1892 / 310 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 31 Dec 1892 18:00:01 GMT) scan diff

G egr tiefem: eri Ü A H Tr E R L atr Zart p ürn ie guts Via zu M fn 0 ¡A E

Aus Manchester meldet ein Wolff*sches vom gestrigen Tage: Infolge der Slewernng der Baumwollcurse erwartet man demnächst das Ende des Ausstandes der Baum- wollspinner. Es sind zwishen den Acbeitgebern und Arbeitern Verhandlungen auf Grundlage von Herabsezungen der Löbne einge- [leitet worden ; die Löhne sollen jedoch wieder erhöht werden, fobald die geschäftliche Lage es gestattet.

Die Bergarbeiter zu Cleveland haben einer Mittheilung der Londoner „Allg. Corr.“ zufolge die Verbindung mit der National- union der englishen Bergarbeiter, die seit 18 Jahren be- stand, gelöft.

Die Berliner Arbeitercolonie

versendet nunmehr ihren achten Bericht (über die Jahre 1891 und 1892). Die auf der [eßten Seite beigegebene Vermögensübersicht ergiebt Activa von 417 790,86 , darunter der Werth der Im- mobilien mit 360000 Æ sowie in runden Summen 31000 M Inventar, 11000 # Materialien, 15000 c ausstehende Forderungen. Die Passiven betragen 138 475,28 Æ (115 000 M Dypothekenshulden), sodaß ein Ueberschuß der ctiva von 279 315,88 „Æ vorhanden if. Die Rechnung von 1891 zeigt eine Einnahme von 192 679,60 A und eine fast gleih große Ausgabe. Die Beiträge (einmalige: 7468,67 #, regelmäßige: 10 652,20 4) figuriren mit rund 18 000 Æ, die außerordentliden Einnahmen mit 4629,60 # Der Betrieb Reinickendorferstraße 36 a brate 103154 Æ, die Filiale Tegel 5908 4 ein. Leßtere er- forderte aber einen Aufwand von 10375 Æ, also einen Zu- {Guß von 4300 # Auch der Arbeitsbetrieb der Hauptcolonie erforderte einen fehr erbeblihen Zuschuß, da die Ausgaben für die ver- schiedenen Werkstätten an Material allein die Höhe von 80 161,98 erreichten, wozu die Haushaltsfkosten (Verpflegung der Colonisten) mit 42 295,76 Æ, die Koften des Fuhrwerks mit 4243,78 Æ, die Alters- versicherungsbeiträge mit 1023,14 sowie Neuanschaffungen und Inventar mit 8238,81 A treten. Ohne Generalunkosten betrugen die directen Ausgaben für den Betrieb also: 135 963,47 , was einem Zushuß von über 32 000 Æ entsvriht. Dazu treten die Generalunkosten, die sih aus Lasten und Abgaben (1480 6), Unter- halt des Grundftücks (1711 4), aus Gehältern, Löhnen (12 313,43 4) und aus einigen kleineren Posten (7275 4) zusammenseßen und nebst der auf 4183,15 Æ beziferten Zinsenlast zufîammen gegen 27 000 betragen. Die hieraus sich im Betriebe selbst ergebende Unterbilanz von 61 300 Æ (27 000 + 30000 + 4300 4) fonnte daber nit aus den nur 22750 betragenden Beiträgen und Zuwendungen gedeckt werden und fo sah ih der Vorstand genöthigt, 37 668,45 4 Dar- [leben (meist Hypotheken) neu aufzunehmen, wovon noch 9366 e auf einen Neubau verwendet wurden. Da die Arbeitercolonie bei der Aufnahme und Beibehaltung der Colonisten niht auf Tüchtigkeit sehen darf, sondern nur auf Bedürftigkeit, so erklärt ih die Er- bêhung des nothwendigen Zuschusses von selbst mit der Steigerung der Frequenz. Es wurden im Jahre 1891 972 Mann aufgenommen, an 61 336 Arbeits- und 12 138 Rubetagen verpflegt und in 73 374 Nächten beherbergt. Der Bestand der Betten is auf 260 erhöht worden. Troßdem mußten 667 Mann wegen Ueberfüllung abgewiesen werden, jedech nit, obne je eine Mahlzeit erhalten zu:haben. Die berrscende Theuerung fteigerte in erheblicher Weise die Kosten für den Unter- balt der Colonisten. Die allgemeine Geschäftélosigkeit erschwerte den Absaß der Erzeugnisse. Die Leitung der Colonie ift in diesem Jahre in andere Hände übergegangen. Zugleich hat ein Wechsel im Personal des Bureaus stattgefunden ; auch hat der langjährige Schaßmeister des Vereins Dr. Freiherr von Canstein sein Amt niedergelegt. Die Seelsorge ist dem P. em. Haase übertragen worden. Der Gesundheitszustand und die Führung der Colonisten waren gut. Viele find wieder in geordnete Stellung und Beschäftigung gelangt. Die Zahl der Mitglieder beträgt etwa 4000. Jedes Mitglie hat tas Recht, ansprechende Bettler mit einer Anweisung auf Ausnahme an die Colonie zu s{icken und erbält bei erfolgter Meldung vom JInspector Mittheilung von der Auf- nahme oder Nichtaufnahme. Leßtere wird zugleich motivirt. Nur ein kleiner Procentsaß der Ansprechenden benußt die Ueber- weisungszettel wirklih und beweist damit, daß es ihm ehrlich um Arbeit zu thun ist. Bald pflegen die gewohnheitsmäßigen Bettler die Thüren zu meiden, an denen fie Arbeitercoloniezettel und keine Snapspfennige erhalten. Seit Eröffnung der Colonie 1883 bis Ende Oktober 1892 sind 3626 Männer darin aufgenommen worden. Die Arbeit besteht in Strobflecchten, Bürstenfabrikation, Stuhlrohbrabfallweberei , Anfertigung von Fußmatten, Treppenläufern und Kisten, Zerkleinern von Brenn- holz, Bestellung eines aevacteten Feldes, Waldarbeiten 2c. In den beiden leßten Sahren haben Abgesandte staatliher und städtisher Be- hörden aus Nord-Amerika, Rom, Paris, Glaëgow, Kopenhagen, Hamburg u. a. die Colonie aufgesuht, die si troß aller Sc{hwierig-

Teiten als segenbringend und entwidelungsfähig erweist.

Arbeiterwohnungen.

Ein bemerkenêwerther Versu, Arbeiterhäuser zu recht billi-

if ustellen, wird, wie die „Social-Corr.“ mittbeilt,

in dem Dorfe Britten bei Merzig gemaht. Die dort

ser werden drei Räume enthalten und, obwohl

ngen entipretend, welche eine Arbeiterfamilie stellen

m je 1000 Æ foften. Gegen wödentlihe Zahlung

von nur 1 A wird der Arbeiter in 23 Jahren das Häuëchen zu

seinem freien Eigenthum machen können. Die Anregung zu diesem

ah gab der Gemeinsinn eines befannten Woblthäters aus dem Kreise.

Arbeiterfürsorge. ; Aus der Pfalz, 29. Dezember, wird der „Voss. Ztg.“ ge- schrieben: Ein nachahmenswerthes Beispiel bat die Waggonfabrik in Ludwigshafen gegeben. Sie berei nämlich ihren Arbeitern und Angestellten dadur e ude, daß sie ihnen für jedes in der Fabrif zugebrahte Dienftj S na lies Weihnachtsgeschenk auszahlen ließ. Ir Ó L 324 Personen beschenkt. Der Höchstbetrag In gleichem Verhältniß wurden die Wittwen ehemaliger Arbeiter durch eine Post- anweisung überrascht, ferner erbielten zwei Werkführer, die bereits 25 Jahre in tem Dienst der Fabrik stehen, ein Geschenk von je 1000 Æ Auch die Direction der Pfälzischen Eisenbahnen bat mit Rücksicht auf die günstigen finanziellen Betriebsergebnisse des Jahres 1892 ihren Arbeitern und Beamten Gratificationen in Höhe von 50 4 für Angestellte mit einem Gehalt bis 1000 , 75 Æ für Angestellte mit einem Gehalt bis 2000 A und 100 Æ für Angestellte mit einem Gehalt bis 3000 gewährt.

Fleischbeschau und Fleischverbrauh in Baden 1891.

Im Großherzogthum Baden besteht seit dem 28. August 1865 eine Ministerialverordnung, wonach für jede Gemeinde ein Fleish- beshauer zu bestellen ift, welcher jedes gewerblich d. É. von Schlächtern (Mebßgern), Gaftwirthen u. #. w. und jedes noth- tere Thier vor dem Verkaufe des Fleishes auf seine Zauglihkeit zum mens{lihen Genusse zu untersuhen und denselben zuzulaffen bezw. ganz oder theilweise zu unter- sagen hat. Die Fleishbeshauer haben über ihre Thä- tigkeit vierteljährlide Berihie an die Bezirkéärzte ein- zusenden, und von- leßteren gelangen jene zur centralen Verarbeitung an das Großherzogliche statistishe Bureau. Nah den Tagebüchern der Fleishbeshauer für das Jahr 1891 wurden im ganzen in Baden 541 261 Thiere ges{lachtet, und zwar 532 786 oder 98,4 9% gewerblih und 8475 oder 1,6% nothgeshlahtet (wegen Erkrankung, Ver- leßung 2c.). Von den geschlachteten Thieren überhaupt wurden 1080 oder 0,2 9% für ungenießbar erflärt, und zwar von den gewerblich ger shlahteten 348 oder 0,06 %, von den nothgeshlahteten 732 oder 8,6%. Nach den einzelnen Thiergattungen wurden geshlachtet:

Greoßvieh:

i: 3 arren (Stiere). . .

22 574

Rinder und Kalbinnen 62787

Kleinvieh: Kälber

Schafe (Hammel) tf

iegen .

7776 213 141 140 1091 26 532 786 1 080

dagegen 1890 514 245 904

1889 523 248 1371 9511 903 S

1888 1 504 Gegen die Vorjahre hat die Gesammtzahl ‘der S(lachtungen im Jahre 1891 zugenommen, insbesondere gegen 1890 um 20 152 oder

3,9 9%. Davon sind die gewerblichen

Vieh oder 3,6 %%o,

Schlaßtungen mit 18 541 Stück die Nothfchlahtungen mit 1611 Thieren oder 23,5 %/o

betheiligt. Die Zunahme beschränkt sich bei ersteren auf das Klein- vieh, bei leßteren auf Groß- und Kleinvieh. Den seit 1888 in der unabme begriffenen Kleinviehschlachtungen steht eine Abnabme von roßviehs{lachtungen es Die Zahl der nicht genießbar be-

fundenen Thiere hat si

gegen 1890 vermehrt, bleibt aber hinter der-

jenigen der Jahre 1889 und 1888 noch erbeblih zurü. Außer den als nit genießbar ganz beseitigten Thieren wurden von einer nicht näher ermittelten Zahl gewerbsmäßig ges{lachteter

Thiere 11 469 Th Lungen und 4826

eile wegen Ungenießbarkeit beseitigt, darunter 5220 Lébern.

Neben den gewerblihen und Notbschlahtungen, über welche die Berichte der Fleis{beshauer Nachweisungen liefern, kommen für die Volksernährung die häuslihen Schlachtungen in Betracht. Ueber die- selben finden regelmäßige Erhebungen nicht statt. Zur Erlangung eines Gesammtanslags der geshlahteten Thiere muß man auf die im Jahre 1888 ermittelten Dur{schnittszahlen zurückgreifen, welche als hâuslih ges{lahtet ergaben: 4505 Stück Rindvieh aller Art, 1486 Kälber, 1503 Schafe, 7281 Ziegen, 193605 Schweine und

149 Pferde, soda 1891 auf 748 710 728 102 in den dr

ß sih der gesammte Verbrauch an Vieh im Jahre Stü berechnete, gegen 728 734 bezw. 738 028 und ei Vorjahren.

Unter Zugrundelegung des bei der Zählung vom 10. Januar 1883 ermittelten durchs{nittlihen Gewichts der Schlachtthiere ergiebt ih

für das gesammte Thiere Folgendes:

Geschlachtete E Thiere das Stück

Ochsen Kübe Rinder

Kälber. .

E Schafe S

Ziegen

Scbweine

Pferde

dagegen 1890 .

D

ie Fleischna

S{hlachtgewicht der 1891 in Baden geshlachteten

Schlachtgewicht

T im ganzen und Farren . 280 kg 7 079 000 kg 199 5 563 000 150 9 750 000 35 4 702 000 23 1 623 000 242 000 30 593 000 337 000 zusammen 59 889 000 2 B 220 000 1889 L O00 188 OLB8G 000 hrung ift hiernah im Jahre 1891 gegen das Vorjahr

a « « # « « a « m Q

Auf den Kopf der Bevölkerung kamen an Schlabtgewicht

g im Sahbre

1891, 35,4 kg im Sahre 1890; dagegen 37,2 bezw.

x in den Jahren1889 bezw. 1888. Im Schlachtgewicht sind ver-

e genießbar

e Körpertheile (Kovf, Leber, Herz u. \. w. sowie

Blut und Talg) nicht inbegriffen; eins{ließlich derselben ift die Fleisch- nahrung im Dur(hschnitt um einige Kilogramm Höher anzunehmen.

Abgesehen von die Farren, Kühe un

fem Zuschlage. lieferte 1891 das Großvieh (Ochsen, d Rinder) nur 37,4, die übrigen Schlachttbiere

62,6 9% der gesammten Fleishnahrung, darunter die Schweine allein 91,1 9%, also mehr als die Hälfte.

In den badischen Gemeinden ist das gewerblih und häuslih ge- s{lahtete Großvieh accispflihtig. Diese Einrichtung giebt Gelegen-

beit zur Controle Gesammtzahl der

der Shlachtungszahlen. So belief fih 1891 die accispflihtigen Thiere nah den Angaben der Fleis-

beschauer bezw. der Statistik auf 114 418, während fie nah den Mit- theilungen der Steuerverwaltung 114 344 oder 74 Stü weniger

betrug. In den d

Verhältnisse wie f 1890: S 1889: 1888 :

rei Jahren vorber gestalteten sich die betreffenden olgt :

äßung 120 402, Steuerverwaltung 121 444, „7G 133 919,

¿ 137 042, 136 339.

Diese Unte-schiede lassen darauf s{ließen, daß die Zahl der häus-

lichen Schhlachtun: genommene Dur

en entiprehend feiner bezw. größer war als die an- s{nittézabl von 4505.

Hinsichtlich der Jahreszeiten, in denen die Scéblactungen stattfinden,

ergeben die Beob

achtungen der vier Jahre 1888 bis 1891, daf die

_— -—_ - r *vre gewerbliden Schlahtungen regelmäßig in der zweiten Jahreshälfte, namentlich im Spätjahr, wo die Thiere nah der Ernte si in guter

E 2 I E A E Le Ernährung befinden und die Bestände für die Ueberwinterung mehr D D

oder Ientger einge

schränkt werden, häufiger find als im ersten Halb-

jahre, während die Nothshlachtungen fast ausnahmélos in der warmen Jahreszeit (im zweiten und dritten Vierteljahr) am zablreisten

vorkommen.

Nah Mitthei

lung des Statistishen Amts der Stadt Berlin

sind bei den biesigen Standesämtern in der Woche vom 18. Dezember

bis incl. 24. Dez ihließungen, 992

Dur ein von Tanern. 2)

ember cr. zur Anmeldung gekommen: 258 Ghe- Lebendgeborene, 39 Todtgeborene, 571 Sterbe*älle.

Literatur. Unterhaltung.

Jahrhundert. Drei kriegsgeshichtlibhe Romane Der Savoyen-Dragoner. Rathenow 1892,

Verlag von Max Babenzien. Preis 1,50 Æ, cart. 2 4 Der jeßt

vorliegende zweite

dieser Romane bildet die auch für ih allein ver-

ständliche Fortsezung des an dieser Stelle vor einiger Zeit mit An- erkennung besprochenen ersten Romans „Aus shwerer Zeit.“ Der älteste Sohn des wegen der Grausamkeiten der französischen Befebls-

haber im Fahre 1

689 aus Speyer entflobenen, in Franffurt a. M.

zum ebeliden Bunde zusammengetretenen Brautpaares, is der Held der Geschichte. Vom Vater zu dem Gefühl der Rache gegen

den damaligen Soldatendienst,

œ 7

Feind erzogen, tritt er als Jüngling in den

fämpft unter dem Prinzen Eugen mit größter

Auszeichnung gegen die Franzosen und die Türken, sodaß

er s{chnell zum

Capitän im Regiment Savoyen-Dragoner

Offizier und wenige Jahre später zum befördert und für besondere

Beweise von Tapferkeit mit Erbebung in den Adelstand belohnt wird. Dadurch wird er in den Stand gesetzt, sich mit Erfolg um die Hand einer Fürstentohter zu bewerben, die dem bürgerlihen Offizier troß der ebenso innig wie entshlofsen von der Prinzessin erwiderten Zu-

neigung von worden war.

dem Vater bis dahin Abgesehen davon, daß die Erziehung zu Rache-

hartnäig verweigert

gedanken vom sittlichen Standpunkt aus nit gebilligt werden kann, muß do anerkannt werden, daß die weitere Behandlung dieses

Gegenstandes zu feinerlei Ausftellungen Veranlaf spannende Erzählung jedem Leser eine anziehende

währen wird.

_—

ung giebt, und die Werbaltund ge-

Das Zanuarheft von „Nord und Süd“ bringt eine Reibe

bisher unbekannter Laube, welche auf die Beziehungen den Charakter des

, umfangreiher Briefe Heinrich Heine's an Heinrich das Verhältniß zwischen den beiden Männern, auf

Heine’s zu Gußkow und zu feiner Familie, sowie auf

Pariser Aristophanes helle Streiflichter werfen und

auch zur Entstehungêgeschichte des „Atta Troll“ werthvolles Material bieten. Der Herausgeber (E. Wolf hat einen eingehenden Commentar

den B * geli Weit offentli ilbe e Memel Ua de verge Gt ies Feofn siegen Maße haftes Zeit- und Localcolorit wie Le psych

d meister

1 hologishe Entwickelung auézeichnet. Kurd Laßwiß hat einen Auffaß über „Die Naturnotbhwendigkeit und ihre Grenzen“ ge- liefert; Alfred Stern unterwirft „Talleyrand's Memoiren“ einer ein- gehenden Prüfung. Dem Architekten Paul Wallot, dessen Bild in vorzügliher Radirung den fünstlerishen Shmuck des Heftes bildet, und seinem Werke: dem Reichstagshause hat Georg Buß einen Artikel gewidmet. Einen Sonetten-Cyclus hat Friedri Spielhagen unter dem Titel „Leidgenossen“ beigesteuert, und im Anschluß daran behandelt Paul Lindau in dem Aufsaß „Friedri Spielhagen’s Ge- dichte“ den großen Romancier als Lyriker. Den Beschluß macht eine Schilderung der „Heilsarmee“ aus der Feder K. Wernickes.

Die Nx: 2583. der _„Illuftrirten Zeitung“ vom 21. Dezember (Verlag von I. J. Weber in Leipzig) enthält folgende Abbildungen: Florentinishes Blumenmädhen. nah einem Gemälde von F. Andreotti. Die akademische Lesehalle in Berlin, Original- zeichnung von G. Lulvès. Aus dem Goldbergbaudistrict Sieben- bürgens, 11 Abbildungen, Originalzeihnungen von Osfar Weise. Das Ida-Pfeiffer-Denkmal in Wien, modellirt von Johannes Benk. Aus den Ferien zurück, nah einem Gemälde von Emanuel Spiter. Das Torpedogeshüß des Amerikanérs George Reynolds. Wer- liner Neubauten, 6 Abbiidungen, Originalzeihnungen von G. Theuer- kauf: Das Dienstgebäude des Königlichen Polizei-Präsidiums. Das Gebäude der Berliner Elektricitätswerke. Der neue Anbau der Neichsdruckerei. Das Stationsgebäude Großgörschenstraße der neuen Wannseebahn. Das Kreishaus Teltow in der Victoriastraße. Das Gebäude der Dresdener Bank.

Musikalishes3. :

Aus dem Musikalienverlag der Gebrüder Reinecke in Leipzig liegen uns drei neue Compositionen für Klavier zu zwei Händen vor. Die werthvollste von ihnen is eine Ballade von Carl Reinede, dem woblbekannten Dirigenten der Gewandhaus-Concerte, ein Werk, das Geshick in der thematishen Behandlung mit Gefälligkeit der melodishen Erfindung und Brillanz der harmonishen Färbung ver- bindet. Weniger streng im Stil, aber geistvoll erdacht und pikant ausgeführt is eine Miniatursuite von Ugo Afferini (bestehend aus einem Ariofo, Intermezzo, Walzer und Gavotte). Die dritte Pièce, ein „Aubade-Vals e“ von M. J. Erb ist im Salongeschmack gehalten, einfa und do effectvoll. Die beiden leßteren Compofitionen bieten dem Klavierspieler keine großen technischen Schwierigkeiten und find sehr dankbar, während die Ballade

für den Concertvortrag berehnet ist. Der muster haft klare und scharfe

Druck und die feine Ausstattung aller drei Piècen verdienen noi ganz besonders hervorgehoben zu werden. Verschiedenes.

Handbuch für Neu-Vorpommern und das Fürsten - thum Rügen auf das Jahr 1893. (Verlag der Königlichen Regierungs-Buchdruckerei von Ferd. Struck in Stralsund. Preis ge- bunden 3,50 A) Das Handbuch, welches im Bureau der König- lichen Regierung zu Stralsund nah officiellen Quellen bearbeitet wurde, enthält : die Personal-Verzeichnisse der im Regierungsbezirk Stralfund stehenden Militärbehörden und Trupventhbei e, der Ver- waltungsbehörden und Institute (der Provinz Pommern, des Negie- rungsbezirks Stralsund, der Kreise und Amtsbezirke und der Städte) der Justizverroaltung und topographische Uebersichten. Den Scch{luß des handlichen Nachschlagebuchs bildet ein alphabetishes Namens- und Ortschaftsregister.

Handel und Gewerbe.

Berlin, 30. Dezember. (Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Shmalz.) Butter. (Im Großhandel franco Berlin an Producenten bezahlte Abrehnungspreise.) Hof- und Ge- nofsenshafts-Butter la. 97—100 #, 1a. 93—9%6 M“ Ila, —,—, do. abfallende 85—90 Æ, Land-, Preußishe 8§5—90 A, Neßbrücher 85—90 #Æ, Pommershe 85—90 M, Polnische M, Bayerisde Sennbutter A, do. Landbutter 80—85 M, Shlesishe 85—90 Æ, Galizishe 78—83 4, Margarine 40— 70 Käse: Schweizer, Emmenthaler 80—87 M, Bayerischer 99— 69 H, Oft- und Westpreußischer 1a. 60—65 M, do. Ila. 50— 60 #Æ, Holländer 77—85 Æ, Limburger 35—42 M, Quadrat-Mager- fäse Ta. 18—22 Æ, do. Ila. 10—14 A SÓmalz: Prima Western 17 %/ Tara 58,00 #, reines, in Deutschland raffinirt 59,00—61,00 , Berliner Bratenschmalz 60,00—64,00 4 Fett, in Amerika raffinirt 47,00 , in Deutschland raffinirt 46,00 M (Alles pr. 50 kg). Tendenz: Die Unverkäuflihkeit der Eingänge zwang zu einer wesentlihen Preisermäßigung. Schmalz: unver- ändert.

Der „Rhein.-Weftf. Ztg.“ zufolge hat das Westfälische. Kokssyndikat gestern in einer Verjammlung zu Bochum be- \{lofsen, an Stelle der biëherigen 20 °/gigen eine Productionseinshrän- fung von 299% für den Monat Januar eintreten zu lassen ; dagegen soll die Umlage von 18 auf 17 %/6 erniedrigt werden.

Leipzig, 30. Dezember. (W. T. B.) Kammzug-Termin- handel. La Plata. Grundmuster B. per Januar 3,621 M, per Februar 3,677 Æ, per März 3,70 , per April 3,70 4, per Mai 3,723 #, per Juni 3,75 #, per Juli 3,774 4, per D 3,80 Æ, per September 3,827 Æ, per Oktober 3,822 4, per * vember 3,825 #, ver Dezember # Umsatz 80 000 kg.

London, 30. Dezember. (W. T. B.) Die Dividende für De Beers- Actien ist für das leßte Halbjahr auf 121 Shilling per Actie festgeseßt.

An der Küste 2 Weizenladungen angeboten.

London, 31. Dezember. (W. T. B.) Wie die „Times“ meldet, soll die argentinische Regierung an die Bankhäuser, welche die argentinischen Anleiben auf den Markt gebraht haben, kürzlih die Aufforderung gerichtet haben, Delegirte nah Buenos- Aireë . entsenden, um über die Regelung der argentinischen Schuïd zu verhandeln. Die Bankhäuser A oen und Baring bâtten ablehnend geantwortet. Das erstere hâtte seinen ablehnenden Bescheid mit dem Hinweis darauf begründet, daß die Argentinischen Anleihen, an denen interessirt sei, durch die Zolleinnahmen garantirt seien.

Manchester, 30. Dezember. . T. B.) 12r Water Taylor 6X, 30r Water Taylor 8, 20r Water Leigh 72, 30r Water Clayton 8, 32r Mock Brooke 83, 40r Mayoll 82, 40r Medio Wilkinson 94, 32r Warpcops Lees 73, 36r Warpcops Rowland 82, 36r Warp- cops Wellington 94, 40r Double Weston 827, 60r Double courante E T, 32* 116 yardë 16 K 16 grey Printers aus 32r/46r

34. Feit.

Glasgow, 30. Dezember. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 340 298 Tons gegen 500 825 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betriebe befind- lichen Hochöfen beträgt 68 gegen 77 im vorigen Jahre.

Paris, 30. Dezember. (W. T. B.) Die Börse wurde nah kurzer Erholung wieder flau infolge des durch anhaltende Comptant- verfäufe hervorgerufenen neuerlihen Rücgangs der Rente. Crédit foncier nach fünftlicher Erholung wieder schr matt. Banque de Paris gedrüdt, türkfishe Werthe auf Konstantinopler Käufe behauptet: Rio Tinto matt.

New-York, 30. Dezember. (W. T. B.) Die Börse eröffnete fester, dann trat eine Reaction ein; der Schluß war wieder befestigt. Der Umfay der Actien betrug 264000 Stück. Silbervorrath wird auf 770000 Unzen geshäßt. Silber- verkfäufe fanden nicht statt. E T

Weizen auf Drahtnachrichten festere _und steigende Tendenz; Schluß stetig. Mais auf bessere Kauflust befestigten sih die Preise; Schluß t. tig. f s

Baumwollen-Wochenbericht. Zusuhren in allen Unions- s 160000 Ballen, Ausfuhr nah Großbritannien 26 000 Ballen, Hr ad nach dem Continent 54 000 Ballen. Vorrath 1 155 000

allen.

Chicago, 30. Dezember. (W. T. B.) Weizen anfangs besser, dann niedriger auf Realisirungen; Schluß ftetig. Mais

aus kleinere Zufuhren fest: Schluß stetig.

1. Ünterf egen: 2. Ausecbol ustellungen u. der

L. 3. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Serben. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2. 5. Verloofung 2c. von papieren.

Deffentlicher Anzeiger.

.

6. Kommandit-Gesell\

7. Erwerbs- und Wirthschafts-Genossenschaften. s Niederlafung X. von Rechtsanwälten.

9. Bank-Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

en auf Aktien u. Aktien-Gesellsh.

De

1) Untersuchungs-Sachen.

[58199] Steckbrief. : :

Gegen die verehelihte Anna Julie Weinstock, eborene Schönborn, geboren am 2. Mai 1867 zu

eudorf, Kreis Birnbaum, welche flüchtig ist bezw. sih verborgen hält, soll eine durch Urtheil des Königlichen Schöffengerichts zu Berlin vom 22. Fe- bruar 1892 erfannte Gefängnißstrafe von drei Wochen vollstreck werden. Es wird ersucht, dieselbe zu ver- haften und in das nächste Gerihtsgefängniß abzu- liefern und uns zu den Acten chc./a. Weinsteck 130 D. 526. 91 Nachricht zu geben.

Verlin, den 12. Dezember 1892.

Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 130.

[58443] Stecckbriefs-Erneuerung.

Der unterm 12. März 1892 hinter den Schlosser Rudolph Lamprecht in den Acten J. 379. 92 er- lassene Steckbrief wird bierdur erneuert.

Potsdam, den 24. Dezember 1892.

Königliche Staatéanwaltschaft.

[58442] Beckauntmachung.

In der Strafsache I. 2308. 92 wird um An- gabe des Aufenthalts des Kaufmanns Carl Victor Cramer, geb. 23. April 1854 in Nordhausen, ersucht.

Potsdam, den 24. Dezember 1892.

Königliche Staatsanwaltschaft.

[55032] i

Der Reservist, Schmied. August Friedriß Wil- belm Fischer, am 24. November 1865 zu Ruwen, Kreis Soldin, geboren, wird beschuldigt, als be- urlaubter Reservist ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, Uebertretung gegen § 360 Nr. 3 des Strafgeseßbuhs. Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 13. April 1893, Vormittags 9 Uhr, vor das Königliche Söffengericht zu Berlinhen zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentshuldigtem Ausbleiben wird der- jelbe auf Grund der nah § 472 der Strafprozeß- ordnung von dem Königlichen Bezirkscommando zu Küstrin ausgestellten Erklärung verurtheilt werden.

Berlinchen, den 13. Dezember 1892.

Wagner, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[58198] Bekanntmachung.

Durch Beschluß der Strafkammer des Kgl. Land- gerihts Zabern i. Els. vom 23. l. Mts. wurde das im Deutschen Reiche befindlihe Vermögen der der Verleßung der Wehrpflicht angeklagten Personen :

1) Gustav Silpipre, geboren am 19. Januar 1872 in Markirh, zulegt in Wildersbah wohnhaft gewesen,

2) Carl Augustin Schäffer, geboren am 9. Okto- ber 1870 in St. Kreutz, zulegt in Zabern wohnhaft gewesen,

mit Beschlag belegt.

Zabern i. Els, 27. Dezewber 1892.

Der Kaiserlihe Erste Staatsanwalt.

A E E i R P O E S E N E

2) Ausgebote, Zustellungen und dergl.

[58330] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 48 Blatt Nr. 2331 auf den Namen des Architekten Theodor Sciller hier ein- getragene und in der Müllerstraße Nr. 134 a be- legene Grundstück am 6, März 1893, Vor- mittags 107 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichts\telle, Neue Friedrihstr. 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 19,74 Reinertrag und einer Fläde von 56 a 29 qmm zur Grundsteuer, mit 500.46 “tußungswerth zur Gebäudesteucr veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund- bublatts, etwaige Abschätungen und andere das Grund- stück betreffende Nachweisungen , sowie besondere Kauf- bedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberehtigfen werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund- buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs- vermerts nicht hervorging, insbesondere derartige Seerunpen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden

bungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs- termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge- boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspriht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksihtigt werden und bei Verthbei- lung des Kaufgeldes gegen die berüdcksihtigten An- sprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor B des Versteigerungstermins die Einstellung des L erfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 6. März 1893, Nach- mittags 123 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben bezeichnet, verkündet werden.

Berlin, den 20. Dezember 1892. f

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 75.

[58327] Zwangsversteigerung.

Wege der Zwangsvollitreckung soll das im Grundbuche von Tiegenhof Band IX. Blatt 179 auf den Namen der Zuerfabrik Tiegenhof (Actien- geienivart eingetragene, zu Tiegenhof belegene

rundstück am 27, Februar 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsftelle, Terminszimmer Nr. 2, versteigert werden. Das T ist mit 100,76 Thlr. Rein- ertrag und einer äche von 5,96,75 ha zur

Grundsteuer, mit 5040 A Nußzungswerth zur Gebäudefteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer- rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuhblatts, etwaige Abschäßungen und andere das Grundstück betreffende Nachweijungen, sowie besondere Kauf- bedingungen fönnen in der Gerichtsschreiberei, in den Geschäftsstunden, eingesehen werden. Alle Realberehtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An- forüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des- - Ver- fteigerungévermerks nit hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder- fehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver- steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden- und, falls der betreibende Gläubiger widerspriht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des eringsten Gebots nit berüdsihtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berüdsichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. _ Diejenigen, welhe das Eigenthum des Grundstücks bean- spruchen, werden aufgefordert, vor E Ver- steigerungstermins die Einstellung des Verfahrens berbeitisüibren, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundfstücks tritt. Das Urtheil über die Ertbeilung des Zuschlags wird am 28. Februar 1893, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle ver- kündet werden. Tiegenhof, den 15. Dezember 1892. Königliches Amtsgericht.

[58329]

In Sachen der Firma Albert Heyer in Braun- s{weig, Klägerin, wider den Schubznachermeister Friedrich Engelfkfing in Denstorf, Beklagten, wegen Forderung, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme des dem Beklagten gehörigen Anbauerwesens No. ass. 65 in Denstorf zum Zwecke der Zwangsversteigerung dur, Beschluß vom 6. De- zember 1892 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 6. Dezember 1892 erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 6, April 1893, Nachmittags 3 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte Vechelde in der Paes’schen Wirthschaft zu Denstorf angeseßt, in welhem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu über- reichen haben.

Vechelde, den 20. Dezember 1892.

Herzogliches Amtsgericht. Schilling. ° [58328]

In der Zwangsversteigerungssade der geschiedenen Ghefrau des Stellmachers Otto Britting, Friederike, geb. Beer, in Vallstedt, Klägerin, wider den An- bauer Frit Siedentop daselbst, Beklagten, wegen Forderung, ist Termin zur nochmaligen Versteigerung des dem Beklagten gehörigen, durch Beschluß vom 3. Oktober d. J. zum Zweck der Zwangsversteigerung beshlagnahmten Anbauerwesens No. ass. 115 in Vallstedt auf Sonnabend, den 7. Januar 1893, Morgens 10 Uhr, im Löhr’schen Gasthause in Vallstedt anberaumt. Die Versteigerungsbedingungen können auf der Gerichtsschreiberei eingesehen werden.

Vechelde, den 27. Dezember 1892.

Herzogliches Amtsgericht. Schilling.

[58523]

In Sachen des Amtszimmermeisters F. Schmücking und des Bauunternehmers A. Eggers in Helmstedt, Kläger, wider den Schenkwirth Andreas Bruns in Süpplingen, Beklagten, wegen Hypothekforderung, wird auf Antrag der Kläger die Beschlagnahme des Anbauerwesens No. ass. 153 zu Süpplingen + und der auf den 15. März k. J. bestimmte Versteigerungs- termin damit wieder aufgehoben.

Königslutter, den 22. Dezember 1892.

Herzogliches Amtsgericht. Brinckmeier.

[58522] ___ Bekanntmachung.

Das Verfahren, betreffend den Zwangsverkauf des auf den Namen des früheren Nehtsanwalts Friedrich Bruno von Alten zu Wentorf bei Reinbek im Schwarzenbeker Schuld- und Pfandprotokoll Band V1. Blatt 21 Seite 241 eingetragenen, in der Gemarkung Wentorf, neben dem Hotel Nancythal belegenen Grundstücks, ist durch Beschluß vom heutigen Tage eingestellt und der am 2. Januar 1893, Na mittags 125 Uhr, anberaumte Verfkaufétermin auf,choben.

Schwarzenbek, den 30. Dezember 1892. Königliches Amtsgericht.

H. Koenigsmann, Dr.

L S

PESY Aufgehot. Es haben das Aufgebot beantragt :

1) das Königliche Finanz-Ministerium in allgemeiner Vertretung des Staatsfiscus bezüglih eines an- eblih am 4. Oktober 1890 in Neustädtel in der Nähe des Gasthofes „Karlsbader Haus“ gefundenen, beim Stadtrath zu Neustädtel hinterlegten Geld. betrages von 724,01 M;

2) Christiane Friederike, verw. Hauck, geb. Heinz, in Schneeberg bezüglih des verloren gegangenen, vermuthlich gestohlenen Schneeberger Stadtschuld- scheines Litt. A. Nr. 12 über 1000

Es werden daher alle _Diejenigen, welche An- sprüche an die unter 1 erwähnte Geldsumme erhoben, fowie der Inhaber der unter 2 erwähnten Urkunde aufgefordert, innerhalb der nähsten 6 Monate und spätestens in dem auf den 26. Juli 1893, Vor- mittags L1LT Uhr, vor dem unterzeihneten Amts- gerichte anberaumten Aufgebotstermin ihre Ansprüche und Rechte, der Inhaber der unter 2 erwähnten Urkunde unter gleichzeitiger Vorlegung derselben, an- zumelden, widrigenfalls das Depositum unter 1 dem Staatsfiscus zu Eigenthum überwiesen und die Kraftloserklärung der Urkunde unter 2 erfolgen wird.

Schneeberg, am 23. Dezember 1892.

Königliches Ugo,

„Roivsch, Ô.-

[58336] : Aufgebot.

Der Landwirth C. Erbrecht zu Gras[eben, jeßt Rentner in Helmstedt, bgt das Aufgebot der auf den Namen des Landwirths “C. Erbrecht, Gras- leben, unter dem 1. April 1883 ausgestellten über je 1300 Æ [autenden unter Folio 30 des Actien- buches eingetragenen Actien der Actien - Zuckerfabrik Weferlingen Tätt. A. Nr. 344, 345, 346, 347 be- antragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufge- fordert, spätestens in dem auf den S. Juli 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigeu- ans die Kraftloëerklärnng der Ürkunden erfo gen wird.

Weferlingen, den 28. Dezember 1892. Königliches Amtsgericht.

[44815] Aufgebot.

Der Handelêmann Carl Hornbostel, früber zu Meißendorf, jeßt zu Hannover, hat das Aufgebot einer Schuldurkunde der Spar- und Leibkässe des vormaligen Amtes, jeßt Landkreises Celle, Litt. C. Nr. 537 vom 1. Mai 1868 über ein Darlehn von 600 e, verzinëlich jährli mit 4 9%, ausgestellt für den Oekonomen Carl Hornbostel zu Meißendorf, be- antragt. Der Inhaber der Urkunde wird auf- gefordert, pätestens in dem auf Sonnabend, den 10, Juni 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgebots- termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Celle, den 29. Oktober 1892.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung 1V.

[43328] Aufgebot.

1) Die biesige Firma Georg Hermann Diel,

2) die Erben des Kaufmanns Johannes Hebig zu Sriedelshausen (Herzogth. Sachsen - Meiningen) nämlich:

a. die Wittwe Anna Barbara Trautwetter, verwittw. Malsch, geb. Hebig, zu Steinbach, b. die Cbefrau Anna Elise Karl, geb. Hebig,

c. der Restaurateur Georg Andreas Hebig, ad b. u. c. zu Friedelshausen, sämmtli ° vertreten durch den Rechtsanwalt Br.

Mankiewicz zu Frankfurt a. Main,

haben das Aufgebot ad 1 eines ihr von der Niederlage-Verwaltung des Königlichen Haupt-Steueramts dahier @n 2. Juni 1891 über 5 Pack Rohtaback (ge- zeichnet G. H. D. 2602. 2606.) Bruttogewicht 987 kg ausgestellten und in Verlust gerathenen Legscheins,

ad 2 einer auf den Namen ihres verstorbenen Vaters, des Kaufmanns Johannes Hebig zu Friedelshausen zu Gunsten von defsen Erben

Nr. 21 577 der hiesigen Versicherungs-Gesell- schaft ¿P entia lautend über den Betrag N r. 900.— beginnend mit dem 5. Februar s f beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden auf- gefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, den 24, Mai 1893, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Zimmer Nr. 29, anbe- raumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraft- loserflärung der Urfunden erfolgen wird : Frankfurt a. M., den 11. Oktober 1892. Königliches Amtsgericht. 1V.

[10580] Aufgebot.

Nücksichtlich der nahbenannten, angeblich abhanden gekommenen Urkunden : ü

I. des von der Deutschen Lebens-Versicherungs- Gefellshaît in Lübeck am 3. Mai 1878 über die Verpfändung der auf das Leben des Lehrers Conrad Gustav Franz Philipp in Beneschau lautenden Police Nr. 61446 gusgestellten Devositalscheines.

II. des von derjelben Gesellshaft am 29. Sep- tember 1871 über die Verpfändung der auf das Leben des Schneidermeisters Heinrih Gustav Koerber in Görliß lautenden Police Nr. 33561 ausgestellten Depositalscheines ;

ist das Aufgebotsverfahren beantragt worden und zwar :

ad I. von dem Lehrer Conrad Gustav Franz

Philipp in Annaberg, l ad IT. von dem ftädtishen Steuererheber Heinrich Gustav Koerber in Görliß, : beide vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Febling in Lübe.

Diefem Antrage gemäß werden Alle, welche an die bezeihneten Urkunden Ansprüche zu haben ver- meinen, aufgefordert, solhe Ansprüche spätestens in dem auf Freitag, den 3. Februar 1893, Vormittags 11 Uhr, anberäumten Aufgebots- termine bei dem unterzeihneten Amtsgericht anzu- melden und die Urkunden vorzulegen, unter dem Nechtsnachtheile, daß die gedahten Urkunden für kraftlos erflärt werden sollen.

Lübecck, den 9. Mai 1892.

Das Amtsgericht. Abth. I. _(gez.) Asschenfeldt Dr. Veröffentlicht: Pr opp, Gerichtsschreiber.

[11535] Aufgebot. A Der Bahnhofsrestaurateur Kuno Mester in Neun- kirchen bei Köln hat sein Leben für die Summe von

M 3000.00 bei der Deutschen Lebensversicherungs-

Gesellshaft in Lübeck versichert. Die „ihm von leßterer Gesellschaft darüber ckm 19, Mai 1885 er- theilte Police Nr. 86 896 ift angebli abhanden ge- kommen. : Auf Antrag des D EU ofe euro Kuno Mester, vertreten durch den ehtsanwalt Dr. Brehmer in Lübeck, wird der unbekannte Inhaber der gedahten Police aufgefordert, seine Rechte und Ansprüche an dieselbe späteftens in dem auf Freitag, den 10, Februar 1893, Vormittags A1 Uhr,

angeseßten Aufgebotêtermine bei dem unterzeichneten

ausgestellten und in Verlust gerathenen Police |

Gericht anzumelden, auch die Police vorzulegen, widrigenfalls dieselbe für fraftlos erklärt werden wird.

Lübeck, den 12. Mai 1892. Das Amtsgericht. Abtheilung T. __(gez.) Asschenfeldt Dr. Veröffentlicht: Pr opp, Gerichtsschreiber.

[37553 Aufgedot.

Nücksichtlih der nachbenannten angeblich abhanden

gekommenen Urkunden:

I. der von der Deutschen Lebens-Versicherunas- Gesellschaft in Lübeck am 15. Juni 1366 über das Leben des . Heinrih Oftertag, Gerichts- vollzieher in Barmen und der Frau Johanne Elise Oftertag, geb. Beer, in Barmen ausgestellten, auf den rechtmäßigen Fn- haber laytenden Police Nr. 38345 groß 2000 Thlr. Ct.,

- der von derselben Gesellshaft am 7. Sevy- tember 1860 über das Leben der Frau Emilie Caroline Ulrich, geb. Bünte, in Magdeburg ausgestellten, auf den Inhaber lautenden Police Nr. 22 267 groß 300 Tblr. Ct.,

ist das Aufgebotsverfahren beantragt worden und

zwar :

_ad I. von dem früheren Gerichtsvollzieher Heinrih Ostertag und dessen Ebefrau Johanne Elise Ostertag, geb. Becker, in Bernburg,

ad IL. von der Frau Emilie Caroline Ulrich,

geb. Bünte, in Magdeburg,

sämmtlich vertreten durch den Nehtsanwalt Dr. Feh-

ling in Lübe. z

Diesem Antrage gemäß werden alle, welche an die bezeihneten Urkunden Ansprüche zu baben ver- meinen, aufgefordert, \olhe Ansprüche spätestens in

dem auf Donnerstag, den 20. April 1893,

Vormittags 11 Uhr, beraumten Aufgebots=-

termine bei dem unterzeichneten Amtsgerichte anzu-

melden und die Urkunden vorzulegen, unter dem

Nechtsnachtheile, daß die gedahten Urkunden für

kraftlos erflärt werden sollen.

Lübeccck, den 23. September 1892. Das Amtsgericht. Abts.

[58527] _ Bekanntmachung.

Am 22. Juni 1892 sind auf dem Bahnhof Dittersbach im Wagen 119 *%es von Dittersbach nah Glaß abgehenden Personenzuges 45 Zwanzig- marfkstücke in Gold gefunden worden. Auf den An- trag des Finders wird der Verlierer oder Eigen- thümer derselben aufgefordert, svätestens im Aufge- botstermine den 27. Februar 1893, Vormittags. 10 Uhr, bei dem unterzeihneten Gerichte, Zimmer® Nr. 22, seine Ansprüche und Rechte anzumelden, widrigenfalls ihm nur der Anspruch auf Herausgabe des durch den Fund erlangten und zur Zeit der Er- hebung des Anspruhs noch vorhandenen Vortheils vorbehalten, jedes weitere Reht aber ausgeslossen werden wird.

Waldenburg i. Schl., den 19. Dezember 1892.

Königliches Amtsgericht.

[24036] Aufgebot.

Die nachstehend bezeichneten Sparkassenbücher der städtishen Sparkasse zu Breslau:

1) Ser. C. Nr. 68211 (neue Stammnummer E. 31 893), ausgefertigt am 16. Februar 1886 für Ida Jaesrich, Schülerin, Alexanderstraße 2, ur- sprünglih über 10 4 und nah verschiedenen Zu- schreibungen eins{ließlich der Zinsen bis Ende März 1891 über 110,74 Æ lautend,

2) Ser. D. Nr. 6198, ausgefertigt am 22. Januar 1890 für Max Biedermaun, Bäergesell, Messer- gasse Nr. 16, ursprünglich über 40 A und nach ver- schiedenen Zu- und Abschreibungen einschließlih der Zinsen bis Ende März 1891 über 215,42 . lautend,

3) Ser. D. Nr. 11 625, ausgefertigt am 7. Mai 1890 für Karoline Werner, verehelihte Arbeiter, Sternstraße Nr. 40, ursprünglih über 270 A und nach einer Abschreibung einsließlich der Zinsen bis Ende März 1891 über 101,75 Æ lautend,

4) Ser. B. Nr. 216 899 (neue Stammnummer D. Nr. 40 304), ausgefertigt am 13. April 1877 für Pauline Hallop, ursprünglih über 150 A und nah verschiedenen Abschreibungen einschließlich der Zinsen bis Ende März 1892 noch über 147,82 M lautend, /

find angebli verloren gegangen und sollen behufs neuer Ausfertigung auf den Antrag:

zu 1: der jeßt großjährigen Ida Jaesrih zu Breslau, ;

zu 2: des Bäergesellen Max Biedermann zu Breslau,

zu 3: der verehelihten Arbeiter Caroline Werner, geb. Neichelt, zu Breslau,

zu 4: der legitimirten Erbin der verwittw. Pau- line Hallop, geb. Mann, nämlich der verwittweten Frau Lieutenant Emilie Hoffmann, geborenen Mann, zu Dresden-Altstadt,

für fraftlos erflärt werden.

Die Inhaber der vorbezeichneten Sparkassenbücher werden daher aufgefordert, ihre Rechte bei dem unter- zeihneten Geriht spätestens in dem auf den 22. Februar 1893, Vormittags 10 Uhr, an der Gerichtsstelle hierselbst, am Schweidnißer Stadt- graben Nr. 4, Zimmer 89 im 11. Stock, anberaum- ten Aufgebotstermine anzumelden und die Spar- kfassenbüher vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung der leßteren erfolgen wird.

Breslau, den 4. Juli 1892.

Königliches Amtsgericht. [16890] . Aufgebot

behuf Fest o Senn einer Urkunde.

Auf zulässig befundenen Antrag des Arbeiters Diedrich Geils, wohnhaft in Fähr, Amt Blumen- thal, wird der unbekannte Inhaber des Einlegebuhs der Sparkasse in Vegesack Nr. 18 817, am 12. März 1885 auf den Namen des Antragstellers mit einer Einlage von Æ 1720,09, eröffnet und am L nuar 1892 nah den Büchern der Sparkasse ein Gut- haben von 1997 A 95 y nahweisend, hiermit aufgefordert, spätestens in dem zum weiteren Ver- fahren auf Dienstag, den 21. Februar 1893, Mittags 12 Uhr, anberaumten, unten im Stadt- hausfe hierselbst, Zimmer Nr. 5, stattfindenden Termine