1912 / 108 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 04 May 1912 18:00:01 GMT) scan diff

2) Für die Ermittelung der Fluggeschwindigkeit aus dem wehre (erforderlih minde)tens 5 Schuß) für Büchsen und Flinten pro 75 „S. Zee wegen Jnanspruchnahme der Anstalt find an die Beschußanstalt in Suhl zu richten, von der auch die Gebühren erhoben werden. Berlin, den 17. April 1912. Der Minister für Handel und Gewerbe. Im Auftrage : * Yteumann.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Versetzt sind: die Oberregierungsräte Dr. Graw, bisher in Elberfeld, als Oberregierungsrat zur Eisenbahn- direktion nah Cassel und Sabarth, bisher in Hannover, als Oberregierungsrat zur Eisenbahndirektion nah Elberfeld, der Regierungsrat Eduard Grunow, * bisher in Magdeburg, als Mitglied der Eisenbahndirektion O Hannover, die Re- gierungsbaumeister des Cen es Prang, bisher in Oranienburg, als Vorstand (auftrw.) des Eisenbahnbetriebsamts nah Neustettin, Wis, bisher in Herzberg, zum Eisen- bahnbetriebsamt 1 nah Posen, Arnold Brandt, bisher in Cöln, als Vorstand der Eisenbahnbauabteilung nah Oranien- burg, Strauch, bisher in Bremen, nah Lyck als Vorstand der daselbst neu errichteten Eisenbahnbauabteilung, bk bisher in Cöln, nah Flensburg für die demnächst daselbst zu errihtende Eisenbahnbauabteilung, der Regierungsbaumeister des Maschinenbaufaches Fl eck, bisher in Cassel, als Vorstand (auftrw.) des Eisenbahnmaschinenamts nah Hagen (Wesif.).

Der Regierungsbaumeister Knoetßzelein. ist von Brieg nah Ruß verseßt worden.

Dem Regierungsbaumeisler des Eisenbahnbaufaches Kab

in Breslau sind die Geschäfte des Vorstandes der daselbst neu errihteten Eisenbahnbauabteilung 6 übertragen.

Der Regierungsrat Albrecht, Mitglied der Eisenbahn- direktion in Mainz, ist in den Ruhestand getreten.

Ministerium der geistlihen und Unterrichts- angelegenheiten.

Dem Dr. phil. Johannes Paetsch in Berlin ist die Stelle eines wissenschaftlichen Beamten bei der Königlichen Akademie der Wissenschaften in Berlin übertragen worden.

Finanzministerium.

Zu Rentmeistern bei Königlichen Kreiskassen sind ernannt: Jn Liebenwerda der Steuersekretär Keller aus Halle a. S., in Schmiegel der Steuersekretär Orpky aus Goid in Wiedenbrück der Steuersekretär Beyer aus Halle a. S.

Nictamlli®ßes. Deutsches Reich.

Vreußen. Berlin, 4. Mai.

Am 3. Mai d. J. ist der Gouverneur a. D. und Ritt- meister der Reserve des Königsulanenregiments Sellitbat von Bennigsen, Direktor der Deutschen Kolonialgesellschaft für Südwestafrika, an den Folgen eines plößlih aufgetretenen schweren Halsleidens verstorben. :

Rudolf von Bennigsen, geboren am 12. Mai 1859 auf dem Stammgute seiner Familie als Sohn des Oberpräfidenten von Bennigsen, wurde, nachdem er die große Staatsprüfung 1887 bestanden hatte, 1889 zum Landrat in Peine ernannt. Im Jahre 18983 erfolgte seine Uebernahme in den Kolonial- dienst. Zunächst wurde er kommissarish mit der obersten Leitung der Finanzverwaltung in Deuts Ostafrika betraut und im Juni 1895 daselbst endgültig als Chef der Finanzverwaltung, unter Beilegung des Titels eines Finanz- ‘direftors, angestellt. Vom Mai 1896 bis zum Eintrefsen des Gouverneurs Liebert im Januar 1897 leitete von Bennigsen die Geschäfte des Gouvernements. Dann kehrte er in die Heimat zurück, wo er bei der Kolonialzentralverwaltung tätig war. Jm Jahre 1899 ging er als erster Kaiserlicher Gouverneur nach Deutsch Neuguinea. Er blieb in dieser Stellung bis zum Frühjahr 1902. Ein chronishes Malarialeiden nötigte ihn zu dieser Zeit, nah Europa E has und seine Pensionierung nachzusuhen. Aber au nah dem Ausscheiden aus dem Reéichsdienst war er als eifriger Förderer der folonialen Sache tätig und hat der Verwaltung - seine reichen Erfahrungen stets zur Verfügung gestellt. Jm Juli 1908 wurde er als Mitglied in den Ausshuß der großen N Kolonialgesellshaft gewählt, im f ruar 1909 zum Direktor der Deutschen Kolonialgesellshaft für Südwestafrika berufen. Der Tod des Dahingeschiedenen, dessen Tätig- feit in den deutshen Schußggebieten Deutsh Ostafrika und Deutsch Neuguinea wie in der Heimat reiche Anerkennung gefunden hat, bedeutet auch für die Kolonialverwaltung einen {chmerzlich empfundenen Verlust. Jn der Heimat und in den Kolonien betrauern ihn zahlreiche Freunde, - die er sich in allen Kreisen erworben hatte. Das Andenken an ihn als eifrigen und erfolgreichen Förderer der kolonialen Sache wird von der Kolonialverwaltung stets in hohen Ehren gehalten werden.

Die vereinigten Oie des Bundesrats für Hol und Steuerwesen und für Justizwesen, die vereinigten Aus- \hüsse für Zoll- und Steuerwesen und für Rechnungswesen fowie der Ausschuß für Zoll- und Steuerwesen hielten heute Sizungen. /

Laut Meldung des „W. T. B.“ sind vorgestern S. M. S. „Pan ther“ in Porto Grande auf St. Vincent (Cap Ver-

dische Inseln) und S. M. Flußkbt. „Tf ingtau“ in Canton

eingetroffen.

Sachsen.

Seine Majestät der König empfing gestern, wie „W. T. B.“ meldet, in der Villa zu Wachwiß den Staats- sekretär des Auswärtigen Amts von Kiderlen-Wäechter

in Audienz. Jm Anschluß hieran fand eine Königliche Tafel

In der Generaldiskussion bemerkt

Abg. Freiherr von Zedliy und Ne ukirch"(freikonf.): Jh habe die überaus wichtige Angelegenheit der Ueberlastung der namentli der ländlihen Gemeinden mit Kommunallasten lle Bemetkungen zu machen, muß aber vorher noch auf Abg. Bell in der gestrigen daß ih hier die k

abgeschlossenen Abkommen gutgeheißen werden, Regeln über das Anrennen von Schiffen und für die leistung und das Rettungswesen zur See einhei stalten sollen.

retär auch der Staatsminister ‘eußische Geschäftsträger aren.

statt, zu der außer dem Sta tese! r Graf Vigthum vou Ecsstaedt und der preuß Legationssekretär Freiherr von Welczek (

heute über . Gemeinden, na einige prinzipte eine Aeußerung des fommen, in

Schweiz. Der nächste Weltfriedensfongreß soll laut des „W. T. B.“ im September in Genf stattfinden.

Amerika.

anische Kongreß hat nah einer Me[ riedenstommi

lbar mit den Au ständischen unterh

eihstagssigung zurü- Abfragen an d

Ih habe es als

der er meinte, Parlament empfohlen bätte. rständlih angenommen, daß die kleinen Anfragen niemals bendes Gerichtsverfahren einareifen können. die Zulassung solcher Anfragen, und ein Freunden und mir besteht nicht. Dabei ch zuglei, daß gestern die Mehrheit des Reichstags gegen- ¿ber der Minderheit ein sehr hohes Ma

Oesterreich-Ungarn. : Jn der Oesterreich ischen Delegation wurde gestern die Beratung des Bud

1 Das ift eine un- ms fortgeseßt. erläßliche Vorausseßung für erklärte der Delegierte age sei mit der Einverleibung nicht

ch Angliederung der ein i Slawonien und Der Nedner fkritisierie in sehr Vorgehen Ungarns gegen der Minister des Aeußern in dieser für die wihtiaen Frage Miinisterpräsident aufge- Hoffnung aus, daß

getprovisoriu dem Bericht des „W. T. B.“ Suster)ic, die bosnishe Fr Frage sei nur verleibten Länder an 0 Dalmatien oder an Serbien. abfälliger We bedauerte ,

\ssion eing andeln soll. von Unduldsamkeit an den Wenn wir hier so verfahren würden, so würde dies in fratisdhen Pressezweifellos als Vergewaltigung und Terrorisierung der Minderhett bezeichnet werden. Dieses Verfahren ist auf das ent- \hiedenste zurückzuweisen. Die Ueberlastung der Gemeinden i in der hohen Ueberbürdung mit Schullasten, ohen Prozentsaß der Einkommensteuer der Ge- Es besteht die Gefahr, daß die Gemeinden dadurch in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung immer Da aus manchen Gemeinden gerade reichere Leute in die großen Städte ziehen, so sinkt die Steuerkraft und Leistungsfähigkeit dieser Gemeinden immer mehr. Beamten haben im Osten unter der hohen Besteuerung. zu leiden. den größeren Landgemeinden die freie Vie Selbstverwaltung

igreih Kroatien, i ‘Vom „W. T. B.“ verbreitete Meldungen bes Sultan Mulay Hafid, der infolge der jüng sehr niedergedrückt ist, abdanken wolle, falls man seine A Fes nah Rabat verhindern würde. Er beruft sih da daß der frühere franzöfische Minister des Auswärtigen de S ihn im Oktober vorigen sobald er wolle, ab wählende marokkanishe Stadt zurüczuziehen. Wie ferner berichtet wird, soll die gegenwär Armee entlassen und sodann auf anderer gebildet werden. Truppen nicht auf einem einzigen Punkt vereinigt ble sie dem Einfluß franzosenfeindlicher Agitatoren lei seien, sondern auf verschiedene Gebiete verteilt u zösischen Truppenabteilungen umgeben werden. Nach einer in Udschda eingetroffenen Meldung haben di Ghiata und die Beni Uarain den heiligen Krieg ex; An der Kasbah von M’sum und bei Buyacub sammeln sich zwei Heerhaufen, um die Vereinigung der fran zösischen Streitkräfte und ihren Vormarsh auf Tazza zu ver indern. Einem Funkentelegramm aus Mogador zufolge mat ih unter den dortigen \cherifishen Truppen und unte den Stämmen der Umgebung eine starke Erregung he

agen, daß der

zeigt sich namentli die einen viel zu meinden in Anspruch nehmen.

und die Dynastie 1 niht den der öôsterrei bracht habe, und spra zum Schlu \ d Augenblick nicht werde versäumt werden, die südslawische Frage im Oesterreichs, nicht gegen Oesterreich ‘zu löfen. D l ärnreither führte aus, daß der Friede heute weniger dur die Kabinette, die Herrscher oder die Dynastien, als viel- Volksftimmungen sei. Sicherheit liege nossenschasten und in elner N TeE e ir Stellung. Der eierlichkeit Buntdesverhältnis zu Deutsbland in dem Exposs betont worden sei, und bekannte si als steter Anhänger der Berständigung mit Ruß- land, das Oesterreich auf halbem G hob das Interesse Oesterreichs an der friedlichen, wirts{chaftliden und der Balkanstaaten hervor, wo Oesterrèich

der bosnishen Politik und Einverleibung Stimmung

ahres im voraus ermä

tigt en und ih in eine tigt hake

x r zurückgehen. von ihm i; mehr s g

nationalen Wünschenswert wäre, da

Bewegung nicht so sehr eingeschränkt würde. ift ein wesentlihes Moment für die Stärkung der Kraft und die Naturgemäß wird es die erste Aufgabe fein, cinen Ausgleih zu finden zur Entlastung und Erleichterun der leistungêunfähigen Gemeinden. Bersuhe in dieser Richtung unternommen worden. nah meiner Auffassung darin zu finden, die Kretse subsidiär für die nichtleistungsfähigen Gemeinden un der Staat für die nichhtleistungsfähigen Provinzen einträte. Gedanke hat neuerdings immer mehr Freunde gefunden. Die Staats- regierung sollte die feste Absicht bekunden, in der Zwischenzeit bis zur Herbsttagung diese Frage auf das eingehendste zu studiezen und wo- ch dann geeignete Vorschläge zu mahen. Vielleiht wäre es auhch mögli, dur eine bessere und schärfere Veranlagung der Cinkommen- i der kommunalen Listen zu finden. 26sung dieser wichtigen Aufgabe darf nicht länger hinautges{hoben

Abg. Hoffmann (Soz.): eigentlih unter

Vernichtung der fühlen uns sehr worden im Reichstage, als die Bachemsche Blehschmiede errichtet und auch nicht tin den“ leßten Tagen, hammer geschwungen wurde. (Präsident Dr. Freiherr von Erffa: Herr Abg. Hoffmann, Sie dürfen diesen Ausdruck nicht gebrauchen.) Das Zentrum hat bei den diesmaligen Etatsberatungen versucht, die. christllGen Gewerkschaften Streik reinzuwaschen.

ielbst, z. B. die „Tägliche Nundschau“. das Zentrum im Reichstage aufstellen werde. : at sih die „Dortmunder Zeitung“ geäußert.

ist eine SGnellfeuerjustiz angewandt worden, von der die Zentrums- vresse enizückdt ist. Eine Denunztiantenseuhe ekelhafter Art hat sich in den christlihen Kreisen breit gemacht, sodaß man nicht mehr von „christlih“ sprechen Scharfmacherverband muß im Leibe lachen. schärfsten Strafen verhängt. durch ein offenes Fenster „Streikbre sie zwei Monate haben: „Jeßt drauf mit Steinen !“ t niht mit Steinen!“

süchteleien

Insbesondere sollen die

cht zugänglid Gesundheit des Volkes. l nd von fran Von verschiedenen Seiten sin ege entgegenkTommen müsse. Der beste kulturellen Entwicklung | aus\{ließli4 wirtschaftlihe

ih eingehend bedauerte , ausgenüßt, Oeslerreih Verfassung gcgeben hab Der Redner wandte si trat für die Abände- geseßes ein und betonte, daß der Ausbau ns{lusses an die bosnische Ostbahn die Möglichkeit bieten Würde, die Donau-Adriaverbindung auf eigenen Boden zu hafen. Der Finanzminister Ritter vo n Bilin ski er- vollklommen bewußt, Verwaltung ,

Bevölkerung und dem Lande eine \cablonenha nur staatêrehtli®e Beftrebungen weckte.

f zu der Agrar- und Cisenbahnfrage, steuer Mittel zum Ausgleich ruvg des Kmetenablö

des kurzen serbische Wie die „Agenzia Stefani“ meldet, griff der General

Reisoli, Kommandant der Truppen vor Homs, am 2. d. M, Morgens gegen 5 Uhr, das stark vom Feind beseßte Lebda an, das sich nah heftigem Kampf bald nah 6 Uhr in dea Händen der Jtaliener befand. beträchtliche Verluste beigebracht worden waren, die auf mindesten dreihundert Tote geschäßt werden. Major di Giorgio aus Margheb vor und griff den Feind, de offenbar im Begriff war, Lebda zu verstärken, an. Es gelang, in ein Gefeht zu“ verwickeln und festzuhalten. italienisher Seite sind 1 Offizier und 7 Soldaten gefallen, 3 Offiziere und 54 Soldaten sind verwundet. Die Stellungen ort in Verteidigungszustand ge er Feind mit starken Streitkräften Der Angrif

zweite Beratung dem Zeichen der Sozialistenvernichtung. Milliarden des bestimmt seien. niht vernichtet

Unsere ganze

als wenn die

er nicht nur Sozialdemokratie

Der Feind floh, nachdem ihn Ländern verantwortlich Er stimme dem Delegierten Bärnreither zu, daß bei der Verwaltung Bosniens den Hauptztielen der äußeren Politik RecLnung getragen werden müfßse. Es handle sih darum, die Bevölkerung dieser Länder der Monarchie näher zu bringen, {sie zu befriedigen, damit sie nicht Der Minister erklärte, der Delegierte Fürst ihm zugemutet, das ftaatsrechtlihe Gefüge hierzu nicht ich, wenn er dies versuchen wollte, was die er am Anfang ih mit allen

Bevölkerung einverleibten

Um diese Zeit ging de als der Blech-

nah außen \ Schwarzenberg habe schen jeßt auf einmal zu ändern. Kraft in si, er müßte er aber nich seiner Tätigkeit vermeiden möchte. Mitteln bemühen, die Verwaltung des Landes zu verbessern. Der gegenwärtige Landeëchef. habe binnen kurzer Zeit sih das Vertrauen der Bevölkerung gewonnen. : nächften Jahre E Gelegenheit haben, die Delegationen zu über-

ihrer Judaëêtat es sfi wirklich um eine gegnerishen Blätter Diese fragt, welhe G In ähnlichem Im Ruhrgebiet

um Lebda wurden so In der Nacht die von den Jtalienern beseßten Stellungen an. wurde mit Jufanterie- und Artilleriefeuer zurückgewiesen. Zahl: reiche Leichen wurden in der Nähe der Stellungen aufgefunden, welche das 89. Jnfanterieregiment beseßt hat. hatten zwei Tote und fünf Verwundete.

Aus Buchamez wird der „Agenzia Stefani“ gemeldet, um den Jtalienern die Be: herrshung der Karawanenstraßen von Tunis her zu sichern, gestern früh ein Vorgehen nah Süden befahl, wo ih Araber und Türken zu Fuß und zu Pferde befinden sollten. Ein Bataillon Jnfanterie, ein Bataillon Askaris mit Maschinengewehren und eine Abteilung Pioniere und Genietruppet nahmen an der Expedition teil. | diese Truppen auf etwa 2000 Araber und Türken, die \h eröffneten die Jtaliener ein Feuer gegen die Stellungen des Feindes, machten dau und bemächtigten si

ergriff} nah schweren Verlust die Fluht. Der Kampfplay war voll von Toten. Nach einen längeren Erkundungszuge auf der Karawanenstraße kehrten di Jtaliener ins Lager zurück. Auf Seiten der Jtaliener- warti fünf Asfkaris gefallen und 40 verwundet worden.

eine Schlappe holen,

doch allen Augen öffnen.

ch werde der Minisier Die Italiener ng des Landes auf allen Gebieten befriedigend ezte Ellenbogen (Soz.) erklärte, es wünsche it Nußland Krieg, aber

1 erten fich die nister des Aeußern Graf Berhtold sprach über die Angriffe eines der Vorredner gegen die Regierung eines befreundeten Staates aus und betonte, daß aus dem Umstande, daß von der Handelspolitik im Exposé nicht viel die Rede sei, nit auf mangelnde Fürsorge für die handelspolitischen Interessen ge- {lossen werden könne. Er glaube darauf hinweisen zu können, daß während seiner furzen Amtêwirksamkeit der Handelsvertrag mit Bulgarien und außerdem ein Meistbegünstigungsvertrag mit Columbien Minister verwies weiter auf die Ver- mittlung zwishen dem Deutschen Reih und Nußland hinsichtlich der Zuckerkonvention, die zu einem befriedigenden Austrag gelangt fet, wodurch es gelungen sei, die Gefahr einer Auflösung der Zucker- konvention bhintanzuhalten. Die Wahrnehmung der handelspolitischen und wirtshaftlihen Interessen der Monarchie werde er als selbstver- Ebenso werde er der Ausgestaltung des Konsularwesens und der Auswanderungsfrage sein Augenmerk widmen. Er dankte \{ließlich für die im großen und ganzen freundlihe Äuf- nahme der von ihm dargelegten politishen Ziele und erklärte, es werde sein echrlihes Bestreben sein, s des ihm von der Delegation sozusagen vorshukweise autgesprohenen Vertrauens würdig zu er- Der Ritter von Kotlowski stellte mit Bedauern fest, daß die seitens der Polen erhobenen Mahnungen gegen das préußische Enteignungêegeseß unberücksichtigt tigkeitégefühl der deutschen

ja darüber das H Vergehen wurden dite hefrau eines Bergarbeiters hatte erufen; dafür ergmann soll gerufen Er behauptet aber, nur gesagt Daß der Schußzmann sich 1 ehr leiht möglih. So hat ein Angeklagter seinen Bruder Hugo gerufen; der Schußmann behauptete, jener Fabe „Haut ihn!“ gerufen, Durch Zeugen is nachher einwandfrei festgestellt er tatsächlth „Hugo gerufen hat. tonate Gefängnis. Ein Bergmann hatte mit einem Stein uach einer Bogenlampe geworfen, hat aber weder die Lampe noch einen Menschen getroffen; er erhielt 4 Monate Gefängnis. Offizier, der in einem Hotel nahts die Fenstersheiben eingeshlagen atte, eringen Geldstrafe belegt ; il hieß es, „daß das Einwerfen von Fenstersheiben von dem Gerichtehof für ein zweckwidriges Mittel zum Wecken des Hotelknehts erklärt werden die Leute in die Wenn wir nicht so viel Anarchisten Sozialdemokratie ( die Leute auf den Weg des Gesetzes. Das Zentrum hat in der Stellung des Kriegsministers zum Duell eine Verleßung der religiösen Gefühle flege der Religiosität in den Kasernen beitragen bewilligen, allerdings unter der Bedingung, daß den „Du Jollst nicht

ür die Freund- | daß der General Garioni,

ker Oesterreichs

Dies Blbaien Gefängnis. Ein junger haben: „Wer verhört hat, ist Nach kurzem Marsche trafen verschanzt worden, da Für einen Pfuiruf geschlessen worden seien. Der ( gab es 7 9 einen Bajonettangriff shanzung. Der Feind

hatte, wurde mit einer

ständlihe Pflicht betrachten. Durch solche

des Anarchismus getrieben.

Sozialdemokraten weisen

Nr. 37 des Zentralblatts der Bauverwaltung", herau gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 4. Mai 191 hat folgeuden Inhalt: Amtliches: Dienstnachrichten. Nichtamtlihe!: Das neue Empfang8gcbäude auf dem Hauptbahnhof in Leipzig. - ungen an Ratreifenstof|f nah dem Kohn-Brinellsc Ueber die Größe des Menschengedränges al Brücken. Vermischtes: Wettbewerbe für Entwürfe zum Synagoge M. und zu einem Verbindungshaus dit Burschenschaft Germania in Jena. Markusturm in Venedig.

E Wir würden weisen. au gern zur und dazu Mitte Soldaten täglih das fünfte Gebot gepredigt wird: Die „Germania“ Kriegsministers, mehr als Menschengebot der Befehl des Herrn let es gänzlih gleihgültig, ob tas Menschengebot vom cder noch von etwas Höhberem herrühre. nicht tôten“. halten wollen, wie können und Flotte bewilligen! das Christentum und auf die Menschlichkeit.

_ Präsident Dr. Freiherr von Erffa: Herr Hoffmann, ih habe Sie für diese Aeußerung bei der zwetten Lesung zur Ordnung zu rufen niht nur berechtigt ift, wenn Beleidigungen gegen Mitglieder des Hauses und Regierungs- vertreter ausgesprochen werden, sondern au dann, wenn die religiöjen triotishen Gefühle von Mitgliedern des Hauses verlegt werden. und deshalb rufe ih Sie auch dies- großen Heldenkaisers, ] Schmähung unseres er Krieg und Frieden zu befinden hat, auh eine Shmähung der patriotis{chen Gesinnung unseres Volkes, das in einem Kriege {eine nationale Freiheit errungen hat.

(Schluß des Blattes.)

Er rief das Ge- ation an und gab die Hoffnung iht auf, daß dieses harte Gesep do niht zur Anwendung

daß die Rutheren nit für das Budget- auf die {nner- Er stellte den Vorschlag zur Erwägung, riedens zwischen der T ripolis verzichten sollte und

eblieben seten. Hâärteuntersu Kugeldruckverfahren. Delegierte Roman cz uk provisorium slimmmen

politishen Verhältnisse.

daß zur baldigen Wiederberstelung des und Italien erflere auf Cyrcnaika und FStalien dafür eine seinex afrikanischen Kolonien, Crythräa oder Somaliland hergeben solle. QDarau Grabmayr der

i neubau in Offenbach a. mit Nücksicht Gott befiehlt: Zentrum) dieses Gebot auch ie da die ganzen Ausgaben für Heer

Der Krieg bleibt ein Hohn auf Gott, auf

f gab der Berichterstatter : Hoffnung Ausdruck, daß der neue Minister des Aeußern die Friedenépoliuik seines Vorgängers erfolgreich fortseßen werde. :

Das sechsmonatige Budgetprovisorium wurde hierauf an- Feststellung der Uebereinstimmung des Beschlusses mit dem Beschluß der ungarischen Delegation dié Sißung geschlossen.

Parlamentarische Nachrichten.

Die S)chlußberichte über die gestrigen Sißungen des Reicht tags und des Hauses der A bgeordneten befinden si | der Ersten und Zweiten Beilage.

Das Haus der Abgeordneten begann in d heutigen (64.) Sigßung, der Minister für Handel und Gewerbe geistlichen und Unterri von Trott

i e Ordnung gerufen, weil der Präsident zur

aenommen und nach Ich sehe in dieser Aeußeru

mal zur Ordnung eine der uns in drei großen Krie obersten Kriegsherrn, der

Justizminister dchmähung unsere.

Beseler, n geführt hat, ein

Sydow, der Minister angelegenheiten D. Dr. Minister des Jnnern Dr. von Dallwiß und der minister Dr. Le

Entwurfs des

Rußland.

Der Reichsrat hat gestern, wie „W. T. B.“ meldet, in nicht öfentliher Sitzung die Vorlage über das Rekruten- kfontingent für 1912 angenommen.

Jn der gestrigen Abendsißung der Reichsduma ge- langte die Geseßesvorlage, betreffend Aufftellung neuer Pensionsstatuten [l

die dritte Beratung taatshaushaltsetats für das Ne nungsjahr 1912 und der Entwürfe des Etatsgeseßes ul des Anleihegesetes. pezialetat für das Abgeordnetenhaus hab arteien unter dem N ntrag eingebracht,

e beiwohnten,

Offiere Geistlihe un beni die an Schlahten teilgenommen haben, zur Ver- andlung. nah 25 jähriger Dien des Gehalts vor, die | 35 jährige Dienstzeit erhöht die Pension auf 80 Prozent des Bei Verabschiedung alls mindestens

Militärärzte, Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Zwischen dem Westdeutschen Arbeitgeberverband für Rheinisch - Westfälischen Tischlerinnungsverband einerseits und den drei Organisationen der Holzarbeiter ist, der „Rh.-Wesif. Reihe von ‘Orten des rheinisch-westfälishen Industriegebiets, wie Bochum, Dortmund, Essen, Gelsenkirchen arifvertrag vere zung der wöchentlichen Arbeitszeit um 1 bis höhungen von 3 bis 6 4 für die Stunde vor. Metallarbeiterversammlungen tin Frankfurt a. V B," meldet, dém Vorschlage des iterverbandes, daß die restliden 40 9/6 der nicht ausgesperrten en werden sollen, zugestimmt. In den nächsten Tagen stellt daher die gesamte Arbeiterschaft der Metallindustrie die Arbeit ein. Im Bezirk Frankfurt-

Mitglieder sämtlicher bürgerlicher des Abg. Strosser (kon}.) den die Regierung zu ersuchen, geeignete Schritte zu tun, an die Westseite des Grundstücks des Abgeordne! hauses Prinz Albreht-Straße 5 grenzende unbebal! eeresverwaltung für die Zwede d“

eit eine Pension von 50

ienstalter steigt. Baugewerbe

Grundstück der Hauses zu erwe Unter dem Namen des Abg. von Ditfurth (kons.) ha ferner Mitglieder aller bürgerlichen Parteien den Ant

die Negierung zu ersuchen, dem Hause der Abgeordneten einen Geseßentwurf- vorzulegen, dur den 1) ‘das: Gesetz, betr / die Reisekosten und Diäten der Mitglieder de \ Abgeordneten, vom24. Zuli 1876 aufgehoben w währung der Reisekosten und Diäten. neu geregelt wir ch dem Grundsay von Fretfahrkarten und. heitsgeldern.

alber wird Ztg.* zufolge, f

D Dem R iche Besserung erfährt die Penhtonsversorgung R Militärflieger erhalten besondere ensionsgesey er-

agen u. a. ein neuer auf

ension gewährt, rt worden.

nd. Eine wesent militärischer

Pensionsvergü wadchsèn der Krone j

Jahre geltender Tarif sieht eine Verkürz

Familien. : 3 Stunden sowie Lohner!

Durch das neue 14 Millidónen! Mehrausgaben.

Niederlaude.

Die Regierung hat laut Mel entwürfe eingebracht, durch die die am

Offenbach haben, wie „W- T.

ird, 2) die O p Arbeiter aus den Fabriken zurückgezo

dung des „W. T. B.“ Gesez- 23. September 1910

Offenbach- Hanau kommen etwa 12 000 bis 14 000 Arbeiter in Frage

(vgl. Nr. 107 d. Bl.). i ; : ; Der Ausstand der Schnetder und Schneiderinnen im

Westend von London (vgl. Nr. 106 d. Bl.) breitet sch, wie

„W. T. B." meldet, immer mehr aus. Man nimmt- an, daß jeßt CusSteuy der Maschinisten und Zeugpresser, die gestern die Arbeit niedergelegt haben, sich 15 000 Personen im Ausftänd befinden. Das Sohoviertel war heute früh so gut wie unpassierbar. Gruppen von Ausständigen stellten \sih außerhalb der Hauptarbeitsslätten und an den Straßenecken auf. Die Streikenden verlangen Lohnerhöhung und bessere Arbeitsbedingungen.

Wegen der Vorgänge in den Lenagoldfeldern sind, wie „W. T. B.* erfährt, auh die Arbeiter der Maschinenfabrik Kolomna in Moskau und die der Fabrik Hartmann in Lugansk in den Ausstand getreten. (Nr Nr. 107 d. Bl.) Dagegen ist in den Sormowowerken in Nischni-Nowgorod, dem größten Eisen- und Stahlwerk Rußlands, die Arbeit wieder auf- genommen worden.

Kunft und Wissenschaft.

A. P. Die Anthropologische Gesellschaft hat in legter Zeit eine sehr lebhafte Tätigkeit entwickelt. In der vorgeshtichtlihen Fachsizung sprach Dr. Hubert Schmidt über „Funde aus Bulgarien*. Aus seinen dur zahlreiche ausgezeihnete Lichtbilder begleiteten Mitteilungen ging hervor, daß im ganzen westlihen Teil der Balkanhalbinsel, Serbien und Bosnien eingeschlossen, in jung- neolithischer Zeit die Kunst einer Buntkeramik blübte, Mattmalerei, mit silberweißem Glanz, hellweißlich aber auch \{chwärzlichG —, die in enger Beziehung zur gleichzeitigen ägäischen Kultur stand, wie im Vergleih mit Funden auf den Cykladen, von Kreta (Knofsos) und Mykene überzeugend nachgewiesen wurde. Ganz ähalich verhalten \ih die in ziemlicher Anzahl, z. B. in den Gräbern von Zafer Papoura, gefuntenen Waffen, Schwerter und Dole, sämtlich der Bronzezeit (Mitte des dritten bis Mitte des zweiten Jahrtausends vor unserer Zeitrechnung) angehörig. Sie überrashen durch die Schönheit ihrer Ausführung und stehen kaum den edelsten Arbeiten aus mykenishen Gräbern nach, wenn diese auch zuweilen mit kost- bareren Stoffen (Alabaster, Gold) geziert find. Die Mehr- zahl dieser Waffen gehört wohl der dritten Phase der \pätmykenishen Kultur na der erstörung der oßen kTretishen Paläste an, was au von manchen der in ihrer Mehrzahl älteren Vasen und Tongetye verschiedener Art gilt, die überleiten zu den in großer Zahl in Olympia gefundenen keramisdhen Erzeugnissen (Gefäße aller Art, Dreifuße 2c.). Zum Vergleih wurden vom Vor- tragenden auch Bronzewaffen aus Italien, Ungarn und {von der unteren Donau vorgezeigt. Sie engen eine merkwürdige Bestätigung zu dem Unterschiede, der gelegentlid) bei Homer zwischen den acbäischen Waffen, denen die kretishen stets als gleihwertig beiaezählt {ind, und den als minderwertig geschäßten thrafischen Waffen gemacht wird. Dr. Hubert Schmidt ist der Ansicht, daß den bulgarischen A auf dem Boden ihres hon im zweiten Jahrtausend einer

eahtens8werten Kultur erschlossenen Landes und des wenig oder gar nicht ershlossenen Macedoniens noch bedeutende Erfolge bevorstehen, sobald fie sh systematisher Forshung zuwenden, an deres trotz der Unterstüßung der Regierung bisher gebriht. Einen interessanten zusammenfassenden Bericht über die Ausgrabungen auf der RNöômerschanze bei Potsdam im Jahre 1911 lieferte Direktor, Professor Dr. Schuchhardt an der Hand von länen, die eine deutliGe Vorstellung erweckten von dem ustande des ursprünglichen germanischen Baues und der späteren \lawishen Aenderungen und Zutaten. Zakhblreihe, sehr anschauliche LUchtbilder begleiteten den Vortrag: solche, die aus nächster Nähe die einzelnen Teile (Wallgraben, Tore, Erdwohnungen) erläuterten in Abwechslung mit solchen, die eine Vorstellung geben von den land- \chaftlihen Ausblicken, die von der Höhe des Walles aus sich nah der Havel und darüber hinaus eröffnen. Auch über die keramischen Neste wurde ausführlich berihtet und zum Schluß.-noch vergleichend eine fleine-Anzahl ähnlicher, in ferne Vergangenheit zurückgehender Anlagen innerhalb Deutschlands im Bilde vorgeführt, u. a. die Pipinéburg am Udder-Meer in Oldenburg und der bewehrt gewesene Hügel in der Gemarkung Opperschonen bei Lehe (Neg.-Bez. Stade). Von der Nömerschanze bei Potsdam wurde \{chließlich berichtet, daß sie als Burg noch zur slawishen Zeit erloschen und nachher niemals der Versuch gemacht worden ist, sie ihrer früheren Bestimmung zurück- zugeben. Von Dr. Kiekebusch wurden Mitteilungen über neue A us- grabungendes Märkishen Museums gemaht. Die erste betraf ein Bauernhaus aus dem 12. bis 13. Jahrtundert bei Nieder Görsdorf (Mel Jüterbog - Luckenwalde), dessen Fundamente und dann das Zu- ehör eines Viehstalles nebst Krippen dur einen Zu‘all entdeckt wurden. Hierbei versagte das bisher bewährte Hilfsmittel der fch von der Umgebung durch die Farbe unterscheidenden Pfostenlöher völlig; denn die Häuser waren E auf in die Fundamente etngestampftem Lehm errihtet. Die Seilenwände und zwei Zwishenwände waren ebenfalls aus Estrich, der sich nah dem Einsturz auf dem Boden aus- gebreitet fand. Ein \teinerner Herd von der Abmefsung 1,30 : 0,65 m war auch vorhanden. Die übrige Ausbeute an Fundstücken war sehr gering: Knoten, einige mit Wellenlinien verzierte Tonscherben, Spinn- wirtel aus bläulihem Ton, ein wendischer Holzkamm und ein uralter, eiserner Hausshlüfsel. Dieser leßtere gestattet die einleitend angegebene A Die zweite Grabung bei Paulinenaue förderte den rundriß eines germanischen Hauses aus der späten Kaiserzeit (3. bis 4. Jahrhundert) zutage. Hier erlaubten wieder die Pfosten- lôcher die genaue Bestimmung. Am Herde fanden si viele, die Zeit- \häßung wie oben erlaubende Scherben. Zu dem {hon besprochenen Funde eines Reitergrabes am Windmühlenberge bei Neukölln gab Dr. Kiekebusch noch dite Erklärung, daß der auf späte Völker- wanderungszeit zu bestimmende Fund Reiter und Schlachtroß im selben Grabe beerdigt zwar selten, aber doch niht einzig in feiner Art sei. NReitergräber dieser Art sind {hon einige Male in Dieu gefunden worden. Sie find in Island ziemli häufig. Üeber „Ergebnisse der Nethra-Forshung*“ spra der Zivilingentèux Gustav ODesten, der seit lange die noh ungelöste rage, wo das Heiligtum der Wenden zu suchen ist, zum Gegenstand einer Sonderforshung maht. Der Redner begann tamit, die einzige uverlässige Nachricht, die wir über Rethra besißen, avs der Chronik hietmars von Merseburg (verfaßt um 1015) zu verlesen. Danach war Rethra eine Burg von dreieckiger Gestalt mit drei Toren, von denen zwei ins pro führten, das ' dritte auf einen langen Gang, der zu dem hölzernen Tempel des Wendéngottes Nadegast leitete, welher mitten im See errihtet war. Sein Dach ruhte auf Hörnern, er enthielt Gögenbilder und war mit ebensolchen, aus Holz geschnitten an verziert. Das ist alles, was wir wissen. aber der Chronift Vertrauen verdient, werden wesentlihe Züge wohl zutreffen. Für die Oertlichkeit kann nur der Tollense-See in rage kommen, der sich vor Neubrandenburg (Großberzogtum ecklenburg-Streliß) in südsüdwestlißer Richtung gegen Neustreliß erstreft und an dessen Südende, unterbrohen durch eine schmale, von einem Bach durchflossene Landzunge, sich der sehr viel kleinere Liepssee anschließt. Ganz în der Nähe des Südendes des Tollense-Sees, näher seinem West- als seinem Östufer liegt die Fischerinsel. Diese Insel vermutet Desten als den Ort, auf dem Rethra stand, und bringt dafür eine Reihe sehr einleuhtender Beweise. Die 4 ha = 16 Morgen große Insel war zweifellos mit dem nahen Ufer durch eine Brücke verbunden und diese Brücke seßte s auf der Insel in einem dur Pfähle jeiRecten fade fort, den esten auf im ganzen 420 m Länge bestimmen konnte. Er sieht hierin den von Thtetmar beschriebenen Pfad zum Tempel. ert- würdig ist nur, daß so gar nichts von wendishen Erinnerungen, über- aupt von belangreihen Fundstücken, auch nichts von namhaften undamenten gefunden wird, oder früher u zu sein \cheint, mit Ausnahme vieler in den Boden der Inse eingerammter Pfähle. Im Jahre 1835 tauchte ein Idol auf, an dessen Eihtheit lange geglaubt wurde, bis man es als eine in einer Werkstätte Neubrandenburgs hergestellte Fälshung erkannte. Jedenfalls hat die Fischerinsel, die

ge zu , rung bringen, und zwar in der Reihenfolge der Anzahl. Bei gleicher

au in ihrer Gestalt mit der Ueberlieferung stimmt, daß das Gebiet um Rethra eine ciförmige Gestalt gehabt habe, die größte Anwart- schaft darauf, der Boden von Rethra qu lein, Von anderen benahbarten Orten, wie Nonnenhof und Billwih, wo man bestenfalls nicht- wendishe Scherben aus dem 13. und/14. Jahrhundert farnn feiner in Betracht gezogen werden. Der Redner mate auch nod) darauf aufmerksam, daß erhebliche: Aenderungen der Gegend im be- sonderen durch Verlandungen stattgefunden baben, da ‘der Tollense- See auf 5 km Länge 45 m Gefälle hat und sein Wasser dem s{hmalen Nonnenbach gegen den Liepssee abgibt. Wenn dem Zeugnis von Otto von Bamberg Glauben zu senken ift, der um 1628 schrieb, hat sich seitdem auch der Spiegel des Tollense-Sees um 17 m “yefenkt. it find große Flächen am Ufer bloßgelegt worden, und vielleicht taud;t auch einmal der sfagenhafte mpel des Nadegast in seiner

undamenten aus dem Wasser auf. Hat man jene zahlreichen

fahlwerke im Boden der Fischerinsel als die Fun- damente großer, einst hier stehender Bauten anzusehen, was bei deren Errichtung aus Holz ja immerhir möglich ist, danu dürfte der Ort von Rethra mit einiger Ie jeßt bestimmt sein. Nachdem \prach Herr Robert Mielke über „Die ethne- graphishe Stellung der ostdeutshen Haustypen“, Er- gebnisse einer von Dr. James Simon veranlaßten Untersuchuyg- Der Redner hat mit großer Ausdauer den deutshen Norden und - Osten durhwandert und mit Bkienenfleiß_ gesammelt, verglichen und gesichtet, um dem Zweck seines Studiums gerecht zu werden; allein es is außerst \{chwierig, ihm ohne die er- läuternden, in großer Fülle dargebotenen Lichtbilder auf seinem Pfade zu folgen: Auf der Halbinsel Hela sah er das in der Ent- wicklung zurükgebliebene, städtische Haus mit harakteristishen Schorn- steinen. Eine zweite Gruppe, der Prüfung und Ursprungêuntersuhung fehr wert, war das ermländische Laubenhaus, in seiner weiteren Aus- bildung das Vorhallenhaus. Man wäre versucht, es slawischen Ur- sprungs zu s{äßen, wenn es nicht auch an einer niederdeutshen Gestalt als das „Vorläb-Haus“ vorhanden wäre und si so als „deuts“ erwiefe. Merkwürdig ist das litauishe Haus, in seiner ausgeprägtesten Form im Delta von Ruß und Gilge gesehen, ein Haus mit großem Mittel- bau ohne Decke. ESlawish sind die Häuser um Lyck und in der Weichselniederung bei Graudenz. Man kann nicht sagen, daß das zweifellos deutshe, umfangreiche westfälische Haus von großer Kultur- hohe Zeugnis ablegt; denn es hat, wie das slawische, die Ställe unter demselben Dach wie die Wohnungen. Viel empfehlenswerter dünkt das fränkishe Haus, das, mit seiner Vorderwand auf Pfeiler gestüßt, der Zimmermannstehnik Gelegenheit zur Bewährung gibt. Solche Häuser, auch mit Vorhallen versehen, findet man u. a. im äd sishen Vogtlande. Sehr s{hwierig ist es zu sagen, welche Haustypen da und dort die L welhe für den ländlihen Geshmad Manon ist, aber es ist doch wichtig, die gegenwärtige Sachlage festzustellen, da es im Wesen unserer Zeit liegt, Städtishes und Stilloses auch in die Dörfer zu verpflanzen, und nah einiger Zeit eine Aufgabe, wie die hier gestellte, fast unausführbar sein wird. Man darf bei dieser Untersuhung auch nicht außer acht lasen, daß die meisten der gegenwärtigen Häuser auf dem Landebestenfalls nicht älter sind als 3— 400 Jahre, und daßin dieser Zeit mit fremden Kolonisten auch andere Häuser ins Land gekommen sind, z. B- in die Mark durch die von den Hohenzollern während 150 Jahren eifrig betriebene Besiedelung. Kann es deshalb wunder nehmen, wenn man auf dem doch verbältniömäßia engen Gebiet dieser Provinz die verschiedensten Typen von Bauernhäusern sieht, z. B. in der Uermark andere als bei Neuzelle, an der Havel andere als in der Neumark? Verhältnismäßig am gleichartigsten sind die Bauern- häufer in Norddeutshland bis östlich zur Elbe, und wohl auh în der Mark bildet das niedersähsische Haus noch den Grundstockd. Der Urahn aller Häuser auf dem Dorfe ift wohl das Giebelhaus in Verbindung mit einer Vorhalle. 2A auch auf diesem Gebiet eine Mode erobernd auftreten kann, beweist die allgemeine Uebernahme des \kandinavischen Hauses durch die Rufsen. So haben sich zwar meist sehr langsam, aber doch stetig auch im ländlichen Hausbau Aenderungen vollzogen, und es ist nicht müßig, ihnen nackzugehen; denn auch an ihnen haften Spuren von der Ent- wicklung des Volkstums, maßgebender Einflüsse und Einwirkungerr der verschiedensten Art!

Nach längeren Untersuchungen ift es, wie ,W. T. B.* aus Weimar - meldet, dem Professor von SENLLEN Run gelungen, den echten Totenschädel Swillers festzustellen. Er hatte vor Jahresfrist das alte Grabgewölbe öffnen lassen und hat unter 70 aufgefundenen Schädeln jeßt denjenigen Schillers mit Sicherheit festgestellt. Die Feststellung erfolgte vor allem durch Vergleiche mit der Totenmaske auf Grund der neuen wissenshaftlihen Methoden. Der Schädel ift dem Anatomenkongreß_ in München vorgelegt und von sämtlichen Sachverständigen als Schillers Schädel erkannt worden. Der Groß- herzog hat am 30. April einen Dee n Profesor von Froriep entgegengenommen. Seit 1883 war von Professor Herrmann Welcker- Halle einwandfrei nahgewiesen, daß der unter der Leitung des ehemaligen Weimarer Bürgermei\ters Schwabe ausgewählte vermeintlihde Schädel Schillers nicht der ete gewesen ist. Die Leiche Schillers war in einem allgemeinen Beiseßungen dienenden Kassengewölbe beigeseßt worden, aus dem angebli die vorhandenen Reste beseitigt und in der Nordostede des Weimarer Kirchhofs ver- \{arrt scin sollten. In jener Ede batte S§wabe den angeblichen Schädel des Dichters auêgegraben. Auf Grund aktenmäßiger Nach- weise war Professor Froriep zu der Ueberzeugung gelangt, daß das Gewölbe niemals ausgeräumt worden sei, und daß ch Reste von __ Schillers Schädel, wenn fie überhaupt nock v2rhanden geen: in dem zugeshütteten Kassengewölbe befinden müßten. Diese Annahme hat fich als rihtig erwiesen.

Technik.

Der Deutsche Fliegerbund schreibt einen ersten deutschen Wettbewerb für Wasserflugmaschinen aus. Der Welt- bewerb zerfällt in zwei Teile: einen Aus\scheidungswettbewerb und einen Hauptwettbewerb. In dem Aussheidungswettbewerb, der in ganz Deutschland stattfinden kann, ¿u diejenigen fünf Maschinen je 2000 # erhalten, die von einem bestimmten Plaß auf dem Lande aufsteigen, 10 Minuten in der Luft bleiben und dann auf dem Wasser niedergehen. Nach dem Niedergehen auf dem Wasser muß der Motor abgestellt werden. Es ist Pu vom Wasser wieder aufzusteigen und nach dem Sltartplay auf dem Lande zurückzukeßren. Der Aus- \{heidungêswettbewerb beginnt am 15. Juni und endigt am 20. August. Für den Hauptwettbewerb ist die Zeit vom 29. August tis 5. September in Auésiht genommen; der Ort ist noch nicht fest- gesest. Zugelassen ju dem Wettbewerb sind nur Flieger und Flug-

äste deutsher Reichäangehörigkeit und Flugzeuge, die in allen cilen, mit Ausnahme des Motors, tn Deutschland gebaut find. Als Hauptbedingungen für die an der S teilnehmenten Maschinen sind u. a. folg:nde zu nennen: Der Motor muß vem teaer- oder Passagiersiß aus angeworfen werden können. Die aschine muß eine Vorrichtung besißen, dur welche sie dur einen Kran aus dem Wasser geheißt werden kann. Trag- und Steuérfläten und Streben müssen gegèn Seewasser unermpfindlih sein. An Gewicht sind mindestens 180 kg, worin ein Pilot und ein Fahrgast cin- gerechnet sind, und Betriebsmaterial für mindestens 3 Stunden mit- unehmen. Die zu erfüllende Aufgabe besteht darin, von einém estimmten Plaß auf dem Lande aufzusteigen, eine Stunde in der Wft zu bleiben, darauf auf einem vorher be- stimmten und durch Bojen bezeichneten Quadrat von etwa 150 m Seitenlänge auf dem Wasser niederzugehen, darauf vom Wasser wieder aufzusteigen, eine Höhe von 500 m aufzusuchen und nah dem Startplay auf dem Lande zurückzukehren. Sgr diejenigen. drei Bewerber, welche die größte Anzahl Flü r Aus-

nzahl der gewerteten Flüge entscheidet die geringste Summe sänt- L Ban zeiten n Baller: Ai a Pauptwettbewerb fet: E ! „— zur Ber ng. u ejam Lion des elo bewerbs mit 80 000,— durfte ihm eine große Beteiligung füher c -

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