1912 / 120 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 20 May 1912 18:00:01 GMT) scan diff

die

Der Bundesrat versammelte si heute eier Pleyar- A H 4

G ng; vorher hielten die inigten Aus UL N m ü de Salibbeer und. die Selingen und für das ein ten Aus sd0 e für Z

0 und Verkehr Sigzungen.

Das Königliche Staatsministerium trat heute zu

einer Sizung zusammen.

_ Der Präsident des Bezirksaus\husses und Leiter der Königlichen Ministerial- Militär- und Baukommission Siber

hat Berlin mit längerem Urlaub verlassen.

Die Verkehrseinnahmen deutscher Eisenbahnen für April 1912 betrugen nah der im Reichseisenbahnamt

aufgestellten Uebersicht:

oll- und Steuerwesen sowie die ver- - und Steuerwesen und für Handel

F

gegen das Vorjahr auf mehr, weniger)

1 km im ganzen auf 1 km M t M M | %

im ganzen

E onenverkehr

74 174 883| 1437| 4- 2966 oe 41|+ 2,94 üterverkehr .

154 566 753] 2 P | + 10 871 665|+ 170

Neue leichtere Vorschriften für den wedcsel- gen Verkehr zwischen den Eisenbahnen Deutsch- ands einerseits und Oesterreihs und Ungarns ander- seits treten am 1. Juni d. J. in Kraft. Sie stimmen fast Überall mit den hu ais der Anlage C zur Eisenbahn- 1 OSPE R Ser über bedingungsweise zur Beförderung zu- gelassene Gegenstände überein und gewähren gegenüber den jeßigen Bestimmungen für den bezeichneten Wechselverkehr zahl- réiche Erleichterungen. Wegen des in Oesterreih und Ungarn bestehenden Pulvermonopols konnten wiederum nur wenige der in Deuts land zur Beförderung zugelassenen Sprengmittel in den Vorschriften berücksichtigt werden. Das Nähere geht aus der “Bekanntmachung in Nr. 26 des Reichsgeseßblattes vom 15. d. M. hervor. ;

Laut Meldung des „W. T. B.“ sind S. M. SS. „Moltke“ und „Stettin“ am 17. d. M. in Ponta Delgada (Azoren) eingetroffen.

Sachsen. o der gestrigen Sißung der Zweiten Kammer kam inan;

der zminister von Segdenth bei der B die Fr ih 0

erst vor fit

preußische Finanzverwaltung Yebergang E preußischen taats- eten. Es bestehe also voll- der Jreltallung der preußischen der

j Regierung. Bei einer Ablehnun eichseisen- emeinschaft durch Preußen könne an eine Ausführung dieses Gedankens durch Sachsen nicht ernstlich gedaht werden.

Oesterreih-Ungarn.

Jn der vorgestrigen og des ungarischen Abgeor d- netenhauses hat, wie „W. T. B.“ meldet, neuerdings die technische Obstruktion gegen die Wehrvorlage begonnen.

Frankreich.

Die Budgetkommission hat vorgestern die Aufstellung des Budgets für 1913, das mit einem Einnahmeüberschuß von 960 000 Fr. abschließt, beendet.

Rußland.

Der Reichsrat hat in seiner vorgestrigen Sißung, wie „W. T. B.“ meldet, die von der Reihsduma ausgearbeitete Geseßes8vorlage, betreffend die Einführung der Semstwo- Institutionen inSibirien , abgelehnt, da deren Einführung zurzeit den örtlihen Bedingungen nicht entspreche, und gleich- zeitig den A ausgesprochen, die Regierung -möge selbst eine Geseßesvorlage ausarbeiten, die die E at Sibiriens reguliert. Der Reichsrat hat debattelos die Vor- lage über die Tilgung eines Teils der während des Krieges gegen Japan emittierten Reichsshaßscheine im Betrage von hundert Millionen Rubel angenommen.

Spanien.

Wie „W. T. B.“ meldet, erklärte der Ministerpräsident Canalejas in einem Jnterview, daß die spanische Regierung den englishen Vorschlag, betreffend das Tal von Verga, nicht abgelehnt hätte. Spanien wäre weit davon

entfernt, eine formelle Antwort auf den Vorschlag zu erteilen, ‘und hätte ihn noch viel weniger zurückgewiesen, sondern nur Erklärungen über gewisse Punkte erbeten. : i

Türkei.

Die Durchfahrt der Schiffe durch die Dardanellen

hat laut Meldung des „W. T. B.“ gestern begonnen.

: Nach einer beim Kriegsministerium eingegangenen era e haben die Türken auf Rhodos nach einem heftigen, angebli 48 stündigen Kampf über 200 Tote verloren. Der Rest der Türken, 1200 Mann, wurde gefangen genommen.

Der Ministerrat hat gestern die Beratung über die Ausweisung der Jtaliener aus Konstantinopel wieder auf-

genommen. Die ‘endgültige Entscheidung hierüber wird im

‘nächsten Ministerrat gefällt werden.

: ‘Die Deputiertenkammer hat in der vorgestrigen

Sitzung den Adreßentwurf mit redaktionellen Aenderungen

angenommen. Sat des Krieges betont der Adreßentwurtf,

obiger Quelle zufolge, daß die Ottomanen, die den uny

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+ 6,18.

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Nach Meldung

„Perseus“ eingeschifft worden i

Wie „W. T. B. aus Udschda meldet, haben die Beni

Uarain in der Nacht zum 17. d. M. das französishe Lager

“der' vor allem ihre Rechte, werde in der i “Rechte ihres Adresse einen Passus hinzuzu- Wiederherstellung der Ordnung d, wurde vom Hause verworfen, tlihe Kenntnis von den gegen- ien habe. #der Kammer einen Geseßzentwurf Befreiung der Bevölkerung ghasi von allen Steuern für nd die Nachsicht aller Rückstände, dem Kriegsminister ein Kredit riegszwedcke eingeräumt wird. banden häben. wie „W. T. B.“ uk im Bezirk Djakova gugagriffen Arnautenbanden haben Blo-

ma angegriffen, deren Besaßzungen

nstur tapfer standgehalten haben. Drei gerbataäillon und eine Maschinengewehr- uüler Division sind vorgestern nah Verisovic, g zufolge nah Monastir abgegangen.

“Schweden. ér hat vorgestern laut Meldung des er Debatte mit 86 gegen 58 Stimmen Regierung über die SE ena des ‘zum Parlament abgelehnt. Die t dagegen nah längerer Debatte den gegen 66 Stimmen angenommen. Der ür diesmal verworfen.

Amerika.

ên Bundestruppen - haben, einer zufolge, die Aufständischen be- r eingenommen. 70 Rebellen sind ge- worden.

Asien.

„W. T. B.“ aus Karachi (Bombay ‘Kreuzer „Fox“ Befehl erhalten, si nah Bender-Abbas bereit zu halten. die Lage daselbst sich ernst gestaltet hat. ngetroffen, die mitteilen, daß wilde “dur die Ershwerung ihres Schmuggel- en ‘erregt sind, Rache geshworen haben, Dender-Abbas eingedrungen sind und die nnen in Besiß genommen haben. Der at am Freitag bereits 150 Matrosen an „Times“ zufolge, aber gestern wieder

Afrika.

, sind aber mit beträchtlihen Verlusten n.

Staatssekretär des

und Rechtshilfe in

übergingen. Konsuln geschieht.

In der Tat läßt

gemeinschaft.

die je

vertrag anlangt, so

wahren. Außerdem lichen Vorrechte

diesem Verlrage noch

bilfebeziehungen mit Der den übrigen europäi

Deutschland und dem knüpfen. zur

hegen, ein wichtiger Faktor des Weltfriedens zu sein, Fortsezung “und Ausdehnung des Krieges bedauern.

‘tags, der Bericht lil Ln es und der Schlußbericht über e auses der. Abgeordneten befinden f Zweiten und Dritten Beilage.

qu der heutigen (66.) Sißzung des Reichstags, der der

des Auswärtigen Amts von Kiderlen-Waechter und der Staatssekretär des Reichsschaßamts Kühn beiwohnten, standen E zur ersten Beratung drei am 29. September 1911 mit

ulgarien abgeschlossene Verträge, der Konsularvertrag, der Auslieferungsvertrag und der Vertrag über Re tsshuß

mit der ersten Beratung eines Ausführungsgeseßes zum Konsular- und zum Rechts \hußvertrag.

Direktor im Auswärtigen Amt Dr. Kriege: Die Entwicklung, die das Königreih Bulgarien in den leßten Jahrzehnten. genommen hat, läßt . dessen Wunsch erklärlich erscheinen, seinen Rechtsverkehr mit dem Auslande nah den Regeln des modernen Völkerrechts zu gestalten. Bisher beruhten die auf den sogenannten Kapitulationen, die mit der Türkei abzeschlossen worden waren und nah dem Berliner Vertrage dann auf Bulgarien Danach steht den fremden Staaten das Recht zu, über ihre Untertanen eigene Gerichtsbarkeit auszuüben, was dur die

Handelsvertrags wurde der, Uebergang der Kapitulationsrechte in das System des modernen Völkerrechts Seitdem haben zwischen dem unabhängig gewordenen den übrigen Staaten daß sich sämtlihe Mächte mit der Ab Saung dieser Kapitulationen einverstanden erklärt haben. a

dahin zielenden Wünschen Bulgartiens nicht versch

Verwaltung Bulgariens keine unserer dortigen Angehörigen dem Staate in gleiher Weise dort anvertraut werden können wie Zu diesem Zwecke hat Deutschland ebenso wie die übrigen Kapitulationsmähte Nechtsverträge mit Bulgarien abgeschlossen, p ier zur Genehmigung vorgelegt worden sind. Einzelheiten näher einzugehen, muß i häftslage des Hauses vermeiden.

die Deutschland mit seinen zahlreihen Konsularverträgen bisher N hat. Durch diese Verträge werden unsern Konsuln die Be- ugnisse beigelegt, die Rechte unserer Angehörigen in Bulgarien zu

( und Befreiungen stimmungen decken \sich im allgemeinen mit denen des deuts{- japanischen E In einzelnen Punkten sind wir in

\chreitenden ns des Völkerrehts Rechnung getragen haben. Der zweite Vertrag so und der Rechtshilfe regeln. Bulgarien legt Wert darauf, die Nechts-

lei ehtshilfevertrag enthält deshalb die schen Staaten gewährt worden sind. Auch im Aus- lieferungévertrage sind die Erfahrungen benußt worden, die wir bisber mit ähnlichen Verträgen gemacht haben. ist noch ein kurzer Geseßentwurf vorhanden, der. notwendig ist, um das sofortige Außerkrafttreten der Kapitulationen' zu gewährleisten. Es Ip anzunehmen, daß die drei Verträge den Rechtsverkehr zwischen

Ich darf mir daher gestatten, die Annahme der Vorlage enchmigung zu empfehlen.

(Schluß des Blattes.)

tarishe Nachrichten.

die vorgestrige Sizung des Reichs»

er die vorges! ige Sipung des Herren e vorgestrige Sißung des

in der Ersten,

«Fnnern Dr. Delbrü, der Staatssekretär

bürgerlichen Angelegenheiten, in Verbindung

echte der Ausländer in Bulgarien

Schon beim Abschluß des leßten bulgarischen

in E genommen. ulgarien und erhandlungen stattgefunden, die dahin führten, Auch Deutsch den e Cra be Bedierire, unt E ie Gesetzgebung e Rechtépflege un e n ‘Sweifel darüber, daß die Interessen

nd L sd

in älteren Staaten der Völker-

wor Auf die ch mit Rüccksiht auf die Ge- Was aber zunächst den Konsular- sind darin alle die Ersahrungen niedergelegt,

werden ihnen darin die erforderlihen persön- gewährt. ie einzelnen Be-

darüber hinausgegangen, indem wir der fort- das System des internationalen Rehts\chuges

mäßig zu gestalten. rleihterungen, die

en übrigen Staaten

Außer diesen drei Verträgen

aufstrebenden Staate Bulgarien immer enger

2

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E atsminister Dr. Sydow und D. von Trott zu olz bei.

Der Play des Präsidenten, der heute sein 75. Lebens- jahr vollendet, ist mit Bean eschmüdt. \

_ Präsident von Wedel eröffnet die Sißung um 121/, Uhr mit geschäftlichen Mitteilungen.

Ueber den vom Abgeordnetenhause in abgeänderter assung an das Herrenhaus zurückgelangten Gesetzentwurf, betreffend die Abänderung des siebenten Teils der allgemeinen Berggeseße vom 24. Juni 1865/19. Juni 1906, berichtet

Herr Remy: Er beantragt, dem Geseßentwurf in ein- maliger Shlußberatung in der vom Abgeordnetenhause be- \hlo enen Fassung die verfassungsmäßige Zustimmung en bloc zu erteilen. \

Herr Dr. Wiedtmann: Die Abänderungen des Abgeordneten- hauses in bezug auf den bisherigen Instanzenzug sind geeignet, die Arbeiter zu schädigen, Diese Abänderungen dienen zur Verzögerung der Abwicklung der Geschäfte. Ih möchte aber dagegen keinen Wider- spruch erheben, weil die Verab|chiedung des Geseßes Eile hat. Da- egen möchte ih die Regierung bitten, daß, nachdem sie durch 20 Jahre oviel Gutes für die Knappschaftskassen getan hat, sie dies auch in Zukunft tun möge.

Der Geseßentwurf wird -darauf en bloc angenommen.

(Schluß des Blattes.)

Eer heutigen (12.) Sißung des Herrenhauses wohnten ei

ohne weitere Beratung

Auf der Tagesordnung der heutigen (77.) Sißzung des Hauses der Abgeordneten stehen zunächst die Wahl- rehtsanträge der Fortschrittspartei und der National- liberalen.

Die Fortschrittspartei, Abgg. Aronsohn und Genossen, beantragen den Prinzipalantrag: d

Die Regierung zu ersuchen, noh in dieser Session einen Geseßentwurf vorzulegen, durch welchen

1) unter Abänderung der Artikel 70, 71, 72 und 115 der Preußischen Verfassungsurkunde für die Wahlen zum Abgeordnetenhause das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht mit geheimer Stimm- abgabe zur Einführung gelangt,

2) zugleih auf Grund der Ergebnisse der leßten Volks- zählung und entsprechend den Grundsäßen des Geseyes vom 27. Juni 1860 eine anderweitige Feststellung der Wahlbezirke für die Wahlen zum Abgeordneten- hause herbeigeführt und die Gesfamtzahl der Ab- geordneten neu bestimmt wird.

Die Abgeordneten Aronsohn u. Gen. stellen ferner in dem Fall der Ablehnung des Prinzipalantrags folgenden Eventualantrag: |

Die Regierung zu ersuchen, noch in dieser Session einen Geseßentwurf vorzulegen, durh welchen unter Abänderung der Artikel 70, 71, 72 und 115 der Preußischen Verfassungs- urkunde für die Wahlen zum Abgeordnetenhause das all - „gemeine und direkte Wahlreht mit geheimer Stimmabgabe zur Einführung gelangt.

Die Nationalliberalen, Abgg. Dr. Friedberg u. Gen. a 2 Wu 6 gierung zu ersuchen, einen Geseßentwurf vorzu- legen, welcher für die Eten zum Abgeordne f use E unter Beibehaltung des Systems eines abgestuften,ck pluto- kratishe Auswüchse vermeidenden Wahlrehts und unter Be- seitigung der Bestimmungen des Geseßes vom 29. Juni 1893, die den Grundsag der Bemessung des Wahlrechts nach der Steuerleistung im Gemeindebezirk verleßzen die geheime Stimmabgabe und die direkte Wahl einführt.

Abg. Dr. Wiemer (Volksp.): Durch unsere Anträge wird dem Hause Gelegenheit e erneut zur Grage der Wahlreform Stellung zu nehmen; es soll vor allem darüber Klarheit geschafft werden, ob in diesem Hause eine Mehrheit für die geheime und direkte Wahl vorhanden ist. Wir geben uns feiner Täuschung darüber hin, daß für unseren Hauptantraa, der die grundsäßglihe Forderung unserer Partei wiedergibt, eine Mehrheit nicht besteht und daß die Negierung niht geneigt sein wird, auf den Antrag einzugehen. Der Minister des Innern von Dallwiß ich sehe ihn leider nit an seinem Plage, wie wir es ja auh sonst bei Junitiativ- en gewohnt sind, obgleich wir in solhen Fragen tie An- wesenheit der Minister verlangen können, hat am 26. Avril er- klärt, daß die, Uebernahme des Reihhswahlrechts auf Preußen nah wie vor für die _preußishe Regierung nicht in Frage kommen könne. Das war für uns keine überrashende Neuigkeit, und wir fürchten sogar, wenn es nach der preußishen Regierung gegangen wäre, so hätten wir! auch das Neichswahlrecht, vielleicht sogar das Deutsde Reih selbst nicht bekommen. Ih bedauere das Verhalten der Negterung, nicht zulegt im Interesse der Regierung

Die Autorität einer Regierung kann gewinnen, wenn fie ch auf ein Parlament stüßt, das den whlklichen Willen des Volkes widerspiegelt, und auch die. Leistungsfähigkeit und Arbeits- freudigkeit der preußischen Regierung würde gewinnen, wenn der A beseitigt würde, der zwishen der Reichépolitik und der preußischen Politik aus dem verschiedenen Wahlrecht ih ergibt. Wir würden es für wünschenswert halten, wenn durch eine Aenderung des renen Wahlrechts eine etnheitlihe Politik in Preußen und im Reiche ermögliht würde. Mit dem Nachweis, daß die Einführung des Reichswahlrehts in Preußen möglich, gerecht und durhführbar wäre, will ih die Zeit heute niht in Ayspruch nehmen, denn heute bâtten solche Auseinanderseßungen keinen praktischen Wert. Die freisinnige Volkspartei wird seine Einführung nach wie vor für die einfachste, fklarste und gere§teste Lösung des ireuliGen Wahlrechtsproblems ansehen und dieses Ziel 4 Auge behalten. Herr von Dallwig meinte, mit dieser unserer Stellungnahme falle ein wesentliches Moment für die Wiedereinbringung einer Een Re- formvorlage, weil ja dann eine Berubigung do nicht eintreten würde. Diese zarte Rücksihtnahme des Ministers auf uns ist ja sehr bübsch; sie sollte auch sonst. hervortreten, dann würden manche geseßgeberishe Maßnahmen, die wir nicht billigen können, im Reiche und in Preußen unterbleiben. Herr von Dallwiß weiß oder kann wissen, daß wir Schritt für Schritt vorwärts gehen wollen, wenn wir das Ganze niht auf einmal erreichen können; er kann wissen, daß in weiten Volkskreisen die Durchführung der direkten und geheimen Wahl in Preußen als ein bedeutsamer Fortschritt augeleed wird. Herr von Dallwig meinte vor drei Wochen, ein efriedigender Abschluß eines gesetzgeberischen Vorgehens auf diesem Gebiete sei dadur bedingt, daß sie von der Zustimmung der großen bürgerlichen Parteien dieses Hauses getragen werde. Glaubt der Minister, es werde möglich sein, alle ürgerlichen Parteien in dieser Frage unter einen Hut zu bringen? Ich glaube nicht daran ; es allen Neht zu tun; - ist eine Kunst, die niemand kann. Die Parteien, die im Besiße der politishen Macht ind, werden nicht geneigt sein, freiwillig sich über eine Reform zu ver- tändigen, die auf eine Minderung ihrer politishen Macht hinausläuft.

(Schluß des Blattes.)

Statistik und Volkswirtschaft. Zur Arbeiterbewegung.

In Wien traten gestern früh, wie „W. T. B.* meldet, tie Fahrer der Kraftdro\schken wegen Lohnstreits in den Ausstand. ‘Im Laufe des Tages rar S etwa- 165 Fuhrherren, die gegen 600 Kraftdroshken im Betriebe haben, die Forderungen der Fahrer, sodaß sich die Zahl der Ausständigen wesentlich verringerte. Abends waren ungefähr nur noch 800 Fahrer im Ausstande.

Die Gewerkschaft der Leihtermänner der Themse Yat gestern, wie dem „W. T. B.* aus London gemeldet wird, den Ausstand bei etner Reihe von Gesellschaften beshlossen. Es handelt {h zunächst um 5- bis 6000 Mann. Die Ursache des Ausstandes ist die Entlassung von 2000 Mann, die sih geweicert hatten, die Güter einer Leichtergesellshaft autzuladen, weil ter Vorarbeiter nicht ihrer «Gewerkschaft angehörte. Es ist nicht ausgeschlossen, daß der Aus- tand sih weiter ausdehnt. Heute wird der Vorstand des Transports» arbeiterverbandes zu der Frage Stellung nehmen.

Aus Wilkesbarre (Pennsylvania) wird dem „W. T. B.“ telegraphiert: Der Konvent der in den Anthrazitgruben be- \chäftigten Bergleute hat das vom Unterausshuß der Bergleute und der Grubenbesißer angencmmene Lohnabkommen gutgeheißen. (Val. Nr. 107 d. Bl.)

Kunst und Wiffenschaft.

In der Teubnershen Sammlung „Aus Natur und Geisteswelt" behandelt im 368. Bändchen der Professor Dr. J. Kromayer das Problem der Weltherrschaft Roms, indem er es unternimmt, die Entwicklung dieser Weltherr schaft aus den sie bedingenden Kräften begreiflih zu mahen. Dem interessanten Buche sind die nahstehenden ‘Ausführungen entnommen : | E

Ein geistreicher italienisher Sch1iftsieller, Vanucci, sagt in seiner römischen Geschichte einmal: „Der rätselhafte Aufschwung Roms und seine shnelle Ausbreitung, bei der es Italien und die Welt in setne Gewalt bringt, ist das wunderbarste Ereignis, das es in der Geschichte der Menschheit gibt.“

Und in der Tat, wenn wir besonders die Entwicklung der leßten 24 Jahrhunderte v. Chr. von der Einigung Italiens im Jahre 241 bis zur Vollendung der Weltherrschaft unter dem Kaiser Augustus betrachten, so entrollt sich vor unseren erstaunten Augen das Bild eines in seiner Stetigkcit und Folgerichtigkeit wie in seinen {ließlichen Ergebnissen ganz einzig dastehenden Fortschrittes.

m Anfange diefes Zeitraums tritt uns Rom wohl machtvoll und kräftig entgegen, aber dech beschränkt auf Italiens natürliche Grenzen, die Halbinsel selbst und die zugehörigen Inseln. Indessen alsbald erfolgt Schlag auf Schlag die Erweiterung seiner Macht, und zwar nach allen Seiten hin zu gleicher Zeit. Im Westen fällt die Mittelmeerküste Spaniens mit dem zugehörigen Hinter- lande dturch den Abschluß des Hannibalishen Krieges den Römern zu (201 v. Chr.), und in unendlichen kleinen Kämpfen dringen Fle weiter und weiter ins Innere ein, bis s{ließlich Augustus ganz Spanien dem Reiche eingliedern kann. Im Norden und Nordwesten wird ganz Norditalien in jahrzehntelangen Kriegen allmählich erobert (seit 200 v. Chr.), das südlihe Frankreich hinzugefügt, endlich durch Cäsar ganz Gallien gewonnen und von Augustus die Grenze bis über den Rhein und die Donau vorge- hoben. Das ganze Alpengebiet und ein großer Teil von Nordwest- und Süddeutschlond sowie von Ocsterreich werden so dem Besiße ein- verleibt. Nah Süden hin dehrt sich seit 146 v. Chr. allmählich die Römerberrschaft über weite Strecken von Asrika aus bis zum Rande der Wüste und zum Ozean. Am weitesten aber greift sie über Staliens natürlihe Grenzen hinüber im Osten, wo die ältesten Kultuistaaten tes Mittelmeergebietes liegen und wo seit 197 v. Chr. Griechenland, dann die ganze Balkanhalbinsel bis an die Mündungen der ‘Donau, wo Kleinasien, Syricn und {ließli Aegypten ins Unter- tanenverhältnis zu Nom treten müssen. | :

Schon die rein äußerliche Betrachtung dieser Erweiterung und die Vergegenmärtigung der Tatsache, daß Ätalien sih in diesem Zeit- raum ein mindestens zehnmal fo großes Gebiet angeeignet hat, als sein eigener Flächenraum betrug, ist ein niht ohne weiteres versländ- lihes Ereignis, wenigstens für denjenigen, welcher sich von den €Cindrücken der Schule und der Jugend loszumachen versteht und den Dingen selbst etwas tiefer ins Gesicht sieht. Denn für die Jugend gibt es ja im Grunte nichts Wunderbares. Sie nimmt, was ihr geboten wird, zunächst ohne weitere Kiitik hin und freut h an dem Grcßen und Außerordentlihen. Und so sind wir alle von Jugend her gewohnt, die Eroberung der Welt durch Rom als eine längst bekannte und ganz natürlihe Tatsache zu betrachten. ‘Aber wer mit dem gerelften Verstande des erfahreneren Alters an diese Erscheinung: herantritt, der wird in ihr Schwierigkeit über Schwierigkeit finden, besonders wenn er sie mit der ganzen auf das Römerreich folgenden Entwicklung vergleicht und sieht, daß hier troy ter vererbten Idee des Weltreiches das ganze Mittel- alter hindurch ein immer wieder vergeblihes Ringen nah deren Vers wirklichung stattgefunden hat, daß es den deutschen Kaisern dieser Zeit n!cht einmal gelungen ist, ein einziges Land, Italien, in Abhängigkeit zu bringen und zu halten, und daß auch die genialsten Feldherren und Herrscher der Folgezeit bis in unsere Tage hinein nit glücklicher ge- wesen sind, ja, daß selbst cin Napoleon von der Verwirklichung seiner Wel treihpläne hat abstehen müssen und in der Langen europâi- hen Entwicklung der Neuzeit troß oft vernihtender Niederlagen des Gegners, ibaeselien von der Zerstücklung Polens, dcch nie mehr die dauernde Unterwerfung etnes der großen Kulturvölker durch ein anderes hat aufrehterhalten werden können. Î

Aber mit dieser Erwähnung von „Kulturbvölkern“ komme ih zu einem zweiten, s{hon mehr tnnerlihen Moment, das die römische Eroberung noch merkwürdiger ersheinen läßt. Man könnte es ja \chlielich ganz dem Gange der großen Entw'cklung und der neueren Erfahrungen entspreckd end finden, daß die Römer eine Reihe in der Kultur wit untix thnen \tebender Völker, wie die Jberer, Gallier und die anderen nordishen Völker unterworfen und zu ihrer Kultur herangezogen haben. Indessen erschöpft sih damit weder die Weltherrshast Roms, ncch hat sie darin ihren eig-ntlihen Schwer- punkt. Sondern gerade die Nom in der Kultur weit überlegenen Staaten des östlihen Mittelmeerbeckens, die ganze hellenistische Staatenwelt, ist es in erster Linie, die dem römischen Schwerte er- liegt, und nicht nur erliegt, sondern jahrhundertelang dienstbar bleibt ; eine Staatenwelt voll kriegerisher Tüchtigkeit, deren Träger selber nit viel mehr als 190 Jahre früher den Osten si angeeignet und das Bedeutendste an staatlicher Organisation geleistet batten, was vielleicht bisher erbaut in der Geschichte der Menschheit geleistet worden war. Man sollte doch glauben, daß eine Welt von solcher Pie der Intelligenz und geistiger Ueberlegenbeit, von solhem Tätig-

eitsdrange und so fetegerisher Tüchtigkeit eine Fremdherrshaft nimmer hätte auffommen lassen dürsen oder mindestens sie ebensowenig auf dle Dauer hâtte ertragen können wie Deutschland die napoleonishe oder Jtalten die deutsche im Mittelalter. , :

Endlich kommt ein Drittes hinzu, das dem Erwerb der römi- \hen Weltherrshaft noch eine weitere Besonderheit verleiht. Bei den anderen großen Eroberungen, die sonst in der Weltgeschichte statt- Llanben haben, von Alexander dem Großen bis auf den großen

oleon,' pflegt es ein überragender Geist, ein gewaltiges Genie âu sein, dos in seinem ungestümen Tatendrange übermenschlide Auf- gaben in Angriff nimmt und löst, soweit sie lösbar sind. Hier da- gegen bei der römischen aan der M die langsam Und gemessen, mit zähester Konsequenz 24 Jahrhunderte hindur ibres Weges geht man möchte jagen mit fatalistischer

Sicherheit ohne Rüdshläge und ohne Ueberstürzung, hier it überhaupt kein Baumeister größten Stiles vorhanden gewesen. Man könnte vielleiht an Roms gentalsten Sohn, an Julius Câsar denken und an ihn und seinen nicht viel minder großen Neffen Augustus die Schöpfung des Wunderbaues anknüpfen wollen. Denn wenn man auf die Masse des. dur diese beiden Männer erworbenen Undes sein Augenmerk rihtet und bedenkt, daß fast das halbe

Spanien, ganz Gallien, sowie alles Land in den Alpen und nördli davon, die weiten Flächen Westungarns und -der nördlichen Balkan- balbinsel, dazu der größte Teil Kleinasiens und endlich ganz Aegypten durh sie zum Reiche gekommen sind, so sieht man, sie seinen Umfang fast auf das Doppelte der heren Größe ge- braht haben. Und wenn man dann die innere Aus- gestaltung dazu ins Auge faßt und sich klar macht, daß erst durch sie das Ganze ein lebensfähiger Organismus geworden ist, \so könnte man wohl geneigt sein diese beiden als die etgentlihen Swhöpfer des römischen Weltreiches zu betrahten. Aber mögen auch Câfar als Feldherr und Augustus als Organisator noch so Gewaltiges für das Reich getan haben, man würde weit fehl ehen, wenn man sie als dessen Begründer ansehen wollte. Die Würfel darüber, wer Herr im Mittelmeer sein sollte, waren längst gefallen, ehe diese beiden Heroen des Römertums das Licht der Welt erblickt hatten, und es muß dabei bleiben, daß in der Tat keine fönlichkeit vorhanden ist, die wir in der Zeit, als die Geschicke entshieden wurden, als den Bau- meister des großen Werkes bezeichnen könnten. N So stehen wir also nah drei Seiten hin vor unerklärlihen Tatsachen. Die große und schnelle Erweiterung an sich läßt sich mit den sonstigen Erfahrun en der europäischen Geschichte niht in Ueber- einstimmung bringen, die dauernde Unterwerfung kulturell weit höher stehender Staaten und Kulturvölker erhöht die Schwierigkeit, und die Abwesenheit jedes großen leitenden Geistes und jeder genial wirkenden Schöpferpersönlihkeit {eint dem ganzen Werke erst ret den Charakter eines unlöslihen Rätsels aufzudrüden.

Land- und Forstwirtschaft.

Getreidemarkt in Italien während des Monats April 1912.

Weichweizen. Die Aufwärtsbewegung der Preise mate während der ersten Hälfte des Monats April weitere bedeutende Fort- schritte. Den infolgedefsen von allen Seiten auf dem italienischen Markte zusammenströmenden Offerten begegneten die Käufer anfänglich sehr zurückhaltend und traten aus ihrer Reserve erst heraus, als die Schließung der Dardanellen gemeldet wurde. Eine natürliche Folge hiervon war die vollständige Vernachlässigung der russischen, rumänt- {hen und bulgarishen Weichweizen und ein erhöhtes Interesse für deutsche, australishe“ und argentinishe Ware. Dieses Interesse beshränkte \sich aber fast aus\{lteßlich auf Sendungen naher und nächster Ankunft, weil die beteiligten Kreise an eine längere Dauer der Unterbrehung der Schiffahrt durch die Dardanellen nicht glaubten. Die Befürchtungen einer anormalen Marktgestaltung, welche die Ver- zögerung der Wiedereröffnung der Durchfahrt erweckte, wurden dadurhch zerstreut, daß in der Zwischenzeit verschiedene Dampferladungen aus Argentinien, Australien und Deutschland ankamen, die zur Deckung der dringendsten Bedürfnisse genügten. Die für Ende Mai und Anfang Juni erwarteten weiteren Ladungen Plataware finden am Markte nur wenig Interesse. Bemerkenswert war bei der verworrenen Marktlage des vergangenen Monats die Haltung der argentinischen Verkäufer. Für anz nahe Ware forderten E nämlich hohe Preise, zeigten sih aber für nur wenig entfernte Sendungen zu Preiskonzessionen geneigt, obwohl die durch die Abgabe an Italien geschmälerten Ge- treidevorräte der übrigen Importländer kaum für die eigenen Bedürfnisse innerhalb der der neuen Ernte vorauëgehenden Monate ausreichen dürften. Hartweizen: Die indishe Ware, von der viel gekauft worden ist, wird erst demnächst hier eintreffen. Bis dahin und bis zur Ankunft der zahlreichen duxch die Schließung der Dardanellen festgehaltenen Dampfer sind die Griesfabrikanten auf ihre Vorräte angewiesen. Hafer erfreut sih fortgeseßt einer außer- ordentlich guten Nachfrage. Da andere Ware fast nicht vor- handen ist, finden die ankommenden Ladungen Plata-Hafer troß der zuweilen ungenügenden Beschaffenheit zu guten Preisen \hlanken Absaß. Mais: bietet bis jeßt keinen Anlaß zu großen Geschäften. Vie Angebote aus Argéntinien für Juni-Juli-Verschiffung sind noch werig zahlrei, und auch für Mat-Verschiffung gibt es nur ganz vereinzelte Ab eber. Kleinere mit Posldampfern aus Argentinien hier eingetroffene SendungeA haben während der Dardanellensperre hier Webhaberpreise erzielt. ; i

Nach Mitteilung aus Bankkreisen importierte Jtalien an Weizen vom 1. Juli 1911 bis 20. April 1912 757 357 t gegen 1163 724 & in der gleichen Periode des Vorjahres, mithin weniger 406 370 t.

Die Getreidevorräte in Genua betrugen {äzungsweise am: 31. März 1912 30. April 1912 . 48 000 dz 8800 dz 18 000 18 000 ,„ 22000 ,„ 83800 ,„ Hafer « + « » » 4500 , 11000 ,„

Roggen . . . , 1000,

Nach Savona wurden im Monat April 1912: 575568 & Weizen eingeführt, wovon nihts auf Lager blieb. ;

Die Getreidepreise stellten sh am 7. Mai 1912 cif Genua für 100 kg, wie folgt: Chica Ulfa Nicolaieff, 23,75 Fr., B. A,, Ulka Taganrog, 234—241}, B. A., Donauweizen, 78—79 kg, 244 bis 244, B. A, Platawelzen, 78 kg, 25 Fr.,, B. P., desgl., 76 kg, 234 Fr., B. P., desgl.,, . Mai-Verschiffung, 22 Fr, B. P., Sachsenweizen, 80 kg, s{chwimmend, 214i—245, B. P., desgl. sofortige Verschiffung, 248 Fr, L Mai-Verschiffung, 244 Fr., italienisher Landweizen, lombardishe Mittelqualität 354 bis 354 Lire franko Mailand, Mebl, weiß la, 42{—43# Lire franko Genua, Mais Donau-Foxan, Mai-Verschiffung, 16} B. A., desgl. Cinquantini 18}—18 Lire B. A., Plata-Mais, gelb, ryeterms, Mai- Verschiffung, 152—154 Fr. B. P., desgl. rot 1 Fr. mehr, italieni)cher Mais 23}—244 Lire franko Mailand, Plata-Haser, 45 kg, 183 Fr. B. P., italieni|cher Hafer 27—27# Lire franko Mailand. (Bericht des Kaiserlihen Generalkonsulats in Genua vom 14. Mai 1912.)

Weichweizen « « Hartweizen « « 4 M a e

Saatenstand in Bulgarien.

Der Kaiserliche Konsul in Sofia berichtet unterm 13. d. M.: Der Monat April zeichnete \sich durch eine zumeist kühle und regnerishe Witterung aus, die jedoh für den Saatenstand im allge- meinen nicht ungünstig war. Sowohl die Wintersaaten als auch die Frühjahrsfaaten befinden sich mit Ausnahme des Rapses in guter Verfassung. Letkterer hat dur die gegen Mitte des Monats fast in ganz Nordbulgarien eingetretenen und mehrere Tage andauernden Frosinächte empfindlihen Schaden erlitten. Unter dem Frost hatten auch die Obstbäume erheblih zu leiden. Auch die jungen Blätter des Maulbeerbaums sind durch Frost beschädigt worden. Der Stand der Wiesen ist vorzüglich.

Budapest, 18. Mai. (W. T. B.) Wie der amtlihe Saaten \standsberiht besagt, wirkte das warme Maiwetter in der ersten Mai- bâlfte e die Saaten günstig. Im allgemeinen kann gesagt werden, daß in diesem ae ein guter mittlerer Getreideertrag erhofft wird.

e 18. Mai. (W. T. B.) Nach AmOidee Schäßung vom 1. Mai ist mit Winterweizen eine Fläche von 6 377 740 ha gegen 5765990 im Jahre 1911 bestellt, mit Sommerweizen eine Fläche von 169 800 ha gegen 6522720 im Jahre 1911, sodaß das

ahr 1912 eine Zunahme von 258 830 ha aufweist. Der mittlere

tand des Winterweizens am 1. Mai is 75 gegen 70 im Jahre 1911, des Sommerweizens 78 gegen 70 im Jahre 1911. Mit Hafer find 4 004 760 ha gegen 4027 110 ha im Jahre 1911 bestellt. Der mittlere Stand des Winterhafers am 1. Mai ist 74 gegen 69,6 im Vorjahre, des Sommerhafers 76 gegen 71,8 am 1. Mai 1911.

Verkehrswesen.

Die gestern 6 Uhr 3 Minuten Nahmittags in Berlin fällige P oft aus e ep ist weden Zugverspätung in Verviers aus- geblieben.

Das im amtlichen Auftrage vom Geheimen Rechnungsrat inx Reichseisenbahnamt Schmidt herausgegebene Viehkursbuch S S. Mittler u. Sohn in Berlin SW. Tr ist soeben in 20., die

ommerfahrpläne enthaltender Ausgabe ershienen (Preis 2,40 4). Nachdem ih die vor zwei Jahren eingeführten Fernfahrpläne für Vieh in Wagenladungen als praktisch bewährt haben, sind zur weiteren Erleichterung der Benußung des Kursbuchs auch die bisher g behaltenen Fernverbindungen für Ee dur besondere 3 ahrpläne erseßt worden. Eine Uebersiht der für die einzelnen rmeekorpsbezirke als Versandstationen berücksihtigten Standorte und ein alphabetishes Verzeichnis der Pläne sind diesen vorangestellt, um ein shnelles Auffinden der aufgenommenen Verbindungen zu ermög- lihen. Die beigegebene Eisenbahnübersihtskarte ist wiederum ergänzt worden. Wichtigere Aenderungen werden durch Nachträge betannt gegeben werden.

L Verdingungen.

(Die näheren Angaben über Bardingnngen, die beim „Reichs- und Staatsanzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen ienststunden von 9—3 Uhr einge|ehen werden.)

Jtalien.

Artilleriedirektion des pyrotechnischen Laboratoriums in Capua. 22. Mai 1912, Vormittags 11 Uhr: Vergebung der Ueferung von 170 000 kg Blei in Blöcken im Werte von 85 000,— Lire. Sicher- heitsleistung 8500,— Lire. Näheres in italienisher Sprahe beim Reichsanzeiger“. i

Direktion der Genietruppen in Rom. 28. Mai 1912. Vor- mittags 11 Uhr: Vergebung des Baues einer Anstalt zur Behandlung kranker Pferde. Voranschlag 90000 Lire. Sicherheitsleistung 9000 Lire. Zeugnisse 2c. bis 26. Mai 1912, Mittags 12 Uhr. Kon- traktspesen 2000 Lire. Näheres in italienischer Sprache beim „Reihs-

anzeiger“.

Direktion der Artilleriekonstruktionswerkstätte in Piacenza. 5. Junt 1912, Vormittags 10 Uhr: Vergebung der Lieferung von 312 Munitionswagen für Gebirgsartillerte und 312 Wagenshwengeln in 2 Losen im Gesamtwerte von 268 320 Lire. Sicherheitsleistung 26 850 Lire. Näheres in italtenischer Sprache beim „Reichtanzeiger“.

Spanien.

8. Juli 1912, 2 Uhr. Kommission für Hafenarbeiten in Huelva gus de Obras del Puerto de Huelva): Lieferung tines chwimmenden Feuerlöshapparats (Extinguidora de incendios flotante). Angebote find bei dem Sekretariat der Kommission bis zum erwähnten Termin während der Amtss\tunden einzureihen. Vor- läufige Sicherheits\stelung 5-9/9 des Angebots, endgültige Sicherheits- leistung 1009/6 des Zuschlagpyreises. Näheres bei dem Sekretariat der Kommission in Huelva, bei der Generaldirektion der öffentlihen Arbeiten (Dirección General de Obras Publicas) tn Madrid und in spanisher Sprache beim „Deutschen Reichsanzeiger“ sowie in der Redaktion der „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“ (Reichsamt des Jnnern), Belgien.

23. Mai 1912, Mittags. Vestiaire libéral in Lüttich, Rue St. Rémy 14: Lieferung von 3000 Paar Schuhen. Bedingungen sind vom Vestiaire libéral zu beziehen.

5. Juni 1912, 11 Uhr. Société nationale des chemins de fer vicinaux in Brüssel, Rue de la Science 14: 1) Bau der elektrishen Hochleitung der Kleinbahn Brüssel—Haeht. 2) Verlegung der unterirdishen Kabel zur Speisung der Kleinbahnen der Gruppe Namur. Eingeschriebene Angebote bis 4. Juni an den Generaldirektor... Lastenhefte zum Preise von 1 Fr. von der Gesellschaft.

12. Juni 1912, 11 Uhr. Ebenda: Bau der elektrishen Hoch- leitung des Teiles „La Roue-Zuen®" der Kleinbahn Brüssel—Hal.. Eingeschriebene Angebote zum 11. Juni an den Generaldirektor. Lastenhefte zum Preise von 1 Fr. von der Gesellschaft.

27. Mai 1912, 11 Uhr. Hôtel de ville in Gent: Vieferung und Aufstellung von zwei Einankerumformern für das Elektrizitäts- werk. Sicherheitsleistung 1000 Fr. Eingeschriebene Angebote zum 25. Mai. Bedingungen vom Stadtsekretariat.

10. September 1912, 12 Uhr. Stadthaus Antwerpen: Arbeiten zur Auswechselung der Tore der Royers-Schleuse. Sicher- heitsleistung 5000 Fr. Lastenhefte Nr. 1579 1 Fr. Eingeschriebene Angebote spätestens bis 9. September 1912 an das Bürgermeisteramt im Stadthaus Antwerpen. Ein Lastenheft liegt beim Reichs-

anzeiger aus. Niederlande.

28. Mai 1912, 13 Uhr. Hollandsche Yzeren Spoorwegr Maatschappy B e Eisenbahn-Gesellschaft) in Amsterdam, in der Zentralstation: Bau eines Eisenbahnhafens und die Ver- breiterung der Lösch- und Ladeanlagen nebst den zugehörigen Arbeiten in Franeker (Haltestelle) gemäß Besteck Nr. 1201. Schäßung :22 350 Gulden, 0 :

30. Mai 1912, 11 Uhr. Gemeindeverwaltung in Amersfoort: Bau eines Hochreservoirs. Das Besteck und die eiGaungen sind für 1 Fl. im Geschäftszimmer der Gemeindegasanstalt und Wasserleitung

erhältlich. Türkei

Marineministerium in Konstantinopel: Vergebung der Lefe- rung von a. 5000 kg gelbem Vaselin, das Kilogramm ist zu 4,20 P. angeboten. Endgültiger Zuschlag am 29. Mai 1912, b. 2000 m weißer Leinwand für Sommeranzüge, 5000 m dunkelblauer Leinwand für Kragen, 9000 m Futter aus gestreister Lein- wand, 3900 m Tela, 1600 m \s{hwarzem Satin, 500 weißen Gürteln, 4600 vergoldeten Jadettknöpfen, 100 000 großen und 100 000 s{chwarzen beinernen ôöpfen, 100 000 m rotem Wollband, 6000 m |s{chwarzem Band, 60 000 nx weißem Baumwollband, 6000 verzinnten Gürteln, 700 Kragenknöpfen aus Nidckel, 800 gelben Nummernknöpfen, 190 Paar Ankerknöpfen, 60 Paar Knöpfen volant de vapeur, 1980 Stück Ringen sowie 10 000 Paar schwarzen Agraffen. Vorläufiger Zuschlag [N die ersten vier Artikel am 30. Mai,” für die übrigen am 1. Juni 1912. An- gebote zu a und b bis zu den erwähnten Terminen an die 4. Ab- And der Intendantur bti dem genannten Ministerium, woselbft.

äheres. j

VeMinisterium für Handel und Landwirtschaft in Konstanti « nopel: Verkauf an den Meistbietenden von 132203 kg Kupfer aus: der Mine Erghana, lagernd in Samsun. Angebote in versiegeltem Ums(hlag bis zum 5. Juni 1912 an die Generaldirektion der en bei dem genannten Ministerium, woselbst Näheres.

Kriegsministerium in Konstantinopel: a. Vergebung der Lieferung von 15 000 kg Verbandwatte. Vorläufiger Zuschlag am 92, Mai, endgültiger am 25. Mai 1912. Angebote an die Sanitäts» abteilung bei dem genannten Ministerium, wojelbst Bedingungen und

R Aegypten.

Verwaltung der Küstenwahe in Alexandrien. 1. August 1912, Mittags 12 Uhr: Vergebung der Lieferung cines Dampfk N ein Sdhif der Küstenwache. Lastenheft in englisher Sprache eim „Reichsanzeiger“.

Theater und Musik.

Deutsche Heimatspiele.

Auf dem Brauhausberge bei Potsdam wurden 0 die „Deutschen Heimatspiele“, die im leßten \{hönen Erfolg gezeitigt haben, wieder a mitten des herren Eichenwaldes, auf lan, laushte eine andähtige Zuhörershar di spiel; denn Andacht lt jedes Gemüt hohragenden deutschen Waldes, unter Gottes frei weht vom herben Hauch der Früblingulust, ;

Expedition während der

ïTleinen beinernen Knöpfen,

„Der Herr der Erde“ von Arel Delmar, einer Feier zur Erinnerung an die große Zeit