aukunftsforderunger, sein. Wir müssen jet eine Auslese treffen, damit immer nur bestimmte Persönlichkeiten zu einem Universitätsbesuh zugelassen werden. Es ift niht der Zweck dieses Antrages, der Lehrerschaft die Möglichkeit zu geben, zu studieren, um dann in andere Berufe, z. B. in die Gymnasialkarriere, überzugehen, sondern wir wollen, daß diese Lehrer definitiv bei dem Elementarunterrihtswesen bleiben. s ist fraglich, ob die Einrichtungen, die je zt hon getroffen sind, genügen, um diese Zwedcke zu erreichen. Wir haben jeßt Ausbildungskurse in Berlin, Posen und Münster, die von sehr verschiedener Dauer gewesen sind, jeßt aber wohl auf drei Semester bemessen werden. Es fragt sich, ob diese Zeit niht zu kurz ist , ob dadurh auch wirklich eine gute wissenschaftliche Bildung, die nicht nur oberflähliher Ait ist, aewährleistet werden kann. Jeßt sollen nur Mittelschullehrer zugelassen werden; auch da fragt es sich, ob nicht der Kreis weiter gezogen werden fann. Denn jetzt ist der Weg zum Mittelshullehrerexamen außerordentli s{hwer; mir hat ein Lehrer gesagt es mag vielleiht eine Ueber- treibung sein —, der Weg zum Mittelshullehrerexamen geht über Leichen. Eine weitere Frage ist die, ob die Einrichtung der Kurse, wte sie jeßt getroffen ist, richtig ist; sie haben jeßt zu sehr Seminar- harakter. Alle diese Fragen Éönneu wir heute nicht beantworten; ih beantraze, unseren Antrag wie auch den der fortshrittlihen Bolkspartei der Unterrihtekommission zu überweisen. Auch die Frage der Abschlußprüfung muß in der Kommission eingehend erörtert werden; in Posen war eine pädagogische Abschlußprüfung in Aussicht genommen, es ist aber shließlich bei der Fung in einzelnen Fächern geblieben. Es wird gesagt, daß von feiten der Universitäts- professoren Einwände gegen diese Kurse erhoben worden sind. Aus Lehrerkreisen hat man sih aber an 49 Professoren gewandt ; davon haben sich nur drei bis fünf ablehnend verhalten, über 40 Professoren haben den Forderungen der Lehrer zugestimmt. Es ist logar hervorgehoben worden, daß gerade die Lehrer die aufmerk- samsten und erfolgreichsten Besucher der Kollegien wären. Es mag sein, daß die Seminarbildung ‘nicht der Gymnasialbildung ganz gleicwertig ist; aber hier handelt es sich doch um die streb- amsten und ernstesten Elemente unter der Lehrerschaft. In Sachsen hat man sehr gute Erfahxungen mit diesen Lehrern, die die Universität besuchen, den sog. Pädagogen, gemacht; sie haben das pâdagogische Eramen mit den besten Noten abgelegt. In der Lehrer- haft ift ein gewaltiger Elementardrang nach Bildung vorhanden. Vebertreibungen wollen wir zurückdrängen, aber das Streben selbst dürfen wir nicht unterdrücken. Unser aller Aufgabe ist es, daran mit- zuarbeiten, daß die Arbeit, die unsere Universitäten im Hörsaal und in dem Studierzimmer leisten, dem ganzen Volke zugute Ponte.

Minister der geistlichen und Unterri i D. Dr. von Trott S. E

Meine Herren! Der Herr Antragsteller hat sih zu seinem An- trag in zurückhaltender Weise geäußert. Er hat ih nicht fest auf den Boden dieses Antrags gestellt, sondern hat hervorgehoben, daß dieser Anttag namentlich deshalb eingebracht worden sei, damit die in ihm berührten Fragen hier einmal eingehend geprüft und erörtert würden. Nun, die Unterrihtsverwaltung hat diese Frage und die damit in Verbindung stehenden Dinge einer sehr eingehenden Prüfung unterzogen, und auf Grund dieser eingehenden Prüfung ist sie zu den Maßnahmen gekommen, die Sie kennen, für die Sie im vorigen Jahre Mittel bewilligt haben und, wie ih hoffe, auch in diesem Jahre Mittel bewilligen werden.

Ih habe {on bei den verschiedensten Gelegenheiten hbervor- gehoben, daß es für unser ganzes Schulwesen von der größten Be- deutung ist, wie wir die Lehrerbildung ge|talten. Davon, wie wir unjere Lehrer ausbilden, wie wir die Kräfte für den Unterricht be- [haffen und sie heranbilden, ist die Blüte unserer Volksschule abhängig. Die Sorge für die Ausbildung der Lehrer ist deshalb die aller- wichtigste für die Unterrihtsverwaltung. Ich habe ja auch schon wiederholt hervorgehoben, wie wir dieser Aufgabe gereht zu werden versuhen, ich habe hervorgehoben, wie wir bemüht sind, unsere Seminare immer besser zu gestalten und auf sie nah jeder Nichtung hin fördernd einzuwirken, und ih habe die einzelnen Maßnahmen, die wir dazu in Aussicht genommen haben, hier ja {on hervorgehoben. Jh brauche daher auf sie niht wieder einzugehen und will mich auf diejenige Maßnahme beschränken, die hier zur Erörterung steht.

__ Der Herr Abg. von Campe hat an die Spigze seiner Aus- führungen den richtigen Saß gestellt, daß es sih bei allen diesen e aßnabmen in erster Linie um das Interesse der Schule handle. Hi, bandelt sich darum, die Schule zu fördern. Selbstver- TUndlih wird, wie ja aus meinen vorhergehenden Ausführungen \{chon hervorgeht, die Schule dann gefördert, wenn wir uns tüchtige Lebrer iu verschaffen suchen. Aber die Fortbildung der Lehrer hat eben diesen N den Stellen, die wir mit weiter ausgebildeten Lehrern besetzen x en, tüchtige, geeignete Kräfte zuzuführen. Wenn man das fest- M u Herren, dann wird man ih der Frage des Universitäts fioe L gegenüberstellen müssen, daß man fragt, ob dadurch dieser bie, LN cht werden würde, ob durch ein Universitätsstudium der G. er Zweck erreicht wird, für unsere Volks\{hule, für unsere éminare, für die Mittelshulen die geeigneten Kräfte zu gewinnen.

Nun hat der Herr Vorredner mit Necht hervorgehoben, |

daß die Erfahrung lehre, daß mancher Lehrer \sich bei dem Studium an der Universität hervorragend ausgezeihnei babe, daß er dort wissenschaftlich gefördert worden ist, kurz, daß er ein guter Student gewesen is. Sie wissen, meine Herren, daß den Volksshullehrern in Preußen durchaus die Möglichkeit gegeben ist an der Universität zu \tudieren. Sie können \ich dort mit der kleinen Immatrikel einiragen lassen, weil sie im Besitz der einjährigen Be- rechtigung sind, können dort in der philosophisch.n Fakultät ein- geschrieben werden, dort 4 Semester studieren, und diese 4 Semester können mit Genehmigung des Ministers auch noch erweitert werden. Wie sind denn aber nun unsere Erfahrungen auf diesem Gebiete? Meine Herren, die meisten von den Lehrern, die in der Lage waren diesen Weg zu wählen, und ihn eingeshlagen haben, gehen der Volks- schule verloren, die fuhen noch nachträglich das Abiturientenexamen zu machen und die höhere Lehrerlaufbahn einzuschlagen. Also der Volksschule ist damit im wesentlihen nihts genußt. F weiß auch feinen Fall, wo ein Lehrer, der ih in diesem Umfange dem Universitätsstudium ergeben hat, dann wieder in den Dienst der Volks- schule zurückgekehrt wäre.

Wenn wir nun aber die Fortbildung der Lehrer, die mir sehr am Herzen legt, wie ich immer wieder gern betone, fördern wollen, so ist es, glaube ih, das Richtige, daß wir besondere Einrichtungen zur Förderung der Lehrer treffen: und wenn demgegenüber auf die fleineren Bundesstaaten, auf das Königreih Sachsen, auf Württem- berg, glaube ih, auf Hessen hingewiesen worden ift, so ist es natürlich in einem kleinen Staate sehr viel {chwerer, solche besonderen Einrich- tungen zu treffen. Die greifen zu den Univerfitäten und suchen da den Bedürfnissen zu genügen. Der bessere Weg aber ist der, besondere Einrichtungen zu hafen, und da möchte ih doch an die anderen großen Staaten erinnern, an Frankrei, an Desterreih, die der Herr Abg. von Campe gemeint hat, wo auch besondere Einrichtungen ge- troffen sind.

Und wie sind denn nun unsere Einrichtungen, meine Herren? Es ist ja von diesen {on wiederholt die Nede gewesen. Wir haben einen solhen Fortbildungskursus hier in Berlin, einen in Posen und werden mit Jhrer Unterstüzung hoffentlih in diesem Jahre auch noch einen in Münster bekommen. An diesen Kursen lehren nur Hochschullehrer und Gymnasiallehrer. s ist dort ein durchaus bho- \{ulmäßiger Betrieb. Sie sind nach dem Vorbilde der Vebungen eingerihtet, die an den Universitäten jeßt immer mehr eingeführt werden. Aber sie sind durchaus zugeschnitten auf das Bedürfnis, das für die Volksschule besteht, das für den Beruf besteht, in den die Kursisten demnächst eintreten wollen. Ich habe, glaube ich, au {on in diesem hohen Hause gesagt, daß wir die Kurse in der Weise ein- gerihtet haben, daß zunächst gewisse Materien von allen Kursisten ge- hôrt werden müssen, Pädagogik und dergl., die also für jeden Lehrer notwendig sind; das wir dann aber die Materien, um eine möglichste Vertiefung herbeizuführen, geschieden haben; auf der einen Seite in naturwissenshaftlih-mathematishe Disziplinen, auf der anderen Seite in sprachlih-historishe. Ich glaube, daß wir damit das Richtige getan haben und durchaus auch entsprehend dem Ziele gehandelt haben, das Herr von Campe vorhin bier in den Vordergrund gestellt hat: wir wollen nit eine allgemeine Bildung, sondern eine vertiefte Bildung auf gewissen Gebieten herbeiführen und in dieser Richtung unsere Lehrer fördern. (Sehr richtig! rets.) Gerade das ift ter Zweck dieser Kurse, und ih hoffe, dieser Zweck wird voll erreiht werden.

Wenn wir nun aber diefe Einrichtung getroffen baben und wir sind doch erst im Anfang —, so würde es shon aus dem Grund nicht rihtig sein, nun wieder eine andere neue Einrichtung anzuf und den Versuh zu machen, an den Universitäten nocch irgent Einrichtungen für die Fortbildung der Lehrer ins Leben zu Lassen Sie uns doch wenigstens einmal eine Zeit lang mit Kursen arbeiten. Die Herren, die ih dabei zu Rate gezo erfahrene Schulmänner, find überzeugt, daß das ein gutt die Erfüllung der Aufgabe ist, die wir im Auge haben, un wir ihn doch auch jeßt mit aller Energie verfolgen und n neuen Projekten dazwischentreten und uns dadur vielleidt den G gefährden.

Der Herr Abg. von Campe hat eine Reibe von ? auf die ih schon jeßt durchaus in der Lage bin, zu ih wiederhole: die Angelegenheit ist schr reifli® und f im Kultusministerium einer Prüfung unterzogen worden.

Was die Frage anlangt, ob die bestehenden Einrihtunzen f verstehe darunter die 3 Kurse ausreichen, so ?ann ich ibm di Antwort geben, daß das zurzeit der Fall ist. Jeder Kurs: beiud werden von 30 Teilnehmern; der Bedarf an Seminar wenn die Verhältnisse \sich nicht wesentli Abiturienten der Kurse gedeckt sein.

Herr Dr. von Campe is dann darauf ei Vorausseßung für diese Kurse die Ablegung des Mittel sei, daß er aber wisse, daß an dieser Anforderung gehalten worden wäre. Meine Herren, wir sind Maßnahmen und es bestand früher jene der Berliner Kursus besleht ja bekanntli® Jahre —; jeßt aber ist die Forderung gestellt: die Ablegung das Mittelshullehrereramens für dieienizen. di Kursus teilnehmen wollen, weil wir dadurd das wissens@al Niveau dieses Kursus zu beben glauben.

Nun ift Herr Abg. von Campe auf die Frage wohl die Auswahl zu diesen Kursen stattzufinden {hon erwähnt, daß die Aufforderungen binaudsgeden die in den Kursus aufgenommen zu werden - wüns@den können ; soweit der Naum reiht, wird diesen Anträgen Im übrigen werden natürlich diejenigen genommen, die fu am niht nur wissenschaftlich vorbereitet baben, fondera n au beruflih bewährt baben. Wir wollen gerade als tüchtig bewährten Lehrer gewinnen, um in die Seminar- und die anderen Stellen Denn darauf kommt es an, daß wir tüdtige tüchtige praktis@e Lehrer und nit nur ole be die sich mit großem Eifer hinter die Wissenschaft veteut baben buhmäßig ein Wissen verschafft baben. (Sebr gut! rets y Zentrum.) Dedwegen möchte id aud nit dem Vorlage des Abg. von Campe folgen, daß man bier Noten einfädrez tolle un je nah der Güte der Noten die Aufnahme in die CQurïe vornodmen möchte, Ich glaube, daß die ganze Persdulicdkeit dabei ius Ade pu fassen ist, wie der Lehrer si im ganzen als Lebrer Lewadrt und aud ! als strebsamer Mann \ich felbständig vorgedildet dat, (Sebr riéiktiga i

Bei dieser Gelegenheit ist Herr von Campe auh auf das Mittel- shullehrerexamen eingegangen und hat gewisse Bedenken geäußert, ob niht doch die Einrichtungen für die Ablegung des Mittelshullehrer- examens zu ergänzen wären, weil nach den jezigen Verhältnifsen damit Mißstände verbunden wären. Wir find bemüht, da Ab- hilfe ¿u schaffen. Ih muß anerkennen, daß es in der Tat für die Lehrer sehr {wer is oder vielmehr sehr schwer gewesen ift, sih zu diesem Mittelshullehrerexamen selbftändig vorzubereiten. Es sind ta sehr oft recht falsche Wege eingeshlagen. Es feb[te an der nôtigen Anleitung, infolgedessen wurden oft Feblgriffe gemadt, indem unnôtige Kraft vergeudet wurde und doch nit das erreidt wurde, was man eigentlich erwarten muß. s

Es sind nun jegt Einrichtungen in vershiedenen Städten ins

Leben gerufen worden, mit denen dur die Heranziehung von Gym* nasiallehrern die Möglichkeit gegeben ift, sih in geeigneter Weise zu dem Mittelshullehrerexamen vorzubereiten. Wir bofen daf diese Einrichtungen sich noch vermehren, und dann wird ja ¿int allgrirels bekannt werden, wie und was in diesen Einrichtungen gelehrt wird. Das wird allgemein in der Lehrerschaft befannt werden, und Fe pes au daraus die Wege entnehmen fönnen, bie einzuschlagen find, au sih in geeigneter Weise zum Mittelshullebrerezamen vorzuberellen. : Meine Herren, wenn man solche Einrichtungen tri, Go M ils ja immer angewiesen, in eine größere Statt zu geben: tenn rur do haben wir die Kräfte, die ten Unterrit u 1 Bs erteilen und geben fönnen. Das ift alle dings i sicht auf die Lantlehrer, die weit entfernt von î und denen es deéhalb nit o leit ift wie ben 2 oder in unmittelbarer N j Kursus teilzunehmen. Mißstand Abhilfe # in der Näbe von Kraft zum Mittel her getan haben. solhe Einrichtungen in dort gelehrt wird, un na rihten.

Nun, meine Herren, ift es f weitem Umfange von der Lehreriaît von ter Tz shullehrereramen zu machen, Gebreuch gzmadt wirt.

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ditdung zu geben und ibn dann auf die Somtnarilten Lotunlafina.

Wir wollen dur unseren Antrag: nur das Tres n det wehte

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